Rede von
Dora
Flinner
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Ist Ihnen schon mal der Gedanke gekommen, daß die Flächenstillegungsprogramme mit allem, was dazugehört, ihr Ziel gar nicht erreichen können und daß deswegen diese Länder nicht einsteigen? Auch von Wissenschaftlern wird dargestellt, daß die Ziele, die hier von der Regierung vorgegeben worden sind, damit nicht erreicht werden. Ich frage mich: Könnte Ihnen nicht ein anderes Konzept zur Rückführung der Überschüsse einfallen? Es gibt nämlich noch andere außer dieser Flächenstillegung. Es ist gar keine Flächenstillegung, sondern — gucken Sie sich die Felder an — eine Flächenverwüstung. Die anderen Länder sehen, wie das bei uns aussieht. Daher meine Frage: Möchten Sie nicht ein anderes Konzept als gerade das auf den Tisch bringen, weil die anderen Länder nicht darauf einsteigen, z. B. eine Düngemittelrückführung?
Dr. von Geldern, Parl. Staatssekretär: Frau Kollegin Flinner, die Bedenken, die Sie äußern, sind im Vorfeld der Entscheidungen vom Februar 1988 durchaus erörtert worden. Dann gab es die einstimmige Entscheidung aller zwölf Regierungschefs für die Maßnahme Flächenstillegung, aber, wie in dieser Fragestunde schon zum Ausdruck gekommen ist, nicht isoliert. Es kommen die Extensivierungsprogramme dazu. Es kommt die Steigerung des Anteils von Getreide am Mischfutter hinzu. Es kommt die Perspektive nachwachsender Rohstoffe hinzu. Es kommen die GATT-Verhandlungen hinzu. Das ganze ist ein großes Konzept zur Entlastung des Getreidesektors, ein Konzept, von dem wir überzeugt sind, daß es richtig ist, und von dem wir erwarten, daß es in der ganzen Gemeinschaft so wie beschlossen auch durchgeführt wird.