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    Plenarprotokoll 11/143 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 143. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1989 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Horn und Niggemeier 10537 A Erweiterung der Tagesordnung 10537 B, 10580 D Absetzung des Punktes 15 — Beteiligung von Daimler-Benz an MBB — von der Tagesordnung 10537 D Nachträgliche Überweisung eines Gesetzentwurfes an den Innenausschuß . . . 10537 D Begrüßung des Präsidenten des Reichstages der Republik Finnland, Herrn Kalevi Sorsa, und seiner Delegation 10544 A Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Errichtung neuer Freihäfen und zur Änderung des Zollgesetzes (Drucksache 11/4033) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Reform der gesetzlichen Rentenversicherung (Rentenreformgesetz 1992) (Drucksache 11/4452) . 10537 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Abgeordneten Roth, Dr. Jens, Dr. Ehrenberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Gegen eine Mammutfusion Daimler-Benz/Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB) (Drucksache 11/4518) 10538 A Tagesordnungspunkt 4: a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Susset, Michels, Eigen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Paintner, Heinrich, Bredehorn und der Fraktion der FDP zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Frau Flinner, Kreuzeder und der Fraktion DIE GRÜNEN zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Agrarbericht 1988 Agrar- und ernährungspolitischer Bericht der Bundesregierung (Drucksachen 11/2138, 11/2159, 11/2164, 11/2189, 11/4063) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Agrarbericht 1989 Agrar- und ernährungspolitischer Bericht der Bundesregierung (Drucksachen 11/3968, 11/3969) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Frau Flinner, Kreuzeder und der II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1989 Fraktion DIE GRÜNEN zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" für den Zeitraum 1988 bis 1991 (Drucksachen 11/2453, 11/4234) d) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Susset, Michels, Eigen, Sauter (Epfendorf), Freiherr von Schorlemer und Genossen und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Bredehorn, Paintner, Heinrich, Kohn, Dr. Hitschler und der Fraktion der FDP: Europäischer Binnenmarkt und Land- und Forstwirtschaft (Drucksachen 11/3689, 11/4374) e) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung a) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Regelung der viehseuchenrechtlichen Kontrollen im innergemeinschaftlichen Handel im Hinblick auf den gemeinsamen Binnenmarkt b) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Verstärkung der Kontrollen hinsichtlich der Anwendung der veterinärrechtlichen Vorschriften c) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1468/81 betreffend die gegenseitige Unterstützung der Verwaltungsbehörden der Mitgliedstaaten und die Zusammenarbeit dieser Behörden mit der Kommission, um die ordnungsgemäße Anwendung der Zoll- und der Agrarregelung zu gewährleisten (Drucksachen 11/3117 Nr. 2.4, 11/4013) f) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung a) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung einer Finanzierungsfazilität für Nahrungsmitteleinfuhren von Entwicklungsländern aus der Europäischen Gemeinschaft b) Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Festsetzung der Bedingungen für öffentlich unterstützte Agrarexportkredite (Drucksachen 11/3117 Nr. 2.5, 11/4245) g) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über die gemeinsame Marktorganisation für Schaf- und Ziegenfleisch (Drucksachen 11/3703 Nr. 2.11, 11/4061) h) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Abweichung von der Verordnung (EWG) Nr. 797/85 hinsichtlich bestimmter Investitionsbeihilfen für Schweinehaltungen (Drucksachen 11/4019 Nr. 2.26, 11/4401) i) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung des Anhangs II der Richtlinien 76/895/EWG und 86/362/EWG zur Festsetzung von Höchstgehalten an Rückständen von Schädlingsbekämpfungsmitteln auf und in Obst und Gemüse sowie Getreide (Drucksachen 11/561 Nr. 2.7, 11/1137) j) Beratung des Antrags der Abgeordneten Sauter (Epfendorf), Carstensen (Nordstrand), Herkenrath, Kalb, Kroll-Schlüter, Michels, Niegel, Freiherr von Schorlemer, Susset, Bayha, Eigen, Schartz (Trier) und Genossen und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Paintner, Bredehorn, Frau Folz-Steinacker, Frau Walz und der Fraktion der FDP: Intensivierung und Koordinierung der Agrarforschung für die Dritte Welt und in der Dritten Welt (Drucksache 11/4211) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Flinner, Kreuzeder und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verbesserung der sozialen Situation der Bäuerinnen (Drucksache 11/4468) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Flinner, Kreuzeder und der Fraktion DIE GRÜNEN: Keine Flächen- und Betriebsstilllegungen, sondern Überschußbeseitigung und ökologische Intensivierung der Landbewirtschaftung (Drucksachen 11/913, 11/4501) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1989 III Kiechle, Bundesminister BML 10540B Oostergetelo SPD 10544 B Susset CDU/CSU 10547 D Kreuzeder GRÜNE 10551 A Bredehorn FDP 10553 B Frau Adler SPD 10556 A Sauter (Epfendorf) CDU/CSU 10557 C Frau Flinner GRÜNE 10559 A Heinrich FDP 10560 C Sielaff SPD 10562 B Kalb CDU/CSU 10563 D Müller (Schweinfurt) SPD 10565 D Freiherr Heereman von Zuydtwyck CDU/ CSU 10568 B Tagesordnungspunkt 5: Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung des Geschäftswertes bei land- oder forstwirtschaftlichen Betriebsübergaben (Drucksachen 11/2343, 11/4394) Eylmann CDU/CSU 10571A Schütz SPD 10572 A Kleinert (Hannover) FDP 10573 D Engelhard, Bundesminister BMJ 10574 C Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Beschlußempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 109, 110 und 111 zu Petitionen (Drucksachen 11/4384, 11/4385, 11/4386) Weiss (München) GRÜNE 10575 B Dr. Göhner CDU/CSU 10576 C Reuter SPD 10577 D Frau Dr. Segall FDP 10578 D Peter (Kassel) SPD 10579 C Namentliche Abstimmung 10580 D Ergebnis 10603 B Zusatztagesordnungspunkt 5: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zur zukünftigen Kohlepolitik Jung (Düsseldorf) SPD 10581B Gerstein CDU/CSU 10582 A Stratmann GRÜNE . . 10583B, 10589D, 10600 D Beckmann FDP 10584 B Einert, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 10585 B Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU 10587 A Menzel SPD 10588 A Dr.-Ing. Laermann FDP 10588D Dr. Haussmann, Bundesminister BMWi . 10590 C Lafontaine, Ministerpräsident des Saar- landes 10592A, 10597 C Müller (Wadern) CDU/CSU 10594 A Schreiner SPD 10595 A Dr. Blüm, Bundesminister BMA 10596A, 10598B Hinsken CDU/CSU 10598 C Schäfer (Offenburg) SPD 10599 C Dr. Sprung CDU/CSU 10601 B Vizepräsident Cronenberg 10590 B Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE (Erklärung nach § 32 GO) 10602 C Tagesordnungspunkt 7: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung von Rechtsvorschriften über die Abtretung von Beamtenbezügen zum Heimstättenbau (Drucksachen 11/3256, 11/4443) . 10604 D Tagesordnungspunkt 8: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung der Bundes-Apothekerordnung (Drucksachen 11/4231, 11/4459) . . . 10605 A Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 112 und 113 zu Petitionen (Drucksachen 11/4431, 11/4432) 10605 B Tagesordnungspunkt 9: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 22. April 1988 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Simbabwe zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen, vom Vermögen und von den Gewinnen aus der Veräußerung von Vermögen (Drucksachen 11/3645, 11/4411) Frau Eid GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 10605D Tagesordnungspunkt: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP: Parlamentswahlen in Panama (Drucksache 11/4527) Volmer GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 10606A IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1989 Tagesordnungspunkt 11: a) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Lenzer, Maaß, Engelsberger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr.-Ing. Laermann, Kohn, Neuhausen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Bilanz und Zukunftsperspektiven der Forschungspolitik (Drucksachen 11/1630, 11/2683) b) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Vosen, Roth, Dreßler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Forschung zur Humanisierung des Arbeitslebens (Drucksachen 11/2601, 11/3780) c) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Beendigung des Forschungsprojekts Eurobrüter (ERUG) (Drucksache 11/4179) d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Umsetzung des Berichts der Bundesregierung über „Status und Perspektiven der Großforschungseinrichtungen" (Drucksachen 10/6225, 11/3725) e) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Entscheidung des Rates über ein mehrjähriges Forschungs- und Entwicklungsprogramm (1989 bis Mitte 1993) für Nahrungsmittelwissenschaft und -technologie „FLAIR" (FoodLinked Agro-Industrial Research) Nahrungsmittelbezogene agrarindustrielle Forschung (Drucksachen 11/2899 Nr. 3.30, 11/3994) f) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bundesbericht Forschung 1988 (Drucksachen 11/2049, 11/4112) Lenzer CDU/CSU 10607 B Vosen SPD 10609 A Dr.-Ing. Laermann FDP 10610D Wetzel GRÜNE 10612D Engelsberger CDU/CSU 10615 A Catenhusen SPD 10616 D Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 10620 C Timm FDP 10624 C Maaß CDU/CSU 10626 A Seidenthal SPD 10627 D Dr. Voigt (Northeim) CDU/CSU 10629 B Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft zum Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zum Entwurf eines Gesetzes zur Ergänzung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente und zum Schutz der Solidargemeinschaft vor Leistungsmißbrauch (Achtes Gesetz zur Änderung des Arbeitsförderungsgesetzes) (Drucksachen 11/1167, 11/3862) Kastning SPD 10630 B Schemken CDU/CSU 10631 D Frau Hillerich GRÜNE 10634 A Neuhausen FDP 10635 A Dr. Lammert, Parl. Staatssekretär BMBW 10635 D Tagesordnungspunkt 13: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dreßler, Heyenn, Andres, Egert, Dr. Haack, Hasenfratz, Kirschner, Peter (Kassel), Reimann, Schanz, Schreiner, Frau Steinhauer, Urbaniak, Frau Weiler, von der Wiesche, Bernrath, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinheitlichung der Kündigungsfristen von Arbeitern und Angestellten (Zweites Arbeitsrechtsbereinigungsgesetz) (Drucksache 11/956) Frau Steinhauer SPD 10636D Fuchtel CDU/CSU 10637 D Hoss GRÜNE 10640 B Heinrich FDP 10641B Hasenfratz SPD 10642 D Seehofer, Parl. Staatssekretär BMA . . 10644 C Tagesordnungspunkt 14: a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der Vereinbarung vom 25. November 1986 über die Bereitstellung und den Betrieb von Flugsicherungseinrichtungen und -diensten durch EUROCONTROL in der Bezirkskontrollzentrale Maastricht (Drucksachen 11/3814, 11/4173) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu den Unterrichtungen durch das Europäische Parlament Entschließung zum Luftfrachtverkehr in der Gemeinschaft Entschließung zur Zukunft von Eurocontrol im Rahmen der Flugsicherung im westeuropäischen Luftraum Entschließung zur potentiellen Kapazität der Flughäfen in der Europäischen Ge- Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1989 V meinschaft im Hinblick auf die Herausforderung von 1992, zur Überlastung der Flughäfen und zu den Problemen der Luftverkehrssicherheit Entschließung zur Liberalisierung des Luftverkehrs, zur Vollendung des Binnenmarktes und zu den Folgen für die Sicherheit im Flugverkehr (Drucksachen 11/1958, 11/2731, 11/2732, 11/2733, 11/4249) Tillmann CDU/CSU 10646 C Ibrügger SPD 10648 A Gries FDP 10649B Frau Teubner GRÜNE 10651 B Jung (Limburg) CDU/CSU 10652 B Kretkowski SPD 10654 A Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Teubner, Frau Rock, Weiss (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verkehr am Oberrhein (Drucksache 11/3863) Frau Teubner GRÜNE 10655 C Haungs CDU/CSU 10656 B Frau Faße SPD 10657 B Kohn FDP 10658B Tagesordnungspunkt 16: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 1989 (Nachtragshaushaltsgesetz 1989) (Drucksache 11/4350) Dr. Waigel, Bundesminister BMF . . . 10659A Esters SPD 10660 D Borchert CDU/CSU 10661D Frau Vennegerts GRÜNE 10663 A Dr. Weng (Gerlingen) FDP 10664 A Tagesordnungspunkt 17: a) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über den Stand der Arbeiten zur Umsetzung der Beschlüsse der 2. Internationalen Nordseeschutz-Konferenz vom 24. bis 25. November 1987 in London (Drucksache 11/3847) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung an den Deutschen Bundestag über die weitere Entwicklung der Belastung der Gewässer durch Ammonium-Stickstoff und Phosphor (Drucksache 11/4213) Grüner, Parl. Staatssekretär BMU . . . 10665 B Frau Blunck SPD 10666 C Harries CDU/CSU 10667 C Frau Garbe GRÜNE 10668 B Wolfgramm (Göttingen) FDP 10669 C Zusatztagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Zwölften Gesetzes zur Änderung des Bundeskindergeldgesetzes (Drucksache 11/4508) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundeserziehungsgeldgesetzes und anderer Vorschriften (Drucksache 11/4509) Frau Männle CDU/CSU 10670 C Frau Schoppe GRÜNE 10671 C Eimer (Fürth) FDP 10672 C Frau Dr. Götte SPD 10673 D Werner (Ulm) CDU/CSU 10675 C Hüser GRÜNE 10677 A Frau Dr. Lehr, Bundesminister BMJFFG 10677 D Nächste Sitzung 10678 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 10679* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1989 10537 143. Sitzung Bonn, den 11. Mai 1989 Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 12.05.89 * Amling SPD 12.05.89 Antretter SPD 12.05.89* Bindig SPD 12.05.89 * Frau Blunck SPD 12.05.89* Böhm (Melsungen) CDU/CSU 12.05.89 * Dr. Briefs GRÜNE 12.05.89 Buschbom CDU/CSU 12.05.89 Büchner (Speyer) SPD 12.05.89 * Bühler (Bruchsal) CDU/CSU 12.05.89 * Dr. von Bülow SPD 11. 05.89 Frau Conrad SPD 12. 05.89 Dr. Ehrenberg SPD 12.05.89 Eich GRÜNE 12.05.89 * Dr. Feldmann FDP 12.05.89** Frau Fischer CDU/CSU 12.05.89 * Francke (Hamburg) CDU/CSU 12.05.89 Gallus FDP 12.05.89 Frau Geiger CDU/CSU 12.05.89 Genscher FDP 12.05.89 Dr. Hauff SPD 12.05.89 Heimann SPD 11.05.89 Dr. Hennig CDU/CSU 12.05.89 Dr. Holtz SPD 11.05.89 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Höffkes CDU/CSU 12.05.89 * Irmer FDP 12.05.89 Frau Kelly GRÜNE 12.05.89 Kittelmann CDU/CSU 12. 05.89 ** Klein (Dieburg) SPD 12.05.89 Dr. Klejdzinski SPD 12.05.89 Dr. Graf Lambsdorff FDP 11. 05.89 Lenzer CDU/CSU 12. 05.89 ' Frau Luuk SPD 12.05.89* Frau Dr. Martiny-Glotz SPD 12.05.89 Dr. Müller CDU/CSU 12.05.89* Niegel CDU/CSU 12.05.89* Frau Pack CDU/CSU 12.05.89* Paintner FDP 12.05.89 Pfuhl SPD 12.05.89 * PoB SPD 11.05.89 Reddemann CDU/CSU 12.05.89 * Reuschenbach SPD 12.05.89 Rühe CDU/CSU 12.05.89 Dr. Schäuble CDU/CSU 12.05.89 Dr. Scheer SPD 12.05.89* Schmidt (München) SPD 12.05.89* von Schmude CDU/CSU 12.05.89* Dr. Soell SPD 12.05.89* Steiner SPD 11. 05.89* Dr. Todenhöfer CDU/CSU 12. 05.89 Voigt (Frankfurt) SPD 12.05.89 Dr. Vondran CDU/CSU 11. 05.89 Frau Dr. Wilms CDU/CSU 12. 05.89 Dr. Wulff CDU/CSU 12.05.89 * Zierer CDU/CSU 12.05.89 * *
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    Rede von Josef Vosen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Auch im siebten Jahr der christlich-liberalen Bundesregierung ist der Bundesforschungsminister ein überzeugendes Konzept für die Forschungspolitik schuldig geblieben. Forschungspolitik besteht seit 1982 nur noch, ich sage durchaus, aus intelligenten Reden. Kraftvolles politisches Handeln nach einem überzeugenden Konzept zum Nutzen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft ist ausgeblieben.
    Als Ergebnis ist festzustellen: Die Bundesrepublik Deutschland fällt als Forschungs- und Technologieland zurück. Diese für unser Land unerfreuliche Feststellung ist im finanziellen und im programmatischen Bereich vielfach zu belegen. „Die sieben Todsünden" und unverständlichen Minuspositionen des Bundesforschungsministers sind die folgenden:
    Erstens. Der Forschungshaushalt sinkt gegenüber dem Vorjahr ab. Dies war seit Bestehen des Forschungsetats noch niemals der Fall, wenn man von der 83er Reduktion wegen der 82er Vorfinanzierung des Schnellen Brüters einmal absieht. Die Steigerungsrate ist jetzt minus 1,1 %, also eine Fallrate. Die 166 Millionen DM, die der Bundesfinanzminister dem Bundesforschungsminister durch einseitige Verfügung nach der Kabinetts-, der Haushaltsausschuß- und der Plenarentscheidung Anfang des Jahres gestrichen hat, gefährden Forschungs- und Technologieförderung in allen wichtigen Bereichen.
    Es ist dem Bundesforschungsminister im Kabinett bisher nicht gelungen, die Bedeutung einer starken und wachsenden zukunftsorientierten Forschung und Technologie in der Bundesrepublik Deutschland herauszustellen. Es ist richtig, daß die Investitionen von heute die Arbeitsplätze von morgen sind. Die Forschungsanstrengungen von heute sind aber auch die Investitionen von morgen, so daß die haushaltsrechtliche Argumentationsweise politisch kurzsichtig ist und zu einem gefährlichen Kahlschlag führt. Der Vorwurf muß wiederholt werden, daß die Bundesregierung auch die Zukunftschancen durch ihr unsolides Finanzgebaren verschlechtert.
    Zweitens. Von 1982 bis 1989 stieg der Forschungsetat insgesamt von 6,6 Milliarden DM auf 7,4 Milliarden DM, also um 12 %, während der Bundeshaushalt in diesem Zeitraum um 14 % anstieg, also mehr. Diese unterdurchschnittliche Wertschätzung des Forschungsetats unter Bundeskanzler Kohl ist um so dramatischer, wenn man den Vergleichszeitraum sieben Jahre vor der „Wende" dagegensetzt. Von 1975 bis 1982, also unter der sozialdemokratischen Verantwortung, stieg der Forschungsetat insgesamt von 4,1 Milliarden DM auf 6,6 Milliarden DM,

    (Dr. Rüttgers [CDU/CSU]: Und was war mit der Inflationsrate?)

    also um 61 %, während der Bundeshaushalt damals um 54 % anstieg. Das war also eine überproportionale Steigerung. Nunmehr sinkt der Anteil der gesamten FuE-Aufwendungen des Staates im letzten Jahr um real 2,3 %. Und die neuerlichen Kürzungen lassen erwarten, daß auch der Gesamtanteil der FuE-Aufwendungen in der Bundesrepublik Deutschland gemessen am Bruttosozialprodukt auf 2,7 °A. zurückfallen wird. Das ist eine unverantwortliche Preisgabe unserer mühsam errungenen Position im Weltmaßstab.
    Drittens. Das Informationstechnik-Programm ist seit über einem halben Jahr überfällig. Das erste Programm 1984 bis 1988 war bereits durch den dauernden Zielkonflikt zwischen dem Wirtschaftsministerium und dem Forschungsministerium gekennzeichnet. Entsprechend groß war die Schelte von Graf Lambsdorff bei der Förderung des 4-Mbit-Projektes bei Siemens und Philips.
    Die soziale Dimension der Informationstechnologieentwicklung war nicht Bestandteil des Programms — eine staatspolitische Fehlleistung ersten Ranges. Das Forschungsministerium weiß seit 1984, daß das IT-Programm 1988 auslaufen würde. Dennoch gibt es bis heute kein Anschlußprogramm.
    Der neue Entwurf Informationstechnologie 2000 hängt aus den gleichen Gründen, die schon das Dilemma des ersten Programms ausgemacht haben. Auf der einen Seite will die FDP nicht. Auf der anderen Seite sind es die Arbeitnehmer und ihre Organisationen leid, sich zum Gegenstand einer den Dienst am Menschen ständig im Munde führenden Politik der Bundesregierung machen zu lassen, ohne daß diese Regierung auf ihre, der Gewerkschaften, berechtigten Forderungen eingeht.
    Diese von der SPD formulierten bzw. unterstützten Forderungen lauten — hören Sie sich das gut an — : Programmdiskussion mit den Gewerkschaften, den übrigen gesellschaftlichen Gruppen und den Sozialwissenschaftlern, Bewertung des bisherigen Programms, Einbindung des Programms in die europäische Dimension, Einbindung des Programms in die sozialdatenschutz-, umweltschutz- und verbraucherschutzrechtlichen Regelungen und Einbindung des



    Vosen
    Programms in bestehende Qualifizierungs-, Bildungs- und Weiterbildungsstrategien und die Gesundheitsversorgung. Nur so könnte auf diesem Sektor wirklich Politik gemacht werden. Zeit dazu war wirklich genug vorhanden.
    Die SPD teilt im übrigen die Auffassung der JESSI- Planungsgruppe. Es kann nicht darum gehen, die Weltmarktstellung Japans oder der USA zu gefährden. Wohl geht es darum, daß Europa nicht in die vollständige Abhängigkeit von diesen Chip-Produzenten gerät.
    Die SPD teilt auch die Auffassung der Planungsgruppe über den erforderlichen Kosten- und Zeitaufwand. Hierbei sieht die SPD, daß ein staatliches Engagement bei diesem schwierigen und großen Vorhaben erforderlich ist. Sie hält eine staatliche Forschungs- und Entwicklungsförderung auf diesem Gebiet für geboten. Die Bundesregierung sollte die einseitige Ausrichtung des Forschungsetats auf Kernenergie und Raumfahrt deutlich zugunsten der Schlüsseltechnologie Informationstechnik ändern. Sie hat, wie gesagt, hier schon zu lange gezögert.
    Viertens. Das Energieforschungsprogramm ist das katastrophalste Beispiel der Konzeptionslosigkeit. Es gibt seit drei Jahren kein geltendes Programm mehr. Gerade auf diesem Gebiet wäre ein politisches Konzept der Bundesregierung dringender als auf jedem anderen Gebiet. Das haben wir ja gerade während der vorangegangenen Aktuellen Stunde erfahren.
    Der Bundesforschungsminister hat weiterhin auf Kernenergie gesetzt. Weder beim Brüter noch beim Hochtemperaturreaktor, weder bei der Wiederaufbereitung noch bei der Endlagerung ist irgendeine selbständige Regung der Vernunft auf seiten der Bundesregierung festzustellen. Das macht alles zuerst die Industrie. Dies ist um so unverständlicher, als selbst nach der Ansicht von Graf Lambsdorff der Brüter tot ist. Das muß selbstverständlich Auswirkungen auch auf das Wiederaufbereitungs- und auf das Endlagerkonzept haben. Daraus muß man Schlüsse ziehen!
    In diesem Zusammenhang begrüßen wir die späte Einsicht der Industrie, daß der Entsorgungsweg mit Wiederaufbereitung prinzipiell teurer ist als der Entsorgungsweg der direkten Endlagerung; das hat die Industrie eingesehen. Allerdings kritisieren wir, daß die Industrie trotz des Kostenvorteils der direkten Endlagerung nicht gleich auf diesen Weg einschwenkt, sondern erst einmal die französische Wiederaufbereitung vorzieht, die wegen des militärischen und zivilen Grundumsatzes sowie ihrer geringeren Sicherheitsstandards natürlich billiger als eine nationale Lösung ist. Das früher häufig vorgeschobene Argument für die nationale Wiederaufbereitung, nämlich die französische Monopolpreissituation, ist mit der Entscheidung der deutschen Industrie wohl endgültig vom Tisch.
    Die Wiederaufbereitung ist nicht nur teurer als die direkte Endlagerung; sie ist darüber hinaus wesentlich umweltgefährlicher, und sie ist wegen der Möglichkeit zur Weiterverbreitung von Plutonium vor allen Dingen friedensgefährdend. Auch deswegen sind wir dagegen.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Auf dem Energiesektor fehlt im übrigen eine klare Konzeption für die nichtnukleare, für die alternative und regenerative Energieforschung. Auf diesen Gebieten wird herumgewurstelt, damit werden Zukunftschancen vertan. Ich verweise auf unsere klaren Vorstellungen für dieses Gebiet, auf das Kernenergieabwicklungsgesetz, auf unsere Kohlevorrangpolitik, auf unser Energieeinsparkonzept und auf unser Konzept für Solarenergie und Wasserstoff.
    Fünfte Sünde: Das Weltraumprogramm ist ebenfalls schon seit zwei Jahren überfällig. Unverantwortlich ist dabei, daß die weitgehenden Sachentscheidungen im Rahmen der ESA ohne nationales Konzept getroffen wurden. Gehandelt wurde im Weltraumbereich auf den einseitigen Druck der Lobby hin. Dies ist der Grund dafür, daß der gesamte Forschungshaushalt finanziell völlig aus dem Lot gekommen ist. Ich bin gespannt, was in diesem Bereich der neue Finanzminister machen wird, der noch jüngst vom Bundeskanzler mehr Geld für den Weltraumetat gefordert hat; das ist erst wenige Wochen her.
    Sechste Sünde: Die kleinen und mittleren Unternehmen wurden konzeptionslos auf breiter Front mit dem vagen Hinweis auf die sogenannte Steuerreform von der weiteren Innovationsförderung ausgeschlossen. Die SPD-Opposition und alle zuständigen Wirtschaftsverbände haben dies einmütig kritisiert. Trotzdem singt der Bundesforschungsminister — auch Sie, Herr Lenzer — weiterhin das Hohelied der Unterstützung der kleinen und mittleren Unternehmen. Offenbar hat der Bundesforschungsminister eine andere Realitätswahrnehmung als wir und als es die nackten Zahlen ausdrücken.
    Siebte Sünde: Die Konzeptionslosigkeit in der Forschungspolitik hat auch auf die Position der Bundesregierung im Hinblick auf eine europäische Konzeption übergegriffen. Hierbei laufen nationale, internationale und supranationale Programme nebeneinander her, wenn nicht sogar durcheinander. Das ist zu beklagen.
    Ich fasse zusammen: Sieben Jahre Bundesforschungsminister Riesenhuber sind sieben Jahre der Suche nach der verlorenen Konzeption, die er bisher trotz vieler Versuche nicht gefunden hat.
    Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der SPD)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Laermann.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Prof. Dr.-Ing. Karl-Hans Laermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Der Bundesforschungsbericht und die Bilanz machen die Umorientierung in der Forschungspolitik deutlich, eine Umorientierung in den Förderinstrumenten und den Inhalten, auch wenn Herr Kollege Vosen versucht, das zu bestreiten. Diese Umorientierung trägt der notwendigen Kontinuität und Verläßlichkeit einer vernünftigen Forschungspolitik Rechnung. Die FDP begrüßt die stärkere Betonung der Grundlagenforschung, die Maßnahmen zur Entbürokratisierung, die Aufnahme und Verstärkung der Vorsorgeforschung, der Umweltforschung, des Themenbereichs Erforschung und Beurteilung von Technikfolgen. Wir begrüßen auch,



    Dr.-Ing. Laermann
    daß eine Intensivierung der internationalen Zusammenarbeit festzustellen ist.
    Essentiell wichtig ist für uns auch die Förderung kleinerer und mittlerer Unternehmen. Gerade ihnen aber müssen nach unserer Meinung nach dem Auslaufen einiger höchst positiv zu bewertender Maßnahmen wie z. B. der Personalkostenzulage und nach dem Fortfall einiger fiskalischer Vergünstigungen im Rahmen der Steuerreform über den Rahmen dessen hinaus, was in Bericht und Bilanz aufgeführt ist, zusätzliche Unterstützungen gegeben werden.

    (Beifall bei der FDP)

    So sollten z. B. mittelständische Unternehmen stärker als bisher die Möglichkeit erhalten, unmittelbar, also nicht als Unterauftragnehmer von wenigen Großunternehmen, in die großen Programmbereiche wie z. B. Raumfahrt und Mikroelektronik mit einbezogen werden. Information und Beratung müssen über das hinaus, was vorgesehen ist, verstärkt werden. Stärker als bisher sollten auch die kleinen und mittelständischen Unternehmen am Kenntnistransfer aus den Großforschungseinrichtungen beteiligt werden. Sie sollten vor allen Dingen bei der Entwicklung von Verfahren der Qualitätssicherung und der Qualitätskontrolle unterstützt werden, was eine ganz wichtige Voraussetzung dafür ist, daß sie in die großen Programme selbständig mit einbezogen werden können.
    Wir sind der Auffassung, daß bei der geplanten Reform der Unternehmensbesteuerung die besondere Situation sich entwickelnder neuer Unternehmen besonders berücksichtigt werden muß. Erwähnen muß ich auch die Notwendigkeit, demotivierende steuerliche Regelungen für die Erfinder, die ein für die Volkswirtschaft wichtiges kreatives Potential darstellen, zu korrigieren.
    Meine Damen und Herren, ich möchte in der heutigen Forschungsdebatte die Gelegenheit nutzen, einige perspektivische Überlegungen anzustellen, die möglicherweise nicht in den Rahmen dessen fallen, was heute zur Entscheidung ansteht. In der generellen Begründung und Rechtfertigung der Forschungspolitik wird im wesentlichen auf die Notwendigkeit abgehoben, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und zu stärken; abgehoben wird auf Strukturprobleme und strukturelle Förderelemente. Das haben auch alle Kollegen bisher so erwähnt. Es ging da um die Wettbewerbsfähigkeit im nationalen wie im europäischen Bereich.
    Mir scheint, daß die Aussagen auch in den Berichten und auch in der Großen Anfrage — das liegt aber an unseren Fragen — im wesentlichen auf Naturwissenschaften und Technikwissenschaften begrenzt sind. Ich bin hingegen der Meinung, daß Forschungspolitik alle Wissenschaften umfassen muß, daß Geistes-, Kultur- und Gesellschaftswissenschaften eine gleichwertige inhaltliche Bedeutung haben und dementsprechend in einen Forschungsbericht der Bundesregierung einbezogen werden müßten.

    (Beifall bei der FDP, den GRÜNEN und Abgeordneten der CDU/CSU)

    Im Verhältnis der Wissenschaft zum Staat und damit auch zur Politik hat sich ein grundlegender Wan-
    del vollzogen. Die Anforderungen des Staates einerseits an Wissenschaft und Forschung, neue Erkenntnisse für politische Entscheidungen und auch für politische Machtansprüche zu liefern, andererseits die zunehmende Größe und Kostspieligkeit der Forschungsprojekte und der dazu erforderlichen Einrichtungen machen die Wissenschaft zunehmend vom Staat abhängig und verpflichten sie ihm. Inzwischen sprengen bereits die aus der Wissenschaft heraus gestellten Anforderungen an den Staat das nationale Leistungsvermögen, machen internationale Kooperation immer notwendiger und fördern damit zwangsläufig eine Verstärkung des politischen Einflusses auf die Wissenschaft.
    Die enormen finanziellen Aufwendungen für Forschung, für Großforschung sowohl in der Grundlagenforschung wie in der anwendungsorientierten Forschung und in den technologischen Entwicklungen, vorwiegend aus Steuergeldern aufgebracht, machen es zwingend notwendig, daß der Staat und seine Institutionen, die Parlamente vor allem, der Öffentlichkeit gegenüber diese Aufwendungen begründen und verantworten.
    Damit stellt sich die Frage nach der Autonomie der Wissenschaft und damit nach ihrem Ethos. Nicht mehr die selbstverwaltete Gemeinschaft allein bestimmt die Forschungsthemen, sondern die Bereitstellung finanzieller Mittel für von außen, vom Staat, von der Politik und der Gesellschaft vorgegebene Themen.
    Aber auch die autonome Bewertung von wissenschaftlichen Leistungen erfährt zwangsläufig Veränderungen; denn mit den gewaltigen öffentlichen Aufwendungen werden nun Entscheidungen der exekutiven Organe des Staates oder der Staaten hinsichtlich der Ziele der Wissenschafts- und Forschungsförderung, hinsichtlich der Prioritäten, der Erfolgskontrolle, der Bewertung der Ergebnisse, ihrer Verfügbarkeit und ihrer Nutzung unverzichtbar, wenn auch unter strikter Beachtung der der Forschung eigenen Gesetzmäßigkeiten. Dazu hat aber die Politik noch keine adäquate Einstellung gefunden; denn während man in der Wissenschaft die Wahrheit durch Kontroversen und Kritik so lange sucht, bis eine einzige Antwort gefunden ist, wird in der Politik der Konsens durch Feilschen und Handeln angestrebt, bis ein aus mehreren Antworten bestehender Kompromiß gefunden ist. Leider sind vielfach andere, sachfremde Gründe in der Politik ausschlaggebender als die Entscheidungsfindung bei den eigentlich wissenschaftsbezogenen Fragestellungen.

    (Beifall bei der FDP)

    Die heutige Naturwissenschaft ist in erster Linie von dem Paradigma der Industrieära geprägt. Ihr Ziel ist Voraussage und Kontrolle, ist die wissenschaftlich und praktisch orientierte Umsetzung durch Technikwissenschaften. Die Überführung naturwissenschaftlichen Erkenntniszugewinns in Technologien und weiterhin in ökonomische Nutzung ist vornehmlich orientiert an technischem Fortschritt, Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit.
    Noch vor etwa zwei Jahrzehnten konnte ein bekannter Naturwissenschaftler behaupten, daß die Geisteswissenschaften im allgemeinen von den Na-



    Dr.-Ing. Laermann
    turwissenschaften wenig Notiz nähmen und daß der Ablauf der Geschichte gerade in der heutigen Zeit in hohem Grade vom Stand der Technik bedingt sei und dieser wieder vom Stand der Naturwissenschaften.
    In einer breiten Öffentlichkeit, ja, auch bei der Mehrheit der politischen Repräsentanten, ist diese Vorstellung auch heute noch tief verankert. Man möge dazu nur die allgemeinen Begründungen für die staatliche Forschungs- und Technologiepolitik in den Bundesforschungsberichten der letzten Jahre nachlesen. Es sind zwei Kulturen entstanden: Naturwissenschaft und Technik auf der einen, Geisteswissenschaft und Religion auf der anderen Seite. Inzwischen ist es aber zwingend notwendig geworden, im Sinne kybernetischer Denkansätze und Überlegungen das Zusammenwirken, die Interdependenzen und synergetischen Wirkungen aller Wissenschaftsdisziplinen in der Wissenschaft selbst zu beachten, vor allem aber dieser Notwendigkeit in den Ansätzen in der Wissenschafts- und Forschungspolitik zu entsprechen.
    Der bedingungslose Glaube, Naturwissenschaft und Technik allein seien in der Lage, die Probleme der Menschheit zu lösen, muß gründlich und durchgreifend in Frage gestellt werden. Das Denken, die Empfindungen und das Bewußtsein der Menschen haben sich verändert. Ich sage, ein neues Zeitalter der Aufklärung veränderte die Einstellungen zur technischen Fortentwicklung.
    Die Naturwissenschaften haben uns zu der Erkenntnis geführt, wie etwas funktioniert, die Technikwissenschaften haben es ermöglicht, den einen oder anderen Prozeß nachzuvollziehen. Aber hat sich Wissenschaft in gleicher Weise, in der gleichen Intensität um die Beantwortung der Frage bemüht, warum diese Prozesse in den Milliarden von Jahren der Entstehung des Universums, unseres Sonnensystems und unseres Planeten so abgelaufen sind, welcher ordnende Geist, welche Kraft hier am Werke war und ist?
    Deshalb, so meine ich, muß auch eine zukunftsorientierte Forschungspolitik die Geisteswissenschaften, muß sie Theologie und Philosophie mit umfassen, muß sie die Herausforderung aufgreifen, die beiden Kulturen wieder zusammenzuführen. Dies ist auch im Hinblick auf die sich noch rasch entwickelnde wissenschaftliche und wirtschaftliche Zusammenarbeit, besonders aber im Hinblick auf eine wirkungsvolle Zusammenarbeit mit den Entwicklungsländern notwendig. Dies erfordert nach meiner Meinung eine sehr viel intensivere Befassung und Auseinandersetzung mit den historischen, religiösen und kulturellen Hintergründen der Menschen in solchen Ländern, denen wir helfen wollen und denen wir helfen müssen. Nicht unsere Normen, nicht unsere Wertvorstellungen, nicht unsere Verhaltensmuster dürfen ausschlaggebend sein. Deshalb ist es so eminent wichtig, sich mit den verschiedenen Kulturen der Welt auseinanderzusetzen und dies zum Bestandteil einer Forschungspolitik zu machen.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, es ist noch lange keine Forschungspolitik, buchhälterisch vorzurechnen, wieviel Geld wofür und für wen ausgegeben werden soll.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Der Kollege Schäfer hat vorhin gesagt: Man muß nur Geld in die Hand nehmen. — Ein solches Denken war schon einmal Anlaß für eine Reformation!
    Es ist unbefriedigend und unzureichend, in der politischen Auseinandersetzung um Wissenschaft und Forschung zu deklamieren, was nicht hätte finanziert werden dürfen, für welche Maßnahmen und Programme mehr öffentliche Gelder hätten ausgegeben werden sollen und ob die regionale Verteilung ausgewogen sei.

    (Vosen [SPD]: Worte sind noch keine Forschungspolitik!)

    — Wer solches schon für Forschungspolitik hält, Herr Kollege Vosen, ist leider, so muß ich feststellen, ein bedauernswerter Tor.

    (Vosen [SPD]: Worte allein sind es auch nicht!)

    Aber, verehrte Kolleginnen und Kollegen, haben wir alle uns bisher nicht mehr oder weniger so verhalten? Ich denke, daß wir in einer neu zu konzipierenden Forschungspolitik davon ausgehen müssen, daß Geldverteilen keine Forschungspolitik ist. Wir müssen eine Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiepolitik konzipieren, deren Ansätze erkennen lassen, daß sie, dem Wesen von Forschung entsprechend, in die Zukunft gerichtet ist, und zwar im Sinne dessen, was Robert Jungk — ich identifiziere mich nicht mit allem, was er gesagt hat; aber dies scheint mir doch sehr wichtig zu sein — über die Forschung in der Zukunft gesagt hat:
    Sie will nicht mehr den Himmel stürmen, sondern die Erde bewahren. Kommende Ereignisse voraussagen oder bewirken zu können maßt sie sich nicht an, sondern bemüht sich vor allem darum, die wahrscheinlichen Folgen gegenwärtigen Denkens und Handelns kritisch abzuwägen. Nicht der Fortschritt der Wissenschaften, sondern die Wandlung der Menschen steht im Mittelpunkt ihrer Vermutungen.
    Meine verehrten Kolleginnen und Kollegen, ich hoffe, ich habe Sie mit meinen Ausführungen nicht gelangweilt. Ich wollte die Gelegenheit nutzen, Ihnen einige Gedanken, die mich seit langem umtreiben, vorzutragen.
    Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei allen Fraktionen)