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ID1116122400

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    6. Ganseforth.: 1
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    Plenarprotokoll 11/161 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 161. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 28. September 1989 Inhalt: Nachruf auf den Bundesminister a. D. Dr. Bruno Heck 12163 A Nachruf auf die frühere Vorsitzende des Petitionsausschusses und Parlamentarische Staatssekretärin Frau Lieselotte Berger . 12163 D Begrüßung des Präsidenten des Reichstags des Königreichs Schweden und einer Delegation 12164 B Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Rappe (Hildesheim) 12164 C Erweiterung und Abwicklung der Tagesordnung 12164 C Umbenennung des Ausschusses für das Post- und Fernmeldewesen in „Ausschuß für Post und Telekommunikation" 12164 D Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 10. März 1988 zur Bekämpfung widerrechtlicher Handlungen gegen die Sicherheit der Seeschiffahrt und zum Protokoll vom 10. März 1988 zur Bekämpfung widerrechtlicher Handlungen gegen die Sicherheit fester Plattformen, die sich auf dem Festlandsockel befinden (Drucksache 11/4946) b) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Wohnungsbindungsgesetzes (Drucksache 11/4482) 12164 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Drucksache 11/5242) 12165 A Tagesordnungspunkt 4: Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zur Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik Dr. Blüm, Bundesminister BMA 12165 B Heinemann, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 12170 C Dr. Graf Lambsdorff FDP 12173 C Dreßler SPD 12176 C Hauser (Krefeld) CDU/CSU 12180 A Stratmann GRÜNE 12181 D Dr. Haussmann, Bundesminister BMWi . 12184 A Rappe (Hildesheim) SPD 12187 A Scharrenbroich CDU/CSU 12189 B Frau Frieß GRÜNE 12191 A Heinrich FDP 12192B Weiermann SPD 12193 A Linsmeier CDU/CSU 12195 A Tagesordnungspunkt 5: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Dr. Martiny, Roth, Schäfer (Offenburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Schutz des Lebensmittels Trinkwasser (Drucksachen 11/4293, 11/5179) II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 161. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. September 1989 Lennartz SPD 12197 B Frau Garbe GRÜNE 12198D Frau Limbach CDU/CSU 12200 B Grünbeck FDP 12202 B Frau Dr. Lehr, Bundesminister BMJFFG 12205 A Frau Blunck SPD 12207 B Kroll-Schlüter CDU/CSU 12209 A Kiehm SPD 12211 C Dr. Göhner CDU/CSU 12213 B Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Zweiten Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Bauschäden zu dem Antrag der Abgeordneten Dr.-Ing. Kansy, Ruf, Dr. Vondran, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Grünbeck, Nolting, Zywietz, Frau Dr. Segall, Dr. Feldmann und der Fraktion der FDP: Bauwerkschäden (Drucksachen 11/343, 11/798, 11/4368) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Zweiter Bericht über Schäden an Gebäuden Zwischenzeitliche Veränderungen und Erfolge bei der Schadensvorbeugung und Schadensbeseitigung — Zusätzliche Maßnahmen — (Drucksachen 11/1830, 11/4368) Ruf CDU/CSU 12214 B Conradi SPD 12216B Dr. Hitschler FDP 12218B Frau Teubner GRÜNE 12219 C Echternach, Parl. Staatssekretär BMBau 12220 C Tagesordnungspunkt 7: Beratungen ohne Aussprache a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Europäischen Übereinkommen vom 16. Mai 1972 über Staatenimmunität (Drucksachen 11/4307, 11/5132) b) Beratung der Beschlußempfehlung des Rechtsausschusses: Übersicht 13 über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksache 11/4789) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über viehseuchenrechtliche Fragen beim innergemeinschaftlichen Handel mit Embryonen von Hausrindern und ihre Einfuhr aus dritten Ländern (Drucksachen 11/4238 Nr. 2.9, 11/5040) d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Verordnung des Rates über die viehseuchenrechtlichen Bedingungen für den innergemeinschaftlichen Handel mit Geflügel und Bruteiern sowie für ihre Einfuhr aus Drittländern (Drucksachen 11/4337 Nr. 10, 11/5041) e) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 126 zu Petitionen (Drucksache 11/5185) f) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 127 zu Petitionen (Drucksache 11/5186) g) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 128 zu Petitionen (Drucksache 11/5187) h) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 129 zu Petitionen (Drucksache 11/5188) i) Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Antrag auf Genehmigung zur Durchführung eines Strafverfahrens (Drucksache 11/5200) . 12222 A Tagesordnungspunkt 8: a) Erste Beratung des von der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Errichtung einer Stiftung „Entschädigung für NS-Zwangsarbeit" (Drucksache 11/4704) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Politische und rechtliche Initiativen der Bundesregierung gegenüber den Nutznießern der NS-Zwangsarbeit (Drucksache 11/4705) c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer, Dr. Lippelt (Hannover) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Individualentschädigung für ehemalige polnische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter unter der NS-Herrschaft durch ein Globalabkommen (Drucksache 11/4706) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 161. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. September 1989 III d) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Errichtung einer Stiftung „Entschädigung für NS-Unrecht" (Drucksache 11/4838) e) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Aufstockung des Härtefonds für Nationalgeschädigte beim Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (Drucksache 11/4841) f) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Errichtung einer Stiftung „Entschädigung für Zwangsarbeit" (Drucksache 11/5176) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Verbesserung der in den Richtlinien der Bundesregierung über Härteleistungen an Opfer von nationalsozialistischen Unrechtsmaßnahmen im Rahmen des Allgemeinen Kriegsfolgengesetzes vorgesehenen Leistungen und Erleichterungen bei der Beweisführung (Drucksache 11/5164) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Wisniewski und der Fraktion der CDU/CSU und des Abgeordneten Lüder und der Fraktion der FDP: Bericht über private Initiativen im Zusammenhang mit Zwangsarbeit während des Zweiten Weltkriegs (Drucksache 11/5254) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Wisniewski und der Fraktion der CDU/CSU und des Abgeordneten Lüder und der Fraktion der FDP: Bericht über den Härtefonds für Nationalgeschädigte beim Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (Drucksache 11/5255) Frau Dr. Vollmer GRÜNE . . . 12223D, 12232A Frau Dr. Wisniewski CDU/CSU 12225 C Waltemathe SPD 12228 A Lüder FDP 12230A Lambinus SPD 12232 C Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 12233 C Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 12234 A Carstens, Parl. Staatssekretär BMF . . . 12235 C Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Kittelmann, Wissmann, Frau Geiger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Fraktion der FDP: Ost-West-Wirtschaftsbeziehungen (Drucksachen 11/1553, 11/2260) Kittelmann CDU/CSU 12240 D Dr. Gautier SPD 12243 C Funke FDP 12246B Stratmann GRÜNE 12247 B Dr. Haussmann, Bundesminister BMWi . 12250B Vahlberg SPD 12251D Lattmann CDU/CSU 12254 B Tagesordnungspunkt 10: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Europäischen Übereinkommen vom 26. November 1987 zur Verhütung von Folter und unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe (Drucksachen 11/4028, 11/4819) Seesing CDU/CSU 12256 C Singer SPD 12257 A Irmer FDP 12258 C Meneses Vogl GRÜNE 12259 C Dr. Jahn, Parl. Staatssekretär BMJ . . . 12260 B Tagesordnungspunkt 11: a) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 124 zu Petitionen (Drucksache 11/5151) b) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 125 zu Petitionen (Drucksache 11/5152) Frau Garbe GRÜNE 12261 B Frau Dempwolf CDU/CSU 12261 D Frau Ganseforth SPD 12262D, 12264 B Funke FDP 12263D, 12267 C Frau Limbach CDU/CSU 12265 D Frau Nickels GRÜNE 12267 B Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Weiss (München), Frau Rock, Frau Teubner und der Fraktion DIE GRÜNEN: Alpentransitverkehr und seine Auswirkungen auf die Umwelt (Drucksachen 11/4099, 11/4949) IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 161. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. September 1989 Weiss (München) GRÜNE 12268 C Oswald CDU/CSU 12270B Bamberg SPD 12272 B Gries FDP 12274 B Dr. Schulte, Parl. Staatssekretär BMV 12276D Tagesordnungspunkt 13: Beratung des Antrags der Abgeordneten Wartenberg (Berlin), Dr. Penner, Dr. Nöbel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Datenschutzrechtliche Anforderungen an das Schengener Informationssystem (S.I.S.) (Drucksache 11/5023) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Datenschutzrechtliche Probleme einer Europäischen Fahndungsunion (Drucksache 11/5245) Graf SPD 12277 C Dr. Blens CDU/CSU 12279B Such GRÜNE 12279 D Lüder FDP 12281 A Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . . 12281 D Wüppesahl (fraktionslos) 12282 C Nächste Sitzung 12283 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 12285* A Anlage 2 Deutsch-sowjetische Erklärung über die Nichtigkeit des Hitler-Stalin-Pakts MdlAnfr 7 22.09.89 Drs 11/5225 Jäger CDU/CSU SchrAntw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 12285* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 161. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. September 1989 12163 161. Sitzung Bonn, den 28. September 1989 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 29. 09. 89 Antretter SPD 29. 09. 89 * Bindig SPD 29. 09. 89 * Böhm (Melsungen) CDU/CSU 29. 09. 89 * Büchner (Speyer) SPD 29. 09. 89 * Bühler (Bruchsal) CDU/CSU 29. 09. 89 * Dr. Emmerlich SPD 29. 09. 89 Engelhard FDP 29.09.89 Dr. Feldmann FDP 29. 09. 89 * Fellner CDU/CSU 29.09.89 Frau Fischer CDU/CSU 29. 09. 89 * Gallus FDP 29.09.89 Gansel SPD 29.09.89 Dr. Geißler CDU/CSU 28. 09. 89 Genscher FDP 29.09.89 Gerstein CDU/CSU 29.09.89 Häfner GRÜNE 29.09.89 Hasenfratz SPD 29.09.89 Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 29. 09. 89 * Dr. Holtz SPD 29. 09. 89 Höffkes CDU/CSU 29.09.89 * Ibrügger SPD 29.09.89 Irmer FDP 29. 09. 89 * Jaunich SPD 28.09.89 Frau Kelly GRÜNE 29. 09. 89 Kittelmann CDU/CSU 29. 09. 89 * Klein (Dieburg) SPD 29. 09. 89 Dr. Klejdzinski SPD 29. 09. 89 * Dr. Kohl CDU/CSU 29. 09. 89 Dr. Kreile CDU/CSU 29. 09. 89 Lenzer CDU/CSU 28. 09. 89 * Frau Luuk SPD 29. 09. 89 * Dr. Müller CDU/CSU 29. 09. 89 * Niegel CDU/CSU 29. 09. 89 * Frau Oesterle-Schwerin GRÜNE 29. 09. 89 Pfeifer CDU/CSU 28.09.89 Pfuhl SPD 29. 09. 89 * Reddemann CDU/CSU 29. 09. 89 * Repnik CDU/CSU 28.09.89 Reuschenbach SPD 29.09.89 Rixe SPD 29.09.89 Frau Rost (Berlin) CDU/CSU 29. 09. 89 Roth SPD 29.09.89 Frau Rönsch (Wiesbaden) CDU/CSU 29. 09. 89 Sauer (Salzgitter) CDU/CSU 29. 09. 89 Schäfer (Mainz) FDP 28. 09. 89 Dr. Scheer SPD 29. 09. 89 * Schmidt (München) SPD 29. 09. 89 * von Schmude CDU/CSU 29. 09. 89 * Schulze (Berlin) CDU/CSU 29. 09. 89 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Soell SPD 29. 09. 89 * Steiner SPD 29. 09. 89 * Stobbe SPD 29.09.89 Dr. Struck SPD 29. 09. 89 Tietjen SPD 29.09.89 Frau Trenz GRÜNE 29. 09. 89 Dr. Unland CDU/CSU 29. 09. 89 * Dr. Vondran CDU/CSU 29. 09. 89 Vosen SPD 29.09.89 Dr. Waigel CDU/CSU 29. 09. 89 Westphal SPD 29.09.89 Frau Würfel FDP 29. 09. 89 Zierer CDU/CSU 29. 09. 89 ' Anlage 2 Antwort der Staatsministerin Frau Dr. Adam-Schwaetzer auf die Frage des Abgeordneten Jäger (CDU/CSU) (Drucksache 11/5225 Frage 7): Gibt es Gespräche oder schon Verhandlungen der Bundesregierung mit der sowjetischen Regierung über eine gemeinschaftliche Erklärung der Ex-tunc-Nichtigkeit des verbrecherischen Hitler-Stalin-Pakts vom 23. August 1939 einschließlich seiner geheimen Zusatzprotokolle, und wie beurteilt die Bundesregierung ein solches Vorhaben, etwa im Hinblick auf den Prager Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechoslowakei über das Münchner Abkommen vom 29./30. September 1938? Den ersten Teil der Frage beantworte ich wie folgt: Die Bundesregierung hat mit der sowjetischen Regierung keine Gespräche über eine Erklärung zu den Abmachungen vom 23. August 1939 und vom 28. September 1939 geführt. Zum zweiten Teil der Frage antworte ich wie folgt: Zu einer gemeinschaftlichen Erklärung besteht derzeit kein Anlaß. Die Bundesregierung hat ihre Auffassung zum Hitler-Stalin-Pakt wiederholt zum Ausdruck gebracht. Der Bundeskanzler hat am 1. September 1989 erklärt, daß die Vereinbarungen von 1939 für die Bundesrepublik Deutschland nicht rechtsgültig sind und daß wir aus dem Pakt selbst und aus seinen Zusatzvereinbarungen keinerlei Rechtfertigung für nachfolgende Völkerrechtsverstöße des Deutschen Reiches und der Sowjetunion herleiten. Zu verweisen ist auch auf die Antwort der Staatsministerin Frau Dr. Adam-Schwaetzer auf die Frage des Abgeordneten Graf Huyn (Drucksache 11/4725) am 2. Juni 1989. Die Haltung der Bundesregierung ist damit klar zum Ausdruck gekommen. Anders als etwa bei Artikel I des Prager Vertrags besteht kein vertraglicher Regelungsbedarf.
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    Rede von Gertrud Dempwolf


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Was Frau Garbe gerade zu Haus Escherde vorgetragen hat, hört sich so an, als gebe es eine Kriegserklärung an die Bevölkerung, die in der Umgebung von Haus Escherde wohnt. Als ich das alles eben gehört habe, kam ich mir vor wie in einer Märchenstunde.

    (Zuruf von den GRÜNEN)

    Die Petentin, eine Bürgerinitiative, wendet sich gegen die geplante Errichtung eines vorgeschobenen Versorgungslagers der NATO für die britischen Streitkräfte bei Haus Escherde im Landkreis Hildesheim. Sie trägt im wesentlichen vor, die Planung für das Depot liege bereits 17 Jahre zurück und passe insbesondere im Hinblick auf die Abrüstungsverhandlungen nicht mehr in die heutige politische Landschaft.

    (Zuruf von der SPD: Recht hat sie!)

    Sicherheitsinteressen der Bevölkerung würden in eklatanter Weise verletzt, weil vorgeschriebene Sicherheitsabstände nicht eingehalten würden. Die Explosionsunglücke in jüngster Zeit zeigten, daß die vor-



    Frau Dempwolf
    geschriebenen Sicherheitsabstände unzureichend seien.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Zudem werde durch die Depotplanung ein zusammenhängedes Naherholungsgebiet gefährdet.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Wir müssen davon ausgehen, daß die NATO-Streitkräfte zur Erfüllung ihres Verteidigungsauftrags für die Versorgung ihrer Truppen ein flächendeckendes Versorgungsnetz benötigen.

    (Zuruf von den GRÜNEN: Wenn sie es bisher nicht gebraucht haben, brauchen sie es jetzt auch nicht mehr!)

    — Jetzt müßten Sie eigentlich auch klatschen. —
    Sie haben recht: Die Zeit des Kalten Krieges ist vorbei. Wir sind im Gespräch miteinander und streben eine Reduzierung der konventionellen Streitkräfte in Ost und West auf gleiche Obergrenzen an. Ein Verhandlungsergebnis haben wir jedoch bis heute nicht. Bis es dazu kommt, stellt jede einseitige Reduzierung unserer konventionellen Streitkräfte eine nicht zu vertretende Gefährdung unserer Sicherheit

    (Widerspruch bei den GRÜNEN)

    und auch der Sicherheit der Bevölkerung um Haus Escherde dar.

    (Lachen bei den GRÜNEN — Frau Teubner [GRÜNE]: Wo sehen Sie denn den Feind? — Weitere Zurufe von den GRÜNEN)

    Sie, die GRÜNEN, wollen, daß der gesamte Verteidigungshaushalt gestrichen wird.

    (Frau Teubner [GRÜNE]: Jawohl!)

    Am Mittwoch haben Sie diesen Antrag im Verteidigungsausschuß eingebracht. Begründet wird der Antrag damit, daß es im Verteidigungshaushalt keinen Posten gebe, der dem Frieden dient. Statt dessen wollen Sie den Einzelplan 14 zum Aufbau einer Friedenserziehung.

    (Frau Nickels [GRÜNE]: Sie sollten die Petition und nicht Vorschläge der GRÜNEN diskutieren! — Frau Teubner [GRÜNE]: Ist aber schön, wenn die das machen!)

    Ein Umdenkungsprozeß darf aber nicht dazu führen, unsere Sicherheit aufzugeben.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir wissen im Westen um die Möglichkeit von Rückschlägen. Wir nehmen zur Kenntnis, daß es zu Gesprächen kommt, und hoffen auf den Erfolg der Reformen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

    (Conradi [SPD]: Ja, das merkt man!)

    Auch hoffen wir auf Fortschritte bei den Menschenrechten. Aber bis heute hat sich in Europa so Wesentliches nicht geändert, als daß man von der Vorneverteidigung Abstriche machen könnte. Es kann hier keine einseitigen Schritte geben. Es könnte im nächsten Jahr sicherlich schon anders aussehen.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren von den GRÜNEN, vielleicht wollen Sie ja den Einzelplan 14 streichen. Vielleicht wären das dann Mittel, die Sie für die Friedensinitiativen unter Umständen nach Libyen tragen; das mag schon sein.

    (Frau Garbe [GRÜNE]: Nun hören Sie doch mal auf!)

    Das geplante Depot wird von der NATO finanziert und von britischen Streitkräften betrieben. Neben Betriebsstoffen soll in dem Depot auch Munition eingelagert werden; das ist richtig.

    (Frau Garbe [GRÜNE]: Und Treibstoffe!)

    Und richtig ist auch, daß die niedersächsische Landesregierung dem Bau des Depots zugestimmt hat unter der Bedingung, daß Eingriffe in die Landschaft auf ein Mindestmaß beschränkt bleiben und eine landschaftsgerechte Einbindung der Anlage auf Grund eines mit den Landesbehörden abgestimmten landschaftspflegerischen Begleitplanes sichergestellt wird.
    Die Behauptung, Sicherheitsinteressen der Bevölkerung würden in grober Weise verletzt, weil vorgeschriebene Sicherheitsabstände nicht eingehalten würden, haben wir nicht bestätigt gefunden. Da der Standort um 200 Meter verschoben worden ist, vergrößert sich der Abstand vom geplanten Munitionsdepot zur Wohnbebauung der Ortschaft Haus Escherde von bisher 960 auf 1 200 Meter. Darüber hinaus sind die Abstände der Lagerorte untereinander so bemessen, daß eine Detonationsübertragung von einem Lagerort zum anderen ausgeschlossen ist. Leben und Gesundheit der Anwohner sind nicht gefährdet.
    Ich habe zwar Verständnis dafür, daß die Petentin die Eingriffe in die Natur mit Sorge sieht, bin aber der Meinung, daß gewisse Eingriffe in die Landschaft und Belästigungen der Anwohner während des Baus oder späteren Betriebs hingenommen werden müssen, weil sie dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit nicht widersprechen. Der Bundesminister der Verteidigung sollte alle Möglichkeiten ausschöpfen, die Eingriffe in die Landschaft und Belästigungen für die Anwohner so gering wie möglich zu halten. Den berechtigten Interessen der Anwohner und dem hohen Rang des Umweltschutzes sollte besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden.

    (Frau Garbe [GRÜNE]: „Sollte", „könnte", „hätte"! — Frau Nickels [GRÜNE]: „Müßte" !)

    Deshalb halten wir die Eingabe für geeignet, in die weiteren Überlegungen und Entscheidungen einbezogen zu werden. Wir empfehlen, die Eingabe der Bundesregierung in diesem Sinne als Material zu überweisen.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zuruf von den GRÜNEN: Die Leute werden es Ihnen danken!)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat Frau Abgeordnete Ganseforth.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Prof. Monika Ganseforth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Herren und Damen! Es geht hier nicht um die Fortführung einer Diskussion im Verteidigungs- oder Haushalts-



    Frau Ganseforth
    ausschuß, sondern es geht um eine Petition, die hier vorliegt.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Im Landkreis Hildesheim bei Haus Escherde soll ein vorgeschobenes Versorgungslager der NATO für die britischen Streitkräfte errichtet werden. Dieses Depot soll zur Einlagerung von Betriebsstoffen und Munition dienen, über die nach der Geheimhaltungsbestimmung der NATO keine Angaben gemacht werden können.
    Zur Sorge der Bürgerinnen und Bürger vor einer möglichen Explosion bereits in Friedenszeiten meint der Verteidigungsminister, daß nach menschlichem Ermessen eine Gefährdung ausgeschlossen werden kann — nun kommt Originalton Verteidigungsministerium — , weil „beim Bau von Depots insbesondere der Berücksichtigung aller Sicherheitsbelange der umliegenden Bevölkerung hohe Priorität eingeräumt" wird. Ich meine, das wäre eine Selbstverständlichkeit. So pauschal gesagt reicht das den Bürgerinnen und Bürgern nicht aus. Ich kann das verstehen.
    Ich möchte aber noch auf einen anderen Punkt zu sprechen kommen. In der Bundesrepublik gibt es bereits 1 316 Depots der Bundeswehr und 366 Depots der alliierten Streitkräfte, wie wir aus der Antwort der Bundesregierung auf unsere Große Anfrage vom Sommer „Landschaftsverbrauch und Naturzerstörung durch militärische Einrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland" wissen.
    Am Rande möchte ich nur erwähnen, daß es wieder nicht gelingt, Vorhaben der Landesverteidigung einer Umweltverträglichkeitsprüfung zu unterziehen oder das in das Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz hineinzunehmen. Das läßt für die Zukunft Böses fürchten.
    Wie gesagt: Es gibt inzwischen fast 2 000 Depots in der Bundesrepublik. Die Bürgerinnen und Bürger, die sich in der Bürgerinitiative zusammengetan haben, sind zu Recht besorgt und fragen, ob es tatsächlich nötig ist, immer mehr und immer größere Munitionsdepots anzulegen. Es geht nicht, Frau Dempwolf, um einseitige Abrüstungsschritte, sondern es geht um die Frage: Ist es nötig, die Aufrüstung weiterzutreiben? Es geht um die Ausweitung.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Der Beginn der Planung liegt fast zwanzig Jahre zurück.

    (Frau Nickels [GRÜNE]: Die Zeiten haben sich geändert!)

    Ich denke, jede Planung — besonders im militärischen, aber auch in anderen Bereichen — muß sich nach so einer langen Zeit dem gewachsenen Erkenntnisstand in bezug auf den Naturschutz stellen, muß aber auch neue Entwicklungen einbeziehen. Mir ist das ganz besonders wichtig. Denn wir haben auch in anderen Bereichen mit Uraltplanungen zu tun, die nur noch durchgezogen werden. Ich finde, es ist in jedem Bereich, aber ganz besonders im militärischen wichtig, nach so einer langen Zeit zu fragen: Paßt das
    noch in die Landschaft, in die Natur und in die Verteidigungspolitik?

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Gerade an eine Einrichtung, die eine so große Gefährdung und Belastung für Mensch und Natur darstellt, wie es ein Munitionsdepot tut, müßten strengste Maßstäbe angelegt werden, was die Notwendigkeit betrifft.
    Guckt man sich aber an, was das Verteidigungsministerium zur Notwendigkeit sagt, so ist man nicht überzeugt, daß der Bau dieses Depots jetzt nötig ist. Die Sicherheit der Bundesrepublik konnte in der Vergangenheit auch ohne dieses Depot aufrechterhalten werden. Die Gründe, die das Ministerium anführt, sind so allgemein und sehr verstaubt. Frau Dempwolf hat sie im wesentlichen zusammengefaßt.

    (Frau Nickels [GRÜNE]: Da kriegt man eine Stauballergie, aber eine dicke!)

    Sie gipfeln in der Aussage von der Unverzichtbarkeit der Abschreckungsfähigkeit. Von der Strategie der Vorneverteidigung ist dabei die Rede, die es notwendig mache, dieses Depot einzurichten. So pauschal, meine ich, kann man so eine Einrichtung und so ein neues Projekt nicht begründen.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Der Bundestag sollte daher das Anliegen der Petenten aufgreifen und der Bundesregierung zur Berücksichtigung überweisen.
    Schönen Dank.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)