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    Plenarprotokoll 11/113 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 113. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1988 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abg Frau Hoffmann (Soltau) 8093 A Erweiterung der Tagesordnung 8093 A Begrüßung des Botschafters der Französischen Republik, Boidevaix sowie des Koordinators für die deutsch-französische Zusammenarbeit, Dr. Barzel 8140 D Tagesordnungspunkt 3: Bericht zur Lage der Nation im geteilten Deutschland Dr. Kohl, Bundeskanzler 8094 A Dr. Vogel SPD 8100 A Lintner CDU/CSU 8103 D Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE 8106D Hoppe FDP 8109 A Diepgen, Regierender Bürgermeister des Landes Berlin 8110 C Büchler (Hof) SPD 8112 D Frau Dr. Wilms, Bundesminister BMB . 8116 C Heimann SPD 8118 D Werner (Ulm) CDU/CSU 8121 C Frau Hensel GRÜNE 8124 A Ronneburger FDP 8126 C Hiller (Lübeck) SPD 8128 C Dr. Czaja CDU/CSU 8130 D Frau Terborg SPD 8133 A Tagesordnungspunkt 4: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Berufsrechts der Rechtsanwälte und der Patentanwälte (Drucksache 11/3253) b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 06 40 Titel 681 05 — Haushaltsjahr 1988 (Drucksache 11/3173) c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 14 05 Titel 525 21 — Aus- und Fortbildung, Umschulung (Drucksache 11/3193) d) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 11 13 Titel 646 02 — Erstattung der Aufwendungen für die Krankenhilfe an Heimkehrer und durch Gesetz gleichgestellte Personengruppen (Drucksache 11/3268) 8135 B Zusatztagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von den Abgeordneten Carstensen (Nordstrand), Eigen und Genossen und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Bredehorn, Richter, Wolfgramm (Göttingen) und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Seefischereigesetzes (Drucksache 11/3596) 8135 C Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen: Einwilligung in die Veräußerung eines bundeseigenen Grundstücks in München, Dachauer Straße, gemäß § 64 Abs. 2 BHO (Drucksache 11/3567) 8135 C II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 113. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1988 Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Abgeordneten Conradi, Müntefering, Erler, Großmann, Menzel, Dr. Niese, Oesinghaus, Reschke, Scherrer, Tietjen, Weiermann, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD: Weiterentwicklung und Verbesserung der nach 1950 erbauten Großsiedlungen (Drucksache 11/2241) 8135 C Tagesordnungspunkt 5: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 4. Dezember 1987 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Kuwait zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen und zur Belebung der wirtschaftlichen Beziehungen (Drucksachen 11/2553, 11/3559) 8135D Tagesordnungspunkt 6: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 23. November 1987 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Venezuela zur Vermeidung der Doppelbesteuerung der Unternehmen der Luftfahrt und der Seeschiffahrt (Drucksachen 11/3091, 11/ 3600) 8136A Tagesordnungspunkt 7: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Schaffung eines Vorrechts für Umlagen auf die Erzeugung von Kohle und Stahl (EGKS- UmVG) (Drucksachen 11/353, 11/3197) 8136 A Tagesordnungspunkt 8: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fischwirtschaftsgesetzes (Drucksachen 11/2852, 11/3252) . . . 8136B Zusatztagesordnungspunkt 5: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achten Gesetzes zur Änderung des Bundeswahlgesetzes (Drucksachen 11/2688, 11/3566) 8136B Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Wahlkreiskommission für die 11. Wahlperiode des Deutschen Bundestages gemäß § 3 Bundeswahlgesetz (Drucksachen 11/2870, 11/3170) . 8136B Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 14 02 Titel 698 01 — Abgeltung von Schadensersatzansprüchen Dritter (Drucksachen 11/3051, 11/3296) 8136 C Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 89 zu Petitionen (Drucksache 11/3467) 8136 C Tagesordnungspunkt 11: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Protokollen vom 22. Januar 1988 zum Vertrag vom 22. Januar 1963 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Französischen Republik über die deutsch-französische Zusammenarbeit (Drucksachen 11/3258, 11/3265, 11/3410, 11/3610, 11/3611) Dr. Dregger CDU/CSU 8137 D Voigt (Frankfurt) SPD 8140 D Dr. Feldmann FDP 8143 D Dr. Mechtersheimer GRÜNE 8145 B Genscher, Bundesminister AA 8147 A Dr. Wieczorek SPD 8148 D Lamers CDU/CSU 8150 C Ebermann GRÜNE 8152 A Dr. Ehmke (Bonn) SPD (Erklärung nach § 31 GO) 8152D Dr. Stercken CDU/CSU 8154 A Namentliche Abstimmung 8154 C Ergebnis 8158 D Tagesordnungspunkt 12: a) Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Sicherung der Montan-Mitbestimmung (Drucksachen 11/14, 11/3608) b) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Betriebsverfassungsgesetzes, über Sprecherausschüsse der leitenden Angestellten und zur Sicherung der Montan-Mitbestimmung (Drucksachen 11/2503, 11/3604, 11/3618, 11/3624) Scharrenbroich CDU/CSU 8155 B Andres SPD 8160 B Heinrich FDP 8164 A Hoss GRÜNE 8166 C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 113. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1988 III Dr. Blüm, Bundesminister BMA 8168 C Urbaniak SPD 8172B Dr. Warrikoff CDU/CSU 8173 D Stratmann GRÜNE 8176D Peter (Kassel) SPD 8178A Frau Unruh GRÜNE (Erklärung nach § 30 GO) 8179C Dr. Warrikoff CDU/CSU (Erklärung nach § 30 GO) 8179D Dreßler SPD (Erklärung nach § 31 GO) . 8180A Namentliche Abstimmung 8180 D Ergebnis 8181 B Zusatztagesordnungspunkt 7: Beratung des Antrags der Abgeordneten Fuchs (Verl), Dr. Böhme (Unna), Erler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Rücktritt der Bundesrepublik Deutschland von dem Entwicklungsvorhaben „Europäisches Jagdflugzeug/ Jagdflugzeug 90" (Drucksache 11/3018) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Ausscheiden der Bundesrepublik Deutschland aus dem Entwicklungsvorhaben Jagdflugzeug 90 (Drucksache 11/3592) Frau Fuchs (Verl) SPD 8183B Francke (Hamburg) CDU/CSU 8186B Frau Schilling GRÜNE 8187D Ronneburger FDP 8189 B Würzbach, Parl. Staatssekretär BMVg . . 8191A Ronneburger FDP (Erklärung nach § 30 GO) 8192 C Horn SPD (Erklärung nach § 30 GO) . . . 8193 A Vizepräsident Westphal 8187D, 8189B Tagesordnungspunkt 13: Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 88 zu Petitionen (Drucksache 11/3291) Dr. Emmerlich SPD 8193 C Jung (Limburg) CDU/CSU 8194 A Häfner GRÜNE 8195 A Frau Dr. Segall FDP 8195 D Tagesordnungspunkt 14: a) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Wiederkehrerlaubnis für in der Bundesrepublik Deutschland aufgewachsene Ausländer (Drucksache 11/ 1931) b) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Bundesausländergesetz (Drucksache 11/2598) Schröer (Mülheim) SPD 8197 B Dr. Zimmermann, Bundesminister BMI . 8198D Frau Olms GRÜNE 8200 A Dr. Hirsch FDP 8201 A Wartenberg (Berlin) SPD 8202 B Dr. Kappes CDU/CSU 8204 A Tagesordnungspunkt 15: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Schmidt-Bott und der Fraktion DIE GRÜNEN: Ursachen, Prävention und Behandlung der Unfruchtbarkeit, Entwicklung und Auswirkungen von Fortpflanzungstechniken und Embryonenforschung (Drucksachen 11/747, 11/2238) Frau Schmidt-Bott GRÜNE 8206 A Dr. Voigt (Northeim) CDU/CSU 8207 C Frau Becker-Inglau SPD 8208 C Frau Würfel FDP 8209 D Pfeifer, Parl. Staatssekretär BMA . . . 8211B Tagesordnungspunkt 16: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Weiss (München), Dr. Daniels (Regensburg) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verhalten der Bundesregierung gegenüber dem österreichischen Bundesministerium für Umwelt, Jugend und Familie in bezug auf die geplante atomare Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf (Drucksache 11/2873) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Weiss (München), Dr. Daniels (Regensburg) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Erörterungstermin in Wackersdorf (Drucksache 11/2894) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Beratung des Antrags des Abgeordneten Dr. Daniels (Regensburg) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Keine Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf (Drucksache 11/3597) Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE . . . . 8213 A Dr. Friedrich CDU/CSU 8214 D Schütz SPD 8217 A Frau Dr. Segall FDP 8218 B Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . . 8220B Tagesordnungspunkt 17: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Kuhlwein, Dr. Penner, Odendahl, weiterer Abgeordneter und der IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 113. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1988 Fraktion der SPD: Entwicklungsstand und Perspektiven der Fachhochschulen in der Bundesrepublik Deutschland (Drucksachen 11/2211, 11/2603) Kuhlwein SPD 8222 B Daweke CDU/CSU 8226 A Wetzel GRÜNE 8228 B Neuhausen FDP 8230 A Möllemann, Bundesminister BMBW . . 8231 A Tagesordnungspunkt 18: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Volkszählung 1987 (Drucksache 11/1762) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Übernahme der Kosten der Volkszählung am 25. Mai 1987 durch den Bund (Drucksache 11/3584) Kleinert (Marburg) GRÜNE (zur GO) . . 8234 B Bohl CDU/CSU (zur GO) 8235 C Gerster (Mainz) CDU/CSU 8236 C Wartenberg (Berlin) SPD 8237 C Lüder FDP 8238 B Frau Schmidt-Bott GRÜNE 8239 A Dr. Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 8240 D Nächste Sitzung 8241 D Berichtigungen 8242 Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 8243* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 113. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1988 8093 113. Sitzung Bonn, den 1. Dezember 1988 Beginn: 9.00 Uhr
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    8242 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 113. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1988 Berichtigungen Nachtrag zum Plenarprotokoll 11/111, Seite 8034 D, Nr. 53: Im ersten Absatz der Erklärung der Abg. Frau Folz-Steinacker ist statt „109. Sitzung am 23. November 1988" zu lesen: „110. Sitzung am 24. November 1988". Auf Seite 7938 ist bei Nr. 42, Drucks. 11/3441, einzufügen: „Zweiter Spiegelstrich". Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens* * 2. 12. Antretter 1. 12. Bindig * 2. 12. Frau Brahmst-Rock 2. 12. Büchner (Speyer)* * 2. 12. Buschbom 2. 12. Catenhusen 1. 12. Cronenberg (Arnsberg) 2. 12. Dr. Francke 2. 12. Dr. Geißler 1. 12. Dr. Glotz 1. 12. Dr. Hauff 2. 12. Irmer * 1. 12. Dr. Jenninger 2. 12. Frau Krieger 2. 12. Kühbacher 1. 12. Maaß 1. 12. Dr. Mahlo 2. 12. Mitzscherling 1. 12. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Müller 1. 12. Dr. Müller * * 1. 12. Niegel * 2. 12. Frau Pack 1. 12. Dr. Pick 2. 12. Paintner 2. 12. Rappe (Hildesheim) 2. 12. Roth 1. 12. Dr. Scheer 2. 12. Scherrer 1. 12. von Schmude 1. 12. Schulhoff 1. 12. Frau Trenz 2. 12. Tietjen 2. 12. Toetemeyer 2. 12. Vosen 1. 12. Weisskirchen (Wiesloch) 2. 12. Wieczorek 1. 12. Zeitler 2. 12. Zierer* 1. 12. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates * * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union
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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wir sind am Ende eines langen und glanzlosen Debattentags schließlich zu einer der entscheidenden Zukunftsaufgaben dieser Gesellschaft gekommen.

    (Widerspruch bei der CDU/CSU — Feilcke [CDU/CSU]: Jetzt kommt die Krönung der Glanzlosigkeit!)

    — Meine Damen und Herren, Sie werden mir zustimmen, daß es sich bei dem Ausbau des Hochschulsystems in Forschung und Lehre um eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben handelt.

    (Beifall des Abg. Feilcke [CDU/CSU] sowie des Abg. Kuhlwein [SPD])

    Ich denke, es steckt viel Symbolik darin, daß dieser Tagesordnungspunkt im Parlament zu fast mitternächtlicher Stunde verhandelt wird.

    (Beifall des Abg. Kuhlwein [SPD])

    In der Tat — so möchte ich mir einmal diese Symbolik auszureizen gestatten — muß eine Politik, die aus den Fachhochschulen die Armenhäuser unserer Hochschullandschaft gemacht hat, auch das Licht des Tages scheuen.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Wir sind ein Abendkurs!)

    Denn was für das Hochschulwesen insgesamt gilt, nämlich der drohende Ruin wesentlicher Teile von Lehre und Forschung, gilt erst recht für die Fachhochschulen.
    Es liegt Ihnen heute eine Stellungnahme der Bundesregierung zum Entwicklungsstand und zu den Perspektiven der Fachhochschulen vor. Das politisch Wichtigste jedoch haben diese Bundesregierung und ihr Minister Möllemann nicht vorgelegt, nämlich ein Handlungskonzept, wie diese Regierung die Hochschulprobleme zu bewältigen gedenkt.
    Ich kann in dem Beitrag von Herrn Daweke, auf den ich mich gefreut hatte

    (Feilcke [CDU/CSU]: Ich mich auch! — Neuhausen [FDP]: Ein sehr guter Beitrag!)

    und auf den ich hoffte eingehen zu können, ein Thema nicht entdecken, um das es wirklich geht, nämlich die Krise des Hochschulsystems.

    (Nolting [FDP]: Sie haben nicht zugehört!)

    Sie haben sich dazu nicht geäußert. Sie haben ein idealisiertes Modell von Fachhochschulen gezeichnet. Sie sprachen davon, daß sich die Lage der Fachhochschulen systematisch verbessert habe,

    (Daweke [CDU/CSU]: Tut sie auch!)

    daß die Studienzeiten eines der attraktivsten Elemente im Fachhochschulsystem seien. Nur, Herr Daweke, Sie sprechen von Regelstudienzeiten. Sie sprechen von etwas, was es in der Realität so nicht gibt; denn die Realität sieht so aus, daß sich die durchschnittliche Studiendauer an den Fachhochschulen systematisch der Tendenz der Studiendauern an den Universitäten angleichen.

    (Daweke [CDU/CSU]: Aber sie ist doch immer noch kürzer als an den anderen Hochschulen!)

    Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 113. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1988 8229
    Wetzel
    — Das ist keine Erklärung dafür, daß die Durchschnittsstudiendauer an Fachhochschulen inzwischen 10,3 Semester beträgt,

    (Daweke [CDU/CSU]: Ist sie nicht!)

    während die Regelstudienzeit sechs Semester beträgt. Bitte schön, Herr Daweke, wenn Sie darin kein Problem sehen, dann bestätigen Sie nur das Verhalten der maßgeblichen Bildungspolitiker im Bund und in den Ländern, die meinen, ohne nennenswerte Maßnahmen davonkommen zu können.

    (Kastning [SPD]: Aufmüpfig war der noch nie!)

    Die dem Parlament vorgelegte Stellungnahme ist auch ein Beispiel dafür, wie diese Bundesregierung bei Bildungsaufgaben praktische Politik durch unverbindliche Rhetorik ersetzt.

    (Daweke [CDU/CSU]: Ach Gott!)

    — Herr Daweke, nicht „ach Gott". Die harte Realität sieht so aus: Massenstreiks der Studierenden an Fachhochschulen und Universitäten in Hessen.
    Wenn Ihnen das nicht genügt, dann sage ich folgendes: Die Hochschullehrer einer der größten Fachhochschulen, nämlich der Fachhochschule in Hamburg, haben beschlossen, ab übermorgen die Fachhochschule zu schließen, weil kein vernünftiger Lehrbetrieb mehr gewährleistet ist. Das ist die Realität an den Fachhochschulen. Wenn Sie meinen, sich davor drücken zu können, dann hat das mit Politik sehr wenig zu tun.
    Sie sprachen vorhin, Herr Daweke, von einer Abstimmung mit den Füßen. Da haben Sie eine dieser Formen von Abstimmung, die nämlich zeigt, was die Studierenden und ihre Lehrenden an den Fachhochschulen von dieser Art von Bildungspolitik halten.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Ach, Blödsinn! — Gerster [Mainz] [CDU/CSU]: Die Debatte wird glanzlos, Herr Kollege!)

    — Möchten Sie vielleicht eine Zwischenfrage stellen?
    Meine Damen und Herren, wir werden über diese Stellungnahme der Bundesregierung und den Entschließungsantrag der SPD im Ausschuß weiter verhandeln.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Richtig!)

    Ich denke aber, folgende Punkte sollten in den Vordergrund gestellt werden:
    Erstens. Im Rahmen eines Notprogramms von Bund und Ländern müssen Mittel bereitgestellt und Vereinbarungen getroffen werden, die dazu beitragen, den Fachhochschulen wieder einen verantwortbaren Lehrbetrieb zu ermöglichen. Um zu verdeutlichen, warum ich vorhin von den Fachhochschulen als Armenhäusern sprach, will ich Ihnen dazu vier plastische Kenndaten nennen:
    An den universitären Hochschulen stieg zwischen 1977 und 1987 die Zahl der Studierenden um 40 %, während der Stellenzuwachs — einschließlich der Kliniken — 14 % betrug. Noch dramatischer aber hat sich die Überlastsituation an den Fachhochschulen entwickelt. Dort stieg die Zahl der Studierenden nicht nur um 40 %, sondern um 70 %, während der Stellenzuwachs nicht einmal 14 %, sondern nur 8 % betrug, d. h. Überlastsituation in der gegenwärtigen Hochschullandschaft, eine Überlastsituation, die insbesondere die Fachhochschulen betrifft.
    Zweitens — dies hängt eng mit dieser Problematik zusammen —: Fachhochschulen benötigen eine den universitären Hochschulen vergleichbare Ausstattung. Das bedeutet u. a.: Es ist nicht nur mehr wissenschaftliches, sondern auch mehr nichtwissenschaftliches Personal erforderlich. Hierzu als kleines Stichwort: Fachhochschule Fulda: 100 Hochschullehrer. Kein einziger dieser Hochschullehrer oder der Hochschullehrerinnen hat überhaupt eine eigene Schreibkraft.

    (Kuhlwein [SPD]: Und das in Hessen!)

    Drittens. Verstärkung der Forschungsmöglichkeiten an Fachhochschulen. Wenn die Bundesregierung in ihrer Stellungnahme von einer „Eigenständigkeit der Fachhochschulen in Forschung und Entwicklung" spricht, dann geht auch diese Aussage wieder einmal an der Realität vorbei. Die Fachhochschulen sind derzeit fast ausschließlich auf Drittmittelfinanzierung angewiesen, die sie in ihrer Forschungs- und Entwicklungsarbeit aufs engste an Marktmechanismen ankoppelt. Die Forschung ist damit prinzipiell Auftragsforschung und nur Auftragsforschung. Von der allgemeinen Forschungsförderung der DFG erhalten die Fachhochschulen ganze 0,1 %.

    (Kuhlwein [SPD]: Hört! Hört!)

    Herr Daweke, sie haben die DFG angeführt: Ganze 0,1 % erhalten die Fachhochschulen von der allgemeinen Forschungsförderung! Das bedeutet: Gerade an den Fachhochschulen, wo Forschung stark anwendungs- und praxisorientiert ist, fehlt es an Möglichkeiten zur selbständigen Entfaltung einer kritischen Dimension.

    (Daweke [CDU/CSU]: Wenn Sie es nicht gesagt hätten, hätte ich es gesagt!)

    Meine Damen und Herren, ich sehe gerade, daß rote Licht fängt an zu blinken. Ich komme zu einem Schlußpunkt.
    Wir GRÜNE sind der gut begründbaren Überzeugung,

    (Zuruf von der FDP: Welche GRÜNEN?)

    daß der Verzicht im geltenden Hochschulrahmengesetz auf integrierte Gesamthochschulen ein Fehler war, der, sobald es die politischen Kräfteverhältnisse erlauben, rückgängig gemacht werden muß. Bildungs- und wissenschaftspolitisch liegt unsere Zukunft in einem integrierten Hochschulsystem mit hoher vertikaler und horizontaler Durchlässigkeit.

    (Daweke [CDU/CSU]: Das sagen Sie als Realo?)

    Wir denken, daß sich so diejenigen Fähigkeiten bei den Studierenden entwickeln können, und zwar auf Grund eigener Entscheidung, auf Grund von Wahlmöglichkeiten, die sie selber nutzen, die wir dringend für die Bewältigung unserer sozialen und ökologischen Zukunftsaufgaben benötigen.
    8230 Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 113. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1988
    Wetzel
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Neuhausen.

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    Rede von Friedrich Neuhausen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich weiß nicht, ob ich es schaffe, schneller als Herr Kuhlwein zu sprechen, aber ich muß das, denn ich habe viel weniger Zeit. Ich schaffe es nicht; ich will es einmal versuchen.
    So wie Herr Wetzel kann ich nicht sprechen, meine Damen und Herren, denn das geht eigentlich am Thema vorbei.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Wir haben es mit der Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage zu tun. Da ist von Perspektive die Rede. Zum Schluß war auch bei Herrn Wetzel von Perspektive die Rede, aber in eine falsche Richtung.

    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP)

    Meine Damen und Herren, die FDP hat in ihrem bildungspolitischen Programm in Wiesbaden kürzlich die Forderung erneuert, die Stellung der Fachhochschulen in unserem System unterschiedlicher Hochschularten, das der Vielfalt der Berufswelt und der wissenschaftlichen Aufgaben und den dadurch bedingten differenzierten Möglichkeiten der Lehre, des Studiums und der Forschung entspricht, zu stärken. Ich glaube, die Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage macht eben unter realistischen Voraussetzungen sehr eindrucksvoll deutlich, daß ihr Konzept und auch ihr Handeln dieser Forderung entsprechen. Das begrüßen wir ausdrücklich.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Die Antwort macht aber auch klar, welches komplizierte Zusammenspiel von Zuständigkeiten zwischen Bund und Ländern in vielen hier schon zur Sprache gekommenen wichtigen Einzelpunkten zu beachten ist.

    (Grünbeck [FDP]: Seltene Einsicht!)

    — Herr Kollege Grünbeck, es ist keine seltene Einsicht, sondern eine Selbstverständlichkeit, das zu beachten. — Dies ist übrigens ein Verhältnis — ich möchte das einmal ganz ernst nehmen —, von dem mir auffällt, daß es sowohl die SPD, aber in viel stärkerem Maße noch Sie, Herr Kollege Wetzel, in einer unrealistischen Weise souverän überspringen, als gäbe es diese Zuständigkeiten eigentlich überhaupt nicht.

    (Kuhlwein [SPD]: Aber es gibt auch eine gesamtstaatliche Verantwortung!)

    Meine Damen und Herren, wer das aber alles realistisch berücksichtigt, wird der Bundesregierung die Anerkennung für die Konsequenz in der Verfolgung der berechtigten Anliegen — da machen mich die pflichtschuldigen Vorwürfe gar nicht irre — ebensowenig versagen können wie ihren erfolgreichen Bemühungen in der Frage der Anerkennung der Abschlüsse in der Europäischen Gemeinschaft. Ich muß das etwas allgemein zusammenfassen, weil die Zeit nicht mehr hergibt.
    Ein wenig ähnelt das, was hier von der Opposition gesagt wird, der Methode Igel in Buxtehude, wo dem Hasen die Mühe des Laufens alleine überlassen blieb, während die Igel bequem in ihrer Kritikerfurche saßen.

    (Beifall bei der FDP — Kuhlwein [SPD]: Reden Sie von Mümmelmann?)

    Was im Märchen aber pfiffig anmutet, Herr Kollege Kuhlwein, ist in der Politik durchaus sehr zweifelhaft, denn nichts ist leichter, als jeden Hinweis auf einen Erfolg, auf einen realistischen Schritt aus der Loge des Betrachters, mit einem Katalog neuer Zielvorstellungen zu diskreditieren. Die Bundesregierung — um auf Ihren Zwischenruf zurückzukommen — ist sehr viel widerstandsfähiger als der Hase zu Buxtehude.

    (Kastning [SPD]: Die ist nicht widerstandsfähig, die ist dickfellig!)

    Mümmelmann kommt übrigens bei Hermann Löns aus meiner Heimat, der Lüneburger Heide, vor. Das sollten Sie einmal nachlesen.

    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP)

    Aber ich habe den Eindruck, die Oppositionsigel dieser Tage sitzen über die ganzen Ackerfurchen verteilt herum und halten bei jedem Schritt, den einer tut, ein Bündel von Programmpunkten hoch, wodurch sie den Eindruck erwecken wollen, sie seien die eigentlichen Renner, was aber leicht zu durchschauen ist, vor allem wenn man, wie gesagt wurde, einen Blick in die Länder tut.
    Meine Damen und Herren, diese späte Stunde läßt nur allgemeine Feststellungen zu, die aber sehr deutlich unterstreichen sollen, daß wir die Bedeutung der Fachhochschulen im Rahmen des Hochschulsystems in den ihnen zugemessenen Aspekten hoch einschätzen.
    Ich möchte zum Schluß nur einige Punkte herausgreifen. Fachhochschulprofessoren, meine Damen und Herren, stehen, häufig weniger beachtet als bei den wissenschaftlichen Hochschulen, unter besonders harten Arbeitsbedingungen. Wir wollen, daß die Fachhochschulen für besonders qualifizierte Lehrkräfte attraktiv bleiben. Wir wollen, daß sich der hohe Einsatz öffentlicher Mittel sinnvoll auswirkt und in der Qualität der Ausbildung niederschlägt. Zu der oft verlangten Verbesserung der Situation der Fachhochschulprofessoren gehört auch die Verbesserung des Stellenschlüssels. Das wurde schon gesagt.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Hierzu hat der Deutsche Bundestag, wie wir alle wissen, die Bundesregierung in einer Entschließung aufgefordert, Verhandlungen mit den Ländern aufzunehmen. Davon ist auch in der Antwort auf die Große Anfrage die Rede. Wir wollen die Bundesregierung in ihren weiteren Bemühungen unterstützen.

    (Beifall bei der FDP)

    Ebenfalls in den Bereich der Kompetenzverteilung zwischen Bund und Ländern fällt die Frage der Förderung von Forschung und Entwicklung an den Fachhochschulen. Auch hierzu fordert das bildungspolitische Programm meiner Partei, das bisherige System der gemeinsamen Forschungsförderung von
    Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 113. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 1. Dezember 1988 8231
    Neuhausen
    Bund und Ländern durch ein Programm zur Förderung der Fachhochschulen zu ergänzen, das auf die spezifischen Bedürfnisse der angewandten Forschung und Entwicklung an den Fachhochschulen ausgerichtet ist.
    Ein letzter Satz, Frau Präsidentin. Daß dies alles unter dem Vorzeichen finanzpolitischer Realisierbarkeit steht, ist selbstverständlich. Die Möglichkeiten müssen aber weiter ernsthaft geprüft werden. Nicht nur das Licht hier am Rednerpult, sondern auch der schlimme Zustand meines Kehlkopfs im Augenblick macht es mir leider unmöglich, weiter fortzufahren.

    (Rixe [SPD]: Und die späte Zeit!)

    Aber der Herr Minister Möllemann wird in der Lage sein, das, was ich vergessen habe, noch nachzutragen.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Rixe [SPD]: Da wollen wir aufpassen!)