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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/128 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 128. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1989 Inhalt: Verzicht der Abg. Frau Schmidt-Bott, Ebermann, Frau Olms und Sellin auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag . . . 9351 A Eintritt der Abg. Frau Schmidt (Hamburg), Eich, Frau Frieß und Meneses Vogl in den Deutschen Bundestag 9351 A Erweiterung der Tagesordnung 9351 B Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der Verwaltungsvereinbarung vom 26. November 1987 zur Durchführung des Übereinkommens vom 30. November 1979 über die Soziale Sicherheit der Rheinschiffer (Drucksache 11/3815) b) Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Einwilligung in die Veräußerung bundeseigener Grundstücke in Bonn gemäß § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung (Drucksache 11/4003) 9351 D Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Beck-Oberdorf, Frau Beer, Frau Rock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung der Benachteiligung von Frauen in allen gesellschaftlichen Bereichen, insbesondere in der Erwerbsarbeit (Antidiskriminierungsgesetz Teil I) (Drucksache 11/3266) b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Schmidt (Nürnberg), Frau Dr. Däubler-Gmelin, Dreßler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Gleichstellung von Frau und Mann im Berufsleben (Gleichstellungsgesetz) (Drucksache 11/3728) c) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Schmidt (Nürnberg), Dreßler, Heyenn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Zu den Problemen der beruflichen Eingliederung nach Zeiten der Kindererziehung (Drucksachen 11/1086, 11/2369) d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Schmidt (Nürnberg), Dreßler, Roth, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Analyse der und Berichterstattung über Frauenarbeitslosigkeit (Drucksache 11/1087) e) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Saibold, Frau Beck-Oberdorf, Frau Hillerich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE GRÜNEN: Einbeziehung der in Haushalt, Familie und sozialem Ehrenamt unentgeltlich geleisteten Arbeit ins Bruttosozialprodukt (Drucksache 11/2921) f) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Benennungen von Frauen in Ämter und Funktionen, für die die Bundesregierung ein Vorschlagsrecht hat (Drucksache 11/3285) Frau Krieger GRÜNE 9353 A Frau Männle CDU/CSU 9354 D Frau Dr. Wegner SPD 9357 B Frau Würfel FDP 9358 B II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1989 Frau Dr. Lehr, Bundesminister BMJFFG 9361B Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 9365 A Frau Pack CDU/CSU 9367 B Wiefelspütz SPD 9370 B Frau Karwatzki CDU/CSU 9371 C Frau Beck-Oberdorf GRÜNE 9373 C Dr. Blüm, Bundesminister BMA 9374 B Frau Bulmahn SPD 9377 B Frau Walz FDP 9379 B Frau Dr. Niehuis SPD 9380 D Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 9382 D Frau Böhrk, Ministerin des Landes Schleswig-Holstein 9383 A Frau Limbach CDU/CSU 9385 A Frau Schoppe GRÜNE 9385 D Frau Krieger GRÜNE (Erklärung nach § 30 GO) 9387 A Zusatztagesordnungspunkt 1: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP: Mordauftrag aus dem Iran (Drucksache 11/4057) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Hensel, Frau Vennegerts, Dr. Lippelt (Hannover), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE GRÜNEN: Mordauftrag des Ayatollah Khomeini (Drucksache 11/4059) Duve SPD 9387 C Lummer CDU/CSU 9389 B Frau Hensel GRÜNE 9390 C Dr. Feldmann FDP 9392 C Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Staatsminister AA 9393 C Zusatztagesordnungspunkt 3: Aktuelle Stunde betr. Auswirkungen der Ruhrgebietskonferenz Dr. Lammert CDU/CSU 9395 C Schluckebier SPD 9396 C Beckmann FDP 9397 B Stratmann GRÜNE 9398C, 9407 A Dr. Schäuble, Bundesminister für besondere Aufgaben, Chef des Bundeskanzleramtes . 9400 A Einert, Minister des Landes Nordrhein-West- falen 9401 D Günther CDU/CSU 9404 A Urbaniak SPD 9405 B Gattermann FDP 9406 B Dr. Blüm, Bundesminister BMA 9407 C Müntefering SPD 9409 A Hauser (Krefeld) CDU/CSU 9410 A Dr. Jens SPD 9410D Gerstein CDU/CSU 9411D Dr. Hoffacker CDU/CSU 9412 C Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung des Rates zur Aufstellung allgemeiner Regeln für die Bezeichnung und Aufmachung der Weine und der Traubenmoste (Drucksachen 11/2899 Nr. 3.11, 11/3886) . . . 9413 D Tagesordnungspunkt 7: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung a) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 804/68 über die gemeinsame Marktorganisation für Milch und Milcherzeugnisse b) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 857/84 über Grundregeln für die Anwendung der Abgabe gemäß Artikel 5 c der Verordnung (EWG) Nr. 804/68 im Sektor Milch und Milcherzeugnisse c) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2237/88 zur Festlegung der Gemeinschaftsreserve für die Anwendung der Abgabe gem. Art. 5 c der Verordnung (EWG) Nr. 804/68 im Sektor Milch und Milcherzeugnisse für die Zeit vom 1. April 1988 bis zum 31. März 1989 d) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung des ab dem 1.... 1988 anwendbaren Interventionspreises für Butter e) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1079/77 über eine Mitverantwortungsabgabe und Maßnahmen zur Erweiterung der Märkte für Milch und Milcherzeugnisse (Drucksachen 11/3200 Nr. 2.11, 11/3887) 9414 B Tagesordnungspunkt 8: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1989 III Bericht über den Mutterschaftsurlaub (Drucksachen 10/5327, 11/2329) . . . 9414 C Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 98 und 99 zu Petitionen (Drucksachen 11/4000, 11/4001) 9414 B Tagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Schuldenberatung und Schuldenbereinigung für Verbraucher (Drucksache 11/3047) Dr. Pick SPD 9414 D Hörster CDU/CSU 9416 D Frau Saibold GRÜNE 9418B Kleinert (Hannover) FDP 9419 B Dr. Jahn, Parl. Staatssekretär BMJ . . . 9420 C Tagesordnungspunkt 10: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Teubner, Frau Oesterle-Schwerin und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Raumplanungsgesetzes (RPG) (Drucksache 11/2666) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Raumordnungsgesetzes (Drucksache 11/3916) Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 9421 D Frau Teubner GRÜNE 9422 D Dr. Hitschler FDP 9423 D Großmann SPD 9424 D Dr. Schneider, Bundesminister BMBau . 9426 C Tagesordnungspunkt 11: a) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Müntefering, Dr. Sperling, Conradi, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Lebensbedingungen in den Städten und Dörfern des ländlichen Raumes (Drucksachen 11/1903, 11/3007) b) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Oesterle-Schwerin, Frau Teubner und der Fraktion DIE GRÜNEN: Schädigung der Mieterinnen und Mieter gemeinnütziger Wohnungen durch die Steuerreform (Drucksachen 11/1467, 11/2909) Dr. Sperling SPD 9427 D Dr. Möller CDU/CSU 9429 C Frau Teubner GRÜNE 9432 A Grünbeck FDP 9433 B Dr. Schneider, Bundesminister BMBau . 9435 D Graf SPD 9438 A Sauter (Epfendorf) CDU/CSU 9439 D Frau Oesterle-Schwerin GRÜNE 9441 C Conradi SPD 9442 B Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 9445 A Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Fraktion die GRÜNEN: Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur Untersuchung der Kontroll- und Genehmigungs-Praxis der Bundesregierung am Beispiel der Beteiligung bundesdeutscher Unternehmen an der Planung und am Bau von Anlagen zur Herstellung von Chemischen und Biologischen Waffen im Iran, im Irak, in Libyen und in Syrien (Drucksache 11/4010) Frau Vennegerts GRÜNE 9446 B Bohl CDU/CSU 9447 B Gansel SPD 9448 A Beckmann FDP 9449A Tagesordnungspunkt 12: a) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Lenzer, Maaß, Engelsberger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Beckmann, Bredehorn, Dr. Feldmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Förderung und Nutzung „Erneuerbarer Energiequellen" in der Bundesrepublik Deutschland (Drucksachen 11/2029, 11/2684) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Lennartz, Jung (Düsseldorf), Bachmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Programm: Energieeinsparung und rationelle Energienutzung (Drucksache 11/2242 [neu]) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Teubner und der Fraktion DIE GRÜNEN: Energiewirtschaftsgesetz (Drucksache 11/1271) Dr. Lippold (Offenbach) CDU/CSU . . . 9450 B Schäfer (Offenburg) SPD 9451 C Dr.-Ing. Laermann FDP 9453 C, 9467 B Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE . . . . 9455 D Dr. von Wartenberg, Parl. Staatssekretär BMWi 9458 A Lennartz SPD 9459 D Engelsberger CDU/CSU 9462 B Vosen SPD 9465 A Maaß CDU/CSU 9468 B Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 9468 C IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1989 Tagesordnungspunkt 13: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Garbe, Frau Flinner, Kreuzeder und der Fraktion DIE GRÜNEN: Maul- und Klauenseuche: Sicherheit konventioneller und gentechnischer Impfstoffe, Sicherheit der Impfstoffwerke und Notwendigkeit jährlicher Flächenimpfung (Drucksachen 11/2905, 11/3766) Frau Garbe GRÜNE 9472 D Kroll-Schlüter CDU/CSU 9473 C Frau Adler SPD 9474 A Bredehorn FDP 9474D Tagesordnungspunkt 14: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Pick, Frau Dr. Däubler-Gmelin, Bachmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einführung des Zeugnisverweigerungsrechts für Mitarbeiterinnen anerkannter Beratungsstellen in Suchtfragen (Drucksache 11/3280) b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Nickels und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einführung eines Zeugnisverweigerungsrechts für Suchtberater/ innen (Drucksache 11/3482) c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Nickels und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einführung eines Zeugnisverweigerungsrechts für Mitarbeiter/innen von AIDS-Beratungsstellen (Drucksache 11/3483) Dr. Pick SPD 9476 A Dr. Langner CDU/CSU 9477 D Frau Nickels GRÜNE 9479 A Funke FDP 9479 B Wüppesahl fraktionslos 9480 A Engelhard, Bundesminister BMJ 9481 B Tagesordnungspunkt 15: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Saibold und der Fraktion DIE GRÜNEN: Übernahme des internationalen WHO-Kodexes für die Vermarktung von Muttermilchersatz (Drucksachen 11/562, 11/2190) Frau Saibold GRÜNE 9482 A Kittelmann CDU/CSU 9482 D Frau Dr. Martiny-Glotz SPD 9483 D Frau Würfel FDP 9484 B Dr. von Wartenberg, Parl. Staatssekretär BMWi 9485 A Nächste Sitzung 9485 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 9487* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1989 9351 128. Sitzung Bonn, den 23. Februar 1989 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 24. 02. 89 * Bahr SPD 24.02.89 Bohl CDU/CSU 23.02.89 Böhm (Melsungen) CDU/CSU 23. 02. 89 Dr. Briefs GRÜNE 24. 02. 89 Egert SPD 24.02.89 Erler SPD 24.02.89 Eylmann CDU/CSU 24.02.89 Francke (Hamburg) CDU/CSU 24. 02. 89** Frau Fuchs (Verl) SPD 24. 02. 89 Dr. Geißler CDU/CSU 24. 02. 89 Dr. von Geldern CDU/CSU 23. 02. 89 Genscher FDP 24.02.89 Dr. Götz CDU/CSU 24. 02. 89 Dr. Hauchler SPD 24. 02. 89 Dr. Hauff SPD 24. 02. 89 Heimann SPD 24.02.89 Frau Dr. Hellwig CDU/CSU 23. 02. 89 Horn SPD 24.02.89 Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Jaunich SPD 24.02.89 Dr. Köhler (Wolfsburg) CDU/CSU 23. 02. 89 Dr. Kreile CDU/CSU 24. 02. 89 Dr. Mitzscherling SPD 24. 02. 89 Möllemann FDP 23.02.89 Dr. Müller CDU/CSU 24. 02. 89* Poß SPD 23.02.89 Reddemann CDU/CSU 23. 02.89* Reuschenbach SPD 24.02.89 Ronneburger FDP 24. 02. 89** Frau Rust GRÜNE 24. 02. 89 Rühe CDU/CSU 24.02.89 Schreiber CDU/CSU 24.02.89 Dr. Stavenhagen CDU/CSU 23. 02. 89 Steiner SPD 24.02.89 Dr. Vondran CDU/CSU 24. 02. 89 Wartenberg (Berlin) SPD 23. 02. 89 Frau Will-Feld CDU/CSU 24. 02. 89 Wischnewski SPD 24.02.89 Wittich SPD 24.02.89 * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union * * für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wolfgang Daniels


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Vor mehr als einem Jahr haben wir an dieser Stelle das letzte Mal über alternative Energien und Energieeinsparung diskutiert. Bisher hatten diese Debatten aber keine Konsequenzen. Auch dem müssen Sie, Herr Kollege von der FDP, zustimmen.

    (Dr. Knabe [GRÜNE]: Leider!)

    Ich fürchte, der Bundesregierung ist überhaupt nicht klar, wieviel wertvolle Zeit damit auf dem Wege zu einer umweltfreundlichen Energieversorgung verloren ging und welcher Handlungsspielraum damit vergeben worden ist.

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Wir stehen vor einer der größten Aufgaben, die der Menschheit neben der Erhaltung des Friedens gestellt sind: die Rettung des Ökosystems Erde vor einer schleichenden radioaktiven Verseuchung und der drohenden Klimakatastrophe. Mit jedem Augenblick, den wir ungenützt lassen, die zentralen Probleme der Energieversorgung anzugehen, werden die Chancen zur Rettung des blauen Planeten Erde schlechter.



    Dr. Daniels (Regensburg)

    Die Bundesregierung ihrerseits jedoch ist nicht in der Lage, auf diese Situation zu reagieren.

    (Vosen [SPD]: Völlig kraftlos!) Sie blockiert sogar jede Neuentwicklung.

    Wie zerstritten und unbeweglich die Koalitionsfraktionen sind, beweist kaum etwas besser als die Große Anfrage, die heute zur Beratung ansteht. Immerhin 70 Abgeordnete brechen aus dem Fraktionszwang aus und verlangen endlich die wirksame Förderung von alternativen Energien. Das Ergebnis: Wirtschafts- und Umweltministerium geraten sich über diese Frage unversöhnlich in die Haare.

    (Carstensen [Nordstrand] [CDU/CSU]: Quatsch, wir haben doch etwas erreicht, Herr Daniels!)

    Weiter passiert nichts. Es darf also weiter geforscht werden, aber eine faire Chance auf dem Markt erhalten die erneuerbaren Energien nicht. Damit lehnt die Bundesregierung auch die Maßnahmen ab, die generell zum Instrumentarium jeder marktwirtschaftlichen Politik gehören, nämlich die industrielle Innovationskapazität durch gezielte unternehmenspolitische Maßnahmen zu erhöhen.
    Die CDU-Dissidenten kündigten daraufhin öffentlichkeitswirksam einen Förderungsantrag für Wind- und Wasserkraft an.

    (Vosen [SPD]: 70 Dissidenten!)

    Das Ergebnis wiederum: Die Fraktionsspitze blockt, und noch heute warten wir auf Ihren Antrag.

    (Vosen [SPD]: Genau!)

    Damit wurden auch die Absichten mancher Mitglieder der Koalitionsfraktionen durchkreuzt, erneuerbare Energien durch finanzielle Anreize und Demonstrationsprogramme zum Vehikel ihrer Mittelstandspolitik zu machen.
    Eine rühmliche Ausnahme stellt der Beschluß des Petitionsausschusses dar. In ihm wird mit den Stimmen der FDP gegen die der CDU/CSU gefordert, endlich ein Gesetz zur Förderung der Windenergie auf den Weg zu bringen.

    (Sehr gut! bei den GRÜNEN)

    Bald wird sich die Bundesregierung aber nicht mehr mit Ankündigungen begnügen können; denn schon längst gibt es einen neuen energiepolitischen Konsens in der Bevölkerung. Die Mehrzahl der Bürger und Bürgerinnen unterstützt es, den Ausstieg aus der Atomkraft, den längst überfälligen Einstieg in die Energieeinsparung, die Dezentralisierung und Rekommunalisierung der Energiewirtschaft sowie die Markteinführung erneuerbarer Energien zu vollziehen. Aber das ist bei Ihnen aus irgendwelchen Gründen noch nicht angekommen.
    Durchaus mit Sympathie verfolgen wir die Bemühungen der SPD-Bundestagsfraktion, mit der grünen Energieprogrammatik gleichzuziehen.

    (Lachen bei der SPD) Teilweise wird sie ja in SPD-geführten Bundesländern

    und Kommunen auch schon erfolgreich verwirklicht.

    (Carstensen [Nordstrand] [CDU/CSU]: Deshalb hat Schleswig-Holstein noch kein Windenergieprogramm!)

    Um so verwunderlicher ist es allerdings, wenn die SPD im Bundestag unsere Anträge ablehnt,

    (Schäfer [Offenburg] [SPD]: Welche?)

    sie aber später in etwas anderem Gewande selbst wieder einbringt.

    (Stahl [Kempen] [SPD]: Was Sie jetzt sagen, verehrter Dr. Daniels, ist schon fast eine Verleumdung!)

    Mit unserem Antrag — Herr Schäfer, hören Sie zu — zu den linearen zeitvariablen Stromtarifen für alle Stromverbrauchsgruppen und Stromanwendungsgebiete machen Sie im Saarland gute Erfahrungen, und unseren Antrag haben Sie im Umweltausschuß abgelehnt.

    (Lennartz [SPD]: Wenn Sie aus dem Saarland richtig abgeschrieben hätten, hätten wir das auch übernommen!)

    Sind etwa unsere Anträge so gefährlich, daß Sie sie erst noch einmal abschreiben müssen, bevor Sie sie selbst einbringen?

    (Stahl [Kempen] [SPD]: Eingebildet seit ihr gar nicht, muß ich sagen!)

    Ein gutes Beispiel für diese Vorgehensweise ist auch der vorliegende SPD-Antrag zur Energieeinsparung. Ich werde mich nur auf ein paar Punkte beziehen: das Stromsparen, Energieeinsparen bei Raumheizung und Warmwasserbereitung und die sogenannten Energiedienstleistungen. Ich habe den Antrag mit Interesse gelesen, aber vergeblich eine Diagnose der Fehlentwicklungen und der Hemmnisse gesucht, die einer Forcierung der Energieeinsparung im Wege stehen. Wichtige flankierende Maßnahmen wie die dringend notwendige Novellierung der Wärmeschutzverordnung, des Energieeinsparungsgesetzes und der Heizanlagen-Verordnung sind nicht einmal erwähnt. Statt dessen schlägt die SPD eine pauschalisierte Kur vor; aber Maßnahmen, die an den Symptomen nur herumkurieren, reichen heutzutage nicht mehr aus.
    Auf die Problematik des Stroms im Wärmemarkt, der schlimmsten vorstellbaren Energieverschwendung, gehen Sie in dem Antrag überhaupt nicht ein.
    Mißverstanden haben Sie auch den Begriff der Energiedienstleistung, der keine Fortsetzung der Energieberatung darstellt, wie es in Ihrem Antrag steht, sondern der die intelligente Form der Energienutzung beschreibt. Ich zitiere dazu aus dem Bericht der Enquete-Kommission „Schutz der Erdatmosphäre" :
    Der Energiebedarf ist eine Dienstleistung, z. B. Raumtemperatur, Licht und Kraft, die immer schon durch eine Kombination der Faktoren Energie, Kapital und technisches Wissen erbracht wurde. Energieeinsparung heißt dann, dieselb en Dienstleistungen durch eine effizientere Kombi-



    Dr. Daniels (Regensburg)

    nation der genannten Faktoren zu gewährleisten.
    Es ist ein grundsätzlicher Mangel Ihres Antrags, liebe Kollegen von der SPD, daß Sie den Vorrang des Energiesparens scheinbar nicht begreifen.

    (Stahl [Kempen] [SPD]: Das haben wir noch nicht gewußt, Herr Daniels! — Schäfer [Offenburg] [SPD]: „Scheinbar" , ja!)

    Meine Damen und Herren, heute sind übergreifende Maßnahmen erforderlich. Für uns ist eine Neuorientierung der Energiewirtschaft überfällig. In unseren Anträgen für ein Energiesparprogramm im Wärmemarkt, für die Einführung ökologisch orientierter Stromtarife und zur Rekommunalisierung haben wir den Weg einer ökologischen Energieversorgung aufgezeigt und einen umfassenden Maßnahmenkatalog vorgelegt.
    Woran aber scheitert nun die Einführung der überwiegend anwendungsreifen alternativen Energiesysteme? Vieles davon haben wir in unserem Entschließungsantrag bereits aufgeführt. Ich möchte Ihnen nur drei typische Beispiele nennen; Herr Forschungsminister, hören Sie einmal zu! In Bayern entwickelt ein Privatmann eine Biogasanlage, die gleichzeitig als Abfallverwerter und Energieumwandler arbeiten kann. Um Förderungen vom Forschungsministerium zu bekommen, muß er jedoch 50 % Eigenkapital aufbringen. Weil er dies nicht kann, muß diese Erfindung entweder privat finanziert werden oder an einen der großen Strom-Multis verkauft werden. Die zügige Umsetzung von solchen innovativen Ideen wird dadurch behindert, da die Großindustrie keine Interesse daran haben kann, daß ihre Monopolstellung durch dezentrale Energiesysteme gefährdet wird.

    (Schäfer [Offenburg] [SPD]: Das ist wohl wirklich wahr!)

    Leider geht es sehr vielen Erfindern ebenso. Das straft insbesondere den Forschungsminister Lügen, der gebetsmühlenartig wiederholt, kein erfolgsversprechendes Forschungs- und Entwicklungsprojekt würde an einem Mangel an Fördermitteln scheitern.
    Ein anderes Beispiel! In Freiburg entwickelt das Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme ein energieautarkes Solarhaus. Da das Forschungsministerium den konventionellen Teil dieses Hauses für einen Bewohnbarkeitstest nicht finanzieren will, liegt auch dieses Projekt auf Eis.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU)

    Bundesbauminister Schneider wird zwar nicht müde, die positiven Aspekte von Niedrigenergiehäusern anzupreisen; Fördermittel dafür sind jedoch bei keinem Ministerium erhältlich. Das beweist wieder einmal, daß es sich hier nur um Phrasendrescherei handelt.
    Drittes Beispiel: In Hamm wird ein Antragsteller, der einen Antrag für eine Windenergieanlage gestellt hat, von der Genehmigungsbehörde mit dem Argument abgewiesen, seine Windanlage passe nicht in das dortige Erholungsgebiet.

    (Carstensen [Nordstrand] [CDU/CSU]: Welches Land ist das noch?)

    — Nordrhein-Westfalen. — In Sichtweite der Windenergieanlage ragt allerdings der Hochtemperaturreaktor Hamm-Uentrop auf, eine der berühmten Investitionsruinen unseres Forschungsministers. Der Antragsteller muß nun einen endlos langen Marsch durch die Verwaltungsgerichte machen. Hier steht die Rechtsunsicherheit vor Anwendungserleichterungen. Denn die Genehmigung zur Errichtung von Windenergieanlagen erfolgt nach dem Baurecht mit seiner Vielzahl unbestimmter Rechtsbegriffe, deren Auslegung im Ermessen der örtlichen Behörden liegt.
    Das entscheidende Hindernis liegt aber bei den Einspeisevergütungen für regenerativ und dezentral produzierten Strom.

    (Stahl [Kempen] [SPD]: Das ist doch heute nicht mehr!)

    — Eine kleine Verbesserung; das gebe ich Ihnen zu, Herr Stahl. —

    (Carstensen [Nordstrand] [CDU/CSU]: Das müssen Sie uns zugeben! Wir haben das erreicht!)

    Zwischen acht und zehn Pfennig zahlen die monopolistischen EVUs für die in ihr Netz eingeleitete Kilowattstunde, für die sie selbst beim Verkauf mindestens 20 Pfennig verlangen.
    Die Wirtschaftlichkeit von regenerativ erzeugtem Strom wäre schon längst erreicht, gäbe es diese marktgestaltende Position der EVUs nicht. Denn betriebswirtschaftlich ist z. B. Windstrom nicht zu schlagen. Ein Kilowatt installierter Leistung kostet beim Schnellen Brüter 28 000 DM

    (Zuruf von der CDU/CSU: Ein Forschungsprojekt!)

    — man kann das ja ruhig einmal vergleichen — beim Kohlekraftwerk Ibbenbüren 2 300 DM und bei einer kleinen Windenergieanlage 1 200 DM. Bei solchen Zahlen wird deutlich, wie absurd es ist, daß der Bundesforschungsminister weiterhin Hunderte von Millionen DM für den Hochtemperaturreaktor, die Kernfusion und neuerdings sogar für diesen sogenannten Euro-Brüter aus dem Fenster wirft.

    (Frau Garbe [GRÜNE]: Das ist nicht zu fassen! — Vosen [SPD]: Eine Milliarde!)

    Auch jede volkswirtschaftliche Rechnung fällt zugunsten der erneuerbaren Energien und natürlich auch des Energieeinsparens aus.
    Umweltschäden durch fossile und atomare Energien gehen in keine konventionelle Wirtschaftlichkeitsberechnung ein. Hier muß eine Neubewertung von Energiepreisen erfolgen, für die wir die Einführung einer Primärenergie- und Atomstromsteuer verlangen. Auch müssen die Stromtarife so gestaltet werden, daß sie nicht verbrauchsfördernd angelegt sind, sondern einen Anreiz zum Energiesparen geben.

    (Dr. Knabe [GRÜNE]: Das ist nötig!)

    Erst nach Behebung dieser energiepolitischen Hindernisse sowie der Initiierung eines weitreichenden Energiesparprogramms und eines umfassenden Förderprogramms für alternative Energien beginnt eine umweltfreundliche Energieversorgung.



    Dr. Daniels (Regensburg)

    Weil wir wissen, wie dringend eine solche Initiative ist, bieten wir allen Fraktionen die Beteiligung an einem interfraktionellen Antrag zur Förderung der Windenergie an, damit vor allem die Rechtsunsicherheit abgeschafft wird, Investitionsanreize geschaffen werden und die Rentabilität für die Windenergie endlich ihren Durchbruch erzielt.
    Besten Dank.

    (Beifall bei den GRÜNEN und bei Abgeordneten der SPD)



Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Parlamentarische Staatssekretär Dr. von Wartenberg.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Bei aller Neigung der Opposition zur Kritik — das ist ja auch ihre Rolle —

    (Schäfer [Offenburg] [SPD]: Herr Laermann ist nicht Opposition!)

    darf ich Sie doch bitten, Herr Schäfer und Herr Daniels, daß Sie sich den Fakten stellen. Diese lauten in der Energiepolitik, daß die Energieversorgung noch nie so reichlich war; diese lauten in der Energiepolitik, daß die Energieversorgung noch nie so preisgünstig war, und diese lauten in der Energiepolitik, daß sie noch nie so umweltfreundlich war.

    (Frau Teubner [GRÜNE]: In Dänemark kostet Strom 20 % weniger ohne AKWs!)

    Meine Damen und Herren, die Bundesregierung beläßt es aber nicht dabei. Denn niemand von uns weiß heute genau, wie die Situation in zehn oder in zwanzig Jahren aussieht.