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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/179 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 179. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 30. November 1989 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 13733 A Erklärung zum Mordanschlag auf den Sprecher der Deutschen Bank, Dr. Alfred Herr-hausen 13744 A Tagesordnungspunkt I: Fortsetzung der zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1990 (Haushaltsgesetz 1990) (Drucksachen 11/5000, 11/5321, 11/5389) Einzelplan 16 Geschäftsbereich des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Waltemathe SPD 13733 C Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU 13736 D Frau Wollny GRÜNE 13739 D Dr. Weng (Gerlingen) FDP 13741 A Schäfer (Offenburg) SPD 13742 D Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 13744 C Einzelplan 31 Geschäftsbereich des Bundesministers für Bildung und Wissenschaft Frau Dr. Wegner SPD 13748 C Frau Männle CDU/CSU 13750 C Frau Hillerich GRÜNE 13753 B Kastning SPD 13754 D Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU . . 13757 B Wetzel GRÜNE 13758 D Möllemann, Bundesminister BMBW . . 13760B, 13766 D Frau Odendahl SPD 13764 C Einzelplan 11 Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung Sieler (Amberg) SPD 13768B Strube CDU/CSU 13770 B Hoss GRÜNE 13772D Zywietz FDP 13774 D Dreßler SPD 13779 C Dr. Blüm, Bundesminister BMA 13782 C Cronenberg (Arnsberg) FDP 13788 A Scharrenbroich CDU/CSU (Erklärung nach § 32 GO) 13788 C Andres SPD (Erklärung nach § 32 GO) . 13789 C Einzelplan 15 Geschäftsbereich des Bundesministers für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit Frau Conrad SPD 13790 B Kalb CDU/CSU 13793 A Frau Schoppe GRÜNE 13795 A Zywietz FDP 13796 D Link (Diepholz) CDU/CSU 13798 D Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 13801 C Frau Dr. Lehr, Bundesminister BMJFFG 13804 C Frau Matthäus-Maier SPD 13807 B II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 179. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. November 1989 Einzelplan 06 Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern in Verbindung mit Einzelplan 36 Zivile Verteidigung in Verbindung mit Einzelplan 33 Versorgung Dr. Schäuble, Bundesminister BMI . . . 13808C, 13824 C Kühbacher SPD 13809 B Deres CDU/CSU 13812 D Such GRÜNE 13815A Frau Seiler-Albring FDP 13817 A Dr. Nöbel SPD 13819D Gerster (Mainz) CDU/CSU 13822 B Wüppesahl fraktionslos 13826 D Duve SPD 13828 C Kühbacher SPD (Erklärung nach § 31 GO) 13829A Frau Dr. Vollmer GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 13829 C Gerster (Mainz) CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 13829 D Lüder FDP (Erklärung nach § 31 GO) . 13830 B Kleinert (Marburg) GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 13830 C Namentliche Abstimmungen 13831 A Ergebnisse 13851B, 13852D Einzelplan 14 Geschäftsbereich des Bundesministers der Verteidigung in Verbindung mit Einzelplan 35 Verteidigungslasten im Zusammenhang mit dem Aufenthalt ausländischer Streitkräfte (Drucksache 11/5576) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt IV: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 123 zu Petitionen (Drucksache 11/5150) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt V: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Verteidigungsausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Fuchs (Verl), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Rücktritt der Bundesrepublik Deutschland von dem Entwicklungsvorhaben „Europäisches Jagdflugzeug/Jagdflugzeug 90" zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN: Ausscheiden der Bundesrepublik Deutschland aus dem Entwicklungsvorhaben Jagdflugzeug 90 (Drucksachen 11/3018, 11/3592, 11/4269) Horn SPD 13832 B Müller (Wadern) CDU/CSU 13834 A Kleinert (Marburg) GRÜNE 13837 B Frau Seiler-Albring FDP 13839 D Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMVg . 13842 D Kühbacher SPD 13846 A Dr. Friedmann CDU/CSU 13849 A Namentliche Abstimmung 13850 B Ergebnis 13854 D Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt 13854 A Einzelplan 03 Bundesrat 13854 B Einzelplan 02 Deutscher Bundestag 13854 B Einzelplan 07 Geschäftsbereich des Bundesministers der Justiz in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Dr. de With SPD 13856 B von Schmude CDU/CSU 13858 A Häfner GRÜNE 13859 A Irmer FDP 13860 B Engelhard, Bundesminister BMJ 13862 D Haushaltsgesetz 1990 (Drucksachen 11/5579, 11/5580) 13864 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Der Finanzplan des Bundes 1989 bis 1993 (Drucksachen 11/5001, 11/5322, 11/5390, 11/5731) . . 13865A Nächste Sitzung 13865 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 13867* A 179. Sitzung Bonn, den 30. November 1989 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 01.12.89* Amling SPD 30.11.89 Austermann CDU/CSU 01.12.89 Frau Beck-Oberdorf GRÜNE 01.12.89 Frau Blunck SPD 30.11.89 Börnsen (Ritterhude) SPD 30.11.89 Büchner (Speyer) SPD 01.12.89 * Frau Dempwolf CDU/CSU 01.12.89 Dr. Dollinger CDU/CSU 01.12.89 Frau Fuchs (Verl) SPD 30.11.89 Dr. Haack SPD 01.12.89 Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 01.12.89 Frhr. Heereman von Zuydtwyck CDU/CSU 01.12.89 Höffkes CDU/CSU 01.12.89 Hörster CDU/CSU 30.11.89 Ibrügger SPD 01.12.89 Jaunich SPD 01.12.89 Kißlinger SPD 01.12.9 Klein (Dieburg) SPD 01.12.89 Klein (München) CDU/CSU 30.11.89 Kolbow SPD 01.12.89 Dr. Kreile CDU/CSU 01.12.89 Kreuzeder GRÜNE 01.12.89 Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Linsmeier CDU/CSU 01.12.89 Lowack CDU/CSU 01.12.89 Frau Luuk SPD 01.12.89 Meneses Vogl GRÜNE 01.12.89 Müller (Düsseldorf) SPD 30.11.89 Niegel CDU/CSU 01.12.89 * Frau Oesterle-Schwerin GRÜNE 01.12. 89 Paterna SPD 01.12.89 Pfeifer CDU/CSU 01.12.89 Repnik CDU/CSU 30.11.89 Frau Rock GRÜNE 01.12.89 Frau Schilling GRÜNE 01.12.89 Schreiber CDU/CSU 30.11.89 Schröer (Mülheim) SPD 01.12.89 Schulze (Berlin) CDU/CSU 01.12.89 Seiters CDU/CSU 30.11.89 Sielaff SPD 30.11.89 Dr. Stavenhagen CDU/CSU 30.11.89 Tietjen SPD 01.12.89 Dr. Todenhöfer CDU/CSU 01.12.89 Frau Trenz GRÜNE 01.12.89 Verheugen SPD 30.11.9 Vogt (Düren) CDU/CSU 30.11.89 Dr. von Wartenberg CDU/CSU 01.12.89 Frau Wilms-Kegel GRÜNE 01.12.89 Dr. Zimmermann CDU/CSU 30.11.89 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wolfgang Schäuble


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich möchte das Hohe Haus davon unterrichten, daß nach mir vorliegenden Meldungen um 8.34 Uhr der Sprecher der Deutschen Bank, Herr Dr. Alfred Herrhausen, einem Mordanschlag zum Opfer gefallen ist.
    Nähere Tatumstände und Hinweise auf etwaige Täter sind bisher nicht bekannt. Mir ist auch nicht mit Sicherheit bekannt, ob der Mordanschlag weitere Opfer gefordert hat.
    Der Generalbundesanwalt hat unverzüglich die Ermittlungen übernommen und das Bundeskriminalamt mit der Durchführung der Ermittlungen beauftragt.
    Ich bin dem Hohen Hause dafür dankbar, daß die Beratung des Einzelplans 06, die jetzt in Kürze vorgesehen war, verschoben wird, weil ich mich — dafür bitte ich Sie um Verständnis — jetzt unmittelbar an den Tatort begeben möchte.
    Alfred Herrhausen war nicht nur als Sprecher der Deutschen Bank ein besonders erfolgreicher Bankier und Unternehmer, sondern er war auch ein Mann, der sich immer in besonderer Weise auch für das öffentliche Wohl verantwortlich gefühlt und engagiert hat. Ich erinnere an die Initiative für seine Heimat, das Ruhrgebiet. Ich erinnere an vielfältige Aktivitäten und Engagements für Deutschland und für Europa. Ich erinnere in dieser Stunde daran, daß er maßgeblich an der Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen zur Sowjetunion, zu Ungarn und zu anderen Staaten des Warschauer Pakts beteiligt war und daß er einer der markantesten und profiliertesten Sprecher nicht nur der deutschen Wirtschaft, sondern der Bundesrepublik Deutschland weit über Europa hinaus, weltweit und insbesondere auch in Amerika war.
    Das ist aber nicht die Stunde, hier einen Nachruf zu sprechen. Wir alle empfinden tiefe Betroffenheit und Bestürzung über einen entsetzlichen Mordanschlag, dessen Hintergründe wir nicht kennen. Wir verneigen uns in Ehrfurcht vor dem Toten.

    (Die Abgeordneten erheben sich)

    Ich denke, wir alle sollten uns in dieser Stunde einig sein in dem Kampf für die Bewahrung unserer freiheitlichen rechtsstaatlichen Ordnung.


Rede von Dr. Rita Süssmuth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Meine Damen und Herren, ich möchte jetzt nicht in der Sitzung fortfahren, sondern sie für fünf Minuten unterbrechen. Erst danach werden wir die Beratung wiederaufnehmen.

(Unterbrechung der Sitzung von 10.10 bis 10.18 Uhr)

Meine Damen und Herren, wir nehmen die Beratung nach der Unterbrechung der Sitzung wieder auf.
Das Wort hat der Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Herr Dr. Töpfer.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Entsprechend dem Beispiel des Herrn Abgeordneten Schäfer möchte auch ich meine Ausführungen, die ich für diese Debatte vorgesehen habe, entscheidend kürzen. Ich möchte sie auf die Punkte konzentrieren, bei denen ich davon ausgehe, daß sie in weiten Bereichen auch in diesem Hohen Hause eine Übereinstimmung in der Bewertung erlangen und daß wir bei dem einen oder anderen vielleicht auch zu einer gemeinsamen Bewertung des Weges finden können, den wir zu gehen haben.
    Deswegen lassen Sie mich an den Anfang der Ausführungen die Überzeugung stellen, daß wir diesen historischen Durchbruch zu Freiheit, zu Demokratie, zu Selbstbestimmung, zu grundlegenden Reformen in Gesellschaft und Wirtschaft bei unseren östlichen Nachbarn, insbesondere bei der DDR, aber auch bei Polen, Ungarn, der Tschechoslowakei, Bulgarien oder der Sowjetunion, nutzen müssen, um die Möglichkeit der umweltpolitischen Partnerschaft noch weiter voranzutreiben, von der wir glauben, daß wir sie zu Zeiten in Angriff genommen haben, als dies noch ungleich schwieriger war.
    Wir haben mit all diesen Ländern, wie Sie wissen, in den vergangenen zwei Jahren bilaterale Umweltvereinbarungen abgeschlossen, mit der DDR im September 1987. Diese Vereinbarungen sind eine gute Voraussetzung dafür, daß wir heute in sehr konkreten Fragen zusammenarbeiten können. Sie sind die gute Grundlage für eine progressive Weiterentwicklung der von mir in den letzten Jahren in die Wege geleiteten umweltpolitischen Zusammenarbeit mit der DDR. Entscheidend ist dabei — lassen Sie mich das ohne jede Schärfe und Härte sagen — , daß wir uns hier nicht in eine Entwicklung hineindiskutieren sollten, als wäre das wieder einmal die liebgewonnene Chance des kapitalistischen Systems, neue Verwertungsinteressen für sein Kapital zu finden. Das ist vielmehr die Chance derer, die gegenwärtig über bessere wirtschaftliche Voraussetzungen verfügen, die bessere Techniken entwickelt haben, um damit anderen dabei behilflich zu sein, dies auch bei sich durchzuführen.

    (Schmidbauer [CDU/CSU]: Und sich selber zu helfen!)

    Da geht es eben nicht darum, daß wir sagen: da müssen wir Zeit haben, die gesamte Umstellung abwarten, sondern da müssen wir natürlich kurzfristig, mittelfristig und langfristig richtig handeln, und das bedeutet z. B. —lassen Sie mich das dazu sagen —, daß es nicht ein Verkaufen deutschen Atomstroms ist, wenn wir uns überlegen, ob man die Zusammenarbeit in der Stromlieferung verbessern könnte, sondern die schlichte Erkenntnis, daß eine Stromlieferung heute, gerade zu den Belastungsspitzen in der DDR gebracht, diese Belastungsspitzen der Umwelt kappt



    Bundesminister Dr. Töpfer
    und damit eine unmittelbare Entlastung bei Schwefel, bei Stickoxiden, bei CO2 ermöglicht. Nicht irgendeine sonstige Überlegung ist dabei leitend, sondern es geht um diese kurzfristige Chance, die wir dabei haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Natürlich ist es richtig, daß wir diese umweltpolitische Zusammenarbeit nicht abkoppeln können und nicht abkoppeln dürfen von der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit der DDR und mit den anderen Partnern im Osten; denn wir haben uns immer und immer wieder auch bei uns Klarheit darüber verschafft, daß es unumgänglich notwendig ist, wo immer möglich, in den Investitionsprozeß hinein schon Umweltfortschritt zu integrieren, nicht eine End-of-the-pipeTechnik zu machen, sondern dort, wo jetzt neu investiert wird, mit der neuen Investition sowohl die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit als auch die ökologische Entlastungsmöglichkeit zu nutzen. Diese Klammer, meine ich, ist ebenfalls von jedem, der hier spricht, doch gar nicht zu übersehen, und ich habe das ohne jeden Zweifel auch bei dem Herrn Abgeordneten Schäfer so herausgehört, genau wie bei allen, die hier in dem Zusammenhang gesprochen haben.
    Dabei geht es im entscheidenden Sinne natürlich um die Frage, wie wir etwa die Energieeffizienz erhöhen können. Wenn wir heute wissen, daß in der Bundesrepublik Deutschland eine Kilowattstunde Strom aus Kohle mit etwa 350 Gramm Kohle hergestellt wird und daß für eine Kilowattstunde Strom in der DDR etwa 850 Gramm Kohle gebraucht werden, dann sieht man daran, welche Effizienzunterschiede und welche Umweltbelastungen von CO2 bis zu SO2 damit verbunden sind und daß man an diese Energieeffizienz herangehen muß,

    (Baum [FDP]: Akute Gesundheitsgefährdung! )

    und dies natürlich nicht als Alibi für eigenes Nichtstun, sondern um die Prioritäten aufzuzeigen. Man kann jede Mark nur einmal ausgeben, und das sollten wir nicht nur aus der nationalen Brille allein tun, sondern im Zusammenhang in einem Europa, das sich mehr aufeinander zubewegt. Das europäische Haus muß eine Umweltdimension ganz am Anfang haben. Ich bin dem Bundeskanzler außerordentlich dankbar dafür, daß er in seiner großartigen deutschlandpolitischen Rede vorgestern in diesem Hohen Hause ohne Wenn und Aber gerade den Umweltschutz mit in den Mittelpunkt gestellt hat. Sein Punkt 2 hat dies aufgegriffen.
    Meine Damen und Herren, wir fangen — ich sage es noch einmal — hierbei nicht beim Punkt Null an. Wir haben erstens die Möglichkeiten durch das Umweltabkommen geschaffen. Zweitens haben wir bereits damals im Rahmen der Umweltabkommen mit der DDR und auch mit anderen Ländern ständige Beauftragte für Umweltschutz bestellt. Diese verantwortlichen Beauftragten treffen sich in regelmäßigen Abständen, und dies wird jetzt intensiviert und ausgebaut. Ich bin ziemlich sicher, daß ich noch in diesem Jahr in der DDR sein kann, den Kollegen Reichelt, der Umweltminister geblieben ist, sehen werde, ebenso wie ich den für die Reaktorsicherheit zuständigen dortigen Kollegen ebenfalls aufsuchen werde. Ich sage
    noch einmal: Dies ist Umweltpartnerschaft, wie wir sie dringlich brauchen. Wir wollen also — ich sage es noch einmal — diese ständige Kommission entwikkeln.
    Drittens. Auf der Grundlage dieses Abkommens und entsprechend koordiniert durch die Beauftragten haben eine Vielzahl von Fachgesprächen stattgefunden. Es ist wirklich eine Expertenkenntnis wechselseitig entstanden. Über 30 derartige Gespräche über alle Teilbereiche der Umweltpolitik sind in Gang gekommen unter Einbindung der Experten auf der Länderebene, worauf ich sehr viel Wert gelegt habe. Denn wir können ja nicht übersehen, daß der Vollzug der Umweltpolitik in der Bundesrepublik Deutschland vornehmlich von den Bundesländern vorgenommen wird, daß dort der Fach- und Sachverstand ist und daß es deswegen richtig ist, auch diese Kollegen in die Expertengespräche einzubinden. Ich sage noch einmal: Allein mit der DDR gab es in den letzten zwei Jahren weit über 30 derartige Expertengespräche. Hier ist wirklich auch in der Atmosphäre eine Kollegialität gewachsen, die ich als außerordentlich wichtig dafür empfinde, daß wir unsere Tätigkeiten umfassend abstimmen können.
    Wir glauben, daß wir jetzt in der Lage sind — die Gespräche haben das bestätigt —, auch zu einer Abstimmung von Emissions- und Immissionswerten zu kommen. Das halte ich für sehr wichtig.

    (Baum [FDP]: Sehr gut!)

    Es ist wichtig, daß wir auch dabei von gleichen Standards, von gleichen Zielwerten ausgehen können, um Prioritäten festlegen zu können. Diese Abstimmung von Emissions- und Immissionsgrenzwerten ist sehr bedeutsam.
    Meine Damen und Herren, viertens sage ich in diesem Zusammenhang, daß am 6. Juli, wie Sie wissen, mit der DDR erstmals sechs Pilotprojekte vereinbart worden sind. Gestern und vorgestern waren meine Mitarbeiter wieder in Berlin (Ost). Sie haben dort die Konkretisierung weiter vorangebracht. Die Projekte müssen ja so weit entwickelt werden, daß Aufträge vergeben werden können. Ausgeschrieben sind sie. Aller Voraussicht nach werden sie am 19./20. Dezember hier in der Bundesrepublik Deutschland gemeinsam von seiten der DDR und von unserer Seite vergeben werden können, soweit die Ausschreibungen zu brauchbaren Ergebnissen geführt haben.
    Lassen Sie mich eines ganz deutlich sagen: Hier sind Vorbedingungen o. ä. überhaupt kein Thema. Das einzige, was wir als Bedingung haben, ist etwas, was die DDR und wir uns natürlich gemeinsam vorgenommen haben. Die Meßlatte ist: Diese Projekte müssen zu einer unmittelbaren Entlastung der Umwelt in der DDR und bei uns führen. Das ist eine, wie ich glaube, nachvollziehbare „Bedingung", die auf beiden Seiten genauso gesehen wird und die von beiden Seiten deswegen als Meßlatte herangezogen worden ist und weiter herangezogen wird.
    Aber Sie müssen natürlich sehen, daß es nicht nur um die Frage der Verfügbarkeit von Mitteln geht. Es gibt auch so etwas wie eine Bewältigungskapazität im technisch-administrativen Sinne in der DDR, eine Kapazität, die bisher nicht ausreicht. Auf Grund der lau-



    Bundesminister Dr. Töpfer
    fenden Verhandlungen kann ich sagen, daß es schwierig ist, eine Zeitebene herauszuarbeiten, auf der wir die komplementären Leistungen der DDR sicher einbringen können. Das geht bis hin zu der Frage: Wird denn eine erforderliche Straße auch zeitgerecht gebaut, sind die Bauleistungen vorhanden? Hier geht es also nicht nur darum, daß wir sagen: Wir haben Geld in der Hand, und nun macht mal. Vielmehr müssen wir dies sehr eng koordinieren. Eine bisher zentral geplante Wirtschaft ist bei der Beantwortung gerade solcher technischer Fragestellungen enorm schwerfällig. Das möchte ich hier sehr deutlich und sehr nachhaltig allen mitteilen, damit nicht der Eindruck entsteht, Verzögerungen hätten etwas damit zu tun, daß das Geld nicht da ist. Nein, sie haben etwas damit zu tun, daß schlicht und einfach die administrative Kraft eines solchen zentral orientierten Staates nicht da ist. Dies alles weist darauf hin, daß wir dezentralen Kräften mehr Chancen geben müssen, dies alles weiter voranzubringen.
    Wie gesagt, dies ist abgestimmt, und dies ist durch die gemeinsame Entscheidung im Haushaltsausschuß — ich unterstreiche das, was die Kollegen Waltemathe, Schmitz und Weng gesagt haben — möglich geworden. Ich habe mich dafür zu bedanken, daß aus diesem kleinen Pflänzchen der Öffnung eines Projektes zu Zeiten, als an die jetzige Entwicklung der Gesamtsituation noch nicht zu denken war, eine so kräftige Pflanze, ein so kräftiger Baum der guten partnerschaftlichen Zusammenarbeit geworden ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Meine Damen und Herren, dieser Prozeß geht weiter, und so kann ich fünftens darauf hinweisen, daß elf weitere derartige Projekte vorliegen. Auch sie sind dem Hohen Hause bekannt; ich kann sie hier nur erwähnen. Wir diskutieren über sie jetzt ebenfalls auf Expertenebene, und ich möchte sie in meinem Gespräch mit Herrn Reichelt entsprechend vorantreiben, damit klar wird: Besser vorankommen können diejenigen, die drüben auf Grund ihrer eigenen Leistungsfähigkeit unsere Angebote aufgreifen können. Das ist keine Bedingung, sondern die Heranführung an solche schwierigen Investitionsprojekte.
    Dieser Bereich der einzelnen umweltbezogenen Aufgaben und Investitionsprojekte wird erweitert. Ich gehe davon aus, daß wir bereits in Kürze eine weitere Projektliste haben und daß wir sie ebenso konstruktiv überprüfen.
    Sechstens. Die Information auf allen Gebieten des Umweltschutzes muß weiter verdichtet werden. Ich unterstreiche das, was gesagt wurde. Wir haben das nicht nur verbal hier zu erklären, sondern wir haben die damit verbundenen Voraussetzungen zu schaffen. In der ersten Tranche unserer Zusammenarbeit werden sechs Luftmeßstationen gebaut, die denen entsprechen, die bei uns in den einzelnen Meßnetzen unserer großen Städte vorhanden sind und rund um die Uhr die Hauptluftbelastungsstoffe messen. Wir haben jetzt vereinbart, daß wir dort weitere fünf Meßstationen für die Überwachung der Gewässerbelastung erstellen, drei an der Elbe, eine an der Spree, eine an der Havel, so daß auch dort die Belastungsdaten für die Gewässer vorhanden sind. Wir wollen alles daransetzen, daß wir auch unser Meßnetz bezüglich
    der Strahlenbelastung, das wir gegenwärtig aufbauen, mit einem in der DDR in Einklang bringen können.
    Ich darf Sie davon unterrichten, daß wir gestern, bis in die Nacht hinein, unsere Umweltministerratssitzung in Brüssel gehabt haben und daß es unter französischem Vorsitz möglich geworden ist, die Voraussetzungen für eine Europäische Umweltagentur zu schaffen. Diese Richtlinie ist im Grundsatz verabschiedet worden. Wir haben sehr, sehr hart daran mit-diskutiert, daß diese Umweltagentur für Drittländer offen bleibt. Dies war nicht leicht. Ich sage das ganz deutlich. Es gab und gibt bei einzelnen Mitgliedstaaten erhebliche Vorbehalte gegen diese Öffnung für Drittländer. Wir halten sie aber für absolut notwendig, sowohl mit Blick auf die EFTA-Länder als auch auf die Länder in Ost- und Mitteleuropa.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Deswegen ist unser Standortvorschlag Berlin sehr nachvollziehbar. Die Entscheidung selbst wird auf dem europäischen Gipfel am 8. und 9. Dezember in Straßburg erarbeitet werden müssen. Ich hoffe, daß sich diese guten Argumente auch bei unseren Partnern in der Gemeinschaft durchsetzen.
    Meine Damen und Herren, ich darf siebtens darauf hinweisen, daß wir nicht bei Projekten stehenbleiben wollen, sondern daß wir einen gemeinsamen ökologischen Handlungsplan aufstellen wollen. Auch dies ist nach meiner festen Überzeugung eine Konsequenz der bisherigen Zusammenarbeit. Auch hier gibt es ermutigende Zeichen.
    Ich weise, achtens, darauf hin, daß wir nicht im technischen Umweltschutz verharren werden, sondern daß wir die Möglichkeiten, im Naturschutz zusammenzuarbeiten, voranbringen müssen. Wir haben das an der innerdeutschen Grenze mit einigen Projekten versucht. Das war in der Vergangenheit sehr schwer. Also das, was etwa beim Schaalsee in Schleswig-Holstein, beim Drömling in Niedersachsen oder im Raum Coburg in Angriff genommen worden ist, hat sehr, sehr viele Hemmnisse im Zusammenhang mit der innerdeutschen Grenze gehabt. Sie wurden auf die Grenzkommission verwiesen.
    Ich bin dem Vorsitzenden des BUND, Herrn Weinzierl, durchaus dankbar, daß er dieses Thema ebenfalls aufgegriffen hat.

    (Frau Garbe [GRÜNE]: Große Anstrengung!)

    Ich habe für den 13. Dezember alle Umweltverbände zu mir eingeladen, um mit ihnen gemeinsam die Möglichkeiten auch der Nichtregierungsorganisationen in der Weiterentwicklung der umweltpolitischen und naturschutzpolitischen Zusammenarbeit mit der DDR abzugreifen. Ich hoffe, daß auch der eine oder andere Vertreter der Umweltorganisationen aus der DDR mit in dieses Gespräch eingebunden werden kann. Ich glaube, es ist eine gute, eine notwendige Ergänzung unserer Zusammenarbeit mit der DDR, daß wir auch die Umweltverbände entsprechend miteinbinden.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ich möchte, neuntens, darauf aufmerksam machen, meine Damen und Herren, daß wir über die zweisei-



    Bundesminister Dr. Töpfer
    tige Arbeit hinaus zu einer dreiseitigen Zusammenarbeit besonders mit Blick auf die Elbe kommen wollen. Die Signale der DDR sind so, daß man jetzt bereit ist, zu einer dreiseitigen Elbe-Schutz-Kommission zu kommen, so wie wir sie am Rhein haben. Gegenwärtig tagt die Rheinministerkonferenz in Brüssel, und ich werde mich hinterher sehr schnell dort einfinden müssen. Wir wollen also dreiseitige Abstimmung haben, um zu einer Gewässerbewirtschaftung der Elbe zu kommen und dort nicht nur punktuell zu entlasten, sondern die Elbe systematisch an einen Zustand heranzuführen, der bei unseren anderen Gewässern bereits erreicht ist.
    Meine Damen und Herren, ich möchte, zehntens, darauf aufmerksam machen, daß ich auch gegenüber den Umweltministern der Bundesländer die Notwendigkeit neuer Instrumente in der Zusammenarbeit mit der DDR und mit anderen Staaten in dem mittel- und osteuropäischen Bereich angesprochen habe. Das, was wir gegenwärtig in der Ergänzung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes mit der Kompensationslösung angesprochen haben, möchten wir gern auch mit auf die DDR ausdehnen.

    (Baum [FDP]: Machen wir!)

    Ich freue mich, daß auch der Senat von Berlin auf diesem Gebiet vergleichbare Ideen entwickelt. Dies ist eine sinnvolle Umweltpartnerschaft, die es auch ermöglicht, daß die einzelnen Unternehmen enger in die Zusammenarbeit einbezogen werden können.
    Damit möchte ich wirklich noch einmal deutlich machen, daß auch das Land Berlin eine ganz elementare Bedeutung hierbei hat. Ich habe mich mit meiner Kollegin darüber ausgetauscht. Wir haben drei Projektwünsche, Projektvorschläge des Senats von Berlin vorgelegt bekommen. Wir untersuchen sie. Wir haben sie der DDR bereits übergeben, so daß sie auch dort geprüft werden können. Dies betrifft z. B. eine gemeinsame Heizzentrale, die im Osten der Stadt gebaut werden könnte und dann Wärme und Strom in den Westen liefern könnte. Dies ist nichts anderes als eine Kompensationslösung, die wir für sinnvoll und richtig erachten.
    Insgesamt ist die Zusammenarbeit mit der DDR ein Beispiel eines Gesamtkonzepts, daß sich nicht auf Ankündigungen beschränkt, sondern die Arbeit der letzten zwei Jahre weiterführt, aber mit besseren Chancen und, wie ich glaube, mit Unterstützung der DDR in ihren Strukturen. Das ist für uns sehr wichtig. Ich möchte das an dieser Stelle nur angedeutet, nicht weiter ausgeführt haben.
    Lassen Sie mich, meine Damen und Herren, aber auch deutlich machen, daß wir diese am Beispiel der DDR gekennzeichnete grenzüberschreitende Zusammenarbeit nicht als ein Alibi für Nichtstun zu Hause oder in der Europäischen Gemeinschaft mißbrauchen werden oder mißbraucht haben. Wir haben das nicht getan, und wir werden es weiterhin nicht tun.
    Meine Damen und Herren, ich will auch vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse keine Leistungsbilanz vorlegen, wie es eigentlich gute Gelegenheit bei einer Beratung eines Haushalts wäre. Aber es ist nicht zu übersehen, daß wir in der Entwicklung und in der Anwendung von Umwelttechnologien
    nun wirklich deutlich vorangekommen sind. Es ist nicht zu übersehen, daß die Umrüstung und Nutzung besserer Techniken im Kfz-Bereich wirklich bedeutsame Entlastungen bewirkt haben. Die letzte Zahl der Zulassungen bei Autos mit Otto-Motor belegt, daß knapp unter 80 % bereits einen Drei-Wege-Katalysator haben. Ich sage das nicht unserer guten Politik wegen, sondern auch als Dank gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern, die unsere Initiativen mit aufgegriffen haben, die die steuerliche Förderung nutzen, um damit auch die Umwelt zu entlasten. Ich glaube, das ist ein gutes Beispiel dafür, wie man Technik, Verhalten und finanzielle Hilfen zu einem greifbaren Erfolg der Umweltpolitik verbinden kann.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Natürlich sind wir auch auf wichtigen anderen Gebieten wesentlich vorangekommen. Ich möchte dem Abgeordneten Waltemathe nicht in der Ritualisierung seiner Eingangspunkte gerecht werden, obwohl er selbst dieser Ritualisierung nicht ganz fern gewesen ist. Ich will nur darauf hinweisen, daß wir schon der Überzeugung sind, ein Nordseeprogramm nicht nur angekündigt und niedergeschrieben, sondern es durchgeführt zu haben. Wir haben das in allen Bereichen der Öffentlichkeit vorgestellt. Sollte das, Herr Abgeordneter Waltemathe, Ihnen oder Ihrer Fraktion entgangen sein, bin ich gerne bereit, Ihnen im Nachgang zu der Diskussion die damit verbundenen schriftlichen Veröffentlichungen zur Verfügung zu stellen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Es gibt hier also wichtige Fortschritte. Diese Fortschritte beruhigen uns keineswegs, hier muß auch weitergearbeitet werden. Ich bin der Überzeugung, daß dieser Bundeshaushalt dafür eine wichtige zusätzliche Chance bietet.
    Ich sage noch einmal: Jede Umweltpolitik, die dem Verursacherprinzip verpflichtet ist, muß ihre zentrale Aufgabe zunächst einmal darin haben, die notwendigen gesetzlichen Regelungen zu erlassen und sie wirksam umzusetzen. Deswegen ist und bleibt für mich der entscheidende Punkt auch: Wie kann ich mit meinem Personal das bewältigen, was mir abverlangt wird? Ich habe meinen Mitarbeitern sehr nachhaltig dafür zu danken, daß sie in vielen, vielen Bereichen Überlast getragen haben. Es ist eine junge Mannschaft, die motiviert ist und die weit über das hinaus, was ihnen beamtenrechtlich abverlangt werden kann, tätig ist. Wir haben natürlich auch hier Weiterentwicklungen gehabt. Als ich das Ministerium übernahm, haben wir in meinem Geschäftsbereich insgesamt 1 085 Mitarbeiter gehabt. Wir haben jetzt 1 700 Mitarbeiter, d. h. die Zahl der Mitarbeiter ist um etwa 57 % angestiegen.
    Wir haben auch in diesem Haushalt einen Zuwachs der Mitarbeiter um 185. Das ist natürlich auch in wichtigen Teilen des nachgeordneten Bereichs angesiedelt. Aber das ist ja gerade das, was die Opposition mir immer abverlangt, daß wir nicht nur das Ministerium stärken, sondern auch die nachgeordneten Behörden wie das Umweltbundesamt, die Bundesanstalt für Naturschutz und Landschaftsökologie und auch das neue Bundesamt für Strahlenschutz.



    Bundesminister Dr. Töpfer
    Ich sage Ihnen noch einmal, Frau Abgeordnete Wollny: Selbst wenn wir nie etwas mit der Kernenergie zu tun gehabt hätten, wäre es unumgänglich und dringend notwendig, daß wir ein Bundesamt für Strahlenschutz aufbauen; denn daß wir auch von solchen Ereignissen wie Tschernobyl in der Sowjetunion Betroffene gewesen sind, hat jeder Bürger gesehen. Er wird kein Verständnis dafür haben, wenn wir sagen: Aber bei uns passiert das nicht; deswegen brauchen wir auch keine organisatorischen Voraussetzungen. Er erwartet von uns vielmehr, daß wir uns in unseren organisatorischen Strukturen so qualifizieren, daß wir auch diese Probleme bewältigen können.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Insgesamt ist dies also, meine Damen und Herren, ein Bundeshaushalt, der diesen Schwerpunkten Rechnung trägt. Ich danke all denen im Haushaltsausschuß, die ihn mitentwickelt haben und die weitere Signale gesetzt haben. Ich bin der Überzeugung, daß wir eine Umweltpolitik machen, die über unsere Grenzen hinausstrahlt und die deswegen ganz sicherlich nicht aus Selbstgefälligkeit gelobt, aber aus Selbstbewußtsein so dargestellt werden kann, daß auch andere diesen Wegen zu folgen in der Lage sind.
    Ich danke Ihnen sehr herzlich.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)