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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/128 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 128. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1989 Inhalt: Verzicht der Abg. Frau Schmidt-Bott, Ebermann, Frau Olms und Sellin auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag . . . 9351 A Eintritt der Abg. Frau Schmidt (Hamburg), Eich, Frau Frieß und Meneses Vogl in den Deutschen Bundestag 9351 A Erweiterung der Tagesordnung 9351 B Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der Verwaltungsvereinbarung vom 26. November 1987 zur Durchführung des Übereinkommens vom 30. November 1979 über die Soziale Sicherheit der Rheinschiffer (Drucksache 11/3815) b) Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Einwilligung in die Veräußerung bundeseigener Grundstücke in Bonn gemäß § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung (Drucksache 11/4003) 9351 D Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Beck-Oberdorf, Frau Beer, Frau Rock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung der Benachteiligung von Frauen in allen gesellschaftlichen Bereichen, insbesondere in der Erwerbsarbeit (Antidiskriminierungsgesetz Teil I) (Drucksache 11/3266) b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Schmidt (Nürnberg), Frau Dr. Däubler-Gmelin, Dreßler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Gleichstellung von Frau und Mann im Berufsleben (Gleichstellungsgesetz) (Drucksache 11/3728) c) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Schmidt (Nürnberg), Dreßler, Heyenn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Zu den Problemen der beruflichen Eingliederung nach Zeiten der Kindererziehung (Drucksachen 11/1086, 11/2369) d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Schmidt (Nürnberg), Dreßler, Roth, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Analyse der und Berichterstattung über Frauenarbeitslosigkeit (Drucksache 11/1087) e) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Saibold, Frau Beck-Oberdorf, Frau Hillerich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE GRÜNEN: Einbeziehung der in Haushalt, Familie und sozialem Ehrenamt unentgeltlich geleisteten Arbeit ins Bruttosozialprodukt (Drucksache 11/2921) f) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Benennungen von Frauen in Ämter und Funktionen, für die die Bundesregierung ein Vorschlagsrecht hat (Drucksache 11/3285) Frau Krieger GRÜNE 9353 A Frau Männle CDU/CSU 9354 D Frau Dr. Wegner SPD 9357 B Frau Würfel FDP 9358 B II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1989 Frau Dr. Lehr, Bundesminister BMJFFG 9361B Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 9365 A Frau Pack CDU/CSU 9367 B Wiefelspütz SPD 9370 B Frau Karwatzki CDU/CSU 9371 C Frau Beck-Oberdorf GRÜNE 9373 C Dr. Blüm, Bundesminister BMA 9374 B Frau Bulmahn SPD 9377 B Frau Walz FDP 9379 B Frau Dr. Niehuis SPD 9380 D Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 9382 D Frau Böhrk, Ministerin des Landes Schleswig-Holstein 9383 A Frau Limbach CDU/CSU 9385 A Frau Schoppe GRÜNE 9385 D Frau Krieger GRÜNE (Erklärung nach § 30 GO) 9387 A Zusatztagesordnungspunkt 1: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP: Mordauftrag aus dem Iran (Drucksache 11/4057) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Hensel, Frau Vennegerts, Dr. Lippelt (Hannover), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE GRÜNEN: Mordauftrag des Ayatollah Khomeini (Drucksache 11/4059) Duve SPD 9387 C Lummer CDU/CSU 9389 B Frau Hensel GRÜNE 9390 C Dr. Feldmann FDP 9392 C Frau Dr. Adam-Schwaetzer, Staatsminister AA 9393 C Zusatztagesordnungspunkt 3: Aktuelle Stunde betr. Auswirkungen der Ruhrgebietskonferenz Dr. Lammert CDU/CSU 9395 C Schluckebier SPD 9396 C Beckmann FDP 9397 B Stratmann GRÜNE 9398C, 9407 A Dr. Schäuble, Bundesminister für besondere Aufgaben, Chef des Bundeskanzleramtes . 9400 A Einert, Minister des Landes Nordrhein-West- falen 9401 D Günther CDU/CSU 9404 A Urbaniak SPD 9405 B Gattermann FDP 9406 B Dr. Blüm, Bundesminister BMA 9407 C Müntefering SPD 9409 A Hauser (Krefeld) CDU/CSU 9410 A Dr. Jens SPD 9410D Gerstein CDU/CSU 9411D Dr. Hoffacker CDU/CSU 9412 C Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung des Rates zur Aufstellung allgemeiner Regeln für die Bezeichnung und Aufmachung der Weine und der Traubenmoste (Drucksachen 11/2899 Nr. 3.11, 11/3886) . . . 9413 D Tagesordnungspunkt 7: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung a) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 804/68 über die gemeinsame Marktorganisation für Milch und Milcherzeugnisse b) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 857/84 über Grundregeln für die Anwendung der Abgabe gemäß Artikel 5 c der Verordnung (EWG) Nr. 804/68 im Sektor Milch und Milcherzeugnisse c) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2237/88 zur Festlegung der Gemeinschaftsreserve für die Anwendung der Abgabe gem. Art. 5 c der Verordnung (EWG) Nr. 804/68 im Sektor Milch und Milcherzeugnisse für die Zeit vom 1. April 1988 bis zum 31. März 1989 d) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Festsetzung des ab dem 1.... 1988 anwendbaren Interventionspreises für Butter e) Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1079/77 über eine Mitverantwortungsabgabe und Maßnahmen zur Erweiterung der Märkte für Milch und Milcherzeugnisse (Drucksachen 11/3200 Nr. 2.11, 11/3887) 9414 B Tagesordnungspunkt 8: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1989 III Bericht über den Mutterschaftsurlaub (Drucksachen 10/5327, 11/2329) . . . 9414 C Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 98 und 99 zu Petitionen (Drucksachen 11/4000, 11/4001) 9414 B Tagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Schuldenberatung und Schuldenbereinigung für Verbraucher (Drucksache 11/3047) Dr. Pick SPD 9414 D Hörster CDU/CSU 9416 D Frau Saibold GRÜNE 9418B Kleinert (Hannover) FDP 9419 B Dr. Jahn, Parl. Staatssekretär BMJ . . . 9420 C Tagesordnungspunkt 10: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Teubner, Frau Oesterle-Schwerin und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Raumplanungsgesetzes (RPG) (Drucksache 11/2666) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Raumordnungsgesetzes (Drucksache 11/3916) Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 9421 D Frau Teubner GRÜNE 9422 D Dr. Hitschler FDP 9423 D Großmann SPD 9424 D Dr. Schneider, Bundesminister BMBau . 9426 C Tagesordnungspunkt 11: a) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Müntefering, Dr. Sperling, Conradi, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Lebensbedingungen in den Städten und Dörfern des ländlichen Raumes (Drucksachen 11/1903, 11/3007) b) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Oesterle-Schwerin, Frau Teubner und der Fraktion DIE GRÜNEN: Schädigung der Mieterinnen und Mieter gemeinnütziger Wohnungen durch die Steuerreform (Drucksachen 11/1467, 11/2909) Dr. Sperling SPD 9427 D Dr. Möller CDU/CSU 9429 C Frau Teubner GRÜNE 9432 A Grünbeck FDP 9433 B Dr. Schneider, Bundesminister BMBau . 9435 D Graf SPD 9438 A Sauter (Epfendorf) CDU/CSU 9439 D Frau Oesterle-Schwerin GRÜNE 9441 C Conradi SPD 9442 B Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 9445 A Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Fraktion die GRÜNEN: Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur Untersuchung der Kontroll- und Genehmigungs-Praxis der Bundesregierung am Beispiel der Beteiligung bundesdeutscher Unternehmen an der Planung und am Bau von Anlagen zur Herstellung von Chemischen und Biologischen Waffen im Iran, im Irak, in Libyen und in Syrien (Drucksache 11/4010) Frau Vennegerts GRÜNE 9446 B Bohl CDU/CSU 9447 B Gansel SPD 9448 A Beckmann FDP 9449A Tagesordnungspunkt 12: a) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Lenzer, Maaß, Engelsberger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Beckmann, Bredehorn, Dr. Feldmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Förderung und Nutzung „Erneuerbarer Energiequellen" in der Bundesrepublik Deutschland (Drucksachen 11/2029, 11/2684) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Lennartz, Jung (Düsseldorf), Bachmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Programm: Energieeinsparung und rationelle Energienutzung (Drucksache 11/2242 [neu]) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Teubner und der Fraktion DIE GRÜNEN: Energiewirtschaftsgesetz (Drucksache 11/1271) Dr. Lippold (Offenbach) CDU/CSU . . . 9450 B Schäfer (Offenburg) SPD 9451 C Dr.-Ing. Laermann FDP 9453 C, 9467 B Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE . . . . 9455 D Dr. von Wartenberg, Parl. Staatssekretär BMWi 9458 A Lennartz SPD 9459 D Engelsberger CDU/CSU 9462 B Vosen SPD 9465 A Maaß CDU/CSU 9468 B Dr. Riesenhuber, Bundesminister BMFT 9468 C IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1989 Tagesordnungspunkt 13: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Garbe, Frau Flinner, Kreuzeder und der Fraktion DIE GRÜNEN: Maul- und Klauenseuche: Sicherheit konventioneller und gentechnischer Impfstoffe, Sicherheit der Impfstoffwerke und Notwendigkeit jährlicher Flächenimpfung (Drucksachen 11/2905, 11/3766) Frau Garbe GRÜNE 9472 D Kroll-Schlüter CDU/CSU 9473 C Frau Adler SPD 9474 A Bredehorn FDP 9474D Tagesordnungspunkt 14: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Pick, Frau Dr. Däubler-Gmelin, Bachmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einführung des Zeugnisverweigerungsrechts für Mitarbeiterinnen anerkannter Beratungsstellen in Suchtfragen (Drucksache 11/3280) b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Nickels und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einführung eines Zeugnisverweigerungsrechts für Suchtberater/ innen (Drucksache 11/3482) c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Nickels und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einführung eines Zeugnisverweigerungsrechts für Mitarbeiter/innen von AIDS-Beratungsstellen (Drucksache 11/3483) Dr. Pick SPD 9476 A Dr. Langner CDU/CSU 9477 D Frau Nickels GRÜNE 9479 A Funke FDP 9479 B Wüppesahl fraktionslos 9480 A Engelhard, Bundesminister BMJ 9481 B Tagesordnungspunkt 15: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Frau Saibold und der Fraktion DIE GRÜNEN: Übernahme des internationalen WHO-Kodexes für die Vermarktung von Muttermilchersatz (Drucksachen 11/562, 11/2190) Frau Saibold GRÜNE 9482 A Kittelmann CDU/CSU 9482 D Frau Dr. Martiny-Glotz SPD 9483 D Frau Würfel FDP 9484 B Dr. von Wartenberg, Parl. Staatssekretär BMWi 9485 A Nächste Sitzung 9485 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 9487* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 128. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 23. Februar 1989 9351 128. Sitzung Bonn, den 23. Februar 1989 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens SPD 24. 02. 89 * Bahr SPD 24.02.89 Bohl CDU/CSU 23.02.89 Böhm (Melsungen) CDU/CSU 23. 02. 89 Dr. Briefs GRÜNE 24. 02. 89 Egert SPD 24.02.89 Erler SPD 24.02.89 Eylmann CDU/CSU 24.02.89 Francke (Hamburg) CDU/CSU 24. 02. 89** Frau Fuchs (Verl) SPD 24. 02. 89 Dr. Geißler CDU/CSU 24. 02. 89 Dr. von Geldern CDU/CSU 23. 02. 89 Genscher FDP 24.02.89 Dr. Götz CDU/CSU 24. 02. 89 Dr. Hauchler SPD 24. 02. 89 Dr. Hauff SPD 24. 02. 89 Heimann SPD 24.02.89 Frau Dr. Hellwig CDU/CSU 23. 02. 89 Horn SPD 24.02.89 Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) Fraktion entschuldigt bis einschließlich Jaunich SPD 24.02.89 Dr. Köhler (Wolfsburg) CDU/CSU 23. 02. 89 Dr. Kreile CDU/CSU 24. 02. 89 Dr. Mitzscherling SPD 24. 02. 89 Möllemann FDP 23.02.89 Dr. Müller CDU/CSU 24. 02. 89* Poß SPD 23.02.89 Reddemann CDU/CSU 23. 02.89* Reuschenbach SPD 24.02.89 Ronneburger FDP 24. 02. 89** Frau Rust GRÜNE 24. 02. 89 Rühe CDU/CSU 24.02.89 Schreiber CDU/CSU 24.02.89 Dr. Stavenhagen CDU/CSU 23. 02. 89 Steiner SPD 24.02.89 Dr. Vondran CDU/CSU 24. 02. 89 Wartenberg (Berlin) SPD 23. 02. 89 Frau Will-Feld CDU/CSU 24. 02. 89 Wischnewski SPD 24.02.89 Wittich SPD 24.02.89 * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union * * für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung
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    Rede von Uta Würfel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Ich freue mich, daß gerade Sie heute hier präsidieren, während wir diese Frauendebatte haben.
    Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Kollegen! Albert Einstein hat gesagt, daß Imagination wichtiger sei als Wissen; denn nur sie, die Imagination, vermöge sich die Zukunft vorzustellen. Alles mußte ja erst einmal gedacht werden, bis es in der Entwicklung der Menschheit umgesetzt werden konnte. Es gehört schon eine gehörige Portion Phantasie und Imagination dazu, sich eine Gesellschaft der Zukunft vorzustellen, in der die Frau nicht länger diskriminiert wird und nach denselben Prinzipien der Menschenwürde und des Menschenrechts leben kann, wie sie Männer weltweit für sich beanspruchen, und dies seit Jahrtausenden.

    (Frau Dr. Hamm-Brücher [FDP]: Sehr wahr!)

    Ohne Imagination gibt es keine Evolution, und eine Evolution wäre es schon, wenn es uns gelänge, in den nächsten Jahrzehnten wenigstens in Europa dafür zu sorgen, daß die Frauen nicht länger diskriminiert werden.

    (Beifall bei der FDP)

    Meine Damen und Herren, wir befinden uns im Zeitalter des Aquarius, wie uns die Astrologen sagen. Das Zeitalter des Aquarius ist angeblich das Zeitalter der Erleuchtung. Daß mancher der Erleuchtung bedarf, steht ja wohl außer Frage.

    (Beifall bei der FDP, SPD und bei Abgeordneten der GRÜNEN)

    Viele Frauen, vor allen Dingen die jungen, fragen sich heute, wie es überhaupt dazu hat kommen können, daß wir immer noch diesen Mangel an Menschenwürde, an Menschenrechten, an Gleichberechtigung und Chancengleichheit in unserer Gesellschaft haben und daß sie heute die ihnen vorenthaltenen Menschenrechte von unserer Gesellschaft und hauptsächlich natürlich von unseren Männern einfordern müssen. Ich habe am 26. Januar versucht, in meinem Beitrag über den Zusammenhang zwischen Sexualität und Würde der Frau herauszustellen, warum ich glaube, daß dies so ist. Ich habe festgestellt, daß es leider den Meinungsführern großer gesellschaftlicher Kräfte über die Jahrtausende gelungen ist, Frauen in ihrem Menschsein abzuwerten und sie entsprechend der ihnen zugewiesenen Randordnung zu unterdrükken. Wenn Hunderte und Tausende von Generationen in diesem Geist und in dieser Bewußtseinshaltung großwerden und erzogen werden, daß die Frau dem Manne untergeordnet zu sein hat, daß es die Vorherrschaft des Mannes über die Frau gibt, ja daß diese gottgegeben und gottgewollt sei und somit ein Naturrecht sei, wie Paulus diese patriarchalisch zu nennende Daseinsbetrachtung ja genannt hat, ist es natürlich kein Wunder, daß unsere heutigen Frauen nun um Rechte kämpfen müssen, die sie eigentlich für selbstverständlich halten.
    Thomas von Aquin beispielsweise ging von der ständigen Leibeigenschaft der Frau unter dem Mann aus. Er sagte, daß die Frau ihr Leben lang dem Ehemann, dem Vater oder einem männlichen Verwandten unterzuordnen sei. Er betonte darüber hinaus ihre angebliche Niedrigkeit und Unvollkommenheit im Vergleich zum Mann.



    Frau Würfel
    Auch große Denker wie Nietzsche und Schopenhauer waren sich einig in der Beurteilung der Frau. Nachdem 1901 der große Naturwissenschaftler Möbius erkannt hatte, daß „die Frau auf Grund ihres geringeren Gehirngewichts zum Schwachsinn neige", stand Schopenhauer dieser Auffassung nicht nach, indem er sagte, wenn eine Frau gelehrte Neigungen zeige, sei etwas mit ihrer Geschlechtlichkeit nicht in Ordnung; heute würde man sagen: mit ihrer Sexualität. Er sagte darüber hinaus, daß eine Frau durch ein Engagement in der Gesellschaft und in der Wirtschaft ihre Gebärfähigkeit verlöre.
    Nietzsche glaubte, der napoleonischen Regel, daß die Frau in der Politik nichts zu sagen habe, noch anfügen zu müssen: „Die Frau schweige über die Frau." Genau das tun wir heute hier nicht. Insofern sind wir schon ein großes Stück weitergekommen.

    (Beifall bei der FDP, der SPD und den GRÜNEN)

    Wenn man unsere Rechtsgeschichte betrachtet, so ist dies eher eine Unrechtsgeschichte, wenn wir die Frau und ihre Rechtsgleichheit betrachten.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Sie ist geprägt, durch die Nichtanerkennung der Frau als Rechtsperson und durch ihre Ausgrenzung aus der Rechtsordnung. Erinnern wir uns — das kann überhaupt nicht schaden — , damit das unsere jungen Menschen, Sie da oben auf der Tribüne, mal mitkriegen: Bis zum Inkrafttreten der Eherechtsreform, also bis zum 1. Juli 1977, fiel das Vermögen der Frau bei Eheschließung an den Mann. Bei Eheauflösung konnte er es voll und ganz behalten. Rechtsgeschäfte, die das gemeinsame Vermögen in der Ehe, auch wenn sie es ganz eingebracht hatte, betrafen, durfte sie nicht tätigen. Er konnte ihr sogar — das haut jeden um, der das erfährt — die Aufnahme einer Berufstätigkeit untersagen,

    (Frau Matthäus-Maier [SPD]: Wie hieß der Justizminister?)

    und er konnte ein bestehendes Arbeitsverhältnis rechtswirksam kündigen. Man muß sich das mal vorstellen!
    Wenn wir uns jetzt fragen: „Ist 1989 die Welt für uns Frauen in Ordnung?", so müssen wir eben leider sagen: Das ist sie nicht. Denn die Frauen erleben diese Defizite an Gleichbehandlung, an Chancengleichheit, an Gerechtigkeit im Grunde genommen jeden Tag. Junge Mütter erleben sehr wohl am eigenen Leib, was es bedeutet, in einer kinderunfreundlichen Gesellschaft Kinder großzuziehen.
    Langjährige Hausfrauen und Mütter verlieren ihr Selbstbewußtsein in einer Gesellschaft, die das Muttersein nicht ausreichend achtet, und Mütter meiner Generation werden durch unsere Rentenstruktur — das ist meine persönliche Meinung — um den Ertrag ihrer Kindererziehungsleistung gebracht, und zwar in wirtschaftlicher Hinsicht.

    (Beifall bei der SPD und der Abg. Frau Dr. Vollmer [GRÜNE] — Frau Dr. Vollmer [GRÜNE]: Was meint denn Ihre Partei dazu?)

    Viele Frauen meiner Generation und auch der älteren Generation erfahren tagtäglich, was Dienen am Menschen bedeutet — ohne männliche Hilfe selbstverständlich — , wenn sie ältere, geistig verwirrte Angehörige zu Hause rund um die Uhr pflegen. Dienen am Menschen war übrigens meist Frauensache. Junge Frauen, allerdings natürlich auch Männer — das möchte ich hier nicht ausschließen — , die 80 Bewerbungen schreiben und darauf so gut wie keine Antwort bekommen — positive schon gar nicht — , sind verzweifelt. Was das bedeutet, kann nur der ermessen, in dessen persönlichem Umfeld das geschieht oder wo es die eigene Tochter oder Schwester ist.

    (Frau Unruh [GRÜNE]: Machen Sie mal andere Gesetze mit!)

    Es ist doch kein Wunder, wenn Resignation und Depression dann allmählich bei diesem Personenkreis in Aggression umschlagen. Qualifizierte Frauen mit langjähriger Berufserfahrung halten es heutzutage nicht mehr für selbstverständlich, daß ihre männlichen Kollegen früher befördert werden und zahlreicher. Zu Recht rebellieren sie gegen diese Ungerechtigkeit, und sie wollen sich nicht mehr länger damit abfinden, daß Frausein im Grunde genommen die Formel bedeutet, ein Leben lang benachteiligt zu werden. Die Witwe merkt auch, was es bedeutet, wenn ihr Mann verstorben ist, daß sie mit 60 % ihres vorherigen Einkommens zu leben hat, auch wenn noch Kinder in der Ausbildung sind und es gilt, das Haus noch abzuzahlen.

    (Zurufe von den GRÜNEN)

    Ein Ehemann erlebt auf der anderen Seite erschütternd, was seine Frau bei einem Unfall wert ist, wie hoch in diesem Fall die Versicherungsleistung ist.
    Ich möchte auch nicht versäumen, das überaus traurige Kapitel des sexuellen Mißbrauchs von Töchtern, die Vergewaltigungen innerhalb und außerhalb der Ehe und die zunehmende Gewaltanwendung innerhalb des „Schutzraums Familie" hier zu erwähnen. Sie wissen vielleicht nicht, daß unsere Frauenhäuser die Aufnahme weiterer Frauen nicht mehr gewährleisten können, weil sie mit Frauen übervoll sind, die ihre Menschenrechtsverletzungen über die Jahre hin nicht mehr ertragen können und um Aufnahme nachsuchen.
    Ich kann mich auch nicht damit abfinden, daß es bislang nicht gelungen ist und uns verwehrt wird, die Vergewaltigung in der Ehe mit demselben Strafmaß zu verfolgen wie die Vergewaltigung außerhalb der Ehe.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Ich finde diese Haltung ziemlich entlarvend. Es handelt sich meines Erachtens darum, der Frau das sexuelle Selbstbestimmungsrecht zu verwehren, und ich werde weiter darum kämpfen, den Koalitionspartner dahin zu bringen, daß dieses Gesetz auf den Weg gebracht werden kann.

    (Beifall bei der FDP, der SPD und den GRÜNEN)

    Ich möchte zu der wieder aufgeflammten Diskussion um den § 218 einige grundsätzliche Anmerkun-



    Frau Würfel
    gen machen, denn auch dieses Kapitel gehört natürlich dazu, wenn wir über die Chancengleichheit von Mann und Frau und über unsere gesellschaftlichen Zustände sprechen. Ich möchte alle, die es nicht mehr wissen wollen, daran erinnern, daß es eine Geschäftsgrundlage gab, um ein bundeseinheitliches Beratungsgesetz zu ermöglichen. Die Geschäftsgrundlage für unsere Verhandlungspartner war, daß die Übernahme der Kosten des Schwangerschaftsabbruchs durch die gesetzliche Krankenversicherung in Zukunft so wie bisher gewährleistet wird.

    (Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Da kriegt man ja das Heulen!)

    Ich erinnere daran, daß Gegenstand der Koalitionsvereinbarungen zur Schaffung eines bundeseinheitlichen Beratungsgesetzes auch war, daß flächendekkend dieselben Bedingungen zu herrschen haben.

    (Erneuter Zuruf des Abg. Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU] sowie weitere Zurufe von der CDU/CSU — Dr. Vogel [SPD]: Unterhaltet euch doch untereinander!)

    — Ich bitte um Ruhe.

    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP und der SPD)

    Bundeseinheitlichkeit ist für uns ganz besonders deshalb wichtig, weil wir im Grundgesetz stehen haben, daß wir die Gleichheit der Lebensbedingungen in allen Bundesländern zu gewährleisten haben. Da auch Frauen Menschen sind, gilt das auch für die Frauen.

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    Damit wird die Weitergeltung bayerischen Landesrechts ausgeschlossen. Insofern können wir der überzogenen Forderungen der CSU nach der Weitergeltung bayerischen Landesrechts bei einem bundeseinheitlichen Beratungsgesetz unter keinen Umständen zustimmen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Was soll denn das?)

    Ich finde es außerordentlich bemerkenswert, daß Ministerpräsident Streibl verkündet, er müsse beim Bundesverfassungsgericht deshalb klagen, weil wir, die Freien Demokraten, es an einer aktiven Mitwirkung bei der Gestaltung eines bundeseinheitlich geltenden Beratungsgesetzes hätten fehlen lassen. Es war keineswegs die FDP, sondern es ist die CSU, die es an dieser Mitwirkung fehlen läßt.

    (Frau Schmidt [Nürnberg] [SPD]: Wir Frauen brauchen gar kein Beratungsgesetz! — Peter [Kassel] [SPD]: Die „Republikaner" sind es!)

    Ich möchte also nicht, daß diese Geschäftsgrundlage weiterhin in Frage gestellt wird und daß der Schwarze Peter uns zugeschoben wird.

    (Dr. Vogel [SPD]: Was könnt ihr von Streibl schon anderes erwarten?)

    Ich möchte auch nicht, daß Ministerpräsident Streibl
    weiterhin wahrheitswidrige Angaben machen kann
    wie im „Bayernkurier" von gestern, indem er sagt, wir
    befänden uns beim § 218 StGB in einem rechtsfreien Raum.

    (Repnik [CDU/CSU]: Das ist ein wenig konstruktiver Beitrag!)

    Genau dies ist nicht der Fall. Wir befinden uns nicht in einem rechtsfreiem Raum,

    (Beifall bei der FDP und der SPD)

    sondern wir haben die §§ 218a, 218b und 219. Ich möchte auch nicht, daß Ministerpräsident Streibl weiterhin verkündet, wir hätten es mit millionenfachen Abtreibungen zu tun, wo doch die Zahlen etwas ganz anderes aussagen.

    (Repnik [CDU/CSU]: Ein Profilierungsversuch, aber kein Sachbeitrag!)

    Gott sei Dank sind es nicht millionenfache Abtreibungen, sondern die Zahlen weisen aus, daß wir 1982 schlimmerweise = denn auch für mich ist jeder Abbruch ein Abbruch zuviel —

    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der SPD)

    91 000 Abbrüche und 1984 86 000 Abbrüche hatten. Das heißt, die Tendenz ist Gott sei Dank rückläufig.
    Was wir auf diesem Gebiet tun müssen — ich bin froh, daß ich die Gelegenheit habe, das hier zu sagen — , ist, die gesellschaftlichen Voraussetzungen zu ändern, unter denen es zu diesen vielen Schwangerschaftsabbrüchen kommt.

    (Beifall bei der FDP und der SPD sowie der Abg. Frau Unruh [GRÜNE])

    Da kann Herr Ministerpräsident Streibl sehr schnell unter Beweis stellen, wie er es mit dem geborenen Leben hält, wenn es darum geht, das Jugendhilferecht zu verabschieden und im Bundesrat entsprechend zu fördern, so daß andere Bundesländer mitmachen, dieses Jugendhilferecht zu verabschieden.

    (Beifall bei der FDP und der SPD sowie bei Abgeordneten der GRÜNEN)

    Die Gesellschaft der Zukunft wird sich meines Erachtens daran messen lassen müssen, wie sie mit ihren Frauen und Kindern umgeht. Ich könnte mir sehr wohl eine andere Gesellschaft der Zukunft vorstellen, in der es möglich ist, daß Vater und Mutter beispielgebend für ihre Kinder einander partnerschaftlich in der Ehe in gegenseitiger Zuneigung und gegenseitigem Respekt begegnen, indem sie die Leistung des Partners in der Familie wie auch im Beruf als austauschbar werten. Der Vater kann ebenso gut Toiletten schrubben, Betten beziehen, Nachtgeschirr hinaustragen, Essen kochen, Abwasch bewältigen, Kinder trösten, Latein abfragen wie die Mutter. Die Mutter kann im Einvernehmen mit dem Vater ihre Berufstätigkeit wahrnehmen, gesellschaftliche Kontakte pflegen ebenso wie er, sie kann sich ebenso wie er gesellschaftlich und politisch engagieren und selbstverständlich gemeinsam über das Konto verfügen. Tochter und Sohn erfahren in der Familie, daß vor Gott, dem Staat und dem Arbeitgeber alle Menschen gleich sind, daß sie zwar unterschiedliche Fähigkeiten haben, jedoch beim Zusammenwirken aller Kräfte ein befriedigendes Ganzes herauskommt.



    Frau Würfel
    Außerfamiliäre Kinderbetreuungseinrichtungen
    bester Ausstattung gewährleisten eine Additive zur familiären Erziehung und in all jenen Fällen, in denen Berufstätigkeit unumgänglich ist, die notwendige staatliche Hilfe während der Dauer der Abwesenheit der Erziehenden oder des Erziehenden.
    Leider blinkt es vor mir schon, so daß meine Redezeit zu Ende geht. Ich könnte natürlich — und würde das sehr gerne machen — fortfahren, wie ich mir eine Gesellschaft der Zukunft vorstelle, aber die Zeit reicht dazu nicht aus. Sie müßten das also bitte dem schriftlichen Redebeitrag entnehmen.
    Die vorliegenden Gesetzentwürfe eignen sich teilweise dazu, diesen Traum von einer Gesellschaft der Zukunft, die frauengerecht und kindergerecht zu sein hat, umzusetzen; wir werden in den Ausschüssen darüber diskutieren. Daß wir das Quotengesetz der GRÜNEN als indiskutabel zurückweisen müssen, ist klar.

    (Frau Dr. Vollmer [GRÜNE]: Das ist überhaupt nicht klar! Das ist eine Konsequenz aus Ihren Träumen!)

    Wir sind nicht damit einverstanden, daß wir eine 50%ige Quote in allen Lebensbereichen vorschreiben sollen.
    Zu dem Gleichstellungsgesetz der Sozialdemokraten ist zu sagen, daß es in weiten Teilen unserem Antidiskriminierungsgesetz von 1976 entspricht, daß es natürlich auch eine Reihe von Punkten enthält, über die ich im einzelnen leider jetzt auch nicht mehr sprechen kann, über die wir aber reden müssen und die wir, so wie sie dastehen, erst einmal nicht gutheißen können. Aber es ist an der Zeit, daß wir uns daranmachen, Maßnahmen zu ergreifen, die uns alle weiter voranbringen.
    Danke.

    (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und der SPD)



Rede von Dr. Rita Süssmuth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat die Bundesministerin Frau Professor Lehr.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Lassen Sie mich mit einem Zitat des Bundeskanzlers Helmut Kohl beginnen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Seiters [CDU/ CSU]: Das ist ein guter Einstieg! — Frau Dr. Vollmer [GRÜNE]: Das darf doch nicht wahr sein! — Hüser [GRÜNE]: Ist Ihnen keine zitierbare Frau in der CDU/CSU eingefallen? — Weitere Zurufe von den GRÜNEN und der SPD)

    Er hat am 18. März 1987 in seiner Regierungserklärung ausgeführt — ich darf zitieren — :
    Wir werden uns für Gleichberechtigung der Frauen auf allen Gebieten einsetzen. Mit im Vordergrund stehen gerechte Beschäftigungs- und Aufstiegschancen für Frauen. Dafür müssen wir den vielfältigen Lebensentwürfen von Frauen und ihren besonderen Anliegen in verschiedenen
    Lebensphasen Rechnung tragen und ihnen günstigere Chancen geben, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Zuruf von der SPD: Was haben Sie denn seit sechs Jahren getan?)

    Wir brauchen die berufstätige Frau, und wir brauchen genauso die Leistung jener Frauen, die sich ganz dem Haushalt, der Kindererziehung sowie der Pflege behinderter oder kranker Familienangehöriger widmen.

    (Frau Krieger [GRÜNE]: Und die Männer?)

    Wer als Mutter aus dem Erwerbsleben ausscheidet, muß die Chance erhalten, wieder in den Beruf zurückzukehren.

    (Frau Matthäus-Maier [SPD]: Was ist mit dem Vater?)

    Dazu werden wir ... Förderungsprogramme vorlegen.
    Zitat Ende.

    (Beifall bei der CDU/CSU und des Abg. Neuhausen [FDP])

    In dieser Tradition und Kontinuität stehe ich und will meinen Beitrag leisten. Mit meinem Amtsantritt hat keine neue Ära begonnen. Ich möchte die bereits vorhandenen Ansätze, die durch Rita Süssmuth in die Diskussion gebracht wurden, aufgreifen, verdeutlichen und weiterführen.

    (Frau Dr. Vollmer [GRÜNE]: Dann wäre es vielleicht besser gewesen, Sie hätten Frau Süssmuth und nicht Herrn Kohl zitiert!)

    Dazu möchte ich in drei Punkten feststellen:
    Erstens. Eine Frauenpolitik sollte Kinder und Heranwachsende in ihren familiären und außerfamiliären sozialen Beziehungen im Auge haben, sollte erwachsene Frauen und auch erwachsene Männer in Familie und Beruf sehen und sollte auch die Situation von Frauen und Männern im hohen Alter bis zu ihrem Lebensende berücksichtigen.
    Es gilt, der Rolle der Frau und Mutter in allen Lebensabschnitten und all den jeweiligen sozialen Bezügen gerecht zu werden: den Frauen, die berufstätig sind, den Frauen, die Beruf und Familie miteinander verbinden, ebenso den Frauen, die ihren Lebensinhalt in der Familie und in der Erziehung ihrer Kinder gesehen haben und sehen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Es gilt, die Rolle der Frauen als alleinerziehende Mütter — aber hier auch die Rolle des Vaters als alleinerziehenden Vater — zu sehen, die ihren Kindern — oft unter schwierigen Bedingungen — als Alleinerziehende Familie geben wollen. Ebenso gilt es aber auch, die Rolle der Frauen im Auge zu haben, die zu Hause ihre kranken Eltern und Angehörigen pflegen.
    Zweitens. Frauenpolitik muß ihrer besonderen Verantwortung für das Kind gerecht werden. Man sollte Frauenpolitik nicht als eine einseitige Ausrichtung bzw. alleinige Zielsetzung in bezug auf die berufstä-



    Bundesminister Frau Dr. Lehr
    tige Frau mißverstehen. Da Frauen als Mütter — genauso wie Männer als Väter — eine große Verantwortung für ihre Kinder tragen, sollte eine Frauenpolitik auch dieser Verantwortung für das Kind gerecht werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Drittens. Nur wenn eine Frauen- und Familienpolitik das Wohl des Kindes, aber auch das Wohl von Mutter und Vater zum Ziel hat,

    (Zustimmung der Abg. Frau Würfel [FDP])

    hilft sie und stärkt sie die Familie und schafft so Voraussetzungen für das Ja zum Kind, eine günstigere Umwelt für das Kind, für dessen Entwicklung und damit auch Voraussetzungen für einen Fortbestand unserer Gesellschaft, denn die Familie ist nun einmal die Keimzelle unserer Gesellschaft und unserer Kultur.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Meine Damen und Herren, in der Ausstellung „40 Jahre Bundesrepublik Deutschland" ist auch das Bild der vier Frauen zu sehen, die als Mitglied des Parlamentarischen Rates für den Satz im Grundgesetz „Männer und Frauen sind gleichberechtigt" verantwortlich sind. Ich habe die entscheidenden Debatten von damals noch einmal nachgelesen und dabei argumentative Widersprüche gegen diese Feststellung gefunden, etwa in dem Sinne: Wenn man diesen Satz so genau in das Grundgesetz schreibe, dann habe das „unübersehbare Folgen" . Nun ja. Eine solche Einstellung wie damals in den Debatten ist auch heute noch nicht aus der Welt. Die Bekenntnisse zu gleichen Chancen sind manchmal auch heute noch mehr Worte als Taten. Zwei Drittel aller Männer sind bei Umfragen durchaus für bessere Chancen der Frauen im Beruf, in der Politik und in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Aber diese Zahlen entsprechen offenbar nicht dem realen Verhalten. Das wird u. a. auch beim Erziehungsurlaub deutlich: Obwohl er von 97 % der Anspruchsberechtigten angenommen wird, so sind bei uns nicht einmal 2 % Männer darunter; in anderen Ländern ist das schon etwas besser.

    (Frau Schmidt [Nürnberg] [SPD]: Woran liegt es wohl? An den Gesetzen!)

    Ich sagte schon, Frauenpolitik ist ohne einen engen Bezug zur Familienpolitik nicht denkbar; sie darf nicht nebeneinander hergehen, sondern ist eng miteinander verzahnt zu sehen. Frauenpolitik hat auch nicht nur die Frau im Beruf zum Gegenstand. Sie hat ausdrücklich auch die Arbeit der Frau und Mutter in der Familie mit einzubeziehen. Und Familienarbeit ist Arbeit; Arbeit, für die ich unseren Müttern und Großmüttern, die Zeit ihres Lebens für Kinder, Enkel und manchmal noch für ihre alten Eltern da waren oder sind, wie immer bei meinen Vorträgen auch jetzt von diesem Platz herzlich danken.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Frau Unruh [GRÜNE]: Nein!)

    Meine Damen und Herren, an der Erkenntnis, daß die Familie die Grundlage unseres Gemeinwesens ist, hat sich nichts geändert.

    (Frau Unruh [GRÜNE]: Hier ist doch kein Hörsaal!)

    Aber geändert hat sich das Verhältnis der Familienmitglieder zueinander: Nicht mehr Dominanz und Unterordnung, sondern Partnerschaft zeichnet es aus. Wir alle müssen lernen, daß echte Partnerschaft, gelebte und nicht nur gesprochene Partnerschaft, ein äußerst schwieriger Weg ist. Dies gilt nicht nur für das Privatleben, sondern auch für die Berufswelt, auch für die Politik: Wir haben partnerschaftliche Entscheidungen zu begünstigen, zu akzeptieren und durch politische Rahmenbedingungen abzusichern.
    Meine Damen und Herren, wie selten in anderen Bereichen der Politik, so findet sich, wie ich bisher dachte, in der Frauenpolitik relativ viel Übereinstimmung und Zusammenarbeit, zwar nicht immer zwischen Männern und Frauen, aber doch zwischen den verschiedenen Frauen untereinander. Wir Frauen waren immer dann erfolgreich, wenn wir solidarisch gehandelt haben. Dies war so bei der Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuchs, bei der Änderung des Ehe- und Familienrechts und u. a. auch bei der EnqueteKommission „Frau und Gesellschaft" des Deutschen Bundestags, deren über hundert Empfehlungen zu über 90 % gemeinsam formuliert und getragen wurden.
    Solidarisches Verhalten und weite Übereinstimmung im Interesse der Frauen, im Interesse der Familien und der menschlichen Zukunft unserer Gesellschaft ist eine Herausforderung, der sich Frauen und Männer immer wieder neu stellen müssen.
    Frauen- und Familienpolitik hat einen hohen Stellenwert. Dieser Stellenwert ist um so höher, je mehr es uns gelingt, diese Politik möglichst in Konsens zu betreiben, wie dies in den letzten Wochen bei den Verhandlungen über die Rentenstrukturreform geschehen ist, als es gelang, für Frauen entscheidende Verbesserungen durchzusetzen

    (Frau Schmidt [Nürnberg] [SPD]: Wer hat das denn durchgesetzt?)

    wie etwa die Ausweitung der Kindererziehungszeiten auf drei Jahre oder die Ausweitung der Berücksichtigungszeiten auf zehn Jahre. Hoffentlich gelingt es auch, in ähnlich sachlicher Weise derzeit noch nicht ganz gelöste Probleme bezüglich der Vereinbarkeit von Familie und Beruf gerade auch bei jüngeren Menschen lösen zu helfen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Die Beschlüsse zur Rentenstrukturreform passen sich nahtlos ein in die Politik zugunsten der Frauen, Männer und Kinder, wie sie von dieser Bundesregierung in den letzten Jahren betrieben wurde: mit dem Erziehungsgeld für Frauen oder Männer, mit dem Erziehungsurlaub mit Beschäftigungsgarantie für Mütter oder Väter; zwei Regelungen, in denen zum erstenmal in der Geschichte Deutschlands nicht nur Frauen in der Familie und Frauen im Beruf gleichbehandelt werden, sondern zugleich die Männer mit den Frauen gleichgestellt werden.



    Bundesminister Frau Dr. Lehr
    Erinnert sei weiter an die Anerkennung von Erziehungszeiten und an die Verkürzung der Wartezeiten in der Rentenversicherung von 15 auf 5 Jahre, welche Millionen Frauen einen eigenen Rentenanspruch gegeben hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU und bei Abgeordneten der FDP)

    Erinnert sei an die Gleichbehandlung von Männern und Frauen in der Hinterbliebenenversorgung, an die Einrichtung der Bundesstiftung „Mutter und Kind", die bislang 200 000 Frauen geholfen hat,

    (Repnik [CDU/CSU]: Alles unter der Regierung Kohl, nicht unter den Sozialdemokraten! — Gegenruf des Abg. Dr. Vogel [SPD]: Erst beschimpft er die FDP, dann beschimpft er uns!)

    an die entscheidenden steuerlichen Erleichterungen für alleinerziehende Mütter und Väter, an die Verbesserung des Versorgungsausgleichs — —

    (Zuruf von den GRÜNEN: Erhöhen Sie lieber das Kindergeld! — Weitere Zurufe)