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ID1115700800

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    Plenarprotokoll 11/157 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 157. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 6. September 1989 Inhalt: Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung) : a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1990 (Haushaltsgesetz 1990) (Drucksache 11/5000) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Der Finanzplan des Bundes 1989 bis 1993 (Drucksache 11/5001) Dr. Penner SPD 11835 B Gerster (Mainz) CDU/CSU 11841 C Frau Trenz GRÜNE 11844 C Frau Seiler-Albring FDP 11845 D Dr. Schäuble, Bundesminister BMI 11847 D Wüppesahl fraktionslos 11852 B Deres CDU/CSU 11854 A Häfner GRÜNE 11855 C Funke FDP 11857 B Engelhard, Bundesminister BMJ 11858 A Roth SPD 11859 C Dr. Haussmann, Bundesminister BMWi . 11865 A Kleinert (Marburg) GRÜNE 11868 D Wissmann CDU/CSU 11871 D Dr. Jens SPD 11874 B Dr. Graf Lambsdorff FDP 11877 B Rossmanith CDU/CSU 11880 A Hinsken CDU/CSU 11882 B Schäfer (Offenburg) SPD 11883 D Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU 11888 C Dr. Knabe GRÜNE 11890 B Dr. Weng (Gerlingen) FDP 11892 D, 11962 D Lennartz SPD 11895 A Dr. Laufs CDU/CSU 11897D Dr. Töpfer, Bundesminister BMU 11899A Vosen SPD 11904 B Schmidbauer CDU/CSU 11905 D Frau Bulmahn SPD 11908 A Austermann CDU/CSU 11910 C Frau Rust GRÜNE 11913 A Zywietz FDP 11914 B, 11930 C Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 11917 B Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 11920 D Dr. Hoffacker CDU/CSU 11925 B Frau Walz FDP 11927 C Frau Schoppe GRÜNE 11928 D Frau Dr. Lehr, Bundesminister BMJFFG 11932 B Dreßler SPD 11935 B Strube CDU/CSU 11942 C Frau Beck-Oberdorf GRÜNE 11944 B Günther CDU/CSU 11946 B Dr. Thomae FDP 11949 A Dr. Blüm, Bundesminister BMA 11950 C Roth (Gießen) CDU/CSU 11954 B Dr. Struck SPD 11956 D II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 157. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. September 1989 Frau Rust GRÜNE 11964 A Dr. Waigel, Bundesminister BMF 11964 C Nächste Sitzung 11970 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 11971* A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 11971* B Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 157. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. September 1989 11835 157. Sitzung Bonn, den 6. September 1989 Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 07. 09. 89 * Frau Berger (Berlin) CDU/CSU 07. 09. 89 Büchner (Speyer) SPD 07. 09. 89 * Eich GRÜNE 07. 09. 89 Frau Eid GRÜNE 07. 09. 89 ** Frau Fischer CDU/CSU 07. 09. 89 ** Frau Geiger CDU/CSU 07. 09. 89 ** Genscher FDP 07. 09. 89 Heimann SPD 07. 09. 89 Dr. Holtz SPD 07. 09. 89 ** Frau Hürland-Büning CDU/CSU 07. 09. 89 Klein (Dieburg) SPD 07. 09. 89 Dr. Klejdzinski SPD 07. 09. 89 ** Dr. Kreile CDU/CSU 07. 09. 89 Kretkowski SPD 07. 09. 89 Dr. Lippold (Offenbach) CDU/CSU 07. 09. 89 Frau Luuk SPD 07. 09. 89 ** Lüder FDP 07. 09. 89 Magin CDU/CSU 07. 09. 89 Marschewski CDU/CSU 07. 09. 89 Dr. Müller CDU/CSU 07. 09. 89 * Niggemeier SPD 07. 09. 89 Dr. Nöbel SPD 07. 09. 89 Frau Pack CDU/CSU 06. 09. 89 Regenspurger CDU/CSU 07. 09. 89 Dr. Scheer SPD 07. 09. 89 Frau Schilling GRÜNE 07. 09. 89 Dr. Schneider (Nürnberg) CDU/CSU 07. 09. 89 Schulze (Berlin) CDU/CSU 07. 09. 89 Sielaff SPD 06.09.89 Dr. Stercken CDU/CSU 07. 09. 89 ** Tietjen SPD 07.09.89 Vahlberg SPD 07.09.89 Westphal SPD 07. 09.89 Wolfgramm (Göttingen) FDP 07. 09. 89 ** Dr. Wulff CDU/CSU 07. 09. 89 ** Zierer CDU/CSU 07. 09. 89 * * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an der Jahreskonferenz der Interparlamentarischen Union Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 30. Juni 1989 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Art. 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen. Gesetz über die Deutsche Siedlungs- und Landesrentenbank (DSL Bank-Gesetz - DSLBG) Drittes Gesetz zur Änderung des Milchgesetzes Gesetz zur Einführung eines Dienstleistungsabends Anlagen zum Stenographischen Bericht Gesetz über die achtzehnte Anpassung der Leistungen nach dem Bundesversorgungsgesetz und zur Änderung von Vorschriften über die Arbeitslosenhilfe (KOV-Anpassungsgesetz 1989 - KOVAnpG 1989) Gesetz zur Änderung von Vorschriften der See-Unfallversicherung in der Reichsversicherungsordnung Gesetz zur Änderung des Steuerreformgesetzes 1990 sowie zur Förderung des Mietwohnungsbaus und von Arbeitsplätzen in Privathaushalten Gesetz über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 1989 (Nachtragshaushaltsgesetz 1989) Gesetz zur Änderung des Börsengesetzes Gesetz zur Errichtung neuer Freihäfen und zur Änderung des Zollgesetzes Sechstes Gesetz zur Änderung des Weingesetzes Gesetz über den Beruf der Rettungsassistentin und des Rettungsassistenten (Rettungsassistentengesetz - RettAssG) Zwölftes Gesetz zur Änderung des Bundeskindergeldgesetzes Gesetz zur Änderung des Bundeserziehungsgeldgesetzes und anderer Vorschriften Achtes Gesetz zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes Gesetz über die Festlegung eines vorläufigen Wohnortes für Aussiedler und Übersiedler Gesetz zur Änderung des Bundespersonalvertretungsgesetzes Gesetz zur Änderung des Raumordnungsgesetzes ... Gesetz zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften Gesetz zur Aussetzung der Verlängerung des Grundwehrdienstes und des Zivildienstes Sechstes Gesetz zur Änderung des Personenbeförderungsgesetzes Gesetz zu dem Protokoll vom 14. November 1988 über den Beitritt der Portugiesischen Republik und des Königreichs Spanien zur Westeuropäischen Union Gesetz zur Förderung der bäuerlichen Landwirtschaft (LaFG) Zu dem letztgenannten Gesetz hat der Bundesrat folgende Entschließung gefaßt: Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, auf eine Ergänzung des § 35 Abs. 3 Satz 1 Baugesetzbuch mit dem Ziel hinzuwirken, daß durch Festlegung konkreter Grenzwerte für Tierbestände die Privilegierung beim Bauen im Außenbereich eingeschränkt wird. Diese Ergänzung würde das vorrangige Anliegen des Gesetzes, das Entstehen neuer Tiergroßbestände zu erschweren, wesentlich unterstützen. Der vorgeschlagene Ausschluß der übergroßen Tierbestände von der Privilegierung des Bauens im Außenbereich stellt ein hochwirksames Instrument zur Erschwerung industrieller Tiermast dar. Die hiergegen erhobenen Bedenken sind einmal deshalb unbegründet, weil die Berücksichtigung agrarpolitischer Zielvorstellungen im Bauplanungsrecht nicht als sachfremd und damit nicht als Verstoß gegen das Willkürverbot (Art. 3 GG) angesehen werden kann. Zum anderen stellt die genannte Regelung lediglich eine zulässige Inhaltsbestimmung des Eigentumsbegriffs (Art. 14 Abs. 1 Satz 2 GG) durch den Gesetzgeber dar. Die Planungshoheit der Gemeinden (Art. 28 Abs. 2 GG) wird nicht eingeschränkt. Eine Ergänzung der Baunutzungsverordnung wäre keine Ersatzlösung. Die Fraktion der SPD hat mit Schreiben vom 23. Juni 1989 ihren Antrag Einstellung aller Atomwaffenversuche - Drucksache 11/2204 - zurückgezogen. 11972* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 157. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. September 1989 Die Fraktion DIE GRÜNEN hat mit Schreiben vom 8. August 1989 ihren Antrag Menschenrechte in Kolumbien — Drucksache 11/2404 — zurückgezogen. Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuß Drucksache 11/2133 Drucksache 11/3316 Drucksache 11/4456 Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 10/5910 Drucksache 11/583 Drucksache 11/1531 Drucksache 11/2362 Drucksache 11/3017 Drucksache 11/3644 Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Drucksache 11/2953 Ausschuß für Jugend, Famille, Frauen und Gesundheit Drucksache 11/596 Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Finanzausschuß Drucksache 11/4019 Nr. 2.2, 2.3 Drucksache 11/4081 Nr. 2.4 Drucksache 11/4337 Nr. 3 Drucksache 11/4451 Nr. 2.3 Drucksache 11/4534 Nr. 2.2 Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Drucksache 11/4161 Nr. 2.11-2.17 Drucksache 11/4238 Nr. 2.4-2.8, 2.10, 2.11 Drucksache 11/4337 Nr. 8, 9, 11-21 Drucksache 11/4405 Nr. 3.5 Drucksache 11/4451 Nr. 2.7-2.14 Drucksache 11/4534 Nr. 2.8-2.16 Ausschuß für Jugend, Famille, Frauen und Gesundheit Drucksache 11/4337 Nr. 22, 23 Drucksache 11/5051 Nr. 41 Ausschuß für Verkehr Drucksache 11/4161 Nr. 2.20 Der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland hat mit Schreiben vom 22. August 1989 gemäß § 30 Absatz 4 des Bundesbahngesetzes vom 13. Dezember 1951 den Wirtschaftsplan nebst Stellenplan der Deutschen Bundesbahn für das Geschäftsjahr 1989 mit der Bitte um Kenntnisnahme übersandt. Der Bundesminister für Verkehr hat den Wirtschaftsplan 1989 und den Stellenplan zum Wirtschaftsplan 1989 im Einvernehmen mit dem Bundesminister der Finanzen genehmigt. Der Bundesminister für Post und Telekommunikation hat mit Schreiben vom 9. August 1989 gemäß § 31 der Posthaushaltsordnung den Nachtrag zum Haushaltsplan der Deutschen Bundespost für das Haushaltsjahr 1989 mit der Bitte um Kenntnisnahme übersandt. Beide Unterlagen liegen im Parlamentsarchiv zur Einsichtnahme aus.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Willfried Penner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Kollege Hirsch, Sie wissen ja, daß diese Frage bei uns derzeit diskutiert wird.

    (Marschewski [CDU/CSU] : Wo? Nirgendwo!)

    — Sie wird offen diskutiert, und das ist auch gut so. Ich bin der Meinung, die ich vorgetragen habe. Solange ich nicht vom Gegenteil überzeugt werde — und die Argumente müssen dann schon sehr stichhaltig sein — , bleibe ich dabei.
    Bei aller Bedeutung der Parteien für die Funktionstüchtigkeit des demokratischen Staates tut das Parlament mit seinen gewählten Parteivertretern gut daran, verstärkt deutlich zu machen, daß die Parteien wohl an der politischen Willensbildung des Volkes mitwirken, wie das Grundgesetz es vorsieht, jedoch dafür allein nicht zuständig sind. So unabweisbar der Kampf um Einfluß auch zum Wesen der demokratischen Auseinandersetzung gehört: Etwas mehr Genierlichkeit wäre gewiß nicht fehl am Platze.
    Da wir gerade bei Problemen der Parteien sind: So neu sind Fragen, Sorgen und auch Streit beim Aufkommen neuer politischer Gruppierungen nebst ihren Inhalten nicht, wie man aus Diskussionen in jüngster Zeit manchmal entnehmen könnte. Die Fünf-Prozent-Klausel ist ja in den 50er Jahren nicht ohne Grund durchgesetzt worden. Protestpotential, Sehnsüchte nach rückwärts und Überspanntheiten in andere Richtungen hat es auch in der Frühzeit der Republik gegeben. Die Bindungskraft der großen Parteien war damals vielleicht stärker, und den Rest erledigte dann die Sperrklausel.
    Heutzutage scheint sie kein unüberwindliches Hindernis mehr zu sein, bedauerlicherweise auch für solche Parteien, die Warn- und Mahnschilder der Ver-



    Dr. Penner
    gangenheit als Orientierungspunkte für die Zukunft propagieren. Über die Ursachen dieser Entwicklung ist viel beraten, besprochen und noch mehr gerätselt worden. Ich für meinen Teil bin der Meinung, daß derlei Auswüchse am wirkungsvollsten zu steuern sind, wenn man die eigenen politischen Möglichkeiten nutzt. Gewiß zählen dazu die Aufarbeitung nicht zu leugnender sozialer Fragen, der Umgang mit Ausländern, Aussiedlern und Asylbewerbern und in gewissem Maße auch die nationale Frage. Noch wichtiger ist, glaube ich, daß wir darauf verzichten, Scheinauseinandersetzungen mit großem Feldgeschrei zu führen, und dabei den eigentlichen Streitstoff vernebeln oder aus dem Auge verlieren.
    Die politische Auseinandersetzung muß in einer Form geführt werden, die anspricht und nicht etwa abstößt.
    Nach meiner Meinung ist es auch völlig unangemessen, in der politischen Auseinandersetzung mit Randparteien gleich den Verfassungsschutz zu bemühen. Verbote und administrative Maßnahmen dürfen tatsächlich nur das allerletzte Mittel sein. Den notwendigen politischen Kampf können diese Institutionen ohnehin nicht führen oder bestehen. Der Wettkampf kann nur bestanden werden, wenn die demokratisch bewährten Parteien — jede auf ihre Art — programmatisch wie personell so beschaffen sind, daß sie Menschen überzeugen können.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Es hat vielleicht seine Bewandtnis, daß während der Kanzlerschaft von Helmut Schmidt die Gelüste nach einem unschlagbar starken Staat trotz des damals virulenten Terrorismus in Schranken gehalten werden konnten. Gerade deswegen müßte sich der jetzige Amtsinhaber Helmut Kohl fragen, ob die Formierung der äußersten Rechten auch mit dem sich stetig verdichtenden Eindruck der Führungs- und Orientierungslosigkeit der Bundesregierung zusammenhängt.
    Frau Präsidentin, meine Damen und Herren, wir haben noch viel zu tun, und wir erwarten von dem Bundesinnenminister, daß er sich weiter ans Werk macht. Er hat einiges getan, und ich neige zu der Auffassung, daß er in seinen Bemühungen nicht nachlassen wird. Wir werden nicht immer einer Meinung sein, vielleicht wird uns vieles sogar trennen. Aber eines ist sicher: Wir werden uns bemühen, mit unseren Beiträgen, die wir geschildert haben, zu überzeugen. Was Sie, Herr Minister, angeht, so sollten Sie den Kontakt, den Dialog mit dem Fachausschuß und dem Parlament nicht abreißen lassen, sondern den Kontakt eher verdichten.

    (Frau Dr. Vollmer [GRÜNE]: Das klingt aber sehr nach Großer Koalition!)

    Es wäre Ihr Beitrag, die Gewichte zwischen Regierung und Parlament wieder auszubalancieren.
    Schönen Dank für die Geduld.

    (Beifall bei der SPD)



Rede von Dr. Rita Süssmuth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Abgeordnete Gerster (Mainz).

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Johannes Gerster


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Kollege Penner hat, wie gewohnt, lang, langatmig und langweilig gesprochen

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    und einen Bauchladen voller durchaus wichtiger Probleme präsentiert, diese Probleme jedoch nur angerissen. Er hat Frontstellungen beschrieben, die meines Erachtens falsch sind. Das Entscheidende ist aber — hier sind wir in unseren Erwartungen an die Opposition etwas anspruchsvoller — : Lösungen hat er im wesentlichen nicht dargetan.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Leider Gottes überhaupt nicht!)

    Herr Kollege Penner, um gleich ein Beispiel zu nennen: Wir sind uns ja einig, daß die Zunahme der organisierten Kriminalität im Bereich des Rauschgifthandels ein Riesenproblem darstellt. Aber ich frage Sie: Was soll in einer Bundestagsdebatte die Klage, man solle nicht den Produzenten-, Herstellerländern die ganze Schuld zuschieben? Das tut doch niemand in diesem Land. Nennen Sie mir einen Politiker, der Kolumbien die Schuld für die Probleme, die wir hier mit dem Rauschgift haben, zurechnen würde. Das Gegenteil ist der Fall. Die CDU/CSU hat wiederholt gefordert, die Europäische Gemeinschaft möge ein Substitutionsprogramm auflegen und diesem armen Land helfen, damit die armen Bauern nicht gezwungen sind, Koka anzubauen, sondern Kakao und andere Produkte anbauen können. Das ist doch unsere Politik.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Kommen Sie hier doch bitte nicht mit falschen Frontstellungen.
    Man kann von der Opposition schon erwarten, daß sie bei einem so wichtigen Thema wie der Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität einmal Stellung zu Vorschlägen nimmt, die von der CDU/CSU und der FDP auf den Tisch des Hauses gelegt worden sind. Bitte sagen Sie doch einmal, was Sie machen wollen. Bitte nehmen Sie dazu Stellung, ob Sie z. B. bereit sind, unsere Forderung zu unterstützen, eine gesetzliche Grundlage zu schaffen, damit verdeckt ermittelnde Beamte in die Lage gesetzt werden, in die Unterwelt vorzustoßen und die großen Gangster dingfest zu machen und sie ihrer Strafe zuzuführen. Bitte sagen Sie doch, ob Sie bereit sind, mit uns gemeinsam eine bessere Möglichkeit zu schaffen, die Vermögensgewinne der Drogenbosse abzuschöpfen, damit diese ihre Geschäfte nicht weiter betreiben können. Oder sagen Sie, ob Sie bereit sind, mit uns gemeinsam einen neuen Straftatbestand zu schaffen, mit dem die Geldwäsche bestraft wird. — Sie bleiben auf diese Fragen Antworten schuldig; Sie beklagen; Sie malen ein allgemeines Zerrbild, ohne letzten Endes Lösungen darzutun.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Meine Damen, meine Herren, dasselbe spielt sich in der Ausländerpolitik ab.

    (Bohl [CDU/CSU]: Spitzt den Mund, aber pfeift nicht!)




    Gerster (Mainz)

    Natürlich — das hat die CDU/CSU immer klargemacht — werden wir im Rahmen der Europäischen Gemeinschaft an der Freizügigkeit festhalten. Wir sind insoweit ein offenes Land. Natürlich können auch in Zukunft politisch Verfolgte zu uns kommen. Natürlich wollen wir ein gutes Miteinander zwischen Deutschen und Ausländern in diesem Land, wobei klar ist, daß jeder Ausländer hier nach seinen eigenen kulturellen und religiösen Vorstellungen leben kann.
    Die Frage ist nur, was wir tun angesichts des Drucks, der auf Grund der wirtschaftlich unterschiedlichen Stärke der einzelnen Regionen in Europa durch die Einwanderung bei uns entsteht, d. h. was wir tun, wenn die Zahl der Ausländer zunimmt, ob es nicht richtig ist, diesen Ausländern auf Dauer die Möglichkeit der Einbürgerung zu bieten, damit sie gleiche Rechte haben, gleiche Verantwortlichkeiten wahrnehmen und als Partner mit uns leben.

    (Dr. Dregger [CDU/CSU]: Und gleiche Pflichten haben!)

    Wir haben doch heute das Problem, Herr Kollege Penner, daß Ausländer und Deutsche nicht miteinander, sondern allzusehr nebeneinander leben. Ein wirkliches Miteinanderleben setzt voraus, daß sich die Ausländer auf Dauer voll zu dieser Gemeinschaft bekennen, zumindest die Ausländer der zweiten und der dritten Generation, und dementsprechend Deutsche werden.

    (Dr. Dregger [CDU/CSU]: Wenn sie das Wahlrecht haben!)

    Wer dies mit Begriffen wie „Assimilation" oder „Zwangsgermanisierung" — das haben nicht Sie gesagt, das sagen die GRÜNEN — diffamiert, der übersieht, daß wir in einer Welt leben, in der die Länder zwar immer enger aneinanderrücken, in der aber doch ganz offensichtlich die Sehnsucht der Menschen, in einer kulturellen Identität zu leben, zunimmt. Sie können doch die Augen nicht davor verschließen, daß wir in einer Welt leben, die zwar immer kleiner wird, in der aber — ob nun in sogenannten Vielvölkerstaaten unter totalitären Vorzeichen oder aber auch in Demokratien wie Irland und Spanien — die Sehnsucht der Menschen, ihr Bedürfnis, sich in einer kulturellen Identität geborgen zu fühlen, zunimmt.

    (Dr. Dregger [CDU/CSU]: So ist es!)

    Weil dies so ist, ist der Weg richtig, Ausländern, die lange hier leben und die auf Dauer hierbleiben wollen, eine faire Chance zu bieten, Deutsche zu werden. Das hat nichts mit Assimilierung oder mit Zwangsgermanisierung zu tun, sondern ist die natürlichste Sache der Welt.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Meine Damen, meine Herren, des weiteren hat Herr Penner hier die Behandlung der Asylbewerber beklagt. — Ich sage noch einmal: Politisch Verfolgte genießen bei uns Asyl. Daran wird nichts geändert.
    Das Problem ist aber ein ganz anderes. Das Problem ist, daß die Asylbewerber, die zu uns kommen und die einen ausgezeichneten rechtsstaatlichen Schutz genießen, und zwar durch alle Verwaltungsbehörden bis hin zum Bundesverwaltungsgericht, ihren Anspruch,
    als politisch Verfolgte anerkannt zu werden, durchklagen können, daß aber eben 94 % der Asylbewerber mit diesen Klagen nicht zum Erfolg kommen.

    (Dr. Dregger [CDU/CSU]: Ja!)

    Da muß man doch ganz offen und nüchtern feststellen, daß jeder Deutsche, der einen Verwaltungsgerichtsprozeß führt und verliert, die Konsequenzen tragen muß, daß aber bei Ausländern, die als Asylbewerber hierherkommen und nicht als politisch Verfolgte anerkannt werden, die Konsequenz ausbleibt.

    (Dr. Dregger [CDU/CSU]: Das geht nicht!)

    Herr Penner, statt hier Krokodilstränen zu weinen,
    sollten Sie sich mit Ihren Koalitionsfreunden in Berlin
    — in Berlin sind sie schon soweit — und mit Ihrem Sehnsuchts- und Wunschkoalitionspartner für Bonn, nämlich mit den GRÜNEN, auseinandersetzen, die ja in Berlin das Asylverfahren im Prinzip abschaffen und die Tore öffnen wollen. Meine Damen, meine Herren, mit dieser Politik, mit der Sie den Eindruck erwecken, daß jeder Ausländer der Welt zu uns kommen kann, verstärken Sie die Ausländerfeindlichkeit und den Fremdenhaß und bereiten Rechtsradikalen den Boden
    — Sie von der SPD und Sie von den GRÜNEN.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Dr. Vogel [SPD]: Immer dieser alte Mist!)

    Meine Damen, meine Herren, es ist doch ein Bild des Jammers: Während der rot-grüne Berliner Senat auf der einen Seite die Tore für Ausländer aufmacht, unternimmt ausgerechnet derselbe Berliner Senat alle Anstrengungen, um die deutschen Aussiedler und Übersiedler den anderen Bundesländern zuzulasten.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU)

    Hier hat doch der rot-grüne Senat gegen Deutsche entschieden und für ein praktisch unkontrolliertes Zugangsrecht von Ausländern in Berlin.

    (Dr. Dregger [CDU/CSU]: Unglaublich! Das ist ein Skandal!)

    Meine Damen und Herren, da kommt die ganze Zerrissenheit der SPD in der Frage deutscher Flüchtlinge aus der DDR zutage.
    Es ist wirklich schon bedrückend, in diesen Tagen erleben zu müssen, wie Deutsche aus absoluter Hoffnungslosigkeit, nämlich jemals in der DDR menschenwürdig leben zu können, hierherkommen, um hier in Freiheit statt in Unfreiheit leben zu können, Menschen, denen das Selbstbestimmungsrecht verweigert wird, die ihr Selbstbestimmungsrecht deshalb mit den Füßen ausüben. Uns sind diese Menschen willkommen. Daran gibt es überhaupt nichts zu deuteln.
    Aber, meine Damen und Herren, wäre es nach der SPD gegangen, wären diese Deutschen aus der DDR längst durch eine eigene DDR-Staatsbürgerschaft ausgegrenzt und ausgebürgert worden.

    (Dr. Dregger [CDU/CSU]: Ausgegrenzt! — Dr. Vogel [SPD]: Unsinn!)

    Es kämen Ausländer zu uns, wenn es nach Ihnen ginge.
    Meine Damen, meine Herren, der entscheidende Punkt ist doch, daß sich die SPD und zahlreiche SPD-Politiker — ob es Beschlüsse gibt, weiß ich nicht — in



    Gerster (Mainz)

    der Vergangenheit sehr offen für diese DDR-Staatsbürgerschaft ausgesprochen haben.

    (Dr. Penner [SPD]: „Mainz bleibt Mainz"!)

    Ich kann Ihnen den Vorwurf nicht ersparen — das ist der Unterschied zu uns —, daß sich damals diese Sprecher der SPD, namhafte Leute, für die Wünsche des Herrn Honecker entschieden haben, während wir uns für die Wünsche der Bürger in der DDR entschieden haben, nämlich Deutsche bleiben zu wollen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Vogel [SPD]: Dummes Zeug! — Dr. Dregger [CDU/ CSU]: Wir stellen uns an die Seite der Unterdrückten!)

    — Herr Vogel, wenn Sie sagen „Dummes Zeug" : Der Geschäftsführende Ausschuß der AL Berlin, Ihres Koalitionspartners, hat nach einem Bericht der „Frankfurter Rundschau" vom 26. August 1989 wörtlich zum Ausdruck gebracht:

    (Dr. Vogel [SPD]: Was geht uns denn das an?)

    DDR-Bürger sollten nach ihrer Ausreise in die Bundesrepublik wie Ausländer behandelt werden.

    (Bohl [CDU/CSU]: Unglaublich!)

    Das ist Ihr Koalitionspartner, für den Sie sich entscheiden. Was sagen Sie, Herr Vogel, zu diesem Koalitionspartner, zu dieser Aussage?

    (Bohl [CDU/CSU]: Das ist die neue Mehrheit!)

    Und damit das klar ist: Es sind doch auch Parteifreunde von Ihnen auf derselben Linie. So beklagt der SPD-Bundestagsabgeordnete Sielaff im „SPD-Pressedienst" vom 30. August 1989 im Zusammenhang mit den Bürgern, die aus der DDR weggehen, weil sie nicht mehr dort leben können: „Weglaufen ist kein verantwortliches Handeln" .

    (Zuruf von der CDU/CSU: Eine Schande ist das!)

    Ich frage mich: Welche Überheblichkeit muß ein Bundestagsabgeordneter haben, wenn er angesichts der Not dieser Menschen, die alles aufgeben, um in Freiheit leben zu können, ihnen hier aus dem sicheren Stand einer freiheitlichen Demokratie sagt: „Weglaufen ist kein verantwortliches Handeln"?

    (Zuruf von der CDU/CSU: Pfui!)

    Ich erwarte, Herr Vogel, daß Sie Ihren Parteifreund Sielaff zurückpfeifen. Das kann so nicht stehenbleiben.

    (Dr. Penner [SPD]: Das ist in der CDU so üblich! — Dr. Vogel [SPD]: Pfeifen Sie mal!)

    — Ja, Sie wollen das nicht hören.

    (Dr. Penner [SPD]: Pfeifen Sie mal Herrn Lummer ab!)

    Unter dem Hinweis darauf, daß die DDR nicht ausbluten dürfe, fordert der Berliner SPD-Abgeordnete Körting, daß die Übersiedlung gesetzlich und faktisch erschwert werden müsse. Meine Damen, meine Herren, hier sollen Menschenrechte Deutscher, nämlich das Menschenrecht der Freizügigkeit, beschnitten werden. Sie sollten hier Ihre Position zu Übersiedlern aus der DDR klären.
    Meine Damen, meine Herren, dieselben Probleme, dieselben Unklarheiten, Ungereimtheiten — Herr Penner, dazu hätten Sie Stellung nehmen sollen — gibt es doch auch hinsichtlich der Behandlung, der Beurteilung der deutschen Aussiedler, die aus Ost- und Südosteuropa kommen.

    (Dr. Penner [SPD]: Da hört man auch von Ihnen tolle Sachen!)

    Unsere Position ist ganz klar: Vorrang hat das Ziel, für die Deutschen in den Staaten Ost- und Südosteuropas die Lebensbedingungen dort zu verbessern. Wir werben niemand ab, und wir werben auch niemand an. Herr Penner, wir laden auch niemand ein. Der Unterschied ist: Wer es dort nicht aushalten kann, ist uns aus politischen und moralischen Gründen willkommen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Dr. Penner [SPD]: Wer hat sie denn alle eingeladen? Das waren Sie doch über Jahrzehnte! Das waren alle Bundesregierungen! Fangen Sie doch nicht an, Geschichtsklitterung zu machen! — Bohl [CDU/CSU]: Reden Sie jetzt von Karsten Voigt?)

    Und was sagen Sozialdemokraten? Herr Lafontaine hat von Deutschtümelei gesprochen. Das ist hier wiederholt zitiert worden. Es gibt noch eine Reihe von Erklärungen. Ich darf Ihren Herrn Sielaff, der sich bei einem Verband für Aussiedler gezeigt hat, zitieren. In „Neues Leben" vom 17. September 1986 sagt dieser merkwürdige Herr:
    Wir fühlen uns zu der Feststellung berechtigt, daß die Deutschen in der UdSSR mehr Möglichkeiten haben, als sie in der BRD haben würden.
    In der gleichen Zeitung schreibt er, ebenfalls am 17. September 1986:
    Die Verhältnisse, in denen die Sowjet-Deutschen leben, entsprechen voll und ganz meinen Vorstellungen von der Heimat.
    Der SPD-Landesvorsitzende Schröder schrieb vor wenigen Tagen, am 30. August 1989, in der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" :

    (Dr. Vogel [SPD]: Da stimmt noch nicht mal, daß der Landesvorsitzender ist! Da stimmt gar nichts! Keine Ahnung!)

    Wegen des Wohnungsmangels und der angespannten Lage auf dem Arbeitsmarkt sei es erforderlich, die Aufnahme der Aussiedler auf zehn bis fünfzehn Jahre zu strecken.
    Das sagt ein SPD-Landesvorsitzender in diesen Tagen.

    (Dr. Vogel [SPD]: Der weiß nicht einmal, daß der kein Landesvorsitzender ist! Keine Ahnung!)




    Gerster (Mainz)

    Nein, Herr Penner, die Probleme liegen ganz woanders. Ich sage Ihnen, Herr Vogel, wo die Probleme liegen. Die Probleme liegen darin,

    (Dr. Vogel [SPD]: Gerster erleuchtet uns!)

    daß Sie und andere hier Lippenbekenntnisse für die deutschen Übersiedler aus der DDR und für die deutschen Aussiedler abgeben

    (Dr. Vogel [SPD]: Finger runter!)

    — der Finger steht Ihnen besser zu; da haben Sie recht, Herr Lehrer —

    (Frau Matthäus-Maier [SPD]: Was sind Sie für ein Ekel! — Dr. Vogel [SPD]: Mieser Karnevalist!)

    und daß Ihre Parteifreunde draußen vor Ort in Wohnungsämtern und anderen Behörden die Menschen aufhetzen, indem sie sagen: Ihr hättet längst eine Wohnung bekommen, wenn der Kohl nicht die Aussiedler und Übersiedler herholen würde.

    (Dr. Vogel [SPD]: Wer macht denn das?)

    Sie betreiben mit Ihren Leuten eine ganz üble Demagogie

    (Dr. Vogel [SPD]: Noch ein Rühe! Ein zweiter Rühe! Christlicher Umgang! Hetzer! Hetzer!)

    und spielen wie in Berlin deutsche Aussiedler und Übersiedler gegen Ausländer aus. Hören Sie mit diesem Spiel auf!

    (Beifall bei der CDU/CSU — Dr. Vogel [SPD]: Von christlichem Umfang reden und dann hetzen! Schande! Miesling!)

    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich eine Schlußbemerkung machen. Wer dem Kollegen Penner zu früher Morgenstunde zugehört hat, hat bemerkt, daß er ein Zerrbild fürchterlicher innerpolitischer Verhältnisse dargelegt hat.

    (Zuruf von der SPD: Schlimm, was Sie hier von sich geben! — Dr. Vogel [SPD]: Das ist eine Jubiläumsrede! Da muß man sich schämen!)

    Meine Damen, meine Herren, im letzten Jahr kamen 340 000 Menschen in dieses Land, Deutsche und Ausländer. In diesem Jahr werden es über eine halbe Million sein: deutsche Übersiedler aus der DDR, deutsche Aussiedler aus Ost- und Südosteuropa, Asylbewerber aus fast aller Herren Länder.

    (Dr. Vogel [SPD]: Da brauchen wir die Republikaner gar nicht erst hier herinnen! Die Republikaner sind schon da!)

    Diese Menschen entscheiden sich für die Bundesrepublik Deutschland, weil sie wissen, daß dieser Staat ein Staat mit größtmöglichen persönlichen Freiheiten ist, ein Staat mit größtmöglichem Wohlstand — im Vergleich zu allen anderen Staaten — , und zwar für den kleinen Mann, und mit größtmöglichen Perspektiven für den einzelnen, auch für den kleinen Mann. Diese Leute wissen genau, daß sie in diesem Land besser leben als in fast allen anderen Ländern der Welt. Mit diesen Menschen, die voller Hoffnungen, voller Erwartungen, aber auch voller Energie zu uns kommen, um ihr Leben zu gestalten, wird die Koalition der Mitte — da können Sie sicher sein — die Probleme der Gegenwart für die Zukunft anpacken.

    (Frau Dr. Sonntag-Wolgast [SPD]: Das nennen Sie Mitte!)

    Herr Penner, Sie haben sich von dieser Lösung verabschiedet, indem sie nur gemäkelt, aber keinerlei Alternativen gezeigt haben.
    Ich bedanke ich für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Dr. Vogel [SPD]: Pfui Teufel! — Zuruf von der SPD: Helau! — Bohl [CDU/CSU]: Das saß!)