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    Plenarprotokoll 11/143 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 143. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1989 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Horn und Niggemeier 10537 A Erweiterung der Tagesordnung 10537 B, 10580 D Absetzung des Punktes 15 — Beteiligung von Daimler-Benz an MBB — von der Tagesordnung 10537 D Nachträgliche Überweisung eines Gesetzentwurfes an den Innenausschuß . . . 10537 D Begrüßung des Präsidenten des Reichstages der Republik Finnland, Herrn Kalevi Sorsa, und seiner Delegation 10544 A Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Errichtung neuer Freihäfen und zur Änderung des Zollgesetzes (Drucksache 11/4033) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Reform der gesetzlichen Rentenversicherung (Rentenreformgesetz 1992) (Drucksache 11/4452) . 10537 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Abgeordneten Roth, Dr. Jens, Dr. Ehrenberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Gegen eine Mammutfusion Daimler-Benz/Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB) (Drucksache 11/4518) 10538 A Tagesordnungspunkt 4: a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Susset, Michels, Eigen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Paintner, Heinrich, Bredehorn und der Fraktion der FDP zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Frau Flinner, Kreuzeder und der Fraktion DIE GRÜNEN zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Agrarbericht 1988 Agrar- und ernährungspolitischer Bericht der Bundesregierung (Drucksachen 11/2138, 11/2159, 11/2164, 11/2189, 11/4063) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Agrarbericht 1989 Agrar- und ernährungspolitischer Bericht der Bundesregierung (Drucksachen 11/3968, 11/3969) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Frau Flinner, Kreuzeder und der II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1989 Fraktion DIE GRÜNEN zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" für den Zeitraum 1988 bis 1991 (Drucksachen 11/2453, 11/4234) d) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Susset, Michels, Eigen, Sauter (Epfendorf), Freiherr von Schorlemer und Genossen und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Bredehorn, Paintner, Heinrich, Kohn, Dr. Hitschler und der Fraktion der FDP: Europäischer Binnenmarkt und Land- und Forstwirtschaft (Drucksachen 11/3689, 11/4374) e) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung a) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Regelung der viehseuchenrechtlichen Kontrollen im innergemeinschaftlichen Handel im Hinblick auf den gemeinsamen Binnenmarkt b) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Verstärkung der Kontrollen hinsichtlich der Anwendung der veterinärrechtlichen Vorschriften c) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1468/81 betreffend die gegenseitige Unterstützung der Verwaltungsbehörden der Mitgliedstaaten und die Zusammenarbeit dieser Behörden mit der Kommission, um die ordnungsgemäße Anwendung der Zoll- und der Agrarregelung zu gewährleisten (Drucksachen 11/3117 Nr. 2.4, 11/4013) f) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung a) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung einer Finanzierungsfazilität für Nahrungsmitteleinfuhren von Entwicklungsländern aus der Europäischen Gemeinschaft b) Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Festsetzung der Bedingungen für öffentlich unterstützte Agrarexportkredite (Drucksachen 11/3117 Nr. 2.5, 11/4245) g) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über die gemeinsame Marktorganisation für Schaf- und Ziegenfleisch (Drucksachen 11/3703 Nr. 2.11, 11/4061) h) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Abweichung von der Verordnung (EWG) Nr. 797/85 hinsichtlich bestimmter Investitionsbeihilfen für Schweinehaltungen (Drucksachen 11/4019 Nr. 2.26, 11/4401) i) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung des Anhangs II der Richtlinien 76/895/EWG und 86/362/EWG zur Festsetzung von Höchstgehalten an Rückständen von Schädlingsbekämpfungsmitteln auf und in Obst und Gemüse sowie Getreide (Drucksachen 11/561 Nr. 2.7, 11/1137) j) Beratung des Antrags der Abgeordneten Sauter (Epfendorf), Carstensen (Nordstrand), Herkenrath, Kalb, Kroll-Schlüter, Michels, Niegel, Freiherr von Schorlemer, Susset, Bayha, Eigen, Schartz (Trier) und Genossen und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Paintner, Bredehorn, Frau Folz-Steinacker, Frau Walz und der Fraktion der FDP: Intensivierung und Koordinierung der Agrarforschung für die Dritte Welt und in der Dritten Welt (Drucksache 11/4211) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Flinner, Kreuzeder und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verbesserung der sozialen Situation der Bäuerinnen (Drucksache 11/4468) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Flinner, Kreuzeder und der Fraktion DIE GRÜNEN: Keine Flächen- und Betriebsstilllegungen, sondern Überschußbeseitigung und ökologische Intensivierung der Landbewirtschaftung (Drucksachen 11/913, 11/4501) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1989 III Kiechle, Bundesminister BML 10540B Oostergetelo SPD 10544 B Susset CDU/CSU 10547 D Kreuzeder GRÜNE 10551 A Bredehorn FDP 10553 B Frau Adler SPD 10556 A Sauter (Epfendorf) CDU/CSU 10557 C Frau Flinner GRÜNE 10559 A Heinrich FDP 10560 C Sielaff SPD 10562 B Kalb CDU/CSU 10563 D Müller (Schweinfurt) SPD 10565 D Freiherr Heereman von Zuydtwyck CDU/ CSU 10568 B Tagesordnungspunkt 5: Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung des Geschäftswertes bei land- oder forstwirtschaftlichen Betriebsübergaben (Drucksachen 11/2343, 11/4394) Eylmann CDU/CSU 10571A Schütz SPD 10572 A Kleinert (Hannover) FDP 10573 D Engelhard, Bundesminister BMJ 10574 C Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Beschlußempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 109, 110 und 111 zu Petitionen (Drucksachen 11/4384, 11/4385, 11/4386) Weiss (München) GRÜNE 10575 B Dr. Göhner CDU/CSU 10576 C Reuter SPD 10577 D Frau Dr. Segall FDP 10578 D Peter (Kassel) SPD 10579 C Namentliche Abstimmung 10580 D Ergebnis 10603 B Zusatztagesordnungspunkt 5: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zur zukünftigen Kohlepolitik Jung (Düsseldorf) SPD 10581B Gerstein CDU/CSU 10582 A Stratmann GRÜNE . . 10583B, 10589D, 10600 D Beckmann FDP 10584 B Einert, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 10585 B Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU 10587 A Menzel SPD 10588 A Dr.-Ing. Laermann FDP 10588D Dr. Haussmann, Bundesminister BMWi . 10590 C Lafontaine, Ministerpräsident des Saar- landes 10592A, 10597 C Müller (Wadern) CDU/CSU 10594 A Schreiner SPD 10595 A Dr. Blüm, Bundesminister BMA 10596A, 10598B Hinsken CDU/CSU 10598 C Schäfer (Offenburg) SPD 10599 C Dr. Sprung CDU/CSU 10601 B Vizepräsident Cronenberg 10590 B Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE (Erklärung nach § 32 GO) 10602 C Tagesordnungspunkt 7: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung von Rechtsvorschriften über die Abtretung von Beamtenbezügen zum Heimstättenbau (Drucksachen 11/3256, 11/4443) . 10604 D Tagesordnungspunkt 8: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung der Bundes-Apothekerordnung (Drucksachen 11/4231, 11/4459) . . . 10605 A Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 112 und 113 zu Petitionen (Drucksachen 11/4431, 11/4432) 10605 B Tagesordnungspunkt 9: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 22. April 1988 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Simbabwe zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen, vom Vermögen und von den Gewinnen aus der Veräußerung von Vermögen (Drucksachen 11/3645, 11/4411) Frau Eid GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 10605D Tagesordnungspunkt: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP: Parlamentswahlen in Panama (Drucksache 11/4527) Volmer GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 10606A IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1989 Tagesordnungspunkt 11: a) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Lenzer, Maaß, Engelsberger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr.-Ing. Laermann, Kohn, Neuhausen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Bilanz und Zukunftsperspektiven der Forschungspolitik (Drucksachen 11/1630, 11/2683) b) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Vosen, Roth, Dreßler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Forschung zur Humanisierung des Arbeitslebens (Drucksachen 11/2601, 11/3780) c) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Beendigung des Forschungsprojekts Eurobrüter (ERUG) (Drucksache 11/4179) d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Umsetzung des Berichts der Bundesregierung über „Status und Perspektiven der Großforschungseinrichtungen" (Drucksachen 10/6225, 11/3725) e) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Entscheidung des Rates über ein mehrjähriges Forschungs- und Entwicklungsprogramm (1989 bis Mitte 1993) für Nahrungsmittelwissenschaft und -technologie „FLAIR" (FoodLinked Agro-Industrial Research) Nahrungsmittelbezogene agrarindustrielle Forschung (Drucksachen 11/2899 Nr. 3.30, 11/3994) f) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bundesbericht Forschung 1988 (Drucksachen 11/2049, 11/4112) Lenzer CDU/CSU 10607 B Vosen SPD 10609 A Dr.-Ing. Laermann FDP 10610D Wetzel GRÜNE 10612D Engelsberger CDU/CSU 10615 A Catenhusen SPD 10616 D Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 10620 C Timm FDP 10624 C Maaß CDU/CSU 10626 A Seidenthal SPD 10627 D Dr. Voigt (Northeim) CDU/CSU 10629 B Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft zum Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zum Entwurf eines Gesetzes zur Ergänzung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente und zum Schutz der Solidargemeinschaft vor Leistungsmißbrauch (Achtes Gesetz zur Änderung des Arbeitsförderungsgesetzes) (Drucksachen 11/1167, 11/3862) Kastning SPD 10630 B Schemken CDU/CSU 10631 D Frau Hillerich GRÜNE 10634 A Neuhausen FDP 10635 A Dr. Lammert, Parl. Staatssekretär BMBW 10635 D Tagesordnungspunkt 13: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dreßler, Heyenn, Andres, Egert, Dr. Haack, Hasenfratz, Kirschner, Peter (Kassel), Reimann, Schanz, Schreiner, Frau Steinhauer, Urbaniak, Frau Weiler, von der Wiesche, Bernrath, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinheitlichung der Kündigungsfristen von Arbeitern und Angestellten (Zweites Arbeitsrechtsbereinigungsgesetz) (Drucksache 11/956) Frau Steinhauer SPD 10636D Fuchtel CDU/CSU 10637 D Hoss GRÜNE 10640 B Heinrich FDP 10641B Hasenfratz SPD 10642 D Seehofer, Parl. Staatssekretär BMA . . 10644 C Tagesordnungspunkt 14: a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der Vereinbarung vom 25. November 1986 über die Bereitstellung und den Betrieb von Flugsicherungseinrichtungen und -diensten durch EUROCONTROL in der Bezirkskontrollzentrale Maastricht (Drucksachen 11/3814, 11/4173) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu den Unterrichtungen durch das Europäische Parlament Entschließung zum Luftfrachtverkehr in der Gemeinschaft Entschließung zur Zukunft von Eurocontrol im Rahmen der Flugsicherung im westeuropäischen Luftraum Entschließung zur potentiellen Kapazität der Flughäfen in der Europäischen Ge- Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1989 V meinschaft im Hinblick auf die Herausforderung von 1992, zur Überlastung der Flughäfen und zu den Problemen der Luftverkehrssicherheit Entschließung zur Liberalisierung des Luftverkehrs, zur Vollendung des Binnenmarktes und zu den Folgen für die Sicherheit im Flugverkehr (Drucksachen 11/1958, 11/2731, 11/2732, 11/2733, 11/4249) Tillmann CDU/CSU 10646 C Ibrügger SPD 10648 A Gries FDP 10649B Frau Teubner GRÜNE 10651 B Jung (Limburg) CDU/CSU 10652 B Kretkowski SPD 10654 A Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Teubner, Frau Rock, Weiss (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verkehr am Oberrhein (Drucksache 11/3863) Frau Teubner GRÜNE 10655 C Haungs CDU/CSU 10656 B Frau Faße SPD 10657 B Kohn FDP 10658B Tagesordnungspunkt 16: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 1989 (Nachtragshaushaltsgesetz 1989) (Drucksache 11/4350) Dr. Waigel, Bundesminister BMF . . . 10659A Esters SPD 10660 D Borchert CDU/CSU 10661D Frau Vennegerts GRÜNE 10663 A Dr. Weng (Gerlingen) FDP 10664 A Tagesordnungspunkt 17: a) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über den Stand der Arbeiten zur Umsetzung der Beschlüsse der 2. Internationalen Nordseeschutz-Konferenz vom 24. bis 25. November 1987 in London (Drucksache 11/3847) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung an den Deutschen Bundestag über die weitere Entwicklung der Belastung der Gewässer durch Ammonium-Stickstoff und Phosphor (Drucksache 11/4213) Grüner, Parl. Staatssekretär BMU . . . 10665 B Frau Blunck SPD 10666 C Harries CDU/CSU 10667 C Frau Garbe GRÜNE 10668 B Wolfgramm (Göttingen) FDP 10669 C Zusatztagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Zwölften Gesetzes zur Änderung des Bundeskindergeldgesetzes (Drucksache 11/4508) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundeserziehungsgeldgesetzes und anderer Vorschriften (Drucksache 11/4509) Frau Männle CDU/CSU 10670 C Frau Schoppe GRÜNE 10671 C Eimer (Fürth) FDP 10672 C Frau Dr. Götte SPD 10673 D Werner (Ulm) CDU/CSU 10675 C Hüser GRÜNE 10677 A Frau Dr. Lehr, Bundesminister BMJFFG 10677 D Nächste Sitzung 10678 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 10679* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1989 10537 143. Sitzung Bonn, den 11. Mai 1989 Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 12.05.89 * Amling SPD 12.05.89 Antretter SPD 12.05.89* Bindig SPD 12.05.89 * Frau Blunck SPD 12.05.89* Böhm (Melsungen) CDU/CSU 12.05.89 * Dr. Briefs GRÜNE 12.05.89 Buschbom CDU/CSU 12.05.89 Büchner (Speyer) SPD 12.05.89 * Bühler (Bruchsal) CDU/CSU 12.05.89 * Dr. von Bülow SPD 11. 05.89 Frau Conrad SPD 12. 05.89 Dr. Ehrenberg SPD 12.05.89 Eich GRÜNE 12.05.89 * Dr. Feldmann FDP 12.05.89** Frau Fischer CDU/CSU 12.05.89 * Francke (Hamburg) CDU/CSU 12.05.89 Gallus FDP 12.05.89 Frau Geiger CDU/CSU 12.05.89 Genscher FDP 12.05.89 Dr. Hauff SPD 12.05.89 Heimann SPD 11.05.89 Dr. Hennig CDU/CSU 12.05.89 Dr. Holtz SPD 11.05.89 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Höffkes CDU/CSU 12.05.89 * Irmer FDP 12.05.89 Frau Kelly GRÜNE 12.05.89 Kittelmann CDU/CSU 12. 05.89 ** Klein (Dieburg) SPD 12.05.89 Dr. Klejdzinski SPD 12.05.89 Dr. Graf Lambsdorff FDP 11. 05.89 Lenzer CDU/CSU 12. 05.89 ' Frau Luuk SPD 12.05.89* Frau Dr. Martiny-Glotz SPD 12.05.89 Dr. Müller CDU/CSU 12.05.89* Niegel CDU/CSU 12.05.89* Frau Pack CDU/CSU 12.05.89* Paintner FDP 12.05.89 Pfuhl SPD 12.05.89 * PoB SPD 11.05.89 Reddemann CDU/CSU 12.05.89 * Reuschenbach SPD 12.05.89 Rühe CDU/CSU 12.05.89 Dr. Schäuble CDU/CSU 12.05.89 Dr. Scheer SPD 12.05.89* Schmidt (München) SPD 12.05.89* von Schmude CDU/CSU 12.05.89* Dr. Soell SPD 12.05.89* Steiner SPD 11. 05.89* Dr. Todenhöfer CDU/CSU 12. 05.89 Voigt (Frankfurt) SPD 12.05.89 Dr. Vondran CDU/CSU 11. 05.89 Frau Dr. Wilms CDU/CSU 12. 05.89 Dr. Wulff CDU/CSU 12.05.89 * Zierer CDU/CSU 12.05.89 * *
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    Rede von Maria Luise Teubner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE GRÜNEN/BÜNDNIS 90)

    Frau Präsidentin! Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer! Dem Gesetzentwurf der Bundesregierung zu EUROCONTROL — das will ich gleich vorweg sagen — werden wir zustimmen. Auch wir sind der Ansicht, daß sich internationale Kooperation bei der Kontrolle des oberen Luftraums bewährt hat.
    Anlaß zu dieser Debatte gab aber nicht Maastricht. Anlaß waren die regelmäßig zu den Urlaubszeiten auftretenden Verspätungen im Flugverkehr und die Verspätungen, die tagtäglich vorkommen, vor allem an den verkehrsreichsten Flughäfen München, Frankfurt und Düsseldorf.
    Da ist es dann auch gleich aus mit dem schönen Konsens, Herr Kollege Gries. Die Fraktionen der CDU/CSU, FDP und SPD haben aus den diesbezüglichen Unterrichtungen des Europaparlaments eine Beschlußempfehlung gebastelt, der wir schon in der Beratung des Verkehrsausschusses nicht zustimmen konnten. Die Gründe, aus denen wir da nicht zugestimmt haben, gelten auch für unsere Beratungen heute.
    Nehmen wir zunächst den Vorschlag, die Flugsicherung privatwirtschaftlich zu organisieren. Wir GRÜNEN hängen nicht am Beamtenrecht, weiß Gott nicht, aber Aufgaben der Flugsicherung sind tatsächlich hoheitliche Aufgaben. Sie sind mit denen der Verkehrspolizei vergleichbar.
    Man stelle sich einmal vor, die Lkw-Lobby wäre mit der Leistungsfähigkeit der Überwachung von Gefahrguttransporten unzufrieden und würde Kontrollinstanzen in Eigenregie fordern — vom Zoll gar nicht zu reden. Ich möchte Ihnen von hier aus keine Anregungen für weitere Untaten geben, aber vielleicht liegen entsprechende Anträge schon irgendwo vor.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Die Integration der militärischen Flugsicherung wird durch eine privatrechtliche Organisationsform eher verhindert. Dies ist aber lediglich das kleinere Übel gegenüber dem Sobernheimer Konzept; das wurde auch einmal diskutiert. Das hätte die Dominanz der Militärs im Luftraum bedeutet. Das ist uns noch einmal erspart geblieben. Die Flugsicherung gehört in eine Hand, und zwar in die zivile.
    Der Luftraum über der Bundesrepublik ist überlastet, keine Frage. In diesem Punkt sind wir einer Meinung. Nur: Sie müssen diesen Umstand endlich als eine natürliche Grenze begreifen, nicht als ein Problemchen, das man durch irgendwelche FlickwerkMaßnahmen lösen könnte. Denn die Expertenanhörung im Oktober 1988 hat völlig klar ergeben: Technische und organisatorische Verbesserungen in den Flugsicherungszentralen einerseits und Modernisierung der Navigationseinrichtungen in allen Flugzeugen andererseits können höchstens eine Kapazitätserhöhung von 20 bis 30 % bringen. Höchstens! Es wird aber mit einer Verdoppelung des Flugverkehrsaufkommens bis zum Jahre 2000 gerechnet. Die ist nicht zu verkraften und nicht realistisch.
    Aber was machen Sie? Sie nehmen diesen Trend wie so viele einfach hin, Sie laufen ihm hinterher, Sie versuchen mit völlig ungeeigneten Mitteln, den prognostizierten Zuwächsen sozusagen einen zweiten Himmel zu eröffnen. Schließlich sollen z. B. die ca. 500 Airbusse, die im Augenblick in den Auftragsbüchern stehen, nachher nicht in den Hangars herumstehen, sondern irgendwann auch einmal in die Luft gehen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Fliegen, nicht in die Luft gehen!)

    Schließlich tobt zwischen dem europäischen Airbus und den amerikanischen Zivilflugzeugherstellern ein erbitterter Kampf um Marktanteile. Weltweit gibt es derzeit etwa 7 200 Maschinen; im Jahre 2005 sollen es etwa 11 800 Maschinen sein, die sich dann an dem einen Himmel bewegen sollen. Da ist es überhaupt kein Wunder, daß sich in dieser Regierung und den sie stützenden Fraktionen niemand findet, der sich ernsthaft um Konzepte zur Vermeidung des Flugverkehrs, um Konzepte zum Umsteigen auf die Bahn kümmert.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das verhindert ihr doch!)

    Sie sprechen in Ihrer Beschlußempfehlung zwar von den Vorteilen eines integrierten Verkehrsnetzes, die deshalb nicht zur Geltung kommen, weil es an der Einbindung der Flughäfen in das Schienennetz der Deutschen Bundesbahn mangele. Das stimmt schon. Wenn Sie aber von einem integrierten Verkehrsnetz reden und ich mir Ihre Verkehrspolitik ansehe, muß ich sagen: Sie gebrauchen nichts als Fremdworte!



    Frau Teubner
    Allein in der Bundesrepublik hat die Zahl der zivilen Inlandsflüge von 280 000 im Jahr 1970 auf mehr als 650 000 im vergangenen Jahr zugenommen. Ein Ende dieser gewollten Steigerungsraten — ich habe eben dafür ein paar Gründe genannt — ist nicht absehbar.
    Aus unserer Sicht — ich will das wirklich betonen — geht es nicht darum, dieses hochgerechnete Mehraufkommen zu bewältigen, sondern darum, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, daß unnötiger Flugverkehr vermieden wird; denn die ökologischen Folgen des Flugverkehrs sind immens. Auf der Erde werden die Flughafenanlieger und -anliegerinnen von immer mehr Lärm, von immer mehr Abgas- und Treibstoffemissionen gepeinigt, und über den Wolken brodelt eine Giftküche von Kohlenwasserstoffen, Kohlenmonoxid, Stickoxiden, Kohlendioxid und Ruß. In der üblichen Reiseflughöhe von etwa 10 km sind die Schadstoffpartikel der Abgase zudem extrem langlebig. Hier greifen sie den empfindlichen Ozongürtel der Stratosphäre an, der die Erde vor der UV-Strahlung schützt. Das alles haben wir ja schon einmal gehört. Ich nenne nur das Stichwort Enquete-Kommission Klimaschutz usw. Das betrifft aber die Umweltpolitiker, und die hören heute nicht zu. Die sogenannten Wasserdampfinjektionen erzeugen ferner langlebige künstliche Wolken, die einen zusätzlichen Beitrag zur Erwärmung der Erdatmosphäre leisten.
    Das alles, meine Damen und Herren, interessiert Sie aber offensichtlich überhaupt nicht. Ihnen geht es nicht um eine Verminderung dieser Schäden, sondern um Kapazitätsausweitungen für den Luftverkehr. In der Beschlußempfehlung steht ganz klar, was Sie machen wollen: „Im Flughafenbereich müssen die vorgesehenen Ausbaumaßnahmen zügig realisiert werden, Nachtstart- und -landeverbote sind zu lockern, die weniger belasteten Flughäfen müssen mehr als bisher in Anspruch genommen werden. ... bestehende Luftstraßen (müssen) erweitert oder parallele Luftstraßen eingerichtet werden." — Wenn Sie noch einen zweiten Himmel einziehen könnten, dann würden Sie das auch noch machen.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Eine solche Empfehlung für die Verkehrspolitik zeigt, daß alles Bedauern Ihrer sogenannten Umweltpolitiker über unsere vergiftete Umwelt, alles Reden vom Ozonloch, alles Reden von der Klimakatastrophe nichts ist als die Heuchelei von Wachstumsfetischisten, nichts ist als Krokodilstränen von Politikern, denen endgültig das Vertrauen entzogen gehört.

    (Beifall bei den GRÜNEN)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Jung (Limburg).

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Michael Jung


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Kolleginnen und Kollegen! Wir diskutieren hier heute nicht nur über EUROCONTROL, sondern auch über verschiedene Berichte des Europäischen Parlaments im Bereich des Luftverkehrs, der Flughäfen und auch der Flugsicherung. Ich möchte am Anfang sagen, daß eigentlich in kaum einem anderen Feld der Politik europäisches Handeln notwendiger und mehr gefordert ist als gerade hier im Bereich der Flugsicherung, daß aber bedauerlicherweise die Umsetzung vieler Resolutionen, die es hier auf EG-Ebene gibt, bis heute noch nicht ausreichend erfolgt ist.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, eingangs einige Anmerkungen zu meiner Vorrednerin, der Frau Kollegin Teubner. Sie sagen, eine Verdoppelung des Luftverkehrsaufkommens sei unrealistisch. Nehmen wir die Zahlen zur Kenntnis: Die jährlichen Steigerungsraten im Luftverkehr lagen seit 1986 zwischen 8 und 15 % Bis zum Jahre 2000 wird eine Verdoppelung prognostiziert.
    Wir haben ab 1993 den europäischen Binnenmarkt mit 320 Millionen Einwohnern. In diesem Zusammenhang wird es neue Wachstumsimpulse geben. Wir haben aber bereits heute Kapazitätsprobleme auf dem Boden, aber auch in der Luft.

    (Frau Teubner [GRÜNE]: Sagen Sie doch mal was zu den ökologischen Folgen!)

    — Ich sage auch dazu gleich etwas. Haben Sie noch etwas Geduld.
    Mit 48 Millionen Flugreisen erreichte die Bundesrepublik bereits im Jahre 1988 fast die Vorausschätzung für das Jahr 1995 im Bundesverkehrswegeplan. Die Startverzögerungen — auch das ist heute schon gesagt worden — stiegen dabei allein bei der Deutschen Lufthansa innerhalb eines Jahres um weit über 100 %.
    Umweltbelastende und unwirtschaftliche Warteschleifen über Frankfurt, München und Düsseldorf kamen hinzu. Im Vergleich zu 1980 nähern sich die Wartezeiten für Passagiere bei Verspätungen von über 15 Minuten in Europa fast der Verdoppelung.
    Und jetzt sagen Sie, wir sollten uns an den Bedürfnissen orientieren. Ich sage Ihnen: Es kann doch nicht Aufgabe der Politik sein, planwirtschaftliche Daten zu setzen, wer fliegt oder wer nicht fliegt. Ich sage Ihnen auch: Das ist ein Wachstum in diesem Bereich; das betrifft nicht nur die Zahl der Geschäftsreisen, sondern das betrifft auch viele, die jetzt dieser Debatte zuhören und die mit dem Flugzeug unterwegs sind, z. B. in den Urlaub oder woanders hin. Die Zahl der Privatreisenden nimmt zu. Die Politik hat die Voraussetzung dafür zu schaffen, daß diese Bedürfnisse befriedigt werden können, und zwar natürlich möglichst umweltschonend.
    Sie haben ferner gesagt, es komme darauf an, unnötigen Flugverkehr zu vermeiden. Aber wer entscheidet, welcher Flugverkehr unnötig ist? Sind wir Politiker diejenigen, die sagen: Das eine — die Geschäftsreise dorthin — ist wichtig, und das andere — die Fahrt in den Urlaub mit dem Flugzeug — ist unwichtig? Nein, unsere Aufgabe ist es, die Voraussetzung dafür zu schaffen, daß die Bedürfnisse dann auch befriedigt werden können.
    Natürlich werden dabei vielfältige Fragen aufgeworfen, Fragen nach der Sicherheit, nach Umweltbeeinträchtigungen, nach Wirtschaftlichkeit. Aber dann stellt sich die Frage: Was können wir hier tun? Ich will dazu einiges aufzählen. Wir brauchen ein besseres Betriebskonzept für die Luftfahrt im Bundesgebiet.



    Jung (Limburg)

    Wir müssen uns dabei vorrangig an folgenden Zielsetzungen orientieren: Einführung kurzer Flugwege und optimaler Flugprofile zur weitestgehenden Durchlässigkeit des gesamten deutschen Luftraumes und zur besseren wirtschaftlichen Nutzung und zur Erhöhung der Flugsicherheit.
    Wir brauchen weitere Ausbaumaßnahmen auch im Flughafenbereich. Ich nenne als Beispiel Frankfurt, wo ja in den nächsten Jahren ein Programm mit Milliardenaufwand realisiert werden soll, um Kapazitätsengpässe zu beseitigen.
    Wir müssen auch dafür sorgen, daß bisher wenig belastete Flughäfen mehr in Anspruch genommen werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich denke dabei an Köln/Bonn. Auch dies ist eine Aufgabe der Politik, durch Koordination dafür zu sorgen.
    Wir brauchen natürlich auch — Frau Kollegin Teubner, damit komme ich auf Sie zurück — eine bessere Anbindung der Flughäfen durch die Bundesbahn. Wenn wir ein integriertes Verkehrsnetz wünschen, dann müssen wir auch dafür sorgen, daß die Anbindung aller deutschen Flughäfen mit dem ICE geschieht. In der Vergangenheit sind hier bei der Planung Fehler gemacht worden, und die Auswirkungen sind noch heute sichtbar. Dies ist überhaupt keine Frage.
    Auf der anderen Seite aber verhindern gerade die GRÜNEN mit ihrem Widerstand zum Beispiel gegen die Schnellbahn Rhein-Ruhr/Rhein-Main, daß sinnvolle Ergänzungen im Schienenbereich geschaffen werden können.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Das geht eben nicht: den innerdeutschen Flugverkehr verbieten, wie Sie es wollen, und gleichzeitig Alternativen bei der Bundesbahn nicht ermöglichen. Das paßt nicht zusammen, meine Damen und Herren!

    (Zustimmung bei der CDU/CSU — Widerspruch bei den GRÜNEN)

    — Das mag jeder für sich selbst beurteilen.
    Zum Bereich der Flugsicherung! Hier bedarf es europäischer Lösungen. Diese europäischen Lösungen brauchen aber nationale Vorarbeiten. Herr Kollege Tillmann hat — wie auch die nachfolgenden Redner — am Anfang bereits darauf hingewiesen.
    Das ist im übrigen die Stunde des Parlaments und der Verkehrspolitiker gewesen, Herr Kollege Ibrügger. Da hätten wir gar nicht auf die Regierungsbank schauen müssen; denn hier hat sich die Koalition der Verkehrspolitiker über die eigentliche Koalition, die die Regierung stellt, hinaus mit Nachdruck dafür eingesetzt, daß Verbesserungen geschehen. Da gibt es überhaupt keinen Unterschied zwischen SPD, CDU/ CSU und FDP. Wir werden gemeinsam und mit Nachdruck, wie Kollege Gries es formuliert hat, dafür sorgen, daß das, was das Parlament als Souverän will, von der Regierung und der Bürokratie dann auch umgesetzt wird. Das ist unsere Aufgabe, und darauf werden wir achten.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)

    Es ist notwendig, meine Damen und Herren, daß wir eine deutsche Agentur für Flugsicherung schaffen. Sie ist als Gesellschaft des privaten Rechts und kostendeckend zu organisieren. Dadurch wird es nämlich möglich, personelle Engpässe flexibler zu beseitigen und auch notwendige Investitionen ohne Rücksicht auf den Bundeshaushalt tatsächlich in die Wege zu leiten.
    Notwendig ist auch eine bessere Zusammenarbeit mit der militärischen Seite. Diese muß verbessert und ergänzt werden. Bis zum Erreichen dieses Zieles der privatwirtschaftlichen Organisation ist es aber auch notwendig, Zwischenschritte zu gehen. Wir brauchen hier organisatorische, personelle und finanzielle Verbesserungen. Ich appelliere auch an dieser Stelle an die Fluglotsen, in den schwierigen Monaten, die im Sommer mit einer starken Inanspruchnahme der Flughäfen und des Luftraumes noch vor uns liegen werden, durch ihren Einsatz dafür zu sorgen, daß die Verspätungen und die Beeinträchtigungen für diejenigen Bürger, die das Flugzeug benutzen, auch zumutbar bleiben.

    (Zuruf von den GRÜNEN: Falsche Adresse!)

    Was wir im Bereich der Flugsicherung ebenfalls brauchen, ist die europäische Lösung. Hier bietet sich EUROCONTROL an. Weil eben der Luftraum grenzenlos ist, meine Damen und Herren, ist allerdings für die Zukunft unabdingbar, daß wir hierin auch Osteuropa einbinden. Das setzt voraus, daß dort auf die Dauer ebenfalls ein staatenübergreifendes Instrumentarium geschaffen wird.
    Meine Damen und Herren Kollegen! EUROCONTROL ist im Moment ja ebenfalls mit der Entwicklung und dem Betrieb einer europäischen VerkehrsflußSteuerungszentrale beauftragt. Dadurch soll sichergestellt werden, daß alle Kapazitätsreserven im Flugsicherungssystem voll ausgeschöpft werden können. Die derzeit noch vorhandenen zwölf europäischen Verkehrsfluß-Steuerungszentralen sollen in Stufen zunächst auf fünf und dann auf eine reduziert und zu einer zusammengefaßt werden.
    Ich meine, daß es auf Grund einer Vielzahl von Fakten, auch auf Grund der bisherigen Beiträge der Bundesrepublik in diesem Bereich unser Ziel sein muß, daß Sitz dieser Zentrale Frankfurt wird. Ich halte dies für ein ganz wichtiges Anliegen und bitte die Bundesregierung, mit dem notwendigen Nachdruck auch innerhalb der EG dafür einzutreten.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)

    Ich sage an dieser Stelle: Im übrigen, meine Damen und Herren, es ist absolut notwendig, daß sich die Bundesrepublik stärker als bisher bemüht, daß europäische Behörden auch in unserem Land angesiedelt werden und daß nicht nur Brüssel und Luxemburg die europäischen Zentren bleiben. Auch dies ist eine wichtige Aufgabe unserer Politik.



    Jung (Limburg)

    Meine Damen und Herren, ich bin sicher: Wenn wir, wie es sich in den Ausschußberatungen schon abgezeichnet hat, gemeinsam weiterhin über die Grenzen der Regierungskoalition dafür sorgen, daß diese zukunftsweisenden Maßnahmen ergriffen werden, werden wir in einigen Jahren Vollzug melden können, und die Situation, die wir heute noch beklagen, wird sich verbessert haben.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und der SPD)