Rede von
Dr.
Wolfgang
Schäuble
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Mit dieser Debatte verhält es sich fast so wie mit der Sache: Es ist eigentlich alles gesagt. Die Konzeption ist inzwischen — Herr Conradi, auch was Sie angeht — wieder unumstritten. Das ist ja schön. Selten ist eine breiter
angelegte Konzeption erarbeitet worden. Die Entscheidung für den Standort beruht auf Berliner Vorschlägen, die nicht zuletzt die damalige Opposition gemacht hat.
Gerade haben wir eine Kulturdebatte geführt. — Herr Conradi, Sie sind Architekt und ich nicht, für wen das auch immer gut oder schlecht sein mag. Ich als Nichtarchitekt möchte gerne, daß die Entscheidung, wie, mit welcher architektonischen Konzeption das Deutsche Historische Museum gebaut wird, von einem Gremium internationaler Fachleute auf Grund eines Wettbewerbs und nicht von Peter Conradi — bei allem persönlichen Respekt — entschieden wird. Ich finde, wir sollten uns wirklich nicht so — erlauben Sie den Ausdruck — arrogant verhalten, daß wir unsere eigene Entscheidung, die uns vielleicht mit diesem oder jenem Ergebnis nicht gefällt, an die Stelle des Ergebnisses eines Wettbewerbs setzen, zumal wenn dieser Wettbewerb mit einer solch breiten Beteiligung und einer so breiten Erörterung in der Jury durchgeführt wurde und im übrigen mit einem einmütigen Ergebnis endete. Herr Conradi, es tut mir leid.