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    Plenarprotokoll 11/161 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 161. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 28. September 1989 Inhalt: Nachruf auf den Bundesminister a. D. Dr. Bruno Heck 12163 A Nachruf auf die frühere Vorsitzende des Petitionsausschusses und Parlamentarische Staatssekretärin Frau Lieselotte Berger . 12163 D Begrüßung des Präsidenten des Reichstags des Königreichs Schweden und einer Delegation 12164 B Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Rappe (Hildesheim) 12164 C Erweiterung und Abwicklung der Tagesordnung 12164 C Umbenennung des Ausschusses für das Post- und Fernmeldewesen in „Ausschuß für Post und Telekommunikation" 12164 D Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 10. März 1988 zur Bekämpfung widerrechtlicher Handlungen gegen die Sicherheit der Seeschiffahrt und zum Protokoll vom 10. März 1988 zur Bekämpfung widerrechtlicher Handlungen gegen die Sicherheit fester Plattformen, die sich auf dem Festlandsockel befinden (Drucksache 11/4946) b) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Wohnungsbindungsgesetzes (Drucksache 11/4482) 12164 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Drucksache 11/5242) 12165 A Tagesordnungspunkt 4: Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zur Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik Dr. Blüm, Bundesminister BMA 12165 B Heinemann, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 12170 C Dr. Graf Lambsdorff FDP 12173 C Dreßler SPD 12176 C Hauser (Krefeld) CDU/CSU 12180 A Stratmann GRÜNE 12181 D Dr. Haussmann, Bundesminister BMWi . 12184 A Rappe (Hildesheim) SPD 12187 A Scharrenbroich CDU/CSU 12189 B Frau Frieß GRÜNE 12191 A Heinrich FDP 12192B Weiermann SPD 12193 A Linsmeier CDU/CSU 12195 A Tagesordnungspunkt 5: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Dr. Martiny, Roth, Schäfer (Offenburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Schutz des Lebensmittels Trinkwasser (Drucksachen 11/4293, 11/5179) II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 161. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. September 1989 Lennartz SPD 12197 B Frau Garbe GRÜNE 12198D Frau Limbach CDU/CSU 12200 B Grünbeck FDP 12202 B Frau Dr. Lehr, Bundesminister BMJFFG 12205 A Frau Blunck SPD 12207 B Kroll-Schlüter CDU/CSU 12209 A Kiehm SPD 12211 C Dr. Göhner CDU/CSU 12213 B Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Zweiten Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Bauschäden zu dem Antrag der Abgeordneten Dr.-Ing. Kansy, Ruf, Dr. Vondran, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Grünbeck, Nolting, Zywietz, Frau Dr. Segall, Dr. Feldmann und der Fraktion der FDP: Bauwerkschäden (Drucksachen 11/343, 11/798, 11/4368) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Zweiter Bericht über Schäden an Gebäuden Zwischenzeitliche Veränderungen und Erfolge bei der Schadensvorbeugung und Schadensbeseitigung — Zusätzliche Maßnahmen — (Drucksachen 11/1830, 11/4368) Ruf CDU/CSU 12214 B Conradi SPD 12216B Dr. Hitschler FDP 12218B Frau Teubner GRÜNE 12219 C Echternach, Parl. Staatssekretär BMBau 12220 C Tagesordnungspunkt 7: Beratungen ohne Aussprache a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Europäischen Übereinkommen vom 16. Mai 1972 über Staatenimmunität (Drucksachen 11/4307, 11/5132) b) Beratung der Beschlußempfehlung des Rechtsausschusses: Übersicht 13 über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksache 11/4789) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über viehseuchenrechtliche Fragen beim innergemeinschaftlichen Handel mit Embryonen von Hausrindern und ihre Einfuhr aus dritten Ländern (Drucksachen 11/4238 Nr. 2.9, 11/5040) d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Verordnung des Rates über die viehseuchenrechtlichen Bedingungen für den innergemeinschaftlichen Handel mit Geflügel und Bruteiern sowie für ihre Einfuhr aus Drittländern (Drucksachen 11/4337 Nr. 10, 11/5041) e) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 126 zu Petitionen (Drucksache 11/5185) f) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 127 zu Petitionen (Drucksache 11/5186) g) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 128 zu Petitionen (Drucksache 11/5187) h) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 129 zu Petitionen (Drucksache 11/5188) i) Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Antrag auf Genehmigung zur Durchführung eines Strafverfahrens (Drucksache 11/5200) . 12222 A Tagesordnungspunkt 8: a) Erste Beratung des von der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Errichtung einer Stiftung „Entschädigung für NS-Zwangsarbeit" (Drucksache 11/4704) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Politische und rechtliche Initiativen der Bundesregierung gegenüber den Nutznießern der NS-Zwangsarbeit (Drucksache 11/4705) c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer, Dr. Lippelt (Hannover) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Individualentschädigung für ehemalige polnische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter unter der NS-Herrschaft durch ein Globalabkommen (Drucksache 11/4706) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 161. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. September 1989 III d) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Errichtung einer Stiftung „Entschädigung für NS-Unrecht" (Drucksache 11/4838) e) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Aufstockung des Härtefonds für Nationalgeschädigte beim Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (Drucksache 11/4841) f) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Errichtung einer Stiftung „Entschädigung für Zwangsarbeit" (Drucksache 11/5176) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Verbesserung der in den Richtlinien der Bundesregierung über Härteleistungen an Opfer von nationalsozialistischen Unrechtsmaßnahmen im Rahmen des Allgemeinen Kriegsfolgengesetzes vorgesehenen Leistungen und Erleichterungen bei der Beweisführung (Drucksache 11/5164) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Wisniewski und der Fraktion der CDU/CSU und des Abgeordneten Lüder und der Fraktion der FDP: Bericht über private Initiativen im Zusammenhang mit Zwangsarbeit während des Zweiten Weltkriegs (Drucksache 11/5254) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Wisniewski und der Fraktion der CDU/CSU und des Abgeordneten Lüder und der Fraktion der FDP: Bericht über den Härtefonds für Nationalgeschädigte beim Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (Drucksache 11/5255) Frau Dr. Vollmer GRÜNE . . . 12223D, 12232A Frau Dr. Wisniewski CDU/CSU 12225 C Waltemathe SPD 12228 A Lüder FDP 12230A Lambinus SPD 12232 C Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 12233 C Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 12234 A Carstens, Parl. Staatssekretär BMF . . . 12235 C Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Kittelmann, Wissmann, Frau Geiger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Fraktion der FDP: Ost-West-Wirtschaftsbeziehungen (Drucksachen 11/1553, 11/2260) Kittelmann CDU/CSU 12240 D Dr. Gautier SPD 12243 C Funke FDP 12246B Stratmann GRÜNE 12247 B Dr. Haussmann, Bundesminister BMWi . 12250B Vahlberg SPD 12251D Lattmann CDU/CSU 12254 B Tagesordnungspunkt 10: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Europäischen Übereinkommen vom 26. November 1987 zur Verhütung von Folter und unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe (Drucksachen 11/4028, 11/4819) Seesing CDU/CSU 12256 C Singer SPD 12257 A Irmer FDP 12258 C Meneses Vogl GRÜNE 12259 C Dr. Jahn, Parl. Staatssekretär BMJ . . . 12260 B Tagesordnungspunkt 11: a) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 124 zu Petitionen (Drucksache 11/5151) b) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 125 zu Petitionen (Drucksache 11/5152) Frau Garbe GRÜNE 12261 B Frau Dempwolf CDU/CSU 12261 D Frau Ganseforth SPD 12262D, 12264 B Funke FDP 12263D, 12267 C Frau Limbach CDU/CSU 12265 D Frau Nickels GRÜNE 12267 B Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Weiss (München), Frau Rock, Frau Teubner und der Fraktion DIE GRÜNEN: Alpentransitverkehr und seine Auswirkungen auf die Umwelt (Drucksachen 11/4099, 11/4949) IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 161. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. September 1989 Weiss (München) GRÜNE 12268 C Oswald CDU/CSU 12270B Bamberg SPD 12272 B Gries FDP 12274 B Dr. Schulte, Parl. Staatssekretär BMV 12276D Tagesordnungspunkt 13: Beratung des Antrags der Abgeordneten Wartenberg (Berlin), Dr. Penner, Dr. Nöbel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Datenschutzrechtliche Anforderungen an das Schengener Informationssystem (S.I.S.) (Drucksache 11/5023) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Datenschutzrechtliche Probleme einer Europäischen Fahndungsunion (Drucksache 11/5245) Graf SPD 12277 C Dr. Blens CDU/CSU 12279B Such GRÜNE 12279 D Lüder FDP 12281 A Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . . 12281 D Wüppesahl (fraktionslos) 12282 C Nächste Sitzung 12283 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 12285* A Anlage 2 Deutsch-sowjetische Erklärung über die Nichtigkeit des Hitler-Stalin-Pakts MdlAnfr 7 22.09.89 Drs 11/5225 Jäger CDU/CSU SchrAntw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 12285* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 161. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. September 1989 12163 161. Sitzung Bonn, den 28. September 1989 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 29. 09. 89 Antretter SPD 29. 09. 89 * Bindig SPD 29. 09. 89 * Böhm (Melsungen) CDU/CSU 29. 09. 89 * Büchner (Speyer) SPD 29. 09. 89 * Bühler (Bruchsal) CDU/CSU 29. 09. 89 * Dr. Emmerlich SPD 29. 09. 89 Engelhard FDP 29.09.89 Dr. Feldmann FDP 29. 09. 89 * Fellner CDU/CSU 29.09.89 Frau Fischer CDU/CSU 29. 09. 89 * Gallus FDP 29.09.89 Gansel SPD 29.09.89 Dr. Geißler CDU/CSU 28. 09. 89 Genscher FDP 29.09.89 Gerstein CDU/CSU 29.09.89 Häfner GRÜNE 29.09.89 Hasenfratz SPD 29.09.89 Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 29. 09. 89 * Dr. Holtz SPD 29. 09. 89 Höffkes CDU/CSU 29.09.89 * Ibrügger SPD 29.09.89 Irmer FDP 29. 09. 89 * Jaunich SPD 28.09.89 Frau Kelly GRÜNE 29. 09. 89 Kittelmann CDU/CSU 29. 09. 89 * Klein (Dieburg) SPD 29. 09. 89 Dr. Klejdzinski SPD 29. 09. 89 * Dr. Kohl CDU/CSU 29. 09. 89 Dr. Kreile CDU/CSU 29. 09. 89 Lenzer CDU/CSU 28. 09. 89 * Frau Luuk SPD 29. 09. 89 * Dr. Müller CDU/CSU 29. 09. 89 * Niegel CDU/CSU 29. 09. 89 * Frau Oesterle-Schwerin GRÜNE 29. 09. 89 Pfeifer CDU/CSU 28.09.89 Pfuhl SPD 29. 09. 89 * Reddemann CDU/CSU 29. 09. 89 * Repnik CDU/CSU 28.09.89 Reuschenbach SPD 29.09.89 Rixe SPD 29.09.89 Frau Rost (Berlin) CDU/CSU 29. 09. 89 Roth SPD 29.09.89 Frau Rönsch (Wiesbaden) CDU/CSU 29. 09. 89 Sauer (Salzgitter) CDU/CSU 29. 09. 89 Schäfer (Mainz) FDP 28. 09. 89 Dr. Scheer SPD 29. 09. 89 * Schmidt (München) SPD 29. 09. 89 * von Schmude CDU/CSU 29. 09. 89 * Schulze (Berlin) CDU/CSU 29. 09. 89 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Soell SPD 29. 09. 89 * Steiner SPD 29. 09. 89 * Stobbe SPD 29.09.89 Dr. Struck SPD 29. 09. 89 Tietjen SPD 29.09.89 Frau Trenz GRÜNE 29. 09. 89 Dr. Unland CDU/CSU 29. 09. 89 * Dr. Vondran CDU/CSU 29. 09. 89 Vosen SPD 29.09.89 Dr. Waigel CDU/CSU 29. 09. 89 Westphal SPD 29.09.89 Frau Würfel FDP 29. 09. 89 Zierer CDU/CSU 29. 09. 89 ' Anlage 2 Antwort der Staatsministerin Frau Dr. Adam-Schwaetzer auf die Frage des Abgeordneten Jäger (CDU/CSU) (Drucksache 11/5225 Frage 7): Gibt es Gespräche oder schon Verhandlungen der Bundesregierung mit der sowjetischen Regierung über eine gemeinschaftliche Erklärung der Ex-tunc-Nichtigkeit des verbrecherischen Hitler-Stalin-Pakts vom 23. August 1939 einschließlich seiner geheimen Zusatzprotokolle, und wie beurteilt die Bundesregierung ein solches Vorhaben, etwa im Hinblick auf den Prager Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechoslowakei über das Münchner Abkommen vom 29./30. September 1938? Den ersten Teil der Frage beantworte ich wie folgt: Die Bundesregierung hat mit der sowjetischen Regierung keine Gespräche über eine Erklärung zu den Abmachungen vom 23. August 1939 und vom 28. September 1939 geführt. Zum zweiten Teil der Frage antworte ich wie folgt: Zu einer gemeinschaftlichen Erklärung besteht derzeit kein Anlaß. Die Bundesregierung hat ihre Auffassung zum Hitler-Stalin-Pakt wiederholt zum Ausdruck gebracht. Der Bundeskanzler hat am 1. September 1989 erklärt, daß die Vereinbarungen von 1939 für die Bundesrepublik Deutschland nicht rechtsgültig sind und daß wir aus dem Pakt selbst und aus seinen Zusatzvereinbarungen keinerlei Rechtfertigung für nachfolgende Völkerrechtsverstöße des Deutschen Reiches und der Sowjetunion herleiten. Zu verweisen ist auch auf die Antwort der Staatsministerin Frau Dr. Adam-Schwaetzer auf die Frage des Abgeordneten Graf Huyn (Drucksache 11/4725) am 2. Juni 1989. Die Haltung der Bundesregierung ist damit klar zum Ausdruck gekommen. Anders als etwa bei Artikel I des Prager Vertrags besteht kein vertraglicher Regelungsbedarf.
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    Rede von Peter Conradi


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Zum zweitenmal legt die Bundesregierung einen Bauschadensbericht vor, und zum zweitenmal diskutiert der Bundestag das Thema Bauschäden. Bei den Bauleuten liegt die Frage nahe, warum nur über die Bauleute und über unsere Arbeit gesprochen wird. Warum wird im Bundestag eigentlich nicht über die Schäden geredet, die andere Leute, andere Berufsstände anrichten?

    (Kroll-Schlüter [CDU/CSU]: Abgeordnete zum Beispiel!)

    — Darüber reden wir häufig, Herr Kollege. — Warum
    gibt es z. B. keinen Autoschadensbericht des Bundesverkehrsministers über die Schäden an deutschen Kraftfahrzeugen oder keinen Autoschadensbericht des Bundesumweltministers über die Schäden, die Autos anrichten? Warum gibt es keinen Bericht über die Gesundheitsschäden aus deutschen Arzneimitteln? Oder warum gibt Ignaz Kiechle keinen Bericht ab über die Gesundheitsschäden aus dem Verzehr deutscher Lebensmittel? Warum gibt es nur einen Baumschadensbericht, aber keinen Wasserschadensbericht?
    Ich stelle diese Frage nicht im Scherz. Die stürmische Entwicklung von Wissenschaft und Technik sowie die ständigen Innovationen verursachen tiefgreifende Schäden: wirtschaftliche Schäden, ökologische Schäden, kulturelle Schäden, auch seelische Schäden. Ich fand den Ausspruch des Bundespräsidenten bei der Automobilmesse „Rasen schadet der Seele" sehr gut, weil er deutlich macht, daß nicht jeder technische Fortschritt auch ein menschlicher Fortschritt ist. Der Glaube, der wissenschaftliche Fortschritt werde automatisch zum menschlichen Fortschritt führen, ist gründlich gestört worden. Die Zweifel nehmen bei uns allen zu, und die bohrenden Fragen nach den Kosten dieses Fortschritts wachsen.
    Das gilt auch für den Bauschadensbericht. Ich fände es gut, wenn wir häufiger — so wie hier beim Bauschadensbericht — darüber reden würden: Welche Schäden bringt die technisch-wissenschaftliche Entwicklung mit sich, und wie lassen sich die Schäden vermeiden? Denn wie beim Bauen ist es auch bei anderen Gebieten: Schäden zu vermeiden ist allemal billiger, als Schäden entstehen zu lassen und sie hinterher zu reparieren, wenn das überhaupt noch geht.

    (Frau Teubner [GRÜNE]: Die steigern das Bruttosozialprodukt!)

    Erlauben Sie mir eine unfreundliche Anmerkung in einer sonst freundlich gemeinten Rede: Einen Schadensbericht werden wir von der Bundesregierung gewiß nicht anfordern, nämlich den Bericht über die sozialen, die wirtschaftlichen, die ökologischen und die menschlichen Schäden, die diese Bundesregierung mit ihrer verfehlten Wohnungspolitik des „stop and go" und des Zuspät und des Zuwenig angerichtet hat. Diesen Bericht werden wir den Bürgern selber vorlegen. Dann werden die Wähler nach dem Verursacherprinzip entscheiden, ob sie dieser Bundesregierung noch einmal das Vertrauen geben.

    (Dr. Möller [CDU/CSU]: Jetzt ist es genug!)

    Der Bauschadensbericht ist eine informative und gründliche Arbeit. Einige Defizite des ersten Berichts sind aufgearbeitet worden. Im ersten Bericht aus dem Jahre 1984 haben Sie die Bauschäden auf ungefähr 5 Milliarden DM im Jahr geschätzt. Jetzt liegen die Schätzungen bei 10 bis 14 Milliarden DM im Jahr, also wesentlich höher, und zwar für alle Bauschäden, sowohl für die umweltbedingten als auch für die planungs-, ausführungs- und baustoffbedingten Schäden. Das sind erhebliche volkswirtschaftliche Schäden. Aber auch im Einzelfall sind es natürlich schwere Schäden, die einen kleinen Unternehmer oder einen Bauherren, der ein Einfamilienhaus baut, wirtschaftlich ruinieren können. Dazu kommen die nicht bezif-



    Conradi
    ferbaren kulturellen Schäden an Baudenkmalen, und zwar nicht nur an Baudenkmalen der Vergangenheit, sondern auch an Baudenkmalen unseres Jahrhunderts.
    Sie haben in Ihrem ersten Bericht aus dem Jahre 1984 die Umweltschäden bagatellisiert. Das haben Sie jetzt korrigiert. Wir begrüßen das. Nach unserer Auffassung ist die Verringerung der Umweltbelastungen die wichtigste Maßnahme, um Bauschäden zu verringern.

    (Frau Teubner [GRÜNE]: Herr Ruf hat kein Wort dazu verloren! — Gegenruf des Abg. Dr. Penner [SPD]: Er gehört auch nicht der Regierung an! — Ruf [CDU/CSU]: Ich habe nur elf Minuten gehabt!)

    — Verehrte Frau Kollegin, Herr Ruf hatte ja nur zehn Minuten Redezeit zur Verfügung. Es redet ja noch ein Vertreter der Regierung; er wird das alles sicher nachholen.
    Im zweiten Bauschadensbericht sind viele richtige Maßnahmen genannt, z. B. die Notwendigkeit einer systematischen Instandhaltung von Bauwerken, die bessere Aus- und Fortbildung aller am Bau Beteiligten, bessere Informationen durch die Bauindustrie und die Baustoffindustrie und verstärkte Bauforschung. Aber an die gesetzlichen Maßnahmen haben Sie sich nicht so richtig herangetraut. Das ist jedenfalls unser Eindruck. Da fehlte Ihnen der Mut, etwa bei der Gewährleistungsfrist oder den Instandsetzungspauschalen.
    Der Ausschuß ist in weiten Teilen einer Meinung. Die Anträge der Koalition und der SPD liegen nicht weit auseinander. Deswegen haben wir hier einen gemeinsamen Antrag eingebracht. Es ist ja kein Fehler, wenn wir bei allem notwendigen politischen Streit auf anderen Feldern in einer Sache einmal einer Meinung sind. Die Wähler werden es allerdings nicht wahrnehmen, weil der Bundestag für die Medien nur dann interessant ist, wenn wir ordentlich streiten. So kommt bei den Wählern der Eindruck auf, wir seien immer im Streit.
    Der Kollege Ruf hat vorgetragen, welchen Inhalt der einvernehmlich vorgelegte Entschließungsantrag hat. Ich will das nicht wiederholen, aber ich möchte auf zwei Punkte eingehen, in denen wir unterschiedlicher Meinung sind und die wir in der Zukunft sicher noch weiter diskutieren werden.
    Der erste Punkt betrifft die Gewährleistungsfristen. Die Bundesregierung sagt in ihrem Bericht: 80 % der Baumängel, treten in den ersten fünf Jahren nach Fertigstellung auf. Dann kann die Gewährleistungsfrist von in der Regel zwei Jahren nicht ausreichen. Das ist einfach zu kurz, zumal ja, wie Sie richtig gesagt haben, die Gewährleistung für Baustoffe nur sechs Monate, die der Architekten hingegen fünf Jahre beträgt. Das muß der Gesetzgeber in Ordnung bringen.
    Ich verstehe Ihren Hinweis, daß eine längere Gewährleistungsfrist die Baukosten möglicherweise etwas erhöhen könnte. Aber eine längere Gewährleistungsfrist würde auch die Hersteller veranlassen, sorgfältiger zu arbeiten und manche nicht erprobte Methode oder manches nicht erprobte Material vorsichtiger zu verwenden. Eine längere Gewährleistungsfrist würde die Bauschäden in der Tendenz reduzieren. Ich finde es traurig, daß Sie dazu nicht bereit sind. Aber das kann sich ja noch ändern.

    (Ruf [CDU/CSU]: Sie sagten im Ausschuß, Sie seien bei dem Thema kompromißbereit! Ich habe es nachgelesen!)

    — Natürlich sind wir kompromißbereit, weil ich das Problem in seiner Tragweite auch für die Bauindustrie erkenne, aber es muß auf diesem Gebiet etwas getan werden. Sie waren leider nicht bereit, das in die gemeinsame Entschließung aufzunehmen.
    Das zweite strittige Thema ist die herstellerunabhängige, praxisnahe Information über Bauprodukte. Sie wollten unserer Forderung nicht zustimmen. Aber eine „objektive und umfassende Bauproduktinformation" — so steht es jetzt im gemeinsamen Antrag — ist natürlich nur möglich, wenn sie herstellerunabhängig ist. Die Faktensammlung über Bauschäden, die das Fraunhofer-Institut für Raum und Bau vorgelegt hat, kann das nicht ersetzen. Außerdem darf das IRB ja keine Wertungen abgeben.
    Wer von Ihnen glaubt denn im Ernst, die Baustoffindustrie oder der Baustoffhandel seien wirklich daran interessiert, daß die Verbraucher qualifiziert und unabhängig über ihre Produkte beraten werden? Das ist da doch nicht anders als bei der Automobilindustrie. Ich habe jedenfalls nicht vergessen, daß die Firma Daimler Benz einen Automobiltester und den Chefredakteur der „Bild"-Zeitung, Ihren späteren Regierungssprecher, jahrelang mit Millionen auf Schweizer Konten bestochen hat, damit sie automobilfreundlich agierten. Es besteht kein Zweifel, daß die Bauindustrie — Herr Kollege Ruf, Sie werden das nicht gerne hören — , die bei ihren Frühstückskartellen ja auch erhebliche Wendigkeit und Einsatzfreude bewiesen hat, versuchen wird, eine solche unabhängige Bauproduktinformation zu beeinflussen.

    (Ruf [CDU/CSU]: Wenn ich ein gutes Produkt habe, kann mir das doch nur recht sein!)

    — Dann frage ich mich, warum Daimler so viele Millionen DM an Herrn Boenisch und den anderen Herrn bezahlen mußte.
    Wer glaubt denn hier, daß, wer zahlt, nicht auch anschaffen will? Das Bundesbauministerium, Herr Staatssekretär, hat in dieser Frage keine ruhmreiche Rolle gespielt

    (Beifall des Abg. Müntefering [SPD])

    und hat die Minister schlecht beraten. Statt die Leute heranzuziehen, die sich ernsthaft um eine herstellerunabhängige Bauproduktinformation bemühen, statt die Handwerker und die Architekten zu fragen, die darauf angewiesen sind, haben sie einseitig mit einem Fachverlag kooptiert, der eng mit der Baustoffindustrie und dem Baustoffhandel zusammenarbeitet. Dieser Fachverlag gehört auch noch dem Medienriesen Bertelsmann. Wieder einmal, wie bei Daimler Benz, hat die Bundesregierung mit einem Großunternehmen gekungelt.
    Was für Bügeleisen und Skibindungen, was für Kaffeekannen und für Kofferradios möglich ist — herstel-



    Conradi
    lerunabhängige, objektive, wertende Tests, an denen sich der Verbraucher orientieren kann — , das wird durch Ihre Politik für den „Verbraucher Bauherrn" nicht möglich sein. Das bedauern wir.
    Noch ein Wort zum Antrag der GRÜNEN. Sie haben mit Ihrer Forderung recht, daß die Mieter für Baumängel nicht zur Kasse gebeten werden sollen. Baumängel zu beheben ist Sache der Eigentümer und soll es auch in Zukunft bleiben. Es stimmt auch, wie Sie sagen, daß es alle Bundesregierungen — nicht nur diese, sondern auch frühere — versäumt haben, die Instandhaltungspauschale in den Mieten im sozialen Wohnungsbau gesetzlich festzubinden. Das ist eine schwierige Aufgabe. Man sollte trotzdem darangehen.
    Die Herabsetzung der Instandhaltungspauschale, die Sie fordern, wäre jedoch kontraproduktiv. Das würde den Mietern schaden. Das kann niemand ernsthaft wollen.
    Der Sanierungsfonds für die Bauwirtschaft, den Sie vorschlagen, ist nach unserer Auffassung praxisfremd. Außerdem widerspräche er dem Verursacherprinzip, das Sie doch sonst so tapfer vertreten.
    Wir werden also — welche Überraschung — dem gemeinsamen Entschließungsantrag zustimmen, weil die Gemeinsamkeiten den Dissens überwiegen. In vier Jahren werden wir hier den nächsten Bauschadensbericht der Bundesregierung — ich hoffe, dann einer anderen Bundesregierung — diskutieren.

    (Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Sie hoffen aber vergebens, Herr Conradi!)

    — Die Hoffnung ist das Stärkste.
    Wir alle hoffen, daß die Bauschäden bis dahin nicht so zunehmen wie zwischen dem ersten und dem zweiten Bauschadensbericht. Wenn unsere Arbeit im Ausschuß, wenn die Debatte hier, wenn der Entschließungsantrag etwas dazu beigetragen haben, dann hat es sich ja gelohnt.

    (Beifall bei der SPD)



Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Hitschler.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Walter Hitschler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Lassen Sie mich zunächst an die unfreundliche Bemerkung des Kollegen Conradi anknüpfen und sagen: Den denkbaren Schadensberichten, die Sie hier entworfen haben, Herr Conradi, könnte man natürlich auch noch einen weiteren hinzufügen, nämlich den Schadensbericht über die Schäden, die co op und Neue Heimat für Verbraucher und Mieter in dieser Bundesrepublik angerichtet haben.

    (Dr. Penner [SPD]: Dann wollen wir auch den Schadensbericht von Herrn Flick anführen!)

    — Den können wir anfügen. Das wäre interessant.

    (Conradi [SPD]: Und welche Schäden von Herrn Lambsdorff auf die Staatskasse übertragen worden sind!)

    Das erschreckende Ausmaß an Bauschäden in der Größenordnung von jährlich bis zu 14 Milliarden DM hat vielerlei Ursachen. Der von der Bundesregierung vorgelegte zweite Bauschadensbericht nennt in seiner Schadensanalyse drei große Gruppen von Schadensursachen: einmal Schäden, die durch mangelhafte Planung, Bauausführung und Baustoffe verursacht wurden, zum zweiten Schäden, die durch schädliche Umwelteinflüsse bewirkt werden, und drittens Schäden, die durch Nutzungs- und Alterungsprozesse herbeigeführt werden. Dem entsprechend unterschiedlich müssen die Maßnahmen sein, die geeignet sind, Bauschäden in Zukunft zu vermeiden bzw. zu beseitigen, wenn sie aufgetreten sind.
    Ganz global läßt sich folgende Schlußfolgerung aus dem zweiten Bauschadensbericht treffen: Es geht künftig darum, erstens schädliche chemische und biologische Umwelteinflüsse zu verringern; zweitens die Forschungsvorhaben der Bauschadensforschung, die sowohl vom Bau- wie vom Forschungsministerium gefördert werden, zu verstärken, ihre Ergebnisse für die Praxis entsprechend umzusetzen und sie vor allen Dingen miteinander besser zu koordinieren; drittens die Informationsmöglichkeiten über Bauschäden und Vermeidungsmöglichkeiten durch verbesserte Bauproduktinformation und die Schaffung einer Datenbank für alle Baubeteiligten zu verbessern; viertens die Ausbildung und das Studium von Baufachleuten durch bessere Vermittlung bauphysikalischer Grundkenntnisse praxisgerechter zu gestalten und Planungsfehler künftig zu vermeiden und fünftens die Bestandspflege durch vertragliche Wartung und fortschrittliche Instandsetzungsmethoden effizienter zu machen und bei den Beteiligten die dafür notwendige Einsicht zu fördern.
    In Kapitel 5 des vorgelegten Berichts legt die Bundesregierung einen umfassenden handlungsorientierten Katalog von Möglichkeiten zur Bauschadensbegrenzung und -verhinderung vor, der unsere volle Unterstützung findet. Um diese Vorschläge aber auch durchzusetzen, bedarf es der intensiven Kooperation mit den Kultusministern der Länder und dem Bundesbildungsminister, soweit Ausbildungsfragen und Studieninhalte angesprochen sind, und der Zusammenarbeit mit verschiedenen wissenschaftlichen Institutionen, soweit es den Forschungsbereich angeht, aber auch mit verschiedenen Verbänden der Bauwirtschaft, den Bauproduktenherstellern wie der Bauindustrie.

    (Müntefering [SPD]: Und mit der Gewerkschaft!)

    — Auch das. — Die erforderliche Kooperation zwischen der Wissenschaft im Baubereich könnte und sollte ein besonderer Schwerpunkt der Tätigkeit der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung werden, die ja bereits ansehnliche praktische Forschungsergebnisse vorzuweisen hat.
    Auch die Bauwirtschaftsverbände, Architekten und Hersteller haben ihrerseits erste Schritte eingeleitet, um in der Bauwerkserhaltung voranzukommen, indem sie sich beispielsweise zu einem „Forum Bauwerkserhaltung" zusammengeschlossen haben, weil sie erkannt haben, daß der Bauwerkserhaltung eine enorme volkswirtschaftliche Bedeutung zukommt.



    Dr. Hitschler
    Ganz aktuell konnten wir gestern die Meldung vernehmen, daß der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Wohnbaumodernisierung einen Modernisierungskompaß für Hausbesitzer vorgelegt hat und daß das Forschungsministerium beispielsweise ein Informationssystem über gefährliche Stoffe beim Bau finanziell mit 4,7 Millionen DM fördert. Es geschieht hier also etwas.
    Die Abstimmung der bei einem individuell geplanten Bauvorhaben eingesetzten Bauprodukte in ihrer Wirkung aufeinander ist beispielsweise ein großes Problem, das des fachlichen Zusammenwirkens verschiedener Experten bedarf, deren Erkenntnisse wiederum dem Bauherren zugänglich und transparent gemacht werden müssen. Hier kann und muß die Bundesregierung Hilfestellung geben. Es ist daher zu hoffen, daß der von ihr edierte Leitfaden zur Bauinstandhaltung, der zur Zeit vergriffen ist, bald wieder in aktualisierter Fassung verfügbar ist. Auch die Bauschadensfibel mit ihren Hinweisen für Bauherren bedarf der Fortschreibung und Aktualisierung.
    Der Ausschuß für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau hat Ihnen Beschlußempfehlungen zu den Anträgen der Fraktionen und dem zweiten Bauschadensbericht vorgelegt, die ich Ihnen ebenfalls zur Annahme empfehlen möchte. Der nächste, in vier Jahren zu erstattende und erweiterte Schadensbericht sollte eigentlich ein Bauwerkserhaltungsbericht sein; denn die Zeit bis dahin muß nunmehr in der Tat zum Handeln genutzt werden.

    (Conradi [SPD]: Richtig!)

    Was die durch Umwelteinflüsse verursachten Schäden angeht, so gehen wir davon aus und erwarten, daß die Fortschritte in der Umweltpolitik dann so weit gediehen sind, daß die insbesondere von den Luftschadstoffen ausgelösten Schäden erheblich eingedämmt werden können und daß sich dies auch für unsere europäischen Nachbarländer feststellen läßt. Die aufgetretenen Schäden an unseren Baudenkmälern lassen uns nicht mehr viel Zeit zum Prüfen, Dokumentieren, Diskutieren und Beraten. Die Zeit ist gekommen, etwas zu tun.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Die Bundesregierung wird damit aufgefordert, organisatorische Vorbereitungen dergestalt zu treffen, daß die Zuständigkeit gebündelt und die Verantwortung für die Koordinierungsaufgabe Bauwerkserhaltung auf seiten der Verwaltung in einer Hand zentriert wird. Uns ist dabei klar, daß nachhaltige Erfolge nur zusammen mit den am Baugeschehen Beteiligten erzielt werden können. Wir fordern deshalb die Bundesregierung auf, in engem Kontakt mit der Wirtschaft gemeinsame Begriffe, Grenzwerte, Normen und Qualitätstandards für die Bauwerkserhaltung zu entwikkeln und praxisgerecht zu gestalten. Nur zusammen mit den am Baugeschehen Beteiligten werden diese Bemühungen von Erfolg gekrönt sein.
    Den von den GRÜNEN vorgelegten Änderungsantrag möchten wir, sowohl was die Nr. 5 als auch was die Nr. 5 a angeht, zur Ablehnung empfehlen. Eine Anpassung, sozusagen eine Rücknahme der Instandhaltungspauschale, die DIE GRÜNEN empfehlen, kann nicht vorgenommen werden. Frau Teubner, neben dem, was Herr Kollege Conradi Ihnen dazu schon gesagt hat: Wenn man die entstehenden Kosten nicht über diese Pauschale zurückerstattet bekäme, würde das auch dazu führen, daß, wie das in den zurückliegenden Jahren beim privaten Mietwohnungsbau der Fall war, überhaupt niemand mehr bereit wäre, auch im sozialen Mietwohnungsbau zu investieren.
    Was Ihren Sanierungsfonds angeht, müssen wir Ihnen sagen, daß gesetzliche Gewährleistungsfristen ihren Sinn haben und daß wir es gegenwärtig nicht für gerechtfertigt halten, eine darüber hinausgehende Haftung gesetzlich zu normieren. — Schönen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)