Rede von
Robert
Antretter
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(SPD)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Staatssekretär, teilen Sie meine Einschätzung, daß angesichts der dramatischen Veränderungen, die sich täglich innerhalb der DDR und der anderen sich im Reformprozeß befindenden Länder abspielen, ein rascheres Vorgehen auch in der Verkehrspolitik angezeigt wäre und daß beispielsweise Ihre Überlegung sein könnte, Eisenbahntrassen, die seither Nebenlinien und künftig mit Sicherheit Hauptachsen werden dürften, aus nachgeordneten Dringlichkeiten in vorrangige einzustufen?
Dr. Schulte, Parl. Staatssekretär: Herr Kollege Antretter, dies ist durchaus denkbar. Dies alles wird überprüft, einmal von der Kommission Verkehrswege, über die ich bereits gesprochen habe, zum anderen in einem Gutachten, das die Bundesregierung in Auftrag gegeben hat, zum dritten von der Deutschen Bundesbahn, zum vierten von der Deutschen Reichsbahn, weiterhin auch von der DDR-Regierung.
Ich muß Ihnen allerdings sagen, daß ich nicht den Eindruck habe — darüber haben wir heute morgen auch im Verkehrsausschuß beraten — , daß hier zu langsam vorgegangen wird. Ich glaube, man muß gründlich beraten. Es geht um erhebliche Beträge. Es müssen unter verschiedenen Alternativen einmal die Verkehrsströme ermittelt werden. Ich glaube, man kann nicht einfach sagen: Jede alte Eisenbahnlinie oder jede heute nicht so frequentierte Linie muß in der Zukunft aus diesem Grund ausgebaut werden. Ich weiß z. B. auch, daß es einige Bundesländer gibt, die langersehnte Wünsche jetzt unter dieses neue Etikett packen und versuchen, da mitzuschwimmen.