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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/143 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 143. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1989 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Horn und Niggemeier 10537 A Erweiterung der Tagesordnung 10537 B, 10580 D Absetzung des Punktes 15 — Beteiligung von Daimler-Benz an MBB — von der Tagesordnung 10537 D Nachträgliche Überweisung eines Gesetzentwurfes an den Innenausschuß . . . 10537 D Begrüßung des Präsidenten des Reichstages der Republik Finnland, Herrn Kalevi Sorsa, und seiner Delegation 10544 A Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Errichtung neuer Freihäfen und zur Änderung des Zollgesetzes (Drucksache 11/4033) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Reform der gesetzlichen Rentenversicherung (Rentenreformgesetz 1992) (Drucksache 11/4452) . 10537 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Abgeordneten Roth, Dr. Jens, Dr. Ehrenberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Gegen eine Mammutfusion Daimler-Benz/Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB) (Drucksache 11/4518) 10538 A Tagesordnungspunkt 4: a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Susset, Michels, Eigen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Paintner, Heinrich, Bredehorn und der Fraktion der FDP zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Frau Flinner, Kreuzeder und der Fraktion DIE GRÜNEN zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Agrarbericht 1988 Agrar- und ernährungspolitischer Bericht der Bundesregierung (Drucksachen 11/2138, 11/2159, 11/2164, 11/2189, 11/4063) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Agrarbericht 1989 Agrar- und ernährungspolitischer Bericht der Bundesregierung (Drucksachen 11/3968, 11/3969) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Frau Flinner, Kreuzeder und der II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1989 Fraktion DIE GRÜNEN zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" für den Zeitraum 1988 bis 1991 (Drucksachen 11/2453, 11/4234) d) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Susset, Michels, Eigen, Sauter (Epfendorf), Freiherr von Schorlemer und Genossen und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Bredehorn, Paintner, Heinrich, Kohn, Dr. Hitschler und der Fraktion der FDP: Europäischer Binnenmarkt und Land- und Forstwirtschaft (Drucksachen 11/3689, 11/4374) e) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung a) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Regelung der viehseuchenrechtlichen Kontrollen im innergemeinschaftlichen Handel im Hinblick auf den gemeinsamen Binnenmarkt b) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Verstärkung der Kontrollen hinsichtlich der Anwendung der veterinärrechtlichen Vorschriften c) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1468/81 betreffend die gegenseitige Unterstützung der Verwaltungsbehörden der Mitgliedstaaten und die Zusammenarbeit dieser Behörden mit der Kommission, um die ordnungsgemäße Anwendung der Zoll- und der Agrarregelung zu gewährleisten (Drucksachen 11/3117 Nr. 2.4, 11/4013) f) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung a) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Eröffnung einer Finanzierungsfazilität für Nahrungsmitteleinfuhren von Entwicklungsländern aus der Europäischen Gemeinschaft b) Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Festsetzung der Bedingungen für öffentlich unterstützte Agrarexportkredite (Drucksachen 11/3117 Nr. 2.5, 11/4245) g) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über die gemeinsame Marktorganisation für Schaf- und Ziegenfleisch (Drucksachen 11/3703 Nr. 2.11, 11/4061) h) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Abweichung von der Verordnung (EWG) Nr. 797/85 hinsichtlich bestimmter Investitionsbeihilfen für Schweinehaltungen (Drucksachen 11/4019 Nr. 2.26, 11/4401) i) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung des Anhangs II der Richtlinien 76/895/EWG und 86/362/EWG zur Festsetzung von Höchstgehalten an Rückständen von Schädlingsbekämpfungsmitteln auf und in Obst und Gemüse sowie Getreide (Drucksachen 11/561 Nr. 2.7, 11/1137) j) Beratung des Antrags der Abgeordneten Sauter (Epfendorf), Carstensen (Nordstrand), Herkenrath, Kalb, Kroll-Schlüter, Michels, Niegel, Freiherr von Schorlemer, Susset, Bayha, Eigen, Schartz (Trier) und Genossen und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Paintner, Bredehorn, Frau Folz-Steinacker, Frau Walz und der Fraktion der FDP: Intensivierung und Koordinierung der Agrarforschung für die Dritte Welt und in der Dritten Welt (Drucksache 11/4211) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Flinner, Kreuzeder und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verbesserung der sozialen Situation der Bäuerinnen (Drucksache 11/4468) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Flinner, Kreuzeder und der Fraktion DIE GRÜNEN: Keine Flächen- und Betriebsstilllegungen, sondern Überschußbeseitigung und ökologische Intensivierung der Landbewirtschaftung (Drucksachen 11/913, 11/4501) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1989 III Kiechle, Bundesminister BML 10540B Oostergetelo SPD 10544 B Susset CDU/CSU 10547 D Kreuzeder GRÜNE 10551 A Bredehorn FDP 10553 B Frau Adler SPD 10556 A Sauter (Epfendorf) CDU/CSU 10557 C Frau Flinner GRÜNE 10559 A Heinrich FDP 10560 C Sielaff SPD 10562 B Kalb CDU/CSU 10563 D Müller (Schweinfurt) SPD 10565 D Freiherr Heereman von Zuydtwyck CDU/ CSU 10568 B Tagesordnungspunkt 5: Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung des Geschäftswertes bei land- oder forstwirtschaftlichen Betriebsübergaben (Drucksachen 11/2343, 11/4394) Eylmann CDU/CSU 10571A Schütz SPD 10572 A Kleinert (Hannover) FDP 10573 D Engelhard, Bundesminister BMJ 10574 C Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Beschlußempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 109, 110 und 111 zu Petitionen (Drucksachen 11/4384, 11/4385, 11/4386) Weiss (München) GRÜNE 10575 B Dr. Göhner CDU/CSU 10576 C Reuter SPD 10577 D Frau Dr. Segall FDP 10578 D Peter (Kassel) SPD 10579 C Namentliche Abstimmung 10580 D Ergebnis 10603 B Zusatztagesordnungspunkt 5: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zur zukünftigen Kohlepolitik Jung (Düsseldorf) SPD 10581B Gerstein CDU/CSU 10582 A Stratmann GRÜNE . . 10583B, 10589D, 10600 D Beckmann FDP 10584 B Einert, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 10585 B Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU 10587 A Menzel SPD 10588 A Dr.-Ing. Laermann FDP 10588D Dr. Haussmann, Bundesminister BMWi . 10590 C Lafontaine, Ministerpräsident des Saar- landes 10592A, 10597 C Müller (Wadern) CDU/CSU 10594 A Schreiner SPD 10595 A Dr. Blüm, Bundesminister BMA 10596A, 10598B Hinsken CDU/CSU 10598 C Schäfer (Offenburg) SPD 10599 C Dr. Sprung CDU/CSU 10601 B Vizepräsident Cronenberg 10590 B Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE (Erklärung nach § 32 GO) 10602 C Tagesordnungspunkt 7: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung von Rechtsvorschriften über die Abtretung von Beamtenbezügen zum Heimstättenbau (Drucksachen 11/3256, 11/4443) . 10604 D Tagesordnungspunkt 8: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung der Bundes-Apothekerordnung (Drucksachen 11/4231, 11/4459) . . . 10605 A Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 112 und 113 zu Petitionen (Drucksachen 11/4431, 11/4432) 10605 B Tagesordnungspunkt 9: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 22. April 1988 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Simbabwe zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen, vom Vermögen und von den Gewinnen aus der Veräußerung von Vermögen (Drucksachen 11/3645, 11/4411) Frau Eid GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 10605D Tagesordnungspunkt: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP: Parlamentswahlen in Panama (Drucksache 11/4527) Volmer GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 10606A IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1989 Tagesordnungspunkt 11: a) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Lenzer, Maaß, Engelsberger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr.-Ing. Laermann, Kohn, Neuhausen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Bilanz und Zukunftsperspektiven der Forschungspolitik (Drucksachen 11/1630, 11/2683) b) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Vosen, Roth, Dreßler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Forschung zur Humanisierung des Arbeitslebens (Drucksachen 11/2601, 11/3780) c) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Beendigung des Forschungsprojekts Eurobrüter (ERUG) (Drucksache 11/4179) d) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Umsetzung des Berichts der Bundesregierung über „Status und Perspektiven der Großforschungseinrichtungen" (Drucksachen 10/6225, 11/3725) e) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Entscheidung des Rates über ein mehrjähriges Forschungs- und Entwicklungsprogramm (1989 bis Mitte 1993) für Nahrungsmittelwissenschaft und -technologie „FLAIR" (FoodLinked Agro-Industrial Research) Nahrungsmittelbezogene agrarindustrielle Forschung (Drucksachen 11/2899 Nr. 3.30, 11/3994) f) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bundesbericht Forschung 1988 (Drucksachen 11/2049, 11/4112) Lenzer CDU/CSU 10607 B Vosen SPD 10609 A Dr.-Ing. Laermann FDP 10610D Wetzel GRÜNE 10612D Engelsberger CDU/CSU 10615 A Catenhusen SPD 10616 D Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 10620 C Timm FDP 10624 C Maaß CDU/CSU 10626 A Seidenthal SPD 10627 D Dr. Voigt (Northeim) CDU/CSU 10629 B Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft zum Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zum Entwurf eines Gesetzes zur Ergänzung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente und zum Schutz der Solidargemeinschaft vor Leistungsmißbrauch (Achtes Gesetz zur Änderung des Arbeitsförderungsgesetzes) (Drucksachen 11/1167, 11/3862) Kastning SPD 10630 B Schemken CDU/CSU 10631 D Frau Hillerich GRÜNE 10634 A Neuhausen FDP 10635 A Dr. Lammert, Parl. Staatssekretär BMBW 10635 D Tagesordnungspunkt 13: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dreßler, Heyenn, Andres, Egert, Dr. Haack, Hasenfratz, Kirschner, Peter (Kassel), Reimann, Schanz, Schreiner, Frau Steinhauer, Urbaniak, Frau Weiler, von der Wiesche, Bernrath, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinheitlichung der Kündigungsfristen von Arbeitern und Angestellten (Zweites Arbeitsrechtsbereinigungsgesetz) (Drucksache 11/956) Frau Steinhauer SPD 10636D Fuchtel CDU/CSU 10637 D Hoss GRÜNE 10640 B Heinrich FDP 10641B Hasenfratz SPD 10642 D Seehofer, Parl. Staatssekretär BMA . . 10644 C Tagesordnungspunkt 14: a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der Vereinbarung vom 25. November 1986 über die Bereitstellung und den Betrieb von Flugsicherungseinrichtungen und -diensten durch EUROCONTROL in der Bezirkskontrollzentrale Maastricht (Drucksachen 11/3814, 11/4173) b) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu den Unterrichtungen durch das Europäische Parlament Entschließung zum Luftfrachtverkehr in der Gemeinschaft Entschließung zur Zukunft von Eurocontrol im Rahmen der Flugsicherung im westeuropäischen Luftraum Entschließung zur potentiellen Kapazität der Flughäfen in der Europäischen Ge- Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1989 V meinschaft im Hinblick auf die Herausforderung von 1992, zur Überlastung der Flughäfen und zu den Problemen der Luftverkehrssicherheit Entschließung zur Liberalisierung des Luftverkehrs, zur Vollendung des Binnenmarktes und zu den Folgen für die Sicherheit im Flugverkehr (Drucksachen 11/1958, 11/2731, 11/2732, 11/2733, 11/4249) Tillmann CDU/CSU 10646 C Ibrügger SPD 10648 A Gries FDP 10649B Frau Teubner GRÜNE 10651 B Jung (Limburg) CDU/CSU 10652 B Kretkowski SPD 10654 A Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Teubner, Frau Rock, Weiss (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verkehr am Oberrhein (Drucksache 11/3863) Frau Teubner GRÜNE 10655 C Haungs CDU/CSU 10656 B Frau Faße SPD 10657 B Kohn FDP 10658B Tagesordnungspunkt 16: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung eines Nachtrags zum Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 1989 (Nachtragshaushaltsgesetz 1989) (Drucksache 11/4350) Dr. Waigel, Bundesminister BMF . . . 10659A Esters SPD 10660 D Borchert CDU/CSU 10661D Frau Vennegerts GRÜNE 10663 A Dr. Weng (Gerlingen) FDP 10664 A Tagesordnungspunkt 17: a) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über den Stand der Arbeiten zur Umsetzung der Beschlüsse der 2. Internationalen Nordseeschutz-Konferenz vom 24. bis 25. November 1987 in London (Drucksache 11/3847) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung an den Deutschen Bundestag über die weitere Entwicklung der Belastung der Gewässer durch Ammonium-Stickstoff und Phosphor (Drucksache 11/4213) Grüner, Parl. Staatssekretär BMU . . . 10665 B Frau Blunck SPD 10666 C Harries CDU/CSU 10667 C Frau Garbe GRÜNE 10668 B Wolfgramm (Göttingen) FDP 10669 C Zusatztagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Zwölften Gesetzes zur Änderung des Bundeskindergeldgesetzes (Drucksache 11/4508) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundeserziehungsgeldgesetzes und anderer Vorschriften (Drucksache 11/4509) Frau Männle CDU/CSU 10670 C Frau Schoppe GRÜNE 10671 C Eimer (Fürth) FDP 10672 C Frau Dr. Götte SPD 10673 D Werner (Ulm) CDU/CSU 10675 C Hüser GRÜNE 10677 A Frau Dr. Lehr, Bundesminister BMJFFG 10677 D Nächste Sitzung 10678 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 10679* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 143. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. Mai 1989 10537 143. Sitzung Bonn, den 11. Mai 1989 Beginn: 9.01 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 12.05.89 * Amling SPD 12.05.89 Antretter SPD 12.05.89* Bindig SPD 12.05.89 * Frau Blunck SPD 12.05.89* Böhm (Melsungen) CDU/CSU 12.05.89 * Dr. Briefs GRÜNE 12.05.89 Buschbom CDU/CSU 12.05.89 Büchner (Speyer) SPD 12.05.89 * Bühler (Bruchsal) CDU/CSU 12.05.89 * Dr. von Bülow SPD 11. 05.89 Frau Conrad SPD 12. 05.89 Dr. Ehrenberg SPD 12.05.89 Eich GRÜNE 12.05.89 * Dr. Feldmann FDP 12.05.89** Frau Fischer CDU/CSU 12.05.89 * Francke (Hamburg) CDU/CSU 12.05.89 Gallus FDP 12.05.89 Frau Geiger CDU/CSU 12.05.89 Genscher FDP 12.05.89 Dr. Hauff SPD 12.05.89 Heimann SPD 11.05.89 Dr. Hennig CDU/CSU 12.05.89 Dr. Holtz SPD 11.05.89 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Höffkes CDU/CSU 12.05.89 * Irmer FDP 12.05.89 Frau Kelly GRÜNE 12.05.89 Kittelmann CDU/CSU 12. 05.89 ** Klein (Dieburg) SPD 12.05.89 Dr. Klejdzinski SPD 12.05.89 Dr. Graf Lambsdorff FDP 11. 05.89 Lenzer CDU/CSU 12. 05.89 ' Frau Luuk SPD 12.05.89* Frau Dr. Martiny-Glotz SPD 12.05.89 Dr. Müller CDU/CSU 12.05.89* Niegel CDU/CSU 12.05.89* Frau Pack CDU/CSU 12.05.89* Paintner FDP 12.05.89 Pfuhl SPD 12.05.89 * PoB SPD 11.05.89 Reddemann CDU/CSU 12.05.89 * Reuschenbach SPD 12.05.89 Rühe CDU/CSU 12.05.89 Dr. Schäuble CDU/CSU 12.05.89 Dr. Scheer SPD 12.05.89* Schmidt (München) SPD 12.05.89* von Schmude CDU/CSU 12.05.89* Dr. Soell SPD 12.05.89* Steiner SPD 11. 05.89* Dr. Todenhöfer CDU/CSU 12. 05.89 Voigt (Frankfurt) SPD 12.05.89 Dr. Vondran CDU/CSU 11. 05.89 Frau Dr. Wilms CDU/CSU 12. 05.89 Dr. Wulff CDU/CSU 12.05.89 * Zierer CDU/CSU 12.05.89 * *
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    Rede von Ignaz Kiechle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir haben in der heutigen Agrardebatte eine umfangreiche Tagesordnung zu bewältigen. Im Mittelpunkt steht allerdings der Agrar- und ernährungspolitische Bericht 1989 der Bundesregierung. In Kommentaren und in Reden zu diesem Agrarbericht 1989 wurde dessen nüchterne, sachliche, die Realität widerspiegelnde Darstellung anerkannt. Insoweit ist der Agrarbericht 1989 für alle, die mehr über unsere Agrarwirtschaft erfahren wollen, eine umfassende und, wie ich meine, auch unentbehrliche Informationsquelle. Ich danke allen, die bei seiner Erstellung mitgewirkt haben.
    Leider konnte über die Einkommenssituation unserer bäuerlichen Betriebe im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 1987/88 wenig Positives berichtet werden. Landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe erfuhren im Durchschnitt einen Gewinnrückgang ich sage allerdings: im Durchschnitt — von 10,5 % auf rund 35 500 DM je Unternehmen, vor allem als Folge schlechter Ernten und des anhaltenden Preisdrucks auf überschüssigen EG-Märkten.
    Im laufenden Wirtschaftsjahr, das in sechs Wochen zu Ende geht, rechnen wir zwar wieder mit einem deutlichen Gewinnanstieg um 12 bis 16 %: wegen besserer Ernten 1988 und steigender Erzeugerpreise insbesondere bei Milch, Schweinefleisch und Rindfleisch. Hinter statistischen Durchschittszahlen für unsere 327 000 Vollerwerbsbetriebe — das sind 49 % aller Betriebe — verbergen sich allerdings sehr unterschiedliche familiäre und wirtschaftliche Verhältnisse auf den Höfen. So schwankt der Gewinn je Unternehmen und je Arbeitskraft u. a. nach der Betriebsgröße, nach Betriebsformen, nach dem Ausbildungsstand der Betriebsleiter sowie nach der regionalen Lage der Betriebe.
    Dafür ein Beispiel: Die Vollerwerbsbetriebe in den von der Natur benachteiligten Gebieten mit Ausgleichszulagen konnten — eben wegen dieser Ausgleichszulage, aber auch wegen steigender Auszahlungspreise bei Milch — erstmals leicht höhere Gewinne erzielen als die Betriebe außerhalb dieser Gebiete.
    Außerdem zeigte sich, daß die Teilnahme bäuerlicher Familien an der allgemeinen Einkommensentwicklung oftmals vom Umfang zusätzlicher außerbetrieblicher Einkommen abhängt. Während sich die verfügbaren Einkommen je Inhaberehepaar 1987/88 in rund einem Drittel der überwiegend kleineren Vollerwerbsbetriebe auf weniger als 20 000 DM beliefen, konnten die Familien in Zu- und Nebenerwerbsbetrieben — das sind rund 340 000 oder 51 % der Betriebe — im Durchschnitt auf ein Einkommen von rund 36 000 DM zurückgreifen. Etwa ein weiteres Drittel der Vollerwerbsbetriebe — diesmal überwiegend größere — verfügt immerhin über ein Einkommen von mehr als 40 000 DM.
    Die Schlußfolgerung ist: Die wirtschaftliche Lage unserer bäuerlichen Betriebe ist weiterhin sehr uneinheitlich. Es gibt gutverdienende Betriebe, es gibt Betriebe, die gerade noch so über die Runden kommen, und es gibt Betriebe, die wirtschaftlich vor großen Problemen stehen. Ohne staatliche Hilfen wie die Ausgleichszulage in benachteiligten Gebieten, den Einkommensausgleich über die Mehrwertsteuer oder die Bundesmittel zur agrarsozialen Sicherung wären viele Betriebe in einer noch wesentlich schlechteren wirtschaftlichen Verfassung.
    „Maßstab" — ich zitiere jetzt — „für eine erfolgreiche Politik sollte weniger die Höhe finanzieller staat-



    Bundesminister Kiechle
    licher Unterstützungen sein als vielmehr die tatsächliche Ertragslage." Das habe ich einer Stellungnahme des Präsidiums des Deutschen Bauernverbandes zum Agrarbericht 1989 entnommen, und das ist auch richtig. Der Umfang staatlicher Unterstützung für unsere Bauern ist aber ebenfalls wichtig. Für 1989 sind im BML-Haushalt 9,5 Milliarden DM veranschlagt; 1983 waren es erst 5,65 Milliarden DM. Allein die Steigerung vom letzten auf dieses Jahr beträgt 913 Millionen DM oder mehr als 10 %.
    Als neue Leistungen möchte ich erwähnen: die Produktionsaufgaberente für ältere Landwirte zum 1. Januar dieses Jahres, die Ausgleichszahlungen für die Flächenstillegung — eine moderne Art der Brache — und die Betriebshilfe im Rahmen des derzeit in der parlamentarischen Beratung befindlichen sogenannten Strukturgesetzes. Allein für diese drei Maßnahmen sind 1989 rund 1 Milliarde DM an Bundesmitteln veranschlagt.
    Eines ist allerdings unbestritten: Mit staatlichen Hilfen allein ist unseren Betrieben keine dauerhafte Existenz zu sichern. Der weit überwiegende Teil der Einkommen unserer Bauern muß auch zukünftig am Markt — sprich: über den Verkaufserlös für Agrarprodukte — erzielt werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Überall, wo das bisher nicht gelingt, stellen wir fest: Die anhaltende Überschußsituation bei wichtigen Agrarprodukten drückt auf den Preis und läßt keine ausreichenden Erzeugererlöse zu. Dies gilt zur Zeit besonders für unsere Marktfruchtbetriebe.
    Wir stellen weiter fest, daß Betriebe, die mit zu hohen Kosten produzieren, deutliche Wettbewerbsnachteile gegenüber den Betrieben haben, die z. B. für Maschinen oder Betriebsmittel weniger Geld ausgeben, und daß viele Betriebe zu geringe Produktionskapazitäten aufweisen, um allein aus der Landwirtschaft ein befriedigendes Einkommen zu erwirtschaften.
    Die Einkommenslage der Betriebe zu verbessern heißt, die Anstrengungen auf diesen Problemfeldern fortzusetzen. Das ist in erster Linie Aufgabe der bäuerlichen Betriebsleiter als Unternehmer. Wie aber kann der Staat dabei am sinnvollsten helfen?
    Die Vorstellungen darüber gehen auch in der nationalen Agrarpolitik weit auseinander. Nehmen wir als Beispiel nur die Einschätzung des strukturellen Wandels in der Landwirtschaft. Einerseits wird gefordert, der Staat solle den Strukturwandel fördern, damit die Vollerwerbsbetriebe mehr Flächen zur Aufstockung finden. Andererseits wird die Strukturverbesserung mit dem Schlagwort vom Bauernsterben verteufelt, und es wird vom Staat verlangt, sie zu verhindern. Beides gleichzeitig gibt keinen Sinn.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, eine Agrarpolitik, die auf Emotionen statt auf Vernunft, die auf Demagogie statt auf Realitätssinn setzt, weckt nur Illusionen. Es steht doch außer Frage: Wie in jedem
    anderen Wirtschaftsbereich ist auch in der Landwirtschaft die strukturelle Entwicklung der Betriebe unvermeidbar. Nur wer sich weiterentwickelt, kann sich auf Dauer im Wettbewerb behaupten.
    Unser Problem ist nicht der Strukturwandel an sich, sondern die Frage, ob es im Jahr 2000 und darüber hinaus noch genügend Betriebe gibt, die die Erwartungen unserer Bevölkerung an die Landwirtschaft erfüllen können, nämlich eine preisgünstige, qualitativ hochwertige Nahrungsmittelproduktion, die Erhaltung unserer Kulturlandschaft sowie ökologische Leistungen.
    Die Nahrungsmittelproduktion bleibt auch weiterhin die Hauptaufgabe unserer Bauern für unsere Bevölkerung. Dazu ist eine wettbewerbsfähige unternehmerische Landwirtschaft notwendig. Das war schon immer so und dies wird erst recht im EG-Binnenmarkt ab 1993 so sein.
    Eine unternehmerische Landwirtschaft steht allerdings überall in Europa heute — und morgen vermutlich noch mehr — vor der Aufgabe, nicht nur eine ausreichende und qualitativ gute Versorgung mit Lebensmitteln sicherzustellen, sondern auch den Anforderungen des Umwelt-, Natur- und Tierschutzes zu entsprechen oder, mit anderen Worten, Ökonomie und Ökologie in Einklang zu halten und, soweit das bisher nicht der Fall sein sollte, zu bringen. Das heißt nun nicht, z. B. mit Sense und Wetzstein zu den Produktionsweisen unserer Väter und Vorväter zurückzukehren. Nein, Maschinen, meine Damen und Herren, haben menschliche Arbeitskraft ersetzt und sind zu unentbehrlichen Instrumenten geworden, die Erleichterungen in den Betrieben schaffen.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Chemische Hilfsmittel haben Erträge gesteigert und kostenintensive Handarbeit überflüssig gemacht.

    (Frau Flinner [GRÜNE]: Überschüsse!)

    Darauf können wir nicht einfach verzichten, ohne die Landwirtschaft und damit die Ernährungssicherung zu gefährden. In Zukunft müssen wir allerdings EG-weit den biologischen und technischen Fortschritt in der Landwirtschaft noch mehr daraufhin überprüfen, was unter ökologischen Aspekten verantwortet werden kann und was nicht.

    (Sehr richtig! bei der SPD)

    Die bisherigen Erfahrungen unserer Bauern mit Umweltschützern und Verwaltungsbehörden waren nicht immer dazu angetan, großes Vertrauen in eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu entwickeln. Zu häufig haben in öffentlichen Diskussionen über Natur- und Umweltschutz diejenigen das Sagen, die mit den Existenzchancen unserer Bauern leichtfertig umgehen, ohne selbst ein persönliches Risiko zu tragen.

    (Carstensen [Nordstrand] [CDU/CSU]: Sehr richtig!)




    Bundesminister Kiechle
    Nehmen wir doch unsere Bauern vor ungerechtfertigten Vorwürfen noch mehr in Schutz. Unterstützen wir gleichzeitig aber auch eine bodenschonende und umweltfreundliche Produktion.

    (Frau Flinner [GRÜNE]: Wo findet die statt? — Gegenruf von der FDP: Hier bei uns in der Bundesrepublik!)

    Nur mit nationalen Maßnahmen ist es allerdings nicht getan.

    (Zuruf der Abg. Frau Flinner [GRÜNE])

    Die bevorstehende Vollendung des gemeinsamen Binnenmarktes bietet Chance und Schubkraft zugleich

    (Weitere Zurufe der Abg. Frau Flinner [GRÜNE])

    — Sie dürfen ja nachher reden, Frau Flinner; lassen Sie mich jetzt auch reden; das ist der beste Weg zur Verständigung —, um zu EG-weiten Gesundheits-, Umwelt- und Tierschutzregelungen zu kommen, die unsere Bauern wirtschaftlich mittragen können.
    Gehen nationale Auflagen in ihrer einschränkenden Wirkung über EG-weite Regelungen unvertretbar hinaus, müssen unsere Bauern dafür einen finanziellen Ausgleich erhalten. In § 19 Abs. 4 des Wasserhaushaltsgesetzes ist ein solcher finanzieller Ausgleich für Produktionsauflagen verankert, die das Maß ordnungsgemäßer landwirtschaftlicher Nutzung überschreiten. Einige Bundesländer haben diese bundesweite Regelung bereits in die Praxis umgesetzt, andere nicht. Ich appelliere an diese Bundesländer, unseren Bauern die gesetzlich zustehenden Ausgleichszahlungen nicht vorzuenthalten.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Was durch wettbewerbsmindernde Produktionsauflagen unseren Bauern an Einkommen verlorengeht, kann in Brüssel auch durch noch so intensives Feilschen um Zehntel Preisprozente nicht wieder hereingeholt werden.
    Agrarpolitik ist nicht nur Markt- und Preispolitik, Struktur- und Sozialpolitik, sondern in einem immer bedeutsameren Maß auch Umwelt- und Naturschutzpolitik. All diese Politikbereiche müssen wir gleichzeitig und sozusagen vernetzt bedienen.
    Dabei kommt uns zu Hilfe, daß Produktionsauflagen, die zunächst nur bei uns gelten, die eine umweltfreundlichere Landwirtschaft erhalten sollen und auf den ersten Blick wettbewerbsbehindernd erscheinen können, im EG-Binnenmarkt auch Marktvorteile bieten können. Gerade unsere Verbraucher entwickeln mehr und mehr Sympathien für eine möglichst naturnahe landwirtschaftliche Produktion. Diese Tendenz wird mit wachsendem Wohlstand auch in anderen Mitgliedstaaten zunehmen. Unsere Bauern sollten sich deshalb durch höchste Qualität von einer auf Masse ausgerichteten Produktion absetzen. Bei den im EG-Vergleich klein- bis mittelbäuerlichen Betrieben mit noch weitgehend naturnahen Produktionsweisen ist dies eine unserer Chancen.
    Gleichzeitig bleibt es für alle Betriebe notwendig, die Überschußproduktion, die der Kern allen Einkommensübels in der Landwirtschaft ist, durch eine konsequente Politik der Mengenanpassung in den Griff zu bekommen.
    Wie aber einen Marktausgleich schaffen und dies EG-weit durchsetzen? Hier hilft kein Mit-der-Faustauf-den-Tisch-Hauen, sondern nur konsequentes und zielgerichtetes Handeln und Verhandeln.
    Es ist schon äußerst schwierig, die unterschiedlichen agrarpolitischen Interessen innerhalb unseres Landes auf einen Nenner zu bringen. Die diesjährigen Preisverhandlungen haben einmal mehr gezeigt, um wie viel schwieriger es ist, zwischen zwölf EG-Mitgliedstaaten und mit der EG-Kommission zu einem Konsens zu kommen. Wir haben uns in Luxemburg vor drei Wochen gegen den auf Abbau der Preisstützung gerichteten Kurs der EG-Kommission wenigstens weitgehend durchgesetzt. Die Einzelheiten der Ergebnisse sind ja inzwischen allgemein bekannt. So viel jedoch dazu: Nicht nur gemessen an dem, was die EG-Kommission ursprünglich vorgeschlagen hatte, ist das Verhandlungsergebnis besser, als am Anfang überhaupt erwartet werden konnte. Es ist uns auch gelungen, zu erreichen, daß die Entscheidungen in Brüssel neben dem EG-Haushalt auch die Einkommenslage unserer Bauern im Blick hatten.
    Die Ergebnisse bringen trotzdem für unsere Getreidebauern keineswegs etwa eine Verbesserung und schon gar keine nachhaltige Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Lage. Denn das im Februar 1988 beim EG-Gipfel beschlossene Stabilisatorenkonzept für pflanzliche Produkte wirkt ja weiter. Um noch drastischere Preissenkungen zu vermeiden, haben wir uns im vergangenen Jahr auf eine Art Doppelstrategie eingelassen: zwar jährliche Rücknahme der Preisstützung bei Getreide im Umfang von 3 %, wenn die EG-Produktionsmenge von 160 Millionen t überschritten wird, aber parallel dazu Maßnahmen der Flächenstillegung, Extensivierung und Umstellung der Produktion als Instrumente für die Bauern, um ein Überschreiten der Garantieschwellen zu vermeiden.
    Die Kritik an diesen flankierend zum Stabilisatorenkonzept beschlossenen Maßnahmen will nicht verstummen. Sie gipfelt darin, die Flächenstillegungen seien ein Flop, da sie nicht gleichermaßen in der gesamten EG zum Tragen kämen. Außerdem ist diese Kritik nicht von konstruktiven Vorschlägen begleitet.
    Inzwischen zeigt sich aber eine breitere Anwendung in fast allen Mitgliedstaaten, so daß 1989 EG- weit mit einer Stillegungsfläche von über 400 000 Hektar gerechnet werden kann.

    (Frau Adler [SPD]: Sie sind ein Optimist!)

    Über eine eventuelle Änderung der derzeitigen EG- Regelungen wird auf Grund eines Berichts der EG- Kommission in der zweiten Hälfte dieses Jahres noch gesprochen werden.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, was auch immer wir zum Marktausgleich unternehmen, eines



    Bundesminister Kiechle
    müssen wir doch deutlich sehen: Die Möglichkeiten des Wachstums von Einkommen aus der Nahrungsmittelproduktion sind begrenzt. Sie reichen nicht für alle heute existierenden Betriebe, weil der Export auf den Weltmarkt kein beliebig zu öffnendes Ventil mehr ist und deshalb die Erzeugungsmenge in der EG im wesentlichen auf den nur langsam steigenden internen Bedarf abzustellen ist.
    Welche Perspektiven verbleiben unseren bäuerlichen Betrieben? Im wesentlichen sind es vier:
    Erstens. Um im EG-Wettbewerb zu bestehen, braucht ein Vollerwerbsbetrieb ausreichend große Flächen und/oder ausreichend große Tierbestände. Umwelt- und Naturschutzbestimmungen werden allerdings überall in der EG weiteres betriebliches Wachstum in eine ökologisch vertretbare Richtung steuern.

    (Frau Flinner [GRÜNE]: Das gibt es in diesem Fall nicht!)

    Zweitens. Die Nachfrage der Verbraucher nach speziellen, möglichst naturnah erzeugten Produkten wird weiter zunehmen. Hier liegen Perspektiven für Produktionsweisen, die von den Verbrauchern besonders honoriert werden, z. B. ein geringstmöglicher Einsatz von chemischen Pflanzenschutz- und Düngemitteln.
    Drittens. Um die Vielfalt von Flora und Fauna und die Attraktivität unserer Landschaft zu sichern, werden verstärkt besondere ökologische und landschaftspflegerische Dienstleistungen gefragt sein, die eine Reihe von Betrieben — allerdings gegen Entgelt — übernehmen können.
    Viertens. Um verbleibende Einkommensprobleme zu lösen, sind alle zusätzlichen Erwerbsmöglichkeiten inner- und außerhalb der Betriebe zu nutzen.

    (Frau Flinner [GRÜNE]: Immer noch mehr schaffen! Alles zu Lasten der Bäuerinnen!)

    Wichtig ist nicht, wo das Haupteinkommen der bäuerlichen Familie verdient wird, sondern daß sie genug verdienen kann, um einen angemessenen Lebensstandard möglich zu machen, um auf dem Lande wohnen zu bleiben, um breitgestreutes Eigentum zu sichern und den Betrieb eventuell auch im Nebenerwerb zu bewirtschaften. Dabei wird die gesellschaftspolitische Bedeutung der Nebenerwerbslandwirtschaft noch weiter zunehmen. Denn ohne Nebenerwerbsbetriebe ist eine flächendeckende Landbewirtschaftung und Vielfalt der Landwirtschaft im Jahre 2000 kaum vorstellbar.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Allerdings muß man die oft hohe Arbeitsbelastung in den Nebenerwerbsbetrieben sehen. Notwendig ist es daher, bei einer zusätzlichen Beschäftigung den Betrieb nicht einfach in bisheriger Form fortzuführen, sondern auf neue Haupterwerbstätigkeiten hin umzuorganisieren.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, die Agrarpolitik wird auch in den nächsten Jahren mühsame Kleinarbeit erfordern. Ich habe Ihnen ausführlich dargestellt, von welchen Zielen und Maßnahmen sich die Bundesregierung leiten läßt, um unseren Bauern im Prozeß der Marktanpassung und strukturellen Entwicklung zu helfen. Wer hier den Vorwurf mangelnder Konzeption erhebt, muß sich das Sprichwort vorhalten lassen: Wer nicht sehen will, dem helfen weder Licht noch Brill'.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Lachen bei der SPD und den GRÜNEN — Sielaff [SPD]: Vielleicht hat er noch die falsche Brille auf! — Zuruf der Abg. Frau Flinner [GRÜNE])

    — Sie müssen eine andere Brille aufsetzen; das ist wahr.
    Lassen Sie mich die Richtung unseres agrarpolitischen Kompasses für die Zukunft trotzdem noch einmal ganz kurz skizzieren: Erstens Wiederherstellung des Marktgleichgewichts als Voraussetzung für eine Stabilisierung und Verbesserung der Erzeugererlöse und -einkommen — Milch ist ein klassisches Beispiel dafür, wie das gehen kann — , zweitens ergänzende Stützung der Einkommen durch produktionsneutrale Flächen- und Tierprämien sowie Ausgleichszahlungen, drittens eine neue Balance zwischen Ökonomie und Ökologie in der Agrarproduktion, bei Sonderauflagen mit Ausgleichszahlungen, viertens Sicherung und Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe durch gezielte Förderung von Entwicklungschancen, Festhalten am Prinzip EG-einheitlicher Produktionsauflagen zum Schutz von Tier, Natur und Umwelt, eine Währungsausgleichsregelung,

    (Eigen [CDU/CSU]: Die aber bald kommen muß!)

    solange es keine funktionierende Währungsunion gibt, qualitativ hochwertige Agrarproduktion, effiziente Vermarktungseinrichtungen, gesunde strukturelle Entwicklung unserer Betriebe, fünftens Förderung von zusätzlichen Erwerbs- und Einkommensmöglichkeiten innerhalb und außerhalb der Betriebe, sechstens Festigung der sozialen Sicherung im Bereich der Alters-, Krankheits- und Unfallversicherung und Auffangen individueller Härten im Strukturwandel der Landwirtschaft; ich nenne hier nur noch einmal die Produktionsaufgaberente. Flankierend kommen Maßnahmen der Raumordnungspolitik, der regionalen Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik sowie der Verkehrspolitik hinzu, Maßnahmen also, die auf die Entwicklung des gesamten ländlichen Raums gerichtet sind.
    Die Agrarpolitik und die Bauern sind alleine nicht in der Lage, den ländlichen Raum als Lebens-, Arbeits- und Erholungsraum attraktiv zu erhalten. Deshalb brauchen wir die Solidarität der gesamten Gesellschaft, wie sie das Konzept des „Solidaritätsvertrages für unsere Landwirtschaft" fordert.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, der EG- Binnenmarkt ab 1993 ist keine Verschwörung gegen die Landwirtschaft, sondern eine Herausforderung an ihre Leistungsfähigkeit. Machen wir unseren bäuerlichen Familien doch Mut, diese Herausforderung anzunehmen, nicht indem wir vorhandene Probleme in der Landwirtschaft etwa verschweigen oder beschönigen, aber ganz besonders nicht indem wir alles und jedes miesmachen oder indem alles und jedes miesge-



    Bundesminister Kiechle
    macht wird und Zukunftsangst gepredigt wird, sondern indem wir ehrlich sagen, wo die Chancen liegen und was sich nicht ändern läßt. Beides muß gesagt werden!

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Bundesregierung wird weiterhin alles in ihren Kräften Stehende tun, um unserer Landwirtschaft im Anpassungsprozeß an eine markt- und umweltgerechte Produktion zu helfen. Den Bäuerinnen und Bauern, den Winzern, Förstern und Fischern wünsche ich Selbstvertrauen, wünsche ich auch Freude am Beruf und die öffentliche Anerkennung ihrer vielfältigen Leistungen, die sie neben und mit der Erzeugung von Nahrungsmitteln und Rohstoffen für unser Land, für den ländlichen Raum, für die Landschaften unserer Heimat erbringen.
    Liebe Kolleginnen und Kollegen, Ihnen danke ich für Ihr bisheriges Verständnis und bitte um Ihre weitere Unterstützung.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Dr. Rita Süssmuth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Meine Damen und Herren, bevor ich das Wort weitergebe, möchte ich auf der Tribüne den Präsidenten des Reichstags der Republik Finnland, Herrn Kalevi Sorsa, mit seiner Delegation ganz herzlich begrüßen.

(Beifall)

Lassen Sie mich Ihnen sagen, daß Ihr Besuch in der Bundesrepublik die guten und freundschaftlichen Beziehungen zwischen unseren Parlamenten unterstreicht und bekräftigt. Wir nutzen diese Gelegenheit auch gern, um Ihnen von dieser Stelle aus unseren Glückwunsch auszusprechen, um Ihnen zu sagen, wie sehr wir uns freuen, daß Sie am 5. Mai dem Europarat als Vollmitglied beigetreten sind und dort auf genommen wurden. Ich denke, das ist ein sehr wichtiger Tag für den Europarat, aber auch für Finnland. Herzlich willkommen!

(Beifall)

Nun erteile ich dem Herrn Abgeordneten Oostergetelo das Wort.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Jan Oostergetelo


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Gestatten Sie mir, gleich mit einem Zitat zu beginnen. Es lautet, „auch in der diesjährigen Agrarpreisrunde bei den Agrarpreisbeschlüssen der Europäischen Gemeinschaft komme die verwerfliche Preisdruckpolitik der EG-Kommission voll zum Tragen." — Diese Kritik, die auch den Akteuren am Ratstisch gilt, stammt nicht von mir, nicht von der SPD-Opposition, sondern von dem Kollegen Freiherr von Heereman. Der Präsident des Niedersächsischen Landvolks, Rhode, spricht sogar von 4 %. Ich bin gespannt, was der Kollege Heereman heute für Ihre Fraktion sagen wird!

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Ich meine, Sie, Herr Minister Kiechle, Herr Kittel, Ihre Damen und Herren Mitarbeiter, haben bei den Preisverhandlungen in diesem Jahr ein gutes Standing gehabt. Sie haben entsprechend auch unserer Forderung und denen anderer Mitgliedstaaten dafür gesorgt, daß über das Stabilisatorenkonzept hinausgehende Preissenkungen im wesentlichen nicht Wirklichkeit geworden sind. Dafür bedanken wir uns. Dazu stehen wir. Das Stabilisatorenkonzept bejahen wir. Die Überschüsse müssen weg, ob wir es wollen oder nicht. Das gehört zur Redlichkeit. Das muß sein.

    (Zurufe von der CDU/CSU: Jawohl! — Zurufe von den GRÜNEN)

    Es gilt, dabei auch den guten Ruf der Landwirtschaft in der Bevölkerung zu festigen. Aber, Herr Bundesminister Kiechle, Tatsache ist auch, daß viele, nein, viel zu viele landwirtschaftliche Familien ein unzureichendes Einkommen haben. Viele, viel zu viele leben nur noch von der Substanz. Sie haben keine oder eine zu geringe Eigenkapitalbildung. Das läßt sich nicht leugnen. Das Festschreiben der Preise, dazu noch bei diesem Rückgang, ist letztendlich für viele Betriebe tödlich.
    Im Agrarbericht 1989, für den wir uns bei Ihnen und Ihren Mitarbeitern bedanken, wird dies deutlich aufgezeigt. Was das für bäuerliche Familien, für Familien, die ihren Hof seit Generationen bewirtschaften, bedeutet, müssen Sie wissen. Es ist kein Wunder, wenn sich in dieser Lage bei der jungen Generation immer mehr eine pessimistische Einstellung gegenüber der Zukunft ausbreitet. Es mußte und muß im Interesse unserer landwirtschaftlichen Familien gehandelt werden.
    Der Einkommensrückgang hat insbesondere bei kleineren und mittleren Veredlungsbetrieben zu erheblichen Existenzproblemen geführt. Auch größere, an sich gut strukturierte Marktfruchtbetriebe sind auf Grund der negativen Entwicklung in erhebliche Schwierigkeiten geraten. So mußten unsere Vollerwerbsbetriebe im abgelaufenen Wirtschaftsjahr mit einem Einkommensrückgang von 10,5 % zurechtkommen — oder, deutlicher ausgedrückt, mit dem Einkommensniveau von 1976/77 zufrieden sein. Weitere 2,3 % aller landwirtschaftlichen Betriebe mußten ihre Hoftore für immer schließen, was nicht nur den Verlust von wichtigen Arbeitsplätzen auf dem Lande nach sich zieht, sondern die langsame und kontinuierlich verlaufende Entleerung der ländlichen Räume bedeutet.
    Nicht, Herr Minister, der Strukturwandel an sich ist die Frage — Sie haben das betont — , sondern ob wir genug Betriebe behalten, um eine umweltgerechte Landbewirtschaftung zu garantieren, um Nahrungsmittel auch in Krisenzeiten zu haben, um die Sozialfunktion des ländlichen Raumes zu erfüllen. Strukturwandel und Veränderungen wird es immer geben; aber Strukturwandel von oben nach ganz oben liegt nicht im gesamtgesellschaftlichen Interesse. Wir müssen das zu verhindern suchen.
    Ein weiteres Kennzeichen der Agrarkrise ist der drastische Rückgang der Nettoinvestitionen. Er liegt bei 30 % und setzt damit den negativen Trend des Vorjahres fort. Weitere Kennzeichen sind die Verminderung des landwirtschaftlichen Vermögens, die mangelhafte Finanzausstattung vieler landwirtschaftlicher Vollerwerbsbetriebe. Ein Großteil dieser Unternehmen ist nicht einmal in der Lage, die privaten Ausgaben — ohne Investitionen — aus ihren Gewinnen



    Oostergetelo
    zu bestreiten, und dies, obwohl bereits 37 % des Gewinns aus unternehmensbezogenen Einkommensstützungen stammen. Was am Ende steht, oder besser, was nicht mehr steht, nicht mehr da ist, kann sich jeder ausmalen. Insofern ist Ihre Politik gescheitert.
    Herr Minister, Sie wollten die Beschlüsse der Staats- und Regierungschefs vom Februar 1988 über die Garantiemengen mit automatischen Preissenkungen durch flankierende Maßnahmen absichern. Sie haben sich vor allem für Flächenstillegungen eingesetzt. Sie wollten damit ein Überschreiten der Garantiemengen und damit automatische Preissenkungen verhindern. Das werte ich grundsätzlich positiv. Was haben Sie aber erreicht? Leider überwiegend Negatives. Ihr Eifer wurde von den übrigen EG-Staaten torpediert. Geringe Flächenstillegungsprämien dort waren kein Anreiz zur Teilnahme am Programm. Wir Deutschen spielten wieder den Vorreiter, verzichten damit auf Marktanteile in der EG jetzt und langfristig, vor allem zu Lasten unserer Bauern. Die Garantiemengen bei Getreide werden überschritten. Biologisch-technischer Fortschritt und die nicht gleichgerichtete Anwendung der Flächenstillegung in allen EG-Staaten sind die Ursachen. Die Folge sind automatische Preissenkungen, die bereits 1988 beschlossen wurden. Die Landwirtschaft zieht sich aus mittleren und schlechten Agrarstandorten zurück. Herr Delors hat gesagt: Wo die Landwirtschaft stirbt, stirbt alles. — Und das ist richtig. Wir sollten nicht nur auf die Kommission schimpfen, sondern wir sollten mal fragen, was wir hier selber tun können.
    82 % aller am Stillegungsprogramm beteiligten Betriebe in Bayern, Herr Minister, sind Betriebe unter 20 ha. Das ist keine Glanzleistung für einen Jahrhundertvertrag oder für den bayerischen Weg. Sie müssen sich doch fragen, Herr Minister: Sind diese Ergebnisse unter räumlichen Gesichtspunkten noch tragbar? Führen sie nicht zum Ausbluten bäuerlich strukturierter Dörfer der benachteiligten Gebiete Ihrer Heimat und auch anderswo? Auf der anderen Seite haben in anderen Regionen große Betriebe überproportional an der Flächenstillegung teilgenommen. Sie erhalten für die Nichtbewirtschaftung ihrer ertragschwächsten Betriebsflächen erhebliche Prämien. Herr Eigen, das ist Einkommensumverteilung zugunsten flächenstarker Betriebe.

    (Frau Flinner [GRÜNE]: Das ist richtig!)

    Das Ergebnis ist insgesamt miserabel: Rückzug der Landwirtschaft aus der Fläche mit negativen Auswirkungen für unsere Kultur- und Erholungslandschaft.

    (Sielaff [SPD]: Da hat er recht! — Eigen [CDU/CSU]: Jetzt kommt wieder der Klassenkampf durch!)

    Damit ist auch der Jahrhundertvertrag der CSU für die deutsche Landwirtschaft gescheitert,

    (Sielaff [SPD]: Sehr richtig!)

    leider auch der Solidarvertrag der Ministerpräsidenten der Bundesländer. Es ist Ihnen bisher nicht gelungen, das Hauptziel dieses Vertrages zu erreichen: gleichgerichtete Rückführung der Produktion in allen Mitgliedstaaten. Sie haben nicht, wie es die SPD und auch die Ministerpräsidenten der Länder wollten, die
    Extensivierung der Landbewirtschaftung der Flächenstillegung vorgezogen. Sie haben auch nicht die agrarsoziale Sicherung reformiert. Die Ministerpräsidenten wollten es mit dem Solidarvertrag, auch Sie mit Ihren Koalitionsvereinbarungen. Gerade diese agrarsoziale Reform ist bitter nötig. Viele kleine, einkommensschwache landwirtschaftliche Familienbetriebe brauchen angesichts der aufgezeigten Einkommenssituation diese Reform heute, nicht erst am Sankt-Nimmerleinstag. Sie haben das bisher klammheimlich beiseite gewischt. Jetzt wollen Sie eventuell in diesem Bereich in Eile kleine Brötchen backen, weil Brüssel Ihnen im Nacken sitzt und die bisherigen Regelungen nicht akzeptiert. Vielleicht wollen Sie nicht, vielleicht können Sie auch nicht mehr, weil die Regierung wie beim Naturschutzgesetz handlungsunfähig ist.

    (Carstensen [Nordstrand] [CDU/CSU]: Ist doch Quatsch! — Bohl [CDU/CSU]: Ihr werdet euch noch wundern!)

    Auch von den Regierungsfraktionen kommt nichts. Vielleicht steht aber auch der Bundesminister Blüm einer Regelung im Wege. Er kann möglicherweise wegen seiner Rückzugsbemühungen weg von Bonn hin zur Oppositionsbank in Düsseldorf keine Spannungen in der Landwirtschaft gebrauchen.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Um in diesem Bereich nicht zusätzliche Unruhe in der Landwirtschaft zu erzeugen, Herr Bundesminister, ist hier und jetzt ein klärendes Wort nötig. Sie haben dazu nichts gesagt. Werden Sie es durchsetzen oder nicht?
    Dabei muß die bessere Absicherung der Bäuerinnen im Alter endlich verwirklicht werden. Die Hauptlast der Arbeit — Haushalt, Hof, Kindererziehung — tragen die Bäuerinnen. Das dürfen wir dabei nicht vergessen.

    (Frau Flinner [GRÜNE]: Das ist richtig!)

    Im Milchbereich melden Sie große Erfolge. In der Tat konnten über die Quotenregelung Überschußbestände abgebaut werden.

    (Zuruf von der CDU/CSU: So ist es!)

    Dafür war viel Geld erforderlich. Der Milchpreis wurde stabilisiert. Wer genug Quoten hat, ist gut dran. Der Agrarbericht zeigt dies. Das ist richtig. Für das Allgäu trifft das in großen Teilen zu.

    (Dr. Rose [CDU/CSU]: Erfreulicherweise!) Insofern hat die Kirchturmspolitik Erfolg gehabt.


    (Widerspruch bei der CDU/CSU)

    Aber viele Landwirte haben nicht genug Milchquoten. Drei Viertel aller Milchbauern haben unter 20 Kühe und keine Perspektive. Das ist doch auch die Wahrheit.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)




    Oostergetelo
    Auch Betriebe mit kleineren Kuhbeständen mußten die Milchproduktion zurückführen und waren in der Regel keine Härtefälle.

    (Dr. Meyer zu Bentrup [CDU/CSU]: Welche Alternative? — Carstensen [Nordstrand] [CDU/CSU]: Wer sollte abgeben?)

    Vor allem junge Landwirte können sich nicht weiterentwickeln. Dies ist besonders nachteilig an Grünlandstandorten und in den benachteiligten Gebieten. Der liebe Gott läßt sich auch nicht durch Quotenbewirtschaftung absetzen. Tüchtige Kuhwirte werden auch bei Nichtquotenbauern geboren. Eine Flexibilisierung der Quotenregelung ist daher nötig. Nur so können wir jungen und tüchtigen Landwirten wieder eine Chance geben. Wir brauchen doch die Chance für sie — für Europa. Dies muß doch sein. Aber Sie stehen bisher der Flexibilisierung im Wege. Sie haben das Problem des Bauchladens nicht lösen können.

    (Frau Flinner [GRÜNE]: Das ist richtig!)

    Sie haben das Problem des Bauchladens nicht lösen dürfen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das ist kein Problem!)

    — Dann ist das ein Zeugnis dafür, Herr Kollege, daß Sie wirklich wenig davon wissen.
    Sie haben es nicht lösen dürfen. Sie sind abhängig in doppelter Weise. Die CSU will es nicht, der bayerische Bauernpräsident Sühler auch nicht. Alle anderen Bundesländer wollen es. Die Bundesländer und die SPD wollen mit der Flexibilisierung jungen Landwirten eine Chance geben, Unter- und Überlieferungen auszugleichen, um regionale Spielräume ausschöpfen zu können, so wie es z. B. die Holländer mit der Vermietung von Quoten ermöglichen. Wettbewerbsgleichheit mit anderen Mitgliedstaaten in der EG herstellen — das muß doch wohl im Hinblick auf das gemeinsame Europa sein. Geben Sie also Ihre bisherige Haltung auf! Lassen Sie sich nicht von einem Bundesland gängeln, Herr Minister! Sie sind dem Ganzen verpflichtet.
    Nehmen wir einen anderen Bereich, den Sie als Schwerpunkt bezeichnen: Förderung der bäuerlichen Landwirtschaft oder kurz Strukturgesetz, heißt es da. Was von dem Gesetzentwurf zu halten ist, haben Ihnen die Experten in der Anhörung vor dem Ernährungsausschuß des Deutschen Bundestages erst kürzlich gesagt.

    (Kreuzeder [GRÜNE]: Gar nichts!)

    Der Gesetzentwurf verdient seinen Namen nicht, so die Experten.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich glaube, manch einer in Ihrer Fraktion — ich könnte auch die Namen nennen — teilt diese Meinung.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Aber nicht in deinem Sinne!)

    Ihr Gesetzentwurf wird bei Annahme insbesondere
    kleinere, flächenärmere veredlungsstarke landwirtschaftliche Familienbetriebe deutlich benachteiligen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das ändern wir noch!)

    Sie erhalten weniger Mittel als bisher über den Mehrwertsteuerausgleich. Das haben alle Experten kürzlich nachgewiesen.
    Die SPD möchte den Gesetzentwurf nicht kaputtmachen, sondern dafür sorgen, daß er seinen Namen verdient. Der Agrarbericht zeigt auf, daß gerade kleinere und mittlere Veredelungsbetriebe infolge des Einkommensrückganges erhebliche Existenzprobleme haben. Die SPD will diese Betriebe besserstellen. Daher schlagen wir vor, die Beträge zu staffeln.

    (Zuruf des Abg. Bredehorn [FDP])

    — Vielleicht hören Sie einmal zu, Herr Bredehorn!
    Auf der anderen Seite sehen Sie in einigen Bereichen, vor allem in Betrieben mit ausgeprägter Geflügelhaltung, vor, die bisher geltende Grenze von 330 Vieheinheiten wesentlich zu erhöhen. Ich frage: Wollen Sie ohne Not die Vieheinheitengrenze bis zum Dreifachen erhöhen? Warum wollen Sie die industrielle Geflügelwirtschaft bis zu einer Größe von 914 Vieheinheiten fördern? Das ist eine Jahresproduktion von 700 000 Hähnchen. Sie begünstigen damit größere Betriebe gegenüber der bisherigen Mehrwertsteuerregelung. Sie nehmen sie neu hinein. Das ist auch eine Kirchturmspolitik, Herr von Geldern.
    Herr Präsident Heereman, will der Bauernverband wirklich noch größere Einheiten? Wollen Sie wirklich Bestände mit einer Produktion von mehr als 1 Million Tieren, was 1 350 Vieheinheiten entspricht?

    (Freiherr Heereman von Zuydtwyck [CDU/ CSU]: Wo steht das denn?)

    Ist das Politik für die Bauern, Herr Heereman? Antworten Sie darauf bitte nachher hier ganz klar, damit die Bauern wissen, woran sie sind. Herr Heereman, das wäre verheerend.

    (Zuruf von der CDU/CSU: von Heereman!)

    Warum wollen Sie, Herr Minister, auch Betrieben mit bis zu 120 Kühen noch bares Geld geben, obgleich diese doch schon durch die Quotenregelung stark bevorteilt sind?

    (Frau Flinner [GRÜNE]: Richtig!)

    Wir meinen, es sollten niedrige Vieheinheitengrenzen als Fördergrenzen angewandt werden. Anderenfalls nehmen Sie das Geld den einkommensschwachen Betrieben weg. Das Geld fällt doch nicht vom Himmel. Hierfür stehen 1,1 Milliarden DM zur Verfügung. Alles, was Sie den großen Betrieben geben, nehmen Sie denen weg, die es zum Überleben brauchen.

    (Beifall bei der SPD)

    Damit es klar ist: Für die SPD sind die bisherigen 330 Vieheinheiten die äußerste Grenze. Vielleicht können Sie hier und heute einmal erklären, was denn nun wirklich das Ziel Ihrer Politik ist. Die Debatte zum Agrarbericht, zur Lage der Landwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland, ist der geeignete Ort dafür. Sie sprechen viel von Unterstützung klein- und mittel-



    Oostergetelo
    bäuerlicher Betriebe. Die Praxis sieht jedoch anders aus.
    Auch die im Gesetzentwurf vorgesehene Privilegierung von Betrieben mit übergroßen Tierbeständen, z. B. beim Bauen im Außenbereich, ist in Wirklichkeit ein Etikettenschwindel, wenn man es den Ländern zuschiebt. Hierfür ist eine bundeseinheitliche Regelung zu verlangen. Das ist bequem; denn wenn Kritik aufkommt, sind dann wieder andere schuld. Mit Politik hat das wirklich nichts zu tun; im Gegenteil, es macht Konzeptionslosigkeit und Entscheidungsmüdigkeit deutlich. Das zeigt sich besonders auch bei dem Theater um die Novellierung des Naturschutzgesetzes: „Rein in die Kartoffeln, raus aus die Kartoffeln", und wieder rein. Wo der Bundeslandwirtschaftsminister beim Spiel steht, wissen wir nicht. Der Bundeskanzler hat bei der Regierungserklärung den Weg genannt. Aber wenn man genau hinschaut, wird auch hier in der Realität der Schwarze Peter den Ländern zugeschoben, obwohl man weiß, daß das nicht zum Erfolg führen kann. Das Traurige an der Sache ist, daß wir im Interesse der Zukunft für uns alle die Novellierung dringend brauchen. Taktische Raffinessen helfen nicht weiter. Wir brauchen Tatsachen.
    Die Land- und Forstwirtschaft ist durch Umweltbelastung besonders betroffen, die von der modernen Industriegesellschaft ausgeht. Sie trägt auch selber dazu bei. Wir müssen erreichen, daß auch unsere Landwirtschaft wieder umweltverträglicher wird. Auch dazu brauchen wir die Novellierung des Naturschutzgesetzes, allerdings nicht allein. Wir brauchen auch eine EG-Umweltpolitik, eine tatkräftige Politik, die Landwirtschaft umweltgerecht möglich macht, und alles, was darum herum ist.
    Herr Bundesminister, warum haben Sie beispielsweise in diesem Zusammenhang die Grundsätze einer ordnungsgemäßen Landbewirtschaftung bisher nicht konkretisiert und rechtlich verbindlich gemacht? Die Agrarminister der Länder haben diese Grundsätze schon im September 1987 verabschiedet. Herr Bundesminister, es gibt viel zu tun.
    Ich habe aufgezeigt, wo es im argen liegt. Ich sage Ihnen, wir sind bereit, hier mitzuarbeiten. Aber dazu gehört, daß wir uns einigen, was wir eigentlich wollen. Hierzu gehört für uns die Erhaltung einer möglichst großen Zahl von Betrieben der Landwirtschaft und eine Vielfalt von Voll- und Nebenerwerbsbetrieben. Wir brauchen EG-weit eine umweltverträgliche Landwirtschaft, eine artgerechte Tierhaltung, Lebensmittelgesundheit und Lebensmittelqualität, die Hinwendung zum Markt, die wirtschaftliche und soziale Lebensfähigkeit der ländlichen Regionen. Eine solche Politik wird erfolgreich sein, wenn wir die Maßnahmen unter Berücksichtigung regionaler Bedingungen bündeln. Wir brauchen ein Gesamtkonzept zur Lösung der Markt- und Strukturprobleme. Dabei müssen wir auch bestehende Maßnahmen in Frage stellen.
    Meine Damen und Herren, auch die Extensivierungsmöglichkeiten, z. B. alternativer Landbau oder ökologische Systeme, müssen besser gefördert und nicht behindert werden. Nicht zuletzt sagt z. B. der Beirat, daß die Einkommenseinbußen auf Grund der Agrarpreisveränderung produktionsneutral durch Einkommensbeihilfen abgefedert werden müssen. Wie werden die landwirtschaftlichen Familien denn sonst in die Lage gesetzt, die notwendigen betrieblichen und persönlichen Entscheidungen zu treffen? Wir fordern dies seit Jahren. Wir stimmen damit überein. Sie sind ein Bindeglied im Rahmen eines Gesamtkonzepts zur Lösung der Markt- und Strukturprobleme.
    Wir halten es im Rahmen dieses Gesamtkonzepts für besonders erforderlich, alle Anstrengungen zu unternehmen, wirtschaftlich wirksame Ansätze zu einer besseren Behebung der Waldschäden zu entwickeln. Wir müssen aber auch ernsthaft darüber nachdenken, welche bestehenden Finanzierungsinstrumente hierfür zur Verfügung stehen.
    Wir brauchen eine leistungsfähige Landwirtschaft.

    (Zuruf von der CDU/CSU: So ist es!)

    Sie kann dabei nicht nur auf einen Beitrag zum Sozialprodukt abgestellt werden. Unsere Volkswirtschaft verlangt mehr. Die Landwirtschaft hat mehr Funtkionen zu erfüllen,

    (Eigen [CDU/CSU]: Vorschlag!)

    die in die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung bisher nicht eingehen. Ich denke an die Aufrechterhaltung der Sozialfunktion unserer Dörfer zur Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen, zur Offenhaltung und Pflege unserer Kulturlandschaft. Einbeziehen möchten wir auch die Sicherstellung einer Art Grundversorgung mit Nahrungsmitteln. Ich denke an Krisenzeiten, an Tschernobyl.
    Wir haben zu den von mir behandelten Fragen einen Entschließungsantrag eingebracht. Er zeigt die erforderliche Politik zugunsten unserer landwirtschaftlichen Betriebe, unserer ländlichen Räume und unserer Umwelt auf, damit auch wir den Herausforderungen des EG-Binnenmarktes 1993 begegnen können. Wir bitten das Hohe Haus, den Agrarbericht und unseren Entschließungsantrag zur Beratung und Beschlußfassung dem federführenden Ausschuß zu überweisen. Wir sind bereit mitzuarbeiten, aber gehandelt werden muß jetzt.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN — Zuruf von der CDU/CSU: Eine sehr gemäßigte Rede!)