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ID1112803200

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    Plenarprotokoll 11/128 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 128. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1989 Inhalt: Verzicht der Abg. Frau Schmidt-Bott, Ebermann, Frau Olms und Sellin auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag . . . 9351 A Eintritt der Abg. Frau Schmidt (Hamburg), Eich, Frau Frieß und Meneses Vogl in den Deutschen Bundestag 9351 A Erweiterung der Tagesordnung 9351 B Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der Verwaltungsvereinbarung vom 26. November 1987 zur Durchführung des Übereinkommens vom 30. November 1979 über die Soziale Sicherheit der Rheinschiffer (Drucksache 11/3815) b) Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Einwilligung in die Veräußerung bundeseigener Grundstücke in Bonn gemäß § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung (Drucksache 11/4003) 9351 D Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Beck-Oberdorf, Frau Beer, Frau Rock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung der Benachteiligung von Frauen in allen gesellschaftlichen Bereichen, insbesondere in der Erwerbsarbeit (Antidiskriminierungsgesetz Teil I) (Drucksache 11/3266) b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Schmidt (Nürnberg), Frau Dr. Däubler-Gmelin, Dreßler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Gleichstellung von Frau und Mann im Berufsleben (Gleichstellungsgesetz) (Drucksache 11/3728) c) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Schmidt (Nürnberg), Dreßler, Heyenn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Zu den Problemen der beruflichen Eingliederung nach Zeiten der Kindererziehung (Drucksachen 11/1086, 11/2369) d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Schmidt (Nürnberg), Dreßler, Roth, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Analyse der und Berichterstattung über Frauenarbeitslosigkeit (Drucksache 11/1087) e) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Saibold, Frau Beck-Oberdorf, Frau Hillerich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE GRÜNEN: Einbeziehung der in Haushalt, Familie und sozialem Ehrenamt unentgeltlich geleisteten Arbeit ins Bruttosozialprodukt (Drucksache 11/2921) f) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Benennungen von Frauen in Ämter und Funktionen, für die die Bundesregierung ein Vorschlagsrecht hat (Drucksache 11/3285) Frau Krieger GRÜNE 9353 A Frau Männle CDU/CSU 9354 D Frau Dr. Wegner SPD 9357 B Frau Würfel FDP 9358 B II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1989 Frau Dr. Lehr, Bundesminister BMJFFG 9361B Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 9365 A Frau Pack CDU/CSU 9367 B Wiefelspütz SPD 9370 B Frau Karwatzki CDU/CSU 9371 C Frau Beck-Oberdorf GRÜNE 9373 C Dr. Blüm, Bundesminister BMA 9374 B Frau Bulmahn SPD 9377 B Frau Walz FDP 9379 B Frau Dr. Niehuis SPD 9380 D Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 9382 D Frau Böhrk, Ministerin des Landes Schleswig-Holstein 9383 A Frau Limbach CDU/CSU 9385 A Frau Schoppe GRÜNE 9385 D Frau Krieger GRÜNE (Erklärung nach § 30 GO) 9387 A Zusatztagesordnungspunkt 1: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP: Mordauftrag aus dem Iran (Drucksache 11/4057) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Hensel, Frau Vennegerts, Dr. Lippelt (Hannover), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE GRÜNEN: Mordauftrag des Ayatollah Khomeini (Drucksache 11/4059) Duve SPD 9387 C Lummer CDU/CSU 9389 B Frau Hensel GRÜNE 9390 C Dr. Feldmann FDP 9392 C Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Staatsminister AA 9393 C Zusatztagesordnungspunkt 3: Aktuelle Stunde betr. Auswirkungen der Ruhrgebietskonferenz Dr. Lammert CDU/CSU 9395 C Schluckebier SPD 9396 C Beckmann FDP 9397 B Stratmann GRÜNE 9398C, 9407 A Dr. Schäuble, Bundesminister für besondere Aufgaben, Chef des Bundeskanzleramtes . 9400 A Einert, Minister des Landes Nordrhein-West- falen 9401 D Günther CDU/CSU 9404 A Urbaniak SPD 9405 B Gattermann FDP 9406 B Dr. Blüm, Bundesminister BMA 9407 C Müntefering SPD 9409 A Hauser (Krefeld) CDU/CSU 9410 A Dr. Jens SPD 9410D Gerstein CDU/CSU 9411D Dr. Hoffacker CDU/CSU 9412 C Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung des Rates zur Aufstellung allgemeiner Regeln für die Bezeichnung und Aufmachung der Weine und der Traubenmoste (Drucksachen 11/2899 Nr. 3.11, 11/3886) . . . 9413 D Tagesordnungspunkt 7: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung a) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 804/68 über die gemeinsame Marktorganisation für Milch und Milcherzeugnisse b) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 857/84 über Grundregeln für die Anwendung der Abgabe gemäß Artikel 5 c der Verordnung (EWG) Nr. 804/68 im Sektor Milch und Milcherzeugnisse c) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2237/88 zur Festlegung der Gemeinschaftsreserve für die Anwendung der Abgabe gem. Art. 5 c der Verordnung (EWG) Nr. 804/68 im Sektor Milch und Milcherzeugnisse für die Zeit vom 1. April 1988 bis zum 31. März 1989 d) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung des ab dem 1.... 1988 anwendbaren Interventionspreises für Butter e) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1079/77 über eine Mitverantwortungsabgabe und Maßnahmen zur Erweiterung der Märkte für Milch und Milcherzeugnisse (Drucksachen 11/3200 Nr. 2.11, 11/3887) 9414 B Tagesordnungspunkt 8: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1989 III Bericht über den Mutterschaftsurlaub (Drucksachen 10/5327, 11/2329) . . . 9414 C Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 98 und 99 zu Petitionen (Drucksachen 11/4000, 11/4001) 9414 B Tagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Schuldenberatung und Schuldenbereinigung für Verbraucher (Drucksache 11/3047) Dr. Pick SPD 9414 D Hörster CDU/CSU 9416 D Frau Saibold GRÜNE 9418B Kleinert (Hannover) FDP 9419 B Dr. Jahn, Parl. Staatssekretär BMJ . . . 9420 C Tagesordnungspunkt 10: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Teubner, Frau Oesterle-Schwerin und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Raumplanungsgesetzes (RPG) (Drucksache 11/2666) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Raumordnungsgesetzes (Drucksache 11/3916) Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 9421 D Frau Teubner GRÜNE 9422 D Dr. Hitschler FDP 9423 D Großmann SPD 9424 D Dr. Schneider, Bundesminister BMBau . 9426 C Tagesordnungspunkt 11: a) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Müntefering, Dr. Sperling, Conradi, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Lebensbedingungen in den Städten und Dörfern des ländlichen Raumes (Drucksachen 11/1903, 11/3007) b) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Oesterle-Schwerin, Frau Teubner und der Fraktion DIE GRÜNEN: Schädigung der Mieterinnen und Mieter gemeinnütziger Wohnungen durch die Steuerreform (Drucksachen 11/1467, 11/2909) Dr. Sperling SPD 9427 D Dr. Möller CDU/CSU 9429 C Frau Teubner GRÜNE 9432 A Grünbeck FDP 9433 B Dr. Schneider, Bundesminister BMBau . 9435 D Graf SPD 9438 A Sauter (Epfendorf) CDU/CSU 9439 D Frau Oesterle-Schwerin GRÜNE 9441 C Conradi SPD 9442 B Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 9445 A Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Fraktion die GRÜNEN: Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur Untersuchung der Kontroll- und Genehmigungs-Praxis der Bundesregierung am Beispiel der Beteiligung bundesdeutscher Unternehmen an der Planung und am Bau von Anlagen zur Herstellung von Chemischen und Biologischen Waffen im Iran, im Irak, in Libyen und in Syrien (Drucksache 11/4010) Frau Vennegerts GRÜNE 9446 B Bohl CDU/CSU 9447 B Gansel SPD 9448 A Beckmann FDP 9449A Tagesordnungspunkt 12: a) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Lenzer, Maaß, Engelsberger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Beckmann, Bredehorn, Dr. Feldmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Förderung und Nutzung „Erneuerbarer Energiequellen" in der Bundesrepublik Deutschland (Drucksachen 11/2029, 11/2684) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Lennartz, Jung (Düsseldorf), Bachmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Programm: Energieeinsparung und rationelle Energienutzung (Drucksache 11/2242 [neu]) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Teubner und der Fraktion DIE GRÜNEN: Energiewirtschaftsgesetz (Drucksache 11/1271) Dr. Lippold (Offenbach) CDU/CSU . . . 9450 B Schäfer (Offenburg) SPD 9451 C Dr.-Ing. Laermann FDP 9453 C, 9467 B Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE . . . . 9455 D Dr. von Wartenberg, Parl. Staatssekretär BMWi 9458 A Lennartz SPD 9459 D Engelsberger CDU/CSU 9462 B Vosen SPD 9465 A Maaß CDU/CSU 9468 B Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 9468 C IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1989 Tagesordnungspunkt 13: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Garbe, Frau Flinner, Kreuzeder und der Fraktion DIE GRÜNEN: Maul- und Klauenseuche: Sicherheit konventioneller und gentechnischer Impfstoffe, Sicherheit der Impfstoffwerke und Notwendigkeit jährlicher Flächenimpfung (Drucksachen 11/2905, 11/3766) Frau Garbe GRÜNE 9472 D Kroll-Schlüter CDU/CSU 9473 C Frau Adler SPD 9474 A Bredehorn FDP 9474D Tagesordnungspunkt 14: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Pick, Frau Dr. Däubler-Gmelin, Bachmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einführung des Zeugnisverweigerungsrechts für Mitarbeiterinnen anerkannter Beratungsstellen in Suchtfragen (Drucksache 11/3280) b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Nickels und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einführung eines Zeugnisverweigerungsrechts für Suchtberater/ innen (Drucksache 11/3482) c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Nickels und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einführung eines Zeugnisverweigerungsrechts für Mitarbeiter/innen von AIDS-Beratungsstellen (Drucksache 11/3483) Dr. Pick SPD 9476 A Dr. Langner CDU/CSU 9477 D Frau Nickels GRÜNE 9479 A Funke FDP 9479 B Wüppesahl fraktionslos 9480 A Engelhard, Bundesminister BMJ 9481 B Tagesordnungspunkt 15: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Saibold und der Fraktion DIE GRÜNEN: Übernahme des internationalen WHO-Kodexes für die Vermarktung von Muttermilchersatz (Drucksachen 11/562, 11/2190) Frau Saibold GRÜNE 9482 A Kittelmann CDU/CSU 9482 D Frau Dr. Martiny-Glotz SPD 9483 D Frau Würfel FDP 9484 B Dr. von Wartenberg, Parl. Staatssekretär BMWi 9485 A Nächste Sitzung 9485 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 9487* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1989 9351 128. Sitzung Bonn, den 23. Februar 1989 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 24. 02. 89 * Bahr SPD 24.02.89 Bohl CDU/CSU 23.02.89 Böhm (Melsungen) CDU/CSU 23. 02. 89 Dr. Briefs GRÜNE 24. 02. 89 Egert SPD 24.02.89 Erler SPD 24.02.89 Eylmann CDU/CSU 24.02.89 Francke (Hamburg) CDU/CSU 24. 02. 89** Frau Fuchs (Verl) SPD 24. 02. 89 Dr. Geißler CDU/CSU 24. 02. 89 Dr. von Geldern CDU/CSU 23. 02. 89 Genscher FDP 24.02.89 Dr. Götz CDU/CSU 24. 02. 89 Dr. Hauchler SPD 24. 02. 89 Dr. Hauff SPD 24. 02. 89 Heimann SPD 24.02.89 Frau Dr. Hellwig CDU/CSU 23. 02. 89 Horn SPD 24.02.89 Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Jaunich SPD 24.02.89 Dr. Köhler (Wolfsburg) CDU/CSU 23. 02. 89 Dr. Kreile CDU/CSU 24. 02. 89 Dr. Mitzscherling SPD 24. 02. 89 Möllemann FDP 23.02.89 Dr. Müller CDU/CSU 24. 02. 89* Poß SPD 23.02.89 Reddemann CDU/CSU 23. 02.89* Reuschenbach SPD 24.02.89 Ronneburger FDP 24. 02. 89** Frau Rust GRÜNE 24. 02. 89 Rühe CDU/CSU 24.02.89 Schreiber CDU/CSU 24.02.89 Dr. Stavenhagen CDU/CSU 23. 02. 89 Steiner SPD 24.02.89 Dr. Vondran CDU/CSU 24. 02. 89 Wartenberg (Berlin) SPD 23. 02. 89 Frau Will-Feld CDU/CSU 24. 02. 89 Wischnewski SPD 24.02.89 Wittich SPD 24.02.89 * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union * * für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Herren und Damen! Auch 40 Jahre nach dem Inkrafttreten des verfassungsrechtlichen Gleichberechtigungsgebotes wird uns Frauen noch immer eine entsprechende Teilhabe an gesellschaftlicher Macht, an Mitgestaltungs- und Mitbestimmungschancen und damit auch an Einfluß auf die gesellschaftliche Entwicklung weitgehend vorenthalten. Noch immer sind Lebenschancen davon abhängig, ob man als Junge oder als Mädchen auf die Welt kommt. Noch immer werden Jungen und Mädchen, Frauen und Männer in geschlechtsspezifische Rollenklischees gepreßt. Noch immer macht es einen gewaltigen Unterschied, wenn eine Frau oder ein Mann dasselbe tun.
    Zu den besonders gravierenden, nicht hinnehmbaren Benachteiligungen von Frauen in unserer Gesellschaft gehört die offene, meist aber eher subtile soziale Diskriminierung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt. Die Chancen, einen Arbeitsplatz zu erhalten und zu behalten, sind für Frauen erheblich schlechter als für Männer. Gilt es für Männer als unverständlich und ehrenrührig, nicht berufstätig zu sein, so sehen wir Frauen uns angesichts der skandalös hohen Massenarbeitslosigkeit einem besonderen Begründungszwang, ja Angriffen und Beschuldigungen ausgesetzt, wenn wir berufstätig werden oder bleiben wollen.
    Stehen Entlassungen in Betrieben an, so sind es verheiratete Frauen, die, als Doppelverdienerinnen diffamiert, selten als Doppelarbeiterinnen bezeichnet, am ehesten von der Erwerbslosigkeit bedroht sind, ohne daß jemand auf die Idee käme, die verheirateten Männer in gleicher Weise und aus gleichem Grund in Erwägung zu ziehen.
    Bewerben sich Frauen um einen Arbeitsplatz, so werden ihnen in den Vorstellungsgesprächen mit steter Regelmäßigkeit Fragen wie z. B. nach dem Familienstand, der Zahl der Kinder, ob sie allein leben, ob sie verheiratet seien, ob sie Kinder haben wollen, gestellt.
    Eine 23jährige medizinisch-technische Assistentin wird in einer Untersuchung zur Situation erwerbsloser Frauen hierzu mit den Worten zitiert:
    Ich war so blöd, ihm — dem Arbeitgeber —
    zu sagen, daß ich verlobt bin und irgendwann auch heiraten will. Und dann kam er und sagte, er hätte sich das überlegt: Wenn man heiratet, dann kämen gleich die Kinder. Er wisse ja selbst, wie das war und das könne er sich nicht leisten. Es sei für ihn effektiv zu teuer.
    So einfach ist das, meine Herren.
    Ich bin sicher, niemand von Ihnen und sicherlich auch Sie nicht, Herr Blüm, haben sich schon einmal in einer ähnlichen Lage befunden und sind danach gefragt worden, wann Sie denn Kinder haben wollten und wie Sie denn die Doppelrolle in Beruf und Familie miteinander vereinbaren könnten.

    (Beifall bei der SPD)

    Verantwortlich für etwaige Fehlentwicklungen der Kinder sind immer nur die Frauen. Von einer väterlichen Vernachlässigung der Kinder ist allenfalls im Zusammenhang mit unterbliebenen Alimentenzahlungen die Rede. Dabei belegen gerade neuere Forschungsergebnisse die Notwendigkeit enger VaterKind-Beziehungen bereits während der ersten Lebenswochen für die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes.
    Trotz all dieser Diffamierungen und Anfeindungen, trotz der miserablen Lage auf dem Arbeitsmarkt hält der Trend zu einer höheren Erwerbsbeteiligung der Frauen weiter an. Mittlerweile sind 38,7 % der Erwerbstätigen in der Bundesrepublik Frauen. Offensichtlich ist die Mehrheit der Frauen nicht länger bereit, auf ein eigenständiges, vom Familienleben unabhängiges Berufsleben zu verzichten, und das zu Recht.
    Trotz des vorhandenen leichten Anstiegs der Erwerbstätigkeit insbesondere bei jüngeren Frauen darf allerdings nicht unter den Tisch gekehrt werden, daß



    Frau Bulmahn
    80 % des Beschäftigungszuwachses der vergangenen zehn Jahre auf einer Ausweitung der verschiedenen Teilzeitarbeitsformen beruhen, nicht aber auf einer Schaffung von tatsächlich mehr Vollzeitarbeitsplätzen für Frauen.

    (Zuruf von der SPD: So ist es!)

    Für zahlreiche Frauen erfüllt sich damit der Wunsch nach eigenständigem Einkommen, einer eigenständigen sozialen Absicherung, nach sozialer und materieller Unabhängigkeit und nach Entscheidungsfreiheit allerdings nur unvollständig oder gar nicht. Frauen sind auf dem Arbeitsmarkt weit überdurchschnittlich von Arbeitslosigkeit betroffen.
    Die Frauen zugestandenen Arbeitsplätze konzentrieren sich auf die unteren Bereiche der betrieblichen Hierarchie und auf die unteren Lohngruppen. Frauen werden zudem in Teilzeitarbeitsplätze, in ungeschützte Arbeitsplätze, in Arbeitsplätze ohne Kündigungsschutz, ohne soziale Absicherung im Krankheitsfall, bei Arbeitsunfähigkeit, Arbeitslosigkeit und im Alter abgedrängt.
    Das Recht auf Arbeit, meine Damen und Herren, das Recht auf Gleichberechtigung und Chancengleichheit im Arbeitsleben, das Recht auf Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Familie ist aber ein ungeteiltes Recht.

    (Beifall bei der SPD)

    Es gilt für Frauen und Männer gleichermaßen. Von diesem Zustand sind wir in der Wirklichkeit noch weit entfernt.
    Obwohl Frauen in einem deutlich geringeren Maße als Männer am Erwerbsleben teilnehmen, stellen sie mit 46,1 % fast die Hälfte der Arbeitslosen. Jeder 13. Mann, aber jede 10. Frau ist arbeitslos. Dabei spiegelt die amtliche Statistik das erschreckende Maß der Frauenarbeitslosigkeit nur unzureichend wider, da sie nur diejenigen erfaßt, die sich offiziell arbeitslos gemeldet haben. Außerdem werden neuerdings arbeitslose Frauen und Männer, die keine Leistungen vom Arbeitsamt erhalten und sich drei Monate nicht mehr beim Arbeitsamt gemeldet haben, schlicht und einfach aus der Arbeitslosenstatistik gestrichen.
    Legt man die jüngsten Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg zugrunde, so gibt es neben den rund 1,3 Millionen registrierten arbeitslosen Frauen alleine unter der deutschen Bevölkerung weitere 700 000 Frauen, die sich in den vergangenen zwölf Monaten öfter als viermal um Arbeit bemüht haben. Das heißt, meine Damen und Herren: Es gibt in der Bundesrepublik mindestens 2 Millionen arbeitslose Frauen.
    Frauen sind aber nicht nur überdurchschnittlich von Arbeitslosigkeit betroffen, sie sind zugleich auch länger arbeitslos als Männer. In den vergangenen Jahren betrug die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit für Männer 6,3 Monate, für Frauen aber 7,5 Monate. Sie haben weniger Chancen, wieder in den Arbeitsmarkt integriert zu werden, und müssen sich mit deutlich niedrigeren Leistungen des Arbeitsamtes zufrieden geben.
    In welch hohem Ausmaß die Arbeitslosigkeit von Frauen durch ihre Geschlechtszugehörigkeit und nicht durch mangelhafte Qualifikation oder mangelnde Erfahrung bestimmt wird, unterstreichen die folgenden Angaben. Lag die Arbeitslosenquote für männliche Hochschulabsolventen bei 4,3 %, so lag sie für weibliche Absolventinnen mit 8,3 % nahezu doppelt so hoch. Fachhochschulabsolventen hatten eine Arbeitslosenquote von 2,8 %, Fachhochschulabsolventinnen von 8,6 %. Sicherlich spielt die Fachrichtung bei diesen großen Unterschieden eine nicht zu unterschätzende Rolle. Aber auch Ingenieurinnen und Naturwissenschaftlerinnen sind in einem erheblich größeren Maße von Arbeitslosigkeit betroffen als ihre männlichen Kollegen. Entsprechendes gilt auch für Facharbeiter und Facharbeiterinnen sowie für Absolventen und Absolventinnen in einem gewerblichtechnischen Lehrberuf. 41)/0 der Männer, aber sage und schreibe 16 % der Frauen waren nach Abschluß der Ausbildung in diesen Bereichen von Arbeitslosigkeit betroffen.

    (Dr. Vogel [SPD]: Hört! Hört!)

    Das ist die Wahlfreiheit, von der Sie hier immer sprechen.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Die jährliche Arbeitsmarktanalyse der Bundesanstalt für Arbeit stellt diese Fakten und Zusammenhänge nur unzureichend dar. Sie werden meist nur beiläufig erwähnt, müssen mühselig aus den statistischen Übersichten des Anhangs erschlossen werden oder fehlen völlig. Eine differenzierte kontinuierliche Berichterstattung über Umfang, Ursachen und Verlauf der Frauenarbeitslosigkeit ist aber Voraussetzung für die frühzeitige Erkennung von zukünftigen Beschäftigungsperspektiven für Frauen, für die gezielte Entwicklung von tragfähigen Strategien einer gezielten Arbeitsmarktpolitik für Frauen. Diesem Ziel dient der von meiner Fraktion eingebrachte Antrag zur Analyse und Berichterstattung über Frauenarbeitslosigkeit.
    Zwei Millionen arbeitslose Frauen in unserem Land sind eine niederschmetternde Bilanz Ihrer Wirtschafts- und Sozialpolitik, meine Damen und Herren
    von der Regierungsbank.

    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Frau Unruh [GRÜNE])

    Mit Sonntagsreden und flotten Sprüchen, wie wir sie heute wieder zigmal gehört haben, werden sich diese Frauen nicht zufrieden geben.

    (Beifall bei der SPD)

    Statt den Frauen Beschäftigungsperspektiven zu verschaffen, die strukturelle Benachteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt tatsächlich abzubauen, und eine aktive Arbeitsmarktpolitik zu betreiben, haben Sie die Mittel für die Qualifizierung von arbeitslosen Frauen und Männern drastisch zusammengestrichen

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der GRÜNEN)

    und preisen die Errungenschaften flexibilisierter und
    befristeter Arbeitsverhältnisse und deren besondere
    Vorteile für Frauen und Familien. Dies, meine Damen



    Frau Bulmahn
    und Herren, ist kein Beitrag zum Abbau von Massenarbeitslosigkeit

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    und auch kein Beitrag zur Frauenförderung. Dies ist ein Beitrag zum Abbau von arbeits- und sozialrechtlichen Schutzbestimmungen.

    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Frau Unruh [GRÜNE])

    Rund zwei Millionen Bundesbürger dürfen inzwischen diesen ungeschützten Beschäftigungsverhältnissen nachgehen. Alle Risiken werden hierbei auf dem Rücken der Arbeitnehmerinnen selbst abgeladen. Das ist keine Wahlfreiheit.

    (Beifall bei der SPD)

    Auch Jobsharing oder KAPOVAZ bringen drastische Eingriffe in die persönliche und familiäre Zeitplanung mit sich. Flexibilisierung bedeutet hier eben nicht die Einflußnahme auf die gewünschte Arbeitszeit, sondern das bedingungslose Zur-Verfügung-Stehen.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Meine Damen und Herren, wenn wir derartige Arbeitsbedingungen weiter fördern und zulassen, verkommt die Familie zum Schichtbetrieb,

    (Beifall bei der SPD)

    werden Arbeitnehmerinnen in einer geradezu schamlosen Art und Weise entwürdigt und entrechtet. Sie verlieren über diese Aspekte der Teilzeitarbeit kein Wort in Ihrer Antwort auf unsere Anfrage zu den Problemen der beruflichen Eingliederung. Sie verlieren auch kein Wort darüber, daß zwei Drittel aller Teilzeitbeschäftigten einen Vollzeitarbeitsplatz wollen,

    (Dr. Blüm [CDU/CSU]: 16 %! Sind 16 % zwei Drittel? Mengenlehre!)

    diesen aber aus betrieblichen Gründen nicht bekommen oder ihn aus familiären Verpflichtungen nicht besetzen können, weil es keine Kindergärten oder Ganztagsschulen in erreichbarer Nähe gibt.
    Meine Damen und Herren, die Zukunft der Frauenarbeit hängt entscheidend von den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ab, von dem Willen der Männer, endlich auch ihren Anteil am Windelwaschen, Kochen und Putzen zu leisten, und von gesetzlichen Vorgaben. Wir brauchen eine Politik, die Männern und Frauen langfristig existenzsichernde Beschäftigungsmöglichkeiten bietet, eine Politik, die ein gesellschaftliches Klima schafft, in dem Familien- und Erwerbsarbeit zur selbstverständlichen Lebensplanung von Männern und Frauen gehören.

    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Frau Unruh [GRÜNE])



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat Frau Abgeordnete Walz.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ingrid Walz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen! Meine Herren! Vor allem jüngere Frauen haben sich in ihrer Lebensgestaltung dem Zugriff und damit der Etikettierung durch die Politik entzogen. Es gibt immer mehr die Frau, die zu Hause und im Beruf ist. Und wir Politiker sollten uns davor hüten, je nach ideologischer Ausrichtung mit den angeblichen Interessen der einen oder anderen Klientel zu hantieren. Einiges von dem, was ich heute morgen gehört habe, hat mich peinlich berührt. Ich nehme an, daß es die Frauen draußen außerhalb dieser Festung auch peinlich berührt hat.

    (Dr. Vogel [SPD]: Was, Festung? Warum sind wir denn eine Festung?)

    Wir haben heute von einem Bewußtsein der Frauen auszugehen, wonach Beruf und Familie nicht mehr Gegensätze sind. Wir haben von einem Selbstverständnis der Frauen auszugehen, das auf bessere Aus- und Fortbildung gründet und auf der Erkenntnis, daß die Arbeit von Frauen, egal ob im Beruf oder in der Familie geleistet, gleichwertig und unentbehrlich ist. Und wir müssen zur Kenntnis nehmen, daß Frauen ihr Leben und seine Phasen selbst planen wollen.

    (Frau Dr. Hamm-Brücher [FDP]: Sehr wahr!)

    Dabei hat sich gezeigt, daß das traditionelle Entweder-Oder einem Sowohl-Als-auch gewichen ist; denn nur so kann der Wunsch nach Kindern erfüllt und die Verbindung zum Beruf aufrechterhalten werden.
    Meine Damen und Herren, die Einstellung zum Beruf ist dabei nicht mehr nur allein vom Broterwerb, oder vom Zubrotverdienen diktiert, sondern auch vom Wunsche, Wissen und Können einzusetzen. Vor einigen Jahren hieß das noch spöttisch anklagend oder auch trotzig oder trutzig: Die Frauen wollen sich selbstverwirklichen. Dabei hat es sich eigentlich immer nur um ein zutiefst menschliches Bedürfnis gehandelt, nämlich um Selbstbehauptung und Selbstbestätigung.

    (Beifall bei der FDP)

    Das, meine Damen und Herren, sind natürlich die Früchte vom Baume der Erkenntnis, die da lautet: Männer und Frauen sind gleich, und Männer und Frauen haben gleich viel oder gleich wenig Intelligenz. Aber mit diesem Sündenfall war die Welt, die häusliche Welt, vieler konservativer Männer natürlich nicht mehr in Ordnung. Aber, meine Damen und Herren, ist sie denn so in Unordnung geraten? Profitiert nicht die Gesellschaft in erheblichem Umfang und in manchen Bereichen sogar unerläßlich von der außerhäuslichen Tätigkeit der Frau?
    Wie steht es nun mit der Bewältigung von Kindererziehung und Beruf? Die Lösung, die viele Frauen suchen, heißt ganz offensichtlich Teilzeitarbeit. Was sie wünschen, ist neuerdings sogar mehr Flexibilisierung auf diesem Gebiet. Sie, meine lieben Kolleginnen und Kollegen von der SPD, sprechen dabei von einem Abdrängen in Teilzeitarbeit. Ich weiß nicht, wohin Sie schauen und worauf Sie hören; denn das geht ganz offensichtlich an der Realität vorbei. Wie anders wäre sonst die große Nachfrage nach Teilzeitarbeitsplätzen eigentlich zu erklären, die im Rahmen einer Untersuchung bei Teilzeitbeschäftigten ausdrücklich bestätigt wurde? Zu vermuten ist außerdem, daß bei einem entsprechenden Angebot sogar noch mehr Frauen Teilzeitbeschäftigungen aufnehmen würden.



    Frau Walz
    Allerdings — und das ist anklagend zu sagen — sollten die Unternehmer mehr Teilzeitarbeitsplätze anbieten. Sie sollten Vorurteile aufgeben.

    (Beifall bei der FDP)

    Und sie sollten vor allen Dingen diese Teilzeitarbeitsplätze vormittags anbieten.

    (Zuruf von den GRÜNEN: Genau!)

    Keiner Frau nützt ein Teilzeitarbeitsplatz nachmittags, wenn die Kinderbetreuung nicht gesichert ist. Die Kinderbetreuung, meine Damen und Herren, ist der Dreh- und Angelpunkt bei der ganzen Geschichte. Hier ist massive Kritik an den Ländern, aber auch an den Kommunen zu üben. Sie wollen nicht die Ganztagesschulen einrichten, sie wollen nicht die Schülerhorte verbessern im Hinblick auf ein besseres pädagogisches Angebot. Dies kostet Geld, und gelegentlich steht auch eine ideologische Barriere dagegen.

    (Dr. Weng [Gerlingen] [FDP]: Leider!)

    Wie sieht es nun mit dem Selbstbestimmungsrecht der Frauen aus, und wie ernst nehmen wir dieses Selbstbestimmungsrecht im Hinblick auf das SowohlAls-auch? Die Antwort der Regierung auf Fragen der SPD liefert einige interessante Hinweise darauf, was Wirklichkeit und was auch Wunschdenken ist.
    Tatsache ist: Die Erwerbstätigkeit der Frauen ist gestiegen, vor allen Dingen die Erwerbstätigkeit der verheirateten Frauen, und zwar bei den 35- bis 45jährigen. Seit 1980 sind knapp 2 Millionen Frauen nach einer Unterbrechung wieder in den Beruf zurückgekehrt. 1980/81 kehrten 33 % der Frauen nach Beendigung des Mutterschaftsurlaubs in den Beruf zurück; 1984 waren es bereits 44 %.
    Meine Damen und Herren, zu verschweigen ist nicht: Viele Frauen sind arbeitslos. Doch sollten wir auch nicht vergessen, daß es bei der Arbeitslosigkeit ein regionales Gefälle gibt, das sowohl auf Männer als auch auf Frauen zutrifft. Wir sollten auch nicht vergessen, welche Ursachen der Frauenarbeitslosigkeit zugrunde liegen. Frauenarbeitslosigkeit ist nicht nur durch das Fehlen von Arbeitsplätzen, sondern durch mangelnde Qualifikationen begründet.
    Meine Damen und Herren, diese Zahlen zeigen, daß Frauen — zumindest nach der Geburt des ersten Kindes — versuchen, Beruf und Kindererziehung unter einen Hut zu bringen, häufig in Form von Teilzeitarbeit. Warum aber wollen die Frauen die Verbindung zum Beruf weiterhin aufrechterhalten? Ich denke, Frauen wissen um die Unsicherheit menschlicher Beziehung. Sie wollen die letzten Sicherheiten nicht aufgeben, und die letzte Sicherheit ist nun einmal der eigene Beruf. Davon hängt dann auch häufig die Zahl der Kinder ab. Wenn wir uns ernsthaft über die Bevölkerungsabnahme unterhalten würden, dann würden wir auch darauf stoßen, daß die Ursache, warum das zweite Kind nicht geboren wird, darin liegt, daß keine Kinderbetreuung vorhanden ist.
    Meine Damen und Herren, ich habe noch eine Minute Redezeit und möchte in der mir noch verbleibenden Redezeit etwas zur Wiedereingliederung sagen. Wenn die Frauen nach ihrer Familienphase versuchen, wieder in den Beruf zurückzukehren — jede zweite versucht es — , dann trifft sie häufig auf unüberwindbare Barrieren. Sie findet keinen Teilzeitarbeitsplatz bzw. keinen entsprechenden Teilzeitarbeitsplatz. Die Qualifikationen, die sie einmal erworben hat, reichen nicht mehr aus. Die Anforderungsprofile haben sich gewandelt. Die Karawane ist weitergezogen. Falls sie einen Einstieg findet, dann meistens unter der einmal erworbenen Qualifikation, verbunden mit einer schlechteren Bezahlung. Meine Damen und Herren, ich glaube, das macht viele dieser älteren Frauen so bitter und veranlaßt auch viele der jüngeren, ihren Beruf nicht aufzugeben, sondern zu versuchen, Familie und Beruf zu vereinbaren.
    Daß es auf diesem Gebiet noch viel zu tun gibt, ist uns allen klar. Daß es dabei nicht nur um eine Aufgabe der öffentlichen Hände geht, sondern auch um eine Aufgabe der Wirtschaft, ist uns allen auch klar. Dort werden zwar Fort- und Weiterbildungsangebote gemacht, vorwiegend für die männlichen Mitarbeiter, ganz wenige für die weiblichen Mitarbeiter, für die ehemaligen überhaupt keine. Ich glaube, wir sollten auch an die Wirtschaft appellieren, mehr für die Rückkehrerinnen zu tun.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)