Rede:
ID1108106800

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 19
    1. Jetzt: 1
    2. ist: 1
    3. die: 1
    4. Redezeit: 1
    5. nun: 1
    6. wirklich: 1
    7. um: 1
    8. anderthalb: 1
    9. Minuten: 1
    10. überschritten.: 1
    11. Ich: 1
    12. habe: 1
    13. nicht: 1
    14. aufgepaßt.Das: 1
    15. Wort: 1
    16. hat: 1
    17. der: 1
    18. Abgeordnete: 1
    19. Rüttgers.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/81 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 81. Sitzung Bonn, Freitag, den 20. Mai 1988 Inhalt: Zusatztagesordnungspunkt 7: Aktuelle Stunde betr. die jüngsten Äußerungen des Bundesministers der Verteidigung, Dr. Rupert Scholz, zum Verteidigungsetat und zu der Entwicklung in der Sowjetunion Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE 5447 B Wimmer (Neuss) CDU/CSU 5448 C Koschnick SPD 5449 B Ronneburger FDP 5450 A Frau Beer GRÜNE 5450 D Francke (Hamburg) CDU/CSU 5451 B Erler SPD 5451 D Dr. Hoyer FDP 5452 D Dr. Scholz, Bundesminister BMVg . . . 5453 D Lowack CDU/CSU 5454 D Steiner SPD 5455 B Dr. Friedmann CDU/CSU 5456 B Jungmann SPD 5457 B Repnik CDU/CSU 5457 D Tagesordnungspunkt 21: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Miltner, Gerster (Mainz), Dr. Kappes, Regenspurger und der Fraktion der CDU/CSU sowie den Abgeordneten Dr. Hirsch, Lüder, Richter, Gries, Cronenberg (Arnsberg), Dr. Thomae, Heinrich, Wolfgramm (Göttingen) und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Bildung von Jugend- und Auszubildendenvertretungen in den Verwaltungen (Drucksache 11/2264) Dr. Kappes CDU/CSU 5459 A Lutz SPD 5459 C Richter FDP 5461 B Frau Hillerich GRÜNE 5462 A Tagesordnungspunkt 22: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Garbe, Frau Oesterle-Schwerin, Frau Teubner und der Fraktion DIE GRÜNEN: Anwendungsverbot für Asbest und Verbot des Inverkehrbringens asbesthaltiger Produkte (Drucksache 11/2185) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Garbe, Frau Oesterle-Schwerin, Frau Teubner und der Fraktion DIE GRÜNEN: Sonderprogramm zur „Sanierung von asbestverseuchten Gebäuden" (Drucksache 11/2186) Frau Teubner GRÜNE 5463 C Dr. Lippold (Offenbach) CDU/CSU . . . 5465 B Müller (Düsseldorf) SPD 5467 A Frau Dr. Segall FDP 5468 C Frau Teubner GRÜNE (zur GO) 5470 A Bohl CDU/CSU (zur GO) 5470 B Tagesordnungspunkt 23: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Beruf der Rettungsassistentin und des Rettungsassistenten (Rettungsassistentengesetz) (Drucksache 11/ 2275) Werner (Ulm) CDU/CSU 5470 D Wittich SPD 5471 D II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 81. Sitzung. Bonn, Freitag, den 20. Mai 1988 Frau Würfel FDP 5473 A Frau Wilms-Kegel GRÜNE 5473 D Frau Dr. Süssmuth, Bundesminister BMJFFG 5474 D Tagesordnungspunkt 24: a) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Gesunde Lebensmittel (Drucksache 11/616) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Saibold und der Fraktion DIE GRÜNEN: Radioaktive Bestrahlung von Lebensmitteln (Drucksache 11/1745) c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Saibold und der Fraktion DIE GRÜNEN: Erlaß einer Verordnung über technische Hilfsstoffe — hier vornehmlich Extraktionslösungsmittel — und einer Extraktionslösungsmittel-Höchstmengen-Verordnung (Drucksache 11/ 2177) Frau Dr. Martiny-Glotz SPD 5476 A Frau Saibold GRÜNE 5477 C Dr. Rüttgers CDU/CSU 5479 A Frau Würfel FDP 5481 A Frau Dr. Götte SPD 5482 C Frau Dr. Süssmuth, Bundesminister BMJFFG 5483 D Nächste Sitzung 5486 C Anlage i Liste der entschuldigten Abgeordneten . 5487* A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 5487* C Anlage 3 Aufhebung der französischen Tiefflug-Trainingsstrecke Colmar—Verdun zur Umgehung des Kernkraftwerks Cattenom MdlAnfr 67, 68 13.05.88 Drs 11/2303 Diller SPD SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5487* D Anlage 4 Zahl der täglich von einem Musterungsarzt zu musternden Wehrpflichtigen MdlAnfr 69 13.05.88 Drs 11/2303 Dr. Weng (Gerlingen) FDP SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5488* A Anlage 5 Übernahme von Auszubildenden im Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung nach Beendigung der Ausbildung 1988; Begleitung des Personalabbaus bei der Wehrverwaltung durch parallele Maßnahmen bei den Streitkräften MdlAnfr 70, 71 13.05.88 Drs 11/2303 Steiner SPD SchrAntw PStSekr Würzbach BMVg . . . 5488* B Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 81. Sitzung. Bonn, Freitag, den 20. Mai 1988 5447 81. Sitzung Bonn, den 20. Mai 1988 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete() entschuldigt bis einschließlich Frau Dr. Adam-Schwaetzer 20. 5. Dr. Ahrens 20. 5. Bahr 20. 5. Dr. Biedenkopf 20. 5. Bredehorn 20. 5. Bühler (Bruchsal) 20. 5. Dr. von Bülow 20. 5. Catenhusen 20. 5. Dr. Ehmke (Bonn) 20. 5. Fellner 20. 5. Frau Fuchs (Verl) 20. 5. Dr. Glotz 20. 5. Dr. Götz 20. 5. Dr. Haack 20. 5. Haar 20. 5. Frau Hämmerle 20. 5. Dr. Hauff 20. 5. Hauser (Krefeld) 20. 5. Heyenn 20. 5. Hoss 20. 5. Dr. Hüsch 20. 5. Ibrügger 20. 5. Klose 20. 5. Koltzsch 20. 5. Kroll-Schlüter 20. 5. Dr.-Ing. Laermann 20. 5. Dr. Laufs 20. 5. Leidinger 20. 5. Lüder 20. 5. Möllemann 20. 5. Dr. Müller 20. 5. Paintner 20. 5. Reuschenbach 20. 5. Schäfer (Mainz) 20. 5. Scheu 20. 5. Frau Schilling 20. 5. Frau Schmidt-Bott 20. 5. Dr. Schöfberger 20. 5. Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd) 20. 5. Frau Simonis 20. 5. Frau Dr. Skarpelis-Sperk 20. 5. Spilker 20. 5. Stahl (Kempen) 20. 5. Stobbe 20. 5. Dr. Todenhöfer 20. 5. Dr. Unland 20. 5. Volmer 20. 5. Vosen 20. 5. Dr. Warnke 20. 5. Frau Wieczorek-Zeul 20. 5. Frau Will-Feld 20. 5. Wissmann 20. 5. Zierer 20. 5. Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu nachstehenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuß Drucksache 10/6601 Drucksache 11/607 Drucksache 11/1491 Haushaltsausschuß Drucksache 11/1338 Ausschuß für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 10/3613 Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß sie die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen haben: Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Drucksache 11/439 Nr. 2.6-2.8 Drucksache 11/1895 Nr. 2.11-2.32 Drucksache 11/1938 Nr. 7-9 Drucksache 11/1998 Nr. 2.5 Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung Drucksache 11/1998 Nr. 2.6 Drucksache 11/2089 Nr. 28 Ausschuß für Bildung und Wissenschaft Drucksache 11/1895 Nr. 2.39 Ausschuß für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 11/883 Nr. 136 Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Fragen des Abgeordneten Diller (SPD) (Drucksache 11/2303 Fragen 67 und 68) : Kann die Bundesregierung bestätigen, daß es eine vom Institut Geographique National herausgegebene offizielle ICAO-Karte gibt, welche die Existenz eines Trainingsgebietes für Strahlflugzeuge (Restricted Area R 45) auf der Strecke ColmarLuneville- Cattenom -Mont Medy - Verdun ausweist (vgl. Trierischer Volksfreund vom 2. Mai 1988: Tiefflugschneise über dem Kernkraftwerk Cattenom)? Ist die Bundesregierung gegebenenfalls bereit, mit der französischen Regierung über eine sofortige Aufhebung dieser Trainingsstrecke zu verhandeln, weil es überhaupt nicht ausreicht, über dem Atomkraftwerk Cattenom die Flugbeschränkung lediglich von mindestens 250 Metern auf mindestens 450 Meter über Grund anzuheben? Zu Frage 67: Ja. Das französische Flugbeschränkungsgebiet LFR 45 ist in den entsprechenden zivilen und militärischen Luftfahrtsveröffentlichungen und Luftfahrtkarten enthalten. Die von Ihnen genannten Orte liegen in der Nähe bzw. innerhalb dieses Gebietes. Innerhalb des Gebietes werden Tiefflüge militärischer Strahlflugzeuge, d. h. Flüge unterhalb von 1 500 Fuß (ca. 450 m) über Grund durchgeführt. Zu Frage 68: Nein. Im weiteren Bereich um das Kernkraftwerk Cattenom ist die Mindestflughöhe auf 1 500 Fuß über 5488* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 81. Sitzung. Bonn, Freitag, den 20. Mai 1988 Grund angehoben, d. h. Tiefflug ist in der Nähe des Kernkraftwerkes nicht zulässig. Insofern ist eine deutsche Initiative zur Aufhebung des Flugbeschränkungsgebietes weder angebracht noch erforderlich. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Frage des Abgeordneten Dr. Weng (Gerungen) (FDP) (Drucksache 11/2303 Frage 69): Hat die Bundesregierung die Zahl der täglich von einem Musterungsarzt zu musternden Wehrpflichtigen, die auf Grund der seinerzeitigen Nagold-Affäre auf 25 herabgesetzt wurde, zu irgendeinem Zeitpunkt entsprechend der seither um 8 Stunden von 48 Stunden auf 40 Stunden verkürzten Wochenarbeitszeit verändert? Die verkürzte Wochenarbeitszeit reichte — auch unter Berücksichtigung der sonstigen Aufgaben der Musterungsärzte — aus, selbst in gelegentlich schwierigen und zeitaufwendigen Fällen eine der Bedeutung der ärztlichen Feststellungen angemessene Tauglichkeitsuntersuchung zu gewährleisten. Anläßlich der Übertragung neuer Aufgaben auf dem Gebiet des Wehrersatzwesens ist eine entsprechende Anrechnung auf die Musterungsquote angeordnet worden. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Würzbach auf die Fragen des Abgeordneten Steiner (SPD) (Drucksache 11/2303 Fragen 70 und 71) : Wie viele Auszubildende im Geschäftsbereich des Bundesministers der Verteidigung erstreben nach Beendigung ihrer Ausbildung im Haushaltsjahr 1988 eine Übernahme als Facharbeiter/-in, als Verwaltungsfachangestellte(r) oder Bürogehilfe/-in oder Beamter/-in im Vorbereitungsdienst bzw. auf Probe (z. A.), und wie viele davon können nicht übernommen werden, jeweils getrennt aufgeführt für die Wehrbereiche I bis VI? Läßt der Personalabbau bei der Wehrverwaltung durch Stellenkürzung und Wiederbesetzungssperre Schlüsse auf parallele Maßnahmen bei den Streitkräften zu — im Sinne der Äußerung des Bundesministers der Verteidigung bei seiner Verabschiedung in Wiesbaden: „Ohne die Verwaltung findet Bundeswehr nicht statt — ohne Streitkräfte brauchten wir aber auch keine Wehrverwaltung. "? Zu Frage 70: Im Jahre 1988 werden voraussichtlich 2 909 Beamtenanwärter sowie Auszubildende ihre Abschlußprüfung ablegen. Hiervon haben bereits jetzt rund 1 830 ihr Interesse an einer Übernahme in den Dienst der Bundeswehr bekundet. Die Hauptprüfungstermine im Juni/Juli/August stehen noch aus. Hinzu kommt eine noch nicht bezifferbare Zahl derer, die eine Einstellung als Soldat auf Zeit/GWDL anstreben und bis dahin eine Übergangsbeschäftigung suchen. Gegenwärtig steht der Übernahme nach der Abschlußprüfung in den Bundesdienst die gesetzliche Einsparauflage verbunden mit der Wiederbesetzungssperre des Haushaltsgesetzes 1988 entgegen. Alle Wehrbereiche sind in gleicher Weise betroffen. Die Bundesregierung versucht, mit der Unterstützung des Haushaltsausschusses alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um zumindest einem Teil der Betroffenen die Weiterbeschäftigung zu eröffnen. Zu Frage 71: Die Bundesregierung setzt alles daran, den Personalbestand der Streitkräfte trotz sinkender Jahrgangsstärken auch in Zukunft sicherzustellen. BMVg hat ein Maßnahmenbündel vorgesehen, welches die Attraktivität weiterhin verbessern wird. Dazu gehören neben der Erhöhung des Kernbestandes beispielsweise auch finanzielle Anreize ebenso, wie eine moderne Laufbahngestaltung mit attraktiven Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen, sowie ein stetes Bemühen um eine zeitgemäße Dienstzeitgestaltung. Die Streitkräfte haben gegenwärtig den besten Personalbestand seit Einrichtung der Bundeswehr. Sie sind ausdrücklich von der Einsparung des Haushaltsgesetzes 1988 ausgenommen.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hannelore Saibold


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Der Antrag der SPD ist mit „Gesunde Lebensmittel" überschrieben. Ich möchte diesen viel gebrauchten und oft auch schon mißbrauchten Begriff auf den ursprünglichen Sinn zurückführen. Lebensmittel sollen Mittel zum Leben sein, die uns gesund erhalten. Von Hippokrates ist folgender Ausspruch überliefert: „Unsere Nahrung sei unser Heilmittel — unser Heilmittel sei unsere Nahrung! "
    Davon sind wir heute leider meilenweit entfernt, und zwar in Theorie und Praxis. Die immensen Kosten für ernährungsbedingte Krankheiten in Höhe von 52 Milliarden DM sind der Beweis dafür. Dieses Ergebnis ist ja auch kein Wunder; denn das, was heute schön aufwendig verpackt in den Regalen der Supermärkte steht, verdient die Bezeichnung „Lebensmittel" nicht.

    (Frau Garbe [GRÜNE]: Sehr wahr! — Bohl [CDU/CSU]: Warum eigentlich nicht?)

    — Ich erkläre es Ihnen gleich, Herr Bohl.
    Es sind mit Umweltgiften, Rückständen von Agrarchemikalien, Reinigungsmitteln und chemischen Hilfsstoffen belastete Konstruktionen aus isolierten Nährstoffen, Emulgatoren, Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffen, Trenn- und Säuerungs-, Gelier- und Verdickungsmitteln, Antioxydantien, Stabilisatoren und anderen Zusatzstoffen.
    Wenn die GRÜNEN von Lebensmittelqualität sprechen, spuken in unseren Köpfen nicht nur jede Menge Schad- und Zusatzstoffe, Bequerels und Nährwertangaben herum. Lebensmittelqualität ist mehr als die Summe der chemischen Analysewerte. Darin liegt eigentlich das Hauptproblem der Misere; denn zu wenige wissen heute etwas über die Wichtigkeit der Naturbelassenheit der Lebensmittel. Zu wenige bedenken, welche negativen Auswirkungen allein aus der Zerteilung und Bearbeitung z. B. eines Weizenkorns oder aber auch einer Kartoffel, die ja beide lebendige Systeme sind, auf die Dauer resultieren. Die einzelnen Bestandteile, wie z. B. Weizenkeime, Kleie, Weißmehl Type 405 und Weizenkeimöl, erzielen — selbst wenn sie in gleicher Menge gegessen wer-



    Frau Saibold
    den — eine wesentlich weniger positive Wirkung als die gleiche Menge frisch gemahlenen Weizens.
    Für die Zerlegung in einzelne Bestandteile oder aber die Extraktion und Isolierung von einzelnen Inhaltsstoffen werden eine Reihe von technischen Bearbeitungsmethoden sowie eine breite Palette chemischer Substanzen zum Einsatz gebracht. Dies führt neben der Wertminderung zu einer weiteren unnötigen Belastung der Lebensmittel. Was passiert eigentlich in den Fabrikhallen und in den Labors der Ernährungsindustrie? Ich bin sicher, daß weder Sie, Frau Süssmuth, die Sie ja angeblich auch Gesundheitsministerin sind, noch sonst jemand im Saal darüber Bescheid weiß, durch welche Prozeduren und durch Zuhilfenahme welcher chemischen Substanzen Speiseöl, Instantprodukte oder aber auch der so beliebte Orangensaft hergestellt wird.

    (Frau Teubner [GRÜNE]: Glasnost bei Dr. Oetker!)

    Weder der Vertreter des BGA noch der Vertreter der Chemischen Industrie konnten bei der Anhörung am letzten Mittwoch darüber Auskunft geben, mit welchen Lösungsmitteln Aroma- und Farbstoffe der Orangenschale extrahiert werden, um sie anschließend den transportgerechten Saftkonzentraten wieder zuzusetzen.

    (Frau Teubner [GRÜNE]: Vielleicht wollten sie keine Auskunft geben!)

    Schließlich soll das zur besseren Ausbeutung enzymatisch angedaute, geklärte, erhitzte und eingedampfte Produkt wieder nach Saft schmecken!
    Durch den PER-Skandal beim Olivenöl ist ein Problembereich ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt, der bisher praktisch keinerlei Beachtung fand. Die Extraktion von diversen Inhaltsstoffen natürlicher Lebensmittel ist ein weites Betätigungsfeld der Lebensmitteltechnologen.
    In der Drucksache 11/2177 beantragen wir daher eine Verordnung über technische Hilfsstoffe, insbesondere für Extraktions- und Lösungsmittel, sowie Höchstgrenzwerte hierfür. Für diese Stoffe gibt es nicht nur keine Regelung, sondern auch keine Übersicht, obwohl hier u. a. halogenierte Kohlenwasserstoffe mit nerven- und organschädigenden Wirkungen eingesetzt werden oder die zum Teil im Verdacht stehen, Krebs zu erzeugen oder Erbgut zu schädigen.
    Bei der entscheidenden Novellierung des Lebensmittelgesetzes von 1974, die unter der Obhut der SPD-Regierung entstanden ist, wurde die Unterwerfung der technischen Hilfsstoffe unter das Verbotsprinzip ganz bewußt ausgenommen und damit einer Gleichstellung mit den Zusatzstoffen entzogen. Zum damaligen Zeitpunkt bestanden noch Chancen, auf EG-Ebene nur Wasser, Wein, Spirituosen, Fette und Speiseöle als Extraktionsmittel zuzulassen, die auch heute noch ausreichend wären. Diese Chance haben Sie von der SPD damals verspielt. Heute weht natürlich ein anderer Wind in der EG.
    In unserem zweiten Antrag wird die Bundesregierung aufgefordert, sich für ein weltweites Verbot der verbrauchertäuschenden und gesundheitsschädlichen radioaktiven Bestrahlung von Lebensmitteln
    einzusetzen. Dadurch sollen die diesbezüglichen Bemühungen der internationalen Verbraucherverbände unterstützt werden, die sich beim Weltkongreß 1987 in Madrid nachdrücklich gegen dieses unnötige großtechnische Konservierungsverfahren ausgesprochen haben. Gleichzeitig wird die Bundesregierung aufgefordert, einen Bericht zu erstellen, der Aufschluß über die Rolle der Internationalen Atomenergiebehörde — IAEO — bei der Förderung der Lebensmittelbestrahlung und darüber gibt, wie weit die Entwicklung von praktikablen Nachweismöglichkeiten für Importe gediehen ist, und über die zwischenzeitlich eingetretene Weiterentwicklung unschädlicherer und verbraucherfreundlicherer Konservierungsmethoden. Da das Verbot der radioaktiven Bestrahlung auch in dem ebenfalls zur Beratung anstehenden SPD-Antrag enthalten ist, müßte unser Antrag eigentlich auf eine breite Unterstützung stoßen.
    Bevor ich jedoch kurz noch auf den SPD-Antrag eingehe, möchte ich noch einige Fragen stellen: Warum müssen wir uns eigentlich ständig gegen die Einführung neuer Techniken wehren? Warum werden die Inhalte von Lebensmitteln heute in solcher Menge isoliert, wenn dadurch eine Wertminderung eintritt und eine überflüssige Belastung mit chemischen Substanzen erfolgt?
    Die Hauptursache besteht darin, daß das übliche Ernährungswissen sowohl in der Industrie als auch in den Schulbüchern von der einseitig naturwissenschaftlichen Grundhaltung zu Beginn dieses Jahrhunderts geprägt ist. Danach zählt nur, was meß- und wiegbar ist. Auf Wechselwirkungen oder Synergismen von Lebensmittelbestandteilen oder verschiedenen Lebensmitteln bei einer Mahlzeit wurde keine Rücksicht genommen. Noch heute werden deshalb praxisferne Kalorien- und Nährwerttabellen, vielleicht noch durch Bequerel-Listen ergänzt, als Grundlage für die Bewertung der Mahlzeit verwendet.
    Ein Beispiel soll das Problem besser begreifbar machen: Stellen Sie sich vor, wir würden Bücher nur nach der Papier- und Druckqualität sowie dem Gewicht beurteilen! Wenn wir diese Grundeinstellung nicht verändern, dann werden wir mit weiteren Kontrollen, besserer Etikettierung und ähnlichem nur eine reine Symptombehandlung betreiben.
    Beim SPD-Antrag stellt sich mir, obwohl er sich, wenn man ihn oberflächlich liest, ganz gut anhört, die Frage, ob er nicht ein Schauantrag ist. Sie fordern darin die Kennzeichnung der biologisch erzeugten Produkte. Unseren Antrag auf die gesetzliche Regelung der Bio-Kennzeichnung haben Sie strikt abgelehnt; ebenso haben Sie eine wirtschaftlich unabhängige Informationskampagne für die Verbraucher und Verbraucherinnen abgelehnt. Ich hoffe, daß wir in der weiteren Beratung trotzdem zu günstigeren Ergebnissen kommen; denn ich gehe auch davon aus, daß die SPD, aber auch die Damen und Herren der Regierungskoalition lernfähig sind und die Konsequenzen ziehen.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Gilges [SPD]: Vielleicht waren die Vorschläge schlecht, Frau Saibold! So schlecht sind wir nicht immer bei der Beurteilung von schlechten Entwürfen!)




    Frau Saibold
    — Und was haben Sie gemacht? Sie stellen eine Forderung und machen überhaupt keinen konkreten Vorschlag.


Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Jetzt ist die Redezeit nun wirklich um anderthalb Minuten überschritten. Ich habe nicht aufgepaßt.
Das Wort hat der Abgeordnete Rüttgers.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Jürgen Rüttgers


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Frau Kollegin Saibold, Sie haben gerade die Frage gestellt: Warum müssen wir uns immer gegen die Einführung neuer Techniken wehren? Ich will Ihnen das sagen; einfach deshalb, weil das Leben dadurch auch gesünder werden kann und geworden ist und weil wir dadurch in der Lage sind, 5 Milliarden Menschen auf dieser Welt satt zu machen. Ich meine, das ist ein Punkt, den Sie in Ihrer Rede vielleicht auch einmal hätten ansprechen können. Dabei will ich gar nicht verkennen, daß es in den letzten Jahren immer wieder Berichte über Verunreinigungen und Verfälschungen bei Lebensmitteln gegeben hat, die auch mit Recht eine große öffentliche Resonanz gefunden haben.
    Aber ich meine, wir sollten, wenn wir hier eine Debatte führen, ebenso feststellen, daß der weitaus größte Teil unserer Lebensmittel sauber und unbedenklich ist. Dies bestätigen die Lebensmittelkontrolle und ihre Ergebnisse ebenso wie medizinische Statistiken und wissenschaftliche Untersuchungen.
    Ich glaube, die vorliegenden Anträge machen deutlich, daß es bei diesem Thema irgendwo so etwas wie eine Differenz zwischen Wahrnehmung und Tatbestand gibt. Die skandalösen und skrupellosen Manipulationen und Schlampereien von verunreinigten Eiern bis zu verseuchtem Öl haben die Bürger mit Recht aufgeschreckt. Über solche Ergebnisse wollen wir nicht zur Tagesordnung übergehen. Aber wir müssen auch sagen, daß solche Fälle Einzelfälle bleiben.
    Wichtiger erscheinen mir im Rahmen des Kontextes dieser Beratung die Befürchtungen, die sich mit dem Schlagwort von der schleichenden Vergiftung der Nahrung durch Schadstoffe verbinden. Ich meine, daß dieser pauschale Vorwurf mehr Agitation als Information enthält. Der subjektive Eindruck von der wachsenden Gefährdung ergibt sich zum Teil aus der rasant verbesserten Analysetechnik und neuen medizinischen Erkenntnissen über Wirkungszusammenhänge.

    (Frau Garbe [GRÜNE]: Es war wohl besser, als wir gar nicht wußten, was drin ist!)

    Das deutsche Lebensmittelrecht und seine Kontrollinstanzen stehen dieser Entwicklung keineswegs — diesen Eindruck haben Sie hier zu erwecken versucht — hilflos gegenüber. Wer dies behauptet, wie Sie es getan haben, verzerrt die Wirklichkeit, und zwar, wie ich meine, aus durchsichtigen Gründen.
    Die Bundesregierung hat das Lebensmittelgesetz aus dem Jahre 1974 in den letzten Jahren weiterentwickelt. Wir haben heute eine Schadstoffhöchstmengenverordnung. Wir haben eine Pflanzenschutzmittelverordnung,

    (Frau Saibold [GRÜNE]: Für einen Stoff!)

    mit der Rückstandsbelastungen — nun warten Sie einmal ab — erfaßt werden. Eine Verbesserung der Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel ist in Vorbereitung. Das Fleischhygienerecht wurde verbessert. Ein Hormonverbot wurde erlassen. Eine Tierarzneimittelrichtlinie wurde durchgesetzt. Diese Aufzählung ließe sich verlängern.
    Es ist unverantwortlich, wenn hier der Eindruck erweckt wird und auch in den Anträgen so getan wird, als ob der absolute Schutz der Gesundheit eine neue Erkenntnis oder ein umstrittener Punkt wäre. Dieser Leitsatz kennzeichnet die Politik und das Verwaltungshandeln in Bund und Ländern. Er ist auch im Gesetz von 1974 enthalten.
    Im Bereich der Lebensmittelkontrolle hat die Bundesregierung die Einrichtung eines bundesweiten Meß- und Beobachtungssystems für Lebensmittel angeregt. Dieses Programm wird — so glaube ich — eine wichtige Vorsorge- und Frühwarnfunktion übernehmen können. Für ein entsprechendes Forschungsvorhaben werden 15 Millionen DM bereitgestellt werden.
    Die Qualität der Lebensmittel in der Bundesrepublik — dies zeigen die Fakten eindeutig — bietet weder Anlaß zur Panikmache noch zur Untätigkeit. Es gibt sicherlich Bereiche mit gesetzlichem Regelungsbedarf und Möglichkeiten einer weiter verbesserten Kontrolle.
    Ich möchte hier einige Aspekte ansprechen.
    Erstens. Der Aufbau von irrationalen Feindbildern und falschen Gegensätzen in einem so sensiblen Bereich ist — so meine ich — wenig hilfreich. Die Gleichungen: natürlich gleich gesund und synthetisch gleich gesundheitsgefährdend, sind aus meiner Sicht ebenso dumm und gefährlich wie Kampagnen gegen die industrielle Nahrungsmittelverarbeitung.
    Zusatzstoffe zur Konservierung, zur Qualitäts- und Geschmacksverbesserung sind nicht generell Teufelszeug, im Gegenteil: Sie haben verdorbene Lebensmittel aus unserem Alltag weitgehend verbannt und der weltweiten Bekämpfung des Hungers erst eine erfolgreiche Perspektive gegeben.
    Der Verzicht auf industrielle Verarbeitung und auf Zusatzstoffe würde geringere Qualität, größere Gesundheitsrisiken und höhere Preise bedeuten. Aber ich will auch deutlich machen, Herr Kollege Gilges, daß dies kein Plädoyer für eine unkritische Hinnahme aller Zusätze ist. Zusatzstoffe sind in Deutschland grundsätzlich verboten und werden nur im Einzelfall nach langjähriger Prüfung zugelassen, und dabei muß es bleiben.

    (Frau Saibold [GRÜNE]: Die Zulassung muß überprüft werden!)

    Zweitens. Über 99 % unserer landwirtschaftlichen Betriebe bauen Nahrungsmittel nach konventionellen Methoden an. Bei ordnungsgemäßer Anwendung von Pflanzenschutz- und Düngemitteln — darüber ist in diesem Hause mehrfach diskutiert worden — gibt



    Dr. Rüttgers
    es keine Gefahr für die Gesundheit unserer Bevölkerung.

    (Frau Saibold [GRÜNE]: Und auch nicht für das Trinkwasser?)

    Die Lebensmittel sind grundsätzlich in einwandfreiem Zustand. Alles andere ist eine ungerechtfertigte Diskriminierung der Landwirte.

    (Gilges [SPD]: So ein Quatsch!)

    — Ich weiß gar nicht, warum Sie sich aufregen, Herr Gilges. Lassen Sie mich vielleicht mal vortragen, und hören Sie zu.

    (Gilges [SPD]: Auch wir lesen die Gesetzestexte!)

    Wie ich Sie kenne, werden Sie dabei sicherlich auch etwas lernen.
    Nach heutigem Stand liegen keine gesicherten Erkenntnisse über einen qualitativen Unterschied zwischen alternativ und konventionell erzeugten Produkten vor. Deshalb ist die einseitige Förderung des alternativen Landbaus nicht der richtige Weg.

    (Frau Garbe [GRÜNE]: Das ist der beste Weg!)

    Wichtig ist, daß die Landbewirtschaftung die biologischen Zusammenhänge berücksichtigt.
    Drittens. Die Nachfrage nach biologisch, ökologisch oder ähnlich titulierten Lebensmitteln steigt weiter.

    (Frau Garbe [GRÜNE]: Das muß Ihnen doch zu denken geben!)

    Die Verbraucher sind in diesem Bereich oft der bewußten Täuschung und Verwirrung ausgesetzt. Frau Kollegin Dr. Martiny hat dazu gesprochen.
    Es werden hohe Preise für Produkte verlangt — auch das ist bekannt —, die in Wahrheit konventionellem Landbau entstammen. Diesem Millionengeschäft mit dem Etikettenschwindel muß EG-weit ein Ende bereitet werden. Ich verweise hier auf die Initiative der Kollegen Kroll-Schlüter und Bredehorn, die zu einem entsprechenden Beschluß des Ernährungsausschusses geführt hat.
    Viertens. Im Jahre 1987 hat die Bundesregierung 35,7 Millionen DM für Verbraucheraufklärung bereitgestellt.

    (Frau Saibold [GRÜNE]: 10 Millionen für Ernährung!)

    Dies hat zu einer hohen Sensibilität der Bürger beigetragen. Reaktionen auf entsprechende Berichte und Meldungen zeigen dies eindrucksvoll. Von manchen wird diese Sprache des Marktes — ich glaube, das ist ein Punkt, den Sie bedenken sollten — offenbar besser verstanden und beherzigt als rechtliche Vorschriften. Bei schweren Verstößen hat das Bundesgesundheitsministerium in den letzten Jahren verstärkt die Öffentlichkeit unterrichtet. Diese Informationspolitik, Frau Minister Süssmuth, entspricht der Forderung nach einem wirksamen Schutz der Verbraucher. Sie sollte fortgesetzt werden.
    Verbraucheraufklärung umfaßt aber mehr als die Warnung vor Schadstoffen in Lebensmitteln. Falsche und einseitige Ernährung ist heute wesentlich gefährlicher als vermeintliche oder tatsächliche Belastungen von Lebensmitteln.
    Fünftens. Die Lebensmittelkontrolle ist eine Aufgabe des Staates, aber sie muß nicht sein Monopol sein. Hier sind auch die Eigenverantwortung und das Eigeninteresse von Produzenten und Verarbeitern angesprochen. Ich glaube, da gibt es noch Schwachstellen und Reserven. Die verarbeitende Industrie muß ihre Kapazitäten der Eigenkontrolle verstärken, und für kleine und mittlere Betriebe müssen neue Wege — etwa gemeinsame Kontroll- und Untersuchungseinrichtungen — gefunden werden.
    Sechstens. Europa muß für mehr, nicht für weniger Verbraucherschutz und Gesundheitsvorsorge stehen. Wir wollen den Binnenmarkt aus europapolitischen und wirtschaftspolitischen Gründen. Die Abschaffung der Kontrollen an den Binnengrenzen birgt im Bereich der Lebensmittel sowohl Chancen als auch Risiken. Es wäre aber falsch und kurzsichtig, wenn irgend jemand auf eine Senkung des deutschen Lebensmittelstandards durch EG-Harmonisierung spe - kulieren würde.
    Meine Damen und Herren, die bei uns angebotenen Lebensmittel sind für die Verbraucher grundsätzlich unbedenklich. Diese Feststellung schließt ein, daß der Staat ein Null-Risiko bei Lebensmitteln anstreben muß und doch gleichzeitig nicht garantieren kann.
    Die CDU/CSU-Fraktion wird auch weiterhin alle Bemühungen unterstützen, vorhandene Schwachstellen in diesem Bereich auszumerzen. Wir wehren uns allerdings dagegen, die Frage der gesunden Lebensmittel als Vehikel für völlig andere politische Zwecke zu mißbrauchen.

    (Widerspruch bei den GRÜNEN — Gilges [SPD]: Welche Zwecke sind das denn? Sagen Sie das einmal!)