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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/85 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 85. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 16. Juni 1988 Inhalt: Zur Geschäftsordnung Kleinert (Marburg) GRÜNE 5717B Dr. Bötsch CDU/CSU 5718 A Jahn (Marburg) SPD 5718 C Wolfgramm (Göttingen) FDP 5718D Tagesordnungspunkt 1: Nachwahl eines Mitglieds der Parlamentarischen Kontrollkommission (Drucksache 11/2482) 5737 C Tagesordnungspunkt 2: a) Beratung des Berichts des Petitionsausschusses betr. Bitten und Beschwerden an den Deutschen Bundestag Die Tätigkeit des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestages im Jahre 1987 (Drucksache 11/2346) b) Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines ... Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 45 c) (Drucksache 11/983) c) Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes nach Artikel 45 c des Grundgesetzes (Drucksache 11/984) Dr. Pfennig CDU/CSU 5719D Frau Seuster SPD 5721B Frau Dr. Segall FDP 5723 B Präsident Dr. Jenninger 5726C, 5737 B Frau Nickels GRÜNE 5726 D Dr. Grünewald CDU/CSU 5729 A Fuchtel CDU/CSU 5730 A Frau Bulmahn SPD 5731 A Zeitlmann CDU/CSU 5732 D Jung (Limburg) CDU/CSU 5733 D Hiller (Lübeck) SPD 5734 B Frau Limbach CDU/CSU 5735 C Dr. Jahn, Parl. Staatssekretär BMJ . . . 5736 C Tagesordnungspunkt 3: a) Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ausweitung der Rechte der Jugendvertretungen und zur Weiterentwicklung in Jugend- und Auszubildendenvertretungen (Drucksachen 11/955, 11/2474) b) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Bildung von Jugend- und Auszubildendenvertretungen in den Betrieben (Drucksachen 11/1134, 11/2474) c) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dr. Miltner, Gerster (Mainz), Dr. Kappes, Regenspurger und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Hirsch, Lüder, Richter, Gries, Cronenberg (Arnsberg), Dr. Thomae, Heinrich, Wolfgramm (Göttingen) und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Bildung von Jugend- und Auszubildendenvertretungen in den Verwaltungen (Drucksachen 11/2264, 11/2480) Andres SPD 5738B, 5742 D Müller (Wesseling) CDU/CSU 5739 D Hoss GRÜNE 5740 B Dr. Thomae FDP 5741 A II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 85. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Juni 1988 Dr. Kappes CDU/CSU 5742 B Vogt, Parl. Staatssekretär BMA 5743 D Tagesordnungspunkt 4: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung von Vorschriften des Sozialgesetzbuches über die Übertragung, Verpfändung und Pfändung von Ansprüchen auf Sozialleistungen, zur Regelung der Verwendung der Versicherungsnummer und zur Änderung anderer Vorschriften (Erstes Gesetz zur Änderung des Sozialgesetzbuches) (Drucksachen 11/1004, 11/2460) Frau Limbach CDU/CSU 5745 C Haack (Extertal) SPD 5746 B Heinrich FDP 5747 B Hoss GRÜNE 5748 C Vogt, Parl. Staatssekretär BMA 5749 B Tagesordnungspunkt 5: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers der Finanzen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 1985 — Vorlage der Haushaltsrechnung und Vermögensrechnung des Bundes (Jahresrechnung 1985) und zu der Unterrichtung des Bundesrechnungshofes Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 1987 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung (einschließlich der Bemerkungen zur Jahresrechnung des Bundes 1985) (Drucksachen 10/6753, 11/872, 11/2443) Zywietz FDP 5751 A Kühbacher SPD 5753 D Dr. Friedmann CDU/CSU 5756 C Frau Vennegerts GRÜNE 5758 D Deres CDU/CSU 5761 A Diller SPD 5762 C Dr. Schroeder (Freiburg) CDU/CSU . . . 5764 B Dr. Voss, Parl. Staatssekretär BMF . . . . 5765 D Tagesordnungspunkt 6: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen Nr. 53 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 24. Oktober 1936 über das Mindestmaß beruflicher Befähigung der Schiffsführer und Schiffsoffiziere auf Handelsschiffen (Drucksachen 11/1897, 11/2461) . . . 5766D Tagesordnungspunkt 7: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen Nr. 125 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 21. Juni 1966 über die Befähigungsnachweise der Fischer (Drucksachen 11/1898, 11/2464) 5767 A Tagesordnungspunkt 8: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Apotheker-Richtlinien der EG (85/432/EWG und 85/433/EWG) in deutsches Recht (Drucksachen 11/2028, 11/2481) Kühbacher SPD 5767 B Bauer CDU/CSU 5767 C Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Änderung der Immunitätsvorschriften (Beschluß des Deutschen Bundestages betreffend Aufhebung der Immunität von Mitgliedern des Bundestages gemäß Anlage 6 GO-BT) (Drucksache 11/2320) . 5767 D Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung: Aufhebbare Neunundfünfzigste Verordnung zur Änderung der Ausfuhrliste — Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung (Drucksachen 11/2151, 11/2374) 5768A Tagesordnungspunkt 11: Beratung der Sammelübersicht 65 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache 11/2433) . . . . 5768A Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Antrag auf Genehmigung zur Durchführung eines Strafverfahrens (Drucksache 11/2467) 5768 B Tagesordnungspunkt 13: a) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Plebiszit in Chile (Drucksache 11/2244) b) Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Plebiszit in Chile (Drucksache 11/2333) 5768 C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 85. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Juni 1988 III Tagesordnungspunkt 14: Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beseitigung nationalsozialistischer Unrechtsurteile (Drucksache 11/2344) . . 5768 C Tagesordnungspunkt 15: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Strukturreform im Gesundheitswesen (Gesundheits-Reformgesetz) (Drucksache 11/2493) 5768 C Tagesordnungspunkt 16: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Saibold und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verbot der Werbung für Tabak und Tabakerzeugnisse (Drucksache 11/1198 [neu]) 5768 D Tagesordnungspunkt 17: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Saibold und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verbot der Werbung für Alkohol (Drucksache 11/1199 [neu]) 5768D Tagesordnungspunkt 18: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Saibold und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verbot der Werbung für Zucker und Süßigkeiten mit Kindern und für Kinder (Drucksache 11/1200 [neu]) . . 5768D Tagesordnungspunkt 19: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Becker-Inglau, Dr. Hoffacker, Frau Männle, Mischnick, Frau Saibold, Schmidt, Frau Wilms-Kegel, Frau Würfel und der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und DIE GRÜNEN: Berichtspflicht zu den Erkrankungen Asthma und Aller gie (Drucksache 11/2494) 5768D Tagesordnungspunkt 20: Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Legislative Entschließung mit der Stellungnahme des Europäischen Parlaments zu den Vorschlägen der Kommission an den Rat für Richtlinien zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über I. Spritzverhinderungsvorrichtungen an bestimmten Kraftfahrzeugen und ihren Anhängern und II. seitliche Schutzvorrichtungen (Seitenschutz) bestimmter Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeuganhänger (Drucksache 11/2097) 5769 C Nächste Sitzung 5769 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 5771* A Anlage 2 Liste der Abgeordneten, die an der Nachwahl eines Mitglieds der Parlamentarischen Kontrollkommission teilgenommen haben 5771* B Anlage 3 Amtliche Mitteilungen 5772* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 85. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Juni 1988 5717 85. Sitzung Bonn, den 16. Juni 1988 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 84. Sitzung, Seite 5699 D: Das endgültige Ergebnis lautet richtig: Abgegebene Stimmen 317 (statt 316); davon ja: 37 nein: 280 (statt 279) Seite 5700 D: In die Namensliste der SPD ist der Name „Frau Ganseforth" einzufügen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Abelein 17. 6. Dr. Bangemann 17. 6. Dr. Böhme (Unna) 17. 6. Frau Brahmst-Rock 17. 6. Dr. Dollinger 17. 6. Ebermann 17. 6. Ehmke 17. 6. Eimer (Fürth) 17. 6. Francke (Hamburg) 17. 6. Dr. Gautier 17. 6. Gerster (Mainz) 16. 6. Dr. Hauff 16. 6. Dr. Häfele 16. 6. Frau Dr. Hartenstein 17. 6. Hedrich 17. 6. Frau Hoffmann (Soltau) 17. 6. Jung (Düsseldorf) 17. 6. Jungmann 17. 6. Frau Kelly 17. 6. Kiechle 17. 6. Kittelmann ** 17. 6. Dr. Kohl 17. 6. Frau Luuk * 16. 6. Marschewski 16. 6. Meyer 16. 6. Dr. Niese 16. 6. Reuschenbach 17. 6. Dr. Riesenhuber 16. 6. Sauer (Salzgitter) 17. 6. Dr. Scheer** 17. 6. Frau Schilling 17. 6. Schröer (Mülheim) 17. 6. Seiters 17. 6. Frau Dr. Sonntag-Wolgast 17. 6. Steiner ** 17. 6. Frau Trenz 17. 6. Dr. Voigt (Northeim) 17. 6. Frau Wollny 17. 6. Frau Würfel 16. 6. *für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Liste der Abgeordneten, die an der Nachwahl eines Mitglieds der Parlamentarischen Kontrollkommission teilgenommen haben: CDU/CSU Austermann Bauer Bayha Dr. Becker (Frankfurt) Frau Berger (Berlin) Biehle Dr. Blank Dr. Blens Dr. Blüm Böhm (Melsungen) Börnsen (Bönstrup) Dr. Bötsch Bohl Bohlsen Anlagen zum Stenographischen Bericht Breuer Carstens (Emstek) Carstensen (Nordstrand) Clemens Dr. Czaja Dr. Daniels (Bonn) Frau Dempwolf Deres Dörflinger Doss Dr. Dregger Echternach Ehrbar Eigen Engelsberger Eylmann Dr. Faltlhauser Feilcke Dr. Fell Fellner Fischer (Hamburg) Dr. Friedmann Dr. Friedrich Fuchtel Funk (Gutenzell) Ganz (St. Wendel) Frau Geiger Geis Dr. von Geldern Gerstein Glos Dr. Göhner Dr. Götz Gröbl Dr. Grünewald Günther Dr. Häfele Harries Frau Hasselfeldt Haungs Hauser (Esslingen) Hauser (Krefeld) Freiherr Heereman von Zuydtwyck Frau Dr. Hellwig Helmrich Dr. Hennig Herkenrath Hinrichs Hinsken Höffkes Hörster Dr. Hoffacker Dr. Hornhues Frau Hürland-Büning Dr. Hüsch Dr. Jahn (Münster) Dr. Jenninger Dr. Jobst Jung (Limburg) Jung (Lörrach) Kalb Kalisch Dr.-Ing. Kansy Dr. Kappes Frau Karwatzki Dr. Köhler (Wolfsburg) Kolb Kossendey Kraus Krey Kroll-Schlüter Dr. Kronenberg Dr. Kunz (Weiden) Lamers Dr. Langner Lattmann Dr. Laufs Lemmrich Lenzer Frau Limbach Link (Diepholz) Link (Frankfurt) Linsmeier Lintner Dr. Lippold (Offenbach) Louven Lowack Lummer Maaß Frau Männle Magin Dr. Mahlo Dr. Meyer zu Bentrup Michels Dr. Möller Dr. Müller Müller (Wadern) Müller (Wesseling) Nelle Dr. Neuling Neumann (Bremen) Niegel Dr. Olderog Oswald Frau Pack Pfeffermann Pfeifer Dr. Pfennig Dr. Pohlmeier Dr. Probst Rawe Regenspurger Repnik Frau Roitzsch (Quickborn) Dr. Rose Rossmanith Roth (Gießen) Rühe Dr. Rüttgers Ruf Sauer (Stuttgart) Sauter (Epfendorf) Dr. Schäuble Scharrenbroich Schartz (Trier) Scheu Schmidbauer Dr. Schneider (Nürnberg) Freiherr von Schorlemer Schreiber Dr. Schroeder (Freiburg) Schulhoff Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd) Schulze (Berlin) Schwarz Seehofer Seesing Spilker Spranger Dr. Sprung Dr. Stark (Nürtingen) Dr. Stavenhagen Dr. Stercken Straßmeir Strube Stücklen Susset Tillmann Dr. Uelhoff Uldall Dr. Unland Fräu Verhülsdonk Vogel (Ennepetal) Vogt (Duren) Dr. Vondran Dr. Voss Dr. Waffenschmidt Dr. Waigel 5772* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 85. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Juni 1988 Graf von Waldburg-Zeil Dr. Warrikoff Dr. von Wartenberg Weirich Weiß (Kaiserslautern) Werner (Ulm) Frau Will-Feld Wilz Wimmer (Neuss) Windelen Frau Dr. Wisniewski Wissmann Dr. Wittmann Würzbach Dr. Wulff Zeitlmann Zierer Dr. Zimmermann Zink SPD Frau Adler Andres Bachmaier Bamberg Becker (Nienberge) Frau Becker-Inglau Börnsen (Ritterhude) Brück Büchner (Speyer) Dr. von Bülow Frau Bulmahn Buschfort Frau Conrad Conradi Frau Dr. Däubler-Gmelin Diller Frau Dr. Dobberthien Duve Dr. Ehrenberg Dr. Emmerlich Fischer (Homburg) Frau Ganseforth Gansel Frau Dr. Götte Großmann Grunenberg Dr. Haack Haack (Extertal) Frau Hämmerle Dr. Hauchler Heimann Heyenn Hiller (Lübeck) Ibrügger Jahn (Marburg) Dr. Jens Kastning Kiehm Kißlinger Kolbow Koltzsch Kühbacher Lambinus Lohmann (Witten) Frau Dr. Martiny-Glotz Frau Matthäus-Maier Menzel Dr. Mertens (Bottrop) Dr. Mitzscherling Müller (Düsseldorf) Müller (Pleisweiler) Müller (Schweinfurt) Müntefering Nagel Frau Dr. Niehuis Dr. Nöbel Frau Odendahl Oesinghaus Oostergetelo Paterna Pauli Dr. Penner Peter (Kassel) Pfuhl Porzner Reimann Frau Renger Reuter Rixe Schäfer (Offenburg) Dr. Scheer Scherrer Schluckebier Frau Schmidt (Nürnberg) Schmidt (Salzgitter) Dr. Schmude Schütz Seidenthal Frau Seuster Sielaff Sieler (Amberg) Singer Frau Dr. Skarpelis-Sperk Dr. Soell Dr. Sperling Stahl (Kempen) Frau Steinhauer Stiegler Stobbe Frau Dr. Timm Toetemeyer Urbaniak Vahlberg Dr. Vogel Wartenberg (Berlin) Weiermann Weisskirchen (Wiesloch) Dr. Wernitz Westphal Frau Weyel Dr. Wieczorek Wiefelspütz von der Wiesche Wimmer (Neuötting) Dr. de With Wittich Zander FDP Beckmann Cronenberg (Arnsberg) Engelhard Frau Folz-Steinacker Funke Gattermann Gries Grünbeck Grüner Frau Dr. Hamm-Brücher Heinrich Dr. Hirsch Dr. Hitschler Irmer Kohn Dr.-Ing. Laermann Dr. Graf Lambsdorff Lüder Mischnick Neuhausen Nolting Richter Rind Ronneburger Schäfer (Mainz) Frau Dr. Segall Frau Seiler-Albring Dr. Solms Dr. Thomae Timm Dr. Weng (Gerlingen) Wolfgramm (Göttingen) Zywietz DIE GRÜNEN Brauer Frau Flinner Frau Garbe Frau Hensel Frau Hillerich Kleinert (Marburg) Dr. Knabe Kreuzeder Dr. Lippelt (Hannover) Frau Nickels Frau Oesterle-Schwerin Frau Saibold Schily Frau Schoppe Sellin Stratmann Frau Unruh Frau Vennegerts Weiss (München) Frau Wilms-Kegel Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 10. Juni 1988 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen: Gesetz über die siebzehnte Anpassung der Leistungen nach dem Bundesversorgungsgesetz (KOV-Anpassungsgesetz 1988 — KOVAnpG 1988) Elftes Gesetz zur Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetz (11. BAföGÄndG) Gesetz zu dem Abkommen vom 26. März 1987 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen Gesetz zu dem Abkommen vom 2. Juni 1987 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik Bulgarien zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen Gesetz zu dem Protokoll Nr. 6 vom 28. April 1983 zur Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten über die Abschaffung der Todesstrafe Gesetz zu dem Abkommen vom 22. Oktober 1986 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Haftung gegenüber Dritten auf dem Gebiet der Kernenergie Gesetz zu den Änderungen vom 22. November 1980, 13. August 1982, 15. Juli 1983, 20. Oktober 1985 und 19. April 1986 der Anlage 1 und vom 28. Oktober 1980 und 20. Januar 1985 der Anlage 3 des Übereinkommens vom 1. September 1970 über internationale Beförderungen leicht verderblicher Lebensmittel und über die besonderen Beförderungsmittel, die für diese Beförderungen zu verwenden sind (Gesetz zur Änderung der Anlagen 1 und 3 des ATP-Übereinkommens) Der Bundesrat hat zum Gesetz über die siebzehnte Anpassung der Leistungen nach dem Bundesversorgungsgesetz (KOV-Anpassungsgesetz 1988 — KOVAnpG 1988) folgende Entschließung gefaßt: In ihrer Regierungserklärung vom 18. März 1987 hat die Bundesregierung der Kriegsopferversorgung einen besonders hohen Rang im Rahmen der sozialen Sicherung zugesprochen und die Absicht geäußert, während der laufenden Legislaturperiode die Kriegsopferversorgung strukturell fortzuentwickeln. Die bisherigen Verbesserungen reichen nicht aus, um die Leistungen auf ein sozial ausgewogenes Niveau zu bringen. Der Bundesrat hat daher bereits in seiner Stellungnahme vom 18. März 1988 zum Entwurf eines Gesetzes über die siebzehnte Anpassung der Leistungen nach dem Bundesversorgungsgesetz (BR-Drucksache 53/88) mehrheitlich weitere Verbesserungen gefordert. Wegen des hohen Durchschnittsalters der versorgungsberechtigten Kriegsopfer dulden die im Sinne einer gerechteren Entschädigung notwendigen Verbesserungen im Leistungssystem des Bundesversorgungsgesetzes keinen weiteren Aufschub. Der Bundesrat bittet daher die Bundesregierung, nunmehr beim Entwurf eines Gesetzes über die achtzehnte Anpassung der Leistungen nach dem Bundesversorgungsgesetz zumindest die als besonders dringend empfundenen folgenden strukturellen Änderungen vorzunehmen: Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 85. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. Juni 1988 5773* 1. Verdoppelung des Zeitraums, innerhalb dessen Pflegepersonen nach dem Tod des Pflegezulageempfängers Kuren erhalten können, 2. Wegfall der zeitlichen Einschränkung von Hilfen zur Weiterführung des Haushaltes im Rahmen der KriegsopferfürSorge, 3. Generelle Anrechnungsfreiheit und Unpfändbarkeit der Grundrente, 4. Einführung einer besonderen Ausgleichszulage für Witwen von Pflegezulageempfängern, 5. Besondere Erhöhung der Elternrente, 6. Erhöhung des Mindestzahlbetrages bei der Elternrente, 7. Weitere Anhebung der Abgeltungsquote beim Berufsschadensausgleich und beim Schadensausgleich. Der Bundesrat hat zum Elften Gesetz zur Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes (11. BAföGÄndG) folgende Entschließung gefaßt: 1. Der Bundesrat hatte in seiner Stellungnahme zum Entwurf eines Elften Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes vom 6. November 1987 (Drucksache 381/87 [Beschluß]) unter Ziffer 2 eine ergänzende Regelung vorgeschlagen, nach der bei der Gewährung des Bedarfs für auswärtige Unterbringung nicht auf die Wohnung eines Elternteiles abzustellen ist, der eine so nachhaltige Störung des Eltern-KindVerhältnisses herbeigeführt hat, daß eine Verweisung des Schülers auf die Wohnung dieses Elternteils unzumutbar ist. In der Gegenäußerung der Bundesregierung wurde der Anregung des Bundesrates widersprochen. Zwar hat der Bundestag den Formulierungsvorschlag des Bundesrates nicht übernommen. Er hat jedoch eine Ermächtigung eingefügt, den Bedarf für auswärtige Unterbringung aufgrund einer Rechtsverordnung auch in Fällen zu gewähren, in denen die Verweisung des Auszubildenden auf die Wohnung der Eltern aus schwerwiegenden sozialen Gründen unzumutbar ist. Diese Verordnungsermächtigung geht über das Anliegen des Bundesrates, bei einer gestörten Eltern-Kind-Beziehung untragbare Härten zu vermeiden, weit hinaus. Gleichwohl wird begrüßt, daß nun die rechtliche Möglichkeit gegeben ist, in den vom Bundesrat aufgegriffenen Fällen Abhilfe zu schaffen. Im Interesse der benachteiligten Betroffenen erwartet der Bundesrat, daß — unter Berücksichtigung der Auflage des Haushalts- ausschusses des Deutschen Bundestages — möglichst rasch im Laufe des Jahres 1989 von der Verordnungsermächtigung Gebrauch gemacht wird. Damit die finanziellen Auswirkungen übersehbar und gering bleiben, sollte sich die zu treffende Neuregelung auf die vom Bundesrat beschriebenen Härtefälle beschränken. 2. Der Bundesrat hat in seiner Stellungnahme zum Entwurf eines 11. BAföG-Änderungsgesetzes unter Ziffer 8 weiter auf seinen Beschluß vom gleichen Tage zum Zweiten Bericht der Bundesregierung über die Erfahrungen bei der Durchführung der Verordnung über den leistungsabhängigen Teilerlaß von Ausbildungsförderungsdarlehen (Drucksache 253/87 [Beschluß]) hingewiesen. Er hat damit nochmals zum Ausdruck gebracht, daß die dort aufgezeigten Bedenken nicht nur gegen die geltenden Regelungen über den leistungsabhängigen Teilerlaß, sondern weitgehend auch gegen die im vorgenannten Zweiten Bericht bereits angesprochene und im Entwurf eines 11. BAföG-Änderungsgesetzes vorgesehene Änderung dieser Regelungen bestehen. Die Gegenäußerung der Bundesregierung gibt Veranlassung, auf den Beschluß des Bundesrates vom 6. November 1987 nochmals hinzuweisen. Die Bundesregierung wird aufgefordert, bei der nächsten Novellierung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes Lösungen zu unterbreiten, die nicht zu den aufgezeigten Problemen führen. Dabei sollen die Vorschläge des Beirates für Ausbildungsförderung berücksichtigt werden. Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß sie die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen haben: Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 11/1656 Nr. 3.6 Drucksache 11/2198 Nr. 2.2-2.4 Drucksache 11/2266 Nr. 2.3-2.10 Ausschuß für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit Drucksache 11/1998 Nr. 2.7, 2.8 Ausschuß für Forschung und Technologie Drucksache 11/1938 Nr. 11 Drucksache 11/2089 Nr. 33, 34 Ausschuß für wirtschaftliche Zusammenarbeit Drucksache 11/2198 Nr. 2.11
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    Rede von Christa Nickels


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es wurde schon von mehreren Kolleginnen und Kollegen gesagt, daß das letzte Jahr für uns ein Jahr der Veränderungen gewesen ist. Zum einen ist es — Frau Segall, da stimme ich Ihnen zu — für uns eine Erschwernis — Herr Präsident, man kann dafür einige sachliche Argumente anführen, aber es ist eine objektive Erschwernis unserer Arbeit — , daß das Ausschußbüro, so muß man sagen, jenseits der Schranken verwiesen worden ist, also über die Bahnschranken hinweg. Das ist auch rein technisch eine Schwierigkeit. Will man hinfahren, gehen garantiert irgendwann die Schranken herunter, wenn man zurückkommt, auch, was viel Zeit kostet, das ist also eine sehr ungünstige Lage, nicht allein durch die Auslagerung selber bedingt, sondern auch dadurch, wo sich dieses Haus befindet.
    Ich persönlich glaube, diesem Mißstand wird man auch durch die anstehende Vercomputerisierung



    trau Nickels
    — die ja von den anderen Fraktionen begrüßt wird, die wir allerdings nicht so positiv sehen — nicht abhelfen können.

    (Dr. Bötsch [CDU/CSU]: Schon Wilhelm II. wollte die Bahn in Bonn tieferlegen! 1906!)

    — Na ja, wir reden jetzt nicht von Wilhelm II., sondern vom Petitionsausschuß und von unseren Schwierigkeiten. Abgesehen von den Risiken der Computerisierung und dieser neuen Techniken, die bestehen und die auch hier sorgfältig abgewogen werden müssen, glaube ich nicht, daß dadurch der persönliche Kontakt zum Ausschußbüro ersetzt werden kann, der in den früheren Jahren da war und der auch sehr begrüßenswert war. Man konnte einmal kurz hinaufgehen und mit den Sachbearbeitern und Sachbearbeiterinnen reden; man lernte sich auch kennen, und dann ging das auf dem kleinen Dienstweg oft unheimlich fix. Das kann kein Computer, kein Bildschirm, kein schnelles Kabel ersetzen. Das ist ein großer Mangel, den, so glaube ich, wir alle sehr bedauern, und zwar zu Recht. Das können wir nicht ersetzen.
    Ein zweiter Punkt kennzeichnet die Tatsache, daß das vergangene Jahr eine Zeit des Wandels war. Es ist — das muß man sagen — eine Ära zu Ende gegangen, die sich an dem Namen von Frau Berger festmacht. Letztes Jahr haben wir diese Frau auch ziemlich lange gewürdigt. Davon will ich jetzt nicht noch einmal anfangen, aber mit dieser Ära war auch eine Fortentwicklung des Petitionsrechts verbunden. 1975, als sie den Vorsitz übernahm, wurde mit einer Reform des Petitionsrechts begonnen. Herr Vorsitzender Dr. Pfennig, Sie haben das letztes Jahr gewürdigt und haben gesagt, wir hätten diese Reform durchgeführt. Ich sage: Es ist eine steckengebliebene Reform gewesen; sie ist nicht zur Vollendung gekommen. Daran haben wir eigentlich schon die ganze Zeit zu knacken gehabt. Im Grunde genommen müßte heute eigentlich das eingelöst werden, was man schon 1975 an weitergehenden Vorstellungen debattiert hat.
    Das will ich vorab noch einmal betonen, auch weil Frau Dr. Segall eben auf die Minderheitenrechte hingewiesen hat. Betonen will ich es, weil man meistens meint, das sei eine Erfindung der GRÜNEN. Ich habe das, als ich mir Gedanken über eine Verbesserung des Petitionsrechts machte, lange Zeit auch geglaubt, aber so ist es nicht. Es ist viel länger vorher gedacht worden, interessanterweise von der damaligen Opposition, nämlich von der CDU.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Immer der Zeit voraus!)

    Sie hat sich damals vehement für Minderheitenrechte im Petitionsausschuß eingesetzt, und sie hat sich damals auch für eine Gleichbehandlung der persönlichen Beschwerden der Bürgerinnen und Bürger und der Bitten zur Gesetzgebung stark gemacht. Das sind Punkte, auf die wir gern zurückgreifen wollen. Wir glauben, daß es nötig ist, dies jetzt, nach so vielen Jahren, in die Tat umzusetzen und die Reform damit auch zu einem glücklichen Ende zu bringen, jedenfalls zu einer Zwischenbilanz; eine Weiterentwicklung ist ja immer möglich.
    Damals war die Vorlage eines Tätigkeitsberichts ein Novum. Mittlerweile ist das für uns selbstverständlich. Herr Dr. Pfennig, Sie haben letzes Jahr darauf hingewiesen, daß er 1979 zum erstenmal schriftlich vorgelegt wurde. Im allgemeinen ist es für einen Abgeordneten — so wird es uns allen gehen — eher eine Qual als eine Freude, die Papierberge zu studieren. Aber den Jahresbericht des Petitionsausschusses lese ich immer sehr gern, weil er informativ ist und einen großen Querschnitt von dem darstellt, was die Menschen in unserem Lande bewegt, welche Sorgen sie haben, ganz private oder durch Gesetze oder andere Dinge ausgelöste. Der Tätigkeitsbericht gibt auch Auskunft darüber, welche zum Teil unglaublich schwere Schicksale Menschen in unserem Land haben.
    Manchmal ist es aber auch wirklich zum Totlachen und sehr witzig. Ich empfehle Ihnen, Seite 11 aufzuschlagen. Da würde niemand denken, daß das eine sehr witzige Episode ist, weil die Überschrift ausweist, daß es da um die Kontrolle durch niederländische Grenzbeamte geht. Beim Lesen stellt man fest, daß es darum geht, daß sich Grenzbeamte an der Fünfklangfanfare eines Autos festgebissen und den armen Autofahrer gezwungen haben, sich in vollem Sonntagsstaat unter sein Auto zu legen und die Fünfklangfanfare auszubauen. So etwas habe ich in meinem Leben noch nicht gehört. Ich habe wirklich laut gelacht, als ich das gelesen habe. Der Bericht weist also zum Teil auch auf die witzigen Aspekte des Lebens hin.

    (Dr. Bötsch [CDU/CSU]: Das könnte man steigern durch die Töne von Big Ben!)

    — Das können Sie den niederländischen Grenzbeamten einmal empfehlen. Das ist jetzt abgehandelt. Es ist wirklich lesenswert.
    Die Bürgerinnen und Bürger sind für meine Begriffe oft weit mehr am Puls der Zeit, auch am politischen Puls der Zeit, als die jeweiligen Regierungen.

    (Zustimmung der Abg. Frau Unruh [GRÜNE])

    Sie müssen einmal sehen, was an politischen Bitten vorgetragen worden ist. Das hat sich im Laufe dieses Jahres immer weiter zugespitzt. Ich nenne die Stichworte Ozonloch, Gentechnik, Straßenbaumaßnahmen, Volksentscheid. Auch die Volkszählung war im letzten Jahr ein großes Thema, das sehr vielfältig aufgegriffen wurde.
    Das alles kann man in dem Bericht nachlesen und sich darüber informieren. Er ist aber auch ein Stück angewandte Verfassungskunde, weil die entsprechenden Artikel des Grundgesetzes zitiert und erläutert sind. Die Bürgerinnen und Bürger sehen so, wie sie von ihrem Recht Gebrauch machen können; sie finden dort ein Adressenregister und wissen so genau, wohin sie sich wenden können. Das bezieht sich nicht nur auf die Bundesrepublik, sondern auch auf Europa und auch, wie ich glaube, auf Übersee.
    Eines allerdings fehlt; Herr Dr. Pfennig, da möchte ich eine entsprechende Anregung geben. Wir haben in diesem Hause bei jeder Fraktion Kinderbeauftragte. Diese Adressen habe ich beim Nachschlagen nicht gefunden. Ich rege an, diese Adressen aufzunehmen — auch wenn das nicht im Bereich der Arbeit des Petitionsausschusses liegt — , weil diese Institu-



    Frau Nickels
    tion der Kinderbeauftragten viel mehr bekanntgemacht werden muß, damit sich Kinder und Erwachsene an diese Personen wenden können. Ich bitte darum, einmal zu überlegen, ob man dem Jahresbericht nicht ein paar Seiten hinzufügen kann, wo die Kinderbeauftragten über die Anliegen informieren, die bei ihnen eingehen. Vielleicht kann man das mit aufnehmen. Das müßte man auch mit dem Präsidenten bereden, ob das geht. Ich persönlich fände dies sehr wichtig.
    Frau Dr. Segall, ich habe mich über Ihre Rede sehr gewundert. Sie sind ja in den letzten Jahren hier so flammend gegen den angeblichen Mißbrauch des Petitionsrechts aufgetreten. Das letzte Jahr war auch ein Jahr der atmosphärischen Veränderung im Ausschuß. In der vorigen Legislaturperiode war ich auch schon Mitglied dieses Ausschusses. Selbst wenn es um den I-Punkt ging, dann wurde stramm nach Linie gestimmt: FDP, CDU und CSU auf der einen Seite, GRÜNE oft alleine oder mit der SPD auf der anderen Seite. Es war noch nicht einmal ein I-Punkt gemeinsam zu beschließen. Das hat sich im letzten Jahr doch erheblich geändert. Es hat mir sehr viel Freude gemacht, daß nun einiges fraktionsübergreifend geht. Heute hatten wir im Ausschuß wieder ein Beispiel. Eine Koalition aus GRÜNEN, FDP und SPD hat die CDU/CSU überstimmt. So etwas wäre vor Jahren nicht möglich gewesen. Das ist etwas Neues. Ich finde das positiv, mich freut das.

    (Beckmann [FDP]: Das Scheitern der Lagertheorie!)

    Frau Segall, Sie haben wieder auf den angeblichen Mißbrauch abgehoben, auf die politischen Petitionen, auf die Bevorzugung von Massenpetitionen. Ich muß Ihnen sagen: Mit diesen vergiftenden Argumentationen muß endlich Schluß gemacht werden. Ich finde das nicht gerechtfertigt. Es gibt keine Überbewertung der politischen Petitionen, im Gegenteil. Durch das Grundgesetz ist im Augenblick die Beschwerde sogar eindeutig bevorzugt. Bei Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern haben wir das Recht, Akten einzusehen, Regierung und Ämter zu zitieren, die Petenten vorzuladen. Bei Bitten dürfen wir das nicht.
    1975 ist schon einmal diskutiert worden, ob es nicht angebracht und sinnvoll wäre — viele fanden es richtig; die SPD wollte es damals nicht, weil sie in der Regierung war — , eine Gleichstellung der Bitten mit den Beschwerden vorzunehmen. Das ist auch ein Gegenstand unseres Gesetzentwurfs. Es geht nicht um eine Bevorzugung, sondern um eine endlich herbeizuführende Gleichbehandlung der politischen Petitionen, die in der Öffentlichkeit vielleicht mehr im Bewußtsein sind, bei uns im Ausschuß aber real von der Gesetzeslage her schlechtergestellt sind. Das ist ein sehr wichtiger Aspekt.
    Ich möchte auch erreichen, daß aufgehört wird, immer so zu tun, als behandelten wir im Ausschuß die politischen Petitionen ernsthafter als die persönlichen Bitten. Das stimmt doch gar nicht. Das wissen Sie auch, Frau Dr. Segall. Ich erinnere an das Beispiel des Wagenreinigers, das in dem Bericht ja auch niedergelegt ist. Da haben wir uns alle zusammen Gedanken gemacht, den Kopf zerbrochen, weil wir nach dem Buchstaben, nach Lage des Gesetzes gar nichts machen konnten. Wir haben dann aber die Akten studiert und Punkte gefunden, an denen wir ansetzen konnten, um dem Mann doch noch zu helfen.
    Ich glaube, daß alle im Ausschuß, wenn es um Einzelschicksale geht, alle Phantasie und Mühe auf wenden, um den Leuten zu helfen. Hier geht es überhaupt nicht darum, den einzelnen gegenüber der politischen Petition abzuwerten. Im Gegenteil: Wir achten die einzelnen Menschen sehr stark — das ist auch richtig so — , aber es geht hier darum, die Bitten zur Gesetzgebung gleichzustellen.
    Im Grunde genommen betrifft das die Frage, wie wir unser Rollen- und Selbstverständnis in diesem Ausschuß sehen und wie wir die Bürgerinnen und Bürger, die eine Bitte zur Gesetzgebung vorbringen, einschätzen. Schätzen wir diesen Gebrauch des Petitionsrechtes — Bitten sind ja gestattet — als Sand im Getriebe ein, stört uns das, wollen wir davon lieber nichts wissen, geht uns das auf die Nerven, oder sehen wir darin vielleicht auch für uns eine Bereicherung, ein Korrektiv und einen Anhaltspunkt für das, was wir eigentlich versäumen, wo wir vielleicht nicht am Puls der Zeit sind?
    Frau Dr. Segall, ich bin auch der Meinung: Wenn politische Petitionen noch einmal und noch einmal kommen, dann ist das kein Mißbrauch, sondern dann zeigt das, daß wir dickfellig, dickhäutig sind und die Probleme nicht so genau erkennen wie die Petenten.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Oder umgekehrt!)

    Sie haben 1986 die wiederholt eingebrachten Petitionen „Umweltschutz ins Grundgesetz" als Mißbrauch bezeichnet und gesagt: Alles abgeschlossen, brauchen wir gar nicht. Ich kann das zitieren, Ihnen zeigen; ich habe das Protokoll dabei. Interessanterweise hat die Regierung das aber im letzten Jahr zum Gegenstand ihres Handelns gemacht. Sie hat das als Absichtserklärung in ihr Programm aufgenommen. Leider Gottes steckt das jetzt alles im Rechtsausschuß fest. Die Regierung will nicht mehr so richtig; es klemmt wieder einmal. Sie hat sich aber offensichtlich doch bewegen lassen, hierüber nachzudenken, und es als Absichtserklärung aufgenommen.
    Das zeigt mir, daß die Petenten, wenn ihnen etwas am Herzen liegt, auch weiterhin nachdrücklich von dem Instrument der politischen Bitte Gebrauch machen sollten. Das kann uns allen — ich meine jetzt nicht nur die GRÜNEN, sondern alle in diesem Parlament — nur nützlich sein. Ich finde das begrüßenswert.
    In diesem Sinne möchten wir mit unserem Gesetzentwurf die steckengebliebene Reform von 1975, die Vorschläge, die damals schon gedacht worden sind, jetzt eingelöst haben. Das sind keine Maximalforderungen. Wir wollen ein Minderheitenrecht verankern, um die Befugnisse, die es gibt, auch tatsächlich wahrnehmen zu können, und wir wollen die Bitten den Beschwerden gleichgestellt haben. Das finden wir sehr wichtig. Ich hoffe, daß wir das auch vernünftig beraten im Sinne eines effektiven, eines gestärkten Petitionsausschusses und dann auch durchsetzen.



    Frau Nickels
    Danke schön.

    (Beifall bei den GRÜNEN und bei Abgeordneten der SPD, sowie der Abg. Frau Dr. Segall [FDP])



Rede von Dr. Philipp Jenninger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat Herr Abgeordneter Dr. Grünewald.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Joachim Grünewald


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Zuvor wurde ein wenig Kritik geübt ob der ein wenig mager besetzten Regierungsbank.

    (Frau Nickels [GRÜNE]: Immer noch mager!)

    — Noch mager. — Ich möchte aber doch mit großem Dank Ihre Aufmerksamkeit darauf lenken, daß uns der Wehrbeauftragte, Herr Willi Weiskirch, die Ehre seiner Anwesenheit gibt. Sie alle wissen um die vielen Überschneidungspunkte in unserer Arbeit.
    Gestatten Sie mir bitte eine mehr persönliche Bemerkung vorab. Vor über Jahresfrist habe ich als neuer Abgeordneter — wohlgemerkt: leider nicht als ein an Lebensjahren junger Mann — u. a. auch die ordentliche Mitgliedschaft im Petitionsausschuß übernommen. Man hatte mich wie sicher schon so manchen anderen Kollegen vor oder auch in unserer Zeit als einen der neuen Abgeordneten in den Petitionsausschuß — um es einmal ganz behutsam zu formulieren — ein wenig gedrängt und geschoben. Ich habe deshalb damals ob dieser Mitgliedschaft zugegebenermaßen nicht das rechte Glück empfunden.

    (Zuruf von der SPD: Aber jetzt!?)

    — Ja, richtig. (Heiterkeit)

    Heute, nach noch nicht eineinhalb Jahren sowie der Teilnahme an rund zwei Dutzend Petitionsausschußsitzungen und insbesondere der Bearbeitung einer Vielzahl von Petitionen empfinde ich ganz anders.

    (Andres [SPD]: Nur so wenige Ausschußsitzungen?)

    Warum? Die Antworten auf diese Frage führen uns sehr unmittelbar zur Tagesordnung, nämlich zu den vielen und sehr unterschiedlichen Bitten und Beschwerden der Bürger an uns, das Parlament.
    Erstens. Die Menschen, die sich mit ihren großen und kleinen Sorgen an uns wenden, schenken uns, jedenfalls in aller Regel, ihr Vertrauen. Sie vertrauen uns ihre Nöte an und hoffen auf unsere Hilfe. Ausweislich des vor Ihnen liegenden Jahresberichts
    — das wurde ja auch schon gesagt — konnten wir in zahlreichen Fällen erfreulicherweise auch tatsächlich helfen. In anderen Fällen mußten wir die Petenten
    — häufig zu unserem eigenen Bedauern — aus welchen Gründen auch immer enttäuschen. Geblieben ist aber mit Sicht auf die von uns gegebenen Begründungen in der Mehrheit auch dieser Fälle das in uns gesetzte Vertrauen. Das tut gut in einer Zeit, in der die Menschen den Politikern ganz überwiegend tiefes Mißtrauen entgegenbringen.
    Zweitens. Im Prinzip sind die Bürger fair und einsichtig. Ich meine schon, daß die Bezieher niedriger und deshalb nicht steuerpflichtiger Einkommen, die sich wiederholt darüber beschwerten, daß sie im Rahmen der Steuerreform keine den steuerlichen Vergünstigungen entsprechenden Entlastungen erhalten können, eingesehen haben, daß Personen, die keine Steuern zahlen, ganz einfach auch keine Steuerentlastungen erfahren können.

    (Zuruf von der SPD: Auch Erhöhungen nicht?)

    Auch jene Petenten, die Beschwerde darüber führten, daß sie ab 1. Januar 1986 höhere Kraftfahrzeugsteuern zahlen müssen, obgleich ihre Autos aus technischen Gründen nicht zu schadstoffarmen Kraftwagen umgerüstet werden können, haben wohl verstanden, daß die Kosten zum Schutz der Umwelt grundsätzlich vom Verursacher getragen werden müssen. Nach diesem Grundsatz kann es aber eben nicht von Bedeutung sein, aus welchen Gründen etwa eine Umrüstung unterbleibt.
    Drittens. Die Arbeit im Petitionsausschuß ist überaus lehr- und hilfreich. Sie frischt alte Kenntnisse auf und gewährt einen tiefen Einblick in die vielen und komplizierten Segmente aus Gesetzgebung und Administration. Sie setzt also die Fähigkeit und vor allem den ernsten Willen zu immer neuem Lernen voraus.
    Ich meine, wir alle — ich betone ausdrücklich: wir alle! — im Petitionsausschuß bemühen uns redlich, diesem hohen Anspruch Rechnung zu tragen. So folgen wir gerade in diesen Tagen einem wiederholt an den Petitionsausschuß zu Recht herangetragenen Anliegen, nämlich Ehegatten, die wegen Pflegebedürftigkeit eines Ehepartners an einer gemeinsamen Haushaltsführung gehindert sind, den steuerermäßigenden Höchstbetrag nicht nur einmal, sondern doppelt, also jedem einmal, zu gewähren.
    Viertens. Zu beklagen ist gerade aus dem Munde eines ehemaligen Verwaltungschefs, wie wenig einfühlsam und hilfsbereit, zuweilen sogar herzlos und arrogant die Bürokratie gelegentlich dem Bürger begegnet. In solchen Einzelfällen ist es unsere Pflicht, die dienende Funktion der öffentlich Bediensteten einzufordern; und das geschieht, ich füge hinzu: mit Freude.
    Fünftens. Anzuerkennen ist die gute Zusammenarbeit mit dem Petitionsbüro. Ohne diese Vorarbeit wäre der Petitionsausschuß handlungsunfähig.

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    Es ist nur schade, daß so viel an Veranstaltungskraft durch unnötige Petitionen gebunden wird, wie beispielsweise durch eine Forderung — unser verdienstvoller Vorsitzender hat sie schon erwähnt —, das Weihnachtsfest in den Sommer zu verlegen.
    Sechstens. Überaus erfreulich ist für einen Newcomer die gute und harmonische Zusammenarbeit über Parteigrenzen hinweg.
    Alles in allem: Aus anfänglichem Unmut wurde Freude; denn es ist ganz einfach schön, anderen Menschen helfen zu können, und genau das tut der Petitionsausschuß.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und der SPD)