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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/85 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 85. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 16. Juni 1988 Inhalt: Zur Geschäftsordnung Kleinert (Marburg) GRÜNE 5717B Dr. Bötsch CDU/CSU 5718 A Jahn (Marburg) SPD 5718 C Wolfgramm (Göttingen) FDP 5718D Tagesordnungspunkt 1: Nachwahl eines Mitglieds der Parlamentarischen Kontrollkommission (Drucksache 11/2482) 5737 C Tagesordnungspunkt 2: a) Beratung des Berichts des Petitionsausschusses betr. Bitten und Beschwerden an den Deutschen Bundestag Die Tätigkeit des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestages im Jahre 1987 (Drucksache 11/2346) b) Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines ... Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 45 c) (Drucksache 11/983) c) Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes nach Artikel 45 c des Grundgesetzes (Drucksache 11/984) Dr. Pfennig CDU/CSU 5719D Frau Seuster SPD 5721B Frau Dr. Segall FDP 5723 B Präsident Dr. Jenninger 5726C, 5737 B Frau Nickels GRÜNE 5726 D Dr. Grünewald CDU/CSU 5729 A Fuchtel CDU/CSU 5730 A Frau Bulmahn SPD 5731 A Zeitlmann CDU/CSU 5732 D Jung (Limburg) CDU/CSU 5733 D Hiller (Lübeck) SPD 5734 B Frau Limbach CDU/CSU 5735 C Dr. Jahn, Parl. Staatssekretär BMJ . . . 5736 C Tagesordnungspunkt 3: a) Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ausweitung der Rechte der Jugendvertretungen und zur Weiterentwicklung in Jugend- und Auszubildendenvertretungen (Drucksachen 11/955, 11/2474) b) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Bildung von Jugend- und Auszubildendenvertretungen in den Betrieben (Drucksachen 11/1134, 11/2474) c) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dr. Miltner, Gerster (Mainz), Dr. Kappes, Regenspurger und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Hirsch, Lüder, Richter, Gries, Cronenberg (Arnsberg), Dr. Thomae, Heinrich, Wolfgramm (Göttingen) und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Bildung von Jugend- und Auszubildendenvertretungen in den Verwaltungen (Drucksachen 11/2264, 11/2480) Andres SPD 5738B, 5742 D Müller (Wesseling) CDU/CSU 5739 D Hoss GRÜNE 5740 B Dr. Thomae FDP 5741 A II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 85. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Juni 1988 Dr. Kappes CDU/CSU 5742 B Vogt, Parl. Staatssekretär BMA 5743 D Tagesordnungspunkt 4: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung von Vorschriften des Sozialgesetzbuches über die Übertragung, Verpfändung und Pfändung von Ansprüchen auf Sozialleistungen, zur Regelung der Verwendung der Versicherungsnummer und zur Änderung anderer Vorschriften (Erstes Gesetz zur Änderung des Sozialgesetzbuches) (Drucksachen 11/1004, 11/2460) Frau Limbach CDU/CSU 5745 C Haack (Extertal) SPD 5746 B Heinrich FDP 5747 B Hoss GRÜNE 5748 C Vogt, Parl. Staatssekretär BMA 5749 B Tagesordnungspunkt 5: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 1985 — Vorlage der Haushaltsrechnung und Vermögensrechnung des Bundes (Jahresrechnung 1985) und zu der Unterrichtung des Bundesrechnungshofes Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 1987 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung (einschließlich der Bemerkungen zur Jahresrechnung des Bundes 1985) (Drucksachen 10/6753, 11/872, 11/2443) Zywietz FDP 5751 A Kühbacher SPD 5753 D Dr. Friedmann CDU/CSU 5756 C Frau Vennegerts GRÜNE 5758 D Deres CDU/CSU 5761 A Diller SPD 5762 C Dr. Schroeder (Freiburg) CDU/CSU . . . 5764 B Dr. Voss, Parl. Staatssekretär BMF . . . . 5765 D Tagesordnungspunkt 6: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen Nr. 53 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 24. Oktober 1936 über das Mindestmaß beruflicher Befähigung der Schiffsführer und Schiffsoffiziere auf Handelsschiffen (Drucksachen 11/1897, 11/2461) . . . 5766D Tagesordnungspunkt 7: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen Nr. 125 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 21. Juni 1966 über die Befähigungsnachweise der Fischer (Drucksachen 11/1898, 11/2464) 5767 A Tagesordnungspunkt 8: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Apotheker-Richtlinien der EG (85/432/EWG und 85/433/EWG) in deutsches Recht (Drucksachen 11/2028, 11/2481) Kühbacher SPD 5767 B Bauer CDU/CSU 5767 C Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Änderung der Immunitätsvorschriften (Beschluß des Deutschen Bundestages betreffend Aufhebung der Immunität von Mitgliedern des Bundestages gemäß Anlage 6 GO-BT) (Drucksache 11/2320) . 5767 D Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung: Aufhebbare Neunundfünfzigste Verordnung zur Änderung der Ausfuhrliste — Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung (Drucksachen 11/2151, 11/2374) 5768A Tagesordnungspunkt 11: Beratung der Sammelübersicht 65 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache 11/2433) . . . . 5768A Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Antrag auf Genehmigung zur Durchführung eines Strafverfahrens (Drucksache 11/2467) 5768 B Tagesordnungspunkt 13: a) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Plebiszit in Chile (Drucksache 11/2244) b) Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Plebiszit in Chile (Drucksache 11/2333) 5768 C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 85. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Juni 1988 III Tagesordnungspunkt 14: Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beseitigung nationalsozialistischer Unrechtsurteile (Drucksache 11/2344) . . 5768 C Tagesordnungspunkt 15: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Strukturreform im Gesundheitswesen (Gesundheits-Reformgesetz) (Drucksache 11/2493) 5768 C Tagesordnungspunkt 16: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Saibold und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verbot der Werbung für Tabak und Tabakerzeugnisse (Drucksache 11/1198 [neu]) 5768 D Tagesordnungspunkt 17: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Saibold und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verbot der Werbung für Alkohol (Drucksache 11/1199 [neu]) 5768D Tagesordnungspunkt 18: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Saibold und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verbot der Werbung für Zucker und Süßigkeiten mit Kindern und für Kinder (Drucksache 11/1200 [neu]) . . 5768D Tagesordnungspunkt 19: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Becker-Inglau, Dr. Hoffacker, Frau Männle, Mischnick, Frau Saibold, Schmidt, Frau Wilms-Kegel, Frau Würfel und der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und DIE GRÜNEN: Berichtspflicht zu den Erkrankungen Asthma und Aller gie (Drucksache 11/2494) 5768D Tagesordnungspunkt 20: Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Legislative Entschließung mit der Stellungnahme des Europäischen Parlaments zu den Vorschlägen der Kommission an den Rat für Richtlinien zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über I. Spritzverhinderungsvorrichtungen an bestimmten Kraftfahrzeugen und ihren Anhängern und II. seitliche Schutzvorrichtungen (Seitenschutz) bestimmter Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeuganhänger (Drucksache 11/2097) 5769 C Nächste Sitzung 5769 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 5771* A Anlage 2 Liste der Abgeordneten, die an der Nachwahl eines Mitglieds der Parlamentarischen Kontrollkommission teilgenommen haben 5771* B Anlage 3 Amtliche Mitteilungen 5772* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 85. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Juni 1988 5717 85. Sitzung Bonn, den 16. Juni 1988 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 84. Sitzung, Seite 5699 D: Das endgültige Ergebnis lautet richtig: Abgegebene Stimmen 317 (statt 316); davon ja: 37 nein: 280 (statt 279) Seite 5700 D: In die Namensliste der SPD ist der Name „Frau Ganseforth" einzufügen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein 17. 6. Dr. Bangemann 17. 6. Dr. Böhme (Unna) 17. 6. Frau Brahmst-Rock 17. 6. Dr. Dollinger 17. 6. Ebermann 17. 6. Ehmke 17. 6. Eimer (Fürth) 17. 6. Francke (Hamburg) 17. 6. Dr. Gautier 17. 6. Gerster (Mainz) 16. 6. Dr. Hauff 16. 6. Dr. Häfele 16. 6. Frau Dr. Hartenstein 17. 6. Hedrich 17. 6. Frau Hoffmann (Soltau) 17. 6. Jung (Düsseldorf) 17. 6. Jungmann 17. 6. Frau Kelly 17. 6. Kiechle 17. 6. Kittelmann ** 17. 6. Dr. Kohl 17. 6. Frau Luuk * 16. 6. Marschewski 16. 6. Meyer 16. 6. Dr. Niese 16. 6. Reuschenbach 17. 6. Dr. Riesenhuber 16. 6. Sauer (Salzgitter) 17. 6. Dr. Scheer** 17. 6. Frau Schilling 17. 6. Schröer (Mülheim) 17. 6. Seiters 17. 6. Frau Dr. Sonntag-Wolgast 17. 6. Steiner ** 17. 6. Frau Trenz 17. 6. Dr. Voigt (Northeim) 17. 6. Frau Wollny 17. 6. Frau Würfel 16. 6. *für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Liste der Abgeordneten, die an der Nachwahl eines Mitglieds der Parlamentarischen Kontrollkommission teilgenommen haben: CDU/CSU Austermann Bauer Bayha Dr. Becker (Frankfurt) Frau Berger (Berlin) Biehle Dr. Blank Dr. Blens Dr. Blüm Böhm (Melsungen) Börnsen (Bönstrup) Dr. Bötsch Bohl Bohlsen Anlagen zum Stenographischen Bericht Breuer Carstens (Emstek) Carstensen (Nordstrand) Clemens Dr. Czaja Dr. Daniels (Bonn) Frau Dempwolf Deres Dörflinger Doss Dr. Dregger Echternach Ehrbar Eigen Engelsberger Eylmann Dr. Faltlhauser Feilcke Dr. Fell Fellner Fischer (Hamburg) Dr. Friedmann Dr. Friedrich Fuchtel Funk (Gutenzell) Ganz (St. Wendel) Frau Geiger Geis Dr. von Geldern Gerstein Glos Dr. Göhner Dr. Götz Gröbl Dr. Grünewald Günther Dr. Häfele Harries Frau Hasselfeldt Haungs Hauser (Esslingen) Hauser (Krefeld) Freiherr Heereman von Zuydtwyck Frau Dr. Hellwig Helmrich Dr. Hennig Herkenrath Hinrichs Hinsken Höffkes Hörster Dr. Hoffacker Dr. Hornhues Frau Hürland-Büning Dr. Hüsch Dr. Jahn (Münster) Dr. Jenninger Dr. Jobst Jung (Limburg) Jung (Lörrach) Kalb Kalisch Dr.-Ing. Kansy Dr. Kappes Frau Karwatzki Dr. Köhler (Wolfsburg) Kolb Kossendey Kraus Krey Kroll-Schlüter Dr. Kronenberg Dr. Kunz (Weiden) Lamers Dr. Langner Lattmann Dr. Laufs Lemmrich Lenzer Frau Limbach Link (Diepholz) Link (Frankfurt) Linsmeier Lintner Dr. Lippold (Offenbach) Louven Lowack Lummer Maaß Frau Männle Magin Dr. Mahlo Dr. Meyer zu Bentrup Michels Dr. Möller Dr. Müller Müller (Wadern) Müller (Wesseling) Nelle Dr. Neuling Neumann (Bremen) Niegel Dr. Olderog Oswald Frau Pack Pfeffermann Pfeifer Dr. Pfennig Dr. Pohlmeier Dr. Probst Rawe Regenspurger Repnik Frau Roitzsch (Quickborn) Dr. Rose Rossmanith Roth (Gießen) Rühe Dr. Rüttgers Ruf Sauer (Stuttgart) Sauter (Epfendorf) Dr. Schäuble Scharrenbroich Schartz (Trier) Scheu Schmidbauer Dr. Schneider (Nürnberg) Freiherr von Schorlemer Schreiber Dr. Schroeder (Freiburg) Schulhoff Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd) Schulze (Berlin) Schwarz Seehofer Seesing Spilker Spranger Dr. Sprung Dr. Stark (Nürtingen) Dr. Stavenhagen Dr. Stercken Straßmeir Strube Stücklen Susset Tillmann Dr. Uelhoff Uldall Dr. Unland Fräu Verhülsdonk Vogel (Ennepetal) Vogt (Duren) Dr. Vondran Dr. Voss Dr. Waffenschmidt Dr. Waigel 5772* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 85. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Juni 1988 Graf von Waldburg-Zeil Dr. Warrikoff Dr. von Wartenberg Weirich Weiß (Kaiserslautern) Werner (Ulm) Frau Will-Feld Wilz Wimmer (Neuss) Windelen Frau Dr. Wisniewski Wissmann Dr. Wittmann Würzbach Dr. Wulff Zeitlmann Zierer Dr. Zimmermann Zink SPD Frau Adler Andres Bachmaier Bamberg Becker (Nienberge) Frau Becker-Inglau Börnsen (Ritterhude) Brück Büchner (Speyer) Dr. von Bülow Frau Bulmahn Buschfort Frau Conrad Conradi Frau Dr. Däubler-Gmelin Diller Frau Dr. Dobberthien Duve Dr. Ehrenberg Dr. Emmerlich Fischer (Homburg) Frau Ganseforth Gansel Frau Dr. Götte Großmann Grunenberg Dr. Haack Haack (Extertal) Frau Hämmerle Dr. Hauchler Heimann Heyenn Hiller (Lübeck) Ibrügger Jahn (Marburg) Dr. Jens Kastning Kiehm Kißlinger Kolbow Koltzsch Kühbacher Lambinus Lohmann (Witten) Frau Dr. Martiny-Glotz Frau Matthäus-Maier Menzel Dr. Mertens (Bottrop) Dr. Mitzscherling Müller (Düsseldorf) Müller (Pleisweiler) Müller (Schweinfurt) Müntefering Nagel Frau Dr. Niehuis Dr. Nöbel Frau Odendahl Oesinghaus Oostergetelo Paterna Pauli Dr. Penner Peter (Kassel) Pfuhl Porzner Reimann Frau Renger Reuter Rixe Schäfer (Offenburg) Dr. Scheer Scherrer Schluckebier Frau Schmidt (Nürnberg) Schmidt (Salzgitter) Dr. Schmude Schütz Seidenthal Frau Seuster Sielaff Sieler (Amberg) Singer Frau Dr. Skarpelis-Sperk Dr. Soell Dr. Sperling Stahl (Kempen) Frau Steinhauer Stiegler Stobbe Frau Dr. Timm Toetemeyer Urbaniak Vahlberg Dr. Vogel Wartenberg (Berlin) Weiermann Weisskirchen (Wiesloch) Dr. Wernitz Westphal Frau Weyel Dr. Wieczorek Wiefelspütz von der Wiesche Wimmer (Neuötting) Dr. de With Wittich Zander FDP Beckmann Cronenberg (Arnsberg) Engelhard Frau Folz-Steinacker Funke Gattermann Gries Grünbeck Grüner Frau Dr. Hamm-Brücher Heinrich Dr. Hirsch Dr. Hitschler Irmer Kohn Dr.-Ing. Laermann Dr. Graf Lambsdorff Lüder Mischnick Neuhausen Nolting Richter Rind Ronneburger Schäfer (Mainz) Frau Dr. Segall Frau Seiler-Albring Dr. Solms Dr. Thomae Timm Dr. Weng (Gerlingen) Wolfgramm (Göttingen) Zywietz DIE GRÜNEN Brauer Frau Flinner Frau Garbe Frau Hensel Frau Hillerich Kleinert (Marburg) Dr. Knabe Kreuzeder Dr. Lippelt (Hannover) Frau Nickels Frau Oesterle-Schwerin Frau Saibold Schily Frau Schoppe Sellin Stratmann Frau Unruh Frau Vennegerts Weiss (München) Frau Wilms-Kegel Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 10. Juni 1988 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen: Gesetz über die siebzehnte Anpassung der Leistungen nach dem Bundesversorgungsgesetz (KOV-Anpassungsgesetz 1988 — KOVAnpG 1988) Elftes Gesetz zur Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetz (11. BAföGÄndG) Gesetz zu dem Abkommen vom 26. März 1987 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen Gesetz zu dem Abkommen vom 2. Juni 1987 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik Bulgarien zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen Gesetz zu dem Protokoll Nr. 6 vom 28. April 1983 zur Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten über die Abschaffung der Todesstrafe Gesetz zu dem Abkommen vom 22. Oktober 1986 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Haftung gegenüber Dritten auf dem Gebiet der Kernenergie Gesetz zu den Änderungen vom 22. November 1980, 13. August 1982, 15. Juli 1983, 20. Oktober 1985 und 19. April 1986 der Anlage 1 und vom 28. Oktober 1980 und 20. Januar 1985 der Anlage 3 des Übereinkommens vom 1. September 1970 über internationale Beförderungen leicht verderblicher Lebensmittel und über die besonderen Beförderungsmittel, die für diese Beförderungen zu verwenden sind (Gesetz zur Änderung der Anlagen 1 und 3 des ATP-Übereinkommens) Der Bundesrat hat zum Gesetz über die siebzehnte Anpassung der Leistungen nach dem Bundesversorgungsgesetz (KOV-Anpassungsgesetz 1988 — KOVAnpG 1988) folgende Entschließung gefaßt: In ihrer Regierungserklärung vom 18. März 1987 hat die Bundesregierung der Kriegsopferversorgung einen besonders hohen Rang im Rahmen der sozialen Sicherung zugesprochen und die Absicht geäußert, während der laufenden Legislaturperiode die Kriegsopferversorgung strukturell fortzuentwickeln. Die bisherigen Verbesserungen reichen nicht aus, um die Leistungen auf ein sozial ausgewogenes Niveau zu bringen. Der Bundesrat hat daher bereits in seiner Stellungnahme vom 18. März 1988 zum Entwurf eines Gesetzes über die siebzehnte Anpassung der Leistungen nach dem Bundesversorgungsgesetz (BR-Drucksache 53/88) mehrheitlich weitere Verbesserungen gefordert. Wegen des hohen Durchschnittsalters der versorgungsberechtigten Kriegsopfer dulden die im Sinne einer gerechteren Entschädigung notwendigen Verbesserungen im Leistungssystem des Bundesversorgungsgesetzes keinen weiteren Aufschub. Der Bundesrat bittet daher die Bundesregierung, nunmehr beim Entwurf eines Gesetzes über die achtzehnte Anpassung der Leistungen nach dem Bundesversorgungsgesetz zumindest die als besonders dringend empfundenen folgenden strukturellen Änderungen vorzunehmen: Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 85. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Juni 1988 5773* 1. Verdoppelung des Zeitraums, innerhalb dessen Pflegepersonen nach dem Tod des Pflegezulageempfängers Kuren erhalten können, 2. Wegfall der zeitlichen Einschränkung von Hilfen zur Weiterführung des Haushaltes im Rahmen der KriegsopferfürSorge, 3. Generelle Anrechnungsfreiheit und Unpfändbarkeit der Grundrente, 4. Einführung einer besonderen Ausgleichszulage für Witwen von Pflegezulageempfängern, 5. Besondere Erhöhung der Elternrente, 6. Erhöhung des Mindestzahlbetrages bei der Elternrente, 7. Weitere Anhebung der Abgeltungsquote beim Berufsschadensausgleich und beim Schadensausgleich. Der Bundesrat hat zum Elften Gesetz zur Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes (11. BAföGÄndG) folgende Entschließung gefaßt: 1. Der Bundesrat hatte in seiner Stellungnahme zum Entwurf eines Elften Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes vom 6. November 1987 (Drucksache 381/87 [Beschluß]) unter Ziffer 2 eine ergänzende Regelung vorgeschlagen, nach der bei der Gewährung des Bedarfs für auswärtige Unterbringung nicht auf die Wohnung eines Elternteiles abzustellen ist, der eine so nachhaltige Störung des Eltern-KindVerhältnisses herbeigeführt hat, daß eine Verweisung des Schülers auf die Wohnung dieses Elternteils unzumutbar ist. In der Gegenäußerung der Bundesregierung wurde der Anregung des Bundesrates widersprochen. Zwar hat der Bundestag den Formulierungsvorschlag des Bundesrates nicht übernommen. Er hat jedoch eine Ermächtigung eingefügt, den Bedarf für auswärtige Unterbringung aufgrund einer Rechtsverordnung auch in Fällen zu gewähren, in denen die Verweisung des Auszubildenden auf die Wohnung der Eltern aus schwerwiegenden sozialen Gründen unzumutbar ist. Diese Verordnungsermächtigung geht über das Anliegen des Bundesrates, bei einer gestörten Eltern-Kind-Beziehung untragbare Härten zu vermeiden, weit hinaus. Gleichwohl wird begrüßt, daß nun die rechtliche Möglichkeit gegeben ist, in den vom Bundesrat aufgegriffenen Fällen Abhilfe zu schaffen. Im Interesse der benachteiligten Betroffenen erwartet der Bundesrat, daß — unter Berücksichtigung der Auflage des Haushalts- ausschusses des Deutschen Bundestages — möglichst rasch im Laufe des Jahres 1989 von der Verordnungsermächtigung Gebrauch gemacht wird. Damit die finanziellen Auswirkungen übersehbar und gering bleiben, sollte sich die zu treffende Neuregelung auf die vom Bundesrat beschriebenen Härtefälle beschränken. 2. Der Bundesrat hat in seiner Stellungnahme zum Entwurf eines 11. BAföG-Änderungsgesetzes unter Ziffer 8 weiter auf seinen Beschluß vom gleichen Tage zum Zweiten Bericht der Bundesregierung über die Erfahrungen bei der Durchführung der Verordnung über den leistungsabhängigen Teilerlaß von Ausbildungsförderungsdarlehen (Drucksache 253/87 [Beschluß]) hingewiesen. Er hat damit nochmals zum Ausdruck gebracht, daß die dort aufgezeigten Bedenken nicht nur gegen die geltenden Regelungen über den leistungsabhängigen Teilerlaß, sondern weitgehend auch gegen die im vorgenannten Zweiten Bericht bereits angesprochene und im Entwurf eines 11. BAföG-Änderungsgesetzes vorgesehene Änderung dieser Regelungen bestehen. Die Gegenäußerung der Bundesregierung gibt Veranlassung, auf den Beschluß des Bundesrates vom 6. November 1987 nochmals hinzuweisen. Die Bundesregierung wird aufgefordert, bei der nächsten Novellierung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes Lösungen zu unterbreiten, die nicht zu den aufgezeigten Problemen führen. Dabei sollen die Vorschläge des Beirates für Ausbildungsförderung berücksichtigt werden. Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß sie die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen haben: Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 11/1656 Nr. 3.6 Drucksache 11/2198 Nr. 2.2-2.4 Drucksache 11/2266 Nr. 2.3-2.10 Ausschuß für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit Drucksache 11/1998 Nr. 2.7, 2.8 Ausschuß für Forschung und Technologie Drucksache 11/1938 Nr. 11 Drucksache 11/2089 Nr. 33, 34 Ausschuß für wirtschaftliche Zusammenarbeit Drucksache 11/2198 Nr. 2.11
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    Rede von Dr. Conrad Schroeder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Mit der Steuerreform 1990 werden die Bürger nicht nur in einer ganz großartigen Weise durch diese Regierung und die sie tragende Koalition entlastet,

    (Lachen bei der SPD)

    sondern das Steuerrecht wird auch hier grundlegend verbessert.

    (Bohl [CDU/CSU]: Sehr gut!)

    Die Grundsätze der Gleichmäßigkeit und der Gerechtigkeit der Besteuerung werden auch dank hervorragender Vorarbeiten des Bundesrechnungshofs in diese Steuerreform eingearbeitet. Die Arbeiten des Bundesrechnungshofs tragen bei dieser Steuerreform in vielfältiger Weise Früchte. Ich will hier nur einiges erwähnen. Zum Beispiel wäre die Einführung der kleinen Kapitalertragsteuer ohne die jahrelangen Vorarbeiten des Bundesrechnungshofs kaum begründbar gewesen. Hier geht es um einen Tatbestand von mehr Gerechtigkeit und mehr Gleichmäßigkeit.
    Das gleiche gilt auch für die Arbeitnehmerrabatte in der Automobilindustrie. Hier gibt es sehr subtile Feststellungen des Bundesrechnungshofs, welche Rabatte gewährt werden, nämlich bis zu 21,5 %. Dagegen haben wir überhaupt nichts. In etwa 140 000 Fällen im Jahr wird an Arbeitnehmer zum Teil auch an Ruheständler, ein Rabatt auf den Listenpreis gewährt, ohne daß bisher steuerliche Konsequenzen gezogen werden.
    Erstmals durch diese hervorragende Steuerreform 1990 wird eine Regelung herbeigeführt, mit der bundesweit in allen Bereichen von geldwertem Vorteil gleiches Recht geschaffen wird. Die Bundesregierung hat aus dem Bericht des Bundesrechnungshofs entsprechende Konsequenzen gezogen. Von der Rabattgewährung in der Automobilindustrie über den Haustrunk in der Getränkeindustrie, Freizigaretten, Freiflüge bei den Luftfahrtunternehmen bis hin zu den Bedienungsgeldern beispielsweise in der Gastronomie gibt es künftig einen einheitlichen Freibetrag von 2 400 DM. Das ist steuerliche Gerechtigkeit und steuerliche Gleichmäßigkeit, auch dank der hervorragenden Vorarbeit und der Feststellungen des Bundesrechnungshofs. Jetzt haben wir die gesetzgebungsmäßige Umsetzung.
    Ich möchte aus der Fülle der Feststellungen des Bundesrechnungshofs nur noch einen Bereich herausgreifen, der hier schon mehrfach angesprochen worden ist. In besonderem Maße konzentriert sich die öffentliche Kritik auf die Bautätigkeit der öffentlichen Hand. Der Bund der Steuerzahler, der vom Kollegen Friedmann ebenfalls schon erwähnt wurde, hat besonders schonungslose und harte Worte gefunden. Er hat in einem sogenannten Schwarzbuch von teuren Fehlplanungen, von „Bauskandalen, Pfusch und Murks" und von dem bekannten Dezemberfieber gesprochen und Bund, Ländern und Gemeinden gemeinsam eine sinnlose Vergeudung von Steuergeldern vorgeworfen.
    Ich will nicht in dieser blumenreichen und kantigen Sprache des Bundes der Steuerzahler fortfahren, sondern ich möchte mich wieder mehr der nüchternen Sprache und den Feststellungen im Bericht des Bundesrechnungshofes zuwenden. Aber auch da kommt man ja nicht daran vorbei, die Dinge beim Namen zu nennen.
    Es ist ja noch in aller guter Erinnerung die letztjährige Diskussion um die Kostensteigerungen beim Gästehaus der Bundesregierung auf dem Petersberg. Und schon wird mit der angekündigten Kostensteigerung beim Plenarsaal des Deutschen Bundestages um etwa 50 % — von 141 Millionen DM auf 210, 220 Millionen DM — ein neues Ärgernis des Jahres sichtbar. Weit weniger bekannte Bauwerke sind vom Bundesrechnungshof aufgelistet worden und müssen Gegenstand der Kritik sein.
    Von einem bekannten Architekten stammt der Satz: Bauen ist ein Prozeß, und zwar ein dynamischer. Das mag ja vielleicht stimmen, aber dieser Prozeß darf nicht auf Kosten der Steuerzahler gehen.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Der Rechnungshof hat deshalb im jüngsten Bericht die Bundesbauverwaltung unmißverständlich darauf hingewiesen, daß wirtschaftliche Bauplanung und Baudurchführung auch in der staatlichen Bauverwaltung kein Fremdwort sein darf.



    Dr. Schroeder (Freiburg)

    Kostensteigerungen im Baubereich werden fast als ein unvorhersehbares Schicksal angesehen. Was sich aber hinter der Prüfungsbemerkung des Rechnungshofes — ich zitiere — „Beeinflussung der Wettbewerbsergebnisse für Bauleistungen" verbirgt, ist kein Schicksalsschlag, sondern ein Tiefschlag gegen die Steuerzahler. Diese Prüfungsbemerkung liest sich gleichsam wie aus einem „Handbuch der Mafia" — als stellvertretender Vorsitzender der deutsch-italienischen Parlamentariergesellschaft möchte ich sagen, daß sich dahinter keine ausländerfeindliche Kritik verbirgt; man müßte also sagen: aus einem „Handbuch der deutschen Mafia" — : Wie werde ich ohne Arbeit am schnellsten reich?
    Bundesweit ist nach den Feststellungen des Bundesrechnungshofes inzwischen ein Modell möglich geworden, für das in einem Fall gegen die Beteiligten bereits hohe Haftstrafen verhängt wurden. Heute ist ja gefragt worden, warum es nicht ein Anklagerecht des Rechnungshofes gibt. Die Staatsanwaltschaft langt dort, wo es notwendig ist, ganz offensichtlich zu, weil sie auch die Berichte des Bundesrechnungshofes aufmerksam liest. Hier sind ganz offensichtlich Angebote im Zusammenwirken mit nachgeordneten Beamten einer Bauverwaltung nachträglich frisiert worden. Meine Fraktion erwartet, daß in allen einschlägigen anhängigen staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahren in einer ähnlichen Weise lückenlos aufgeklärt wird.
    Außerhalb des gemeinsam organisierten Betrugs hat aber auch mangelnde Sorgfalt innerhalb nachgeordneter Behörden der Bauverwaltung Vorschub dafür geleistet, daß im Vergabeverfahren Bieter ihre Angebote so gestaltet haben — ich zitiere aus dem Rechnungshofbericht — , daß nach Bekanntwerden der Wettbewerbsergebnisse Veränderungen zu ihren Gunsten vorgenommen werden konnten. Es ist schlechterdings unglaublich — aber wahr — , daß bei öffentlichen Ausschreibungen inzwischen folgende Verfahren entwickelt worden sind, und zwar nicht nur in Einzelfällen — so der Rechnungshof — : Erstens. Einzelne Blätter der Leistungsverzeichnisse werden doppelt mit jeweils unterschiedlichen Preisangaben eingereicht und später je nach der Konkurrenzlage wieder ausgetauscht und entfernt.
    Zweitens. Einzelne Preisangaben werden entweder zunächst überhaupt unterlassen oder so geschrieben, daß nachträgliche Änderungen und Ergänzungen möglich sind, aus einer hochgestellten kleinen 0 eine 9 gemacht wird oder aus einem Strich eine 1, dann durch Hinzufügen von Schenkeln eine 7 oder eine 4.
    Drittens. Durch nachträgliches Setzen von Kommata werden Preise entweder verzehnfacht oder auf ein Zehntel verringert.

    (Deres [CDU/CSU]: Sagenhaft!)

    — Ja, es ist wirklich sagenhaft, Herr Kollege Deres. Schlamperei und Nachlässigkeit in Bauverwaltungen, nicht ordnungsgemäßes Verschließen dieser Angebotsunterlagen — es ist wirklich unglaublich und unerträglich. Das geht zum Schaden der Steuerzahler
    und zum Nachteil des Ansehens der Bauverwaltungen.

    (Dr. Weng [Gerlingen] [FDP]: Skandalös!)

    Abgegebene Angebote müssen so gesichert werden, daß nachträgliche Manipulationen wasserdicht ein für allemal ausgeschlossen werden.

    (Dr. Friedmann [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Es wäre hier noch vieles vorzutragen. Obwohl ich noch Zeit habe, will ich — auch im Hinblick auf das Mittagessen und die beginnende Haushaltsausschußsitzung um 14 Uhr — auf dieses interessante Beispiel der Überwachung durch ein Zollboot an der innerdeutschen Grenze nicht weiter eingehen. Das ist auch noch eine Lektüre wert. Wir bekommen ja hoffentlich, Herr Staatssekretär, hierzu noch einen guten und informativen Bericht.
    Ich möchte abschließend dem Bundesrechnungshof für die ausgeübte Kontrollfunktion zur Unterstützung des Parlaments ein weiteres Mal Dank sagen. Ich möchte mich bei den Beamten, vor allem bei dem Herrn Präsidenten des Rechnungshofes bedanken, aber auch den Kolleginnen und Kollegen, vor allem dem Vorsitzenden des Rechnungsprüfungsausschusses für die kooperative Zusammenarbeit Dank sagen.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei der SPD)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen, Herr Dr. Voss.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Friedrich Voss


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Bundeshaushalt 1985 — der dritte in der vollen Verantwortung dieser Bundesregierung — setzt die Ende 1982 begonnene Entwicklung konsequent fort. Herr Kollege Zywietz hat bereits die guten Daten hier eingeführt, so daß ich mir das wegen der Zeit ersparen kann.
    Der Haushalt 1985 ist ein weiterer Schritt auf dem langen Weg der Konsolidierung der Staatsfinanzen zu dem beharrlich verfolgten Ziel der Absenkung des Staatsanteils am Bruttosozialprodukt, der sogenannten Staatsquote. Eine niedrige Staatsquote kann nur durch Sparsamkeit bei den öffentlichen Ausgaben erreicht werden. Sie gibt Raum für mehr private Initiativen und ist unabdingbare Voraussetzung für eine dauerhafte Entlastung der Bürger von Steuern und öffentlichen Abgaben.
    Die generelle finanzpolitische Linie ist im Haushalt 1985 konsequent verwirklicht worden. Selbstverständlich reicht das alleine nicht aus. Der Bürger hat ein Recht darauf, daß die Verwaltung den Haushalt auch im Detail präzise und nach den geltenden Rechtsvorschriften vollzieht. Im großen und ganzen ist das — wie auch in den Vorjahren — untadelig geschehen.
    Bei der verwaltungsmäßigen Ausführung eines Haushaltes mit über 250 Milliarden DM Volumen werden Fehler gemacht. Leider, muß ich sagen, aber



    Parl. Staatssekretär Dr. Voss
    das liegt in der Natur des menschlichen Tuns. Aber die Fehler müssen erkannt, diskutiert, bewertet und in Zukunft vermieden werden.
    Der Bundesrechnungshof hat die Haushaltsführung und die Haushaltsrechnung der Bundesregierung für das Jahr 1985 sorgfältig geprüft und seine zustimmenden wie auch seine kritischen Bemerkungen in gewohnt sachlicher und sachverständiger Weise formuliert und zur parlamentarischen Beratung vorgelegt. Sorgfältige und unnachgiebige Beratungen im Rechnungsprüfungsausschuß führen im Ergebnis dazu, daß die Verwaltung aus den Beanstandungen die notwendigen Konsequenzen zieht. Vielfach werden sich Verbesserungen allerdings erst mit Wirkung für die Zukunft erreichen lassen. Dennoch ist es wichtig, daß sich die Verwaltung bei der Erfüllung ihrer Aufgaben der ihr jedem Bürger gegenüber obliegenden Pflicht zu sparsamen Bewirtschaftung der Ausgaben bewußt ist und auch bei der Erhebung der dem Staat zustehenden Einnahmen sorgfältig und gewissenhaft vorgeht.
    In den letzten Wochen ist die Neuregelung der Besteuerung geldwerter Vorteile aus Dienstverhältnissen in großer Breite in der Öffentlichkeit behandelt worden. Auf -den hier bestehenden Handlungsbedarf hatte der Bundesrechnungshof in seinen Bemerkungen zur Jahresrechnung des Bundes 1985 im Oktober 1987 hingewiesen. Sie, Herr Kollege Friedmann, und Sie, Herr Kollege Schroeder, haben diesen Punkt hier bereits angesprochen.
    Nicht alle kritischen Anmerkungen des Bundesrechnungshofes konnten bei den Beratungen im Rechnungsprüfungsausschuß bisher abschließend behandelt werden. Einige bedürfen weiterer Aufklärung und erneuter Beratung. Dazu gehört auch die Frage der Unterbringung von Beamten des Grenzaufsichtsdienstes an der Grenze zur DDR, die hier auch heute von Herrn Kollegen Zywietz und Herrn Kollegen Schroeder angesprochen worden ist. Ich halte es nicht für sinnvoll, den hier noch anstehenden Beratungen im Rechnungsprüfungsausschuß vorzugreifen. Deshalb beschränke ich mich jetzt nur auf eine kurze Anmerkung: Für den Einsatz der Beamten des Grenzaufsichtsdienstes der Zollverwaltung sind in vielen Jahren bestimmte taktische Konzepte entwickelt worden, die sich letztlich bewährt haben. Die Unterbringung der Beamten muß diesem Konzept Rechnung tragen. Dabei ist dem Gebot der Wirtschaftlichkeit sowohl von den Behörden vor Ort als auch in der Aufsichtsinstanz Rechnung zu tragen.
    Sie, Herr Kollege Kühbacher, haben eben die Steigerungsrate bei den Zinsen angesprochen, die wir festzustellen haben. Ich darf Ihnen einmal vorhalten, Herr Kollege Kühbacher, daß wir 1969 bei den Zinsen eine Quote von 2,7 % der Gesamtausgaben hatten, und 1982 waren es 9 %. In diesen dreizehn Jahren wurde der Grundstein für diese überdimensionale Steigerung gelegt, die Sie eben auf die Jahre ab 1982 oder 1983 zu verschieben versuchten. Hier liegt nicht das Problem. Das Problem liegt in den dreizehn Jahren vorher.

    (Kühbacher [SPD]: Wir haben nie behauptet, daß wir das zurückfahren wollen, Sie haben das gemacht!)

    Meine Damen und Herren, Rechnungsprüfungsausschuß und Haushaltsausschuß haben nach Anhörung der beteiligten Bundesminister in ausführlichen Beratungen dem Parlament vorgeschlagen, der Bundesregierung auf der Grundlage der Prüfungsbemerkungen des Bundesrechnungshofes eine ordnungsmäßige Haushalts- und Wirtschaftsführung im Jahre 1985 zu bescheinigen. Diese Form parlamentarischer Finanzkontrolle mit deutlich vorgetragener und dennoch zukunftsweisender Kritik hat zu dem hohen Ansehen beigetragen, das die Staatsverwaltung als Teil der demokratischen Verfassungsordnung der Bundesrepublik Deutschland in der Welt genießt. Meine Damen und Herren, daher danke ich allen am Prüfungs- und Entlastungsverfahren beteiligten Politikern und Bediensteten im Namen der Bundesregierung für ihre tatkräftige Mithilfe und bitte das Hohe Haus um Entlastung für das Haushaltsjahr 1985.
    Danke sehr.

    (Zander [SPD]: Schweren Herzens!)