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ID1115709000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/157 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 157. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 6. September 1989 Inhalt: Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung) : a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1990 (Haushaltsgesetz 1990) (Drucksache 11/5000) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Der Finanzplan des Bundes 1989 bis 1993 (Drucksache 11/5001) Dr. Penner SPD 11835 B Gerster (Mainz) CDU/CSU 11841 C Frau Trenz GRÜNE 11844 C Frau Seiler-Albring FDP 11845 D Dr. Schäuble, Bundesminister BMI 11847 D Wüppesahl fraktionslos 11852 B Deres CDU/CSU 11854 A Häfner GRÜNE 11855 C Funke FDP 11857 B Engelhard, Bundesminister BMJ 11858 A Roth SPD 11859 C Dr. Haussmann, Bundesminister BMWi . 11865 A Kleinert (Marburg) GRÜNE 11868 D Wissmann CDU/CSU 11871 D Dr. Jens SPD 11874 B Dr. Graf Lambsdorff FDP 11877 B Rossmanith CDU/CSU 11880 A Hinsken CDU/CSU 11882 B Schäfer (Offenburg) SPD 11883 D Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU 11888 C Dr. Knabe GRÜNE 11890 B Dr. Weng (Gerlingen) FDP 11892 D, 11962 D Lennartz SPD 11895 A Dr. Laufs CDU/CSU 11897D Dr. Töpfer, Bundesminister BMU 11899A Vosen SPD 11904 B Schmidbauer CDU/CSU 11905 D Frau Bulmahn SPD 11908 A Austermann CDU/CSU 11910 C Frau Rust GRÜNE 11913 A Zywietz FDP 11914 B, 11930 C Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 11917 B Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 11920 D Dr. Hoffacker CDU/CSU 11925 B Frau Walz FDP 11927 C Frau Schoppe GRÜNE 11928 D Frau Dr. Lehr, Bundesminister BMJFFG 11932 B Dreßler SPD 11935 B Strube CDU/CSU 11942 C Frau Beck-Oberdorf GRÜNE 11944 B Günther CDU/CSU 11946 B Dr. Thomae FDP 11949 A Dr. Blüm, Bundesminister BMA 11950 C Roth (Gießen) CDU/CSU 11954 B Dr. Struck SPD 11956 D II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 157. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. September 1989 Frau Rust GRÜNE 11964 A Dr. Waigel, Bundesminister BMF 11964 C Nächste Sitzung 11970 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 11971* A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 11971* B Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 157. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. September 1989 11835 157. Sitzung Bonn, den 6. September 1989 Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 07. 09. 89 * Frau Berger (Berlin) CDU/CSU 07. 09. 89 Büchner (Speyer) SPD 07. 09. 89 * Eich GRÜNE 07. 09. 89 Frau Eid GRÜNE 07. 09. 89 ** Frau Fischer CDU/CSU 07. 09. 89 ** Frau Geiger CDU/CSU 07. 09. 89 ** Genscher FDP 07. 09. 89 Heimann SPD 07. 09. 89 Dr. Holtz SPD 07. 09. 89 ** Frau Hürland-Büning CDU/CSU 07. 09. 89 Klein (Dieburg) SPD 07. 09. 89 Dr. Klejdzinski SPD 07. 09. 89 ** Dr. Kreile CDU/CSU 07. 09. 89 Kretkowski SPD 07. 09. 89 Dr. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 07. 09. 89 Frau Luuk SPD 07. 09. 89 ** Lüder FDP 07. 09. 89 Magin CDU/CSU 07. 09. 89 Marschewski CDU/CSU 07. 09. 89 Dr. Müller CDU/CSU 07. 09. 89 * Niggemeier SPD 07. 09. 89 Dr. Nöbel SPD 07. 09. 89 Frau Pack CDU/CSU 06. 09. 89 Regenspurger CDU/CSU 07. 09. 89 Dr. Scheer SPD 07. 09. 89 Frau Schilling GRÜNE 07. 09. 89 Dr. Schneider (Nürnberg) CDU/CSU 07. 09. 89 Schulze (Berlin) CDU/CSU 07. 09. 89 Sielaff SPD 06.09.89 Dr. Stercken CDU/CSU 07. 09. 89 ** Tietjen SPD 07.09.89 Vahlberg SPD 07.09.89 Westphal SPD 07. 09.89 Wolfgramm (Göttingen) FDP 07. 09. 89 ** Dr. Wulff CDU/CSU 07. 09. 89 ** Zierer CDU/CSU 07. 09. 89 * * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an der Jahreskonferenz der Interparlamentarischen Union Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 30. Juni 1989 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Art. 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen. Gesetz über die Deutsche Siedlungs- und Landesrentenbank (DSL Bank-Gesetz - DSLBG) Drittes Gesetz zur Änderung des Milchgesetzes Gesetz zur Einführung eines Dienstleistungsabends Anlagen zum Stenographischen Bericht Gesetz über die achtzehnte Anpassung der Leistungen nach dem Bundesversorgungsgesetz und zur Änderung von Vorschriften über die Arbeitslosenhilfe (KOV-Anpassungsgesetz 1989 - KOVAnpG 1989) Gesetz zur Änderung von Vorschriften der See-Unfallversicherung in der Reichsversicherungsordnung Gesetz zur Änderung des Steuerreformgesetzes 1990 sowie zur Förderung des Mietwohnungsbaus und von Arbeitsplätzen in Privathaushalten Gesetz über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 1989 (Nachtragshaushaltsgesetz 1989) Gesetz zur Änderung des Börsengesetzes Gesetz zur Errichtung neuer Freihäfen und zur Änderung des Zollgesetzes Sechstes Gesetz zur Änderung des Weingesetzes Gesetz über den Beruf der Rettungsassistentin und des Rettungsassistenten (Rettungsassistentengesetz - RettAssG) Zwölftes Gesetz zur Änderung des Bundeskindergeldgesetzes Gesetz zur Änderung des Bundeserziehungsgeldgesetzes und anderer Vorschriften Achtes Gesetz zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes Gesetz über die Festlegung eines vorläufigen Wohnortes für Aussiedler und Übersiedler Gesetz zur Änderung des Bundespersonalvertretungsgesetzes Gesetz zur Änderung des Raumordnungsgesetzes ... Gesetz zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften Gesetz zur Aussetzung der Verlängerung des Grundwehrdienstes und des Zivildienstes Sechstes Gesetz zur Änderung des Personenbeförderungsgesetzes Gesetz zu dem Protokoll vom 14. November 1988 über den Beitritt der Portugiesischen Republik und des Königreichs Spanien zur Westeuropäischen Union Gesetz zur Förderung der bäuerlichen Landwirtschaft (LaFG) Zu dem letztgenannten Gesetz hat der Bundesrat folgende Entschließung gefaßt: Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, auf eine Ergänzung des § 35 Abs. 3 Satz 1 Baugesetzbuch mit dem Ziel hinzuwirken, daß durch Festlegung konkreter Grenzwerte für Tierbestände die Privilegierung beim Bauen im Außenbereich eingeschränkt wird. Diese Ergänzung würde das vorrangige Anliegen des Gesetzes, das Entstehen neuer Tiergroßbestände zu erschweren, wesentlich unterstützen. Der vorgeschlagene Ausschluß der übergroßen Tierbestände von der Privilegierung des Bauens im Außenbereich stellt ein hochwirksames Instrument zur Erschwerung industrieller Tiermast dar. Die hiergegen erhobenen Bedenken sind einmal deshalb unbegründet, weil die Berücksichtigung agrarpolitischer Zielvorstellungen im Bauplanungsrecht nicht als sachfremd und damit nicht als Verstoß gegen das Willkürverbot (Art. 3 GG) angesehen werden kann. Zum anderen stellt die genannte Regelung lediglich eine zulässige Inhaltsbestimmung des Eigentumsbegriffs (Art. 14 Abs. 1 Satz 2 GG) durch den Gesetzgeber dar. Die Planungshoheit der Gemeinden (Art. 28 Abs. 2 GG) wird nicht eingeschränkt. Eine Ergänzung der Baunutzungsverordnung wäre keine Ersatzlösung. Die Fraktion der SPD hat mit Schreiben vom 23. Juni 1989 ihren Antrag Einstellung aller Atomwaffenversuche - Drucksache 11/2204 - zurückgezogen. 11972* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 157. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. September 1989 Die Fraktion DIE GRÜNEN hat mit Schreiben vom 8. August 1989 ihren Antrag Menschenrechte in Kolumbien — Drucksache 11/2404 — zurückgezogen. Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuß Drucksache 11/2133 Drucksache 11/3316 Drucksache 11/4456 Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 10/5910 Drucksache 11/583 Drucksache 11/1531 Drucksache 11/2362 Drucksache 11/3017 Drucksache 11/3644 Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Drucksache 11/2953 Ausschuß für Jugend, Famille, Frauen und Gesundheit Drucksache 11/596 Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Finanzausschuß Drucksache 11/4019 Nr. 2.2, 2.3 Drucksache 11/4081 Nr. 2.4 Drucksache 11/4337 Nr. 3 Drucksache 11/4451 Nr. 2.3 Drucksache 11/4534 Nr. 2.2 Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Drucksache 11/4161 Nr. 2.11-2.17 Drucksache 11/4238 Nr. 2.4-2.8, 2.10, 2.11 Drucksache 11/4337 Nr. 8, 9, 11-21 Drucksache 11/4405 Nr. 3.5 Drucksache 11/4451 Nr. 2.7-2.14 Drucksache 11/4534 Nr. 2.8-2.16 Ausschuß für Jugend, Famille, Frauen und Gesundheit Drucksache 11/4337 Nr. 22, 23 Drucksache 11/5051 Nr. 41 Ausschuß für Verkehr Drucksache 11/4161 Nr. 2.20 Der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland hat mit Schreiben vom 22. August 1989 gemäß § 30 Absatz 4 des Bundesbahngesetzes vom 13. Dezember 1951 den Wirtschaftsplan nebst Stellenplan der Deutschen Bundesbahn für das Geschäftsjahr 1989 mit der Bitte um Kenntnisnahme übersandt. Der Bundesminister für Verkehr hat den Wirtschaftsplan 1989 und den Stellenplan zum Wirtschaftsplan 1989 im Einvernehmen mit dem Bundesminister der Finanzen genehmigt. Der Bundesminister für Post und Telekommunikation hat mit Schreiben vom 9. August 1989 gemäß § 31 der Posthaushaltsordnung den Nachtrag zum Haushaltsplan der Deutschen Bundespost für das Haushaltsjahr 1989 mit der Bitte um Kenntnisnahme übersandt. Beide Unterlagen liegen im Parlamentsarchiv zur Einsichtnahme aus.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Kurt J. Rossmanith


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Lieber Rudi Walther, wenn ich etwas mehr Zeit hätte als die mir noch verbleibenden sechs Minuten, dann würde ich aufzeigen, weshalb das nicht so ist. Ich kann in dem Fall jetzt nur ganz schlicht und einfach sagen: Das trifft in dieser Form nicht zu. Im Haushalt 1990 — ich bin überzeugt, lieber Kollege Walther, den haben auch Sie als Vorsitzender unseres Ausschusses gelesen — ist ja vielmehr ausgewiesen, daß 10,5 Milliarden DM aus der Nettokreditaufnahme für die dritte Stufe der Steuerreform vorgesehen sind. Kein Mensch, keine Regierung, keine Fraktion und kein Parlament können dies allein ausgleichen, ohne — das will ich dazusagen — im familien- und sozialpolitischen Bereich Einschnitte vornehmen zu müssen. Ich glaube, das will keiner von uns und mit Sicherheit, lieber Kollege Walther, auch Sie nicht.
    Mit dieser Steuerreform — das hat ja auch Graf Lambsdorff noch einmal sehr deutlich gemacht — sind die Rahmenbedingungen für Wachstum und Beschäftigung entscheidend verbessert worden. Ich darf noch einmal darauf hinweisen: In den sieben Jahren der Regierungsverantwortung der CDU/CSU sind über 1,2 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen worden. Dieser Haushalt zeigt insbesondere, daß die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft, die wir durch die Rahmenbedingungen ermöglicht haben, auch im Hinblick auf den europäischen Binnenmarkt von ganz entscheidender Bedeutung und Wichtigkeit ist. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen — ich will auch das einmal mit aller Klarheit darstellen — sind durch diesen gemeinsamen Binnenmarkt vor eine große Herausforderung gestellt. Es steht außer Frage, daß es hier auch staatlicher Flankierung und staatlicher Hilfe bedarf. Deshalb bin ich froh, daß in diesen Haushaltsentwurf auch ein sogenanntes Euro-Fitneßprogramm eingeflossen ist,

    (Beifall des Abg. Weng [Gerlingen] [FDP])

    das einen Umfang von etwa 28 Millionen DM haben
    wird. Dieses Programm ist vor allem darauf ausgerichtet, vorhandene Informationsdefizite über Risiken und
    Chancen des Binnenmarkts durch gezielte Aufklärungs- und Beratungsmaßnahmen abzubauen.
    In der wirtschaftspolitischen Diskussion der letzten Wochen und Monate hat vor allem die Energiepolitik eine große Rolle gespielt. Dabei ging es im wesentlichen um den deutschen Steinkohlebergbau und die staatlichen Hilfen, ohne die der Bergbau seinen wichtigen Beitrag zu unserer Energieversorgung nicht leisten könnte. Leider hat die politische Diskussion insbesondere in den Revierländern nicht immer zur notwendigen Klarheit beigetragen. Da wurden kaum Gelegenheiten ausgelassen, um die angeblich kohlefeindliche Politik der Bundesregierung zu kritisieren.
    Ich hoffe, daß die jüngsten Beschlüsse der Bundesregierung allen diesen Kritikern klargemacht haben, daß der bestehende Jahrhundertvertrag in seiner Substanz erhalten bleibt. Angesichts der Milliardensubventionen für deutsche Kohle, die inzwischen an die Grenzen des finanzpolitisch Vertretbaren stoßen, ist das allerdings nur möglich, wenn alle Beteiligten auch dazu ihren Beitrag leisten. Ich meine den Bergbau, ich meine in ganz besonderer Weise die Elektrizitätswirtschaft, ich meine die Länder, die reviernahen und auch die revierfernen, die sich nie verweigert haben, und natürlich auch den Bund.

    (Dr. Weng [Gerlingen] [FDP]: Und die Tarifpartner!)

    — Auch das, Herr Kollege Weng, auch die Tarifpartner leisten hier einen ganz wesentlichen Beitrag.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ich erwarte deshalb, daß auch die Tarifvertragsparteien ihren Beitrag leisten werden.
    Dieser Punkt wird uns bei den weiteren Beratungen im Haushaltsauschuß noch intensiv beschäftigen.
    Da ich selbst aus einem revierfernen Land komme, will ich nicht verhehlen, daß für mich die Unterstützung der Kohlepolitik um so schwieriger wird, je mehr die Opposition und die von ihr geführten Länderregierungen den Ausstieg aus der Kernenergie betreiben und in der Zwischenzeit sogar die Entsorgung der laufenden Kernkraftwerke in Frage stellen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Sehr fatal! — Zurufe von der SPD)

    Die revierfernen Länder weisen zu Recht darauf hin, daß Solidarität keine Einbahnstraße sein kann und keine Einbahnstraße sein darf.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Nur die gleichzeitige Nutzung von Kohle und Kernenergie, meine sehr verehrten Damen und Herren, bildet ja die wirtschaftliche Grundlage für den hohen Einsatz der heimischen Steinkohle in der Verstromung.

    (Richtig! bei der CDU/CSU)

    Dieser Zusammenhang sollte allen Beteiligten deutlich sein, wenn demnächst die kohlepolitischen Beschlüsse im Haushalt umgesetzt werden müssen.

    (Vosen [SPD]: Hat Ihnen das das Bayernwerk aufgeschrieben?)

    11882 Deutscher Bundestag — 11.Wahlperiode — 157. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. September 1989
    Rossmanith
    - An Ihrem Zwischenruf merkt man, wie wenig — das muß ich wirklich sagen — Interesse Sie für dieses Problem haben bzw. wie wenig Sie sich inhaltlich damit beschäftigt haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Lachen bei der SPD — Zuruf von der CDU/CSU: Das ist nichts Neues!)

    Die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie wird meines Erachtens nach der in Kürze zu erwartenden Ministerentscheidung vor einer neuen Epoche ihrer traditionsreichen und erfolgreichen Entwicklung stehen. Jetzt ist es an der Zeit, den Airbus in der industriellen Verantwortung von Daimler-Benz auf eine gesunde wirtschaftliche Basis zu stellen. Dazu gehört für mich, daß endlich auch bei uns in der Bundesrepublik Deutschland eine Endfertigung des Airbus stattfindet, zumal Deutschland und Frankreich mit je 371/2 % gleiche Geschäftsanteile am Airbus haben. Ich bitte die Bundesregierung und insbesondere natürlich den Herrn Bundeskanzler und auch Sie, Herr Bundeswirtschaftsminister, dieses notwendige Anliegen mit allem Nachdruck zu unterstützen.
    Man hört immer wieder, hier würde es sich um ein nationales Prestigeobjekt handeln. Wer derartiges von sich gibt, hat von der Realität wenig Ahnung. Denn durch eine zweite Fertigungslinie wird sich die wirtschaftliche Lage des Airbus deutlich verbessern. Wo die Fertigung erfolgen wird, ob im Norden oder Süden unserer Republik, steht nicht zur Diskussion.

    (Dr. Weng [Gerlingen] [FDP]: Das ist doch ganz egal!)

    — Ich bin der Meinung, daß sie dort angesiedelt werden sollte, wo es tatsächlich zu einer wirtschaftlichen Verbesserung und zu einer erfolgreichen gesamtwirtschaftlichen Einbindung kommen kann.
    Ich möchte zum Schluß zusammenfassen: Die Wirtschafts- und Finanzpolitik der Bundesregierung und der sie tragenden Koalition war nicht nur auf einem erfolgreichen Weg, sondern sie wird auch weiterhin diesen erfolgreichen Weg beschreiten. Durch die konsequente Fortführung unserer marktwirtschaftlichen Politik wird ein hoher Lebensstandard und ein hoher Beschäftigungsstand gesichert. Dadurch wird die Gewährung sozialer Leistungen möglich, von denen andere Länder wirklich nur träumen können. Es wird unsere Aufgabe und Verpflichtung sein, diesen Weg weiterhin erfolgreich fortzusetzen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Als voraussichtlich letzter Redner in dieser Runde hat Herr Abgeordneter Hinsken das Wort.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ernst Hinsken


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Bei der Rede von Graf Lambsdorff wurde soeben ein Zwischenruf gemacht, er möge nach Spanien fahren, um von Ministerpräsident González zu lernen. Vor nicht allzu langer Zeit hat Ministerpräsident González auf die Frage, welches Musterland er auswählen würde und welches Land seine Wirtschaftspolitik am besten verkörpere, gesagt, er würde die Bundesrepublik Deutschland an die erste Stelle setzen. Das heißt: Andere Länder blicken staunend
    auf die Bundesrepublik Deutschland. Man möchte unsere Wirtschaftspolitik im eigenen Lande umsetzen. Hier aber wird geschrien, wir sollten uns an anderen Ländern orientieren.
    Kein Unbedeutenderer als der Bundesbankpräsident, Herr Pöhl — er ist schließlich ein SPD-Genosse — , hat vor wenigen Tagen gesagt: Der Exportboom stellt alles in den Schatten, was wir seit Anfang der 70er Jahre erlebt haben. — Das ist ja bestimmt kein befangener Zeitzeuge. Er versteht etwas von seinem Metier. Das möchte ich gerade auf ihn als Bundesbankpräsident bezogen hier feststellen.
    Sie, Herr Kollege Dr. Jens und Kollege Roth, kommen hierher und meinen, ein Bild malen zu müssen, das jeder Grundlage entbehrt. Die Bundesrepublik Deutschland steht wirtschaftspolitisch gesehen hervorragend da. Das ist Ausfluß einer hervorragenden Politik, praktiziert von Bundeskanzler Helmut Kohl, assistiert von seinem Finanzminister Dr. Waigel und auch von unserem Wirtschaftsminister, Herrn Haussmann, den ich in diesem Zusammenhang auch erwähnen muß.
    Daß das Bruttosozialprodukt gerade heuer um ein Fünftel höher ist, als es im Jahre 1982 war, spricht doch Bände. Es soll natürlich auch bei dieser Debatte nicht untergehen — darauf muß verwiesen werden —, daß gerade Sie von der SPD im Jahre 1982 mit Ihrem wirtschaftspolitischem Latein restlos am Ende waren.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU und der FDP)

    Lassen Sie mich ergänzend hinzufügen, daß gerade die tragenden Säulen unserer Wirtschaft, das Handwerk und der Mittelstand, insgesamt gesehen hervorragend florieren.
    Dem Mittelstand möchte ich mich in der mir noch verbleibenden Redezeit besonders widmen. Es hat sich gezeigt, daß sich gerade die Rahmenbedingungen, die die Bundesregierung gesetzt hat, hervorragend bewährt haben. Ich erinnere z. B. an das von uns geschaffene Beschäftigungsförderungsgesetz. Die Geltungsdauer dieses Gesetzes wird verlängert, weil sich dieses Gesetz bewährt hat und auch weiterhin bewähren wird. Ich möchte hier nur an den Bundeswirtschaftsminister appellieren und ihn bitten, dafür Sorge zu tragen, daß die Anrechnung von Lehrlingen auch in Zukunft nicht in das Schwerbehindertengesetz einbezogen wird. Das ist vor allen Dingen für kleine und mittelständische Betriebe von äußerster Wichtigkeit.
    Meine Damen und Herren von der SPD, wenn Sie charakterfest wären — von den GRÜNEN erwarte ich das gar nicht — , dann würden Sie sich hier hinstellen und sagen: Wir wollen nichts bekritteln. Die Wirtschaft läuft. Wir erkennen das an. Wir haben noch nie solch große Erfolge in der Bundesrepublik Deutschland wie gerade im letzten Jahr verzeichnen können.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU — Frau Matthäus-Maier [SPD]: Wir freuen uns darüber!)




    Hinsken
    — Sie, Frau Matthäus-Maier, haben hier ein Programm angekündigt, nämlich Fortschritt '90.

    (Lachen bei der SPD)

    Ich möchte dem Programm den Titel geben: Rückschritt '70. — Ihr Programm ist ja noch zu einem größeren Teil sozialistischen Vorstellungen verhaftet. Es bietet keine brauchbaren Lösungsansätze und führt über überholte, verkrustete Vorstellungen nicht hinaus. Der Sozialismus ist doch bankrott. Marx und Lenin sind out.

    (Lachen bei der SPD)

    Bei den GRÜNEN ist Wirtschaftspolitik sowieso nur eine Alibiveranstaltung zur Finanzierung einer anderen Republik.
    Meine Damen und Herren, ich meine, es ist erfreulich, daß auf Grund der durch die Bundesregierung verbesserten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Drang in die Selbständigkeit mehr und mehr zunimmt. Allein im vergangenen Jahr unterzogen sich im Handwerk 48 000 Personen einer Meisterprüfung; 36 000 von ihnen waren erfolgreich. Sie sind ein Teil derjenigen, die gerade in den letzten Jahren vermehrt den Weg in die Selbständigkeit beschritten haben. Das war zu Ihrer Zeit ganz anders. Da waren die entsprechenden Zahlen stets rückläufig.
    Ich meine auch sagen zu können, daß diese Bundesregierung gerade im Rahmen dieses Haushalts in mittelstandspolitischer Hinsicht ausgezeichnete Akzente gesetzt hat. Insoweit trägt dieser Haushalt natürlich die Handschrift des Finanzministers Dr. Theo Waigel, der das umgesetzt hat, was Wirtschaftsminister Haussmann im Interesse des Mittelstands ihm abverlangt hat.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)

    Ich möchte hervorheben, daß vor allem die Leistungssteigerung im Handwerk, die überbetriebliche Bildung, die Leistungssteigerung im Handel, der Fremdenverkehr, die Unternehmensberatung, die Existenzgründungsberatung und etwa auch das Euro-Fitneßprogramm zum großen Teil dazu dienen, dem Mittelstand das an Bedeutung beizumessen, was ihm gerade hier in dieser Bundesrepublik Deutschland beigemessen werden muß.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Meine Damen und Herren von der SPD, wenn Sie — dies wurde vor allem von Herrn Dr. Jens und Herrn Roth vorgetragen — darauf abheben, daß es hinsichtlich des Umweltschutzes gelte, die Benzinsteuer zu erhöhen, dann bitte ich Sie, sich auch einmal Gedanken darüber zu machen, wie sich dies z. B. auf einen kleineren mittelständischen Betrieb auswirkt, der fünf Autos hat, die bei einem Verbrauch von 10 Litern pro 100 km jährlich jeweils 25 000 km gefahren werden. Ist Ihnen eigentlich bekannt, daß die Erhöhung der Benzinsteuer für einen solchen Betrieb eine Mehrbelastung von etwa 6 000 DM mit sich brächte? Wie soll das denn umgelegt werden? Das wird schließlich wieder den Endverbraucher erreichen, und dann kostet das Ganze mehr und bringt nicht das, was wir hier dringend brauchen und auch für erforderlich halten.
    Ich möchte jetzt noch ein Wort des Lobes an die Bundesregierung richten,

    (Schäfer [Offenburg] [SPD]: Warum loben Sie eigentlich uns nicht, Herr Hinsken?)

    weil sie gerade auch in Sachen Existenzgründungsprogramme einiges Gute getan und mit dem Haushalt eingebracht hat. In diesem Zusammenhang bitte ich darum, daß auch solche Betriebe, die als marode zu bezeichnen sind und von den Eltern auf die Kinder übertragen werden, eine Existenzgründungsförderung erhalten. Solche Betriebe sind bisher außen vor. Es handelt sich dabei lediglich um 20 Millionen DM. Ich halte es für dringend erforderlich, diese Betriebe nicht auszuklammern, sondern in die Förderung einzubeziehen.
    Lassen Sie mich abschließend folgendes feststellen:

    (Schäfer [Offenburg] [SPD]: Schade!)

    Die Räder der Konjunktur laufen zur Zeit auf Hochtouren. Auch der Mittelstand und das Handwerk profitieren davon. Der Haushalt 1990 setzt die richtigen Rahmenbedingungen für eine anhaltende Aufwärtsentwicklung. Diesen Weg gehen wir weiter. Wir sind nicht auf dem Weg ins Schlaraffenland. Was wir erreicht haben, ist keine Selbstverständlichkeit und muß gegen harte ausländische Konkurrenz behauptet werden. Es ist nicht die Zeit für Experimente, wenn wir erstklassig bleiben wollen. Diese Bundesregierung wird dafür garantieren.
    Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)