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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/119 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 119. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 19. Januar 1989 Inhalt: Rede der Präsidentin des Deutschen Bundestages, Frau Dr. Süssmuth, zu ihrem Amts antritt 8697 A Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Dr. Mitzscherling, Brandt und Irmer 8700 D, 8707D, 8762 B Verzicht des Abg. Dr. Bangemann auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag . 8700D Eintritt der Abg. Frau Walz in den Deutschen Bundestag 8700 D Erweiterung der Tagesordnung 8700 D Absetzung der Nummern 12, 13 und 6 des Punktes IV von der Tagesordnung 8701A, 8766A Abwicklung der Tagesordnung 8701 A Tagesordnungspunkt III: Überweisung im vereinfachten Verfahren: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 18. Oktober 1969 zur Errichtung der Karibischen Entwicklungsbank (Drucksache 11/3140) 8701 A Tagesordnungspunkt IV: 1. Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Bohl, Dr. Miltner, Rühe, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Hoppe, Beckmann, Dr. Feldmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Vollendung des europäischen Binnenmarktes (Drucksachen 11/2257, 11/3139) 2. Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zu einem Entwicklungsprogramm für die portugiesisch-spanischen Grenzgebiete (Drucksache 11/3088) 3. Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zum internationalen Dienstleistungsverkehr (Drucksache 11/3406) 4. Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Koordinierung der Vorschriften betreffend Insider-Geschäfte (Drucksachen 11/779 Nr. 2.3, 11/2358) 5. Beratung der Beschlußempfehlung des Auswärtigen Ausschusses zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Frau Beer und der Fraktion DIE GRÜNEN zu der Erklärung der Bundesregierung zu dem Gipfeltreffen in Washington und zum Europäischen Rat in Kopenhagen (Drucksachen 11/1499, 11/3014) 7. Beratung der ersten Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Koordinierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften für die Anwen- II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 119. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Januar 1989 dung der Gemeinschaftsregeln im Rahmen der Verfahren zur Vergabe öffentlicher Lief er- und Bauaufträge (Drucksachen 11/779 Nr. 2.20, 11/818, 11/3721) 8. Beratung der ersten Beschlußempfehlung und des Berichts des Rechtsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über Pauschalreisen, darunter auch Pauschalurlaubsreisen und Pauschalrundreisen (Drucksachen 11/2198 Nr. 2.5, 11/2350, 11/3701) 9. Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über die Durchführung von Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Arbeitnehmer am Arbeitsplatz (Drucksachen 11/2198 Nr. 2.9, 11/2889) 10. Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Richtlinie des Rates über den Schutz der Arbeitnehmer gegen Gefährdung durch Karzinogene am Arbeitsplatz (sechste Einzelrichtlinie im Sinne von Artikel 8 der Richtlinie 80/1107/EWG) (Drucksachen 11/1785 Nr. 2.22, 11/2942) 11. Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Art, den Umfang und den Erfolg der von ihr oder den Länderregierungen vorgenommenen Beanstandungen betreffend die Anwendung des Artikels 119 EWG-Vertrag über gleiches Entgelt für Männer und Frauen (Berichtszeitraum 1980 bis 1985) (Drucksachen 10/6501, 11/2176) 14. Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Bildung und Wissenschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Entscheidung des Rates zur Annahme der zweiten Phase des Programms zur Zusammenarbeit von Hochschulen und Wirtschaft hinsichtlich der Aus- und Weiterbildung auf dem Gebiet der Technologie (COMETT II) (Drucksachen 11/2956 Nr. 2.7, 11/3700) 15. Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über die gegenseitige Anerkennung einzelstaatlicher Schifferpatente für den Binnenschiffsgüterverkehr (Drucksachen 11/2465 Nr. 2.23, 11/3110) 16. Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Anlastung der Wegekosten an schwere Nutzfahrzeuge (Drucksachen 11/2089 Nr. 30, 11/3125) 17. Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 85/3/EWG über die Gewichte, Abmessungen und bestimmte andere technische Merkmale bestimmter Fahrzeuge des Güterkraftverkehrs (Drucksachen 11/2724 Nr. 26, 11/3126) 18. Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 85/3/EWG über die Gewichte, Abmessungen und bestimmte andere technische Merkmale bestimmter Fahrzeuge des Güterkraftverkehrs (Drucksachen 11/2580 Nr. 43, 11/3165) 19. Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung — der Richtlinie 74/561/EWG über den Zugang zum Beruf des Güterkraftverkehrsunternehmers im innerstaatlichen und grenzüberschreitenden Verkehr — der Richtlinie 74/662/EWG über den Zugang zum Beruf des Personenkraftverkehrsunternehmers im innerstaatlichen und grenzüberschreitenden Verkehr — der Richtlinie 77/796/EWG über die gegenseitige Anerkennung der Diplome, Prüfungszeugnisse und sonstigen Befähigungsnachweise für die Beförderung von Gütern und die Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 119. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Januar 1989 III Beförderung von Personen im Straßenverkehr und über Maßnahmen zur Förderung der tatsächlichen Inanspruchnahme der Niederlassungsfreiheit der betreffenden Verkehrsunternehmer (Drucksachen 11/2198 Nr. 2.10, 11/3195) 20. Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung (EWG) des Rates über die Strukturbereinigung in der Binnenschiffahrt (Drucksachen 11/2580 Nr. 42, 11/3236) 21. Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Verordnung des Rates zur Durchführung eines Aktionsprogramms auf dem Gebiet der Verkehrsinfrastruktur im Hinblick auf die Vollendung des integrierten Verkehrsmarktes bis 1992 (Drucksachen 11/2724 Nr. 27, 11/3634) 22. Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über die Schulung der Fahrer von Fahrzeugen zur Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße (Drucksachen 11/2841 Nr. 13, 11/3635) 23. Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der Vereinbarung vom 25. November 1986 über die Bereitstellung und den Betrieb von Flugsicherungseinrichtungen und -diensten durch EUROCONTROL in der Bezirks-kontrollzentrale Maastricht (Drucksache 11/3814) 24. Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zur Zukunft von Eurocontrol im Rahmen der Flugsicherung im westeuropäischen Luftraum (Drucksache 11/2731) 25. Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zur potentiellen Kapazität der Flughäfen in der Europäischen Gemeinschaft im Hinblick auf die Herausforderung von 1992, zur Überlastung der Flughäfen und zu den Problemen der Luftverkehrssicherheit (Drucksache 11/2732) 26. Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zur Liberalisierung des Luftverkehrs, zur Vollendung des Binnenmarktes und zu den Folgen für die Sicherheit im Flugverkehr (Drucksache 11/2733) 27. Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Mitteilung der Kommission über eine neue Perspektive für Europa — Die Einheitliche Akte muß ein Erfolg werden Bericht der Kommission an den Rat und an das Europäische Parlament über die Finanzierung des Gemeinschaftshaushalts (Drucksachen 11/254, 11/1664) 28. Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zum Entwurf eines Vertrags zur Gründung der Europäischen Union zu dem Elften Bericht und Empfehlung der Europa-Kommission zu der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entwurf eines Vertrags zur Gründung der Europäischen Union zu der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zur Strategie des Europäischen Parlaments im Hinblick auf die Gründung der Europäischen Union zu der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zu den Verfahren für die Ratifizierung der Einheitlichen Europäischen Akte in den nationalen Parlamenten und zur Verwirklichung der Europäischen Union (Drucksachen 10/1423, 10/5271, 11/594, 10/6454, 11/2506) 29. Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zur Rolle des Europäischen Parlaments bei der Aushandlung und der Ratifizierung von Beitrittsverträgen sowie sonstiger Verträge und Abkommen zwischen der Europäischen Gemeinschaft und Drittländern (Drucksachen 9/1417, 11/2508) 30. Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschus- IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 119. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Januar 1989 ses zu der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zur Rolle des Europäischen Parlaments in der Außenpolitik im Rahmen der Einheitlichen Europäischen Akte (Drucksachen 11/2633, 11/3396) 31. Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zu den Initiativen zur Stärkung der interinstitutionellen Zusammenarbeit sowie der Zusammenarbeit bei der Prüfung der Petitionen, die an das Europäische Parlament gerichtet werden (Drucksachen 10/6277, 11/3016) 32. Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zum Europa der Bürger (Drucksache 11/3087) 33. Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Abschließender Bericht „Europa der Bürger" an den Europäischen Rat vom 28./29. Juni 1985 (Drucksachen 10/3982, 11/2507) 34. Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zu Grenzkontrollen und Drogen (Drucksache 11/1675) 35. Beratung des Dreizehnten Berichts und der Empfehlung der Europa-Kommission zur Institutionalisierung einer Europa-Kommission des Deutschen Bundestages (Drucksache 10/6464) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Europapolitik (Drucksache 11/3851) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Europäischer Binnenmarkt und soziale Demokratie (Drucksache 11/3852) Dr. Bötsch CDU/CSU 8705 B Dr. Ehmke (Bonn) SPD 8708 A Dr. Haussmann, Bundesminister BMWi . 8713 A Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE 8716B Kittelmann CDU/CSU 8719B Dr. Gautier SPD 8721B Dr. Graf Lambsdorff FDP 8725 A Dr. von Waldenfels, Staatsminister des Freistaates Bayern 8728 B Peter (Kassel) SPD 8730 D Dr. Blüm, Bundesminister BMA 8733 A Frau Beck-Oberdorf GRÜNE 8735 A Fuchtel CDU/CSU 8736 B Jung (Düsseldorf) SPD 8737 D Frau Dr. Hellwig CDU/CSU 8739 C Dr. Mitzscherling SPD 8741 C Freiherr Heereman von Zuydtwyck CDU/ CSU 8743 C Dr. Schwörer CDU/CSU 8744 D Frau Rock GRÜNE 8746 A Gries FDP 8747 B Antretter SPD 8749 B Haungs CDU/CSU 8750 D Dr. Warnke, Bundesminister BMV . . . 8752D Brück SPD 8754 A Dr. Stercken CDU/CSU 8756 B Genscher, Bundesminister AA 8757 C Frau Garbe GRÜNE 8759 B Irmer FDP 8760 D Frau Wieczorek-Zeul SPD 8762 C Werner (Ulm) CDU/CSU 8764 B Dr. Todenhöfer CDU/CSU (schriftliche Erklärung nach § 31 GO) 8767 A Zusatztagesordnungspunkt 5: Aktuelle Stunde betr. Wiederaufnahme der Tiefflüge am 2. Januar 1989 Frau Schilling GRÜNE 8767 D Bohlsen CDU/CSU 8768 C Ewen SPD 8769 C Dr. Hoyer FDP 8770 B Heistermann SPD 8771 B Francke (Hamburg) CDU/CSU 8772 B Dr. Mechtersheimer GRÜNE 8773 B Nolting FDP 8774 A Dr. Scholz, Bundesminister BMVg . . . . 8774 D Opel SPD 8775 D Zierer CDU/CSU 8777 B Frau Dr. Götte SPD 8778 A Breuer CDU/CSU 8779 A Dr. Uelhoff CDU/CSU 8779 D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 119. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Januar 1989 V Tagesordnungspunkt V: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Agrarstatistiken (Agrarstatistikgesetz) (Drucksachen 11/2851, 11/3855, 11/3855) 8781 A Tagesordnungspunkt VI: 1. Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Einsetzung einer Wehrstrukturkommission (Drucksache 11/2865) 2. Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Lippelt (Hannover), Dr. Mechtersheimer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verkürzung der Grundwehrdienstzeit auf 12 Monate (Drucksache 11/3593) 3. Beratung des Antrags der Abgeordneten Horn, Erler, Frau Fuchs (Verl), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Dauer des Grundwehrdienstes und des Zivildienstes (Drucksache 11/3695) Gerster (Worms) SPD 8781 C Lowack CDU/CSU 8782 D Dr. Mechtersheimer GRÜNE 8785 A Ronneburger FDP 8786 B Dr. Klejdzinski SPD 8787 D Dr. Scholz, Bundesminister BMVg . . . 8789D Tagesordnungspunkt VIII: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Odendahl, Dr. Penner, Dr. Böhme (Unna), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Entwicklung der „Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung" (Drucksachen 11/2793, 11/3767) Kuhlwein SPD 8791 A Frau Dr. Wisniewski CDU/CSU 8792 C Wetzel GRÜNE 8794 A Richter FDP 8795 B Bernrath SPD 8796 B Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 8798B Tagesordnungspunkt IX: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Gedenktage zum Ausbruch des Ersten und des Zweiten Weltkriegs (Drucksache 11/2715) Duve SPD 8800D Krey CDU/CSU 8802 B Frau Dr. Vollmer GRÜNE 8803 A Lüder FDP 8804 B Lutz SPD 8805 C Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 8806 C Nächste Sitzung 8808 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 8809 *A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 119. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. Januar 1989 8697 119. Sitzung Bonn, den 19. Januar 1989 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens* 20. 1. Frau Berger (Berlin) 20. 1. Conradi 20. 1. Eylmann 20. 1. Dr. Glotz 19. 1. Gröbl 20. 1. Grünbeck 20. 1. Dr. Hauchler 20. 1. Dr. Hauff 20. 1. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Heimann 20. 1. Frau Hensel 20. 1. Frau Krieger 20. 1. Mischnick 20. 1. Dr. Müller 20. 1. Nagel 20. 1. Niegel' 20. 1. Oesinghaus 20. 1. Dr. Osswald 19. 1. Reddemann* 19. 1. von Schmude* 20. 1. Seiters 19. 1. Dr. Soell* 20. 1. Steiner 19. 1. Frau Wollny 20. 1. Dr. Zimmermann 20. 1.
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    Rede von Dr. Klaus Dieter Uelhoff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Durch freie Wahlen, Herr Kollege Ehmke!



    Dr. Uelhoff
    Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Die Entwicklung der Tiefflug-Diskussion in der Bundesrepublik und das, was wir hier heute in der letzten Stunde erlebt haben, erfüllen mich mit großer Sorge. Der Ausgangspunkt, von vielen gemeinsam gewollt und getragen und für mich weiterhin das Ziel dieser Debatte, ist die Reduzierung der Lärmbelästigung. Ich fühle mich jedoch in meinem Eindruck bestärkt, daß dieser Ausgangspunkt leider längst verlassen worden ist. Die Diskussion eskaliert zu einer Grundsatzdebatte über den politischen Verteidigungsauftrag, den die Soldaten auszuführen haben.

    (Lowack [CDU/CSU]: Leider ja!)

    Alle demokratischen Kräfte müssen sich fragen, welches Wasser sie in jüngster Zeit auf welche Mühlen gegossen haben.

    (Lowack [CDU/CSU]: Sehr wahr!)

    Wie etwa soll der Soldat die Überschrift im sozialdemokratischen Pressedienst vom 12. Januar 1989 „Belastungen durch das Militär belasten Akzeptanz der Bundeswehr" verstehen?

    (Dr. Knabe [GRÜNE]: Ja, es ist doch so!)

    Oder wie sollen ein Pilot und seine Angehörigen, Kollege Horn, mit dem Satz „Unsere Selbstbedrohung aus der Luft muß weg" fertig werden?

    (Lowack [CDU/CSU]: Ein Wahnsinn ist das!)

    Die Bundeswehr ist verunsichert, und im Bündnis stellt man Fragen. Meine sehr verehrten Damen und Herren, wenn das bei uns so weitergeht, wird man bald nicht mehr fragen „Tiefflüge abschaffen, ja oder nein?", sondern dann heißt die Frage „Bundeswehr abschaffen, ja oder nein?".

    (Zurufe von der SPD und den GRÜNEN)

    Der Konsens aller demokratischen Parteien — ich spreche jetzt mit den demokratischen Parteien — darf es so weit nicht kommen lassen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Dr. Bötsch [CDU/CSU]: Sehr wahr!)

    Wir brauchen wieder die Gemeinsamkeit der Demokraten, wenn es um die äußere Sicherheit unseres Landes geht. Außer den mutigen Worten von Hans Apel und Dieter Haack und wenigen Aufrechten ist in den letzten Wochen von Sozialdemokraten nach meiner Einschätzung wenig Konstruktives gesagt worden. Ich will nicht verhehlen, daß auch nicht alle Freunde der Koalition gegen Populismus und wohlfeilen öffentlichen Beifall gefeit waren.

    (Dr. Ehmke [Bonn] [SPD]: Das halte ich für undenkbar!)

    Der von Verteidigungsminister Professor Scholz in diesen Tagen vorgestellte Handlungsrahmen ist ein guter Weg zu erheblicher Lärmreduzierung bei gleichzeitiger Sicherung des von uns Politikern zu verantwortenden Verteidigungsauftrages. Wir müssen erkennen, daß es auch bei der Tiefflug-Debatte nicht um Konsequenzen aus einer angeblich veränderten Bedrohungslage geht.

    (Dr. Ehmke [Bonn] [SPD]: Nein, die Iwans kommen morgen!)

    Wenn wir über die Bundeswehr und über unsere Verbündeten in der NATO diskutieren, geht es gerade heute dringlicher denn je um die Besinnung auf das, was uns unabhängig von jeglicher Bedrohung dauerhaft schützenswert erscheint: Es geht um die Sicherung des Friedens in Freiheit auf Dauer.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Ich möchte abschließend aus dem Gruß zum neuen Jahr eines unmittelbar Betroffenen an seine Mitbürger zwei Sätze zitieren:
    In einer freiheitlichen und demokratischen Gesellschaftsordnung steht die Pflicht zur Verteidigung neben den Opfern, die diese Pflicht verlangt. Das opportunistische Denken in plakativen und populären Teildimensionen führt zu einer unaufhaltsamen Erosion unseres freiheitlichen Rechtsstaates. Daß dies anders wird, ist ein großer Wunsch von mir.
    Meine Damen und Herren, ich bitte Sie alle, diesen Neujahrswunsch des Bürgermeisters von Ramstein, Julius Divivier, zu Ihrem eigenen Anliegen zu machen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Meine Damen und Herren, die Aktuelle Stunde ist beendet.
Wir kommen zwischendurch zu einem Tagesordnungspunkt ohne Aussprache, über den wir abzustimmen haben. Ich rufe Punkt V der Tagesordnung auf:
Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Agrarstatistiken (Agrarstatistikgesetz — AgrStatG)

— Drucksache 11/2851 —
a) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (10. Ausschuß)

— Drucksachen 11/3855, 11/3855 —
Berichterstatter:
Abgeordnete Wimmer (Neuötting) Kroll-Schlüter
b) Bericht des Haushaltsausschusses (8. Ausschuß) gemäß § 96 der Geschäftsordnung
— Drucksache 11/3856 —
Berichterstatter:
Abgeordnete Schmitz (Baesweiler) Diller
Frau Vennegerts

(Erste Beratung 94. Sitzung)




Vizepräsident Westphal
Eine Aussprache ist nicht vorgesehen.
Ich rufe die §§ 1 bis 56, Einleitung und Überschrift in der Ausschußfassung auf. Wer den aufgerufenen Vorschriften zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Wie wäre es mit Handzeichen? — Darf ich noch einmal diejenigen, die zuzustimmen wünschen, um das Handzeichen bitten. — Wer stimmt dagegen? — Enthaltungen? — Dann sind die aufgerufenen Vorschriften mit großer Mehrheit bei Gegenstimmen der Fraktion DIE GRÜNEN angenommen worden.
Wir treten in die
dritte Beratung
ein und kommen zur Schlußabstimmung. Wer dem Gesetzentwurf zuzustimmen wünscht, den bitte ich, sich zu erheben. — Wer stimmt dagegen? — Enthaltungen? — Dann ist dieser Gesetzentwurf mit der gleichen, soeben genannten Mehrheit angenommen worden.
Ich rufe nun Punkt VI auf:
1. Beratung des Antrags der Fraktion der SPD
Einsetzung einer Wehrstrukturkommission
— Drucksache 11/2865 —
Überweisungsvorschlag des Altestenrates: Verteidigungsausschuß
2. Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Lippelt (Hannover), Dr. Mechtersheimer und die Fraktion DIE GRÜNEN
Verkürzung der Grundwehrdienstzeit auf 12 Monate
— Drucksache 11/3593 —
Überweisungsvorschlag des Altestenrates: Verteidigungsausschuß (federführend)

Ausschuß für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit Haushaltsausschuß
3. Beratung des Antrags der Abgeordneten Horn, Erler, Fuchs (Verl), Gerster (Worms), Heistermann, Dr. Klejdzinski, Kolbow, Koschnick, Kühbacher, Leidinger, Leonhart, Opel, Steiner, Traupe, Wiefelspütz, Zumkley, Bernrath, Gilges, Ibrügger, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD
Dauer des Grundwehrdienstes und des Zivildienstes
— Drucksache 11/3695 —
Überweisungsvorschlag des Altestenrates: Verteidigungsausschuß (federführend)

Ausschuß für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit Haushaltsausschuß
Meine Damen und Herren, nach einer Vereinbarung im Ältestenrat ist für die gemeinsame Beratung dieser Tagesordnungspunkte eine Stunde vorgesehen. Gibt es andere Meinungen dazu? — Das ist nicht der Fall. Dann ist das so beschlossen.
Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat der Abgeordnete Gerster.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Florian Gerster


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der scheidende Verteidigungsminister Manfred Wörner hat seiner eigenen Fraktion und seiner Regierung ein Abschiedsgeschenk hinterlassen, an dem jetzt alle zu knabbern haben. Das ist das sogenannte operative Minimum, eine Präsenzstärke der Bundeswehr von 456 000 Soldaten, die wir auf keinen Fall unterschreiten dürfen. Wenn das operative Minimum unterschritten werde, so Wörner, sei die Verteidigungsfähigkeit der Bundesrepublik nicht mehr gewährleistet.
    Herr Minister Scholz, wenn Sie sich freischwimmen wollen und wenn Sie sich von dieser Erblast befreien wollen, dann haben Sie uns auf Ihrer Seite. Wir fordern Sie auf, das operative Minimum offiziell aus dem Verkehr zu ziehen.
    Die Misere der Bundeswehrplanung läßt sich an drei aktuellen Beispielen belegen. In wenigen Wochen hat sich folgendes nacheinander ereignet: Der Planungschef, Herr Rühle, ist gegangen. Der Führungsstab des Heeres, der die Aufgabe hat, die Heeresstruktur 2000 zu planen, mit deren Umsetzung im Grunde genommen in diesem Jahr begonnen werden muß, damit sie 1995 steht, plant bereits die Alternativen zur Reform, weil er die Planungsgrundlagen für die jetzt skizzierte Heeresstruktur 2000 nicht mehr aufrechterhalten kann. Zur Alternative wird also bereits eine Alternative geplant.
    Die Konzeption Reservisten — das ist das dritte Beispiel — hat zunächst 15 000 Wehrübungsplätze für notwendig gehalten, damit das operative Minimum ausgefüllt wird. Nun ist die genannte Zahl von Wehrübungsplätzen Woche für Woche um einige hundert reduziert worden, weil alle Experten und die Truppe selbst gesagt haben: Um Gottes willen, das verkraften wir nicht; das ist nicht darstellbar.
    Diese drei aktuellen Beispiele zeigen, wie es um die Bundeswehrplanung bestellt ist.
    Wir bestreiten gar nicht, meine Damen und Herren, daß es — auch im Bundesverteidigungsministerium — Ansätze zur Strukturreform gibt, die Akzente haben, die wir unterstützen können. Das gilt für Teile der Heeresstruktur 2000, die alternative Elemente enthält, wie etwa Grenadierbrigaden, die die Sperrfähigkeit in der Abwehr verstärken sollen, die damit auch die Defensivstruktur verstärken. Das gilt für die Kaderung von Verbänden in der Vorneverteidigung; es war vor Jahren undenkbar, daß man Heeresverbände des Feldheeres kadert. Und das gilt für manche anderen Ansätze, die wir durchaus mittragen können. Aber insgesamt gilt, daß diese Ansätze zaghaft und halbherzig sind und daß sie nicht in eine echte Strukturreform eingebettet sind.
    Meine Damen und Herren, es lohnt sich manchmal, in die Gründerzeit der Bundeswehr, in die 50er Jahre zurückzublenden. Damals wurden Alternativen sehr breit diskutiert, denen wir uns da und dort heute wieder annähern. Das gilt z. B. für die Alternative, die vor allen Dingen Oberst von Bonin, damals im Amt Blank, hochgehalten hat, nämlich statt der Schaffung gepanzerter Großverbände zum beweglichen Gegenangriff, die im Grunde genommen — das bestreitet niemand — in ihrer Grundstruktur historischen Vorbildern und natürlich auch der alten Wehrmacht entsprechen, ei-



    Gerster (Worms)

    nen abwehrstarken Sperriegel an der Grenze zur DDR und zur Tschechei zu schaffen, also eine statische Verteidigung, die sehr viel mehr Infanterieelemente und sehr viel weniger bewegliche gepanzerte Verbände enthalten würde, die damit auch billiger, die eindeutig defensiv wäre und der man auch beim bösesten Willen Angriffsabsichten nicht unterstellen könnte.
    Interessanterweise sind diese Ansätze um das Jahr 1980 wieder aufgegriffen worden, als z. B. der Panzergeneral Uhle-Wettler wörtlich gesagt hat: Die Bundeswehr hat zwar keine offensive Strategie — denn die Vorneverteidigung ist eindeutig eine defensive Strategie — , aber sie hat eine konventionelle Heeresstruktur, die in ihrer Fähigkeit zum Gegenangriff selbstverständlich offensive Elemente enthält. — General Uhle-Wettler als ein Sachkenner — das bestreitet wohl niemand — hat bereits seit Jahren beklagt, daß die Reservisten in der Bundeswehr keine Rolle spielen, daß die Infanterieschwäche des deutschen Heeres seit Aufbau des deutschen Heeres zu verzeichnen ist und damit auch unsere Struktur einmal für die Abrüstungsverhandlungen eine problematische Struktur ist, aber daß sie auch teurer ist, als sie sein müßte.
    Meine Damen und Herren, es ist nicht zufällig, daß die stärksten Widerstände innerhalb der Bundeswehr gegen die derzeitige Grundstruktur der Bundeswehrplanung aus dem Führungsstab des Heeres kommen, denn das Heer wird am stärksten zu spüren bekommen, wenn wir einmal ein operatives Minimum aufrechterhalten, das sich nicht darstellen läßt: 456 000. Hier hat der Heeresinspekteur bereits deutlich gesagt, daß er dies wegen eines Mangels an Längerdienenden, vor allen Dingen Unteroffizieren, nicht darstellen kann und daß er es deswegen vorziehen würde, dieses operative Minimum zu verlassen, es nicht mehr aufrechtzuerhalten. Das gilt auch für die 42 Brigaden, die sich derzeit nicht mehr — nicht zuletzt finanziell — darstellen lassen. Und das gilt für den Jäger 90, von dem das Heer fürchten muß, daß, weil die Obergrenze des Verteidigungshaushalts politisch mehr oder weniger gegeben ist, egal welche Regierung dran ist, letzten Endes die größte Teilstreitkraft die Folgen bezahlen muß, weil sie nicht mehr die Mittel bekommen wird, die für den laufenden Betrieb unabdingbar sind.
    Meine Damen und Herren, dieser Inspekteur des Heeres, General von Ondarza, hat wörtlich zusätzliche Mittel verlangt, um die Fähigkeit zur Vorneverteidigung wiederherzustellen. Jetzt frage ich Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen der Union: Was wäre gewesen, wenn ein Inspekteur unter einem sozialdemokratischen Verteidigungsminister gesagt hätte: Ich bin bei der derzeitigen Bundeswehrplanung nicht mehr zur Vorneverteidigung fähig; wir müssen das ändern; wir müssen die Prioritäten anders setzen.

    (Jahn [Marburg] [SPD]: Dann hätte man die einmal erleben müssen!)

    Es wäre ein Aufschrei der Entrüstung durch die Republik gegangen, daß die unzuverlässigen Sozis die Verteidigungsfähigkeit schwächen. Dasselbe tun Sie,
    aber erstaunlicherweise ist dieser Aufschrei sehr verhalten.

    (Gerster [Mainz] [CDU/CSU]: Bei den Sozis hätte er gar nicht gewagt, etwas zu sagen!)

    — O, da haben sich einige vorgewagt, die besser den Mund gehalten hätten, lieber Kollege und lieber Onkel Johannes Gerster.

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU)

    Graf Kielmansegg aus dem Führungsstab des Heeres hat wörtlich gesagt, die Bundeswehrplanung sei weit über das verantwortbare Maß hinaus schöngefärbt.
    Meine Damen und Herren, die Wehrstrukturkommission 1970/72 hat ein interessantes Ergebnis gehabt, und es lohnt sich heute, rund 15 Jahre später, dieses nachzulesen. Sie hat z. B. Truppenversuche zur Einführung einer Milizkomponente in die Bundeswehr vorgeschlagen. Das ist ein sehr interessanter Vorschlag, er ist leider auch von sozialdemokratisch geführten Regierungen nicht aufgegriffen worden. Wir stellen uns vor, daß eine Wehrstrukturkommission für den Anfang der 90er Jahre, wenn sie jetzt eingesetzt würde, die also für das nächste Jahrzehnt planen würde,

    (Opel [SPD]: Der Minister hört nicht zu!)

    aus unabhängigen, kreativen Experten bestehen müßte, ohne Hierarchiezwänge und ohne Denkverbot, die den Auftrag hätten, eine Friedenspräsenz ohne Erhöhung des Grundwehrdienstes darzustellen, eine Bundeswehrstruktur, die abrüstungsfreundlich, angriffsunfähig und abwehrstark ist und die ohne nukleare Gefechtsfeldwaffen auskommt. Schließlich geht es auch um ein Gesamtkonzept, natürlich auch für die Bündnisstreitkräfte in der gemeinsamen Vorneverteidigung, denn dieses muß bündnisverträglich sein und muß im Bündnis abgestimmt werden.
    Die Akzeptanz der Verteidigung — das ist seit langem unsere Überzeugung — hängt sehr viel mehr davon ab, daß unser eigenes Verteidigungskonzept stimmt und die eigenen Menschen und die eigenen jungen Menschen, die wir brauchen, überzeugt. Deswegen müssen wir in der offiziellen Strategie auf Elemente verzichten, die nicht mehr vermittelbar sind. Dazu gehört der Ersteinsatz von Atomwaffen, und dazu gehört auch ein operatives Minimum. Äußere Sicherheit ist auch mit geringerem Aufwand und mit zeitgemäßen Mitteln zu gewährleisten.

    (Beifall bei der SPD)