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ID1116120300

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    Plenarprotokoll 11/161 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 161. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 28. September 1989 Inhalt: Nachruf auf den Bundesminister a. D. Dr. Bruno Heck 12163 A Nachruf auf die frühere Vorsitzende des Petitionsausschusses und Parlamentarische Staatssekretärin Frau Lieselotte Berger . 12163 D Begrüßung des Präsidenten des Reichstags des Königreichs Schweden und einer Delegation 12164 B Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Rappe (Hildesheim) 12164 C Erweiterung und Abwicklung der Tagesordnung 12164 C Umbenennung des Ausschusses für das Post- und Fernmeldewesen in „Ausschuß für Post und Telekommunikation" 12164 D Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 10. März 1988 zur Bekämpfung widerrechtlicher Handlungen gegen die Sicherheit der Seeschiffahrt und zum Protokoll vom 10. März 1988 zur Bekämpfung widerrechtlicher Handlungen gegen die Sicherheit fester Plattformen, die sich auf dem Festlandsockel befinden (Drucksache 11/4946) b) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Wohnungsbindungsgesetzes (Drucksache 11/4482) 12164 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Drucksache 11/5242) 12165 A Tagesordnungspunkt 4: Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zur Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik Dr. Blüm, Bundesminister BMA 12165 B Heinemann, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 12170 C Dr. Graf Lambsdorff FDP 12173 C Dreßler SPD 12176 C Hauser (Krefeld) CDU/CSU 12180 A Stratmann GRÜNE 12181 D Dr. Haussmann, Bundesminister BMWi . 12184 A Rappe (Hildesheim) SPD 12187 A Scharrenbroich CDU/CSU 12189 B Frau Frieß GRÜNE 12191 A Heinrich FDP 12192B Weiermann SPD 12193 A Linsmeier CDU/CSU 12195 A Tagesordnungspunkt 5: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Dr. Martiny, Roth, Schäfer (Offenburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Schutz des Lebensmittels Trinkwasser (Drucksachen 11/4293, 11/5179) II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 161. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. September 1989 Lennartz SPD 12197 B Frau Garbe GRÜNE 12198D Frau Limbach CDU/CSU 12200 B Grünbeck FDP 12202 B Frau Dr. Lehr, Bundesminister BMJFFG 12205 A Frau Blunck SPD 12207 B Kroll-Schlüter CDU/CSU 12209 A Kiehm SPD 12211 C Dr. Göhner CDU/CSU 12213 B Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Zweiten Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Bauschäden zu dem Antrag der Abgeordneten Dr.-Ing. Kansy, Ruf, Dr. Vondran, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Grünbeck, Nolting, Zywietz, Frau Dr. Segall, Dr. Feldmann und der Fraktion der FDP: Bauwerkschäden (Drucksachen 11/343, 11/798, 11/4368) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Zweiter Bericht über Schäden an Gebäuden Zwischenzeitliche Veränderungen und Erfolge bei der Schadensvorbeugung und Schadensbeseitigung — Zusätzliche Maßnahmen — (Drucksachen 11/1830, 11/4368) Ruf CDU/CSU 12214 B Conradi SPD 12216B Dr. Hitschler FDP 12218B Frau Teubner GRÜNE 12219 C Echternach, Parl. Staatssekretär BMBau 12220 C Tagesordnungspunkt 7: Beratungen ohne Aussprache a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Europäischen Übereinkommen vom 16. Mai 1972 über Staatenimmunität (Drucksachen 11/4307, 11/5132) b) Beratung der Beschlußempfehlung des Rechtsausschusses: Übersicht 13 über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksache 11/4789) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über viehseuchenrechtliche Fragen beim innergemeinschaftlichen Handel mit Embryonen von Hausrindern und ihre Einfuhr aus dritten Ländern (Drucksachen 11/4238 Nr. 2.9, 11/5040) d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Verordnung des Rates über die viehseuchenrechtlichen Bedingungen für den innergemeinschaftlichen Handel mit Geflügel und Bruteiern sowie für ihre Einfuhr aus Drittländern (Drucksachen 11/4337 Nr. 10, 11/5041) e) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 126 zu Petitionen (Drucksache 11/5185) f) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 127 zu Petitionen (Drucksache 11/5186) g) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 128 zu Petitionen (Drucksache 11/5187) h) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 129 zu Petitionen (Drucksache 11/5188) i) Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Antrag auf Genehmigung zur Durchführung eines Strafverfahrens (Drucksache 11/5200) . 12222 A Tagesordnungspunkt 8: a) Erste Beratung des von der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Errichtung einer Stiftung „Entschädigung für NS-Zwangsarbeit" (Drucksache 11/4704) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Politische und rechtliche Initiativen der Bundesregierung gegenüber den Nutznießern der NS-Zwangsarbeit (Drucksache 11/4705) c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer, Dr. Lippelt (Hannover) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Individualentschädigung für ehemalige polnische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter unter der NS-Herrschaft durch ein Globalabkommen (Drucksache 11/4706) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 161. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. September 1989 III d) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Errichtung einer Stiftung „Entschädigung für NS-Unrecht" (Drucksache 11/4838) e) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Aufstockung des Härtefonds für Nationalgeschädigte beim Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (Drucksache 11/4841) f) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Errichtung einer Stiftung „Entschädigung für Zwangsarbeit" (Drucksache 11/5176) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Verbesserung der in den Richtlinien der Bundesregierung über Härteleistungen an Opfer von nationalsozialistischen Unrechtsmaßnahmen im Rahmen des Allgemeinen Kriegsfolgengesetzes vorgesehenen Leistungen und Erleichterungen bei der Beweisführung (Drucksache 11/5164) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Wisniewski und der Fraktion der CDU/CSU und des Abgeordneten Lüder und der Fraktion der FDP: Bericht über private Initiativen im Zusammenhang mit Zwangsarbeit während des Zweiten Weltkriegs (Drucksache 11/5254) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Wisniewski und der Fraktion der CDU/CSU und des Abgeordneten Lüder und der Fraktion der FDP: Bericht über den Härtefonds für Nationalgeschädigte beim Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (Drucksache 11/5255) Frau Dr. Vollmer GRÜNE . . . 12223D, 12232A Frau Dr. Wisniewski CDU/CSU 12225 C Waltemathe SPD 12228 A Lüder FDP 12230A Lambinus SPD 12232 C Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 12233 C Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 12234 A Carstens, Parl. Staatssekretär BMF . . . 12235 C Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Kittelmann, Wissmann, Frau Geiger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Fraktion der FDP: Ost-West-Wirtschaftsbeziehungen (Drucksachen 11/1553, 11/2260) Kittelmann CDU/CSU 12240 D Dr. Gautier SPD 12243 C Funke FDP 12246B Stratmann GRÜNE 12247 B Dr. Haussmann, Bundesminister BMWi . 12250B Vahlberg SPD 12251D Lattmann CDU/CSU 12254 B Tagesordnungspunkt 10: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Europäischen Übereinkommen vom 26. November 1987 zur Verhütung von Folter und unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe (Drucksachen 11/4028, 11/4819) Seesing CDU/CSU 12256 C Singer SPD 12257 A Irmer FDP 12258 C Meneses Vogl GRÜNE 12259 C Dr. Jahn, Parl. Staatssekretär BMJ . . . 12260 B Tagesordnungspunkt 11: a) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 124 zu Petitionen (Drucksache 11/5151) b) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 125 zu Petitionen (Drucksache 11/5152) Frau Garbe GRÜNE 12261 B Frau Dempwolf CDU/CSU 12261 D Frau Ganseforth SPD 12262D, 12264 B Funke FDP 12263D, 12267 C Frau Limbach CDU/CSU 12265 D Frau Nickels GRÜNE 12267 B Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Weiss (München), Frau Rock, Frau Teubner und der Fraktion DIE GRÜNEN: Alpentransitverkehr und seine Auswirkungen auf die Umwelt (Drucksachen 11/4099, 11/4949) IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 161. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. September 1989 Weiss (München) GRÜNE 12268 C Oswald CDU/CSU 12270B Bamberg SPD 12272 B Gries FDP 12274 B Dr. Schulte, Parl. Staatssekretär BMV 12276D Tagesordnungspunkt 13: Beratung des Antrags der Abgeordneten Wartenberg (Berlin), Dr. Penner, Dr. Nöbel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Datenschutzrechtliche Anforderungen an das Schengener Informationssystem (S.I.S.) (Drucksache 11/5023) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Datenschutzrechtliche Probleme einer Europäischen Fahndungsunion (Drucksache 11/5245) Graf SPD 12277 C Dr. Blens CDU/CSU 12279B Such GRÜNE 12279 D Lüder FDP 12281 A Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . . 12281 D Wüppesahl (fraktionslos) 12282 C Nächste Sitzung 12283 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 12285* A Anlage 2 Deutsch-sowjetische Erklärung über die Nichtigkeit des Hitler-Stalin-Pakts MdlAnfr 7 22.09.89 Drs 11/5225 Jäger CDU/CSU SchrAntw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 12285* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 161. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. September 1989 12163 161. Sitzung Bonn, den 28. September 1989 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 29. 09. 89 Antretter SPD 29. 09. 89 * Bindig SPD 29. 09. 89 * Böhm (Melsungen) CDU/CSU 29. 09. 89 * Büchner (Speyer) SPD 29. 09. 89 * Bühler (Bruchsal) CDU/CSU 29. 09. 89 * Dr. Emmerlich SPD 29. 09. 89 Engelhard FDP 29.09.89 Dr. Feldmann FDP 29. 09. 89 * Fellner CDU/CSU 29.09.89 Frau Fischer CDU/CSU 29. 09. 89 * Gallus FDP 29.09.89 Gansel SPD 29.09.89 Dr. Geißler CDU/CSU 28. 09. 89 Genscher FDP 29.09.89 Gerstein CDU/CSU 29.09.89 Häfner GRÜNE 29.09.89 Hasenfratz SPD 29.09.89 Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 29. 09. 89 * Dr. Holtz SPD 29. 09. 89 Höffkes CDU/CSU 29.09.89 * Ibrügger SPD 29.09.89 Irmer FDP 29. 09. 89 * Jaunich SPD 28.09.89 Frau Kelly GRÜNE 29. 09. 89 Kittelmann CDU/CSU 29. 09. 89 * Klein (Dieburg) SPD 29. 09. 89 Dr. Klejdzinski SPD 29. 09. 89 * Dr. Kohl CDU/CSU 29. 09. 89 Dr. Kreile CDU/CSU 29. 09. 89 Lenzer CDU/CSU 28. 09. 89 * Frau Luuk SPD 29. 09. 89 * Dr. Müller CDU/CSU 29. 09. 89 * Niegel CDU/CSU 29. 09. 89 * Frau Oesterle-Schwerin GRÜNE 29. 09. 89 Pfeifer CDU/CSU 28.09.89 Pfuhl SPD 29. 09. 89 * Reddemann CDU/CSU 29. 09. 89 * Repnik CDU/CSU 28.09.89 Reuschenbach SPD 29.09.89 Rixe SPD 29.09.89 Frau Rost (Berlin) CDU/CSU 29. 09. 89 Roth SPD 29.09.89 Frau Rönsch (Wiesbaden) CDU/CSU 29. 09. 89 Sauer (Salzgitter) CDU/CSU 29. 09. 89 Schäfer (Mainz) FDP 28. 09. 89 Dr. Scheer SPD 29. 09. 89 * Schmidt (München) SPD 29. 09. 89 * von Schmude CDU/CSU 29. 09. 89 * Schulze (Berlin) CDU/CSU 29. 09. 89 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Soell SPD 29. 09. 89 * Steiner SPD 29. 09. 89 * Stobbe SPD 29.09.89 Dr. Struck SPD 29. 09. 89 Tietjen SPD 29.09.89 Frau Trenz GRÜNE 29. 09. 89 Dr. Unland CDU/CSU 29. 09. 89 * Dr. Vondran CDU/CSU 29. 09. 89 Vosen SPD 29.09.89 Dr. Waigel CDU/CSU 29. 09. 89 Westphal SPD 29.09.89 Frau Würfel FDP 29. 09. 89 Zierer CDU/CSU 29. 09. 89 ' Anlage 2 Antwort der Staatsministerin Frau Dr. Adam-Schwaetzer auf die Frage des Abgeordneten Jäger (CDU/CSU) (Drucksache 11/5225 Frage 7): Gibt es Gespräche oder schon Verhandlungen der Bundesregierung mit der sowjetischen Regierung über eine gemeinschaftliche Erklärung der Ex-tunc-Nichtigkeit des verbrecherischen Hitler-Stalin-Pakts vom 23. August 1939 einschließlich seiner geheimen Zusatzprotokolle, und wie beurteilt die Bundesregierung ein solches Vorhaben, etwa im Hinblick auf den Prager Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechoslowakei über das Münchner Abkommen vom 29./30. September 1938? Den ersten Teil der Frage beantworte ich wie folgt: Die Bundesregierung hat mit der sowjetischen Regierung keine Gespräche über eine Erklärung zu den Abmachungen vom 23. August 1939 und vom 28. September 1939 geführt. Zum zweiten Teil der Frage antworte ich wie folgt: Zu einer gemeinschaftlichen Erklärung besteht derzeit kein Anlaß. Die Bundesregierung hat ihre Auffassung zum Hitler-Stalin-Pakt wiederholt zum Ausdruck gebracht. Der Bundeskanzler hat am 1. September 1989 erklärt, daß die Vereinbarungen von 1939 für die Bundesrepublik Deutschland nicht rechtsgültig sind und daß wir aus dem Pakt selbst und aus seinen Zusatzvereinbarungen keinerlei Rechtfertigung für nachfolgende Völkerrechtsverstöße des Deutschen Reiches und der Sowjetunion herleiten. Zu verweisen ist auch auf die Antwort der Staatsministerin Frau Dr. Adam-Schwaetzer auf die Frage des Abgeordneten Graf Huyn (Drucksache 11/4725) am 2. Juni 1989. Die Haltung der Bundesregierung ist damit klar zum Ausdruck gekommen. Anders als etwa bei Artikel I des Prager Vertrags besteht kein vertraglicher Regelungsbedarf.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Jürgen Vahlberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Dies stabilisiert die konservativen Kräfte und schwächt dort drüben die Reformer.
    Schönen Dank.

    (Beifall bei der SPD — Kittelmann [CDU/ CSU]: Warum soll das schlecht sein, was Sie unter Reformern und Konservativen verstehen?)

    — Ich habe keine Redezeit mehr, Herr Kittelmann.


Rede von Dr. Rita Süssmuth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Abgeordnete Herr Lattmann.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Herbert Lattmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Kollege
    Vahlberg, das war eigentlich eine sehr sachliche Rede. Der letzte Satz, mit dem Sie uns territoriale Ansprüche unterstellten, war daher eine Entgleisung. Ich weise das zurück.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Das hat weder etwas mit der Sache zu tun noch mit dem Grundtenor dieser Diskussion, die erfreulicherweise sachlich war.
    Herr Gautier, Sie haben, glaube ich, einen sehr wichtigen Hinweis gegeben bezogen darauf, daß manche unserer Mitbürger doch mit einiger Skepsis verfolgen, was wir tun und was wir zu tun beabsichtigen. Es gibt auch einen kleineren Kreis von Leuten, die bestimmte Blütenträume welken sehen. Ich glaube, es ist deshalb sehr wichtig, daß wir zum Schluß dieser Debatte noch einmal sehr deutlich auf einige Hintergründe eingehen und auch deutlich machen, vor welcher geschichtlichen Herausforderung wir stehen. Ich will neben den vielen sehr vernünftigen und sachlichen Vorschlägen, die von allen Seiten des Hauses hier eingebracht sind und über die zu diskutieren es sich mit Sicherheit lohnt, diesen Aspekt noch einmal würdigen.
    Herr Kollege Vahlberg, das hat überhaupt nichts mit dem Streit von Ideologen zu tun, wenn ich hier feststelle, daß eines unübersehbar ist: daß wir im Moment den Untergang des zentralwirtschaftlichen Systems erleben und damit den Untergang des Herzstücks des real existierenden Sozialismus.

    (Beifall des Abg. Kittelmann)

    Die Konsequenzen, die derzeit daraus gezogen werden, sind noch sehr unterschiedlich. Die einen, Ungarn und Polen, haben ziemlich eindeutig die Weichen in Richtung marktwirtschaftlicher Öffnung gestellt. Die anderen warten erst einmal ab, wie sich die Dinge entwickeln. Sie wollen allenfalls ein bißchen Marktwirtschaft und haben ansonsten die Hoffnung, daß sie doch mit einem rot-blauen sozialistischen Auge davonkommen.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Durchmogeln wollen sie sich!)

    Herr Stratmann, wir können das hier nicht austragen. Vielleicht können wir es im Ausschuß vertiefen. Ich halte die Vorstellung, die Sie andeuten, daß marktwirtschaftlicher Sozialismus oder sozialistische Marktwirtschaft möglich ist, für einen fundamentalen Irrtum. Ich bin der Meinung — da stimmen wir wahrscheinlich überein — , daß eine marktwirtschaftliche Ordnung einer deutlichen sozialen Flankierung, eines sozialen Rahmens bedarf. Da haben wir gar keinen Streit. Aber das, was Sie hier vorgetragen haben, halte ich für einen fundamentalen Irrtum. Ich sage das, weil das im Moment sehr stark durch die Diskussion geistert. Diese damit verbundene Hoffnung wird trügen. Je schneller die Verantwortlichen dies begreifen, desto besser ist es für die Entwicklung in Osteuropa und gleichzeitig für die Weiterentwicklung der internationalen Zusammenarbeit. Denn der bisher vorhandene ideologische Ballast ist eine der Spannungsursachen zwischen den Völkern.
    Eine marktwirtschaftliche Öffnung, ein Abstreifen der zentralistischen und administrativen Fesseln, die



    Lattmann
    Gewährung persönlicher Freiheiten und damit verbunden das Fördern kreativen und selbständigen Handelns sind noch zu allen Zeiten der beste Garant für eine kontinuierliche Aufwärtsentwicklung gewesen. Das wird sich auch im Osten beweisen, wenn dort die Weichen richtig gestellt werden. Denn es liegt auf der Hand: Die Menschen in Ungarn, in Polen, in der DDR und in der CSSR sind natürlich genauso tüchtig wie wir; sie sind aber bisher um den Erfolg ihrer Arbeit gebracht worden. Hier müssen die Überlegungen ansetzen.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU und der FDP)

    Das ist wichtig — ich habe das schon gesagt — für die dort lebenden Menschen, aber natürlich auch für die großen internationalen Herausforderungen, die wir alle gemeinsam, Ost wie West, bestehen müssen, von der Hungerkrise in der Welt bis hin zu den globalen ökologischen Problemen, die hier ja schon angesprochen worden sind.
    Im übrigen schafft eine stärkere Integration der östlichen Volkswirtschaften eine wünschenswerte Kette von gegenseitigen Abhängigkeiten. Je enger die wirtschaftlichen Verflechtungen sind, um so geringer werden die Neigung und die Möglichkeit, Konflikte anders als friedlich miteinander auszutragen. Insofern dient die Unterstützung dieses Prozesses nicht nur den Interessen der dort lebenden Menschen und nicht nur unseren wirtschaftlichen Interessen, sondern auch den sicherheitspolitischen Interessen, die wir für uns zu vertreten haben.
    In den wirtschaftlichen Ost-West-Beziehungen, bei denen wir ja nicht beim Punkt Null stehen, können wir auf verschiedene Elemente zurückgreifen, die bereits in der Vergangenheit funktioniert haben. In anderen Bereichen müssen wir allerdings auch konsequent umdenken. Undifferenzierte, nicht in eine vernünftige Gesamtstrategie eingebundene Hilfen dienen nicht dem Reformprozeß, sondern können ihn im Zweifelsfall sogar behindern. Im Klartext: Wenn wir die Kräfte, die sich zu notwendigen Reformprozessen bekannt haben und auf diesem Weg konsequent vorangehen, unterstützen, dann leisten wir einen Beitrag zur Förderung dieser Entwicklung. Die Gewährung von Mitteln an verkrustete reformunwillige Systeme ist demgegenüber geeignet, die dort noch herrschenden Betonköpfe zu stärken und Reformprozesse mindestens zu verzögern.
    Wir müssen — das ist schon gesagt worden; ich will es noch einmal unterstreichen — natürlich auch die richtigen Maßnahmen fördern, nämlich nicht solche, die die noch existierende sozialistische Planbürokratie stärken, sondern solche Maßnahmen, die wirklich erkennbare Verbesserungen bewirken. Das sind wir den Reformern schuldig. Das sind wir auch unseren Steuerzahlern schuldig.
    Deshalb finde ich es richtig, Herr Gautier, daß der Bundeskanzler den Aufforderungen, die an ihn ergangen sind, nicht gefolgt ist, um des Augenblickserfolgs willen eine Reise zu machen, sondern daß er diese Reise sorgfältig vorbereitet und erst dann antritt, wenn die Vorbereitungen und die zu treffenden Vereinbarungen stehen, weil man sonst sehr schnell Hoffnungen wecken würde, die nicht zu erfüllen sind. Auch das können wir in diesem Bereich nicht gebrauchen.
    Eine herausragende Rolle müssen in unseren Überlegungen und Aktivitäten die Entwicklungen in Ungarn und Polen spielen. Dort hat man mit großen Mühen die Fehler und Schwächen des bisherigen Systems erkannt. Man ist nun dabei, sie auszumerzen. Hohe ungarische Politiker und Diplomaten, die mit bemerkenswerter Offenheit über die zentralen Fehler im östlichen Wirtschaftssystem und in ihrem eigenen Land sprechen, haben uns wiederholt sehr deutlich gesagt, daß nach ihrer Überzeugung kosmetische Operationen und Teilkorrekturen nichts nützen werden, sondern einzig und allein eine grundlegende Änderung des Systems. Sie gehen diesen Weg deshalb konsequent. Das ist allerdings ein mühseliger und riskanter Weg. Man darf nicht übersehen, daß die Menschen, die seit Jahrzehnten unter den „Segnungen" des sozialistischen Systems zu leiden hatten, nicht mehr sehr viel Geduld aufbringen. Wenn deshalb nicht bald Erfolge eintreten, scheitert mehr als nur eine Wirtschaftsreform. Deshalb stehen wir gemeinsam vor einer Herausforderung mit historischer Tragweite.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Um nicht mißverstanden zu werden: Es kann überhaupt nicht darum gehen, jetzt anderen Ländern etwa unseren Stempel und unser System aufzudrücken. Aber wenn dort erkannt wird, daß Elemente, die wir seit längerem vertreten, auch dort vernünftig sind, wenn erkannt wird, daß es vielleicht sogar die einzigen Elemente sind, die diese Länder aus der Krise herausführen, dann müßten wir schon ziemlich gestrig sein, wenn wir diesen Versuch stoppen oder ihn in irgendeiner Weise negativ beeinflussen wollten.
    Wir müssen einen Beitrag dazu leisten, daß andere, die nicht wie wir bisher auf der Sonnenseite der Welt gelebt haben, endlich auch einen besseren Status als bisher erreichen können. Wir müssen uns also ganz besonders auf diese Länder konzentrieren, in denen die Systementscheidungen bereits gefallen sind, in der Hoffnung, daß das Beispiel, das durch die Entwicklung dort gegeben wird, auf andere Länder ausstrahlt. Deshalb sind Polen und Ungarn für uns so wichtig.
    Wir begrüßen deshalb noch einmal sehr nachhaltig auch die Vorschläge der EG-Kommission, die beispielsweise ein Finanzierungsmodell vorgelegt hat, das 24 Industriestaaten einbezieht. Dazu müssen weitere Maßnahmen kommen. Dazu ist hier schon einiges gesagt worden.
    Zu diesen staatlichen finanziellen Hilfen, die nicht ausreichen, sind dann natürlich auch zahlreiche andere Dinge — z. B. praktische Hilfen — gefordert. Auch dazu ist einiges gesagt worden. Ich muß dies nicht wiederholen.
    Ebenfalls sind die Bestrebungen zu erwähnen, durch tarifäre Konzessionen den genannten Ländern die westlichen Märkte stärker zu öffnen. Dazu gehört, daß die bestehenden mengenmäßigen Einfuhrbeschränkungen nach und nach abgebaut werden.



    Lattmann
    Natürlich darf neben den erwähnten Ländern Polen und Ungarn die Entwicklung in der Sowjetunion nicht vergessen werden, obwohl dort die Reformbemühungen noch nicht so eindeutig sind wie in diesen Ländern. Deshalb ist eine Hilfe dort schwieriger. Aber ich möchte doch in diesem Zusammenhang den gestern in der „Süddeutschen Zeitung" erläuterten Plan des früheren Chefs der Deutschen Bank, Herrn Christians, in die Diskussion einbringen, der gefordert hat, in Königsberg einen Industriepark zu errichten, der den sowjetischen Stellen modellhaft demonstrieren könnte, welche Ergebnisse möglich sind, wenn man die Weichen richtig stellt.
    Abschließend darf ich erklären, daß die CDU/CSU auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit den osteuropäischen Völkern größten Wert legt. Die Voraussetzungen dafür, daß dies mit besserem Erfolg als in der Vergangenheit geschehen kann, müssen allerdings in vielen Bereichen erst noch geschaffen werden. Wir betrachten es als unsere moralische Verpflichtung und historische Aufgabe, den arg gebeutelten Völkern des Ostblocks auf ihrem Weg in die Freiheit tatkräftig unter die Arme zu greifen.
    Dem Vorschlag — für den wir uns bedanken — , die beiden Anträge, die sicherlich substantiell sehr wichtige Punkte enthalten, in die Ausschußberatung zu überweisen, stimmen wir gern zu. Wir möchten uns für diesen Vorschlag herzlich bedanken. Ich glaube, daß es in diesem Rahmen schwer möglich wäre, einige sicherlich noch wünschenswerte Korrekturen anzubringen. Deshalb ist die Ausschußberatung der richtige Weg.
    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)