Rede:
ID1115711400

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 23
    1. Sie: 2
    2. Herr: 1
    3. Abgeordneter,: 1
    4. ich: 1
    5. möchte: 1
    6. nicht: 1
    7. in: 1
    8. den: 1
    9. Geruch: 1
    10. kommen,: 1
    11. sozusagen: 1
    12. zu: 1
    13. bevorzugen,\n: 1
    14. und: 1
    15. wäre: 1
    16. Ihnen: 1
    17. deswegen: 1
    18. sehr: 1
    19. dankbar,: 1
    20. wenn: 1
    21. zum: 1
    22. Ende: 1
    23. kämen.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/157 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 157. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 6. September 1989 Inhalt: Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung) : a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1990 (Haushaltsgesetz 1990) (Drucksache 11/5000) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Der Finanzplan des Bundes 1989 bis 1993 (Drucksache 11/5001) Dr. Penner SPD 11835 B Gerster (Mainz) CDU/CSU 11841 C Frau Trenz GRÜNE 11844 C Frau Seiler-Albring FDP 11845 D Dr. Schäuble, Bundesminister BMI 11847 D Wüppesahl fraktionslos 11852 B Deres CDU/CSU 11854 A Häfner GRÜNE 11855 C Funke FDP 11857 B Engelhard, Bundesminister BMJ 11858 A Roth SPD 11859 C Dr. Haussmann, Bundesminister BMWi . 11865 A Kleinert (Marburg) GRÜNE 11868 D Wissmann CDU/CSU 11871 D Dr. Jens SPD 11874 B Dr. Graf Lambsdorff FDP 11877 B Rossmanith CDU/CSU 11880 A Hinsken CDU/CSU 11882 B Schäfer (Offenburg) SPD 11883 D Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU 11888 C Dr. Knabe GRÜNE 11890 B Dr. Weng (Gerlingen) FDP 11892 D, 11962 D Lennartz SPD 11895 A Dr. Laufs CDU/CSU 11897D Dr. Töpfer, Bundesminister BMU 11899A Vosen SPD 11904 B Schmidbauer CDU/CSU 11905 D Frau Bulmahn SPD 11908 A Austermann CDU/CSU 11910 C Frau Rust GRÜNE 11913 A Zywietz FDP 11914 B, 11930 C Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 11917 B Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 11920 D Dr. Hoffacker CDU/CSU 11925 B Frau Walz FDP 11927 C Frau Schoppe GRÜNE 11928 D Frau Dr. Lehr, Bundesminister BMJFFG 11932 B Dreßler SPD 11935 B Strube CDU/CSU 11942 C Frau Beck-Oberdorf GRÜNE 11944 B Günther CDU/CSU 11946 B Dr. Thomae FDP 11949 A Dr. Blüm, Bundesminister BMA 11950 C Roth (Gießen) CDU/CSU 11954 B Dr. Struck SPD 11956 D II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 157. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. September 1989 Frau Rust GRÜNE 11964 A Dr. Waigel, Bundesminister BMF 11964 C Nächste Sitzung 11970 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 11971* A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 11971* B Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 157. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. September 1989 11835 157. Sitzung Bonn, den 6. September 1989 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 07. 09. 89 * Frau Berger (Berlin) CDU/CSU 07. 09. 89 Büchner (Speyer) SPD 07. 09. 89 * Eich GRÜNE 07. 09. 89 Frau Eid GRÜNE 07. 09. 89 ** Frau Fischer CDU/CSU 07. 09. 89 ** Frau Geiger CDU/CSU 07. 09. 89 ** Genscher FDP 07. 09. 89 Heimann SPD 07. 09. 89 Dr. Holtz SPD 07. 09. 89 ** Frau Hürland-Büning CDU/CSU 07. 09. 89 Klein (Dieburg) SPD 07. 09. 89 Dr. Klejdzinski SPD 07. 09. 89 ** Dr. Kreile CDU/CSU 07. 09. 89 Kretkowski SPD 07. 09. 89 Dr. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 07. 09. 89 Frau Luuk SPD 07. 09. 89 ** Lüder FDP 07. 09. 89 Magin CDU/CSU 07. 09. 89 Marschewski CDU/CSU 07. 09. 89 Dr. Müller CDU/CSU 07. 09. 89 * Niggemeier SPD 07. 09. 89 Dr. Nöbel SPD 07. 09. 89 Frau Pack CDU/CSU 06. 09. 89 Regenspurger CDU/CSU 07. 09. 89 Dr. Scheer SPD 07. 09. 89 Frau Schilling GRÜNE 07. 09. 89 Dr. Schneider (Nürnberg) CDU/CSU 07. 09. 89 Schulze (Berlin) CDU/CSU 07. 09. 89 Sielaff SPD 06.09.89 Dr. Stercken CDU/CSU 07. 09. 89 ** Tietjen SPD 07.09.89 Vahlberg SPD 07.09.89 Westphal SPD 07. 09.89 Wolfgramm (Göttingen) FDP 07. 09. 89 ** Dr. Wulff CDU/CSU 07. 09. 89 ** Zierer CDU/CSU 07. 09. 89 * * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an der Jahreskonferenz der Interparlamentarischen Union Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 30. Juni 1989 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Art. 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen. Gesetz über die Deutsche Siedlungs- und Landesrentenbank (DSL Bank-Gesetz - DSLBG) Drittes Gesetz zur Änderung des Milchgesetzes Gesetz zur Einführung eines Dienstleistungsabends Anlagen zum Stenographischen Bericht Gesetz über die achtzehnte Anpassung der Leistungen nach dem Bundesversorgungsgesetz und zur Änderung von Vorschriften über die Arbeitslosenhilfe (KOV-Anpassungsgesetz 1989 - KOVAnpG 1989) Gesetz zur Änderung von Vorschriften der See-Unfallversicherung in der Reichsversicherungsordnung Gesetz zur Änderung des Steuerreformgesetzes 1990 sowie zur Förderung des Mietwohnungsbaus und von Arbeitsplätzen in Privathaushalten Gesetz über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 1989 (Nachtragshaushaltsgesetz 1989) Gesetz zur Änderung des Börsengesetzes Gesetz zur Errichtung neuer Freihäfen und zur Änderung des Zollgesetzes Sechstes Gesetz zur Änderung des Weingesetzes Gesetz über den Beruf der Rettungsassistentin und des Rettungsassistenten (Rettungsassistentengesetz - RettAssG) Zwölftes Gesetz zur Änderung des Bundeskindergeldgesetzes Gesetz zur Änderung des Bundeserziehungsgeldgesetzes und anderer Vorschriften Achtes Gesetz zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes Gesetz über die Festlegung eines vorläufigen Wohnortes für Aussiedler und Übersiedler Gesetz zur Änderung des Bundespersonalvertretungsgesetzes Gesetz zur Änderung des Raumordnungsgesetzes ... Gesetz zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften Gesetz zur Aussetzung der Verlängerung des Grundwehrdienstes und des Zivildienstes Sechstes Gesetz zur Änderung des Personenbeförderungsgesetzes Gesetz zu dem Protokoll vom 14. November 1988 über den Beitritt der Portugiesischen Republik und des Königreichs Spanien zur Westeuropäischen Union Gesetz zur Förderung der bäuerlichen Landwirtschaft (LaFG) Zu dem letztgenannten Gesetz hat der Bundesrat folgende Entschließung gefaßt: Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, auf eine Ergänzung des § 35 Abs. 3 Satz 1 Baugesetzbuch mit dem Ziel hinzuwirken, daß durch Festlegung konkreter Grenzwerte für Tierbestände die Privilegierung beim Bauen im Außenbereich eingeschränkt wird. Diese Ergänzung würde das vorrangige Anliegen des Gesetzes, das Entstehen neuer Tiergroßbestände zu erschweren, wesentlich unterstützen. Der vorgeschlagene Ausschluß der übergroßen Tierbestände von der Privilegierung des Bauens im Außenbereich stellt ein hochwirksames Instrument zur Erschwerung industrieller Tiermast dar. Die hiergegen erhobenen Bedenken sind einmal deshalb unbegründet, weil die Berücksichtigung agrarpolitischer Zielvorstellungen im Bauplanungsrecht nicht als sachfremd und damit nicht als Verstoß gegen das Willkürverbot (Art. 3 GG) angesehen werden kann. Zum anderen stellt die genannte Regelung lediglich eine zulässige Inhaltsbestimmung des Eigentumsbegriffs (Art. 14 Abs. 1 Satz 2 GG) durch den Gesetzgeber dar. Die Planungshoheit der Gemeinden (Art. 28 Abs. 2 GG) wird nicht eingeschränkt. Eine Ergänzung der Baunutzungsverordnung wäre keine Ersatzlösung. Die Fraktion der SPD hat mit Schreiben vom 23. Juni 1989 ihren Antrag Einstellung aller Atomwaffenversuche - Drucksache 11/2204 - zurückgezogen. 11972* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 157. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. September 1989 Die Fraktion DIE GRÜNEN hat mit Schreiben vom 8. August 1989 ihren Antrag Menschenrechte in Kolumbien — Drucksache 11/2404 — zurückgezogen. Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuß Drucksache 11/2133 Drucksache 11/3316 Drucksache 11/4456 Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 10/5910 Drucksache 11/583 Drucksache 11/1531 Drucksache 11/2362 Drucksache 11/3017 Drucksache 11/3644 Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Drucksache 11/2953 Ausschuß für Jugend, Famille, Frauen und Gesundheit Drucksache 11/596 Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Finanzausschuß Drucksache 11/4019 Nr. 2.2, 2.3 Drucksache 11/4081 Nr. 2.4 Drucksache 11/4337 Nr. 3 Drucksache 11/4451 Nr. 2.3 Drucksache 11/4534 Nr. 2.2 Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Drucksache 11/4161 Nr. 2.11-2.17 Drucksache 11/4238 Nr. 2.4-2.8, 2.10, 2.11 Drucksache 11/4337 Nr. 8, 9, 11-21 Drucksache 11/4405 Nr. 3.5 Drucksache 11/4451 Nr. 2.7-2.14 Drucksache 11/4534 Nr. 2.8-2.16 Ausschuß für Jugend, Famille, Frauen und Gesundheit Drucksache 11/4337 Nr. 22, 23 Drucksache 11/5051 Nr. 41 Ausschuß für Verkehr Drucksache 11/4161 Nr. 2.20 Der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland hat mit Schreiben vom 22. August 1989 gemäß § 30 Absatz 4 des Bundesbahngesetzes vom 13. Dezember 1951 den Wirtschaftsplan nebst Stellenplan der Deutschen Bundesbahn für das Geschäftsjahr 1989 mit der Bitte um Kenntnisnahme übersandt. Der Bundesminister für Verkehr hat den Wirtschaftsplan 1989 und den Stellenplan zum Wirtschaftsplan 1989 im Einvernehmen mit dem Bundesminister der Finanzen genehmigt. Der Bundesminister für Post und Telekommunikation hat mit Schreiben vom 9. August 1989 gemäß § 31 der Posthaushaltsordnung den Nachtrag zum Haushaltsplan der Deutschen Bundespost für das Haushaltsjahr 1989 mit der Bitte um Kenntnisnahme übersandt. Beide Unterlagen liegen im Parlamentsarchiv zur Einsichtnahme aus.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wolfgang Weng


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wenn alle Menschen, die das begreifen, was der Kollege Knabe eben vorgetragen hat, auch ihre Verhaltensweisen änderten, wären wir bezüglich der Umwelt schon eine ganze Ecke weiter. Mit dem Finger allein auf die Politiker zu zeigen, hilft nach meiner Überzeugung nicht weiter. Die Politiker sind tätig. Gerade im Umweltbereich ist sicher mehr



    Dr. Weng (Gerlingen)

    geschehen als in vielen anderen Politikbereichen in den letzten Jahren.
    Das gilt auch für die Koalitionsabgeordneten im Haushaltsausschuß. Wir haben in allen Haushaltsberatungen seit Bestehen des Bundesumweltministeriums für diesen Bereich ein besonders Signal gesetzt. Dieses Signal, das wir in diesem Jahr in Kooperation zwischen den Kollegen der CDU/CSU und unserer Seite erneuert haben, beinhaltet, daß wir bereit sind, beim Umweltministerium trotz der notwendigen Sparsamkeit beim Bundeshaushalt insgesamt maßvolle Steigerungen über den Plafonds des Regierungsentwurfs hinaus zu akzeptieren.
    Das ist keine Selbstverständlichkeit. Es ist auch nichts, was uns die Arbeit im Haushaltsausschuß erleichtert. Wir meinten, hier ein solches Signal erneut setzen zu sollen; denn diese Entscheidung zeigt ja nicht nur, daß wir von seiten der Koalition dem Umweltschutz hohe Priorität einräumen, sondern auch — das sage ich auf Grund dieser häßlichen Anfeindungen des Kollegen Knabe gegen den Bundesumweltminister — , daß wir das Engagement, die Qualifikation und die Leistung von Minister Töpfer ausdrücklich anerkennen.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Dr. Knabe [GRÜNE]: Gehässiges habe ich nicht gesagt!)

    Ich sage das auch, Herr Kollege Knabe, zu dem Stichwort, das Sie mit Blick auf das Saarland hier geäußert haben. Wir hoffen sehr, daß Minister Töpfer, wenn er im Saarland für die CDU kandidiert, der SPD und den GRÜNEN beliebig viele Stimmen abnimmt, damit er unter Erhalt der FDP-Stimmen zusammen mit Horst Rehberger eine fähige Regierung im Saarland bilden kann,

    (Sehr gut! bei der CDU/CSU)

    im Unterschied zu dem, was da im Augenblick stattfindet. Ich komme auf den Herrn Lafontaine im Zusammenhang mit dieser SPD-Arbeitsgemeinschaft „Fortschritt '90" , der er vorgesessen hat, nachher noch zu sprechen.
    Ich darf, meine Damen und Herren, aber daran erinnern, welche umweltpolitisch vorbildlichen Maßnahmen wir mit dem genannten Finanzspielraum in den vergangenen Jahren ausgefüllt haben: Die Mittel zum Ankauf von Naturschutzgebieten mit Unterstützung des Bundes sind in großem Umfang erhöht worden.

    (Bohl [CDU/CSU]: So ist es!)

    Das ist draußen, von den Gebietskörperschaften ebenso wie auch von freien Verbänden, sehr angesehen.

    (Baum [FDP]: Sehr gut!)

    Der Besuch von Umweltminister Töpfer am Bodensee ist ja denjenigen, die sich damit befaßt haben, in guter Erinnerung. Der Bund für Vogelschutz, der hier Hervorragendes leistet, konnte vorführen, was er im Wollmatinger Ried bei Konstanz mit Unterstützung des Bundes auch mit Bundesmitteln künftig noch ausbauen kann. Das sind Maßnahmen, die wirklich fortschrittlich sind und deren Unterstützung durch unsere Beschlußlage überhaupt erst möglich wurde.
    Wir haben darüber hinaus im vergangenen Jahr den Bereich der Uferzonen besonders geschützt. Wir haben hier Mittel zur Verfügung gestellt, um Randstreifen, die das Einsickern von Schadstoffen in die Gewässer erschweren, besonders gut zu schützen. Dies haben wir in diesem Jahr finanziell ebenso flankiert wie im vergangenen Jahr.
    Und da es in diesem Jahr in ganz wichtigen zwischenstaatlichen Vereinbarungen zu Tragen gekommen ist — das muß man auch mit Blick auf die deutschlandpolitische Debatte der letzten Tage noch einmal ausdrücklich sagen —, stelle ich hier noch einmal fest: Unsere Förderung von Pilotprojekten zur Verbesserung der Umweltsituation in der DDR ist ganz hervorragend angekommen.

    (Baum [FDP]: Sehr richtig!)

    Hier dient unsere Beschlußfassung nicht nur den Menschen in unserem Land, nicht nur den direkt Betroffenen — Umweltschutz darf keine Grenzen haben — , sondern es dient auch den Bürgern in der DDR, und hier in doppelter Hinsicht: direkt durch umweltverbessernde Investitionen, die ohne diese Hilfe nicht gekommen wären, und indirekt durch die Pilotfunktion in die DDR hinein. Denn wenn Fabriken und ähnliche Einrichtungen im Grenzbereich erst einmal unter dem Aspekt verbesserter Umwelt besser ausgestattet werden, bedeutet das zwangsläufig auch einen Druck auf die Regierung in der DDR, in den anderen Bereichen des Landes nachzuziehen und nicht verschiedene Zonen der Belastung ihrer Bürger dauerhaft hinzunehmen.
    Meine Damen und Herren, Aspekte der ökologischen Marktwirtschaft haben in der Diskussion der vergangenen Tage einen zu Recht hohen Stellenwert gehabt. Ich habe schon am Montag das Konzept der SPD hier kritisiert. Wenn ich mir vorstelle, daß sich in einer großen Partei all das, was eigene Zukunftshoffnungen hat, unter dem Vorsitz von Herrn Lafontaine zusammensetzt und unter dem Stichwort „Zukunft 2000" ein Papier kreiert, dann hätte ich mir hier wirklich etwas Inhaltsreiches vorgestellt. Ich kann jeden, der hier die öffentliche Diskussion hört, wirklich nur auffordern: Besorgen Sie sich das Papier, lesen Sie sich einmal durch, was drinsteht! Sie werden feststellen: Es ist wenig genug, es ist dürftig, es ist unausgegoren. Zwar können bestimmten Anregungen nützlich sein und werden im politischen Raum auch aufgenommen werden. Aber, meine Damen und Herren, auf andere mit dem Finger zu zeigen und da geschlossene Konzepte anzumahnen, das ist politisch nicht sauber.

    (Wieczorek [Duisburg] [SPD]: Es ist die Frage, ob ich regiere oder nicht regiere, Herr Kollege!)

    Gerade weil Frau Matthäus-Maier in der Diskussion am Montag behauptet hat, bei uns gebe es hier nichts, sage ich: Bei uns gibt es eine ganze Reihe solcher Konzepte, und zwar schon lange.

    (Zuruf von der SPD: Die zeigen Sie nur nicht!)

    Es gibt zwar nicht das total in sich geschlossene Konzept, aber es gibt Beschlußlagen unseres Präsidiums,



    Dr. Weng (Gerlingen)

    die Frau Matthäus-Maier sicherlich immer besonders sorgfältig nachliest.

    (Schäfer [Offenburg] [SPD]: Beschlußlagen gibt es!)

    — Ja, natürlich, Beschlußlagen; was denn sonst? Sie können an eine Sache doch erst dann ran, wenn Sie sich darüber unterhalten, wenn Sie sie beschlossen haben. Dann erst können Sie sie in Angriff nehmen, Herr Schäfer. Was ist denn Ihr Papier anderes als eine Beschlußlage?

    (Schmidbauer [CDU/CSU]: Das ist ein Vorschlag!)

    Ich sage nur: Angesichts des Anspruchs, mit dem Sie mit diesem Papier in die Öffentlichkeit gehen, ist es eine dürftige Beschlußlage.

    (Wieczorek [Duisburg] [SPD]: Wir bereiten uns ja erst auf die Regierung vor, und ihr regiert schon!)

    Es zeichnet sich eben ab, daß es auch für die Wahlkämpfe des kommenden Jahres, zumal für den Bundestagswahlkampf, eine ganz wesentliche Botschaft sein wird, dieses Konzept einer ökologischen und sozialen Marktwirtschaft herauszustellen.
    Wir haben aber — auch das sage ich — schon 1985 wirkungsvolle ökonomische und umweltpolitische Instrumente beschlossen. Die betriebswirtschaftliche Anrechnung von Umweltschäden sollte starke Anreize zu sparsamer Nutzung der Natur als Produktionsfaktor und zur Minderung der Umweltbelastung geben.

    (Wieczorek [Duisburg] [SPD]: In welchem Gesetz steht das?)

    Wir müssen dieses Instrumentarium natürlich weiter ergänzen. — Herr Kollege Wieczorek: In welchem Gesetz steht das? Sie können politische Programme einer Partei nicht in dieser Form in Gesetze umgießen. Aber was unsere Umweltpolitiker in der Koalition mit der CDU/CSU gemeinsam politisch gestalten, hat diesen Hintergrund. Wir schreiten hier voran und lassen uns durch Ihre defätistischen Äußerungen nicht von unserem richtigen Weg abbringen.

    (Dr. Penner [SPD]: Sie schreiten Seit' an Seit' ! )

    Wir haben natürlich Anstöße der öffentlichen Diskussion begrüßt. Ich meine, die in der Regierungserklärung angekündigte Möglichkeit einer Abgassteuer, die der Herr Bundeskanzler seinerzeit genannt hat, könnte durchaus ein erster konkreter Schritt sein.
    Ich sage allerdings auch: Wenn dies nicht zustande käme — im Moment kann man ja nicht ganz sicher sein, ob hier europaweit mitgezogen wird — , sind doch alte FDP-Forderungen und der Plan einer Umlegung der Kraftfahrzeugsteuer auf die Mineralölsteuer durchaus wieder auf dem Tisch. Auch hier wäre ein echter Anreiz zur Sparsamkeit und damit zur Verringerung der CO2-Emissionen möglich.

    (Schäfer [Offenburg] [SPD]: Zustimmung!)

    Auch dies wäre natürlich europaweit wünschenswert.
    Sie wissen, daß Graf Lambsdorff hier einen begründeten Hinweis gegeben hat, daß wir Erwerber der umweltschützenden Katalysatorautos nicht in finanzielle Nachteile setzen dürfen. Wir haben ja seinerzeit hier Steuerfreiheit gewährt, um dem Katalysator schneller zum Durchbruch zu verhelfen.

    (Baum [FDP]: Übrigens ein marktwirtschaftliches Element!)

    Wenn man das jetzt ändern würde, würde das ja bedeuten, daß hier bestimmte Versprechungen eigentlich nicht eingehalten sind. Aber diese Befreiungszusage könnte man kapitalisieren. Sie ist individuell relativ problemlos auszurechnen. Ich glaube nicht, daß es ein sehr großer Aufwand wäre, diese Zusage auszuzahlen. Das umweltpolitisch Wünschenswerte jedenfalls sollte hierdurch nicht verzögert werden.
    Auch der Hinweis des Herrn Bundesfinanzministers, daß hier der ländliche Raum benachteiligt werden könnte, trägt meines Erachtens nicht. Zum ersten geht ja nie ein totaler Finanzausgleich. Wenn man einen solchen bei jeder Maßnahme des Gesetzgebers fordern würde, wären wir schnell bei der totalen Handlungsunfähigkeit. Zum zweiten ist eine entsprechende Erhöhung von Entfernungspauschalen, wie sie die SPD in ihrem Papier stehen hat, durchaus etwas, was den Nachteil der Fernpendler im ländlichen Raum ausgleichen könnte.
    Wenn man zusätzlich die Vorteile in den Ballungsräumen ein wenig abbauen würde, wäre das eine vernünftige Flankierung. Wer verstärkt Park-and-ride-Parkplätze anbietet und auch durch entsprechende flankierende verkehrsberuhigende Maßnahmen in Innenstädten diese weniger individualverkehrsfreundlich gestaltet,

    (Stahl [Kempen] [SPD]: Das steht doch alles im SPD-Programm!)

    der kann auf Dauersubventionen im öffentlichen Nahverkehr verzichten, weil die Auslastung noch besser sein wird.
    Ein letzter Satz zum Bundesnaturschutzgesetz. Es ist peinlich und schade, daß hier zunächst wegen der fehlenden Bereitschaft der Bundesländer, ihre finanzielle Verpflichtung für die Bürger zu erfüllen, ein wichtiges Gesetzgebungsvorhaben liegengeblieben ist.

    (Widerspruch von der SPD — Baum [FDP]: Natürlich ist das wahr! Was zahlt denn Nordrhein-Westfalen?)

    Es gibt überhaupt keinen Zweifel, daß das so ist. Das können wir hier in der Kürze der Zeit nicht auseinandersetzen. Aber es gibt keinen Zweifel, daß das zumindest im Hintergrund der entscheidende Faktor dafür war, daß das zunächst liegengeblieben ist.
    Ich weise in diesem Zusammenhang auch darauf hin: Die Finanzausstattung der Länder in Relation zu dem, was der Bund an Finanzausstattung hat, sollte dies ermöglichen. Die Länder haben den Anteil ständig verbessert.





Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Herr Abgeordneter, ich möchte nicht in den Geruch kommen, Sie sozusagen zu bevorzugen,

(Wieczorek [Duisburg] [SPD]: Sehr richtig! — Schäfer [Offenburg] [SPD]: Ich hätte dafür Verständnis!)

und wäre Ihnen deswegen sehr dankbar, wenn Sie zum Ende kämen.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wolfgang Weng


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Deswegen appelliere ich nochmals dringend an den Bundesrat, grünes Licht zu geben und zu signalisieren, daß hier dem Bedürfnis unserer Bürger Rechnung getragen wird. Ich appelliere auch an die Bundesregierung, im Elan nicht nachzulassen und jetzt nicht als Bundesregierung das plötzlich liegenzulassen, wenn es bei den Ländern vielleicht doch voran geht. Dieses Ziel sollte noch in dieser Wahlperiode erreicht werden.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)