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ID1114308900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/143 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 143. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1989 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Horn und Niggemeier 10537 A Erweiterung der Tagesordnung 10537 B, 10580 D Absetzung des Punktes 15 — Beteiligung von Daimler-Benz an MBB — von der Tagesordnung 10537 D Nachträgliche Überweisung eines Gesetzentwurfes an den Innenausschuß . . . 10537 D Begrüßung des Präsidenten des Reichstages der Republik Finnland, Herrn Kalevi Sorsa, und seiner Delegation 10544 A Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Errichtung neuer Freihäfen und zur Änderung des Zollgesetzes (Drucksache 11/4033) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Reform der gesetzlichen Rentenversicherung (Rentenreformgesetz 1992) (Drucksache 11/4452) . 10537 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Abgeordneten Roth, Dr. Jens, Dr. Ehrenberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Gegen eine Mammutfusion Daimler-Benz/Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB) (Drucksache 11/4518) 10538 A Tagesordnungspunkt 4: a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Susset, Michels, Eigen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Paintner, Heinrich, Bredehorn und der Fraktion der FDP zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Frau Flinner, Kreuzeder und der Fraktion DIE GRÜNEN zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Agrarbericht 1988 Agrar- und ernährungspolitischer Bericht der Bundesregierung (Drucksachen 11/2138, 11/2159, 11/2164, 11/2189, 11/4063) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Agrarbericht 1989 Agrar- und ernährungspolitischer Bericht der Bundesregierung (Drucksachen 11/3968, 11/3969) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Frau Flinner, Kreuzeder und der II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1989 Fraktion DIE GRÜNEN zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" für den Zeitraum 1988 bis 1991 (Drucksachen 11/2453, 11/4234) d) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Susset, Michels, Eigen, Sauter (Epfendorf), Freiherr von Schorlemer und Genossen und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Bredehorn, Paintner, Heinrich, Kohn, Dr. Hitschler und der Fraktion der FDP: Europäischer Binnenmarkt und Land- und Forstwirtschaft (Drucksachen 11/3689, 11/4374) e) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung a) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Regelung der viehseuchenrechtlichen Kontrollen im innergemeinschaftlichen Handel im Hinblick auf den gemeinsamen Binnenmarkt b) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Verstärkung der Kontrollen hinsichtlich der Anwendung der veterinärrechtlichen Vorschriften c) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1468/81 betreffend die gegenseitige Unterstützung der Verwaltungsbehörden der Mitgliedstaaten und die Zusammenarbeit dieser Behörden mit der Kommission, um die ordnungsgemäße Anwendung der Zoll- und der Agrarregelung zu gewährleisten (Drucksachen 11/3117 Nr. 2.4, 11/4013) f) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung a) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung einer Finanzierungsfazilität für Nahrungsmitteleinfuhren von Entwicklungsländern aus der Europäischen Gemeinschaft b) Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Festsetzung der Bedingungen für öffentlich unterstützte Agrarexportkredite (Drucksachen 11/3117 Nr. 2.5, 11/4245) g) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über die gemeinsame Marktorganisation für Schaf- und Ziegenfleisch (Drucksachen 11/3703 Nr. 2.11, 11/4061) h) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Abweichung von der Verordnung (EWG) Nr. 797/85 hinsichtlich bestimmter Investitionsbeihilfen für Schweinehaltungen (Drucksachen 11/4019 Nr. 2.26, 11/4401) i) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung des Anhangs II der Richtlinien 76/895/EWG und 86/362/EWG zur Festsetzung von Höchstgehalten an Rückständen von Schädlingsbekämpfungsmitteln auf und in Obst und Gemüse sowie Getreide (Drucksachen 11/561 Nr. 2.7, 11/1137) j) Beratung des Antrags der Abgeordneten Sauter (Epfendorf), Carstensen (Nordstrand), Herkenrath, Kalb, Kroll-Schlüter, Michels, Niegel, Freiherr von Schorlemer, Susset, Bayha, Eigen, Schartz (Trier) und Genossen und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Paintner, Bredehorn, Frau Folz-Steinacker, Frau Walz und der Fraktion der FDP: Intensivierung und Koordinierung der Agrarforschung für die Dritte Welt und in der Dritten Welt (Drucksache 11/4211) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Flinner, Kreuzeder und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verbesserung der sozialen Situation der Bäuerinnen (Drucksache 11/4468) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Flinner, Kreuzeder und der Fraktion DIE GRÜNEN: Keine Flächen- und Betriebsstilllegungen, sondern Überschußbeseitigung und ökologische Intensivierung der Landbewirtschaftung (Drucksachen 11/913, 11/4501) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1989 III Kiechle, Bundesminister BML 10540B Oostergetelo SPD 10544 B Susset CDU/CSU 10547 D Kreuzeder GRÜNE 10551 A Bredehorn FDP 10553 B Frau Adler SPD 10556 A Sauter (Epfendorf) CDU/CSU 10557 C Frau Flinner GRÜNE 10559 A Heinrich FDP 10560 C Sielaff SPD 10562 B Kalb CDU/CSU 10563 D Müller (Schweinfurt) SPD 10565 D Freiherr Heereman von Zuydtwyck CDU/ CSU 10568 B Tagesordnungspunkt 5: Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung des Geschäftswertes bei land- oder forstwirtschaftlichen Betriebsübergaben (Drucksachen 11/2343, 11/4394) Eylmann CDU/CSU 10571A Schütz SPD 10572 A Kleinert (Hannover) FDP 10573 D Engelhard, Bundesminister BMJ 10574 C Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Beschlußempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 109, 110 und 111 zu Petitionen (Drucksachen 11/4384, 11/4385, 11/4386) Weiss (München) GRÜNE 10575 B Dr. Göhner CDU/CSU 10576 C Reuter SPD 10577 D Frau Dr. Segall FDP 10578 D Peter (Kassel) SPD 10579 C Namentliche Abstimmung 10580 D Ergebnis 10603 B Zusatztagesordnungspunkt 5: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zur zukünftigen Kohlepolitik Jung (Düsseldorf) SPD 10581B Gerstein CDU/CSU 10582 A Stratmann GRÜNE . . 10583B, 10589D, 10600 D Beckmann FDP 10584 B Einert, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 10585 B Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU 10587 A Menzel SPD 10588 A Dr.-Ing. Laermann FDP 10588D Dr. Haussmann, Bundesminister BMWi . 10590 C Lafontaine, Ministerpräsident des Saar- landes 10592A, 10597 C Müller (Wadern) CDU/CSU 10594 A Schreiner SPD 10595 A Dr. Blüm, Bundesminister BMA 10596A, 10598B Hinsken CDU/CSU 10598 C Schäfer (Offenburg) SPD 10599 C Dr. Sprung CDU/CSU 10601 B Vizepräsident Cronenberg 10590 B Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE (Erklärung nach § 32 GO) 10602 C Tagesordnungspunkt 7: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung von Rechtsvorschriften über die Abtretung von Beamtenbezügen zum Heimstättenbau (Drucksachen 11/3256, 11/4443) . 10604 D Tagesordnungspunkt 8: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung der Bundes-Apothekerordnung (Drucksachen 11/4231, 11/4459) . . . 10605 A Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 112 und 113 zu Petitionen (Drucksachen 11/4431, 11/4432) 10605 B Tagesordnungspunkt 9: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 22. April 1988 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Simbabwe zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen, vom Vermögen und von den Gewinnen aus der Veräußerung von Vermögen (Drucksachen 11/3645, 11/4411) Frau Eid GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 10605D Tagesordnungspunkt: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP: Parlamentswahlen in Panama (Drucksache 11/4527) Volmer GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 10606A IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1989 Tagesordnungspunkt 11: a) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Lenzer, Maaß, Engelsberger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr.-Ing. Laermann, Kohn, Neuhausen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Bilanz und Zukunftsperspektiven der Forschungspolitik (Drucksachen 11/1630, 11/2683) b) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Vosen, Roth, Dreßler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Forschung zur Humanisierung des Arbeitslebens (Drucksachen 11/2601, 11/3780) c) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Beendigung des Forschungsprojekts Eurobrüter (ERUG) (Drucksache 11/4179) d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Umsetzung des Berichts der Bundesregierung über „Status und Perspektiven der Großforschungseinrichtungen" (Drucksachen 10/6225, 11/3725) e) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Entscheidung des Rates über ein mehrjähriges Forschungs- und Entwicklungsprogramm (1989 bis Mitte 1993) für Nahrungsmittelwissenschaft und -technologie „FLAIR" (FoodLinked Agro-Industrial Research) Nahrungsmittelbezogene agrarindustrielle Forschung (Drucksachen 11/2899 Nr. 3.30, 11/3994) f) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bundesbericht Forschung 1988 (Drucksachen 11/2049, 11/4112) Lenzer CDU/CSU 10607 B Vosen SPD 10609 A Dr.-Ing. Laermann FDP 10610D Wetzel GRÜNE 10612D Engelsberger CDU/CSU 10615 A Catenhusen SPD 10616 D Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 10620 C Timm FDP 10624 C Maaß CDU/CSU 10626 A Seidenthal SPD 10627 D Dr. Voigt (Northeim) CDU/CSU 10629 B Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft zum Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zum Entwurf eines Gesetzes zur Ergänzung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente und zum Schutz der Solidargemeinschaft vor Leistungsmißbrauch (Achtes Gesetz zur Änderung des Arbeitsförderungsgesetzes) (Drucksachen 11/1167, 11/3862) Kastning SPD 10630 B Schemken CDU/CSU 10631 D Frau Hillerich GRÜNE 10634 A Neuhausen FDP 10635 A Dr. Lammert, Parl. Staatssekretär BMBW 10635 D Tagesordnungspunkt 13: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dreßler, Heyenn, Andres, Egert, Dr. Haack, Hasenfratz, Kirschner, Peter (Kassel), Reimann, Schanz, Schreiner, Frau Steinhauer, Urbaniak, Frau Weiler, von der Wiesche, Bernrath, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinheitlichung der Kündigungsfristen von Arbeitern und Angestellten (Zweites Arbeitsrechtsbereinigungsgesetz) (Drucksache 11/956) Frau Steinhauer SPD 10636D Fuchtel CDU/CSU 10637 D Hoss GRÜNE 10640 B Heinrich FDP 10641B Hasenfratz SPD 10642 D Seehofer, Parl. Staatssekretär BMA . . 10644 C Tagesordnungspunkt 14: a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der Vereinbarung vom 25. November 1986 über die Bereitstellung und den Betrieb von Flugsicherungseinrichtungen und -diensten durch EUROCONTROL in der Bezirkskontrollzentrale Maastricht (Drucksachen 11/3814, 11/4173) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu den Unterrichtungen durch das Europäische Parlament Entschließung zum Luftfrachtverkehr in der Gemeinschaft Entschließung zur Zukunft von Eurocontrol im Rahmen der Flugsicherung im westeuropäischen Luftraum Entschließung zur potentiellen Kapazität der Flughäfen in der Europäischen Ge- Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1989 V meinschaft im Hinblick auf die Herausforderung von 1992, zur Überlastung der Flughäfen und zu den Problemen der Luftverkehrssicherheit Entschließung zur Liberalisierung des Luftverkehrs, zur Vollendung des Binnenmarktes und zu den Folgen für die Sicherheit im Flugverkehr (Drucksachen 11/1958, 11/2731, 11/2732, 11/2733, 11/4249) Tillmann CDU/CSU 10646 C Ibrügger SPD 10648 A Gries FDP 10649B Frau Teubner GRÜNE 10651 B Jung (Limburg) CDU/CSU 10652 B Kretkowski SPD 10654 A Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Teubner, Frau Rock, Weiss (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verkehr am Oberrhein (Drucksache 11/3863) Frau Teubner GRÜNE 10655 C Haungs CDU/CSU 10656 B Frau Faße SPD 10657 B Kohn FDP 10658B Tagesordnungspunkt 16: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 1989 (Nachtragshaushaltsgesetz 1989) (Drucksache 11/4350) Dr. Waigel, Bundesminister BMF . . . 10659A Esters SPD 10660 D Borchert CDU/CSU 10661D Frau Vennegerts GRÜNE 10663 A Dr. Weng (Gerlingen) FDP 10664 A Tagesordnungspunkt 17: a) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über den Stand der Arbeiten zur Umsetzung der Beschlüsse der 2. Internationalen Nordseeschutz-Konferenz vom 24. bis 25. November 1987 in London (Drucksache 11/3847) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung an den Deutschen Bundestag über die weitere Entwicklung der Belastung der Gewässer durch Ammonium-Stickstoff und Phosphor (Drucksache 11/4213) Grüner, Parl. Staatssekretär BMU . . . 10665 B Frau Blunck SPD 10666 C Harries CDU/CSU 10667 C Frau Garbe GRÜNE 10668 B Wolfgramm (Göttingen) FDP 10669 C Zusatztagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Zwölften Gesetzes zur Änderung des Bundeskindergeldgesetzes (Drucksache 11/4508) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundeserziehungsgeldgesetzes und anderer Vorschriften (Drucksache 11/4509) Frau Männle CDU/CSU 10670 C Frau Schoppe GRÜNE 10671 C Eimer (Fürth) FDP 10672 C Frau Dr. Götte SPD 10673 D Werner (Ulm) CDU/CSU 10675 C Hüser GRÜNE 10677 A Frau Dr. Lehr, Bundesminister BMJFFG 10677 D Nächste Sitzung 10678 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 10679* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1989 10537 143. Sitzung Bonn, den 11. Mai 1989 Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 12.05.89 * Amling SPD 12.05.89 Antretter SPD 12.05.89* Bindig SPD 12.05.89 * Frau Blunck SPD 12.05.89* Böhm (Melsungen) CDU/CSU 12.05.89 * Dr. Briefs GRÜNE 12.05.89 Buschbom CDU/CSU 12.05.89 Büchner (Speyer) SPD 12.05.89 * Bühler (Bruchsal) CDU/CSU 12.05.89 * Dr. von Bülow SPD 11. 05.89 Frau Conrad SPD 12. 05.89 Dr. Ehrenberg SPD 12.05.89 Eich GRÜNE 12.05.89 * Dr. Feldmann FDP 12.05.89** Frau Fischer CDU/CSU 12.05.89 * Francke (Hamburg) CDU/CSU 12.05.89 Gallus FDP 12.05.89 Frau Geiger CDU/CSU 12.05.89 Genscher FDP 12.05.89 Dr. Hauff SPD 12.05.89 Heimann SPD 11.05.89 Dr. Hennig CDU/CSU 12.05.89 Dr. Holtz SPD 11.05.89 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Höffkes CDU/CSU 12.05.89 * Irmer FDP 12.05.89 Frau Kelly GRÜNE 12.05.89 Kittelmann CDU/CSU 12. 05.89 ** Klein (Dieburg) SPD 12.05.89 Dr. Klejdzinski SPD 12.05.89 Dr. Graf Lambsdorff FDP 11. 05.89 Lenzer CDU/CSU 12. 05.89 ' Frau Luuk SPD 12.05.89* Frau Dr. Martiny-Glotz SPD 12.05.89 Dr. Müller CDU/CSU 12.05.89* Niegel CDU/CSU 12.05.89* Frau Pack CDU/CSU 12.05.89* Paintner FDP 12.05.89 Pfuhl SPD 12.05.89 * PoB SPD 11.05.89 Reddemann CDU/CSU 12.05.89 * Reuschenbach SPD 12.05.89 Rühe CDU/CSU 12.05.89 Dr. Schäuble CDU/CSU 12.05.89 Dr. Scheer SPD 12.05.89* Schmidt (München) SPD 12.05.89* von Schmude CDU/CSU 12.05.89* Dr. Soell SPD 12.05.89* Steiner SPD 11. 05.89* Dr. Todenhöfer CDU/CSU 12. 05.89 Voigt (Frankfurt) SPD 12.05.89 Dr. Vondran CDU/CSU 11. 05.89 Frau Dr. Wilms CDU/CSU 12. 05.89 Dr. Wulff CDU/CSU 12.05.89 * Zierer CDU/CSU 12.05.89 * *
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    Rede von Hans-Werner Müller


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Zunächst drücke ich meine Freude darüber aus, daß im Gegensatz zu Debatten dieser Art, die wir in der Vergangenheit geführt haben, diesmal die saarländische Landesregierung vertreten ist.
    Nur, Ihre Interpretation des Jahrhundertvertrages und der Steigerungsmengen im dritten Jahrfünft ist schlichtweg falsch. Die Formulierungen des Vertrages sehen keine Steigerungen dieser Mengen in der Endphase vor.
    Im übrigen lesen Sie bitte, Herr Lafontaine, diese Broschüre „Steinkohle 87/88" durch. Dann werden Sie feststellen, daß noch nie so viel Steinkohle

    (Gerstein [CDU/CSU]: Deutsche Steinkohle! )

    — deutsche Steinkohle — verstromt worden ist, wie zum jetzigen Zeitpunkt. Insofern gehen Ihre Vorwürfe ins Leere.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Meine Damen und Herren, ich will mich mit einem Satz auch noch an Herrn Bundesminister Haussmann wenden. Hier ist die „Saarbrücker Zeitung" von heute. Dort ist die Überschrift „5 000 Bergleute gingen wieder auf die Straße". Daneben ist ein Bild von Ihnen, Herr Haussmann. Sie sind sehr gut getroffen. Aber unten drunter steht: „Eier und Tomaten warfen aufgebrachte Bergleute in Saarbrücken gegen Bundeswirtschaftsminister Haussmann ... " Ich möchte Sie, Herr Haussmann, ausdrücklich in Schutz nehmen vor den unqualifizierten Aussagen des Herrn Lafontaine und anderer gestern im Saarländischen Landtag. Ich weiß um Ihre Lauterkeit in den kohlepolitischen Fragen aus langjähriger Zusammenarbeit im Wirtschaufsausschuß.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Nur, meine sehr verehrten Damen und Herren, wenn man die Kumpels, die Bergleute, und die Unternehmen ein paar Tage vor dem 9. Mai, vor dem Auslaufen der Klagefrist, in Ihr Haus bestellt und ihnen gesagt hätte: soundso ist die Lage, wir klagen aus dem Grunde nicht, weil das Prozeßrisiko soundso ist, dann hätten diese Leute — die Bergleute sind nämlich sehr vernünftige Leute —

    (Dr. Böhme [Unna] [SPD]: Im Gegensatz zu Ihnen!)

    das auch verstanden, und wir hätten nicht denjenigen, die aus ganz simplen Wahlkampfgründen die Emotionen schüren wollen, derart Munition geliefert.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Meine Damen und Herren, diese Dinge muß ich Ihnen schon sagen.
    Es gibt ja gute Argumente, warum man so zu verfahren gedenkt und nicht anders. Wenn wir sagen, das sei demagogische Hetze, handelten wir uns den Vorwurf ein, wir würden die Bergleute entmündigen — so heute auch in der Zeitung zu lesen. Mir liegt überhaupt nichts daran, die Bergleute zu entmündigen. Ich habe viel zuviel Respekt vor diesem Berufsstand, nicht zuletzt weil viele aus meiner Familie diesem Berufsstand angehört haben.
    Aber hier wird mit Halbwahrheiten, Verdrehungen und Polemik gearbeitet, bei Dingen, die man leider wegen der Kompliziertheit der Materie nicht in drei Sätzen darstellen kann. Ich nenne beispielsweise den Beitrag von Sittner gestern im saarländischen Fernsehen, der wiederum davon gesprochen hat, jetzt könnten die Invesititonsplanungen nicht richtig durchgeführt werden, die in der Kohlerunde 1987 verabredet worden seien. Er hat aber vergessen, zu sagen, daß das, was Saarberg investiert, cash aus der Bundeskasse fließt, 117,5 Millionen DM. Das wird verschwiegen. Auch das zähle ich zu dieser Polemik, meine sehr verehrten Damen und Herren.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wir haben hier eben noch einmal die bekannten Argumente gehört: Landwirtschaft wird subventioniert, Airbus wird subventioniert. Dann kam der populistische Satz von Ihnen: Bevor eine Grube geschlossen werde, müsse ein Kernkraftwerk geschlossen werden. Das bringt Beifall, ganz selbstverständlich.

    (Gerstein [CDU/CSU]: Aber dumm ist es!)

    Nur bringt uns das überhaupt keinen Schritt weiter. Kein Wort über die Kosten, kein Wort über die Einbrüche der Kohle im Wärmemarkt usw., nur die sattsam bekannten Vorwürfe, die EDF werde in diesem Ausmaß subventioniert. Den Beweis müssen Sie noch erbringen.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, die Energiepolitik bei uns in der Bundesrepublik Deutschland ist erst von dem Zeitpunkt an in die Schieflage geraten, als Sie mit Ihrem missionarischen Eifer versucht haben, uns alle von Ihren energiepolitischen Beglükkungsszenarien zu überzeugen, Szenarien, die u. a. darauf hinauslaufen — man höre und staune — , daß die Stadtwerke Saarbrücken Importkohle einsetzen wollen. Das ist die Wahrheit.

    (Hört! Hört! und Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wie geht es denn jetzt weiter? Ich verlasse mich auf das, was der Bundeskanzler in seiner Regierungserklärung am 27. April gesagt hat. Das hat er auch in der Fraktionssitzung am vergangenen Dienstag präzisiert. Er hat ausgeführt, daß die Bergleute Solidarität verdienen. Er hat beispielsweise auch ausgeführt, daß der Hüttenvertrag bis 1997 verlängert worden ist. Das ist ein Erfolg von Verhandlungen. Wir müssen im Verhandlungswege die Dinge jetzt optimal regeln. Er hat wörtlich gesagt: Warum jetzt das große Schwert ziehen? — Der Bundeskanzler ist also bemüht, alle Beteiligten in dieser schwierigen Frage zu einem Konsens zu führen. Und zu den Beteiligten gehört auch Ihre Regierung, Herr Lafontaine. Ich bitte Sie ganz herzlich, Ihre Verantwortung hier wahrzunehmen.
    Ich bedanke mich.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Abgeordnete Schreiner.




  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ottmar Schreiner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es gibt wohl kaum ein politisches Feld, auf dem so viel mit Halbwahrheiten, Doppelzüngigkeiten, Heuchelei und ähnlichem gearbeitet worden ist wie das Feld der deutschen Kohlepolitik. Das jüngste Beispiel dafür ist eine Meldung aus der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung" von heute, wonach der Bundeskanzler gestern mit der IG Bergbau telefoniert und ihr seine Vorstellungen für die zukünftige Energiepolitik erläutert haben soll. Das Problem dabei ist, daß dieses Telefonat bei der IG Bergbau nicht angekommen ist. Dort weiß niemand etwas davon. Mit wem der Bundeskanzler telefoniert haben mag, sei dahingestellt.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Seit wann ist die „Frankfurter Allgemeine" die Bundesregierung? — Weitere Zurufe von der CDU/CSU und Gegenrufe von der SPD)

    Das ist nur ein Beispiel.
    Die energiepolitischen Aktivitäten und Diskussionsbeiträge aus der Bundesregierung und aus den Regierungsfraktionen ergeben ein völlig konfuses Bild. Die einen von Ihnen versuchen, bei Grubenfahrten und in Sonntagsreden die Bergleute bei der Stange zu halten. Die anderen, Haussmann in Bonn, Bangemann in Brüssel, ziehen im Hintergrund die Fäden und bereiten den Garaus für die deutsche Kohle vor. Die Bundesregierung und die sie tragenden Fraktionen sind auf diesem Feld an Doppelzüngigkeit kaum noch zu überbieten.
    Ich gebe Ihnen ein weiteres Beispiel: Die Katze aus dem Sack ließ der heutige Bundesfinanzminister Dr. Waigel in einem am 6. Dezember 1988 an den Bundeskanzler geschriebenen Brief — ich zitiere — :
    Spätestens wenn die Verhandlungen mit den Ministerpräsidenten Rau und Lafontaine und mit den EVU stocken bzw. bis März keine konkreten und annehmbaren Ergebnisse zeigen, muß deren Verantwortung für das Scheitern der Kohlepolitik offen gebrandmarkt und die Frage nach dem Kohlemengengerüst neu gestellt und rasch entschieden werden.
    Die Regieanweisung ist völlig klar: Scheinverhandlungen mit den Bergbauländern führen, danach die Verhandlungen platzen lassen, den Schwarzen Peter den Bergbauländern in die Schuhe schieben und anschließend um so besser die eigene Absicht durchsetzen, nämlich eine weitere dramatische Verringerung der Kohlemenge.

    (Zuruf von der CDU/CSU)

    Dieses Drehbuch ist feige und hinterhältig zugleich. Es ist feige, weil die Bundesregierung nicht den Mut hat, zu sagen, was sie selbst will und was sie für richtig hält. Es ist hinterhältig, weil sie gerade diejenigen an den Pranger stellen will, die in der Vergangenheit und bis heute für die deutschen Kohleinteressen gekämpft haben.
    Sie müssen folgende Frage beantworten: Gilt für Sie noch die zentrale Begründung für den Jahrhundertvertrag, daß nämlich der garantierte Einsatz der deutschen Steinkohle eine Versicherung gegen eventuelle Energieknappheit und andere Risiken auf dem Weltmarkt ist? Gilt das noch, oder gilt für Sie vor dem Hintergrund des Binnenmarktes, daß der deutschen Kohle keine nationale, sondern nur noch regionale und sozialpolitische Bedeutung zukommt? Diese Frage haben Sie bis heute nicht beantwortet.

    (Gerstein [CDU/CSU]: Das hat er gerade gesagt! Dann haben Sie nicht zugehört!)

    Die einen von Ihnen reden so, die anderen reden anders. Die Schlußfolgerung aus der jeweiligen Einschätzung ist natürlich eine völlig andere.
    Staatssekretär Riedl hat mir gestern auf eine entsprechende Frage in der Fragestunde mitgeteilt, daß weitere Mengenanpassungen, auf gut deutsch: weitere drastische Kürzungen der deutschen Kohleförderung, selbstverständlich regional- und sozialpolitisch vertretbar abgewickelt werden. Ich frage Sie: Wo haben Sie ein Konzept für Ersatzarbeitsplätze, was die regionalen Auswirkungen anbelangt? Wir verlieren im Saarland infolge der Kohlerunde 1987 4 000 Bergarbeiterarbeitsplätze. Es gibt überhaupt nicht den Ansatz eines Ersatzkonzeptes auf seiten der Bundesregierung.

    (Zurufe von der CDU/CSU: Da sitzt er! — Lafontaine! — Sagen Sie das Herrn Lafontaine!)

    — Sie zeigen jetzt genau in die falsche Richtung; denn wenn Sie mit mir der Meinung sind, daß die deutsche Kohleförderung ein nationales, ein Bundesinteresse ist, können Sie nicht die Finger heben und auf die Seite der Bundesländer zeigen. Da müssen Sie auf sich selbst zeigen und sich fragen, welche Ersatzarbeitsplätze Sie schaffen wollen.

    (Beifall bei der SPD)

    Sie haben des weiteren gesagt, es solle sozial vertretbar abgewickelt werden. Wir waren vor wenigen Wochen in einer der größeren Gruben des Saarlandes, in der Grube Ensdorf. Das Durchschnittsalter der Bergleute in der Grube Ensdorf beträgt 31 Jahre. Was wollen Sie denn angesichts dessen noch sozialpolitisch vertretbar abwickeln? Wollen Sie die mit 32 Jahren frühpensionieren? Sie haben nicht den Ansatz einer Konzeption, weder im regional- noch im sozialpolitischen Bereich, um mit den von Ihnen verursachten Problemen einigermaßen angemessen fertig werden zu können.

    (Beifall bei der SPD)

    Die entscheidende Frage, die Sie beantworten müssen, ist, ob eines der größten Industrieländer der Welt ganz überwiegend auf die breite Nutzung der heimischen Energievorräte verzichten kann.
    Das Verhalten der Bundesregierung gegenüber den Brüsseler Beschlüssen ist ein weiterer Meilenstein in Richtung auf eine dramatische Reduzierung der Kohleförderung. Es geht im Kern darum, dem Drängen der französischen Staatsregierung nachzugeben, den deutschen Markt für den französischen Atomstrom breit zu öffnen. Dann ist es in der Tat bemerkenswert zu wissen, daß das staatliche Monopolunternehmen Electricité de France bis zum heutigen Tage einen Schuldenballast von 240 Milliarden Franc mit sich herumschleppt; das sind, über den Daumen, mehr als 70 Milliarden DM. Es ist klar, was es unter Wettbewerbsgesichtspunkten heißt, wenn eine in giganti-



    Schreiner
    schen Maßen hoch subventionierte Atomenergie auf den deutschen Markt zu Dumpingpreisen strömen soll und wir dafür den Preis in Form eines weiteren Verzichts auf bundesdeutsche Steinkohleförderung zahlen sollen.
    Wer vertritt denn eigentlich in Brüssel deutsche Interessen? Ich frage als Saarländer: Wer vertritt in dieser Bundesregierung saarländische Interessen? Umweltminister Töpfer, für den die zukünftige Aufgabe, im Saarland Ministerpräsident werden zu sollen, wohl eher zum Alptraum geworden ist, ist das ja wohl nicht. Wer ist es denn eigentlich noch? Wer vertritt von dieser Mannschaft in Brüssel deutsche Interessen? Wer vertritt in dieser Mannschaft saarländische Interessen?