Rede:
ID1114008500

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 7
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. der: 1
    5. Herr: 1
    6. Abgeordnete: 1
    7. Cronenberg.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/140 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 140. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 27. April 1989 Inhalt: Begrüßung des Präsidenten des Folketing des Königreichs Dänemark, Herrn Erik Ninn-Hansen, und der Mitglieder seiner Delegation 10291 A Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Hoss 10291 B Erweiterung der Tagesordnung . . . 10291 B Absetzung des Punktes 18 — Regelung des Geschäftswertes bei land- oder forstwirtschaftlichen Betriebsübergaben — und der Aktuellen Stunde — Chancen der Deeskalation infolge der Unterbrechung des Hungerstreiks durch zwei RAF-Mitglieder — von der Tagesordnung 10291 C Tagesordnungspunkt 3: Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zur künftigen Regierungsarbeit Dr. Kohl, Bundeskanzler 10291 D Dr. Vogel SPD 10304 D Dr. Dregger CDU/CSU 10316B Genscher, Bundesminister AA 10322 D Frau Dr. Vollmer GRÜNE 10326 A Dr. Ehmke (Bonn) SPD 10329 C Dr. Waigel, Bundesminister BMF . . 10332 C Frau Matthäus-Maier SPD 10339 D Dr. Graf Lambsdorff FDP 10342 B Frau Trenz GRÜNE 10348A Dr. Penner SPD 10349 B Frau Traupe SPD (zur GO) 10351 D Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI (zur GO) 10352 A Bohl CDU/CSU (zur GO) 10352 B Dr. Vogel SPD (zur GO) 10353 C Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMVg 10354 A Schäfer (Offenburg) SPD 10356 A Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . 10359A Frau Wollny GRÜNE 10360A Dreßler SPD 10361A Cronenberg (Arnsberg) FDP 10363 C Eich GRÜNE 10364 C Jahn (Marburg) SPD (Erklärung nach § 31 GO) 10365 C Namentliche Abstimmungen . . . 10366A, B, C Ergebnisse 10372A, 10373C, 10375A Tagesordnungspunkt 4: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit zu dem Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN: Gesundheitsgefährdung durch Kosmetika — Verbot von Natriumlaurylsulfat in Zahncremes und Deklarationspflicht für alle Inhaltsstoffe von Kosmetika (Drucksachen 11/871, 11/2978) 10366D Tagesordnungspunkt 5: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Rust und der Fraktion DIE GRÜNEN: Stopp der Atomexporte (Drucksachen 11/1169, 11/3001) 10366D II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 140. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. April 1989 Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Saibold, Frau Wollny und der Fraktion DIE GRÜNEN: Kennzeichnung von Milch, Milchprodukten und Säuglingsnahrung mit Werten radioaktiver Belastung und Ausweitung des Meßstellennetzes (Drucksachen 11/486, 11/3925) . . . 10366D Tagesordnungspunkt 7: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zu den Massendemonstrationen in den baltischen Staaten (Drucksachen 11/2729, 11/4004) 10367 A Tagesordnungspunkt 8: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zu den Menschenrechten in der Sowjetunion (Drucksachen 11/255, 11/4005) . . . 10367 A Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zur Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Errichtung einer europäischen Stiftung für Osteuropa-Forschung (Drucksachen 10/6274, 11/883 Nr. 9, 11/4029) . . . 10367 B Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers für Wirtschaft Rechnungslegung über das Sondervermögen des Bundes „Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes" — Wirtschaftsjahr 1986 — (Drucksachen 11/1508, 11/4157) 10367 B Tagesordnungspunkt 11: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen: Einwilligung in die Veräußerung eines bundeseigenen Grundstücks in Düsseldorf gem. § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung (Drucksachen 11/3797, 11/4162) 10367 C Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung a) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2727/75 über die gemeinsame Marktorganisation für Getreide b) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates mit Grundregeln für die Prämie zur Verwertung von Getreide als Futtermittel im Wirtschaftsjahr 1989/90 (Drucksachen 11/3882 Nr. 3.5, 11/4167) 10367 C Tagesordnungspunkt 13: Beratung der Beschlußempfehlung des Rechtsausschusses: Übersicht 11 über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksache 11/4207) . 10367 D Tagesordnungspunkt 14: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Entscheidung des Rates über das LINGUA-Programm zur Förderung der fremdsprachlichen Ausbildung in der Europäischen Gemeinschaft Vorschlag für eine Entscheidung des Rates zur Förderung des Fremdsprachenunterrichts in der Europäischen Gemeinschaft als Bestandteil des LINGUA-Programms (Drucksachen 11/4019 Nr. 2.43, 11/4240) 10367 D Tagesordnungspunkt 15: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für einen Beschluß des Rates zur Änderung von Anhang A der Richtlinie 85/397/EWG bezüglich des Gefrierpunktes der Milch (Drucksachen 11/3927 Nr. 3.9, 11/4243) 10368 A Tagesordnungspunkt 16: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Rechtsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für die 12. Gesellschaftsrechtliche Richtlinie des Rates betreffend Gesellschaften mit beschränkter Haftung mit einem einzigen Gesellschafter (Drucksachen 11/2724 Nr. 1, 11/2766, 11/4346) 10368A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 140. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. April 1989 III Tagesordnungspunkt 17: Beratung der Beschlußempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 107 und 108 zu Petitionen (Drucksachen 11/4382, 11/4383) 10386A Tagesordnungspunkt 19: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Europäischen Übereinkommen vom 16. Mai 1972 über Staatenimmunität (Drucksache 11/4307) b) Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Änderung der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages (Drucksache 11/985) c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Eid, Volmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Bezuschussung von bundesdeutschem Managementpersonal in der Dritten Welt aus der Entwicklungshilfe (Drucksache 11/1667) d) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Steuerrechtliche Behandlung von Entschädigungszahlungen für HIV-infizierte Hämophile (Drucksache 11/4140) e) Beratung des Antrags der Abgeordneten Toetemeyer, Westphal, Dr. Ehmke (Bonn), Bahr, Bindig, Brück, Duve, Gansel, Dr. Glotz, Großmann, Dr. Hauchler, Dr. Holtz, Koschnick, Luuk, Dr. Niehuis, Dr. Osswald, Renger, Schanz, Dr. Scheer, Schluckebier, Dr. Soell, Stobbe, Dr. Timm, Verheugen, Voigt (Frankfurt), Wieczorek-Zeul, Wischnewski, Würtz, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD: Mitbestimmung im Deutschen Entwicklungsdienst (Drucksache 11/4170) f) Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP: Änderung des Berichtszeitraums für die Halbjahresberichte der Bundesregierung über die Tätigkeit der Europäischen Gemeinschaft, des Europarats und der Westeuropäischen Union (Drucksache 11/4241) g) Beratung des Antrags der Abgeordneten Gerster (Worms), Horn, Erler, Frau Fuchs (Verl), Heistermann, Dr. Klejdzinski, Kolbow, Koschnick, Leonhart, Steiner, Zumkley, Leidinger, Opel, Ibrügger, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD: Auszahlung der Leistungen nach dem Unterhaltssicherungsgesetz an wehrübende Reservisten (Drucksache 11/3712) h) Beratung des Antrags der Abgeordneten Hoss, Frau Schoppe, Frau Unruh, Frau Beck-Oberdorf und der Fraktion DIE GRÜNEN: Keine Anrechnung nicht durchsetzbarer Unterhaltsansprüche auf die Arbeitslosenhilfe (Drucksache 11/4180) 10369 B Tagesordnungspunkt 20: Erste Beratung des von den Abgeordneten Horn, Frau Fuchs (Verl), Gerster (Worms), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung der Verlängerung von Grundwehrdienst und Zivildienst und zur Neuregelung der Dauer des Zivildienstes (Drucksache 11/4379) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von den Abgeordneten Hauser (Esslingen), Breuer, Kossendey, Dr. Uelhoff und Genossen und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Ronneburger, Dr. Hoyer, Nolting, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aussetzung der Verlängerung des Grundwehrdienstes (Drucksache 11/4436) Gerster (Worms) SPD 10370 C Hauser (Esslingen) CDU/CSU 10376 C Frau Schilling GRÜNE 10377 C Dr. Hoyer FDP 10378 B Tagesordnungspunkt 21: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 26. Oktober 1979 über den physischen Schutz von Kernmaterial (Drucksache 11/3990) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Wollny und der Fraktion DIE GRÜNEN: Atommüllendlager „Schacht Konrad" in Salzgitter-Blekkenstedt (Drucksache 11/2002) c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Garbe, Frau Wollny und der Fraktion DIE GRÜNEN: Leukämiemorbidität in der Umgebung des AKW Würgassen (Drucksache 11/2353) d) Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Unterrichtung der Bevölkerung über die im Hanauer ALKEM-Bunker gelagerten Spaltstoffe (Drucksache 11/1682) IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 140. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. April 1989 e) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zur Entsorgung der Kernkraftwerke und anderer kerntechnischer Einrichtungen (Drucksache 11/1632) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Abgeordneten Brauer, Dr. Daniels (Regensburg), Frau Flinner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE GRÜNEN: Sofortige Stillegung und sicherer Einschluß des THTR 300 (Drucksache 11/4418) Harries CDU/CSU 10380 A Schütz SPD 10382 A Baum FDP 10384 B Frau Wollny GRÜNE 10385 C Dr. Friedrich CDU/CSU 10387 B Schmidt (Salzgitter) SPD 10389 C Dr.-Ing. Laermann FDP 10390 D Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE . . 10391 D Reuter SPD 10393 D Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . 10396 B Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE (Erklärung nach § 30 GO) 10399 A Tagesordnungspunkt 22: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung über den Abbau der Fehlsubventionierung im Wohnungswesen (Drucksachen 11/4085, 11/4390) Müntefering SPD 10399 D Pesch CDU/CSU 10401 A Frau Oesterle-Schwerin GRÜNE . . . 10401D Zywietz FDP 10402 C Echternach, Parl. Staatssekretär BMBau 10403 C Vizepräsident Cronenberg 10404 D Tagesordnungspunkt 23: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu dem Antrag der Abgeordneten Schmidbauer, Carstensen (Nordstrand), Dörflinger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Baum, Kleinert (Hannover), Frau Dr. Segall, Dr. Weng (Gerlingen), Wolfgramm (Göttingen) und der Fraktion der FDP: Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Stickstoffoxidemissionen aus Kraftfahrzeugen zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Dr. Hartenstein, Bachmaier, Frau Blunck, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Abgasentgiftung der Kraftfahrzeuge (Drucksachen 11/3598, 11/2009, 11/4402) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags des Abgeordneten Brauer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Maßnahmen gegen überhöhte Geschwindigkeiten durch Lastkraftwagen (Drucksache 11/4419) Schmidbauer CDU/CSU 10405 B Frau Dr. Hartenstein SPD 10408 B Baum FDP 10412A Brauer GRÜNE 10413 B Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . 10414 D Brauer GRÜNE (zur GO) 10416D Bohl CDU/CSU 10417 A Tagesordnungspunkt 24: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des KriegsdienstverweigerungsNeuordnungsgesetzes (Drucksachen 11/1942, 11/4388, 11/4409) Sauer (Stuttgart) CDU/CSU 10417 D Gilges SPD 10419 A Eimer (Fürth) FDP 10420 D Frau Schilling GRÜNE 10421 D Pfeifer, Parl. Staatssekretär BMJFFG . 10422 D Tagesordnungspunkt 25: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Forderungen zur Situation der Polizeien in Bund und Ländern (Drucksachen 11/2243, 11/4056) Graf SPD 10424 B Kalisch CDU/CSU 10426 A Such GRÜNE 10428 A Dr. Hirsch FDP 10429 B Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 10430 C Frau Dr. Sonntag-Wolgast SPD . . . . 10431 D Tagesordnungspunkt 26: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Adoptionsver- Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 140. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. April 1989 V mittlungsgesetzes (Drucksache 11/4154) (Zu Protokoll gegebene Reden siehe Anlage 2) 10434 C Nächste Sitzung 10434 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 10435* A Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Reden zu Punkt 26 der Tagesordnung: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Adoptionsvermittlungsgesetzes (Drucksache 11/4154) 10435* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 140. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. April 1989 10291 140. Sitzung Bonn, den 27. April 1989 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    *) Anlage 2 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 28. 04. 89** Dr. Apel SPD 28.04.89 Dr. Blens CDU/CSU 27.04.89 Buschbom CDU/CSU 28.04.89 Büchner (Speyer) SPD 27.04.89 Clemens CDU/CSU 27.04.89 Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE 27. 04.89 Daweke CDU/CSU 28.04.89 Gattermann FDP 28.04.89 Großmann SPD 28.04.89 Dr. Hauff SPD 28. 04.89 Dr. Hitschler FDP 28.04.89 Dr. Holtz SPD 27. 04.89 Höffkes CDU/CSU 28. 04.89 Frau Hürland-Büning CDU/CSU 28.04.89 Ibrügger SPD 28.04.89*** Kittelmann CDU/CSU 28.04.89 Koschnick SPD 28.04.89 Dr. Kreile CDU/CSU 28.04.89 Lamers CDU/CSU 27.04.89 Frau Dr. Martiny-Glotz SPD 28.04.89 Menzel SPD 28.04.89 Meyer SPD 27.04.89 Mischnick FDP 28.04.89 Dr. Mitzscherling SPD 28.04.89 Dr. Neuling CDU/CSU 28.04.89 Niegel CDU/CSU 28.04.89 * Dr. Osswald SPD 28.04.89 Frau Pack CDU/CSU 28.04.89 Paintner FDP 28.04.89 Poß SPD 27.04.89 Reddemann CDU/CSU 28.04.89 Reschke SPD 27.04.89 Dr. Schneider (Nürnberg) CDU/CSU 28.04.89 Schröer (Mülheim) SPD 28.04.89 Spranger CDU/CSU 27.04.89 Stiegler SPD 28.04.89 Stobbe SPD 28.04.89 Frau Teubner GRÜNE 28.04.89 Dr. Unland CDU/CSU 28.04.89 Frau Wilms-Kegel GRÜNE 28.04.89 Wischnewski SPD 28.04.89 Wüppesahl fraktionslos 27.04.89 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union *** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Reden zu Punkt 26 der Tagesordnung: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Adoptionsvermittlungsgesetzes (Drucksache 11/4154) Frau Dr. Lehr, Bundesminister für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit: Lassen Sie mich kurz den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Änderung des Adoptionsvermittlungsgesetzes begründen, der heute in erster Lesung hier behandelt wird. Wir haben uns heute abend mit einem Gesetzentwurf zu beschäftigen, der auf einem schweren menschlichen Problem beruht. In unserem Land wird häufig vergessen, daß es eine große Gruppe von Ehepaaren gibt, die keine Kinder bekommen können, obwohl sie Kinder wollen. Dies ist keine kleine Gruppe; die Schätzungen schwanken zwischen 10 und 15 %. Und, meine Damen und Herren: Ich kann diesen Wunsch gut verstehen, denn Kinder machen Freude, Kinder bereichern das Leben, Kinder gehören einfach zum Leben dazu. Es gibt viele Wege, diesen Paaren zu helfen. Hierzu gehören neben der Verbesserung der medizinischen Diagnostik und Therapie ein Ausbau der Erforschung von Ursachen der Unfruchtbarkeit sowie verbesserte Beratungsmöglichkeiten für betroffene Paare. Hierzu bereitet die Bundesregierung einen Forschungsschwerpunkt vor. Doch mit den medizinischen Möglichkeiten, aber auch mit der engeren weltweiten Verflechtung haben sich auch neue Möglichkeiten für gewissenlose Geschäftemacher ergeben, die den Wunsch nach Kindern in nicht zu verantwortender Weise kommerziell ausnutzen. Mit dem heute in erster Lesung zu beratenden Entwurf zur Änderung des Adoptionsvermittlungsgesetzes sollen zwei Wege verbaut werden, bei denen Kinder auf ethisch nicht vertretbare Weise vermittelt werden. Dies ist zum ersten die Vermittlung von Leihmüttern, wie sie in Frankfurt und anderen Städten versucht worden ist. Hier gibt das geltende Recht schon Eingriffsmöglichkeiten, doch wir müssen hier mit größerer Härte vorgehen können. Wir müssen Umgehungspraktiken - bis hin zum Kinderhandel - unterbinden. Dies soll dieser Gesetzentwurf erreichen. Zum zweiten gibt es Vermittler, die kinderlosen Ehepaaren gegen Geld schwangere Frauen - meist aus der dritten Welt - zuführen und den Ehemann nach der Geburt des Kindes zu einer wahrheitswidrigen Vaterschaftsanerkennung veranlassen, um auf dem Wege einer anschließenden Ehelichkeitserklärung zu einem Kind zu kommen. Eine solche Vermittlung und Umgehung des Adoptionsvermittlungsgesetzes ist im besonderen Maße verwerflich. Wir können doch nicht zulassen, daß Frauen aus der Dritten Welt aus materieller Not von Geschäftemachern dazu gebracht werden, ihre Kinder zu verkaufen. Ich sage hier mit aller Entschiedenheit: Wer den Wunsch von Frauen und Männern, ein Kind zu bekommen, mit der materiellen Not anderer Frauen verbindet, um daraus Kapital zu schlagen, dem muß das Handwerk gelegt werden. 10436* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 140. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. April 1989 Der Gesetzentwurf stellt jedoch jede Form der Vermittlung von Ersatzmüttern unter Strafe — auch die unentgeltliche. Eine Strafverschärfung ist vorgesehen, wenn der Vermittler gegen Entgelt oder geschäftsmäßig handelt. Die Suche oder das Angebot von Bestelleltern oder Ersatzmüttern in Zeitungsanzeigen und sonstigen öffentlichen Erklärungen sollen mit Bußgeld bedroht werden. Auch wird der angesprochene zweite Fall mit Bußgeld belegt, nämlich derjenige, in dem schwangere Frauen an Männer vermittelt werden, die wahrheitswidrig die Vaterschaft für das Kind anerkennen. Diese Änderungen des Adoptionsvermittlungsgesetzes sind nur ein erster, allerdings dringlicher Schritt zur Klärung der rechtlichen Fragen, die sich durch den medizinischen Fortschritt in der Fortpflanzungsmedizin ergeben. Ich bitte Sie, dieses Gesetz zügig zu beraten, damit wir den Mißständen entgegentreten können. Die Bundesregierung wird ihrerseits bald den Entwurf eines Embryonenschutzgesetzes vorlegen, das die sonstigen auf Bundesebene zu regelnden Fragen der Fortpflanzungsmedizin abdeckt. Schmidt (Salzgitter) (SPD): Mit der vorgelegten Novelle zum Adoptionsvermittlungsgesetz soll dem Unwesen des Kinderhandels über den Adoptionsmißbrauch Einhalt geboten werden. Es waren zwar vor einer Reihe von Monaten nicht sehr viele Fälle von mißbräuchlicher Form der Auslandsadoptionen, sie waren jedoch — siehe die Meldungen aus Frankfurt — außerordentlich spektakulär. Ein besonderer Teil des Adoptionsmißbrauchs ist die Ersatzmutterschaft. Sie ist spezieller Inhalt der vorliegenden Novelle. Die SPD-Fraktion begrüßt diesen Gesetzesvorschlag, weil er die Not von Frauen einzugrenzen hilft und zugleich der Geschäftemacherei mit Kindern einen Riegel vorschiebt. Schon seit Jahren tritt die SPD für eine Beendigung der Ersatzoder Leih-Mutterschaft ein. Der Körper einer Frau darf — auch nicht zum Zwecke neu entstehenden Lebens — nicht zum Handelsobjekt und zum käuflichen Organ werden. Insofern gibt es auch mit der SPD hier keine Probleme, wenngleich wir feststellen, daß die Regelung mehr als überfällig ist; schließlich reden wir alle schon seit Beginn der Legislaturperiode von einer konkreten Umsetzung dieses Ansatzes. Kritik üben wir aber mit allem Nachdruck an der Unvollständigkeit des Gesetzeswerks, das wir als Stückwerk bezeichnen müssen. Immerhin fehlen die übrigen wichtigen Vorschriften gegen den Adoptionsmißbrauch, vor allem aber — wie es auch der Bundesrat in seiner Stellungnahme ausgedrückt hat — die Vorschläge der Bundesregierung für ein Gesamtkonzept der Fortpflanzungsmedizin. Leider besteht trotz interessanter Vorschläge der Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Fortpflanzungsmedizin" keine Kraft auf der Regierungsseite, die ebenfalls überfällige Initiative zu unternehmen. Der vorgesehenen Überweisung des Gesetzes-Entwurfs an die Ausschüsse stimmen wir zu. Frau Männle (CDU/CSU): „Babys auf Bestellung, Mütter à la carte zu Preisen ab 30 000 S." Mit diesem Angebot löste ein amerikanischer Babymakler im Oktober 1987 eine Welle öffentlicher Empörung angesichts moderner Formen der Vermarktung menschlichen Lebens im zivilisierten Westen aus, provozierte viele zum Nachdenken über die moralischen Grundlagen unseres Rechtssystems und zwang die politisch Verantwortlichen zum Handeln. Zeigt sich darin übertriebene Entrüstung einer fortschrittsskeptischen neuen Generation, die die Segnungen einer erfolgversprechenden Dienstleistungsbranche mit unbegründeter Verachtung straft? Ignorieren wir durch Verbote die berechtigten Interessen vieler Ehepaare, deren Wunsch nach einem eigenen Kind unerfüllt blieb? Leihmutterschaft ist keineswegs — wie einige meinen — eine Chance für selbstbestimmte Geschäfte, eine legitime und lukrative Einnahmequelle für Frauen, das Ende individuellen Leides für viele Ehepaare. Leihmutterschaft und Leihmuttervermittlung, eine schönfärberische Umschreibung für freiwilligunfreiwilligen Verkauf des eigenen Körpers bzw. für organisierte Vermarktung der Gebärfähigkeit von Frauen, für Degradierung menschlichen Lebens zur Handelsware, sind Ausdruck gesellschaftlich-kulturellen Rückschritts, erschreckende Beispiele einer totalen Entkopplung von Ethik und Kommerz. Für die Unionsparteien ist die Antwort eindeutig und vorbehaltlos: Nein zur Leihmutterschaft. Die Werteordnung des Grundgesetzes gilt auch für das Privatrecht; sie gebietet staatliche Einschränkungen des Selbstbestimmungsrechts von Frauen. Bei der Abwägung der legitimen Interessen von Ehepaaren auf Erfüllung ihres Kindeswunsches und dem gesellschaftlichen Interesse am Schutz des historisch gewachsenen Wertekodex müssen die langfristigen Folgen für die möglichen Verschiebungen unseres ethisch-moralischen Koordinatensystems, die negativen Wirkungen auf die gesellschaftliche Rolle und das Selbstverständnis von Frauen, die Beeinträchtigung der Persönlichkeitsentwicklung der Kinder, die Achtung des Rechts des Kindes auf einheitliche Elternschaft sowie die rechtlichen Probleme bei Vertragsstörungen stärker gewichtet werden. Aber auch die sozialen und psychischen Probleme, die in Leihfamilien entstehen könnten, müssen berücksichtigt werden. Durch eine Auftragsschwangerschaft, die vom Partner der Leihmutter, von ihren in der eigenen Familie lebenden Kindern einen erheblichen Rollenwechsel, ein zeitlich befristetes emotionales Sicheinstellen auf das werdende Leben fordern, könnten diese in unerträgliche Konfliktsituationen verstrickt werden. Mit dem heute in erster Lesung zu beratenden Gesetzentwurf zur Änderung des Adoptionsvermittlungsgesetzes löst die Bundesregierung ihr Versprechen ein, auf die perfiden Praktiken von Babyvermittlern mit klaren Verbotsnormen zu reagieren. Unter Strafe gestellt werden alle Formen der Ersatzmuttervermittlung, werden sie unentgeltlich, gegen Entgelt, Bewerbs- oder geschäftsmäßig betrieben. Darüber hinaus wird das Suchen — besser gesagt — Anheuern von sowie das Anbieten von bzw. Werben mit Leih- Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 140. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. April 1989 10437* müttern, z. B. durch Anzeigen oder Berichte in Zeitungen, verboten und mit einem Bußgeld belegt. Auch dubiose Geschäftspraktiken wie die des Grafen Adelmann von Adelmannsfelden werden durch den heute vorliegenden Gesetzentwurf rechtlich untersagt. Das Adoptionsvermittlungsgesetz wurde dadurch zu umgehen versucht, daß Adoptionswillige wahrheitswidrig die Vaterschaft für ein nichteheliches Kind zum Zwecke der Ehelicherklärung anerkennen. In den Ausschußberatungen müssen eingehend die Bedenken des Bundesrates, der gehörten Verbände sowie einiger Organisationen erörtert werden, insbesondere die Frage der Plazierung des Verbots der Ersatzmuttervermittlung im bestehenden Rechtssystem, die Koordinierung der einzelnen Gesetzesmaßnahmen im Bereich Fortpflanzungstechnologie, das Problem der Einstufung von Tatbeständen als Straftat oder Ordnungswidrigkeit. Ferner muß überprüft werden, inwieweit das Adoptionsvermittlungsgesetz in der ergänzten Fassung ein effektives Instrumentarium zur Bekämpfung von Privatadoptionen und Kinderhandel aus der Dritten Welt, die unter dem Deckmantel der Legalität betrieben werden, darstellt. Über die Notwendigkeit gesetzgeberischen Handelns, die Bestrafung der Ersatzmuttervermittlung, besteht weitgehend Konsens unter den Parteien. Mit einem enggeschnürten Gesetzespaket gegen alle Formen der Ersatzmuttervermittlung, gegen Mißbrauch bzw. Umgehungsversuche der Adoptionsvermittlung sind aber keineswegs die gesellschaftlichen Probleme gelöst. Die Motive von Bestelleltern und Leihmüttern müssen erforscht, die psychischen Folgekosten des vermeintlich technisch-medizinischen Fortschritts für Familien analysiert und den betroffenen Familien durch ein breit angelegtes Beratungsnetz wirksam geholfen werden. Die moralische Entrüstung über die Mißbrauchspraktiken in Ländern der Dritten Welt, Rufe nach Strafverschärfung, laufen ins Leere, wenn wir an Symptomen kurieren statt Ursachen zu bekämpfen. Korruption, Elend und Verzweiflung in den Ländern der Dritten Welt sind durch wohlklingende Absprachen auf höchster Regierungsebene nicht zu beheben. Trotz der vielen Fragezeichen sollten wir unverzüglich ein Signal setzen. Es geht um mehr als um die Bekämpfung unlauterer Geschäfte, es geht um die Achtung des Gebots unserer Verfassung: „Die Meschenwürde ist unantastbar" . Leihmutterschaft ist kein befristetes Beschäftigungsverhältnis auf Honorarbasis, Leihmutterschaft ist Pervertierung unseres kulturellen Erbes. „Rent an uterus" muß ein Fremdwort im deutschen Sprachgebrauch bleiben. Eimer (Fürth) (FDP): Die moderne Fortpflanzungsmedizin hat unsere Welt verändert. Die Medizin kann heute in vielen Fällen helfen, daß Ehepaare sich ihren Wunsch nach Kindern erfüllen können, der vorher nicht erfüllbar war. Die Fortpflanzungsmedizin hat aber auch viel Verunsicherung gebracht, weil die genetische Mutter nicht mehr automatisch mit der Mutter übereinstimmen muß, die das Kind austrägt. Daran schließen sich viele Fragen und Probleme juristischer vor allem aber ethischer Art. So muß man fragen, was passiert, wenn ein Kind behindert ist, wenn es von den Bestelleltern nicht abgenommen wird oder wenn die Leihmutter ihr Kind, das sie ausgetragen hat, nicht mehr abgeben will. Daneben gibt es eine Reihe von Fragen zu den überzähligen Embryonen, die bei dieser Technik entstehen und zur Zeit eingefroren sind. Nur einen Teil dieser auftretenden Probleme kann und will dieses Gesetz regeln. So soll die Vermittlung von Leihmüttern verboten werden, ganz gleich ob dies kommerziell oder unentgeltlich geschieht, desgleichen die Werbung in Anzeigen, die Ersatzmütter entweder sucht oder anbietet. Nicht bestraft werden sollen nach diesem Gesetz die Ersatzmutter und die Bestelleltern. Daneben bleiben eine Reihe von Fragen offen, die ich zum Teil bereits angesprochen habe, aber auch solche nach der Beurteilung der Ärzte, die solche Handlungen an Leihmüttern vornehmen, die, wie gesagt, in diesem Gesetz nicht geregelt werden können, sondern einem vorgesehenen Embryonenschutzgesetz vorbehalten bleiben sollen. Ich muß gestehen, daß ich mich bei der Regelung dieser Probleme schwertue, daß ich mir meiner Sache nicht sehr sicher bin. Ich glaube, es besteht Einigkeit, daß keine großen Sympathien für den kommerziellen Handel mit Ersatzmüttern und Kindern in unserem Volk bestehen. Aber die Probleme sind vielschichtig, und wir werden dieses Gesetz sehr eingehend beraten müssen, gerade unter ethischen Gesichtspunkten. Ich hoffe, daß gerade dieses Gesetz in den Ausschüssen mit sehr viel Ernsthaftigkeit beraten wird, daß wir uns im klaren sind über die Tragweite unserer Beschlüsse, ganz gleich, in welche Richtung wir tendieren, und ich halte es für wichtig, daß wir uns alle darüber im klaren sind, daß wir möglicherweise etwas beraten, das sich einer perfekten Regelung und einem menschlichen Richterspruch entzieht. Die FDP ist sich ihrer Verantwortung gerade bei dieser Diskussion bewußt, und wir hoffen auf eine entsprechende ernsthafte Beratung.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Rudolf Dreßler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Mein Eindruck von der Regierungserklärung war: Sie wollen den Bürgerinnen und Bürgern etwas vormachen, den Eindruck eines neuen Anfangs erwecken. An keinem anderen Punkt Ihrer Politik wird die Unaufrichtigkeit dieses Vorhabens so deutlich wie an Ihrem unsäglichen sogenannten Gesundheits-Reformgesetz.

    (Beifall bei der SPD)

    Neuer Anfang? Nein. Weitermachen wie bisher, weiter den Patienten in die Tasche greifen, ihnen die Leistungen kürzen, weiter abkassieren.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Dummes Zeug!)

    Mit Überheblichkeit haben Sie am 25. November 1988 den SPD-Gesetzentwurf für eine Strukturreform im Gesundheitswesen niedergestimmt. Ein umfassendes, sozial gerechtes Konzept. Und ob Herr Dregger das nun glaubt oder nicht: Das ist die Grundlage, mit der die SPD Ihr CDU/CSU- und FDP-Abkassierungsmodell nach der Bundestagswahl 1990 ablösen wird, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei der SPD — Kolb [CDU/CSU]: Armer Barger!)

    Jetzt haben Sie natürlich begriffen, daß Sie einer Fehlspekulation erlegen sind, als Sie annahmen, alles sei schnell vergessen, wäre das Monstrum Gesundheitsreform erst einmal in Kraft.

    (Zuruf von der SPD: Von wegen!)

    Nein! Seit dem 1. Januar werden die Versicherten und Patienten tagtäglich mit den sozialpolitischen Gemeinheiten Ihrer sogenannten Gesundheitsreform handfest konfrontiert.

    (Frau Blunck [SPD]: Das ist wahr!)

    Die Betroffenen wehren sich, und sie tun es zu Recht!
    Und was tut Herr Blüm? Kein Gedanke an Gesetzeskorrekturen. Nein, er übt sich in Bürgerbeschimpfung!

    (Frau Seiler-Albring [FDP]: Nein, das ist nicht wahr, er sitzt dahinten!)

    Die Leute gingen ihm in ihrer Wehleidigkeit auf den Keks, hat er gesagt.

    (Zurufe von der SPD: Pfui!)

    Das muß man sich einmal vorstellen: Fast 14 Milliarden DM in der Gesundheitsreform abkassieren, und wenn die Leute sich wehren, gehen sie dem Arbeitsminister auf den Keks. Herr Blüm, haben Sie es denn eigentlich noch immer nicht gemerkt: Den Bürgerinnen und Bürgern unseres Landes gehen Sie mit Ihrer unsozialen Politik auf den Keks. So sieht die Wirklichkeit aus!

    (Beifall bei der SPD und der Abg. Frau Unruh [GRÜNE] — Zuruf von der FDP: Sie haben es nur noch nicht begriffen, Herr Kollege!)

    Und, meine Damen und Herren, diese Gesundheitsreform ist ja nicht nur unsozial, sondern sie ist auch handwerklich miserabel! Beinahe täglich entdecken die Krankenkassen neue Fehler und neue Unklarheiten.

    (Frau Traupe [SPD]: Richtig!)

    Der verantwortliche Minister reagiert darauf mit immer neuen Interpretationshinweisen. Herr Blüm beginnt meist mit den Worten: „Ich" — der Arbeitsminister — „halte es für sozial vertretbar ...". Und dann folgen Erläuterung und Begründung, wie man das Gesetz am zweckmäßigsten am beschlossenen Text vorbei anwendet, um das Ergebnis zu vermeiden, das Herr Blüm ursprünglich erreichen wollte, das ihm aber heute unangenehm ist. Auch das muß man sich vorstellen: Der Arbeitsminister empfiehlt den Gesetzesbruch als Notwehr gegen den von ihm durchgesetzten Unsinn. Wirklich toll!

    (Beifall bei der SPD und der Abg. Frau Unruh [GRÜNE])

    Da kann man nur sagen: Hier zeigt sich wahre Regierungskunst. Jeder Landrat, der so vorgehen würde, wie Sie es tun, Herr Blüm, würde ohne Zögern und zu Recht seines Postens enthoben.
    Die SPD wird keine Ruhe geben. Zur Gesundheitsreform verspreche ich Ihnen in diesem Hause noch eine Reihe „anregender Stunden" .
    Einfälle haben Sie nur dann, wenn es um die Arbeitsmarktstatistik und ihre Verfälschung geht. Rund 160 000 Arbeitslose sind schon aus der Statistik wegmanipuliert; die Zahl offener Stellen wird stehend freihändig immer höher „geschätzt" . Wäre die Koalition den SPD-Vorschlägen, unseren zahlreichen Anträgen, unseren vielfältigen Initiativen gefolgt, dann hätten wir erstens weniger Arbeitslose und könnte sich die Regierung zweitens jeden Manipulationsversuch an der Statistik sparen, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei der SPD und der Abg. Frau Unruh [GRÜNE])




    Dreßler
    Dabei ist die Langzeitarbeitslosigkeit ein immer größeres Problem. Die Zahl derjenigen, die vier Jahre und länger arbeitslos gemeldet sind, ist binnen Jahresfrist um 23 % gestiegen.

    (Kolb [CDU/CSU]: Um wieviel real, Herr Kollege?)

    Ihre Politik zum Arbeitsförderungsgesetz, Herr Kolb,

    (Kolb [CDU/CSU]: Herr Kollege, real?)

    erhält vernichtende Kritiken. Anläßlich der Anhörung zur Änderung der Arbeitslosenhilfe bewertete ein von der CDU/CSU-Fraktion benannter Sachverständiger den Regierungsgesetzentwurf mit folgender Feststellung, meine Damen und Herren — ich zitiere — :
    . . . ich bin als Jurist tief gekränkt über diese gesetzliche Bestimmung. Ich habe noch nie eine gesetzliche Bestimmung im Entwurf gesehen, die so miserabel formuliert war wie diese Bestimmung, und in der Begründung auch so miserabel formuliert war, wie es hier geschehen ist.
    Jetzt werden Sie, Herr Blüm, durch den Bundeskanzler korrigiert, der dem Drängen der Kirchen, dem Drängen der Gewerkschaften und dem Drängen der SPD endlich nachgibt und Sie zwingt, ein Programm zur Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit aufzulegen. Sie, Herr Blüm, haben direkte, aktive Beschäftigungsförderung immer als sozialistisches Teufelswerk bekämpft. Jetzt müssen Sie das, was notwendig ist, tun, und man wird Sie vernünftigerweise zwingen, es schnell zu tun.

    (Beifall bei der SPD)

    Die Alternative der SPD heißt: Neue soziale und ökologische Aufgabenfelder müssen besetzt werden.

    (Zuruf von der FDP: Sprechblase!)

    Dabei wird die Eingliederung Langzeitarbeitsloser gelingen. Notwendig ist ein Programm des Bundes, der Länder und Gemeinden als Beitrag zur Modernisierung der sozialen Infrastruktur und zum ökologischen Umbau insbesondere in Regionen mit Beschäftigungsproblemen. Nicht zu vergessen, meine Damen und Herren: Es muß endlich Schluß sein, daß aus Beitragsmitteln der Bundesanstalt für Arbeit die Eingliederung der Aussiedler bezahlt wird.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der GRÜNEN)

    1989 werden den Beitragszahlern auf diesem Weg mehr als drei Milliarden Deutsche Mark aus der Tasche gezogen, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Von Korrekturen einer verfehlten Politik ist im Verantwortungsbereich des erfolglosen Ministers Blüm nichts zu hören. Das sogenannte Beschäftigungsförderungsgesetz, das seit dem 1. Mai 1985 in Kraft ist

    (Kolb [CDU/CSU]: Hat beste Wirkungen gehabt!)

    und Ende 1989 ausläuft, soll verlängert werden, und das, obwohl die Auswirkungen dieses Gesetzes zeigen, daß seit seinem Inkrafttreten nicht nur befristete Arbeitsverhältnisse, sondern insgesamt Teilzeitarbeit
    auch in Form ungeschützter Beschäftigungsverhältnisse zugenommen haben. Da erstaunt es niemanden, daß diese Bundesregierung die Verabschiedung der Teilzeitrichtlinie und der Richtlinie zur Zeit- und Leiharbeit der Europäischen Gemeinschaft in Brüssel, die auf der Linie der sozialdemokratischen Bundestagsfraktion liegt, in keiner Weise forciert.
    Quintessenz: Warum soll man in Europa für den Fortschritt eintreten, wenn man zu Hause den Rückschritt ins Gesetzblatt schreibt? Die soziale Gestaltung des Binnenmarkts, Herr Kolb, ist für Sie und Ihre Koalition ein ungeordnetes Thema.
    Eine Umfrage der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände ergab, daß fast die Hälfte aller Einstellungen, knapp 50 % , befristet vorgenommen wurden. Das heißt, den Normalfall eines auf Dauer angelegten Arbeitsverhältnisses will diese Regierung mit der Verlängerung des sogenannten Beschäftigungsförderungsgesetzes zum Ausnahmefall machen, mit allen negativen Folgerungen für die Familien.

    (Dr. Weng [Gerlingen] [FDP]: Das hat positive Folgerungen! — Kolb [CDU/CSU]: Das hat aber auch sehr positive Auswirkungen!)

    Damit komme ich zur Verantwortung der Ministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit. Sie erregte vorgestern wieder einmal Aufsehen, weniger als Botschafterin für Problemlösungen. Statt Konzepte vorzulegen, wie dem Pflegenotstand in den Krankenhäusern begegnet werden kann, beschimpfte sie die unter Dauerstreß Schwerstarbeit leistenden Schwestern und Pflegekräfte.

    (Schäfer [Offenburg] [SPD]: Unerhört!)

    Sie sagte: Wenn weitere Pflegekräfte hinzukommen, stehen sie in der Küche und schwatzen. Meine Damen und Herren, es ist unglaublich, mit welcher Kaltschnäuzigkeit Minister des Kabinetts Kohl ganze Berufsgruppen niedermachen.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der GRÜNEN)

    Frau Lehr, wir fordern Sie auf, Ihre Äußerung hier im Parlament zurückzunehmen.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der GRÜNEN — Roth [Gießen] [CDU/CSU]: Hat sie doch schon gemacht!)

    Wie sieht es in der Familienpolitik aus? Hier kann ich mich — leider — kurzfassen. Die Deutsche Liga für das Kind in Familie und Gesellschaft hat den familienpolitischen Koalitionsdonner vom März mit „viel Lärm um fast nichts" umschrieben und kommentierte die Familienpolitik der Bundesregierung am 14. März dieses Jahres mit folgenden Worten: Die Bilanz der vergangenen sechs Jahre ist für die Familien enttäuschend und für die Regierung beschämend. — Diese Bilanz, meine Damen und Herren, wird auch dann nicht schöner, wenn man die geplante mickrige Verbesserung bei Kinder- und Erziehungsgeld, die noch dazu mit der Einführung eines Dienstmädchenprivilegs für Höchstverdiener garniert wurde, hinzurechnet.



    Dreßler
    Stichwort Jugendpolitik, Frau Lehr: Nicht ein Wort dazu in der Regierungserklärung!

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Das bedeutet ja wohl — das wollen wir einmal festhalten — die klammheimliche Verabschiedung von der großartig angekündigten Reform der Jugendhilfe. Das ist mehr als peinlich Frau Lehr, mehr als peinlich.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD — Duve [SPD]: Lehr-Stelle!)

    Diese angeblich erfolgreichste Bundesregierung, meine Damen und Herren, katapultierte in den letzten Monaten ihre Träger, die CDU in Berlin und in Hessen, auf die Oppositionsbänke, katapultierte die CSU in den Umfragen auf einen sensationellen Tiefpunkt und katapultierte die FDP aus Parlamenten. Also wurden folgerichtig die sogenannten erfolgreichsten Minister versetzt, umgesetzt oder entlassen. Ihre Gesetzentwürfe, die noch vor wenigen Wochen von der Mehrheit beklatscht, gefeiert und als die Lösungsmodelle schlechthin bezeichnet wurden, wandern einfach in den Papierkorb. „Was schert uns unser Geschwätz von gestern" heißt die Parole.
    Einige konnten trotzdem auf ihren Ministersesseln sitzenbleiben. Dazu gehört, wie wir wissen, der amtierende Sozialminister Blüm. Ich frage mich: Warum?

    (Zuruf von der CDU/CSU: Er ist gut!)

    Weil es Minister Blüm gelungen ist, die sogenannte Gesundheitsreform durch die Gremien zu peitschen? Weil Minister Blüm die Abgeordneten der CDU/CSUFDP-Koalition genötigt hat, schlampigste Gesetzestexte zu beschließen? Vielleicht weil Minister Blüm einen Staatssekretär in der vorigen Woche — übrigens am Tag vor dessen Entlassung — veranlaßte, das Parlament zu täuschen — so geschehen am 19. April auf meine Frage, ob das sogenannte Beschäftigungsförderungsgesetz verlängert werde —? Oder ging es einfach nur darum, meine Damen und Herren, der CDU in Nordrhein-Westfalen die Blamage zu ersparen?

    (Zuruf von der SPD: So ist es!)

    Ich glaube, man muß nicht CDU-Funktionär sein, um sich auszumalen, zu welcher Krise sich das Siechtum der CDU in Nordrhein-Westfalen ausgewachsen hätte, wenn das eigentliche Vorhaben, Herrn Blüm bei der Kabinettsumbildung zu demontieren, weiterverfolgt worden wäre.

    (Gerster [Mainz] [CDU/CSU]: Reden Sie nur weiter! Das tut uns gut!)

    An Ihrer verzweifelten Lage wird sich dennoch nichts ändern. Nur 28 % der Wähler in Nordrhein-Westfalen würden sich nach einer Infas-Umfrage für Norbert Blüm als Ministerpräsidenten entscheiden.

    (Gerster [Mainz] [CDU/CSU]: Das wird sich alles noch ändern! Sie werden sich noch umgucken!)

    Das bedeutet im Klartext: Nicht einmal die CDU-Anhänger werden ihn wählen!

    (Frau Roitzsch [Quickborn] [CDU/CSU]: Warten Sie erst einmal ab!)

    Das ist auch kein Wunder; denn die Fehlschläge, die
    Herr Blüm in Bonn zu verantworten hat, sind einfach
    ungeheuerlich. Auch deshalb will unser Volk eine neue Politik und eine andere Regierung.
    Danke schön.

    (Beifall bei der SPD)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Cronenberg.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dieter-Julius Cronenberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen! Herr Kollege Dreßler hat sich hier über die Gesundheitsreform und ihre Auswirkungen beklagt.

    (Zurufe von der SPD: Mit Recht!)

    Verschiedene Redner haben heute den Korrekturbedarf, den die Regierung realisiert hat, kritisiert.

    (Zuruf von der SPD: Sehr zu Recht!)

    Aus gutem Grund — weil richtig und erfolgreich — gibt es keine Korrekturen im Bereich der Gesundheitsreform. Ich möchte das kurz begründen.
    Verehrte Kolleginnen und Kollegen, der Beitrag des Kollegen Dreßler beweist: Es gibt in diesem Zusammenhang Aufklärungsbedarf, aber keinen Korrekturbedarf.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Herr Kollege Dr. Vogel hat heute morgen erklärt — da ich weiß, daß Sie sich immer bemühen, der Wahrheit nahezukommen,

    (Gerster [Mainz] [CDU/CSU]: Aber erfolglos! — Dr. Kunz [Weiden] [CDU/CSU]: Aber nicht zu nahe!)

    möchte ich hier Nachhilfeunterricht geben — , von der Pharmaindustrie werde kein Beitrag geleistet. Ich möchte darauf hinweisen, daß schon zehn Wirkstoffe für Festbeträge vorgesehen sind, die, den Wettbewerb der Pharmaindustrie anregend, innerhalb kürzester Zeit zu Ersparnissen — d. h. das ist ein Beitrag der Pharmaindustrie — von 600 Millionen DM geführt haben. Darüber sollten Sie sich gemeinsam mit uns freuen. Darf ich Sie darüber informieren, Herr Kollege Dreßler, daß die Betriebskrankenkassen im ersten Quartal dieses Jahres, als es noch keinen „BlümBauch" gab, 3 % weniger Ausgaben hatten

    (Dreßler [SPD]: Nicht mehr; ist doch logisch!)

    und daß in verschiedenen Ländern die AOKs 3,3 % weniger Ausgaben hatten?

    (Frau Blunck [SPD]: Das ist eine echte Milchmädchenrechnung, die da gemacht wird!)

    Davon profitiert kein Anbieter. Im Gegenteil, die Anbieter beschweren sich, sie bekämen weniger. Sie haben keinen Grund, sich zu beschweren, aber sie kriegen in der Tat weniger.
    Ich will Ihnen sagen, wer von dieser Gesundheitsreform, die Sie landauf, landab so schlecht machen — wohlwissend, daß sie notwendig und richtig war —, profitiert.

    (Frau Blunck [SPD]: Die ist schlecht!)




    Cronenberg (Arnsberg)

    Es gibt nur zwei Gruppierungen, die profitieren, nämlich die zu Pflegenden in Höhe von 6 Milliarden DM und die Beitragszahler, sonst niemand.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Sie sollten sich darüber freuen, daß die Beitragszahler entlastet werden.
    Verehrte Kolleginnen und Kollegen, auch ein paar Bemerkungen zur Arbeitslosigkeit: Niemand bestreitet das Problem. Aber Sie sollten sich gemeinsam mit uns darüber freuen, daß wir seit 1982 1 Million mehr Beschäftigte haben. Freuen Sie sich gemeinsam mit uns und den mehr Beschäftigten.

    (Beifall bei der FDP)

    Es sind noch nie so viele Menschen im Lande beschäftigt gewesen wie zur Zeit.

    (Lennartz [SPD]: Über die Langzeitarbeitslosen haben Sie nicht gesprochen!)

    Statt dieses Land herunterzureden und nur herumzumeckern, sollten Sie lieber unsere Bemühungen unterstützen. Wir geben Ihnen Gelegenheit, mitzuhelfen,

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    die Lohnkostenzuschüsse von 1,5 Milliarden DM — degressiv — und von 250 Millionen DM für Problemgruppen so einzusetzen, daß Sie sich dann noch mit mehr Menschen freuen können, daß sie wieder einen Arbeitsplatz bekommen. Und wir werden dafür Sorge tragen, daß das ohne Steigerung der Arbeitslosenversicherungsbeiträge geschieht.
    Verehrte Kolleginnen und Kollegen, eine richtige Analyse ist Voraussetzung für die richtige Therapie.

    (Sehr wahr! bei der SPD)

    Dazu gehört eine realistische Einschätzung unserer Lage. Wir leben in einem Land, in dem es sehr, sehr vielen Menschen sehr, sehr gut geht, in einem Land, in dem es aber auch Probleme gibt.

    (Zuruf von der SPD: Nicht einmal den Justizminister wecken Sie auf!)

    Aber wir alle sind gemeinsam in der Lage, diese Probleme zu lösen. Man sollte die Regierung bei aller Kritik im Detail dabei unterstützen und die richtigen Ansätze positiv bewerten.
    Es ist die freiheitlichste Republik, die es je auf deutschem Boden gegeben hat, unsere gemeinsame Republik. Ich sage noch einmal: Reden Sie dieses Land nicht kaputt. Meckern Sie nicht nur,

    (Widerspruch bei der SPD)

    sondern treten Sie mit uns in fairen Wettbewerb über die besseren Ideen ein.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Kolb [CDU/CSU]: Da ist Fehlanzeige bei denen!)

    Wir Liberalen haben diesen Wettbewerb nicht zu scheuen.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Kuhlwein [SPD]: Sie sind fein raus!)