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    6. Stratmann.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/128 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 128. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1989 Inhalt: Verzicht der Abg. Frau Schmidt-Bott, Ebermann, Frau Olms und Sellin auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag . . . 9351 A Eintritt der Abg. Frau Schmidt (Hamburg), Eich, Frau Frieß und Meneses Vogl in den Deutschen Bundestag 9351 A Erweiterung der Tagesordnung 9351 B Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der Verwaltungsvereinbarung vom 26. November 1987 zur Durchführung des Übereinkommens vom 30. November 1979 über die Soziale Sicherheit der Rheinschiffer (Drucksache 11/3815) b) Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Einwilligung in die Veräußerung bundeseigener Grundstücke in Bonn gemäß § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung (Drucksache 11/4003) 9351 D Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Beck-Oberdorf, Frau Beer, Frau Rock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung der Benachteiligung von Frauen in allen gesellschaftlichen Bereichen, insbesondere in der Erwerbsarbeit (Antidiskriminierungsgesetz Teil I) (Drucksache 11/3266) b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Schmidt (Nürnberg), Frau Dr. Däubler-Gmelin, Dreßler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Gleichstellung von Frau und Mann im Berufsleben (Gleichstellungsgesetz) (Drucksache 11/3728) c) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Schmidt (Nürnberg), Dreßler, Heyenn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Zu den Problemen der beruflichen Eingliederung nach Zeiten der Kindererziehung (Drucksachen 11/1086, 11/2369) d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Schmidt (Nürnberg), Dreßler, Roth, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Analyse der und Berichterstattung über Frauenarbeitslosigkeit (Drucksache 11/1087) e) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Saibold, Frau Beck-Oberdorf, Frau Hillerich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE GRÜNEN: Einbeziehung der in Haushalt, Familie und sozialem Ehrenamt unentgeltlich geleisteten Arbeit ins Bruttosozialprodukt (Drucksache 11/2921) f) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Benennungen von Frauen in Ämter und Funktionen, für die die Bundesregierung ein Vorschlagsrecht hat (Drucksache 11/3285) Frau Krieger GRÜNE 9353 A Frau Männle CDU/CSU 9354 D Frau Dr. Wegner SPD 9357 B Frau Würfel FDP 9358 B II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1989 Frau Dr. Lehr, Bundesminister BMJFFG 9361B Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 9365 A Frau Pack CDU/CSU 9367 B Wiefelspütz SPD 9370 B Frau Karwatzki CDU/CSU 9371 C Frau Beck-Oberdorf GRÜNE 9373 C Dr. Blüm, Bundesminister BMA 9374 B Frau Bulmahn SPD 9377 B Frau Walz FDP 9379 B Frau Dr. Niehuis SPD 9380 D Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 9382 D Frau Böhrk, Ministerin des Landes Schleswig-Holstein 9383 A Frau Limbach CDU/CSU 9385 A Frau Schoppe GRÜNE 9385 D Frau Krieger GRÜNE (Erklärung nach § 30 GO) 9387 A Zusatztagesordnungspunkt 1: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP: Mordauftrag aus dem Iran (Drucksache 11/4057) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Hensel, Frau Vennegerts, Dr. Lippelt (Hannover), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE GRÜNEN: Mordauftrag des Ayatollah Khomeini (Drucksache 11/4059) Duve SPD 9387 C Lummer CDU/CSU 9389 B Frau Hensel GRÜNE 9390 C Dr. Feldmann FDP 9392 C Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Staatsminister AA 9393 C Zusatztagesordnungspunkt 3: Aktuelle Stunde betr. Auswirkungen der Ruhrgebietskonferenz Dr. Lammert CDU/CSU 9395 C Schluckebier SPD 9396 C Beckmann FDP 9397 B Stratmann GRÜNE 9398C, 9407 A Dr. Schäuble, Bundesminister für besondere Aufgaben, Chef des Bundeskanzleramtes . 9400 A Einert, Minister des Landes Nordrhein-West- falen 9401 D Günther CDU/CSU 9404 A Urbaniak SPD 9405 B Gattermann FDP 9406 B Dr. Blüm, Bundesminister BMA 9407 C Müntefering SPD 9409 A Hauser (Krefeld) CDU/CSU 9410 A Dr. Jens SPD 9410D Gerstein CDU/CSU 9411D Dr. Hoffacker CDU/CSU 9412 C Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung des Rates zur Aufstellung allgemeiner Regeln für die Bezeichnung und Aufmachung der Weine und der Traubenmoste (Drucksachen 11/2899 Nr. 3.11, 11/3886) . . . 9413 D Tagesordnungspunkt 7: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung a) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 804/68 über die gemeinsame Marktorganisation für Milch und Milcherzeugnisse b) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 857/84 über Grundregeln für die Anwendung der Abgabe gemäß Artikel 5 c der Verordnung (EWG) Nr. 804/68 im Sektor Milch und Milcherzeugnisse c) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2237/88 zur Festlegung der Gemeinschaftsreserve für die Anwendung der Abgabe gem. Art. 5 c der Verordnung (EWG) Nr. 804/68 im Sektor Milch und Milcherzeugnisse für die Zeit vom 1. April 1988 bis zum 31. März 1989 d) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung des ab dem 1.... 1988 anwendbaren Interventionspreises für Butter e) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1079/77 über eine Mitverantwortungsabgabe und Maßnahmen zur Erweiterung der Märkte für Milch und Milcherzeugnisse (Drucksachen 11/3200 Nr. 2.11, 11/3887) 9414 B Tagesordnungspunkt 8: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1989 III Bericht über den Mutterschaftsurlaub (Drucksachen 10/5327, 11/2329) . . . 9414 C Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 98 und 99 zu Petitionen (Drucksachen 11/4000, 11/4001) 9414 B Tagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Schuldenberatung und Schuldenbereinigung für Verbraucher (Drucksache 11/3047) Dr. Pick SPD 9414 D Hörster CDU/CSU 9416 D Frau Saibold GRÜNE 9418B Kleinert (Hannover) FDP 9419 B Dr. Jahn, Parl. Staatssekretär BMJ . . . 9420 C Tagesordnungspunkt 10: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Teubner, Frau Oesterle-Schwerin und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Raumplanungsgesetzes (RPG) (Drucksache 11/2666) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Raumordnungsgesetzes (Drucksache 11/3916) Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 9421 D Frau Teubner GRÜNE 9422 D Dr. Hitschler FDP 9423 D Großmann SPD 9424 D Dr. Schneider, Bundesminister BMBau . 9426 C Tagesordnungspunkt 11: a) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Müntefering, Dr. Sperling, Conradi, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Lebensbedingungen in den Städten und Dörfern des ländlichen Raumes (Drucksachen 11/1903, 11/3007) b) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Oesterle-Schwerin, Frau Teubner und der Fraktion DIE GRÜNEN: Schädigung der Mieterinnen und Mieter gemeinnütziger Wohnungen durch die Steuerreform (Drucksachen 11/1467, 11/2909) Dr. Sperling SPD 9427 D Dr. Möller CDU/CSU 9429 C Frau Teubner GRÜNE 9432 A Grünbeck FDP 9433 B Dr. Schneider, Bundesminister BMBau . 9435 D Graf SPD 9438 A Sauter (Epfendorf) CDU/CSU 9439 D Frau Oesterle-Schwerin GRÜNE 9441 C Conradi SPD 9442 B Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 9445 A Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Fraktion die GRÜNEN: Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur Untersuchung der Kontroll- und Genehmigungs-Praxis der Bundesregierung am Beispiel der Beteiligung bundesdeutscher Unternehmen an der Planung und am Bau von Anlagen zur Herstellung von Chemischen und Biologischen Waffen im Iran, im Irak, in Libyen und in Syrien (Drucksache 11/4010) Frau Vennegerts GRÜNE 9446 B Bohl CDU/CSU 9447 B Gansel SPD 9448 A Beckmann FDP 9449A Tagesordnungspunkt 12: a) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Lenzer, Maaß, Engelsberger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Beckmann, Bredehorn, Dr. Feldmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Förderung und Nutzung „Erneuerbarer Energiequellen" in der Bundesrepublik Deutschland (Drucksachen 11/2029, 11/2684) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Lennartz, Jung (Düsseldorf), Bachmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Programm: Energieeinsparung und rationelle Energienutzung (Drucksache 11/2242 [neu]) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Teubner und der Fraktion DIE GRÜNEN: Energiewirtschaftsgesetz (Drucksache 11/1271) Dr. Lippold (Offenbach) CDU/CSU . . . 9450 B Schäfer (Offenburg) SPD 9451 C Dr.-Ing. Laermann FDP 9453 C, 9467 B Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE . . . . 9455 D Dr. von Wartenberg, Parl. Staatssekretär BMWi 9458 A Lennartz SPD 9459 D Engelsberger CDU/CSU 9462 B Vosen SPD 9465 A Maaß CDU/CSU 9468 B Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 9468 C IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1989 Tagesordnungspunkt 13: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Garbe, Frau Flinner, Kreuzeder und der Fraktion DIE GRÜNEN: Maul- und Klauenseuche: Sicherheit konventioneller und gentechnischer Impfstoffe, Sicherheit der Impfstoffwerke und Notwendigkeit jährlicher Flächenimpfung (Drucksachen 11/2905, 11/3766) Frau Garbe GRÜNE 9472 D Kroll-Schlüter CDU/CSU 9473 C Frau Adler SPD 9474 A Bredehorn FDP 9474D Tagesordnungspunkt 14: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Pick, Frau Dr. Däubler-Gmelin, Bachmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einführung des Zeugnisverweigerungsrechts für Mitarbeiterinnen anerkannter Beratungsstellen in Suchtfragen (Drucksache 11/3280) b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Nickels und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einführung eines Zeugnisverweigerungsrechts für Suchtberater/ innen (Drucksache 11/3482) c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Nickels und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einführung eines Zeugnisverweigerungsrechts für Mitarbeiter/innen von AIDS-Beratungsstellen (Drucksache 11/3483) Dr. Pick SPD 9476 A Dr. Langner CDU/CSU 9477 D Frau Nickels GRÜNE 9479 A Funke FDP 9479 B Wüppesahl fraktionslos 9480 A Engelhard, Bundesminister BMJ 9481 B Tagesordnungspunkt 15: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Saibold und der Fraktion DIE GRÜNEN: Übernahme des internationalen WHO-Kodexes für die Vermarktung von Muttermilchersatz (Drucksachen 11/562, 11/2190) Frau Saibold GRÜNE 9482 A Kittelmann CDU/CSU 9482 D Frau Dr. Martiny-Glotz SPD 9483 D Frau Würfel FDP 9484 B Dr. von Wartenberg, Parl. Staatssekretär BMWi 9485 A Nächste Sitzung 9485 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 9487* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1989 9351 128. Sitzung Bonn, den 23. Februar 1989 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 24. 02. 89 * Bahr SPD 24.02.89 Bohl CDU/CSU 23.02.89 Böhm (Melsungen) CDU/CSU 23. 02. 89 Dr. Briefs GRÜNE 24. 02. 89 Egert SPD 24.02.89 Erler SPD 24.02.89 Eylmann CDU/CSU 24.02.89 Francke (Hamburg) CDU/CSU 24. 02. 89** Frau Fuchs (Verl) SPD 24. 02. 89 Dr. Geißler CDU/CSU 24. 02. 89 Dr. von Geldern CDU/CSU 23. 02. 89 Genscher FDP 24.02.89 Dr. Götz CDU/CSU 24. 02. 89 Dr. Hauchler SPD 24. 02. 89 Dr. Hauff SPD 24. 02. 89 Heimann SPD 24.02.89 Frau Dr. Hellwig CDU/CSU 23. 02. 89 Horn SPD 24.02.89 Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Jaunich SPD 24.02.89 Dr. Köhler (Wolfsburg) CDU/CSU 23. 02. 89 Dr. Kreile CDU/CSU 24. 02. 89 Dr. Mitzscherling SPD 24. 02. 89 Möllemann FDP 23.02.89 Dr. Müller CDU/CSU 24. 02. 89* Poß SPD 23.02.89 Reddemann CDU/CSU 23. 02.89* Reuschenbach SPD 24.02.89 Ronneburger FDP 24. 02. 89** Frau Rust GRÜNE 24. 02. 89 Rühe CDU/CSU 24.02.89 Schreiber CDU/CSU 24.02.89 Dr. Stavenhagen CDU/CSU 23. 02. 89 Steiner SPD 24.02.89 Dr. Vondran CDU/CSU 24. 02. 89 Wartenberg (Berlin) SPD 23. 02. 89 Frau Will-Feld CDU/CSU 24. 02. 89 Wischnewski SPD 24.02.89 Wittich SPD 24.02.89 * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union * * für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Klaus Beckmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen! Meine Herren! Ich glaube, die Menschen an der Ruhr sehen seit der Ruhrgebietskonferenz beim Bundeskanzler wieder mit mehr Zuversicht in die Zukunft.

    (Schanz [SPD]: Vorher schon, Herr Beckmann!)

    Das Lamento an der ideologischen Klagemauer verstummt erfreulicherweise allmählich, die Stimmung des Aufbruchs, so denke ich, ist unverkennbar. Seit die Landesregierung ihre unberechtigte Anschwärzung der Bundespolitik zumindest zeitweilig, hoffentlich auf Dauer aufgegeben und sich als mitverantwortlicher Partner in die Pflicht genommen hat, konnten einige der Barrieren für die Revitalisierung des Ruhrgebiets abgebaut werden. Die positive Bilanz der vom Bund kräftig aufgestockten Gemeinschaftsaufgabe hat ja nun auch endlich die NRW-Staatskanzlei eingeräumt.
    Meine Damen und Herren, noch bedeutsamer für den Klimawechsel an der Ruhr ist sicherlich auch die Gründung des Initiativkreises führender Wirtschaftsunternehmen und namhafter Persönlichkeiten in der vergangenen Woche. Die Anstoßwirkung solcher Selbsthilfemaßnahmen kann gar nicht hoch genug veranschlagt werden. Die Botschaft ist nach außen hin deutlich und wohl auch gut angekommen: Es lohnt sich wieder, sich für das Revier einzusetzen und seine vielfältigen Attraktivitäten herauszustellen. Was für ein Kontrast, meine Damen und Herren, zu den Demonstrationen auf den Rheinhausener Rheinbrücken und vor den Privathäusern der Krupp-Verantwortlichen! Dadurch ist seinerzeit der Ruf des Ruhrgebiets sicher nicht gefördert worden.

    (Widerspruch bei der SPD — Stratmann [GRÜNE]: Quatsch!)

    Meine Damen und Herren, es gilt nun, glaubhaft darzustellen, daß in dem Umdenken in den Köpfen der politisch Verantwortlichen an der Ruhr nicht nur kurzfristige Kosmetik aus opportunistischem Kalkül, sondern eine wirkliche Wende zum Ausdruck kommt. Zweifel, so fürchte ich, bleiben gestattet. Warum leistet sich sonst die Mehrheitspartei SPD in vielen Städten des Ruhrgebiets zermürbende Grabenkämpfe und interne Feldschlachten, über denen ihre Tagespflichten zur aktiven Wirtschaftsförderung oft in Vergessenheit geraten?

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Und, meine Damen und Herren, sind die Parolen der Unternehmensfeindlichkeit nur bis zum nächsten Wahlkampf eingemottet oder tatsächlich redlicher Einsicht gewichen? Wie weit reicht nun eigentlich die Bereitschaft der SPD, das Heil nicht nur in staatlichen Programmen zu suchen, sondern auch der Wirtschaft den erforderlichen Spielraum zu belassen?

    (Reschke [SPD]: Wie bei der Quellensteuer!)

    Meine Damen und Herren, nicht nur der neue Initiativkreis der Wirtschaft, der markante Schwerpunkte für Kultur und Wissenschaft setzen will, sondern auch die Befunde der Mikat-Kommission belegen, daß eine wirksame Strukturerneuerung auf vielen Feldern zugleich ansetzen muß und auch anknüpfen kann.

    (Zuruf von der SPD: Und schon im Gange ist!)




    Beckmann
    Ein vielgestaltiges Kulturleben z. B. macht einen der größten Aktivposten des Ruhrgebiets aus. Überregionale Akzente setzen etwa die Eröffnung des AaltoTheaters in Essen oder die große Munch-Ausstellung, übrigens ein hervorragendes Beispiel für privates Engagement für die Kultur.
    Schlechte Noten dagegen für die Schulpolitik: Die Mikat-Gutachter mußten Landesregierung und Ratsmehrheiten mit Recht ins Stammbuch schreiben, daß eine günstige Wirtschaftsentwicklung natürlich auch von den Bildungsmöglichkeiten abhängt. Die ideologische Durchsetzung der Gesamtschule auf Kosten der Gymnasien etwa paßt nicht in das neue Bild vom attraktiven und wirtschaftsoffenen Ruhrgebiet.
    Meine Damen und Herren, mit der europäischen Marktöffnung wird die Bedeutung des großen Wirtschaftsraums Ruhrgebiet noch zunehmen. Er muß sich dafür freilich auch noch rüsten. Was verspricht sich eigentlich die Staatskanzlei davon, wenn sie die berechtigte Forderung nach dem modernen Schnellbahnsystem Transrapid auf die Flughafenverbindung Düsseldorf—Köln/Bonn beschränkt,

    (Zurufe von der SPD)

    wenn im Dezember auch der Ministerpräsident selbst im Gespräch mit einer großen Ruhrgebietszeitung nur dieses Trassenstück der Erwähnung wert erachtete,

    (Weitere Zurufe von der SPD — Glocke des Präsidenten)

    wo doch die Wirtschaft bekanntlich eine Strecke vom Ruhrgebiet über die Flughäfen mit Weiterführung ins Rhein-Main-Gebiet fordert? Die ursprünglich ablehnende Haltung zur Magnetschnellbahn in NordrheinWestfalen spukt offenbar immer noch in den Hirnen der SPD-Landespolitiker.
    Die Anstoßwirkungen der Ruhrgebietskonferenz sind auch weit über die Grenzen Europas hinaus wahrgenommen worden. Das Interesse z. B. kanadischer Investoren, auf dem ehemaligen Hüttengelände in Oberhausen das größte Freizeit- und Einkaufszentrum der Welt errichten zu wollen,

    (Zuruf von der SPD: Die FDP in Oberhausen ist dagegen!)

    hat, wie immer man zu dem noch reichlich schillernden und verschwommenen Projekt auch stehen mag, den Standort Ruhrgebiet jedenfalls positiv ins Gespräch gebracht.
    Was nun leider allzuoft noch fehlt, ist die Fähigkeit von Land und Städten, auch geeignete Flächen anzubieten.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Alles SPD-regiert!)

    Diese Chancen dürfen nicht durch die oft mangelnde Kompetenz der SPD-Gemeinderäte im Ruhrgebiet zerstört werden.
    Meine Damen und Herren, was die Umstrukturierung des Reviers betrifft, werden die betroffenen Menschen, wird die Region die Freien Demokraten immer an ihrer Seite wisssen.

    (Stahl [Kempen] [SPD]: Deshalb haben Sie auch so viele Stimmen im Ruhrgebiet!)

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)



Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Abgeordnete Stratmann.

(Vosen [SPD]: Herr Stratmann, jetzt wird Ihre Fraktion aber viel klatschen, wenn Sie reden! Es ist gar keiner da!)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Eckhard Stratmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE GRÜNEN/BÜNDNIS 90)

    Liebe Mitbürgerinnen! Liebe Mitbürger!

    (Stahl [Kempen] [SPD]: Das müssen wir einmal zu Protokoll geben: Von den GRÜNEN ist keiner da!)

    Der Beitrag von Herrn Lammert eben hat gezeigt, mit welchem Trick die Ruhrgebiets-CDU versucht, den Wahlkampf für Nordrhein-Westfalen zu eröffnen, nämlich: Stimmungsmache gegenüber realen Problemen im Ruhrgebiet. Die realen Probleme heißen bis heute: zunehmende Erwerbslosigkeit

    (Zuruf von der CDU/CSU: Schon falsch!)

    und infolge der zunehmenden Erwerbslosigkeit zunehmende Armut im Ruhrgebiet.

    (Dr. Lammert [CDU/CSU]: Wenn Sie schon über Fakten reden, dann bitte über die von heute, nicht über die von gestern!)

    Herr Lammert und Herr Beckmann, es ist unbestritten, daß es in bestimmten Teilen, und zwar in Minderheitskreisen, im Ruhrgebiet eine Aufbruchstimmung gibt, u. a. in der Mikat-Kommission, die wesentlich aus Politikern von gestern und vorgestern zusammengesetzt ist, und auch in dem Initiativkreis aus führenden Wirtschaftsunternehmungen.

    (Gerstein [CDU/CSU]: Sagen Sie bloß, die seien auch von gestern!)

    Völlig im Kontrast zu dieser Aufbruchstimmung stehen die Warnstreiks gestern auf vier Schachtanlagen im Ruhrgebiet, die wieder eine Reaktion auf eine ganz spezifische Stimmungsmache aus dem Wirtschaftsministerium unter Herrn Haussmann sind, von wo nämlich den Menschen im Ruhrgebiet, insbesondere im Bergbau, Angst und Schrecken eingejagt wird, und zwar damit, daß der schon längst beschlossene Abbau von Arbeitsplätzen bei Kohle und Stahl bis 1995 noch weiter zunehmen wird.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Also, Sie sind mit Sicherheit von vorgestern!)

    Wenn man die Zusagen aus dem Zukunftsprogramm Montanregion, das ja das Ergebnis der Ruhrgebietskonferenz war, nämlich innerhalb von fünf Jahren 400 Millionen DM aus Bundesmitteln ins Ruhrgebiet fließen zu lassen, mit den Ergebnissen der Kabinettsrunde zum Kohlepfennig vom November 1988 vergleicht, wird man feststellen: Auf der einen Seite sollen in fünf Jahren dem Ruhrgebiet 400 Millionen DM aus Bundesmitteln gegeben werden; auf der anderen Seite ist geplant, beim Kohleausgleichsfonds NRW und dem Saarland 1,4 Milliarden an Revierausgleich und Erschwerniszulage für niederflüchtige Kohle wegzunehmen. Das heißt, unter dem Strich wird durch die Politik der Bundesregierung dem Ruhrgebiet in den nächsten fünf Jahren mehr als eine



    Stratmann
    halbe Milliarde Mark genommen. Statt daß ihm gegeben wird, wird ihm durch die Politik der Bundesregierung genommen, und die Stimmung, die das an der breiten Basis der Bevölkerung im Ruhrgebiet auslöst, ist nicht Aufbruchstimmung, sondern genau das Gegenteil. Rheinhausen war ein Signal; die Warnstreiks gestern im Bergbau sind ein weiteres Signal.
    Die Mikat-Kommission und die von ihr einstimmig vorgelegten Vorschläge kann man als einen Großangriff auf die ökologischen Lebensbedingungen im Ruhrgebiet charakterisieren.

    (Gerstein [CDU/CSU]: Ich habe mir gedacht, daß das bei Ihnen kommt!)

    Dort wird einstimmig, mit Zustimmung der ehemaligen Gewerkschaftsvorständler Adolf Schmidt und Rudolf Judith, gefordert: Ausbau der Autobahnen DÜBO-DO und A 430,

    (Gerstein [CDU/CSU]: Na und? Ist das nichts?)

    Schnellstrecke Transrapid Düsseldorf—Köln. Dort wird eine Verkürzung der Genehmigungsverfahren für Industrieansiedlungen im Unternehmerinteresse und gegen die Interessen von Umwelt und der Bürgerinnen gefordert.

    (Gerstein [CDU/CSU]: Vorrang für Arbeitsplätze!)

    Man kann eindeutig sagen: Während auf der einen Seite alles über die Notwendigkeit von Klimaschutz redet, über die Fraktionen hinweg, ist die Botschaft der Mikat-Kommission: Wir brauchen einen besonderen Standortvorteil im Ruhrgebiet, und das heißt: Das Ruhrgebiet muß zu einer klimaschutzfreien Zone werden. — Wir halten dies für einen absoluten Skandal. Wenn man sich fragt: Wie kommt das denn?, stellt man fest, daß die Mikat-Kommission keineswegs eine unabhängige Kommission war, sondern daß deren Mitglieder ganz gezielt ausgewählt worden sind, wesentlich mit Politikern von gestern und vorgestern besetzt war. Entsprechend sind die Politikvorschläge,

    (Günther [CDU/CSU]: Zur Sache! Wo sind denn die Vorschläge der GRÜNEN für die Erneuerung des Ruhrgebiets? — Stahl [Kempen] [SPD]: Und was bieten Sie an?)

    Vorschläge für die Fortsetzung einer ewiggestrigen Politik.
    Für skandalös halte ich, daß die Landesregierung, auch gestern in der Landtagsdebatte, die Modernisierung des Ruhrgebiets offensichtlich in einer Wende rückwärts sieht. Rau lenkt ein in Fragen des Ausbaus der DÜ-BO-DO. Jochimsen machte vor Monaten den Vorschlag, die Autobahn 430 doppelstöckig auszubauen — ein ökologischer Wahnwitz. Es wird ein Triple-Five-Projekt vorgeschlagen. Oberhausen soll zu Superhausen werden —

    (Stahl [Kempen] [SPD]: Und Stratmann will aus dem Ruhrgebiet die grüne Wiese machen!)

    nach Ansicht von Zöpel, nach Ansicht der LandesJungsozialisten und nach Ansicht der GRÜNEN ein ökologisches und ökonomisches Wahnsinnsprojekt. Das Ruhrgebiet, insbesondere die Emscherzone im
    Ruhrgebiet, soll mit einer Fülle von sogenannten Entsorgungseinrichtungen überzogen werden, damit es vom ehemaligen Kohlenpott in Zukunft zum Müllklo der Nation wird. Wir GRÜNEN halten dies für eine ökologische Wende rückwärts der Landesregierung, garniert als Modernisierung für die Zukunft.
    Unsere Forderung ist: Wir brauchen tatsächlich eine Investitionsoffensive im Ruhrgebiet, allerdings unter der Perspektive, eine Ökoregion Ruhrgebiet zu schaffen, die insbesondere Investitionsmittel in die benachteiligte Emscherzone lenkt.

    (Becker [Nienberge] [SPD]: Beim Pflanzen! — Stahl [Kempen] [SPD]: Grüne Wiese machen!)

    — Sie haben überhaupt keine Ahnung, was eine grüne Wiese ist.

    (Stahl [Kempen] [SPD]: Bestimmt nicht, Herr Stratmann!)

    Unser Vorschlag ist, das gesamte Abwassersystem in der Emscherzone, nicht nur dort, aber besonders dort, umzubauen, was über eine Generation lang Milliarden-Mittel erfordert. Das Ziel muß sein, aus der Emscher und ihren Nebenbächen wieder naturnahe oder sogar renaturierte Flüsse und Bäche zu machen,

    (Vosen [SPD]: Hört! Hört! — Abg. Dr. Lammert [CDU/CSU] und Abg. Vosen [SPD] setzen sich nebeneinander auf Plätze der Fraktion DIE GRÜNEN)

    in denen in Zukunft wieder gebadet und gefischt werden kann. Das ist ökologisch, technisch und finanziell möglich, wie selbst in der Emscher-Genossenschaft mittlerweile diskutiert wird.
    Ein weiteres Feld für Milliarden-Investitionen ist der ökologische Umbau des Energiesystems im Ruhrgebiet.