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ID1114302200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/143 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 143. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1989 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Horn und Niggemeier 10537 A Erweiterung der Tagesordnung 10537 B, 10580 D Absetzung des Punktes 15 — Beteiligung von Daimler-Benz an MBB — von der Tagesordnung 10537 D Nachträgliche Überweisung eines Gesetzentwurfes an den Innenausschuß . . . 10537 D Begrüßung des Präsidenten des Reichstages der Republik Finnland, Herrn Kalevi Sorsa, und seiner Delegation 10544 A Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Errichtung neuer Freihäfen und zur Änderung des Zollgesetzes (Drucksache 11/4033) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Reform der gesetzlichen Rentenversicherung (Rentenreformgesetz 1992) (Drucksache 11/4452) . 10537 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Abgeordneten Roth, Dr. Jens, Dr. Ehrenberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Gegen eine Mammutfusion Daimler-Benz/Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB) (Drucksache 11/4518) 10538 A Tagesordnungspunkt 4: a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Susset, Michels, Eigen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Paintner, Heinrich, Bredehorn und der Fraktion der FDP zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Frau Flinner, Kreuzeder und der Fraktion DIE GRÜNEN zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Agrarbericht 1988 Agrar- und ernährungspolitischer Bericht der Bundesregierung (Drucksachen 11/2138, 11/2159, 11/2164, 11/2189, 11/4063) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Agrarbericht 1989 Agrar- und ernährungspolitischer Bericht der Bundesregierung (Drucksachen 11/3968, 11/3969) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Frau Flinner, Kreuzeder und der II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1989 Fraktion DIE GRÜNEN zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" für den Zeitraum 1988 bis 1991 (Drucksachen 11/2453, 11/4234) d) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Susset, Michels, Eigen, Sauter (Epfendorf), Freiherr von Schorlemer und Genossen und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Bredehorn, Paintner, Heinrich, Kohn, Dr. Hitschler und der Fraktion der FDP: Europäischer Binnenmarkt und Land- und Forstwirtschaft (Drucksachen 11/3689, 11/4374) e) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung a) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Regelung der viehseuchenrechtlichen Kontrollen im innergemeinschaftlichen Handel im Hinblick auf den gemeinsamen Binnenmarkt b) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Verstärkung der Kontrollen hinsichtlich der Anwendung der veterinärrechtlichen Vorschriften c) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1468/81 betreffend die gegenseitige Unterstützung der Verwaltungsbehörden der Mitgliedstaaten und die Zusammenarbeit dieser Behörden mit der Kommission, um die ordnungsgemäße Anwendung der Zoll- und der Agrarregelung zu gewährleisten (Drucksachen 11/3117 Nr. 2.4, 11/4013) f) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung a) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung einer Finanzierungsfazilität für Nahrungsmitteleinfuhren von Entwicklungsländern aus der Europäischen Gemeinschaft b) Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Festsetzung der Bedingungen für öffentlich unterstützte Agrarexportkredite (Drucksachen 11/3117 Nr. 2.5, 11/4245) g) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über die gemeinsame Marktorganisation für Schaf- und Ziegenfleisch (Drucksachen 11/3703 Nr. 2.11, 11/4061) h) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Abweichung von der Verordnung (EWG) Nr. 797/85 hinsichtlich bestimmter Investitionsbeihilfen für Schweinehaltungen (Drucksachen 11/4019 Nr. 2.26, 11/4401) i) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung des Anhangs II der Richtlinien 76/895/EWG und 86/362/EWG zur Festsetzung von Höchstgehalten an Rückständen von Schädlingsbekämpfungsmitteln auf und in Obst und Gemüse sowie Getreide (Drucksachen 11/561 Nr. 2.7, 11/1137) j) Beratung des Antrags der Abgeordneten Sauter (Epfendorf), Carstensen (Nordstrand), Herkenrath, Kalb, Kroll-Schlüter, Michels, Niegel, Freiherr von Schorlemer, Susset, Bayha, Eigen, Schartz (Trier) und Genossen und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Paintner, Bredehorn, Frau Folz-Steinacker, Frau Walz und der Fraktion der FDP: Intensivierung und Koordinierung der Agrarforschung für die Dritte Welt und in der Dritten Welt (Drucksache 11/4211) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Flinner, Kreuzeder und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verbesserung der sozialen Situation der Bäuerinnen (Drucksache 11/4468) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Flinner, Kreuzeder und der Fraktion DIE GRÜNEN: Keine Flächen- und Betriebsstilllegungen, sondern Überschußbeseitigung und ökologische Intensivierung der Landbewirtschaftung (Drucksachen 11/913, 11/4501) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1989 III Kiechle, Bundesminister BML 10540B Oostergetelo SPD 10544 B Susset CDU/CSU 10547 D Kreuzeder GRÜNE 10551 A Bredehorn FDP 10553 B Frau Adler SPD 10556 A Sauter (Epfendorf) CDU/CSU 10557 C Frau Flinner GRÜNE 10559 A Heinrich FDP 10560 C Sielaff SPD 10562 B Kalb CDU/CSU 10563 D Müller (Schweinfurt) SPD 10565 D Freiherr Heereman von Zuydtwyck CDU/ CSU 10568 B Tagesordnungspunkt 5: Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung des Geschäftswertes bei land- oder forstwirtschaftlichen Betriebsübergaben (Drucksachen 11/2343, 11/4394) Eylmann CDU/CSU 10571A Schütz SPD 10572 A Kleinert (Hannover) FDP 10573 D Engelhard, Bundesminister BMJ 10574 C Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Beschlußempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 109, 110 und 111 zu Petitionen (Drucksachen 11/4384, 11/4385, 11/4386) Weiss (München) GRÜNE 10575 B Dr. Göhner CDU/CSU 10576 C Reuter SPD 10577 D Frau Dr. Segall FDP 10578 D Peter (Kassel) SPD 10579 C Namentliche Abstimmung 10580 D Ergebnis 10603 B Zusatztagesordnungspunkt 5: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zur zukünftigen Kohlepolitik Jung (Düsseldorf) SPD 10581B Gerstein CDU/CSU 10582 A Stratmann GRÜNE . . 10583B, 10589D, 10600 D Beckmann FDP 10584 B Einert, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 10585 B Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU 10587 A Menzel SPD 10588 A Dr.-Ing. Laermann FDP 10588D Dr. Haussmann, Bundesminister BMWi . 10590 C Lafontaine, Ministerpräsident des Saar- landes 10592A, 10597 C Müller (Wadern) CDU/CSU 10594 A Schreiner SPD 10595 A Dr. Blüm, Bundesminister BMA 10596A, 10598B Hinsken CDU/CSU 10598 C Schäfer (Offenburg) SPD 10599 C Dr. Sprung CDU/CSU 10601 B Vizepräsident Cronenberg 10590 B Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE (Erklärung nach § 32 GO) 10602 C Tagesordnungspunkt 7: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung von Rechtsvorschriften über die Abtretung von Beamtenbezügen zum Heimstättenbau (Drucksachen 11/3256, 11/4443) . 10604 D Tagesordnungspunkt 8: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung der Bundes-Apothekerordnung (Drucksachen 11/4231, 11/4459) . . . 10605 A Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 112 und 113 zu Petitionen (Drucksachen 11/4431, 11/4432) 10605 B Tagesordnungspunkt 9: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 22. April 1988 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Simbabwe zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen, vom Vermögen und von den Gewinnen aus der Veräußerung von Vermögen (Drucksachen 11/3645, 11/4411) Frau Eid GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 10605D Tagesordnungspunkt: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP: Parlamentswahlen in Panama (Drucksache 11/4527) Volmer GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 10606A IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1989 Tagesordnungspunkt 11: a) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Lenzer, Maaß, Engelsberger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr.-Ing. Laermann, Kohn, Neuhausen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Bilanz und Zukunftsperspektiven der Forschungspolitik (Drucksachen 11/1630, 11/2683) b) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Vosen, Roth, Dreßler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Forschung zur Humanisierung des Arbeitslebens (Drucksachen 11/2601, 11/3780) c) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Beendigung des Forschungsprojekts Eurobrüter (ERUG) (Drucksache 11/4179) d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Umsetzung des Berichts der Bundesregierung über „Status und Perspektiven der Großforschungseinrichtungen" (Drucksachen 10/6225, 11/3725) e) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Entscheidung des Rates über ein mehrjähriges Forschungs- und Entwicklungsprogramm (1989 bis Mitte 1993) für Nahrungsmittelwissenschaft und -technologie „FLAIR" (FoodLinked Agro-Industrial Research) Nahrungsmittelbezogene agrarindustrielle Forschung (Drucksachen 11/2899 Nr. 3.30, 11/3994) f) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bundesbericht Forschung 1988 (Drucksachen 11/2049, 11/4112) Lenzer CDU/CSU 10607 B Vosen SPD 10609 A Dr.-Ing. Laermann FDP 10610D Wetzel GRÜNE 10612D Engelsberger CDU/CSU 10615 A Catenhusen SPD 10616 D Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 10620 C Timm FDP 10624 C Maaß CDU/CSU 10626 A Seidenthal SPD 10627 D Dr. Voigt (Northeim) CDU/CSU 10629 B Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft zum Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zum Entwurf eines Gesetzes zur Ergänzung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente und zum Schutz der Solidargemeinschaft vor Leistungsmißbrauch (Achtes Gesetz zur Änderung des Arbeitsförderungsgesetzes) (Drucksachen 11/1167, 11/3862) Kastning SPD 10630 B Schemken CDU/CSU 10631 D Frau Hillerich GRÜNE 10634 A Neuhausen FDP 10635 A Dr. Lammert, Parl. Staatssekretär BMBW 10635 D Tagesordnungspunkt 13: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dreßler, Heyenn, Andres, Egert, Dr. Haack, Hasenfratz, Kirschner, Peter (Kassel), Reimann, Schanz, Schreiner, Frau Steinhauer, Urbaniak, Frau Weiler, von der Wiesche, Bernrath, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinheitlichung der Kündigungsfristen von Arbeitern und Angestellten (Zweites Arbeitsrechtsbereinigungsgesetz) (Drucksache 11/956) Frau Steinhauer SPD 10636D Fuchtel CDU/CSU 10637 D Hoss GRÜNE 10640 B Heinrich FDP 10641B Hasenfratz SPD 10642 D Seehofer, Parl. Staatssekretär BMA . . 10644 C Tagesordnungspunkt 14: a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der Vereinbarung vom 25. November 1986 über die Bereitstellung und den Betrieb von Flugsicherungseinrichtungen und -diensten durch EUROCONTROL in der Bezirkskontrollzentrale Maastricht (Drucksachen 11/3814, 11/4173) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu den Unterrichtungen durch das Europäische Parlament Entschließung zum Luftfrachtverkehr in der Gemeinschaft Entschließung zur Zukunft von Eurocontrol im Rahmen der Flugsicherung im westeuropäischen Luftraum Entschließung zur potentiellen Kapazität der Flughäfen in der Europäischen Ge- Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1989 V meinschaft im Hinblick auf die Herausforderung von 1992, zur Überlastung der Flughäfen und zu den Problemen der Luftverkehrssicherheit Entschließung zur Liberalisierung des Luftverkehrs, zur Vollendung des Binnenmarktes und zu den Folgen für die Sicherheit im Flugverkehr (Drucksachen 11/1958, 11/2731, 11/2732, 11/2733, 11/4249) Tillmann CDU/CSU 10646 C Ibrügger SPD 10648 A Gries FDP 10649B Frau Teubner GRÜNE 10651 B Jung (Limburg) CDU/CSU 10652 B Kretkowski SPD 10654 A Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Teubner, Frau Rock, Weiss (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verkehr am Oberrhein (Drucksache 11/3863) Frau Teubner GRÜNE 10655 C Haungs CDU/CSU 10656 B Frau Faße SPD 10657 B Kohn FDP 10658B Tagesordnungspunkt 16: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 1989 (Nachtragshaushaltsgesetz 1989) (Drucksache 11/4350) Dr. Waigel, Bundesminister BMF . . . 10659A Esters SPD 10660 D Borchert CDU/CSU 10661D Frau Vennegerts GRÜNE 10663 A Dr. Weng (Gerlingen) FDP 10664 A Tagesordnungspunkt 17: a) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über den Stand der Arbeiten zur Umsetzung der Beschlüsse der 2. Internationalen Nordseeschutz-Konferenz vom 24. bis 25. November 1987 in London (Drucksache 11/3847) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung an den Deutschen Bundestag über die weitere Entwicklung der Belastung der Gewässer durch Ammonium-Stickstoff und Phosphor (Drucksache 11/4213) Grüner, Parl. Staatssekretär BMU . . . 10665 B Frau Blunck SPD 10666 C Harries CDU/CSU 10667 C Frau Garbe GRÜNE 10668 B Wolfgramm (Göttingen) FDP 10669 C Zusatztagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Zwölften Gesetzes zur Änderung des Bundeskindergeldgesetzes (Drucksache 11/4508) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundeserziehungsgeldgesetzes und anderer Vorschriften (Drucksache 11/4509) Frau Männle CDU/CSU 10670 C Frau Schoppe GRÜNE 10671 C Eimer (Fürth) FDP 10672 C Frau Dr. Götte SPD 10673 D Werner (Ulm) CDU/CSU 10675 C Hüser GRÜNE 10677 A Frau Dr. Lehr, Bundesminister BMJFFG 10677 D Nächste Sitzung 10678 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 10679* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1989 10537 143. Sitzung Bonn, den 11. Mai 1989 Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 12.05.89 * Amling SPD 12.05.89 Antretter SPD 12.05.89* Bindig SPD 12.05.89 * Frau Blunck SPD 12.05.89* Böhm (Melsungen) CDU/CSU 12.05.89 * Dr. Briefs GRÜNE 12.05.89 Buschbom CDU/CSU 12.05.89 Büchner (Speyer) SPD 12.05.89 * Bühler (Bruchsal) CDU/CSU 12.05.89 * Dr. von Bülow SPD 11. 05.89 Frau Conrad SPD 12. 05.89 Dr. Ehrenberg SPD 12.05.89 Eich GRÜNE 12.05.89 * Dr. Feldmann FDP 12.05.89** Frau Fischer CDU/CSU 12.05.89 * Francke (Hamburg) CDU/CSU 12.05.89 Gallus FDP 12.05.89 Frau Geiger CDU/CSU 12.05.89 Genscher FDP 12.05.89 Dr. Hauff SPD 12.05.89 Heimann SPD 11.05.89 Dr. Hennig CDU/CSU 12.05.89 Dr. Holtz SPD 11.05.89 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Höffkes CDU/CSU 12.05.89 * Irmer FDP 12.05.89 Frau Kelly GRÜNE 12.05.89 Kittelmann CDU/CSU 12. 05.89 ** Klein (Dieburg) SPD 12.05.89 Dr. Klejdzinski SPD 12.05.89 Dr. Graf Lambsdorff FDP 11. 05.89 Lenzer CDU/CSU 12. 05.89 ' Frau Luuk SPD 12.05.89* Frau Dr. Martiny-Glotz SPD 12.05.89 Dr. Müller CDU/CSU 12.05.89* Niegel CDU/CSU 12.05.89* Frau Pack CDU/CSU 12.05.89* Paintner FDP 12.05.89 Pfuhl SPD 12.05.89 * PoB SPD 11.05.89 Reddemann CDU/CSU 12.05.89 * Reuschenbach SPD 12.05.89 Rühe CDU/CSU 12.05.89 Dr. Schäuble CDU/CSU 12.05.89 Dr. Scheer SPD 12.05.89* Schmidt (München) SPD 12.05.89* von Schmude CDU/CSU 12.05.89* Dr. Soell SPD 12.05.89* Steiner SPD 11. 05.89* Dr. Todenhöfer CDU/CSU 12. 05.89 Voigt (Frankfurt) SPD 12.05.89 Dr. Vondran CDU/CSU 11. 05.89 Frau Dr. Wilms CDU/CSU 12. 05.89 Dr. Wulff CDU/CSU 12.05.89 * Zierer CDU/CSU 12.05.89 * *
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    Rede von Horst Sielaff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Offenkundig fehlt der Bundesregierung eine abgestimmte Gesamtkonzeption für die Entwicklung des ländlichen Raums. In ihrem eigenen Agrarbericht kann die Bundesregierung unter der Rubrik „Neuorientierung der Agrarpolitik" nur einen einzigen Punkt anführen — und diese Maßnahme ist dazu noch eine der umstrittensten — , nämlich die Flächenstillegung. Damit wird, meine ich, die Konzeptionslosigkeit nur noch deutlicher.

    (Beifall bei der SPD)

    Zukunftsperspektiven für die Landwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland werden weder im Agrarbericht noch in den heutigen Ausführungen des Ministers erkennbar. Wir alle wissen, daß der ländliche Raum sehr unterschiedlich geprägt ist und seine Probleme deshalb differenzierte Lösungsmöglichkeiten erfordern.
    Aber deswegen kann man doch nicht völlig darauf verzichten, im Raumordnungsplan, in der Strukturpolitik und auch im Agrarbericht eine aufeinander abgestimmte Gesamtkonzeption aufzuzeigen. Ich zitiere:
    Agrarpolitik ist nicht nur Markt- und Preispolitik, Struktur- und Sozialpolitik, sondern in einem immer bedeutsameren Maße auch Umwelt- und Naturschutzpolitik. Alle diese Politikbereiche müssen wir gleichzeitig und sozusagen vernetzt bedienen.
    Dies, Herr Minister Kiechle, erklärten Sie. Nur bleibt das reine Theorie, wenn keine konkreten Taten folgen, keine Zukunftsperspektiven erkennbar bleiben.
    Wo bleiben die flankierenden Maßnahmen in der Raumordnungspolitik, in der regionalen Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik sowie in der Verkehrspolitik, die Sie selber fordern? Die Bundesregierung läßt im Gegenteil zu, daß der ländliche Raum weiterhin ausgedünnt wird. Impulse in der Arbeitsmarktpolitik für den ländlichen Raum sind nirgends zu sehen. Bundesbahn und Bundespost ziehen sich weiterhin immer mehr aus dem ländlichen Raum zurück und verschlechtern die Infrastruktur. Ihre praktische Politik, Herr Kiechle, widerspricht den eigenen Aussagen der Regierung.
    In der Tat, der Bericht ist sehr nüchtern. Er zeigt die teilweise dramatische Situation vieler Landwirte und ihrer Familien auf. Nur haben Sie als Lösungsangebote wiederum lediglich altbekannte, plakative Slogans anzubieten. Die Bundesregierung wurstelt weiter so vor sich hin; aber für die Entwicklung des ländlichen Raumes und ganz besonders für die Landwirtschaft kann das Hinwursteln tödlich sein.
    Die negative Einkommensentwicklung bei den Landwirten und die Resignation vieler Bauern wird Auswirkungen auf die Gesamtentwicklung unserer ländlichen Räume haben. Wichtige Aufgaben wie Aufrechterhaltung der Sozialfunktion unserer Dörfer, Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen und Offenhaltung und Pflege der Kulturlandschaft werden zunehmend gefährdet.
    Wir wollen — Herr Heinrich, darin sind wir uns einig — Landwirtschaft nicht als Idylle, sozusagen lediglich als Anreiz für Stadtkinder, einmal eine echte Kuh auf der Alm gesehen zu haben. Wer Landwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland erhalten will, muß mehr wollen. Dazu fällt der Bundesregierung leider nichts mehr ein.
    Entsprechend — das wissen Sie ganz genau, wenn Sie draußen mit den Landwirten diskutieren — ist auch die Stimmung bei den Landwirten. „Die Bundesregierung braucht keine Bauern mehr, nur weiß sie nicht, wie sie uns das sagen soll. " So brachte es ein Pfälzer Bauer in einer Diskussion, wie ich meine, auf den Punkt. Eine wahrlich traurige, aber offensichtlich doch wohl zutreffende Beurteilung der Agrarpolitik der letzten Jahre.
    Die Prognosen der EG-Kommission erfordern für die Zukunft aktives Handeln und Gestalten. Herr Heinrich, man darf nicht bei der Analyse bleiben. Im Oktober letzten Jahres hieß es im Kommissions-Bericht:
    Im gesamtwirtschaftlichen Bereich ist damit zu rechnen, daß von außen kommende Investitionen in den ländlichen Regionen spärlicher und selektiver werden. Insbesondere gilt dies für die Errichtung neuer Produktionsstätten.



    Sielaff
    Welche Konsequenzen zieht die Regierungskoalition daraus?

    (Zuruf von der SPD: Keine!)

    — Eben! — Weiter heißt es: Die Weiterentwicklung .. .
    ... der ländlichen Wirtschaft wird daher stärker als in der Vergangenheit auf eine Aufwertung des örtlichen Entwicklungspotentials aufbauen müssen. Das heißt in diesem Zusammenhang: auf der Entwicklung kleiner und mittlerer Unternehmen.
    Neben Maßnahmen im Bereich der Landwirtschaft selbst wird daher eine Politik der Schaffung dauerhafter und wirtschaftlich gesunder Arbeitsplätze auch außerhalb des Agrarsektors gefordert.
    Aber das Gießkannenprinzip, nach dem öffentliche Gelder nach wie vor rein schematisch unter den Landwirten verteilt werden, benachteiligt erneut die Klein-und Mittelbetriebe. Dieses ungerechte Prinzip schreibt auch das neue Strukturgesetz wieder fest, indem es den Mehrwertsteuerausgleich in Höhe von 1,1 Milliarden DM nicht nach dem Bedürftigkeitsgrad verteilt, sondern gleichmäßig auch für die vorsieht, die nicht unbedingt zu den Armen gehören.

    (Eigen [CDU/CSU]: Es gibt eine Obergrenze!)

    Die Realisierung des europäischen Binnenmarkts wird die Wettbewerbsbedingungen für die deutsche Landwirtschaft weiterhin und zusätzlich erheblich verschlechtern. Ich bin nicht so optimistisch, wie Sie, Herr Heinrich, es hier dargestellt haben. Die regionalen und nationalen Bindungen für den Handel und für die Produktion auch landwirtschaftlicher Erzeugnisse werden weitgehend durch internationale, insbesondere europaweit arbeitende und verflochtene Handelsunternehmen und Nahrungsmittelhersteller abgelöst werden. Wir wissen, daß immer noch ein hoher Prozentsatz der Mittel für die Landwirtschaft nicht beim Landwirt selbst ankommt und wir mit den Agrarsubventionen teilweise sogar US-Nahrungshandelsunternehmen mit finanzieren und die Landwirte vor Ort deswegen gescholten werden.
    Schon heute hat die deutsche Landwirtschaft selbst im Inland auf fast allen wichtigen Produktionsmärkten Verluste zu verzeichnen. Der Anteil der deutschen Butter ging seit 1979 bis 1987 im Inlandsmarkt um 18 % zurück. Bei Obst und Gemüse sind es sogar jeweils 20 %, die wir bei einheimischen Produkten am Markt verloren haben. Obwohl der Verbrauch landwirtschaftlicher Produkte in der Bundesrepublik gestiegen ist, waren nicht die deutschen Landwirte Nutznießer dieser Entwicklung; überwiegend kam der Verbrauchszuwachs den ausländischen Anbietern zugute.
    Ich möchte nur ein einprägsames Beispiel nennen, und zwar vom deutschen Zuckermarkt. Trotz einer enormen Überversorgung von 147 % — vor 20 Jahren waren es 88 % — sank der Anteil deutscher Zuckeranbieter auf unserem Markt um rund 7%. Die Liefermengen ausländischer Anbieter schnellten dagegen empor.
    Meine Damen und Herren, dieser Trend könnte sich verstärken, setzt man kein geeignetes Konzept dagegen, wenn der Binnenmarkt geschaffen ist.
    Kein Grund also für die Bundesregierung, das Heil der deutschen Landwirte womöglich vom europäischen Binnenmarkt zu erhoffen. Hier sind eigene Konzepte dringend notwendig. Wer den Wagen der Landwirtschaft einfach weiter den Weg hinunterfahren läßt, ist mitschuldig, wenn er vom Weg abkommt, umkippt oder im Dreck steckenbleibt.
    Meine Damen und Herren, die Situation im Agrarbereich ist dramatisch. Herr Sauter, ich stimme mit Ihnen überein, wenn Sie sagen: Resignation muß überwunden werden. Nur: Dann sind wir verpflichtet, den jungen Landwirten, den Landwirten, die von morgens bis abends schaffen, auch Zukunftsperspektiven aufzuzeigen, damit sie wissen, daß ihre Existenz auch in Zukunft gesichert ist.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Regierung sind Sie, Herr Susset. Sie sollen nicht ständig fragen: Was wollen Sie? Legen Sie ein Konzept vor, oder aber wir übernehmen die Regierung. Dann werden wir Ihnen unsere Gesamtkonzeption vorlegen können.

    (Beifall bei der SPD — Zuruf des Abg. Susset [CDU/CSU])



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Kalb.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bartholomäus Kalb


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Den Kollegen Sielaff muß ich darauf hinweisen, daß der Kollege Egon Susset hier im Parlament ist und nicht in der Regierung.

    (Sielaff [SPD] und Frau Flinner [GRÜNE]: Es gibt doch keinen Unterschied!)

    — Die Regierung wird von uns getragen.
    Ich darf auf das zurückkommen, was Kollege Oostergetelo schon in der Presse verlautbart hat, nämlich: SPD fordert agrarpolitisches Gesamtkonzept; eine Neuorientierung der Agrarpolitik wird gefordert. Nicht nur von Ihnen, sondern von vielen hört man die Forderung nach einer Neuorientierung der Agrarpolitik.
    Ich behaupte aber, daß wir mit der Frage der Neuorientierung nicht zu Rande kommen, solange wir nicht ernsthaft die Frage beantworten, wie wir die Aufgabe der Landwirtschaft in unserer Gesellschaft künftig sehen wollen, wie wir die Aufgaben der Landwirtschaft definieren.

    (Frau Flinner [GRÜNE]: Es geht um die Stellung der Landwirtschaft in der Gesellschaft!)

    Es ist die Frage: Weisen wir der Landwirtschaft nach wie vor nur die Aufgabe der Nahrungsmittelproduktion zu, oder müssen nicht wichtige Bereiche hinzukommen, gewinnen sie nicht immer mehr an Bedeutung, wie beispielsweise Erhalt einer intakten Natur und Umwelt

    (Frau Flinner [GRÜNE]: Landschaftspflege ist kein Ausgleich!)




    Kalb
    und auch die Frage des Angebots und der Erzeugung nachwachsender Rohstoffe und Energien?
    Ich meine, daß gerade der Frage der Erhaltung einer intakten Natur, Umwelt und Kulturlandschaft — —

    (Frau Flinner [GRÜNE]: Das kann nur in der Landwirtschaft am billigsten gemacht werden!)

    — Bitte schön, Frau Kollegin, lassen Sie mich einigermaßen ungestört reden! Ich habe keine vorbereitete Rede, sondern ich muß auch während des Redens noch denken, im Gegensatz zu Ihnen.

    (Frau Wollny [GRÜNE]: Sie müssen reden, und sie macht die Arbeit!)

    Es ist also die Frage: Wie wird künftig der Stellenwert der Landwirtschaft sein, welche Aufgaben hat sie zu erfüllen, insbesondere im vielfältigen Bereich der Erhaltung einer intakten Natur, einer intakten Umwelt, einer intakten Kulturlandschaft, in einer Gesellschaft und in einem Land, das sehr dicht besiedelt ist, wo wir einen sehr hohen Lebensstandard haben, wo diese Nachfrage immer größer wird.

    (Wimmer [Neuötting] [SPD]: Zur Sache!)

    — Ich bin schon längst bei der Sache, Herr Kollege Wimmer.
    Ich will damit deutlich machen, daß die Landwirtschaft außerhalb ihrer Nahrungsmittelproduktion ganz wichtige Leistungen für die gesamte Gesellschaft erbringt, die nur sie und niemand anders erbringen kann.

    (Beifall bei der CDU/CSU und bei Abgeordneten der SPD)

    Dies wird auch bestätigt, und das sehen zwischenzeitlich auch führende Leute der Kirchen, aber auch der Industrie ähnlich. Ich darf einen Mann aus der Industrie zitieren, der einmal sagte:
    Wenn es um die Frage Wirtschaft und Umwelt geht, kann man nicht an der Erhaltung der bäuerlichen Landwirtschaft vorbeigehen. Es wäre mir eine schreckliche Vorstellung, etwa das Voralpenland im Stil der östlichen Kolchosenwirtschaft oder nach dem Muster amerikanischer Mammutfarmen veröden zu sehen. Die Landwirtschaft hat Anspruch auf Unterstützung durch den Staat. Wie alles hat auch die Erhaltung einer lebenswerten Umwelt ihren Preis. Eine Politik, welche die Bauern von Haus und Hof vertreibt, hat keine Berechtigung.

    (Beifall bei der CDU/CSU und bei Abgeordneten der SPD — Kreuzeder [GRÜNE]: Letztes Jahr 16 000!)

    Hier ist also ein Bedarf in unserer Gesellschaft, der von der Landwirtschaft gedeckt werden kann. Dies kann nicht kostenlos geschehen, dies muß also auch vom Staat her entlohnt werden. Wir sind mit dem Agrarstrukturgesetz dabei hier einen Einstieg für die Entlohnung dieser Leistungen zu machen. Im übrigen haben einige Bundesländer hierzu einige sehr sinnvolle Maßnahmen ergriffen. Es ist also sinnvoll, nicht immer das immer mehr zu fördern, wovon wir schon
    genug haben, sondern das zu fördern, wo wir noch Bedarf haben.
    Ich darf auf das zurückkommen, was Kollege Sauter gesagt hat: Ich halte es ebenfalls für geboten — der bayerische Landwirtschaftsminister hat bereits einen Vorschlag unterbreitet — , daß wir freiwerdende Mittel auf Grund des Rückgangs der Lagerbestände dann auch hier entsprechend umwidmen und für diese Zwecke künftig einsetzen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wir müssen auch immer deutlich machen, daß es bei der Agrarpolitik nicht nur um eine Politik für die Bauern geht. Es geht um eine Politik für unsere gesamte Gesellschaft, und es ist erforderlich, daß wir insbesondere den ländlichen Raum erhalten. Deswegen kommt besonders auch dem ländlichen Raum — Sie haben es ebenfalls angesprochen — und der Erhaltung seiner Funktionsfähigkeit besondere Bedeutung zu.
    Ich möchte darauf hinweisen, daß wir hier insbesondere auch die Nebenerwerbslandwirtschaft nicht außen vor lassen dürfen. Gerade in den von Natur aus benachteiligten Gebieten kommt ihr eine sehr vielfältige und immer wichtigere Bedeutung zu.
    Ich möchte ein Weiteres sagen: Wir sollten auch nicht immer nur von bäuerlicher Landwirtschaft reden, sondern wir müssen ganz selbstverständlich auch den Mut haben, zu sagen: Was verstehen wir unter bäuerlicher Landwirtschaft?

    (Müller [Schweinfurt] [SPD]: Denen in Brüssel müssen Sie das sagen!)

    Ich weiß, daß dies sehr schwierig ist, weil die Vorstellungen hierzu sehr unterschiedlich sind.