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ID1116123000

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    6. Limbach.: 1
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    Plenarprotokoll 11/161 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 161. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 28. September 1989 Inhalt: Nachruf auf den Bundesminister a. D. Dr. Bruno Heck 12163 A Nachruf auf die frühere Vorsitzende des Petitionsausschusses und Parlamentarische Staatssekretärin Frau Lieselotte Berger . 12163 D Begrüßung des Präsidenten des Reichstags des Königreichs Schweden und einer Delegation 12164 B Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Rappe (Hildesheim) 12164 C Erweiterung und Abwicklung der Tagesordnung 12164 C Umbenennung des Ausschusses für das Post- und Fernmeldewesen in „Ausschuß für Post und Telekommunikation" 12164 D Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 10. März 1988 zur Bekämpfung widerrechtlicher Handlungen gegen die Sicherheit der Seeschiffahrt und zum Protokoll vom 10. März 1988 zur Bekämpfung widerrechtlicher Handlungen gegen die Sicherheit fester Plattformen, die sich auf dem Festlandsockel befinden (Drucksache 11/4946) b) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Wohnungsbindungsgesetzes (Drucksache 11/4482) 12164 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Drucksache 11/5242) 12165 A Tagesordnungspunkt 4: Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zur Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik Dr. Blüm, Bundesminister BMA 12165 B Heinemann, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 12170 C Dr. Graf Lambsdorff FDP 12173 C Dreßler SPD 12176 C Hauser (Krefeld) CDU/CSU 12180 A Stratmann GRÜNE 12181 D Dr. Haussmann, Bundesminister BMWi . 12184 A Rappe (Hildesheim) SPD 12187 A Scharrenbroich CDU/CSU 12189 B Frau Frieß GRÜNE 12191 A Heinrich FDP 12192B Weiermann SPD 12193 A Linsmeier CDU/CSU 12195 A Tagesordnungspunkt 5: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Dr. Martiny, Roth, Schäfer (Offenburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Schutz des Lebensmittels Trinkwasser (Drucksachen 11/4293, 11/5179) II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 161. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. September 1989 Lennartz SPD 12197 B Frau Garbe GRÜNE 12198D Frau Limbach CDU/CSU 12200 B Grünbeck FDP 12202 B Frau Dr. Lehr, Bundesminister BMJFFG 12205 A Frau Blunck SPD 12207 B Kroll-Schlüter CDU/CSU 12209 A Kiehm SPD 12211 C Dr. Göhner CDU/CSU 12213 B Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Zweiten Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Bauschäden zu dem Antrag der Abgeordneten Dr.-Ing. Kansy, Ruf, Dr. Vondran, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Grünbeck, Nolting, Zywietz, Frau Dr. Segall, Dr. Feldmann und der Fraktion der FDP: Bauwerkschäden (Drucksachen 11/343, 11/798, 11/4368) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Zweiter Bericht über Schäden an Gebäuden Zwischenzeitliche Veränderungen und Erfolge bei der Schadensvorbeugung und Schadensbeseitigung — Zusätzliche Maßnahmen — (Drucksachen 11/1830, 11/4368) Ruf CDU/CSU 12214 B Conradi SPD 12216B Dr. Hitschler FDP 12218B Frau Teubner GRÜNE 12219 C Echternach, Parl. Staatssekretär BMBau 12220 C Tagesordnungspunkt 7: Beratungen ohne Aussprache a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Europäischen Übereinkommen vom 16. Mai 1972 über Staatenimmunität (Drucksachen 11/4307, 11/5132) b) Beratung der Beschlußempfehlung des Rechtsausschusses: Übersicht 13 über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksache 11/4789) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über viehseuchenrechtliche Fragen beim innergemeinschaftlichen Handel mit Embryonen von Hausrindern und ihre Einfuhr aus dritten Ländern (Drucksachen 11/4238 Nr. 2.9, 11/5040) d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Verordnung des Rates über die viehseuchenrechtlichen Bedingungen für den innergemeinschaftlichen Handel mit Geflügel und Bruteiern sowie für ihre Einfuhr aus Drittländern (Drucksachen 11/4337 Nr. 10, 11/5041) e) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 126 zu Petitionen (Drucksache 11/5185) f) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 127 zu Petitionen (Drucksache 11/5186) g) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 128 zu Petitionen (Drucksache 11/5187) h) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 129 zu Petitionen (Drucksache 11/5188) i) Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Antrag auf Genehmigung zur Durchführung eines Strafverfahrens (Drucksache 11/5200) . 12222 A Tagesordnungspunkt 8: a) Erste Beratung des von der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Errichtung einer Stiftung „Entschädigung für NS-Zwangsarbeit" (Drucksache 11/4704) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Politische und rechtliche Initiativen der Bundesregierung gegenüber den Nutznießern der NS-Zwangsarbeit (Drucksache 11/4705) c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer, Dr. Lippelt (Hannover) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Individualentschädigung für ehemalige polnische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter unter der NS-Herrschaft durch ein Globalabkommen (Drucksache 11/4706) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 161. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. September 1989 III d) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Errichtung einer Stiftung „Entschädigung für NS-Unrecht" (Drucksache 11/4838) e) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Aufstockung des Härtefonds für Nationalgeschädigte beim Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (Drucksache 11/4841) f) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Errichtung einer Stiftung „Entschädigung für Zwangsarbeit" (Drucksache 11/5176) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Verbesserung der in den Richtlinien der Bundesregierung über Härteleistungen an Opfer von nationalsozialistischen Unrechtsmaßnahmen im Rahmen des Allgemeinen Kriegsfolgengesetzes vorgesehenen Leistungen und Erleichterungen bei der Beweisführung (Drucksache 11/5164) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Wisniewski und der Fraktion der CDU/CSU und des Abgeordneten Lüder und der Fraktion der FDP: Bericht über private Initiativen im Zusammenhang mit Zwangsarbeit während des Zweiten Weltkriegs (Drucksache 11/5254) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Wisniewski und der Fraktion der CDU/CSU und des Abgeordneten Lüder und der Fraktion der FDP: Bericht über den Härtefonds für Nationalgeschädigte beim Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (Drucksache 11/5255) Frau Dr. Vollmer GRÜNE . . . 12223D, 12232A Frau Dr. Wisniewski CDU/CSU 12225 C Waltemathe SPD 12228 A Lüder FDP 12230A Lambinus SPD 12232 C Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 12233 C Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 12234 A Carstens, Parl. Staatssekretär BMF . . . 12235 C Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Kittelmann, Wissmann, Frau Geiger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Fraktion der FDP: Ost-West-Wirtschaftsbeziehungen (Drucksachen 11/1553, 11/2260) Kittelmann CDU/CSU 12240 D Dr. Gautier SPD 12243 C Funke FDP 12246B Stratmann GRÜNE 12247 B Dr. Haussmann, Bundesminister BMWi . 12250B Vahlberg SPD 12251D Lattmann CDU/CSU 12254 B Tagesordnungspunkt 10: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Europäischen Übereinkommen vom 26. November 1987 zur Verhütung von Folter und unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe (Drucksachen 11/4028, 11/4819) Seesing CDU/CSU 12256 C Singer SPD 12257 A Irmer FDP 12258 C Meneses Vogl GRÜNE 12259 C Dr. Jahn, Parl. Staatssekretär BMJ . . . 12260 B Tagesordnungspunkt 11: a) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 124 zu Petitionen (Drucksache 11/5151) b) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 125 zu Petitionen (Drucksache 11/5152) Frau Garbe GRÜNE 12261 B Frau Dempwolf CDU/CSU 12261 D Frau Ganseforth SPD 12262D, 12264 B Funke FDP 12263D, 12267 C Frau Limbach CDU/CSU 12265 D Frau Nickels GRÜNE 12267 B Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Weiss (München), Frau Rock, Frau Teubner und der Fraktion DIE GRÜNEN: Alpentransitverkehr und seine Auswirkungen auf die Umwelt (Drucksachen 11/4099, 11/4949) IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 161. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. September 1989 Weiss (München) GRÜNE 12268 C Oswald CDU/CSU 12270B Bamberg SPD 12272 B Gries FDP 12274 B Dr. Schulte, Parl. Staatssekretär BMV 12276D Tagesordnungspunkt 13: Beratung des Antrags der Abgeordneten Wartenberg (Berlin), Dr. Penner, Dr. Nöbel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Datenschutzrechtliche Anforderungen an das Schengener Informationssystem (S.I.S.) (Drucksache 11/5023) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Datenschutzrechtliche Probleme einer Europäischen Fahndungsunion (Drucksache 11/5245) Graf SPD 12277 C Dr. Blens CDU/CSU 12279B Such GRÜNE 12279 D Lüder FDP 12281 A Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . . 12281 D Wüppesahl (fraktionslos) 12282 C Nächste Sitzung 12283 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 12285* A Anlage 2 Deutsch-sowjetische Erklärung über die Nichtigkeit des Hitler-Stalin-Pakts MdlAnfr 7 22.09.89 Drs 11/5225 Jäger CDU/CSU SchrAntw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 12285* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 161. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. September 1989 12163 161. Sitzung Bonn, den 28. September 1989 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 29. 09. 89 Antretter SPD 29. 09. 89 * Bindig SPD 29. 09. 89 * Böhm (Melsungen) CDU/CSU 29. 09. 89 * Büchner (Speyer) SPD 29. 09. 89 * Bühler (Bruchsal) CDU/CSU 29. 09. 89 * Dr. Emmerlich SPD 29. 09. 89 Engelhard FDP 29.09.89 Dr. Feldmann FDP 29. 09. 89 * Fellner CDU/CSU 29.09.89 Frau Fischer CDU/CSU 29. 09. 89 * Gallus FDP 29.09.89 Gansel SPD 29.09.89 Dr. Geißler CDU/CSU 28. 09. 89 Genscher FDP 29.09.89 Gerstein CDU/CSU 29.09.89 Häfner GRÜNE 29.09.89 Hasenfratz SPD 29.09.89 Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 29. 09. 89 * Dr. Holtz SPD 29. 09. 89 Höffkes CDU/CSU 29.09.89 * Ibrügger SPD 29.09.89 Irmer FDP 29. 09. 89 * Jaunich SPD 28.09.89 Frau Kelly GRÜNE 29. 09. 89 Kittelmann CDU/CSU 29. 09. 89 * Klein (Dieburg) SPD 29. 09. 89 Dr. Klejdzinski SPD 29. 09. 89 * Dr. Kohl CDU/CSU 29. 09. 89 Dr. Kreile CDU/CSU 29. 09. 89 Lenzer CDU/CSU 28. 09. 89 * Frau Luuk SPD 29. 09. 89 * Dr. Müller CDU/CSU 29. 09. 89 * Niegel CDU/CSU 29. 09. 89 * Frau Oesterle-Schwerin GRÜNE 29. 09. 89 Pfeifer CDU/CSU 28.09.89 Pfuhl SPD 29. 09. 89 * Reddemann CDU/CSU 29. 09. 89 * Repnik CDU/CSU 28.09.89 Reuschenbach SPD 29.09.89 Rixe SPD 29.09.89 Frau Rost (Berlin) CDU/CSU 29. 09. 89 Roth SPD 29.09.89 Frau Rönsch (Wiesbaden) CDU/CSU 29. 09. 89 Sauer (Salzgitter) CDU/CSU 29. 09. 89 Schäfer (Mainz) FDP 28. 09. 89 Dr. Scheer SPD 29. 09. 89 * Schmidt (München) SPD 29. 09. 89 * von Schmude CDU/CSU 29. 09. 89 * Schulze (Berlin) CDU/CSU 29. 09. 89 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Soell SPD 29. 09. 89 * Steiner SPD 29. 09. 89 * Stobbe SPD 29.09.89 Dr. Struck SPD 29. 09. 89 Tietjen SPD 29.09.89 Frau Trenz GRÜNE 29. 09. 89 Dr. Unland CDU/CSU 29. 09. 89 * Dr. Vondran CDU/CSU 29. 09. 89 Vosen SPD 29.09.89 Dr. Waigel CDU/CSU 29. 09. 89 Westphal SPD 29.09.89 Frau Würfel FDP 29. 09. 89 Zierer CDU/CSU 29. 09. 89 ' Anlage 2 Antwort der Staatsministerin Frau Dr. Adam-Schwaetzer auf die Frage des Abgeordneten Jäger (CDU/CSU) (Drucksache 11/5225 Frage 7): Gibt es Gespräche oder schon Verhandlungen der Bundesregierung mit der sowjetischen Regierung über eine gemeinschaftliche Erklärung der Ex-tunc-Nichtigkeit des verbrecherischen Hitler-Stalin-Pakts vom 23. August 1939 einschließlich seiner geheimen Zusatzprotokolle, und wie beurteilt die Bundesregierung ein solches Vorhaben, etwa im Hinblick auf den Prager Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechoslowakei über das Münchner Abkommen vom 29./30. September 1938? Den ersten Teil der Frage beantworte ich wie folgt: Die Bundesregierung hat mit der sowjetischen Regierung keine Gespräche über eine Erklärung zu den Abmachungen vom 23. August 1939 und vom 28. September 1939 geführt. Zum zweiten Teil der Frage antworte ich wie folgt: Zu einer gemeinschaftlichen Erklärung besteht derzeit kein Anlaß. Die Bundesregierung hat ihre Auffassung zum Hitler-Stalin-Pakt wiederholt zum Ausdruck gebracht. Der Bundeskanzler hat am 1. September 1989 erklärt, daß die Vereinbarungen von 1939 für die Bundesrepublik Deutschland nicht rechtsgültig sind und daß wir aus dem Pakt selbst und aus seinen Zusatzvereinbarungen keinerlei Rechtfertigung für nachfolgende Völkerrechtsverstöße des Deutschen Reiches und der Sowjetunion herleiten. Zu verweisen ist auch auf die Antwort der Staatsministerin Frau Dr. Adam-Schwaetzer auf die Frage des Abgeordneten Graf Huyn (Drucksache 11/4725) am 2. Juni 1989. Die Haltung der Bundesregierung ist damit klar zum Ausdruck gekommen. Anders als etwa bei Artikel I des Prager Vertrags besteht kein vertraglicher Regelungsbedarf.
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    Rede von Prof. Monika Ganseforth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir haben noch eine zweite Petition aus einem ganz anderen Gebiet vorliegen, und zwar fordert dieser Petent die Einführung der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung für sogenannte geringfügig Beschäftigte. Er beruft sich dabei auf Äußerungen der Präsidentin Professor Dr. Süssmuth und von Dr. Fink von der CDU. Sie haben kritisiert, daß es etwa zwei Millionen Arbeitnehmer ohne jede soziale Absicherung gibt, weil sie Arbeitsverhältnisse unterhalb der Geringfügigkeitsgrenze haben.
    Der Petent schreibt an Frau Süssmuth:
    Wenn Sie so wollen, dann züchtet sich der Staat
    die Sozialhilfeempfänger zum Teil selbst. Hinzu
    kommt der Mißbrauch durch die Unternehmer, die diese Grenze zu kriminellen Praktiken nutzen können und dies im großen Stil auch tun.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN) Der Petent fragt:

    Darf der Gesetzgeber das dulden? Hier besteht
    wohl Handlungsbedarf seitens des Staates.
    Dann schreibt er:
    Ich schlage vor, diese Praktiken abzuschaffen und bei geringem Verdienst bis 450 DM dem Unternehmer die sozialen Lasten allein aufzuerlegen.
    Ich finde, der Petent hat recht, und dem ist zuzustimmen.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Was sagt der Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung in seiner Stellungnahme zu dem Anliegen des Petenten? — Er sagt:
    Die Sozialversicherungsfreiheit der geringfügig Beschäftigten ist in letzter Zeit erneut vermehrt kritisiert worden. Hintergrund dieser Kritik ist zum einen, daß sich offenbar in einigen Wirtschaftsbranchen die Tendenz verstärkt, sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze auf geringfügige Beschäftigungen umzustellen.
    Das sagt der Sozialminister.
    Zum anderen mehren sich Hinweise auf illegale Praktiken. So werden z. B. durch falsche Angaben des Arbeitgebers gegenüber den Sozialversicherungsträgern geringfügige Beschäftigungsverhältnisse vorgetäuscht, um die Sozialversicherungsbeiträge zu sparen. Diese Entwicklung,
    — sagt der Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung —
    die hier in letzter Zeit zu erkennen war, bereitet im Hinblick auf die Arbeitsmarktlage, aber auch wegen der Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme, Sorge.
    Der Fall ist also ganz einfach. Allerdings verweist der Minister dann auf Versuche, die Mißbräuche, die er angesprochen hat, durch Kontrollen und Bürokratie zu bekämpfen. Aber die Lösung ist ganz einfach, nämlich Abschaffung der Geringfügigkeitsgrenze.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der GRÜNEN)

    Wir fordern das schon lange, zuletzt in dem Gesetzentwurf zur Gleichstellung von Frau und Mann im Berufsleben, den wir hier im Bundestag im Dezember 1988 eingebracht haben.
    Auch bei den Gesprächen zur Rentenreform war das eine unserer Forderungen. Sie wurde zwar nicht in den Kompromiß aufgenommen, aber die Regierungsparteien signalisierten, daß hier dringender Handlungsbedarf bestehe.

    (Peter [Kassel] [SPD]: Hört! Hört!)

    Wenn das so ist, dann begreife ich nicht, warum Sie
    nun vorschlagen, das Petitionsverfahren abzuschließen. Dann lassen Sie uns vom Reden dann auch end-



    Frau Ganseforth
    lieh zum Handeln kommen! Das würde nicht nur die Einnahmen der Sozialversicherungssysteme verbessern, sondern es würde auch die Anreize, Teilzeitoder Vollzeitarbeitsplätze in diese unsäglichen Miniarbeitsplätze zu splitten, verringern. Das würde die Wettbewerbsverzerrungen gegenüber Betrieben mit Normalarbeitsplätzen beseitigen.
    Nun heißt es, die inzwischen über 2 Millionen Menschen — mehr als 80 % davon sind Frauen — , die auf diesen miesen Miniarbeitsplätzen beschäftigt sind, wollten das so. Hierzu möchte ich am Rande bemerken: Es wäre ein Novum, wenn die Gestaltung von Versicherungen davon abhängig gemacht würde, ob und was die Versicherten wollen. Aber das ist ja nicht der Grund. Stimmt es, daß die Frauen, die auf diesen Miniarbeitsplätzen beschäftigt werden, das wollen?
    Mir liegt eine Befragung der Katholischen Arbeitnehmerbewegung KAB vor, deren Ergebnis am 13. April 1989 in Bonn vorgestellt wurde. Das Thema dieser Befragung lautet: „Frauen in geringfügiger Beschäftigung". Diese Befragung wurde unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Marianne Vollmer aus Mannheim durchgeführt. Ich denke, die kritischen Äußerungen des Ministeriums beruhen auf diesen Erfahrungen, aber man handelt halt nicht. Dieser Befragung zufolge sagen nur 34,2 % der etwa 1 000 Befragten in geringfügigen Arbeitsverhältnissen: „So wie es ist, paßt es mir sehr gut." Wenn man diejenigen abzieht, denen es nur deshalb paßt, weil sie keine Betreuungsmöglichkeiten für ihre Kinder haben, dann wird die Zahl derer, die diese Arbeitsverhältnisse wollen, auf Null schrumpfen.
    Aber 53,9 % der Befragten sagen ausdrücklich: „Ich möchte sozialversichert sein ...". Sie meinen damit Krankenversicherung, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung. 21,5 % sagen: „Ich möchte mehr Stunden arbeiten und damit einen höheren Lohn bekommen. " So also sieht die Realität aus. Wenn man denkt, es handele sich nur um kurzfristige Arbeitsverhältnisse, so muß ich sagen: 57,2 % der Frauen — also weit über die Hälfte — arbeiten bereits vier Jahre und länger an diesem Arbeitsplatz. Das heißt: Es handelt sich nicht um vorübergehende geringfügige Beschäftigungen, sondern um eine langfristige Erwerbsarbeit dieser Personen.
    Nur 25,7 % sagen, daß sie nur ein kleines Taschengeld verdienen. Die übrigen 74,3 % sagen, daß ihr Einkommen zu einem Teil zum Unterhalt der Familie beitrage oder sogar den Hauptverdienst darstelle, der den Lebensunterhalt sichere. Das ist die Realität! Dann erstaunt es auch nicht, daß 12,9 % der Befragten in mehreren Beschäftigungsverhältnissen stehen. Das Splitten in Beschäftigungsverhältnisse, bei denen der Verdienst unter der Grenze von 450 DM liegt, ist eine ganz schlimme Sache.
    So groß ist das Interesse der Arbeitnehmerinnen an der Aufrechterhaltung dieses Zustandes also nicht. Wenn man sich diese Befragung vor Augen führt, dann fragt man sich: Was eigentlich sind die tatsächlichen Interessen, und wo sind die Hindernisse, die verhindern, daß es gelingt, diese Arbeitsverhältnisse wegzubekommen? Wer profitiert davon? Es sind die
    Arbeitgeber, die die Sozialversicherungsbeiträge sparen, die sie sonst bezahlen müßten.

    (Frau Nickels [GRÜNE]: Richtig!)

    Das sind hauptsächlich das Gebäudereiniger-Handwerk, der Gartenbau, Bereiche des Einzelhandels und des Gaststätten- und Hotelgewerbes sowie private Haushalte. Dazu kommen religiöse karitative und gemeinnützige Einrichtungen. Aber auch die Bundesunternehmen wie Post und Bahn profitieren davon.

    (Frau Wollny [GRÜNE]: Und der Bundestag!)

    Mir liegen die Zahlen vor, daß 1984 bei der Post 4 120 und bei der Bahn 1 344 Menschen — überwiegend Frauen — geringfügig beschäftigt waren. Dabei geht es nicht um Mißbrauch oder illegale Praktiken, es geht um einen legalen Skandal.
    Wie man mit den wenigen Fällen verfahren müßte, beispielsweise mit Schülerinnen oder Rentnerinnen, die wirklich nur vorübergehend dazuverdienen, dafür haben wir in unserem Gesetzentwurf praktikable Vorschläge gemacht. Es gibt aber auch vom DGB entsprechende Vorschläge. Das läßt sich also lösen.
    Die Zeit ist reif, diese Arbeitsverhältnisse endlich zu beseitigen, die Minister Blüm als „nichts anderes als eine neue Ausbeutung" bezeichnet hat. Ich füge hinzu: Wer das weiß und nicht handelt, ist ein Heuchler. Lassen Sie uns daher das Vernünftige tun und die Petitionen zur Berücksichtigung an den Bundestag überweisen!
    Schönen Dank.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat Frau Abgeordnete Limbach.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Editha Limbach


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Nicht alle Petitionen, die den Bundestag erreichen, betreffen persönliche Probleme des Petenten, vielmehr gibt es, wie in diesem Fall eben auch Petitionen, in denen sich ein Petent oder eine Petentin Gedanken über übergreifende Probleme macht. So einen Fall haben wir hier, weil der Petent die Einführung einer Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung auch für geringfügige Beschäftigungsverhältnisse fordert.
    Dann muß man einen Augenblick darüber nachdenken, was geringfügige Beschäftigungsverhältnisse sind, die ja sozialversicherungsfrei sind. Ich lasse bewußt die geringfügigen Nebentätigkeiten weg, weil die, die sie ausüben, in der Regel in einem sozialversicherungspflichtigen Hauptarbeitsverhältnis oder als Beamte in einem entsprechenden Arbeitsverhältnis stehen. Es handelt sich um die berühmten 15 Stunden wöchentlich und — jedenfalls zur Zeit — 450 DM monatlich.
    Gegen den von dem Petenten beklagten Mißbrauch, den auch wir beklagen, sind schon einige Schritte unternommen worden. Erstens. Die Arbeitgeber müssen z. B. bereits seit Januar 1989 Lohnunterlagen für alle Beschäftigten, also auch für die geringfügig Beschäftigten, führen. Das verbessert die Kontrolle.



    Frau Limbach
    Zweitens. Die Einzugsstellen können über die Lohnbuchhaltung hinaus künftig auch die Finanzbuchhaltung prüfen. Das hilft, festzustellen, ob Arbeitsverhältnisse verschleiert werden sollen. Wenn ein solcher Verdacht besteht, kann dies also leichter aufgedeckt werden.
    Drittens — das ist auch sehr wichtig — muß bekanntgemacht werden, ob vielleicht mehr als ein solches geringfügiges Beschäftigungsverhältnis besteht, was dann zusammengenommen zum höheren Entgelt führt. Dies führt ja dann zur Sozialversicherungspflicht. Es ist ja auch durchaus mit Bußgeldern bewehrt, wenn man auf diese Weise das eigentlich gedachte Instrument unterläuft.
    Auch der Sozialversicherungsausweis, für den meine Fraktion die Initiative ergriffen hatte, und die Meldepflicht auch für geringfügig Beschäftigte werden nach unserer Auffassung dazu beitragen, illegale und mißbräuchliche Praktiken stärker zu entdecken und vor allen Dingen stärker abzustellen. Das wünschen wir auch.

    (Frau Seuster [SPD]: Wem wollen Sie denn helfen, dem Arbeitgeber oder dem Arbeitnehmer?)

    — Sowohl dem Arbeitgeber wie den Arbeitnehmern, Frau Seuster.
    Das ist ja das Problem. Sie haben alle die Untersuchung dieses Forschungsprojektes sozialversicherungsfreie Beschäftigung bekommen. Wenn man sich einmal die Motive ansieht, dann stellt man nämlich fest, daß man nicht pauschal bei allen geringfügig Beschäftigten — jetzt von den Arbeitnehmern her gesehen — die gleichen Motive oder die gleichen Interessen unterstellen kann. Man kann auch nicht pauschal unterstellen, daß jeder Arbeitgeber, der das Instrument der geringfügig Beschäftigten nutzt, daß mißbräuchlich tut. Ich weiß genau wie Sie, welche Mißbräuche es gibt. Dieses Instrument war ja dafür gedacht, bei kurzzeitig verstärkt anfallenden Arbeiten solche Arbeitsverhältnisse eingehen zu können. Jedermann kann sich das vorstellen. Ein Beispiel ist die Gastronomie. Ein Wirt, der einen kleinen Saal hat und fünfmal im Jahr eine Hochzeit ausrichtet, braucht zu diesen Zeiten mehr Personal. An solche Dinge war ja gedacht. Man könnte das noch weiter ausführen.
    Dem Begehren des Petenten, jetzt für alle geringfügig Beschäftigten die Rentenversicherungspflicht einzuführen, um, wie er es begründet, nicht mehr selbst Sozialhilfeempfänger und -empfängerinnen zu züchten, kann man nicht folgen; denn man muß auch sehen, daß bei einem 450-DM-Arbeitsverhältnis im Falle der Sozialversicherungspflicht bestimmt keine Rente herauskommen würde, die den Betreffenden, wenn er keinen anderen Lebensunterhalt hat, aus der Sozialhilfe herausfallen ließe.

    (Frau Ganseforth [SPD]: Die würden mehr arbeiten wollen!)

    — Ob die mehr arbeiten wollen oder nicht, kann man nicht so pauschal sagen. Ich bin davon überzeugt, manche wollen gerne mehr arbeiten. Ich bin aber auch davon überzeugt, daß manche nicht mehr arbeiten wollen. Man kann ja einmal in der eben angeführten Untersuchung nachlesen, welche Gründe für sozialversicherungsfreie Beschäftigungen angegeben werden. „Ich finde sonst zur Zeit keine andere Arbeit" sagen 18 %. „Ich bin noch in Ausbildung" sagen 23 %. „Ich kann mir mit dem Geld Extraausgaben leisten" sagen 36 %. Da weiß man aber nicht genau, ob das die Extraausgaben sind, die sich der Schüler oder der Student bzw. die Schülerin oder die Studentin leistet, oder ob es sich um Hausfrauen handelt — in diesen Arbeitsverhältnissen sind ja fast 60 % Hausfrauen beschäftigt; sie sind also die größte Gruppe —, bei denen ja das Motiv „Extraausgaben" auch bedeuten könnte, daß sie auch einmal zum Friseur gehen können, was sie sich sonst, vom Haushaltsgeld nicht leisten könnten. Das ist also diffus. Es gibt aber auch die Fälle, daß man solche Tätigkeiten eher aus Gefälligkeit übernimmt, wenn Not am Mann ist, und daß sozialversicherungsfreie Tätigkeit eine Möglichkeit ist, den Kontakt mit dem Beruf nicht zu verlieren usw.
    Das sind also sehr unterschiedliche Motive. Deshalb glaube ich nicht, daß das nur der Dispositionsfreiheit des Arbeitgebers im Personalbereich dient, sondern daß es durchaus jedenfalls einem Teil derer dient, die solche Beschäftigungsverhältnisse eingehen.

    (Zuruf von den GRÜNEN: Die hätten bestimmt alle nichts dagegen, versichert zu sein! — Zuruf von der SPD: Das ist doch kein Grund, sie nicht zu versichern!)

    Ich meine, wir sollten die Maßnahmen, die wir jetzt gegen den Mißbrauch eingeleitet haben, und deren Wirkungen abwarten, um zu sehen, inwieweit das greift, und nicht sozusagen sofort das Kind mit dem Bade ausschütten. Denn es zeigt sich — das ist einfach erkennbar —, daß jetzt mit den Maßnahmen, die wir eingeleitet haben, grobem Mißbrauch jedenfalls besser nachgegangen werden kann als bisher.