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ID1119003200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/190 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 190. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 24. Januar 1990 Inhalt: Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde betr. Situation der Akademie der Wissenschaften in Berlin Lüder FDP 14677 A Catenhusen SPD 14677 D Lenzer CDU/CSU 14678 C Dr. Briefs GRÜNE 14679 C Dr. Gerhardt, Staatsminister des Landes Hessen 14680 D Frau Dr. Pfarr, Senator des Landes Berlin 14682 C Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 14684 A Weisskirchen (Wiesloch) SPD 14685 C Dr. Mahlo CDU/CSU 14686 D Jäger CDU/CSU 14687 C Dr. Diederich (Berlin) SPD 14688 C Lummer CDU/CSU 14689 C Tagesordnungspunkt 1: Fragestunde — Drucksache 11/6279 vom 19. Januar 1990 — Vereinbarungen über den Einsatz des Detektivs Werner Mauss mit dem Bundeskriminalamt und der Versicherungswirtschaft MdlAnfr 1, 2 Dr. Emmerlich SPD Antw PStSekr Spranger BMI . 14665B, 14666 A ZusFr Dr. Emmerlich SPD . . . 14665B, 14666 B ZusFr Frau Beer GRÜNE 14666 C ZusFr Gansel SPD 14666 D ZusFr Frau Schulte (Hameln) SPD . . . 14667 A Weitergabe von Erkenntnissen bei Westreisen durch Mitarbeiter des Staatssicherheitsdienstes an ihre Dienststelle, insbesondere durch den ehemaligen DDR-Staatssekretär Schalck-Golodkowski MdlAnfr 6 Gansel SPD Antw PStSekr Dr. Jahn BMJ 14667 C ZusFr Gansel SPD 14667 C ZusFr Dr. Emmerlich SPD 14667 D ZusFr Müller (Pleisweiler) SPD 14668 A Vorwürfe der Berliner Schulsenatorin Volkholz gegen den Inhalt des an Berliner Schulen verteilten Jahreskalenders 1990 des Gesamtdeutschen Instituts in Bonn MdlAnfr 4 Schulze (Berlin) CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Hennig BMB 14668 B Genehmigungen für Kauf und Bau von U-Booten durch Israel MdlAnfr 7 Gansel SPD Antw PStSekr Dr. Riedl BMWi 14669 A ZusFr Gansel SPD 14669 B ZusFr Dr. Hirsch FDP 14669 D ZusFr Bohl CDU/CSU 14670 A ZusFr Frau Beer GRÜNE 14670 B ZusFr Müller (Pleisweiler) SPD 14670 C Fördermaßnahmen des Bundesministeriums für Wirtschaft zur Steigerung des Fernwärmeeinsatzes und der Kraft-Wärme-Kopplung II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 190. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 24. Januar 1990 MdlAnfr 8 Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE Antw PStSekr Dr. Riedl BMWi 14670 C ZusFr Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE 14670D ZusFr Frau Beer GRÜNE 14671 C ZusFr Wüppesahl fraktionslos 14671 C Investitionskosten und Termin der Fertigstellung der in Hamburg geplanten S-Bahn-Station und der Autobahnausfahrt „Neu-Billwerder" (A 25) MdlAnfr 31, 32 Funke FDP Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 14671D, 14672 C ZusFr Funke FDP 14672 A ZusFr Wüppesahl fraktionslos 14672 B Betrieb einer Stadtbahn auf der eingleisigen Rheinbrücke zwischen Karlsruhe und Wörth MdlAnfr 35 Müller (Pleisweiler) SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 14672 D ZusFr Müller (Pleisweiler) SPD 14672 D Zusagen der Bundesregierung gegenüber Niedersachsen und Ministerpräsident Dr. Albrecht hinsichtlich der Anbindung des Flughafens Hannover-Langenhagen an den Intercity-Verkehr MdlAnfr 36, 37 Andres SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 14673A, 14673D ZusFr Andres SPD 14673B, 14673 D ZusFr Frau Bulmahn SPD . . 14673C, 14674 B Wortlaut des Kabinettsbeschlusses über die Intercity-Anbindung des Flughafens Hannover-Langenhagen; Prüfung der Verbesserung der Schienenanbindung gemäß Bundesverkehrswegeplan 1985 MdlAnfr 38, 39 Frau Bulmahn SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 14674 C, 14675B ZusFr Frau Bulmahn SPD . . 14674 D, 14675 C ZusFr Frau Schulte (Hameln) SPD 14675A, 14675D ZusFr Andres SPD 14675B, 14676 A Ausbau der A 4 von Olpe zum Hattenbacher Dreieck MdlAnfr 40, 41 Pfuhl SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 14676B, 14676C ZusFr Pfuhl SPD 14676B, 14676D Nächste Sitzung 14690 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 14691* A Anlage 2 Stand der Gespräche mit der CSSR über die Wiedereröffnung des Grenzübergangs Waldsassen/Hundsbach und Abschluß eines Grenzvertrags mit dem Ziel der Wiedereröffnung der Straßen- und Schienenverbindungen MdlAnfr 3 — Drs 11/6279 — Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Spranger BMI . . . . 14691* B Anlage 3 Durchsuchung von Firmen und Personen im norddeutschen Raum durch die Staatsanwaltschaft Kiel im Zusammenhang mit dem illegalen Export von U-Boot-Blaupausen nach Südafrika MdlAnfr 5 — Drs 11/6279 — Hoss GRÜNE SchrAntw PStSekr Dr. Jahn BMJ . . . . 14691* C Anlage 4 Benachteiligung des ostbayerischen Grenzlandes MdlAnfr 9 — Drs 11/6279 — Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Dr. Riedl BMWi . . . 14691* D Anlage 5 Wert der Aufträge der Bundesregierung an eine Werbeagentur, insbesondere der „Stern"-Beilage „Bittere Pille oder süße Medizin" MdlAnfr 10 — Drs 11/6279 — Müntefering SPD SchrAntw PStSekr Vogt BMA 14692* A Anlage 6 Vorlage des Gesetzentwurfs zur Erleichterung des Tausches von Sozialwohnungen; Verteilung der Darlehen aus den Wohnungsbau-Programmen der Kreditanstalt für Wiederaufbau auf die Bundesländer MdlAnfr 11, 12 — Drs 11/6279 — Dr. Sperling SPD SchrAntw PStSekr Echternach BMBau . . 14692* B Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 190. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 24. Januar 1990 14665 190. Sitzung Bonn, den 24. Januar 1990 Beginn: 13.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 26. 01. 90 * Frau Becker-Inglau SPD 26. 01. 90 Frau Conrad SPD 26. 01. 90 Daweke CDU/CSU 24.01.90 Duve SPD 24.01.90 Egert SPD 24.01.90 Eich GRÜNE 26.01.90 Dr. Faltlhauser CDU/CSU 24. 01. 90 Francke (Hamburg) CDU/CSU 25. 01. 90 Dr. Friedmann CDU/CSU 25. 01. 90 Dr. von Geldern CDU/CSU 26. 01. 90 Frau Dr. Hartenstein SPD 26. 01. 90 Freiherr Heereman von Zuydtwyck CDU/CSU 26.01.90 Frau Dr. Hellwig CDU/CSU 26. 01. 90 Frau Hensel GRÜNE 26. 01. 90 Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 26. 01. 90 Dr. Hornhues CDU/CSU 25. 01. 90 Dr. Hoyer FDP 24. 01. 90 Kolbow SPD 24.01.90 Kroll-Schlüter CDU/CSU 24.01.90 Lattmann CDU/CSU 26.01.90 Lintner CDU/CSU 24.01.90 Maaß CDU/CSU 25.01.90 Dr. Müller CDU/CSU 26. 01. 90* Nagel SPD 26.01.90 Niegel CDU/CSU 24.01.90 Petersen CDU/CSU 26. 01. 90* * Reddemann CDU/CSU 24.01.90 Frau Schilling GRÜNE 26. 01. 90 Frau Schmidt (Hamburg) GRÜNE 25. 01. 90 Freiherr von Schorlemer CDU/CSU 26. 01. 90 Schröer (Mülheim) SPD 24. 01. 90 Timm FDP 24.01.90 Dr. Todenhöfer CDU/CSU 24. 01. 90 Uldall CDU/CSU 24.01.90 Weiß (Kaiserslautern) CDU/CSU 26. 01. 90 Werner (Ulm) CDU/CSU 24. 01. 90 Frau Will-Feld CDU/CSU 26. 01. 90 Frau Dr. Wilms CDU/CSU 25. 01. 90 Würtz SPD 26.01.90 * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Spranger auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 11/6279 Frage 3) : Wie ist der Stand der Gespräche um die Wiedereröffnung des Grenzübergangs Waldsassen/Hundsbach, und wird die Bundesregierung der CSSR einen Grenzvertrag vorschlagen mit dem Ziel, alle denkbaren Straßen und Schienenverbindungen wieder zu eröffnen? Anlagen zum Stenographischen Bericht Die Bundesregierung hat sich für die Wiedereröffnung des Grenzüberganges Waldsassen und anderer Übergänge bei jeder sich bietenden Gelegenheit nachdrücklich eingesetzt, jüngst erst wieder bei der Begegnung des Bundesministers des Auswärtigen mit dem neuen tschechoslowakischen Außenminister am 23. Dezember 1989 in Waidhaus. Auch beim Treffen mit der tschechoslowakischen Staatsführung am 2. Januar 1990 in München wurde dieses Thema zur Sprache gebracht. Die Bundesregierung hat der Regierung der CSSR vorgeschlagen, die Expertengespräche am 6./7. Februar dieses Jahres fortzusetzen. Die deutsche Seite wird dabei das Ziel verfolgen, die Paraphierungsreife des Abkommens über die Errichtung des Autobahngrenzüberganges Waidhaus herbeizuführen, ein entsprechendes Abkommen über die Wiedereröffnung des Grenzüberganges Waldsassen konkret vorzubereiten und die Elemente einer Übereinkunft über die Wiederzulassung weiterer Grenzübergänge zu entwickeln. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Jahn auf die Frage des Abgeordneten Hoss (DIE GRÜNEN) (Drucksache 11/6279 Frage 5): Bei welchen Firmen und Personen im norddeutschen Raum fanden nach Informationen der Bundesregierung am 4. Januar 1990 Durchsuchungsaktionen der Staatsanwaltschaft Kiel im Zusammenhang mit den Ermittlungen wegen des Blaupausenexports nach Südafrika statt? Die Frage bezieht sich auf ein Verfahren der Staatsanwaltschaft Kiel. Dieses Verfahren fällt in die Kompetenz des Landes Schleswig-Holstein. Die Landesjustizverwaltung Schleswig-Holstein hat auf Anfrage, mit Schreiben (Telekopie) vom 22. Januar 1990 mitgeteilt: „Mit Rücksicht auf den Vorrang des anhängigen Ermittlungsverfahrens sehe ich mich derzeit außerstande, nähere Einzelheiten mitzuteilen." Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Riedl auf die Frage des Abgeordneten Stiegler (SPD) (Drucksache 11/6279 Frage 9): Teilt die Bundesregierung meine Auffassung, daß das ostbayerische Grenzland im Verhältnis zum Zonenrandgebiet auf der Grundlage der jüngsten Entwicklungen gegenüber dem innerdeutschen Grenzgebiet in eine besondere Randlage geraten ist, und was wird sie unternehmen, um dem ostbayerischen Grenzland an der Grenze zur CSSR dabei zu helfen, diese Situation zu bewältigen, um auch im Verhältnis zur CSSR bessere nachbarschaftliche Verbindungen aufzubauen? Durch die jüngsten Entwicklungen in der DDR und auch in der CSSR haben sich für das gesamte Zonenrandgebiet neue Hoffnungen und Chancen ergeben. Gleichwohl hat sich die lagebedingte Benachteili- 14692* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 190. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 24. Januar 1990 gung dieser Regionen noch nicht entscheidend verändert. Die Bundesregierung wird deshalb die Förderung des gesamten Zonenrandgebietes, und damit auch des bayerischen Grenzlandes an der Grenze zur CSSR, fortführen. Zugleich wird sie in Zusammenarbeit mit den anderen westlichen Staaten darauf hinwirken, daß durch volle Freizügigkeit für die wirtschaftliche Betätigung in der DDR wie in der CSSR dem Zonenrandgebiet die Wiederherstellung der vormals engen — insbesondere auch wirtschaftlichen — Beziehungen zu seinem Hinterland jenseits der Grenzen ermöglicht wird. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Vogt auf die Frage des Abgeordneten Müntefering (SPD) (Drucksache 11/6279 Frage 10): Welche Werbeagentur hat die stern-Beilage „Bittere Pille oder süße Medizin" des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung gestaltet, und wie hoch war der Wert der weiteren Aufträge, die diese Agentur von der Bundesregierung erhalten hat? Die Stern-Beilage „Bittere Pille oder süße Medizin? " ist von der Agentur Merkel, Krahn & Partner GmbH, Innocentiastraße 78, 2000 Hamburg 13 gestaltet worden. Gemäß dem Ergebnis einer Umfrage bei allen Ressorts hat die Agentur weder im abgelaufenen Kalenderjahr noch seit dem 1. Januar 1990 weitere Aufträge der Bundesregierung erhalten. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Echternach auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Sperling (SPD) (Drucksache 11/6279 Fragen 11 und 12) : Wann wird die Bundesregierung den von ihr bereits im Frühsommer 1989 öffentlich angekündigten Gesetzentwurf zur Erleichterung des Tausches von Sozialwohnungen dem Parlament vorlegen? Wie verteilen sich die bisher erfolgten Bewilligungen bei den von der Kreditanstalt für Wiederaufbau durchgeführten Programmen mit zinsverbilligten Darlehen für den Wohnungsbau auf die Bundesländer? Zu Frage 11: Der Regierungsentwurf zur Änderung des Wohnungsbindungsgesetzes, mit dem der Tausch von Sozialwohnungen erleichtert werden soll, ist bereits im August 1989 dem Bundesrat zugeleitet worden. Dieser hat in einer umfangreichen Stellungnahme weitere über den Bereich des Wohnungstausches hinausgehende Gesetzesänderungen vorgeschlagen, die eine eingehende Prüfung und Abstimmung erforderlich gemacht haben. Über die Gegenäußerung zur Stellungnahme des Bundesrates wird die Bundesregierung voraussichtlich noch im Februar dieses Jahres beschließen. Der Entwurf zur Änderung des Wohnungsbindungsgesetzes wird unmittelbar danach dem Deutschen Bundestag zugeleitet werden. Zu Frage 12: Nach der Auswertung der Zusagen mit Stand 31. Dezember 1989 verteilten sich die von der Kreditanstalt für Wiederaufbau zugesagten zinsverbilligten Darlehen in Höhe von 905,89 Millionen DM wie folgt auf die einzelnen Bundesländer: Schleswig-Holstein 5,9 v. H. = 53,520 Mio. DM Hamburg 1,2 v. H. = 11,343 Mio. DM Niedersachsen 32,0 v. H. = 334,939 Mio. DM Bremen 0,4 v. H. = 3,670 Mio. DM Nordrhein-Westfalen 16,4 v. H. = 148,387 Mio. DM Hessen 6,1 v. H. = 54,986 Mio. DM Rheinland-Pfalz 8,0 v. H. = 72,918 Mio. DM Baden-Württemberg 11,3 v. H. = 102,210 Mio. DM Bayern 13,2 v. H. = 119,483 Mio. DM Saarland 0,4 v. H. = 3,201 Mio. DM Berlin (West) 0,1 v. H. = 1,238 Mio. DM
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Ottfried Hennig


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Kollege Schulze, das Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen hatte den Kultusministern und -senatoren den Kalender für die Verteilung in den Schulen angeboten, hat jedoch seitens des Landes Berlin darauf keine Antwort erhalten, sondern die Vorwürfe der Schulsenatorin zunächst der Presse entnommen. Mittlerweile ist dazu auch ein Schreiben von Frau Volkholz im Gesamtdeutschen Institut angekommen.
    Die zentralen Vorwürfe von Frau Volkholz gegen den Kalender, er sei in hohem Maße friedensgefährdend und offenbare revanchistische Gesinnung, sind interessanterweise in diesem Schreiben überhaupt nicht enthalten, sondern nur in der Pressemitteilung der Berliner Senatsverwaltung für Schule, Berufsbildung und Sport.
    Die Vorwürfe sind absurd und lassen sich durch den Kalender nicht belegen. An dem im Auftrag des Ministeriums entstandenen Kalender haben insgesamt 25 Autoren mit unterschiedlichen politischen Auffassungen mitgearbeitet. Er trägt wie seine Vorgänger der gebotenen Pluralität der Meinungen Rechnung. Sieben Bundesländer haben daher dem Kalenderversand in ihre Schulen bereits zugestimmt, darunter bisher auch drei mit der SPD angehörenden Kultusministern bzw. -senatoren.
    In ihrem Schreiben an das Gesamtdeutsche Institut betont Frau Volkholz, daß der Kalender „in einigen Teilen einer kritischen Überprüfung nicht standhält". Im einzelnen moniert sie eine tendenziöse Bildauswahl, die Verwendung bestimmter geographischer Bezeichnungen und Formulierungen „mit offen reaktionärem Gehalt" , wie Frau Volkholz es nennt.
    Dazu ist im einzelnen zu sagen:
    Der Vorwurf, daß die bundesdeutschen Verhältnisse in bunten Farben, die Situation in der DDR hingegen in der Regel problembeladen-grau gemalt würden, läßt sich nicht aufrechterhalten. Die Durchsicht des Kalenders zeigt, daß dies nicht zutrifft. Dabei hatten die mit der Kalendergestaltung betrauten Mitarbeiter sicher einige Mühe, auch attraktive Darstellungen des DDR-Alltags zu finden. Sie wissen, daß das nicht einfach ist.
    Frau Volkholz kritisiert weiter den ungenierten Gebrauch geographischer Bezeichnungen, die angeblich den politischen Status heute polnischer Städte ignorierten. Sie bedauert, daß diese Städte nur mit deutschen, nicht aber mit polnischen Namen genannt werden. Frau Volkholz hat sich den Kalender nicht gut genug angeschaut. Er richtet sich an junge Menschen und soll für sie verständlich sein. Deshalb sind diese Städte jenseits von Oder und Neiße mit den im Deutschen geläufigen Namen genannt, ebenso wie man hier die Städtenamen Warschau und Mailand benützt und nicht die dort heimischen Namen. Hinzugefügt wurde jedoch in aller Regel der heutige Name der Städte. Diese Praxis entspricht auch voll den von allen Kultusministern und -senatoren im Februar 1981 beschlossenen Grundsätzen.
    Die Berliner Schulsenatorin kritisiert ferner den Gebrauch von Begriffen wie „Ostgebiete" bzw. „Ostprovinzen des Deutschen Reiches" usw. Hier handelt es sich um einen neutralen Begriff, der eine historische Tatsache kennzeichnet und diese Heimatgebiete von Aussiedlern gegenüber denen aus den deutschen Siedlungsgebieten in Mittel-, Ost- und Südosteuropa abgrenzt. Auch diese Begriffe entsprechen den von den Kultusministern beschlossenen Grundsätzen.
    Die Vorwürfe der Berliner Schulsenatorin entbehren also jeder Grundlage. Gerade Feindbilder sollen durch die Kalendertexte und Fotos abgebaut werden. Alltag und Lebenssituation in unterschiedlichen Gesellschaftsordnungen sollen transparent gemacht werden. Im Kalender 1990 sind gerade die Felder angesprochen worden, die der Verständigung in Deutschland und Europa dienen.
    Ich bitte Sie alle, sich das noch einmal entsprechend anzuschauen.





Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Wollen Sie eine Zusatzfrage stellen, Herr Kollege?

(Schulze [Berlin] [CDU/CSU]: Nein, danke schön!)

— Dann rufe ich den Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft auf. Der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Riedl steht zur Beantwortung der Fragen zur Verfügung. Zuerst kommt die Frage '7 des Abgeordneten Gansel:
Hat die Bundesregierung im Zusammenhang mit dem Kauf von zwei U-Booten durch Israel Genehmigungen nach dem Außenwirtschaftsgesetz erteilt, und beabsichtigt die Bundesregierung eine Produktionsgenehmigung für den Bau von U-Booten für Israel nach dem Kriegswaffenkontrollgesetz zu erteilen?
Bitte schön, Herr Staatssekretär.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Erich Riedl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Abgeordneter Gansel, die Bundesregierung hat eine Genehmigung zur Herstellung von zwei U-Booten erteilt, die für Israel bestimmt sind. Eine Ausfuhrgenehmigung nach dem AWG wurde nicht ausgestellt.
    Was Ihre Frage nach einer von Ihnen so bezeichneten Produktionsgenehmigung betrifft, möchte ich Ihnen mitteilen, daß mit der Genehmigung gleichzeitig die nach dem KWKG erforderliche Exportgenehmigung zu einem exportnahen Zeitpunkt — das ist etwa 1995/96 — in Aussicht gestellt worden ist.
    Eine Ausfuhrgenehmigung nach dem AWG bzw. der AWV wurde — ich darf es noch einmal sagen — nicht erteilt. Das Bundesamt für Wirtschaft ist vielmehr gehalten, diese Genehmigung erst bei Vorlage der ebenfalls erforderlichen KWKG-Genehmigung auszustellen. Dies wird, wie ich sagte, etwa 1995/96 der Fall sein.