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    Plenarprotokoll 11/161 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 161. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 28. September 1989 Inhalt: Nachruf auf den Bundesminister a. D. Dr. Bruno Heck 12163 A Nachruf auf die frühere Vorsitzende des Petitionsausschusses und Parlamentarische Staatssekretärin Frau Lieselotte Berger . 12163 D Begrüßung des Präsidenten des Reichstags des Königreichs Schweden und einer Delegation 12164 B Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Rappe (Hildesheim) 12164 C Erweiterung und Abwicklung der Tagesordnung 12164 C Umbenennung des Ausschusses für das Post- und Fernmeldewesen in „Ausschuß für Post und Telekommunikation" 12164 D Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 10. März 1988 zur Bekämpfung widerrechtlicher Handlungen gegen die Sicherheit der Seeschiffahrt und zum Protokoll vom 10. März 1988 zur Bekämpfung widerrechtlicher Handlungen gegen die Sicherheit fester Plattformen, die sich auf dem Festlandsockel befinden (Drucksache 11/4946) b) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Wohnungsbindungsgesetzes (Drucksache 11/4482) 12164 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Drucksache 11/5242) 12165 A Tagesordnungspunkt 4: Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zur Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik Dr. Blüm, Bundesminister BMA 12165 B Heinemann, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 12170 C Dr. Graf Lambsdorff FDP 12173 C Dreßler SPD 12176 C Hauser (Krefeld) CDU/CSU 12180 A Stratmann GRÜNE 12181 D Dr. Haussmann, Bundesminister BMWi . 12184 A Rappe (Hildesheim) SPD 12187 A Scharrenbroich CDU/CSU 12189 B Frau Frieß GRÜNE 12191 A Heinrich FDP 12192B Weiermann SPD 12193 A Linsmeier CDU/CSU 12195 A Tagesordnungspunkt 5: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Dr. Martiny, Roth, Schäfer (Offenburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Schutz des Lebensmittels Trinkwasser (Drucksachen 11/4293, 11/5179) II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 161. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. September 1989 Lennartz SPD 12197 B Frau Garbe GRÜNE 12198D Frau Limbach CDU/CSU 12200 B Grünbeck FDP 12202 B Frau Dr. Lehr, Bundesminister BMJFFG 12205 A Frau Blunck SPD 12207 B Kroll-Schlüter CDU/CSU 12209 A Kiehm SPD 12211 C Dr. Göhner CDU/CSU 12213 B Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Zweiten Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Bauschäden zu dem Antrag der Abgeordneten Dr.-Ing. Kansy, Ruf, Dr. Vondran, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Grünbeck, Nolting, Zywietz, Frau Dr. Segall, Dr. Feldmann und der Fraktion der FDP: Bauwerkschäden (Drucksachen 11/343, 11/798, 11/4368) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Zweiter Bericht über Schäden an Gebäuden Zwischenzeitliche Veränderungen und Erfolge bei der Schadensvorbeugung und Schadensbeseitigung — Zusätzliche Maßnahmen — (Drucksachen 11/1830, 11/4368) Ruf CDU/CSU 12214 B Conradi SPD 12216B Dr. Hitschler FDP 12218B Frau Teubner GRÜNE 12219 C Echternach, Parl. Staatssekretär BMBau 12220 C Tagesordnungspunkt 7: Beratungen ohne Aussprache a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Europäischen Übereinkommen vom 16. Mai 1972 über Staatenimmunität (Drucksachen 11/4307, 11/5132) b) Beratung der Beschlußempfehlung des Rechtsausschusses: Übersicht 13 über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksache 11/4789) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über viehseuchenrechtliche Fragen beim innergemeinschaftlichen Handel mit Embryonen von Hausrindern und ihre Einfuhr aus dritten Ländern (Drucksachen 11/4238 Nr. 2.9, 11/5040) d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Verordnung des Rates über die viehseuchenrechtlichen Bedingungen für den innergemeinschaftlichen Handel mit Geflügel und Bruteiern sowie für ihre Einfuhr aus Drittländern (Drucksachen 11/4337 Nr. 10, 11/5041) e) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 126 zu Petitionen (Drucksache 11/5185) f) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 127 zu Petitionen (Drucksache 11/5186) g) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 128 zu Petitionen (Drucksache 11/5187) h) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 129 zu Petitionen (Drucksache 11/5188) i) Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Antrag auf Genehmigung zur Durchführung eines Strafverfahrens (Drucksache 11/5200) . 12222 A Tagesordnungspunkt 8: a) Erste Beratung des von der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Errichtung einer Stiftung „Entschädigung für NS-Zwangsarbeit" (Drucksache 11/4704) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Politische und rechtliche Initiativen der Bundesregierung gegenüber den Nutznießern der NS-Zwangsarbeit (Drucksache 11/4705) c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Vollmer, Dr. Lippelt (Hannover) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Individualentschädigung für ehemalige polnische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter unter der NS-Herrschaft durch ein Globalabkommen (Drucksache 11/4706) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 161. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. September 1989 III d) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Errichtung einer Stiftung „Entschädigung für NS-Unrecht" (Drucksache 11/4838) e) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Aufstockung des Härtefonds für Nationalgeschädigte beim Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (Drucksache 11/4841) f) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Errichtung einer Stiftung „Entschädigung für Zwangsarbeit" (Drucksache 11/5176) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Verbesserung der in den Richtlinien der Bundesregierung über Härteleistungen an Opfer von nationalsozialistischen Unrechtsmaßnahmen im Rahmen des Allgemeinen Kriegsfolgengesetzes vorgesehenen Leistungen und Erleichterungen bei der Beweisführung (Drucksache 11/5164) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Wisniewski und der Fraktion der CDU/CSU und des Abgeordneten Lüder und der Fraktion der FDP: Bericht über private Initiativen im Zusammenhang mit Zwangsarbeit während des Zweiten Weltkriegs (Drucksache 11/5254) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Dr. Wisniewski und der Fraktion der CDU/CSU und des Abgeordneten Lüder und der Fraktion der FDP: Bericht über den Härtefonds für Nationalgeschädigte beim Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (Drucksache 11/5255) Frau Dr. Vollmer GRÜNE . . . 12223D, 12232A Frau Dr. Wisniewski CDU/CSU 12225 C Waltemathe SPD 12228 A Lüder FDP 12230A Lambinus SPD 12232 C Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 12233 C Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 12234 A Carstens, Parl. Staatssekretär BMF . . . 12235 C Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Kittelmann, Wissmann, Frau Geiger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Fraktion der FDP: Ost-West-Wirtschaftsbeziehungen (Drucksachen 11/1553, 11/2260) Kittelmann CDU/CSU 12240 D Dr. Gautier SPD 12243 C Funke FDP 12246B Stratmann GRÜNE 12247 B Dr. Haussmann, Bundesminister BMWi . 12250B Vahlberg SPD 12251D Lattmann CDU/CSU 12254 B Tagesordnungspunkt 10: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Europäischen Übereinkommen vom 26. November 1987 zur Verhütung von Folter und unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe (Drucksachen 11/4028, 11/4819) Seesing CDU/CSU 12256 C Singer SPD 12257 A Irmer FDP 12258 C Meneses Vogl GRÜNE 12259 C Dr. Jahn, Parl. Staatssekretär BMJ . . . 12260 B Tagesordnungspunkt 11: a) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 124 zu Petitionen (Drucksache 11/5151) b) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 125 zu Petitionen (Drucksache 11/5152) Frau Garbe GRÜNE 12261 B Frau Dempwolf CDU/CSU 12261 D Frau Ganseforth SPD 12262D, 12264 B Funke FDP 12263D, 12267 C Frau Limbach CDU/CSU 12265 D Frau Nickels GRÜNE 12267 B Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Weiss (München), Frau Rock, Frau Teubner und der Fraktion DIE GRÜNEN: Alpentransitverkehr und seine Auswirkungen auf die Umwelt (Drucksachen 11/4099, 11/4949) IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 161. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. September 1989 Weiss (München) GRÜNE 12268 C Oswald CDU/CSU 12270B Bamberg SPD 12272 B Gries FDP 12274 B Dr. Schulte, Parl. Staatssekretär BMV 12276D Tagesordnungspunkt 13: Beratung des Antrags der Abgeordneten Wartenberg (Berlin), Dr. Penner, Dr. Nöbel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Datenschutzrechtliche Anforderungen an das Schengener Informationssystem (S.I.S.) (Drucksache 11/5023) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Datenschutzrechtliche Probleme einer Europäischen Fahndungsunion (Drucksache 11/5245) Graf SPD 12277 C Dr. Blens CDU/CSU 12279B Such GRÜNE 12279 D Lüder FDP 12281 A Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . . 12281 D Wüppesahl (fraktionslos) 12282 C Nächste Sitzung 12283 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 12285* A Anlage 2 Deutsch-sowjetische Erklärung über die Nichtigkeit des Hitler-Stalin-Pakts MdlAnfr 7 22.09.89 Drs 11/5225 Jäger CDU/CSU SchrAntw StMin Frau Dr. Adam-Schwaetzer AA 12285* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 161. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 28. September 1989 12163 161. Sitzung Bonn, den 28. September 1989 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 29. 09. 89 Antretter SPD 29. 09. 89 * Bindig SPD 29. 09. 89 * Böhm (Melsungen) CDU/CSU 29. 09. 89 * Büchner (Speyer) SPD 29. 09. 89 * Bühler (Bruchsal) CDU/CSU 29. 09. 89 * Dr. Emmerlich SPD 29. 09. 89 Engelhard FDP 29.09.89 Dr. Feldmann FDP 29. 09. 89 * Fellner CDU/CSU 29.09.89 Frau Fischer CDU/CSU 29. 09. 89 * Gallus FDP 29.09.89 Gansel SPD 29.09.89 Dr. Geißler CDU/CSU 28. 09. 89 Genscher FDP 29.09.89 Gerstein CDU/CSU 29.09.89 Häfner GRÜNE 29.09.89 Hasenfratz SPD 29.09.89 Frau Hoffmann (Soltau) CDU/CSU 29. 09. 89 * Dr. Holtz SPD 29. 09. 89 Höffkes CDU/CSU 29.09.89 * Ibrügger SPD 29.09.89 Irmer FDP 29. 09. 89 * Jaunich SPD 28.09.89 Frau Kelly GRÜNE 29. 09. 89 Kittelmann CDU/CSU 29. 09. 89 * Klein (Dieburg) SPD 29. 09. 89 Dr. Klejdzinski SPD 29. 09. 89 * Dr. Kohl CDU/CSU 29. 09. 89 Dr. Kreile CDU/CSU 29. 09. 89 Lenzer CDU/CSU 28. 09. 89 * Frau Luuk SPD 29. 09. 89 * Dr. Müller CDU/CSU 29. 09. 89 * Niegel CDU/CSU 29. 09. 89 * Frau Oesterle-Schwerin GRÜNE 29. 09. 89 Pfeifer CDU/CSU 28.09.89 Pfuhl SPD 29. 09. 89 * Reddemann CDU/CSU 29. 09. 89 * Repnik CDU/CSU 28.09.89 Reuschenbach SPD 29.09.89 Rixe SPD 29.09.89 Frau Rost (Berlin) CDU/CSU 29. 09. 89 Roth SPD 29.09.89 Frau Rönsch (Wiesbaden) CDU/CSU 29. 09. 89 Sauer (Salzgitter) CDU/CSU 29. 09. 89 Schäfer (Mainz) FDP 28. 09. 89 Dr. Scheer SPD 29. 09. 89 * Schmidt (München) SPD 29. 09. 89 * von Schmude CDU/CSU 29. 09. 89 * Schulze (Berlin) CDU/CSU 29. 09. 89 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Soell SPD 29. 09. 89 * Steiner SPD 29. 09. 89 * Stobbe SPD 29.09.89 Dr. Struck SPD 29. 09. 89 Tietjen SPD 29.09.89 Frau Trenz GRÜNE 29. 09. 89 Dr. Unland CDU/CSU 29. 09. 89 * Dr. Vondran CDU/CSU 29. 09. 89 Vosen SPD 29.09.89 Dr. Waigel CDU/CSU 29. 09. 89 Westphal SPD 29.09.89 Frau Würfel FDP 29. 09. 89 Zierer CDU/CSU 29. 09. 89 ' Anlage 2 Antwort der Staatsministerin Frau Dr. Adam-Schwaetzer auf die Frage des Abgeordneten Jäger (CDU/CSU) (Drucksache 11/5225 Frage 7): Gibt es Gespräche oder schon Verhandlungen der Bundesregierung mit der sowjetischen Regierung über eine gemeinschaftliche Erklärung der Ex-tunc-Nichtigkeit des verbrecherischen Hitler-Stalin-Pakts vom 23. August 1939 einschließlich seiner geheimen Zusatzprotokolle, und wie beurteilt die Bundesregierung ein solches Vorhaben, etwa im Hinblick auf den Prager Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechoslowakei über das Münchner Abkommen vom 29./30. September 1938? Den ersten Teil der Frage beantworte ich wie folgt: Die Bundesregierung hat mit der sowjetischen Regierung keine Gespräche über eine Erklärung zu den Abmachungen vom 23. August 1939 und vom 28. September 1939 geführt. Zum zweiten Teil der Frage antworte ich wie folgt: Zu einer gemeinschaftlichen Erklärung besteht derzeit kein Anlaß. Die Bundesregierung hat ihre Auffassung zum Hitler-Stalin-Pakt wiederholt zum Ausdruck gebracht. Der Bundeskanzler hat am 1. September 1989 erklärt, daß die Vereinbarungen von 1939 für die Bundesrepublik Deutschland nicht rechtsgültig sind und daß wir aus dem Pakt selbst und aus seinen Zusatzvereinbarungen keinerlei Rechtfertigung für nachfolgende Völkerrechtsverstöße des Deutschen Reiches und der Sowjetunion herleiten. Zu verweisen ist auch auf die Antwort der Staatsministerin Frau Dr. Adam-Schwaetzer auf die Frage des Abgeordneten Graf Huyn (Drucksache 11/4725) am 2. Juni 1989. Die Haltung der Bundesregierung ist damit klar zum Ausdruck gekommen. Anders als etwa bei Artikel I des Prager Vertrags besteht kein vertraglicher Regelungsbedarf.
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    Rede von Hermann Kroll-Schlüter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Wenn Sie heute morgen noch nicht mitbekommen haben, worin das Handeln besteht, dann allerdings muß ich sagen: Sie sollten zuhören, was gesagt wird. Dann bin ich auch bereit, Ihre Erregung zu verstehen.

    (Frau Flinner [GRÜNE]: Düngemittelgesetz z. B.!)

    — Darauf komme ich jetzt noch.
    Als besondere Belastungspunkte — auch das sind Konflikt- und Grenzpunkte, mit denen ich mich auseinandersetzen möchte — werden in der Antwort der Bundesregierung intensive Landwirtschaft, Industriestandorte und dichtbesiedelte Räume genannt. Mit
    — was hier nicht der Fall ist — Pauschalurteilen z. B. über die Belastung des Wassers durch intensive Landwirtschaft ist es nicht getan. Landwirtschaft und Pflanzenschutzmittelhersteller haben sich darauf verständigt, daß die sachgerechte Anwendung von Pflanzenschutzmitteln nicht zu einer Überschreitung der Trinkwasserwerte führen darf. Empfehlungen zur generellen Ausnahme davon darf und wird es nicht geben. Aber auch dies ist klar: Eine ökonomisch sinnvolle Landschaft in Wasserschutzgebieten ist heute nicht mehr möglich. Jedoch ist klar, daß zur sicheren Vermeidung weiterer Einträge von Pflanzenschutzmitteln in das Trinkwasser die Ausweisung von Wasserschutzgebieten notwendig ist.

    (Frau Flinner [GRÜNE]: Flächendeckend!)




    Kroll-Schlüter
    Daher ist es keine unbillige, sondern eine sachgerechte Forderung, wenn in den Wassergesetzen der Länder das Anwendungsverbot wassergefährdender Pflanzenschutzmittel in Wassereinzugsgebieten ausgleichspflichtig gemacht wird; auch darüber sollten wir uns verständigen. Ohne derartige gesetzliche Regelungen, die manche Bundesländer noch nachzuholen haben — wie bereits gesagt, z. B. Nordrhein-Westfalen — , müßten die Einschränkungen der Landwirtschaft gemäß der Anwendungsverordnung in Wasserschutzgebieten entschädigungslos hingenommen werden. Das ist aber unzumutbar. Wenn dies unzumutbar ist und wir soviel Sorge um die Ausweisung von Wasserschutzgebieten, Wassereinzugsbieten tragen, dann ist es sehr zu kritisieren, daß es noch Bundesländer gibt, die dieser Forderung nicht nachkommen.

    (Frau Flinner [GRÜNE]: Wasserschutzgebiete sind doch nicht die Lösung!)

    — Aber es ist ein Schritt. D i e Lösung wird es auch nicht geben, aber es gibt eine ganze Reihe von Schritten auf dem Wege zu einer guten Lösung. Einen Schritt habe ich jetzt genannt. Wenn Sie auch das in der Weise erregt, daß Sie es nicht verstehen, dann weiß ich gar nicht, welche Maßnahmen ergriffen werden sollten, um hier echte Fortschritte zu erzielen.
    Was die gewünschten trinkwasserfreien Anwendungen von Pflanzenschutzmitteln betrifft, so ist das totale Verbot kein Weg. Daß welche herausgenommen werden müssen, ist richtig. Aber es gibt z. B. in Frankreich auch Pflanzenschutzmittel, die den Anforderungen, die hier zugrunde liegen, gerecht werden. Es gibt solche Mittel, und sie werden dort angewandt. Das heißt mit anderen Worten: Totales Verbot ist nicht der Weg, aber eine bessere Anwendung und bessere Pflanzenschutzmittel sind der Weg.

    (Grünbeck [FDP]: So ist es!)

    Ich bitte die Genehmigungsbehörden, die Mittel, die es bereits in Frankreich und anderswo gibt, auch hier auf den Prüfstand zu bringen und dann zu genehmigen.

    (Frau Schulte [Hameln] [SPD]: Das macht mir richtig angst!)

    Ich möchte Ihnen auch sagen, verehrte Frau Kollegin: Nein zu sagen zu allem, alles abzulehnen wäre nicht der richtige Weg.

    (Lennartz [SPD]: Wer hat das getan?)

    Fortschritt besteht auch darin, die Mittel zu gestalten, in die Hand zu nehmen. Fortschritt bedeutet Vorsorge.

    (Frau Saibold [GRÜNE]: Ja!)

    Fortschritt bedeutet bessere Pflanzenschutzmittel. Vorsorge bedeutet integrierten Pflanzenschutz.

    (Frau Saibold [GRÜNE]: Ökologische Landwirtschaft!)

    Fortschritt bedeutet schöpferischen Umgang mit den
    Möglichkeiten, die wir infolge des technologischen
    Fortschritts haben, damit wir weiterhin gesundes Wasser schöpfen können.

    (Frau Flinner [GRÜNE]: Aber nicht mit dem Gift, nicht mit Pestiziden!)

    Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Kiehm.

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    Rede von Günter Kiehm


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich will mich zunächst mit einigen Argumenten, die hier von Kollegin Limbach und Herrn Grünbeck vorgetragen wurden, auseinandersetzen: Wir müssen doch einfach feststellen, daß es ein Unbehagen in dieser Gesellschaft gibt, ob denn der Gebrauch von Trinkwasser keine Risiken birgt. Davon muß man ausgehen. Das wegzudiskutieren wäre ein falscher Weg.

    (Stahl [Kempen] [SPD]: Richtig!)

    Zu diesem Zeitpunkt kommt dann immer das Argument, es seien Horrorvisionen, die da verbreitet würden. Der Kollege Grünbeck hat davon gesprochen, daß die öffentliche Debatte ihn mit Sorge erfülle.

    (Stahl [Kempen] [SPD]: Auch uns!)

    Ich bin der Meinung, wir können diesem Unbehagen und vielleicht auch extremen Positionen vielleicht am besten begegnen, wenn wir nicht dauernd diese Horrorvisionen bemühen und glauben, wir müßten darauf verweisen, daß öffentliche Debatten mit Sorge erfüllen müßten. Ich bin vielmehr der Meinung, wir kommen dem bei, wenn nichts vertuscht wird,

    (Beifall bei der SPD)

    wenn alles offengelegt wird, wenn alles öffentlich diskutiert wird und wenn wir uns dahin entscheiden, keine Politik der Gefahrenabwehr zu machen, sondern eine Politik der Vorsorge. Und da bin ich heute skeptischer geworden, als ich es noch zu Anfang war.
    Der Kollege Grünbeck hat dann auch noch gemeint: Es dauert seine Weile. — Lieber Kollege Grünbeck, vor zehn oder 20 Jahren ist ein Wasserhaushaltsgesetz verabschiedet worden. Nun will ich Ihnen einmal ein paar der Grundsätze daraus zitieren, und Sie müßten dann selbst überprüfen, ob wir — ich schließe da eine sozialliberale Regierung mit ein — all das getan haben, was notwendig ist, um uns vor den Risiken zu bewahren.
    Die Gewässer sind ... so zu bewirtschaften, daß sie dem Wohl der Allgemeinheit ... dienen .. .
    Gemeint war damit insbesondere die Sicherung der Versorgung mit gutem Trinkwasser. Nur im Einklang mit diesem Gemeinwohl kann das Gewässer auch dem Nutzen einzelner dienen. Glauben Sie, daß wir diesem Anspruch heute gerecht werden?

    (Grünbeck [FDP]: Ja!)

    — Dann sind Sie ein Optimist, der seinen Optimismus aus Glauben und nicht aus Tatsachenkenntnissen bezieht.

    (Beifall bei der SPD)




    Kiehm
    Jedermann ist verpflichtet, sorgfältig darauf zu achten, daß eine Verunreinigung des Wassers oder eine Veränderung seiner Eigenschaften nicht stattfindet. Wer auf Gewässer so einwirkt, daß sich die Beschaffenheit des Wassers verändert, ist zum Ersatz des Schadens verpflichtet.
    Glauben Sie, daß mit aller Konsequenz nach diesen Prinzipien gehandelt worden ist?
    Wir haben — und jetzt muß ich ein besonderes Probleme ansprechen — für Industrie, Gewerbe und Kommunen einschränkende Regelungen. Wir haben gesagt: Alles, was ihr in Richtung Wasser macht, muß den Stand der Technik oder den allgemein anerkannten Regeln der Technik entsprechen.
    Glauben Sie wirklich, daß die Realität die Bedeutung der Landwirtschaft hier ausschließen darf?

    (Dr. Göhner [CDU/CSU]: Tut sie nicht!)

    Wir haben zwar die Behauptung, Herr Kollege Göhner, daß die Landwirtschaft mit ihren Maßnahmen auch der Genehmigung bedarf. Die Praxis ist aber ganz anders. Als wir 1986 verlangt haben, ausdrücklich ins Gesetz hineinzuschreiben, daß Maßnahmen aus dem Bereich der Landwirtschaft einer Benutzungserlaubnis zu unterwerfen sind, haben Sie das abgelehnt.
    Ich sollte mich jetzt zwei Einzelgesichtspunkten zuwenden, um die Möglichkeiten einer Weichenstellung offenzulegen. In der „Zeit" stand neulich ein Artikel über Landwirtschaft, Pestizide und Trinkwasserversorgung. Der sicherlich gut recherchierte Beitrag kommt zu der Auffassung: Bei der vorherrschenden Spritz- und Gerätetechnik erreichen tatsächlich nur ganze 0,1 % der Pestizide die Pflanzen. Selbst wenn es das Zehnfache oder Hundertfache ist, ist das immer noch ein krasses Mißverhältnis.
    In einer Landvolkzeitung finde ich folgende Antwort der Industrie darauf: Die Wirkstoffe können in Kunststoffteilchen verpackt werden, um die Freisetzung kontrollierbar zu machen, verbesserte Netz- und Haftmittel werden angewendet, um die Mittel gezielter auf die Pflanzen aufbringen zu können, so daß entsprechend weniger auf den Boden fällt. — Ich habe den Eindruck: Unter dieser Prämisse diskutieren Sie heute. Sie setzen an die Stelle von politischen Lösungen und politischen Antworten technische Antworten.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Die Antwort müßte nämlich lauten: Gute umweltverträgliche landwirtschaftliche Praxis, die die Chemie auf dem Acker verzichtbar oder reduzierbar macht, ist die Position.

    (Beifall bei der SPD)

    Vermeidung schädlicher Stoffe schon in Produktion und Angebot kann auch bedeuten: Verbot der Anwendung, des Inverkehrbringens und Verzicht auf Zulassung oder Widerruf der Zulassung bei Wirkstoffen, die längere Abbauzeiten haben.
    Solange der Versuch gemacht wird, mit technischen Mitteln unter Ausklammerung denkbarer politischer Lösungen den Problemen beizukommen, werden wir eine Regelung nicht in dem Umfange finden, wie wir das wollen.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Ich will ein anderes Beispiel nennen: Dieselbe „Zeit" zitiert einen Laborleiter aus den Wasserwerken Hamburg: „Wissen Sie," so wird dieser Laborleiter zitiert, „was die Aktivkohle kostet, die man benötigt, um 1 kg Atrazin, das im Großhandel vielleicht 60 DM kostet, herauszufiltern?" — Die Antwort liefert er mit: Mindestens 10 000 DM. Sie brauchen rund 10 t Pulverkohle, die anschließend als Sondermüll entsorgt werden müssen, wobei bei deren Verbrennung Dioxin entsteht. Eine Verlagerung des Problems in die Wasserwerke schafft neue umweltpolitische Schwierigkeiten.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Es mag zwar gut gemeint sein und als technische Hilfe verstanden werden, aber die Mittel, die hier eingesetzt werden, fehlen an anderen, viel wichtigeren Stellen, die wir gemeinsam wollen.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Meine Damen und Herren, es wird auch umverteilt: Die Einkommen von Landwirtschaft und Industrie bleiben bestehen; das Ganze geht zu Lasten der privaten Haushalte, die die Mehrkosten aus der Wasserversorgung zu zahlen haben.
    Ich will etwas zum Problem der Landwirtschaft sagen. Ich denke mir, wir lassen uns nicht in eine Ecke drängen, die darauf hinausläuft, das man sagt: Wer Umweltschutz betreiben will, ist gegen die Landwirtschaft. Wir wissen, wir hart in der Landwirtschaft gearbeitet wird. Wir wissen, daß eine Politik, die auf immer mehr Einkommenserzielung aus der Produktion abgestellt ist, dazu führt, daß der Landwirt, wie jeder andere in dieser Gesellschaft, verführbar wird, technische Hilfsmittel einzusetzen.

    (Zuruf von den GRÜNEN: Gezwungen wird er!)

    Wenn wir also etwas tun wollen, können wir nicht
    allein bei den Landwirten anfangen, sondern dann
    müssen wir bei der Landwirtschaftspolitik anfangen.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Eine weniger abhängige Einkommenslage der Landwirte würde dazu führen, daß auch auf diesem Sektor etwas zugunsten der Gewässersanierung passieren könnte.

    (Frau Flinner [GRÜNE]: Die Rahmenbedingungen müssen geändert werden! — Grünbeck [FDP]: Wie könnte das gehen?)

    — Ich habe nur noch eine Minute Zeit und werde mich durch Ihre Zwischenrufe nicht beeinträchtigen lassen. Wir können aber später gerne darüber diskutieren.
    Ich will noch zu Frau Minister Lehr etwas sagen. Frau Minister, Sie haben mit Recht darauf verwiesen, daß Ihr Haus etwas über die Sanierung veröffentlicht hat. Damit soll ganz offensichtlich der Eindruck erweckt werden, als könnte man den verseuchten Boden mit technischen Hilfsmitteln wieder in Ordnung bringen. Ich darf zitieren, was Sie selbst in Ihrem Papier schreiben:



    Kiehm
    Die Sanierung im üblichen Sinne bei einer Verunreinigung des Rohwassers mit Pflanzenschutzmitteln ist nicht möglich. Alle Maßnahmen müssen darauf abzielen, daß eine weitere Kontamination durch die Verwendung der betreffenden Mittel verhindert wird.
    Das kann auch ein Auftrag an Ihre eigenen Kollegen in anderen Ressorts sein, tätig zu werden.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Die Beseitigung der Ursachen von Kontamination muß vor technischen Maßnahmen zur Beseitigung bereits eingetretener Wasserverunreinigungen Vorrang haben.

    (Beifall bei der SPD)

    Das heißt — jetzt will ich das mal nicht mit einem polemischen Unterton an die Regierung sagen —, daß die Zeit auf einmal zu einem politischen Faktor in diesem Zusammenhang geworden ist, dessen wir uns wahrscheinlich nicht alle bewußt sind. Wenn wir im Umweltschutz mehr als Gefahrenabwehr betreiben wollen, dann müssen wir auch diesem politischen Faktor mehr Aufmerksamkeit zuwenden.
    Wenn es in der Antwort beispielsweise heißt, daß Entscheidungen nicht getroffen werden können, weil zeit- und kostenintensive Versuche abgeschlossen werden müssen, um vermeintlichen Ansprüchen zu begegnen, daß Wasserschutzgebiete nur schleppend ausgewiesen werden können, daß behördliche Festlegungen von Einzugsgebieten ausstehen, daß Abstimmungsprozesse Jahre dauern, daß räumliche Festlegungen bis zu 20 Jahre dauern, dann kann eine Politik, egal, von wem sie betrieben wird, nicht mit Anstand auf Beruhigung nach draußen kämpfen, wenn sie das so hinnimmt, wie es ist.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Vorsorgepolitik muß also diese Zeitfrage einschließen und muß neue Prioritäten setzen im Hinblick auf Forschung, im Hinblick auf Administration, im Hinblick darauf, daß wir alle uns dieses Problem bewußt machen.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)