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    Plenarprotokoll 11/190 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 190. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 24. Januar 1990 Inhalt: Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde betr. Situation der Akademie der Wissenschaften in Berlin Lüder FDP 14677 A Catenhusen SPD 14677 D Lenzer CDU/CSU 14678 C Dr. Briefs GRÜNE 14679 C Dr. Gerhardt, Staatsminister des Landes Hessen 14680 D Frau Dr. Pfarr, Senator des Landes Berlin 14682 C Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 14684 A Weisskirchen (Wiesloch) SPD 14685 C Dr. Mahlo CDU/CSU 14686 D Jäger CDU/CSU 14687 C Dr. Diederich (Berlin) SPD 14688 C Lummer CDU/CSU 14689 C Tagesordnungspunkt 1: Fragestunde — Drucksache 11/6279 vom 19. Januar 1990 — Vereinbarungen über den Einsatz des Detektivs Werner Mauss mit dem Bundeskriminalamt und der Versicherungswirtschaft MdlAnfr 1, 2 Dr. Emmerlich SPD Antw PStSekr Spranger BMI . 14665B, 14666 A ZusFr Dr. Emmerlich SPD . . . 14665B, 14666 B ZusFr Frau Beer GRÜNE 14666 C ZusFr Gansel SPD 14666 D ZusFr Frau Schulte (Hameln) SPD . . . 14667 A Weitergabe von Erkenntnissen bei Westreisen durch Mitarbeiter des Staatssicherheitsdienstes an ihre Dienststelle, insbesondere durch den ehemaligen DDR-Staatssekretär Schalck-Golodkowski MdlAnfr 6 Gansel SPD Antw PStSekr Dr. Jahn BMJ 14667 C ZusFr Gansel SPD 14667 C ZusFr Dr. Emmerlich SPD 14667 D ZusFr Müller (Pleisweiler) SPD 14668 A Vorwürfe der Berliner Schulsenatorin Volkholz gegen den Inhalt des an Berliner Schulen verteilten Jahreskalenders 1990 des Gesamtdeutschen Instituts in Bonn MdlAnfr 4 Schulze (Berlin) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Hennig BMB 14668 B Genehmigungen für Kauf und Bau von U-Booten durch Israel MdlAnfr 7 Gansel SPD Antw PStSekr Dr. Riedl BMWi 14669 A ZusFr Gansel SPD 14669 B ZusFr Dr. Hirsch FDP 14669 D ZusFr Bohl CDU/CSU 14670 A ZusFr Frau Beer GRÜNE 14670 B ZusFr Müller (Pleisweiler) SPD 14670 C Fördermaßnahmen des Bundesministeriums für Wirtschaft zur Steigerung des Fernwärmeeinsatzes und der Kraft-Wärme-Kopplung II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 190. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 24. Januar 1990 MdlAnfr 8 Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE Antw PStSekr Dr. Riedl BMWi 14670 C ZusFr Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE 14670D ZusFr Frau Beer GRÜNE 14671 C ZusFr Wüppesahl fraktionslos 14671 C Investitionskosten und Termin der Fertigstellung der in Hamburg geplanten S-Bahn-Station und der Autobahnausfahrt „Neu-Billwerder" (A 25) MdlAnfr 31, 32 Funke FDP Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 14671D, 14672 C ZusFr Funke FDP 14672 A ZusFr Wüppesahl fraktionslos 14672 B Betrieb einer Stadtbahn auf der eingleisigen Rheinbrücke zwischen Karlsruhe und Wörth MdlAnfr 35 Müller (Pleisweiler) SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 14672 D ZusFr Müller (Pleisweiler) SPD 14672 D Zusagen der Bundesregierung gegenüber Niedersachsen und Ministerpräsident Dr. Albrecht hinsichtlich der Anbindung des Flughafens Hannover-Langenhagen an den Intercity-Verkehr MdlAnfr 36, 37 Andres SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 14673A, 14673D ZusFr Andres SPD 14673B, 14673 D ZusFr Frau Bulmahn SPD . . 14673C, 14674 B Wortlaut des Kabinettsbeschlusses über die Intercity-Anbindung des Flughafens Hannover-Langenhagen; Prüfung der Verbesserung der Schienenanbindung gemäß Bundesverkehrswegeplan 1985 MdlAnfr 38, 39 Frau Bulmahn SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 14674 C, 14675B ZusFr Frau Bulmahn SPD . . 14674 D, 14675 C ZusFr Frau Schulte (Hameln) SPD 14675A, 14675D ZusFr Andres SPD 14675B, 14676 A Ausbau der A 4 von Olpe zum Hattenbacher Dreieck MdlAnfr 40, 41 Pfuhl SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 14676B, 14676C ZusFr Pfuhl SPD 14676B, 14676D Nächste Sitzung 14690 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 14691* A Anlage 2 Stand der Gespräche mit der CSSR über die Wiedereröffnung des Grenzübergangs Waldsassen/Hundsbach und Abschluß eines Grenzvertrags mit dem Ziel der Wiedereröffnung der Straßen- und Schienenverbindungen MdlAnfr 3 — Drs 11/6279 — Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Spranger BMI . . . . 14691* B Anlage 3 Durchsuchung von Firmen und Personen im norddeutschen Raum durch die Staatsanwaltschaft Kiel im Zusammenhang mit dem illegalen Export von U-Boot-Blaupausen nach Südafrika MdlAnfr 5 — Drs 11/6279 — Hoss GRÜNE SchrAntw PStSekr Dr. Jahn BMJ . . . . 14691* C Anlage 4 Benachteiligung des ostbayerischen Grenzlandes MdlAnfr 9 — Drs 11/6279 — Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Dr. Riedl BMWi . . . 14691* D Anlage 5 Wert der Aufträge der Bundesregierung an eine Werbeagentur, insbesondere der „Stern"-Beilage „Bittere Pille oder süße Medizin" MdlAnfr 10 — Drs 11/6279 — Müntefering SPD SchrAntw PStSekr Vogt BMA 14692* A Anlage 6 Vorlage des Gesetzentwurfs zur Erleichterung des Tausches von Sozialwohnungen; Verteilung der Darlehen aus den Wohnungsbau-Programmen der Kreditanstalt für Wiederaufbau auf die Bundesländer MdlAnfr 11, 12 — Drs 11/6279 — Dr. Sperling SPD SchrAntw PStSekr Echternach BMBau . . 14692* B Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 190. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 24. Januar 1990 14665 190. Sitzung Bonn, den 24. Januar 1990 Beginn: 13.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 26. 01. 90 * Frau Becker-Inglau SPD 26. 01. 90 Frau Conrad SPD 26. 01. 90 Daweke CDU/CSU 24.01.90 Duve SPD 24.01.90 Egert SPD 24.01.90 Eich GRÜNE 26.01.90 Dr. Faltlhauser CDU/CSU 24. 01. 90 Francke (Hamburg) CDU/CSU 25. 01. 90 Dr. Friedmann CDU/CSU 25. 01. 90 Dr. von Geldern CDU/CSU 26. 01. 90 Frau Dr. Hartenstein SPD 26. 01. 90 Freiherr Heereman von Zuydtwyck CDU/CSU 26.01.90 Frau Dr. Hellwig CDU/CSU 26. 01. 90 Frau Hensel GRÜNE 26. 01. 90 Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 26. 01. 90 Dr. Hornhues CDU/CSU 25. 01. 90 Dr. Hoyer FDP 24. 01. 90 Kolbow SPD 24.01.90 Kroll-Schlüter CDU/CSU 24.01.90 Lattmann CDU/CSU 26.01.90 Lintner CDU/CSU 24.01.90 Maaß CDU/CSU 25.01.90 Dr. Müller CDU/CSU 26. 01. 90* Nagel SPD 26.01.90 Niegel CDU/CSU 24.01.90 Petersen CDU/CSU 26. 01. 90* * Reddemann CDU/CSU 24.01.90 Frau Schilling GRÜNE 26. 01. 90 Frau Schmidt (Hamburg) GRÜNE 25. 01. 90 Freiherr von Schorlemer CDU/CSU 26. 01. 90 Schröer (Mülheim) SPD 24. 01. 90 Timm FDP 24.01.90 Dr. Todenhöfer CDU/CSU 24. 01. 90 Uldall CDU/CSU 24.01.90 Weiß (Kaiserslautern) CDU/CSU 26. 01. 90 Werner (Ulm) CDU/CSU 24. 01. 90 Frau Will-Feld CDU/CSU 26. 01. 90 Frau Dr. Wilms CDU/CSU 25. 01. 90 Würtz SPD 26.01.90 * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Spranger auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 11/6279 Frage 3) : Wie ist der Stand der Gespräche um die Wiedereröffnung des Grenzübergangs Waldsassen/Hundsbach, und wird die Bundesregierung der CSSR einen Grenzvertrag vorschlagen mit dem Ziel, alle denkbaren Straßen und Schienenverbindungen wieder zu eröffnen? Anlagen zum Stenographischen Bericht Die Bundesregierung hat sich für die Wiedereröffnung des Grenzüberganges Waldsassen und anderer Übergänge bei jeder sich bietenden Gelegenheit nachdrücklich eingesetzt, jüngst erst wieder bei der Begegnung des Bundesministers des Auswärtigen mit dem neuen tschechoslowakischen Außenminister am 23. Dezember 1989 in Waidhaus. Auch beim Treffen mit der tschechoslowakischen Staatsführung am 2. Januar 1990 in München wurde dieses Thema zur Sprache gebracht. Die Bundesregierung hat der Regierung der CSSR vorgeschlagen, die Expertengespräche am 6./7. Februar dieses Jahres fortzusetzen. Die deutsche Seite wird dabei das Ziel verfolgen, die Paraphierungsreife des Abkommens über die Errichtung des Autobahngrenzüberganges Waidhaus herbeizuführen, ein entsprechendes Abkommen über die Wiedereröffnung des Grenzüberganges Waldsassen konkret vorzubereiten und die Elemente einer Übereinkunft über die Wiederzulassung weiterer Grenzübergänge zu entwickeln. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Jahn auf die Frage des Abgeordneten Hoss (DIE GRÜNEN) (Drucksache 11/6279 Frage 5): Bei welchen Firmen und Personen im norddeutschen Raum fanden nach Informationen der Bundesregierung am 4. Januar 1990 Durchsuchungsaktionen der Staatsanwaltschaft Kiel im Zusammenhang mit den Ermittlungen wegen des Blaupausenexports nach Südafrika statt? Die Frage bezieht sich auf ein Verfahren der Staatsanwaltschaft Kiel. Dieses Verfahren fällt in die Kompetenz des Landes Schleswig-Holstein. Die Landesjustizverwaltung Schleswig-Holstein hat auf Anfrage, mit Schreiben (Telekopie) vom 22. Januar 1990 mitgeteilt: „Mit Rücksicht auf den Vorrang des anhängigen Ermittlungsverfahrens sehe ich mich derzeit außerstande, nähere Einzelheiten mitzuteilen." Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Riedl auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 11/6279 Frage 9): Teilt die Bundesregierung meine Auffassung, daß das ostbayerische Grenzland im Verhältnis zum Zonenrandgebiet auf der Grundlage der jüngsten Entwicklungen gegenüber dem innerdeutschen Grenzgebiet in eine besondere Randlage geraten ist, und was wird sie unternehmen, um dem ostbayerischen Grenzland an der Grenze zur CSSR dabei zu helfen, diese Situation zu bewältigen, um auch im Verhältnis zur CSSR bessere nachbarschaftliche Verbindungen aufzubauen? Durch die jüngsten Entwicklungen in der DDR und auch in der CSSR haben sich für das gesamte Zonenrandgebiet neue Hoffnungen und Chancen ergeben. Gleichwohl hat sich die lagebedingte Benachteili- 14692* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 190. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 24. Januar 1990 gung dieser Regionen noch nicht entscheidend verändert. Die Bundesregierung wird deshalb die Förderung des gesamten Zonenrandgebietes, und damit auch des bayerischen Grenzlandes an der Grenze zur CSSR, fortführen. Zugleich wird sie in Zusammenarbeit mit den anderen westlichen Staaten darauf hinwirken, daß durch volle Freizügigkeit für die wirtschaftliche Betätigung in der DDR wie in der CSSR dem Zonenrandgebiet die Wiederherstellung der vormals engen — insbesondere auch wirtschaftlichen — Beziehungen zu seinem Hinterland jenseits der Grenzen ermöglicht wird. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Vogt auf die Frage des Abgeordneten Müntefering (SPD) (Drucksache 11/6279 Frage 10): Welche Werbeagentur hat die stern-Beilage „Bittere Pille oder süße Medizin" des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung gestaltet, und wie hoch war der Wert der weiteren Aufträge, die diese Agentur von der Bundesregierung erhalten hat? Die Stern-Beilage „Bittere Pille oder süße Medizin? " ist von der Agentur Merkel, Krahn & Partner GmbH, Innocentiastraße 78, 2000 Hamburg 13 gestaltet worden. Gemäß dem Ergebnis einer Umfrage bei allen Ressorts hat die Agentur weder im abgelaufenen Kalenderjahr noch seit dem 1. Januar 1990 weitere Aufträge der Bundesregierung erhalten. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Echternach auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Sperling (SPD) (Drucksache 11/6279 Fragen 11 und 12) : Wann wird die Bundesregierung den von ihr bereits im Frühsommer 1989 öffentlich angekündigten Gesetzentwurf zur Erleichterung des Tausches von Sozialwohnungen dem Parlament vorlegen? Wie verteilen sich die bisher erfolgten Bewilligungen bei den von der Kreditanstalt für Wiederaufbau durchgeführten Programmen mit zinsverbilligten Darlehen für den Wohnungsbau auf die Bundesländer? Zu Frage 11: Der Regierungsentwurf zur Änderung des Wohnungsbindungsgesetzes, mit dem der Tausch von Sozialwohnungen erleichtert werden soll, ist bereits im August 1989 dem Bundesrat zugeleitet worden. Dieser hat in einer umfangreichen Stellungnahme weitere über den Bereich des Wohnungstausches hinausgehende Gesetzesänderungen vorgeschlagen, die eine eingehende Prüfung und Abstimmung erforderlich gemacht haben. Über die Gegenäußerung zur Stellungnahme des Bundesrates wird die Bundesregierung voraussichtlich noch im Februar dieses Jahres beschließen. Der Entwurf zur Änderung des Wohnungsbindungsgesetzes wird unmittelbar danach dem Deutschen Bundestag zugeleitet werden. Zu Frage 12: Nach der Auswertung der Zusagen mit Stand 31. Dezember 1989 verteilten sich die von der Kreditanstalt für Wiederaufbau zugesagten zinsverbilligten Darlehen in Höhe von 905,89 Millionen DM wie folgt auf die einzelnen Bundesländer: Schleswig-Holstein 5,9 v. H. = 53,520 Mio. DM Hamburg 1,2 v. H. = 11,343 Mio. DM Niedersachsen 32,0 v. H. = 334,939 Mio. DM Bremen 0,4 v. H. = 3,670 Mio. DM Nordrhein-Westfalen 16,4 v. H. = 148,387 Mio. DM Hessen 6,1 v. H. = 54,986 Mio. DM Rheinland-Pfalz 8,0 v. H. = 72,918 Mio. DM Baden-Württemberg 11,3 v. H. = 102,210 Mio. DM Bayern 13,2 v. H. = 119,483 Mio. DM Saarland 0,4 v. H. = 3,201 Mio. DM Berlin (West) 0,1 v. H. = 1,238 Mio. DM
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    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Mir ist bei dieser letzten Wortmeldung klar geworden, welchem Druck, welcher politischen Intoleranz und welchem wissenschaftspolitischen Verständnis sich die SPD in Berlin hat beugen müssen.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Lachen der Abg. Frau Schulte [Hameln] [SPD])

    Das macht die Aktuelle Stunde eigentlich erst notwendig, um an die Verantwortlichen den Appell zu richten, auf Grund solcher Motive keine Akademie der Wissenschaften zu schließen. Hier ist ein Stab gebrochen worden über hervorragende Persönlichkeiten. Edzard Reuter und der Hamburger Finanzsenator Krupp empfinden sich ja wohl nicht als Staffage. Es sind ernst zu nehmende Persönlichkeiten, die hochkarätige Beiträge zur gesellschaftlichen Ent-



    Staatsminister Dr. Gerhardt (Hessen)

    wicklung der Bundesrepublik Deutschland geleistet haben.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Dr. Briefs [GRÜNE]: Das ist genau das Problem! Zur Konzentration!)

    Ihre Berufung in die Akademie ist gerechtfertigt. Nur politisches Mittelmaß und kleines Karo können jemanden dazu veranlassen, nach dem 9. November ein solches Werturteil über eine Akademie abzugeben.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Die Akademielandschaft in der Bundesrepublik Deutschland ist vielfältig. Wir haben traditionelle Akademien mit Arbeitsprinzipien, die sie nicht ausreichend in die Lage versetzt haben, sich Themen der Zeit zu stellen. Sie haben ihre Verdienste in anderen Arbeitsbereichen. Die Berliner Akademie hat eine moderne Struktur. Sie hat flexible Arbeitsgruppen. Sie arbeitet zu Themen der Zeit. Es gibt keine politische Kraft in der Bundesrepublik Deutschland, die zum Thema „Automatisierung, Arbeitswelt und künftige Gesellschaft" oder zum Thema „Langfristige Chancen der Sonnenenergienutzung" oder zum Thema „Altern und gesellschaftliche Entwicklung" oder zum Thema „Wissenschaftssprache" die Auffassung vertreten könnte, es sei unnötig, solche Themen zu behandeln, meine Damen und Herren. Ich begrüße es ausdrücklich, daß dies als Themenbereich der Berliner Akademie gesetzt worden ist. Wir könnten noch weitere Fragen zu Themen der Zeit nennen.
    Die Berliner Akademie hat die hervorragende Chance, offen zu sein für personellen Wechsel und auch für personelle Ergänzung, im Unterschied zu anderen Akademien, die bei uns arbeiten. Sie bietet als erste Akademie die Chance für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Es müssen nicht nur Persönlichkeiten berufen werden, die ihr Lebenswerk hinter sich hab en. Wir können Querdenker, Nachwuchswissenschaftler, Menschen, von denen wir noch große Leistungen erwarten, durchaus berufen. Die Akademie ist Ergänzungen zugänglich. Sie hat Geburtsfehler, das sei zugegeben,

    (Catenhusen [SPD]: Jawohl, schwere!)

    aber diese Geburtsfehler können korrigiert werden.

    (Dr. Briefs [GRÜNE]: Sie ist ein einziger Geburtsfehler!)

    Wir haben in Hessen den Versuch gemacht, diese Geburtsfehler zu korrigieren. Wir haben ein neues Kuratorium gebildet. Wir haben die Universitäten einbezogen. Der Präsident der Hochschulpräsidentenkonferenz erklärt, mit dem nach der Anhörung geänderten Entwurf, Herr Catenhusen, sei die Zustimmung der hessischen Universitäten sicher. Warum kann denn das Berlin bzw. seine Mehrheit nicht vornehmen? Ich erinnere die sozialdemokratische Opposition daran, daß sie in Berlin die Chance hätte, die Bedingungen im jetzigen Gesetz, die sie als Grund ihrer Ablehnung der Akademie genannt hatte, zu ändern

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) und damit der Akademie eine Chance zu geben.

    Nein, meine Damen und Herren, man darf sich nichts vormachen lassen. Diese Akademie wird auf Grund ganz kleiner politischer Karos aus der Zeit vor dem 9. November aufgelöst, als in einer Nacht der Koalitionsverhandlungen das Austarieren zwischen dem Thema des Deutschen Historischen Museums und der Akademie dazu geführt hat, die Akademie der Alternativen Liste zur Schließung zum politischen Fraß vorzuwerfen. Das ist der Vorgang, der sich in Berlin ereignet hat.

    (Dr. Briefs [GRÜNE]: Diesen Weg nimmt manchmal die Vernunft, Herr Kollege!)

    Er ist deutschlandpolitisch kleinkariert, er ist wissenschaftspolitisch verfehlt, und er ist für Berlin unvertretbar, meine Damen und Herren.

    (Sehr wahr! bei der CDU/CSU)

    Dieses politische Karo ist zu klein, und der Flurschaden ist zu groß.
    Hessen — das will ich hier erklären — hält an seiner Einladung fest; es hält die Einladung auch für wissenschaftspolitisch geboten, meine Damen und Herren. Wir wollen es nicht zulassen, daß wegen des politischen Geschmackurteils der Alternativen Liste und mancher Persönlichkeiten in der SPD eine Akademie geschlossen wird, die zur Pluralität der Wissenschaftslandschaft der Bundesrepublik Deutschland und Berlins gehört.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Dr. Briefs [GRÜNE]: Wo nehmen Sie das denn her?)

    Wer immer erzählt, daß wir auch Ergebnisse wissenschaftlicher Arbeit ertragen müssen, die entweder der Union oder der FDP querkommen, dem muß ich hier die Frage stellen, ob er nicht auch die politische Kraft aufzubringen hat, ein Gremium weiterarbeiten zu lassen, in dem ihm möglicherweise auf Grund eines Vorurteils politisch die eine oder andere Nase nicht paßt. Der Kern der Schließung Berlins ist das politische Werturteil der Alternativen Liste mit Druck auf den Koalitionspartner, weil ihr Persönlichkeiten in der Akademie nicht gefallen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: So ist es!)

    Wo kämen wir in der Bundesrepublik Deutschland hin, wenn wir uns daranmachen würden, Berufungsentscheidungen von Fachbereichen an Universitäten, personelle Berufungsentscheidungen von Akademien, Personalentscheidungen in der Max-PlanckGesellschaft dem politischen Werturteil zu unterwerfen, ob jemand sozialökologisch-moralisch bedeutsamer ist als jemand anders in der Wissenschaftslandschaft?

    (Catenhusen [SPD]: Das ist doch die Kewenig-Truppe geworden!)

    Es ist schon das Kernthema, daß noch Zeit zur Umkehr besteht.
    Ich wiederhole meine Frage an die Sozialdemokratische Partei, ob sie uns wirklich den tieferen Sinn der Schließung der Akademie der Wissenschaften erklären kann.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Nein!)

    14682 Deutscher Bundestag 11. Wahlperiode — 190. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 24. Januar 1990
    Staatsminister Dr. Gerhardt (Hessen)

    Herr Catenhusen, es ist doch eine Ausrede, darauf zu verweisen, daß sich auch die Akademienlandschaft in der DDR ändern muß. Das ist nur natürlich. Akademien haben in diesem System eine ganz andere Funktion gehabt, als wir sie Akademien anheimstellen. Aber das ist doch nicht der Vorlauf und die Konsequenz für die Schließung der Akademie in Berlin, um die wir hier ringen. Sie sollten doch die Geduld aufbringen, den Gesetzentwurf jetzt, nach dem 9. November, in der Beratung mindestens auszusetzen, die weitere deutschlandpolitische Entwicklung abzuwarten und sich darum zu bemühen, vielleicht das bestehende Gesetz in dem Sinne zu korrigieren, wie es die SPD in Berlin bei der Beratung ja erklärt hat.
    Auch für die hessische SPD macht es keinen Sinn, den Gesetzentwurf abzulehnen. Frau Riedmüller-Seel hat mir offen erklärt, daß sie, wenn sie es allein machen könnte, einen Gesetzentwurf einbringen würde, wie ich ihn in Hessen eingebracht habe.

    (Zuruf von der SPD: Können Sie mir erklären, warum die Akademie in Berlin dagegen war?)

    Warum lehnen denn dann Sozialdemokraten ein solches Gesetz ab, meine Damen und Herren?
    Der Kern besteht darin, daß eine kleine Koalitionsvereinbarung mit ganz kleinem Karo in einer bestimmten Situation der Berliner Koalitionsvereinbarung getroffen worden ist, um dem Druck der Alternativen Liste nachzugeben, und die SPD nicht die politisch weitsichtige Kraft aufbringt, den 9. November als ein Datum einzubeziehen, das diese alte Koalitionsvereinbarung wirklich als kleines Karo erscheinen läßt.

    (Zuruf von der CDU/CSU: So ist es!)

    Das ist der Kern. Wenn Sie das nämlich könnten, würden Sie der deutschen Wissenschaftslandschaft sagen, daß Sie die Kraft haben, mit der Schließung der Akademie zurückzustehen, ihr angesichts der Notwendigkeiten des 9. Novembers eine neue Chance zu geben.
    Wir haben in der Bundesrepublik Deutschland allen Anlaß, im Zuge der deutschlandpolitischen Entwicklung nicht eine manchen politischen Kräften unliebsame politische Akademie zu schließen, sondern gerade in dieser Entwicklung die Kraft dieser Gesellschaft zu dokumentieren, eine Akademie zu erhalten, die zu Themen der Zeit kontroverse Positionen in die öffentliche Diskussion bringt. Ich fordere die Sozialdemokraten auf, der deutschen Wissenschaftslandschaft nicht dieses traurige Signal zu übermitteln, und ich lasse auch kein Herausreden zu. Es gibt keinen Grund, wegen des Drucks der Alternativen Liste diese hochkarätige Einrichtung zu schließen. Es gibt allen Grund für die Sozialdemokraten in Berlin, das bestehende Gesetz gegebenenfalls zu ändern, aber die Kraft aufzubringen, das richtige deutschlandpolitische Signal zu geben.
    Ich teile hier ausdrücklich mit, daß ich vollen Respekt vor der wissenschaftlichen und persönlichen Lebensleistung der Mitglieder der Berliner Akademie habe, und ich wünsche, daß sie weiterarbeiten können.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat die Senatorin für Bundesangelegenheiten des Landes Berlin, Frau Dr. Pfarr.

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    Herr Präsident! Meine Herren und Damen! Ich habe mir vor dieser Sitzung noch einmal das Protokoll jener Sitzung vom 15. März letzten Jahres durchgelesen, als bereits einmal im Rahmen einer Aktuellen Stunde die Auflösung der Akademie der Wissenschaften zu Berlin hier auf der Tagesordnung stand. Was für eine Aufregung durchzog die damalige Debatte! Welch harte Worte sind da gefallen!

    (Weisskirchen [Wiesloch] [SPD]: Das ist wahr, von Herrn Lambsdorff! — Zurufe von der CDU/CSU)

    Von Kulturbarbarei, von Zerstörung der Berliner Wissenschaftsmannschaft, von schallenden Ohrfeigen ist da auf der einen Seite, von Großkapital, Kopfgeburten, subventionierten rückwärtsgewandten Prestigeobjekten auf der anderen Seite die Rede gewesen. Damals wie heute handelte es sich übrigens um eine Angelegenheit, die ausschließlich — ich betone: ausschließlich — in die Zuständigkeit eines Landesparlaments gehört.

    (Dr. Rüttgers [CDU/CSU]: Was ist das für ein Argument!)

    — Das ist ein ganz einfaches Argument. Wenn eine Partei, die bei uns im Abgeordnetenhaus nicht vertreten ist, versucht, hier im Bundestag unsere Landesangelegenheiten zu diskutieren, dann bemerken wir das.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN — Dr. Rüttgers [CDU/CSU]: Formalistisch!)

    — Ja natürlich, wir sind bei den Zuständigkeiten von Land und Bund immer formalistisch. Dabei bleiben wir auch und Sie ebenfalls.

    (Dr. Rüttgers [CDU/CSU]: Dann müssen Sie sich anhören, was wir dazu sagen!)

    — Nein, das müssen wir nicht, außer im Abgeordnetenhaus.

    (Weitere Zurufe von der CDU/CSU, der FDP und der SPD)

    Inzwischen hat sich — so hoffe ich jedenfalls — die Erregung gelegt, und der Vorgang kann als das, was er ist, beurteilt werden.
    Die Kolitionsfraktionen haben im Abgeordnetenhaus von Berlin einen Entwurf für ein Auflösungsgesetz eingebracht. Der Senat hat dazu Stellung genommen und Änderungsvorschläge für einzelne Bestimmungen gemacht, insbesondere um die Absicherung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter — der wenigen Mitarbeiterinnen und der vielen Mitarbeiter — und der laufenden Forschungsvorhaben mit der notwendigen Eindeutigkeit zu regeln. Übrigens pflegt der Senat nicht die Gesetzentwürfe von Fraktionen des Ab-



    Senator Frau Dr. Pfarr (Berlin)

    geordnetenhauses zurückziehen zu können. Dies zu Ihnen, Herr Lenzer.
    Der Senat hat vor Abgabe seiner Stellungnahme einen renommierten auswärtigen Wissenschaftler mit einem Gutachten beauftragt. Er sollte unter anderem zu der Frage Stellung nehmen, ob das beabsichtigte Auflösungsgesetz mit höherrangigem Recht, insbesondere mit Art. 5 Abs. 3 GG vereinbar sei; er hat dies bejaht.

    (Dr. Rüttgers [CDU/CSU]: Also doch eine Bundessache!)

    Das heißt, die Auflösung der Akademie der Wissenschaften zu Berlin ist verfassungskonform. Denn wir lösen eine Organisationsform auf und beeinträchtigen nicht die Forschungsprojekte.

    (Dr. Mahlo [CDU/CSU]: Das ist gerade fraglich!)

    Natürlich ist die Frage legitim, ob angesichts der inzwischen vergangenen Zeit, der vorgebrachten Kritik und der Veränderungen in Ost-Berlin und der DDR die Absicht, die Akademie der Wissenschaften aufzulösen, nicht aufgegeben werde könnte. Es steht sicher einer Regierung gut an, sich Veränderungen nicht zu verschließen, wenn diese den Kern des jeweiligen politischen Handelns treffen.
    Die Gründe für die Auflösung der Akademie als öffentliche Körperschaft bestehen aber nach wie vor fort. Sie sind durch die Ereignisse seit dem 9. November nicht entfallen. Ich will sie hier noch einmal nennen: In Berlin mit der Vielzahl seiner Hochschulen und interdisziplinär arbeitenden Forschungseinrichtungen bedurfte und bedarf es nicht dieser Akademie, um interdisziplinäre Forschung zu ermöglichen. All die schönen Projekte, die Herr Kollege Gerhardt genannt hat, können und sollten in den Universitäten betrieben werden.

    (Dr. Rüttgers [CDU/CSU] : Aber werden noch nicht!)

    Die Akademie hat eine antiquierte Organisationsform. Die in vergleichbaren Einrichtungen geltenden Mitbestimmungsregelungen für wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fehlen hier völlig.

    (Zuruf von der SPD: Absichtlich!)

    Und — für uns ein ganz wesentlicher Grund — angesichts der Überlast, mit denen die Hochschulen konfrontiert sind, müssen die im Land zur Verfügung stehenden Mittel vorrangig dorthin geleitet werden, wo sie am dringendsten gebraucht werden, und nicht in Eliteforschung.

    (Dr. Mahlo [CDU/CSU]: Frauenforschung!) — Ja, gerne, guter Hinweis, machen wir. —


    (Dr. Briefs [GRÜNE]: Das war zynisch! — Frau Schulte [Hameln] [SPD]: Dumm war das!)

    Es fehlt der Akademie darüber hinaus an einem pluralistisch zusammengesetzten Mitgliederkörper. Ohne die Qualifikation der jeweiligen Mitglieder auch nur in Frage stellen zu wollen, kann eine — ich drücke mich jetzt in der dem Senat eigenen vorsichtigen Form aus — verengte Zusammensetzung nicht ohne Folgen für die Lösung wissenschaftlicher Fragestellungen und Wertsetzungen bleiben.

    (Dr. Mahlo [CDU/CSU]: Können Sie ja ändern! — Kleinert [Hannover] [FDP]: Könnte man das nicht auch Heuchelei nennen?)

    Im übrigen zeigen die Diskussion in Hessen und das offenkundige Scheitern einer Übernahme der Akademie durch Hessen ja wohl, daß die Argumente der Kritiker in Berlin nicht an den Haaren herbeigezogen waren; Kollege Gerhardt hat ja soeben einiges eingeräumt.

    (Dr. Mahlo [CDU/CSU]: Man kann alles verbessern!)

    Die Auflösung der Akademie als Körperschaft läßt sich durchführen, ohne daß in die Rechte von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder Mitgliedern eingegriffen wird. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten Beschäftigungsangebote des Landes oder der Universitäten. Sämtliche Forschungsprojekte — zur Zeit sind es 16 mit einer Laufzeit bis 1993 — , also auch die von Ihnen genannten, von uns zum großen Teil hochgeschätzten Projekte, können selbstverständlich zu Ende geführt werden.

    (Dr. Rüttgers [CDU/CSU]: So ein Unsinn!)

    Die entsprechende Förderungszusage für die Landesmittel wird ins Gesetz aufgenommen. Die verwaltungsmäßige Abwicklung der Projekte wird gewährleistet.
    Als wesentlicher Grund für die Gründung und Beibehaltung der Akademie ist immer wieder die Katalysatorfunktion in den wissenschaftlichen Ost-West-Beziehungen genannt worden. Schon vor der Öffnung der Mauer, aber erst recht danach gab es bzw. gibt es in Berlin eine Vielzahl von wissenschaftlichen Kontakten und Kooperationen auf allen Ebenen, die vom Senat intensiv unterstützt werden und täglich mehr werden. Dazu bedarf es nicht einer Akademie der Wissenschaften, wie wir sie vorgefunden haben, schon gar nicht einer mit den erwähnten Mängeln. Es bleibt eigentlich nur das Argument, daß der Begriff — ich betone: der Begriff — „Akademie der Wissenschaften" in Osteuropa etabliert ist und es sich dort — anders als bei uns — um eine dominierende Organisationsform in der Wissenschaft handelt.
    Wie sich dies in der DDR entwickeln wird, ist bisher noch völlig offen, da die Akademie der Wissenschaften (Ost) keineswegs unumstritten ist und vor tiefgreifenden Strukturveränderungen steht. Niemand hindert sie daran — davor und danach — , die Kontakte mit unseren Universitäten und Mitgliedern unserer Universitäten zu pflegen, was sie auch tun.

    (Zuruf von der SPD: Das passiert Tag für Tag!)

    — Täglich.
    Es ist — angereget durch ein Interview, das die Senatorin für Wissenschaft und Forschung des Senats von Berlin gegeben hat — über die Frage spekuliert worden, ob sich Akademiemitglieder nach der Auflösung der Körperschaft in einer Einrichtung privater Rechtsform zusammentun könnten.



    Senator Frau Dr. Pfarr (Berlin)

    Wir stehen einer solchen Lösung offen und vorurteilslos gegenüber. Das Recht der Vereinigungsfreiheit gilt auch im Wissenschaftsbereich. Für wirkliche Innovation und für die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft bietet eine privatrechtliche Lösung viele Vorteile. Wenn sie gelingt, ist auch eine Zusammenarbeit mit dem Land Berlin durchaus vorstellbar, bei der wir dann die von Ihnen heute hier gemachten Kooperationsangebote gern in Anspruch nehmen werden. Aber diese Entwicklung sollte nicht dadurch erschwert werden, daß dieses Hohe Haus die Rolle des Landesgesetzgebers okkupiert.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN — Dr. Rüttgers [CDU/CSU]: Was für eine Arroganz!)