Rede von
Wolfgang
Lüder
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(FDP)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Herr Kollege Duve, ich bin mit Ihnen zu einer Hälfte einer Meinung, nämlich in der Hälfte, wo Sie sagen, daß eine öffentliche parlamentarische Begleitung kommen muß; da sind wir einer Meinung. Aber bei der Einbeziehung von Abgeordneten in Entscheidungsgremien und damit auch bei der Entbindung von unserer Kontrollaufgabe habe ich nach meinem eigenen Parlamentsverständnis Zweifel.
Meine Damen und Herren, der Geschäftsführer der Museums-GmbH, Herr Stölzl, ermutigt uns durch seine bisherigen Konzeptionen und seine bisherige Arbeit darin, zu erwarten, daß den Ansprüchen auf Vielfalt auch entsprochen wird.
Ich muß mir eine Bemerkung in Klammern erlauben: Ich meine nicht nur die in der Person Professor Stölzls zum Ausdruck gekommene personale Toleranz, die ihn zum stellvertretenden Landesvorsitzenden der FDP in Berlin befähigt, nachdem er vorher von der CDU-Fraktion des Berliner Abgeordnetenhauses zum Wahlmann für die Wahlversammlung zum Bundespräsidenten gewählt worden ist. Vielleicht kann auch die SPD noch einmal Chancen wahrnehmen, die personale Vielfalt dieser Persönlichkeit auch in der Breite besser zu nutzen.
Das Deutsche Historische Museum kann einen unverrückbaren, unübersehbaren Beitrag zum Verständnis unserer gemeinsamen Geschichte geben. Die Chancen sind gut, daß die Museumsbesucher aus dem In- und Ausland, aus Ost und West, aus Nord und Süd nach Errichtung dieses Hauses ein vertieftes und kritisches Verständnis von der deutschen Geschichte
haben. Deswegen und in diesem Geiste bejahen wir das Projekt. Wir wollen keine weitere Verzögerung. Es hat schon lange genug gedauert, bis sich die Planungen im Modell realisiert haben. Wir brauchen auch — anders als vielleicht der eine oder andere im Berliner Senat — keine Alibidiskussionen.
Die Koalition möchte mit dem Antrag, den sie vorgelegt hat, die Bundesregierung ermuntern, den von ihr eingeschlagenen Weg mit Berlin konsequent und zügig zu gehen, um dieses wichtige Projekt zu realisieren.