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ID1108225500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/82 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 82. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 8. Juni 1988 Inhalt: Bestimmung der Abg. Frau Beer als ordentliches Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses an Stelle des ausgeschiedenen Abg. Wüppesahl; Bestimmung der Abg. Häfner und Dr. Laufs als stellvertretende Mitglieder im Gemeinsamen Ausschuß 5489 A Wüppesahl fraktionslos (zur GO) 5489 B Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zum Defizit der Bundesanstalt für Arbeit und zu damit eventuell verbundenen Beitragserhöhungen Dreßler SPD 5508 B Kolb CDU/CSU 5509 B Frau Beck-Oberdorf GRÜNE 5510 B, 5514 B Cronenberg (Arnsberg) FDP 5511 C Urbaniak SPD 5512 C Frau Hasselfeldt CDU/CSU 5513 B Heinrich FDP 5514 D Dr. Blüm, Bundesminister BMA 5515 C Reimann SPD 5517 B Schemken CDU/CSU 5518 B Dr. Ehrenberg SPD 5519 B Dr. Warrikoff CDU/CSU 5520 A Günther CDU/CSU 5521 A Tagesordnungspunkt 1: Fragestunde — Drucksache 11/2401 vom 3. Juni 1988 — Arten und Anzahl der Fischpopulation in der Elbe seit 1950 MdlAnfr 1 03.06.88 Drs 11/2401 Wüppesahl fraktionslos Antw PStSekr Gallus BML 5489 D ZusFr Wüppesahl fraktionslos 5489 D ZusFr Sellin GRÜNE 5490 B ZusFr Jungmann SPD 5490 C ZusFr Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 5490 D ZusFr Frau Teubner GRÜNE 5490 D Personalbestandsentwicklung im Bereich der Oberpostdirektion Hannover/Braunschweig vor dem Hintergrund der Stelleneinsparungen 1988; Überstundenabbau bei der Bundespost MdlAnfr 3, 4 03.06.88 Drs 11/2401 Frau Bulmahn SPD Antw PStSekr Rawe BMP 5491 B, 5492 B ZusFr Frau Bulmahn SPD 5491 C, 5492 D ZusFr Stiegler SPD 5491 D ZusFr Jungmann (SPD) 5492 A Modernisierung der auf deutschem Boden stationierten nuklearen Artilleriegranaten MdlAnfr 45, 46 03.06.88 Drs 11/2401 Jungmann SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg 5493 B, 5493 C ZusFr Jungmann SPD 5493 C, 5493 D ZusFr Frau Fuchs (Verl) SPD 5493 C, 5494 B ZusFr Sellin GRÜNE 5494 A ZusFr Dr. Scheer SPD 5494 B Vereinbarungen über die Modernisierung der nuklearen Artilleriegranaten in der NATO; Unterrichtung des Bundestages MdlAnfr 47, 48 03.06.88 Drs 11/2401 Horn SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg 5494 C, 5495 C ZusFr Horn SPD 5494 C, 5495 D ZusFr Jungmann SPD 5494 D, 5496 A ZusFr Dr. Scheer SPD 5495 A, 5496 B ZusFr Zumkley SPD 5495 C ZusFr Frau Fuchs (Verl) SPD 5496 B Einsatz des Flugabwehrsystems Patriot MdlAnfr 49, 50 03.06.88 Drs 11/2401 Vahlberg SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg 5496 B, 5496 D ZusFr Vahlberg SPD 5496 C, 5496 D ZusFr Jungmann SPD 5496 D Einführung neuer atomarer Kurzstreckenraketen in den Jahren 1989 bis 1994 als Streitkräfteziel der NATO; Zustimmung der Bundesregierung MdlAnfr 53, 54 03.06.88 Drs 11/2401 Dr. Scheer SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg 5497A, 5498 A ZusFr Dr. Scheer SPD 5497 B, 5498 A ZusFr Jungmann SPD 5497 B, 5498 B ZusFr Horn SPD 5497 C ZusFr Sellin GRÜNE 5497 C ZusFr Frau Fuchs (Verl) SPD . . 5497 D, 5498 B ZusFr Frau Unruh GRÜNE 5498 B Genehmigung von Haushaltsmitteln für die Entwicklung eines Lance-Nachfolgesystems durch den US-Kongreß; Bewilligung der Mittel in Abhängigkeit von der Aufnahme des Waffensystems in das NATO-Streitkräfteziel MdlAnfr 55, 56 03.06.88 Drs 11/2401 Erler SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg 5498 C, 5499 B ZusFr Erler SPD 5498 C, 5499 B ZusFr Frau Fuchs (Verl) SPD 5498 D ZusFr Dr. Scheer SPD 5499 A, 5499 C ZusFr Jungmann SPD 5499 A Abtransport der Pershing-Il-Raketen aus den Wiley Barracks in Neu-Ulm bei Weiterführung der Bauarbeiten am Raketen-Depot MdlAnfr 59, 60 03.06.88 Drs 11/2401 Frau Oesterle-Schwerin GRÜNE Antw PStSekr Würzbach BMVg . 5499 D, 5501 A ZusFr Frau Oesterle-Schwerin GRÜNE 5499 D, 5501 B ZusFr Frau Fuchs (Verl) SPD 5500 A ZusFr Sellin GRÜNE 5500 B, 5501 C ZusFr Jungmann SPD 5500 C ZusFr Dr. Scheer SPD 5500 D ZusFr Frau Teubner GRÜNE 5500 D ZusFr Erler SPD 5501 B Gründe für die Suspendierung zweier MAD-Mitarbeiter vom Dienst im November 1987 MdlAnfr 63, 64 03.06.88 Drs 11/2401 Zumkley SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg 5502 A, 5502 C ZusFr Zumkley SPD 5502 A, 5502 D ZusFr Horn SPD 5502 B ZusFr Jungmann SPD 5502 C, 5503 A ZusFr Erler SPD 5503 B ZusFr Dr. Hirsch FDP 5503 B Tätigkeit der Ehefrau eines vom Dienst suspendierten MAD-Mitarbeiters für den MAD; Strafantrag gegen den „Stern" MdlAnfr 65, 66 03.06.88 Drs 11/2401 Leonhart SPD Antw PStSekr Würzbach BMVg 5503 B, 5503 D ZusFr Leonhart SPD 5503 C ZusFr Jungmann SPD 5503 D, 5504 A Wahrnehmung von Kompetenzen in Berlin durch Bundesverteidigungsminister Dr. Scholz; Niederlegung des Mandats im Abgeordnetenhaus MdlAnfr 67, 68 03.06.88 Drs 11/2401 Sellin GRÜNE Antw PStSekr Würzbach BMVg 5504 B, 5505 B ZusFr Sellin GRÜNE 5504 B, 5505 B ZusFr Dr. Hirsch FDP 5504 C ZusFr Dr. Scheer SPD 5504 D ZusFr Frau Dr. Hamm-Brücher FDP . . 5505 A ZusFr Erler SPD 5505 A ZusFr Frau Unruh GRÜNE 5505 B ZusFr Dr. Scheer SPD 5505 C Intervention der Bundesregierung zur Sperrung des Luftraums über dem Atomkomplex Cattenom und zum Schutz der französischen Atomkraftwerke gegen Wasserstoffexplosion MdlAnfr 13, 14 03.06.88 Drs 11/2401 Schreiner SPD Antw StSekr Stroetmann BMU 5505 D, 5507 A ZusFr Schreiner SPD 5506 A, 5507 B ZusFr Diller SPD 5506 B, 5507 D ZusFr Frau Unruh GRÜNE 5506 D ZusFr Fischer (Homburg) SPD 5506 D, 5508 A Nächste Sitzung 5522 B Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 82. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 8. Juni 1988 III Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 5523* A Anlage 2 Erfahrungen mit der Verbesserung des Schutzes des ungeborenen Kindes durch verschärfte Gesetze im Ausland MdlAnfr 2 03.06.88 Drs 11/2401 Kroll-Schlüter CDU/CSU SchrAntw PStSekr Pfeifer BMJFFG 5523* B Anlage 3 Forderung der Vertriebenenverbände nach Einführung neuer Karten bzw. Bezeichnungsrichtlinien; Abtretung von Kompetenzen des Auswärtigen Amtes an das Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen MdlAnfr 5, 6 03.06.88 Drs 11/2401 Büchler (Hof) SPD SchrAntw PStSekr Dr. Hennig BMB 5523* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 82. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 8. Juni 1988 5489 82. Sitzung Bonn, den 8. Juni 1988 Beginn: 13.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 10. 6. Antretter * 10. 6. Frau Blunck * 9. 6. Frau Brahmst-Rock 10. 6. Brandt 10. 6. Büchner (Speyer) * 10. 6. Bühler (Bruchsal) * 10. 6. Duve * 10. 6. Frau Fischer * 9. 6. Dr. Hauff 10. 6. Frau Hensel 10. 6. Dr. Hitschler * 9. 6. Frau Hoffmann (Soltau) 8. 6. Kiehm 10. 6. Kittelmann * 10. 6. Dr. Klejdzinski * 10. 6. Dr.-Ing. Laermann 10. 6. Lenzer * 10. 6. Linsmeier 8. 6. Frau Luuk * 10. 6. Dr. Mechtersheimer * 9. 6. Dr. Müller * 9. 6. Niegel * 10. 6. Niggemeier 8. 6. Frau Pack * 10. 6. Reddemann * 10. 6. Reuschenbach 8. 6. Sauer (Salzgitter) 10. 6. Schäfer (Mainz) 8. 6. Scharrenbroich 10. 6. Schartz (Trier) 8. 6. Dr. Scheer * 9. 6. Frau Schilling 10. 6. Schmidt (München) * 10. 6. von Schmude * 10. 6. Dr. Soell * 10. 6. Steiner * 10. 6. Dr. Thomae 10. 6. Frau Dr. Timm * 9. 6. Voigt (Frankfurt) 10. 6. Wischnewski 10. 6. Dr. Wörner 10. 6. Zierer * 8. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Pfeifer auf die Frage des Abgeordneten Kroll-Schlüter (CDU/CSU) (Drucksache 11/2401 Frage 2): Welche internationalen Erfahrungen haben gezeigt, daß mit verschärften Gesetzen ein besserer Schutz des ungeborenen Kindes nicht erreicht werden kann? Anlagen zum Stenographischen Bericht Das Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht hat eine umfangreiche Untersuchung zum Thema Schwangerschaftsabbruch durchgeführt. Veröffentlicht ist derzeit ein 1. Teilband, der rechtliche Regelungen des Schwangerschaftsabbruchs und ihre Rahmenbedingungen im internationalen Vergleich untersucht sowie empirische Grunddaten ermittelt. Eine rechtspolitische Auswertung der Ergebnisse dieser Ländervergleiche hat das Max-Planck-Institut erst für einen späteren Zeitpunkt geplant. Unabhängig davon ist es das Ziel der Politik der Bundesregierung, insgesamt das Bewußtsein dafür zu verbreitern, daß das Leben ungeborener Kinder des besonderen Schutzes bedarf, sowie durch verbesserte Beratung und Hilfe für schwangere Frauen in Not und durch weitere Verbesserungen im Familienlastenausgleich zugunsten von Familien mit Kindern das Leben ungeborener Kinder besser zu schützen. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Hennig auf die Fragen des Abgeordneten Büchler (Hof) (SPD) (Drucksache 11/2401 Fragen 5 und 6): Beabsichtigt das Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen, den Forderungen der Vertriebenenverbände nachzukommen und neue Karten bzw. Bezeichnungsrichtlinien einzuführen? Ist aus der Tatsache, daß zwischen der Leitung des Bundesministeriums für innerdeutsche Beziehungen und den Vertriebenenverbänden (laut Bericht der FAZ vom 4. Mai 1988) auch über Volksgruppenrechte Deutscher in Osteuropa gesprochen wurde, zu schließen, daß das Auswärtige Amt entsprechende Zuständigkeiten an das Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen abgetreten hat? Zu Frage 5: Nach Auffassung der Bundesregierung versteht es sich von selbst, daß Texte und Veröffentlichungen jeder Art, seien sie amtlich, seien sie individuell verantwortet, das Bewußtsein von der Einheit der Nation sorgfältig zu beachten bzw. getreulich widerzuspiegeln haben. Das verfassungsrechtliche, politische und moralische Gebot, die deutsche Frage offenzuhalten und den Willen zur Einheit wachzuhalten, überläßt es der Bundesregierung, die dafür geeigneten Mittel und Wege zu nutzen. So hat das Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen die Ressorts und das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (zuletzt im Herbst 1986) darauf hingewiesen, daß bei Entscheidungen hinsichtlich der Gestaltung von Gebrauchs- und Orientierungskarten das verfassungsrechtliche Gebot wo immer möglich berücksichtigt werden soll. In Fällen, in denen dies aus wohlerwogenen Gründen nicht möglich ist, soll ein ausdrücklicher Disclaimer möglichen Mißverständnissen entgegenwirken. Der Disclaimer sollte in etwa lauten: „Dies ist 5524* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 82. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 8. Juni 1988 lediglich eine Gebrauchskarte/Orientierungskarte, die nicht unter rechtlichen Gesichtspunkten gestaltet wurde. Ihr kommt daher keine außerhalb ihres unmittelbaren Inhalts und Zwecks liegende rechtliche Bedeutung zu." Neue Karten- und Bezeichnungsrichtlinien wären hingegen nicht sinnvoll, da aufgrund internationaler Vereinbarungen und Gepflogenheiten angesichts der Komplexität des Themas, aber auch aus praktischen Gründen eine einheitliche Regelung nicht immer möglich ist. Zu Frage 6: Aus dem Gespräch kann nicht auf eine Änderung der Ressortzuständigkeiten geschlossen werden.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Heinz Schemken


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Natürlich befindet sich die Bundesanstalt für Arbeit in einer angespannten Finanzsituation; das bestreitet niemand. Niemand in der CDU/CSU- oder FDP-Fraktion bestreitet auch, daß wir gegen diese angespannte Finanzsituation und gegen das, was an Aufwendungen hier notwendig ist, auch Leistungen stellen.
    Die Qualifizierungsoffensive hat ein Rekordergebnis erreicht — dies auch erneut im ersten Drittel dieses Jahres — , das nicht zu bezweifeln ist. Auch Sie wollten diese Offensive. Sie ist sinnvoll. Denn 70 % der Qualifizierten werden wieder in den Arbeitsmarkt eingeführt. Hier ist wirklich eine wirksame Hilfe gegen die Arbeitslosigkeit gegeben.
    Erfreulich ist, daß die Kurzarbeit zurückgeht. Dort sind weniger Mittel notwendig. Erfreulich ist auch, daß wir weitere Erwerbstätige in Arbeit bringen konnten. Das sind 115 000. Der Minister hat es soeben ausgeführt. Das führt im übrigen dazu, daß die Einnahmen um 300 Millionen DM verbessert werden; das ist ein erfreulicher Tatbestand. Trotzdem sind wir auch besorgt darum, daß wir Ende des Jahres vor allen Dingen eine weitere Zunahme der Qualifizierungsoffensive bei der vorhandenen Haushaltsbeschreibung und -kapazität erreichen.
    Ich muß aber hier nochmals ausdrücklich sagen, Herr Ehrenberg — vielleicht ist das auch einmal wichtig zur Wahrheitsfindung — : Bei weniger Arbeitslosen und bei weniger Leistung haben Sie zu Ihrer Zeit 1980 ein Defizit von 1,8 Milliarden DM eingefahren, 1981 von 8,2 Milliarden und 1982 von 7 Milliarden DM. Man muß das einmal sagen. Es kann sein, daß Sie das begründen können.

    (Dr. Ehrenberg [SPD]: Wir hatten weniger Arbeitslose!)

    — Ja; Sie hatten weniger Arbeitslose, weniger zu leisten

    (Dr. Ehrenberg [SPD]: Ein Drittel!)

    und trotzdem weniger Qualifizierungsmaßnahmen, weitaus weniger. Trotzdem hatten Sie ein so hohes Defizit.

    (Urbaniak [SPD]: Ihr habt Defizit und noch mehr Arbeitslose!)

    Das sollten Sie einmal erklären. — Da ist doch wohl ein Zusammenhang. Wenn Sie weniger Aufwendungen betrieben haben, weil weniger Arbeitslose da waren — dessen rühmen Sie sich — , und trotzdem hat es ein so hohes Defizit gegeben, dann hat es doch an einer nicht guten Wirtschaft in diesem Bereich gelegen.

    (Urbaniak [SPD]: Ihr habt mehr Defizit und mehr Arbeitslose!)

    Zu den Zahlen. Der Minister hat sie eben in D-Mark genannt. Ich sage sie in Personen, in Betroffenen, in Betroffenheiten, in einzelnen Betroffenheiten: 1984 in Fortbildung und Umschulung 353 000, 1985 409 000, 1986 530 000, und 1987 geraten wir über 600 000. Das ist wirklich ein Kraftakt, eine Leistung, die insgesamt anerkannt werden muß. Trotzdem bedauern auch wir, daß wir in den Bereichen, wo es darum geht, Jugendliche zu einer gediegenen Ausbildung und zu einem entsprechenden Einstieg in die Berufswelt hinzuführen, im Moment zwar keine Rückführung der Leistungen, aber eine gewisse Einfrierung auf hohem Niveau feststellen.

    (Frau Beck-Oberdorf [GRÜNE]: „Einfrierung auf hohem Niveau" ! )

    Nur — das darf ich hier auch einmal sagen — : Wo bleibt eigentlich die Pädagogik? Bei der Resignation, die für 14 % von jungen Menschen eintritt, die erst gar nicht den Hauptschulabschluß erreichen, und bei der hohen Zahl von arbeitslosen Lehrern — ich kenne das aus dem Land Nordrhein-Westfalen — müßte es möglich sein, diesem existentiellen Anliegen der Jugendlichen nachzugehen und diese Jugendlichen in den Elementarschulen besser zu fördern,

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    damit sie nach Eignung und Neigung auf den Berufsweg vorbereitet werden. Wir tun es über die entsprechenden Maßnahmen. Wir tun es auch im Reha-Bereich, und wir tun es im Bereich der Fortbildung und der Umschulung. Aber wer die Antwort auf die 90er Jahre geben will, muß wissen, daß er sich bei so einem monolithischen Block von 40 Milliarden DM verfügbarer Masse der Bundesanstalt für Arbeit etwas einfallen lassen muß. Hier fordere ich die Verantwortli-



    Schemken
    Chen der Bundesanstalt für Arbeit nochmals auf, sich darüber Gedanken zu machen, ob es richtig ist, im AB-Maßnahmen-Bereich weiter hochzufahren, oder ob es sinnvoller ist,

    (Dr. Ehrenberg [SPD]: Die Arbeitslosigkeit steigen zu lassen!)

    jungen Menschen auf den richtigen Berufsweg und damit in Arbeit zu bringen. Denn die Vermittlungsquote bei jungen Menschen ist erfreulich hoch.
    Dann sage ich Ihnen noch etwas. Die AB-Maßnahmen bei den Kommunen eröffnen mittlerweile einen zweiten Arbeitsmarkt, der meiner Meinung nach in dieser Größe nicht mehr gerechtfertigt ist. Hier wird mancher Schnickschnack fabriziert. Ich weiß, worüber ich rede. Manche Stelle wird zusammengeschrieben, damit es klappt, damit eine Stelle bei der Arbeitsverwaltung angemeldet werden kann. Ich bitte zugunsten der Jugendlichen — das ist ein Anliegen, das auch von Ihnen vorgetragen worden ist —, daß sich die Bundesanstalt für Arbeit Gedanken macht, ob nicht aus diesem Bereich heraus Mittel weiter umgeschichtet werden können, um die Berufsvorbereitungslehrgänge zu finanzieren.
    Eines möchte ich abschließend sagen. Wichtig ist, daß die Bundesanstalt für Arbeit mit den zusätzlichen Mitteln, die durch den Arbeitsminister und durch den Finanzminister mit der Umschichtung freigelegt wurden, reagiert. Es muß den Ausbildungsträgern Sicherheit gegeben werden. Das ist nämlich entscheidend. Hier darf nicht mehr gewackelt werden. Hier muß in den Selbstverwaltungsorganen endlich einmal entschieden werden.
    Schönen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Ehrenberg.

(Louven [CDU/CSU]: Jetzt sind wir einmal gespannt!)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Herbert Ehrenberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Kollege Cronenberg hat zu Beginn — sehr richtig — bestätigt, daß diese Aktuelle Stunde ein aktuelles Thema behandelt.

    (Louven [CDU/CSU]: Verursacherminister!)

    Es war ja wohl eine legitime Erwartung des Parlaments, von dem zuständigen Ressortminister eine konkrete Auskunft zu dieser aktuellen Situation zu erhalten. Was haben wir gehört? — Nichts. Wir haben Beschönigungen gehört. Herr Blüm erzählt uns, daß er die Ausgaben für die Arbeitsmarktpolitik kräftig gesteigert hat, auf das Doppelte von 1981 — was stimmt. Nur war die Arbeitslosigkeit 1980 ein Drittel und 1981 halb so groß wie heute.

    (Kolb [CDU/CSU]: 1,8 Millionen!)

    Zu Ihrer Beschäftigtenzahl, Herr Blüm: Sie liegt immer noch um 300 000 unter der Zahl der Beschäftigten aus dem Jahre 1980. Vergessen Sie, sich damit zu rühmen.

    (Beifall bei der SPD — Kolb [CDU/CSU]: Seid ihr schon 1980 abgetreten?)

    Dann wird in dieser aktuellen Situation, wo keiner bestreitet, daß die Gefahr eines Defizits besteht, vom Bundesarbeitsminister gesagt: Das werden wir rechtzeitig vorlegen, wenn der Haushalt 1989 dran ist. Dieser Haushalt ist am 1. September 1988 vorzulegen, d. h. die Selbstverwaltungskörperschaften müssen ihn in diesem Sommer beschließen. Sie warten darauf zu erfahren, ob sie vom Bund auf Grund der Defizithaftung etwas erwarten können oder ob sie die Beiträge erhöhen sollen.
    Herr Kollege Blüm, Sie wollen die Entscheidungen auf den Sommer verschieben, statt sie jetzt zu fällen, wo in diesen beiden Wochen — wenn auch noch mit 100 Zusatzanträgen, wie wir sie gerade im Wirtschaftsausschuß gehabt haben — über die Steuerreform entschieden wird und die Kassen des Bundes, der Länder und der Kommunen damit leer gemacht werden; da wollen Sie die Bundesanstalt für Arbeit auf das nächste Jahr vertrösten.

    (Beifall bei der SPD)

    Die Selbstverwaltung muß in diesem Sommer entscheiden, wie ihr Haushalt aussieht, und sie weiß nicht, was sie von Herrn Stoltenberg zu erwarten hat.
    Unter der Devise dieser Bundesregierung steht ständig ein Abbau der Lohnnebenkosten und der Lohnkosten überhaupt. Bei der Diskussion um die Standortprobleme dieser Republik spielt das Lohnniveau eine große Rolle. Verschwiegen wird dabei, Herr Bundesarbeitsminister, daß die Nettoreallöhne 1987 um immer noch 40 DM niedriger lagen als im Jahre 1979 — aus Ihren Statistiken bitte nachzulesen: 40 DM niedriger als 1979! Gestiegen sind die Lohnnebenkosten, aber in erster Linie dadurch, daß die Arbeitslosigkeit so groß ist und die Beiträge so hoch sind.
    Lesen Sie einmal beim Institut der Deutschen Wirtschaft nach. Dort steht zu den Arbeitskosten: nur die Schweiz ist teurer. Aber bei den Direktentgelten steht dort: Die Bundesrepublik liegt im Mittelfeld, 5 DM pro Stunde unter der Schweiz und unter Dänemark. Die Lohnnebenkosten sind höher, und diese wollen Sie jetzt im nächsten Jahr erhöhen.
    Herr Bundesarbeitsminister, wenn es eine Chance gibt, Beitragserhöhung und Leistungskürzungen zu vermeiden, dann müssen Sie jetzt, bevor die Steuerreform beschlossen ist, von Herrn Stoltenberg die Zusage bekommen, die Defizithaftung zu erfüllen. Nach der Steuerreform kann er es nicht mehr.
    Sie, Herr Blüm, haben vor einem Jahr bei den Koalitionsverhandlungen laut gesagt: Die Senkung des Spitzensteuersatzes ist ein Schlag in das Gesicht der Arbeitnehmer. Diesen Schlag haben Sie inzwischen ausgeführt. Jetzt sind Sie soweit, über Beitragserhöhungen im nächsten Jahr die Arbeitnehmer diesen Schlag auch noch selber bezahlen zu lassen, den Sie ihnen versetzt haben.
    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der SPD)