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ID1107020300

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    Plenarprotokoll 11/70 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 70. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 13. April 1988 Inhalt: Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zu den Vorschlägen der Sachverständigen beim Bundesminister der Finanzen zur Neuordnung des Gemeinnützigkeitswesens Büchner (Speyer) SPD 4716B Dr. Miltner CDU/CSU 4717 B Hüser GRÜNE 4718C, 4723 D Mischnick FDP 4719 B Dr. Häfele, Parl. Staatssekretär BMF . . 4720 B Dr. Mertens (Bottrop) SPD 4721 C Glos CDU/CSU 4722 D Rind FDP 4724 C Andres SPD 4725 C Tillmann CDU/CSU 4726 C Frau Will-Feld CDU/CSU 4727 C Schmidt (Salzgitter) SPD 4728 C Fischer (Hamburg) CDU/CSU 4730 A Tagesordnungspunkt 1: Fragestunde — Drucksache 11/2093 vom 8. April 1988 — Bedeutung sexueller Orientierung des Bewerbers um eine Pflegeerlaubnis für das Wohl des zu betreuenden Kindes MdlAnfr 4, 5 08.04.88 Drs 11/2093 Frau Oesterle-Schwerin GRÜNE Antw PStSekr Dr. Jahn BMJ . . 4697B, 4697 D ZusFr Frau Oesterle-Schwerin GRÜNE 4697B, 4698A Freigabe der Mittel zur Förderung überbetrieblicher Berufsbildungsstätten MdlAnfr 11 08.04.88 Drs 11/2093 Frau Odendahl SPD Antw PStSekr Frau Karwatzki BMBW . 4698 D ZusFr Frau Odendahl SPD 4698 D ZusFr Kastning SPD 4698 D Sicherung des Ausbildungs- und Ausstattungsstandards der überbetrieblichen Ausbildungsstätten und deren Nutzung nach Erreichen des Ausbauziels MdlAnfr 14, 15 08.04.88 Drs 11/2093 Kastning SPD Antw PStSekr Frau Karwatzki BMBW 4699A, 4699 C ZusFr Kastning SPD 4699B, 4699 D Hemmung der Investitionstätigkeit bei mit Bundesmitteln geförderten Projekten für überbetriebliche Ausbildungsstätten durch zögerndes Verhalten der Bundesregierung MdlAnfr 16, 17 08.04.88 Drs 11/2093 Rixe SPD Antw PStSekr Frau Karwatzki BMBW 4700A, 4700 B ZusFr Rixe SPD 4700 B ZusFr Frau Odendahl SPD 4700 D ZusFr Kastning SPD 4700 D Vorlage einer Konzeption für die Berufsausbildung durch die Bundesregierung sowie deren finanzielle Absicherung MdlAnfr 18, 19 08.04.88 Drs 11/2093 Dr. Böhme (Unna) SPD II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 70. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. April 1988 Antw PStSekr Frau Karwatzki BMBW 4701A, 4701B ZusFr Dr. Böhme (Unna) SPD 4701 B ZusFr Frau Odendahl SPD 4701 C Personalsituation bei Bundesbehörden in Ballungsräumen in den kommenden, von geburtenschwachen Jahrgängen gekennzeichneten Jahren; Dezentralisierung von öffentlichen Aufgaben in den ländlichen Raum und in das Zonenrandgebiet MdlAnfr 20 08.04.88 Drs 11/2093 Stiegler SPD Antw PStSekr Spranger BMI 4701 D ZusFr Stiegler SPD 4701D Privatisierung der Bundespost MdlAnfr 27 08.04.88 Drs 11/2093 Börnsen (Ritterhude) SPD Antw PStSekr Dr. von Wartenberg BMWi 4702C ZusFr Börnsen (Ritterhude) SPD 4702 D Kriterien für die Genehmigung privater Windenergieanlagen in den Bundesländern und Strompreise MdlAnfr 28, 29 08.04.88 Drs 11/2093 Dr. Emmerlich SPD Antw PStSekr Dr. von Wartenberg BMWi . 4703A, 4704 B ZusFr Dr. Emmerlich SPD . . . . 4703B, 4704 C ZusFr Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE . 4703D, 4704 D ZusFr Frau Garbe GRÜNE 4703 D ZusFr Stahl (Kempen) SPD . . . 4704A, 4705B ZusFr Ruf CDU/CSU 4705 C Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes, der Bundestarifordnung Elektrizität und/oder anderer Gesetze im Bereich des Energierechtes MdlAnfr 30 08.04.88 Drs 11/2093 Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE Antw PStSekr Dr. von Wartenberg BMWi . 4705D ZusFr Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE . 4705D Voraussichtliche Zahl der nicht gestellten Anträge auf Lohnsteuer-Jahresausgleich 1988 und nach der Steuerreform MdlAnfr 23 08.04.88 Drs 11/2093 Huonker SPD Antw PStSekr Dr. Häfele BMF 4706 B ZusFr Huonker SPD 4706 C ZusFr Kastning SPD 4706 D Haltung der Bundesregierung zu Kostenschätzungen im Zusammenhang mit der Quellensteuer auf Bausparguthaben MdlAnfr 24 08.04.88 Drs 11/2093 Huonker SPD Antw PStSekr Dr. Häfele BMF 4707 B ZusFr Huonker SPD 4707 B Umsatzsteuerpflicht für Gebrauchtwagen bei handelsmäßigem Verkauf MdlAnfr 25, 26 08.04.88 Drs 11/2093 Stahl (Kempen) SPD Antw PStSekr Dr. Häfele BMF 4707 D ZusFr Stahl (Kempen) SPD 4708A ZusFr Dr. Emmerlich SPD 4708 D ZusFr Andres SPD 4709 A Besetzung der offenen Stellen in der Fremdenverkehrswirtschaft in Calw und Freudenstadt MdlAnfr 31, 32 08.04.88 Drs 11/2093 Fuchtel CDU/CSU Antw PStSekr Vogt BMA 4709 B ZusFr Fuchtel CDU/CSU 4709 D ZusFr Andres SPD 4710 C ZusFr Stiegler SPD 4710 D Kostenentwicklung der Bundesanstalt für Arbeit bis 1991 für die Leistungen nach dem Vorruhestandsgesetz; Entlastung des Arbeitsmarktes durch die Vorruhestandsregelung sowie Alternativen nach Auslauf dieser Regelung MdlAnfr 33, 34 08.04.88 Drs 11/2093 Andres SPD Antw PStSekr Vogt BMA 4711A ZusFr Andres SPD 4711 B ZusFr Stiegler SPD 4711 B ZusFr Toetemeyer SPD 4712 C ZusFr Frau Weyel SPD 4712 D ZusFr Schmidt (Salzgitter) SPD 4713 A Ausbau der Bundesbahnstrecke Nürnberg—Weiden; Verbesserung des Streckenausbaus und der Verkehrsbedienung der Bundesbahn MdlAnfr 47 08.04.88 Drs 11/2093 Stiegler SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 4713 B ZusFr Stiegler SPD 4713 C ZusFr Schmidt (Salzgitter) SPD 4713D Planungen der Bundesbahn bezüglich neuer Standorte für den Güter- und Personenverkehr; Aufgabe von Hagen als Standort für den Güterverkehr MdlAnfr 48, 49 08.04.88 Drs 11/2093 Toetemeyer SPD Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 4714A, 4714 C ZusFr Toetemeyer SPD 4713B, 4714 C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 70. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. April 1988 III Nichtweitergabe von Informationen beim ZZF und FTZ im Rahmen der Zulassungsverfahren für Endgeräte der Telekommunikation; Dauer dieser Verfahren MdlAnfr 53, 54 08.04.88 Drs 11/2093 Kleinert (Hannover) FDP Antw PStSekr Dr. Florian BMP 4715B ZusFr Kleinert (Hannover) FDP 4715D Nächste Sitzung 4731 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 4733 * A Anlage 2 Sonderprogramm zur Gerätemodernisierung im Bereich der Max-Planck-Gesellschaft für 1989 MdlAnfr 1 08.04.88 Drs 11/2093 Catenhusen SPD SchrAntw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 4733 * B Anlage 3 Verwirklichung der von Bundeskanzler Kohl angekündigten „großen Kabinettsreform" MdlAnfr 2, 3 08.04.88 Drs 11/2093 Dr. Sperling SPD SchrAntw StMin Dr. Stavenhagen BK . . 4733 * C Anlage 4 Nitratbelastung von Gemüse und Salat durch Überdüngung MdlAnfr 6 08.04.88 Drs 11/2093 Müller (Schweinfurt) SPD SchrAntw PStSekr Gallus BML 4733 * D Anlage 5 Einführung einer Kennzeichnungspflicht für Nitratbelastung bei Gemüse und Salat MdlAnfr 7 08.04.88 Drs 11/2093 Müller (Schweinfurt) SPD SchrAntw PStSekr Pfeifer BMJFFG . . . 4734 * A Anlage 6 Finanzierung der Abdeckelung der B 51 in Münster MdlAnfr 50 08.04.88 Drs 11/2093 Catenhusen SPD SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV . . . 4734 * C Anlage 7 Verlängerung der Lagerfrist für Päckchen und Pakete, insbesondere in der Ferien- und Weihnachtszeit MdlAnfr 51, 52 08.04.88 Drs 11/2093 Frau Dr. Dobberthien SPD SchrAntw PStSekr Rawe BMP 4734 * D Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 70. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. April 1988 4697 70. Sitzung Bonn, den 13. April 1988 Beginn: 13.01 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Dr. Adam-Schwaetzer 14. 4. Dr. Ahrens * 15. 4. Böhm (Melsungen) * 15. 4. Brandt 15. 4. Dr. Briefs 13. 4. Büchner (Speyer) * 13. 4. Bühler (Bruchsal) 15. 4. Buschbom 15. 4. Ebermann ** 15. 4. Erler **' 15. 4. Frau Fischer ** 15. 4. Frau Geiger ** 15. 4. Graf 13. 4. Frau Dr. Hartenstein ** 15. 4. Höpfinger 15. 4. Hörster 15. 4. Dr. Holtz ** 15. 4. Irmer ** 15. 4. Jansen 15. 4. Jung (Limburg) 15. 4. Kittelmann * 14. 4. Dr. Klejdzinski 15. 4. Dr.-Ing. Laermann 15. 4. Frau Dr. Martiny-Glotz 13. 4. Dr. Müller * 15. 4. Nelle 13. 4. Niegel 15. 4. Niggemeier 14. 4. Porzner 13. 4. Reddemann * 15. 4. Frau Schilling 15. 4. Schulhoff 15. 4. Dr. Soell * 14. 4. Spilker 15. 4. Dr. Stercken ** 15. 4. Dr. Stoltenberg 15. 4. Frau Trenz 14. 4. Wischnewski 15. 4. Zeitler 14. 4. Dr. Zimmermann 14. 4. * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union ** für die Teilnahme an der 79. Interparlamentarischen Konferenz Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Probst auf die Frage des Abgeordneten Catenhusen (SPD) (Drucksache 11/2093 Frage 1) : Welche Maßnahmen hat die Bundesregierung ergriffen, um entsprechend einer Bitte der Ministerpräsidenten der Bundesländer, ein Sonderprogramm zur Gerätemodemisierung im Bereich der Max-Planck-Gesellschaft vorzubereiten, und kann die Bundesregierung schon jetzt zusagen, daß ein solches Sonderprogramm in Höhe von ca. 60 Millionen DM im Bundeshaushalt für das Jahr 1989 etatisiert werden wird? Anlagen zum Stenographischen Bericht Die Max-Planck-Gesellschaft beantragt ein Geräteerneuerungsprogramm in Höhe von 60 Mio. DM, jedoch nicht für den Haushalt 1989, sondern auf die Jahre 1989 bis 1991 verteilt. Sie beantragt das Programm auch nicht als eine 100%ige Sonderfinanzierung des Bundes, sondern mit dem üblichen Bund-Länder-Schlüssel von 50 : 50. Die Bundesregierung hat den Entwurf des Bundeshaushaltsplans für 1989 noch nicht beschlossen; dies ist - wie üblich - für den Sommer 1988 vorgesehen. Bund und Länder tragen im Rahmen der gemeinsamen Forschungsförderung nach Artikel 91 b Grundgesetz die für die Grundausstattung der MPG erforderlichen Aufwendungen gemeinsam. Die Bundesregierung wird die Frage der Geräteerneuerung in die bevorstehenden Beratungen zum Haushalt 1989 einbeziehen. Anlage 3 Antwort des Staatsministers Dr. Stavenhagen auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Sperling (SPD) (Drucksache 11/2093 Fragen 2 und 3): Kann die Bundesregierung nunmehr Auskunft darüber geben, welche Bereiche die von Bundeskanzler Kohl (Tagesschau vom 11. März 1987) angekündigte „große Kabinettsreform" berühren wird? Wann ist mit dieser Kabinettsreform zu rechnen? Es gilt weiterhin, was ich Ihnen auf nahezu gleichlautende Fragen bereits am 21. Oktober 1987 mitgeteilt habe. Der Bundeskanzler beabsichtigt nicht, die von ihm für die Mitte der Legislaturperiode angekündigte Kabinettsreform zu einem früheren Zeitpunkt vorzunehmen. Dies hat er am 11. April 1988 im Gespräch mit Journalisten noch einmal nachdrücklich bekräftigt. Er hat auch nicht die Absicht, sich über Einzelheiten dieser Reform vorher öffentlich zu äußern. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gallus auf die Frage des Abgeordneten Müller (Schweinfurt) (SPD) (Drucksache 11/2093 Frage 6): Kann die Bundesregierung bestätigen, daß die Überdüngung vieler landwirtschaftlich genutzter Böden nicht nur nachteilige Auswirkungen auf die Qualität des Grund- und Trinkwassers hat, sondern auch zu erhöhten Nitratbelastungen von auf solchen Böden angebautem Gemüse und Salat führt, und liegen der Bundesregierung Meßergebnisse über die Höhe dieser Nitratbelastung vor? Die Bundesregierung kann bestätigen, daß die Überdüngung landwirtschaftlich genutzter Flächen grundsätzlich zu einer erhöhten Grundwassergefähr- 4734" Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 70. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. April 1988 dung durch Nitrat führt. Eine einfache kausale Beziehung zwischen landwirtschaftlicher Nutzung und Überdüngung sowie dem Nitrateintrag in das Grundwasser besteht allerdings nicht. Der Nitrateintrag hängt vielmehr von einer Vielzahl von Standortfaktoren und Bewirtschaftungsbedingungen ab. Bei Gemüse kann es durch Überdüngung, aber auch durch andere Faktoren, wie Witterungseinflüsse, zu erhöhten Nitratgehalten in Einzelfällen kommen. Durch geeignete pflanzenbauliche Maßnahmen kann dem entgegengewirkt werden. Meßergebnisse über die Höhe der Nitratgehalte im Gemüse liegen der Bundesregierung bei der Zentralen Bewertungs- und Erfassungsstelle für Umweltdaten (ZEBS) des Bundesgesundheitsamtes vor. Diese Daten zeigen starke Unterschiede zwischen den verschiedenen Gemüsearten und eine starke Streuung innerhalb der einzelnen Gemüsearten. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Pfeifer auf die Frage des Abgeordneten Müller (Schweinfurt) (SPD) (Drucksache 11/2093 Frage 7): Denkt die Bundesregierung daran, durch Maßnahmen, wie z. B. die Bestimmung einer zulässigen Höchstbelastung bei Gemüse und Salat, durch Einführung einer Kennzeichnungspflicht bezüglich der Nitratbelastung oder durch vergleichbare Regelungen dem Verbraucher die Möglichkeit einzuräumen, sich über den Nitratgehalt solcher Produkte informieren zu können? Nitrat kommt als natürlicher Bestandteil in mehr oder weniger großen Mengen in allen pflanzlichen Lebensmitteln vor. Die Höhe des Nitratgehaltes hängt von einer Reihe von Faktoren, insbesondere Anbaubedingungen (Freiland oder unter Glas), Art und Sorte, Standort, klimatischen Faktoren, wie z. B. Temperatur, Sonnenscheindauer und Feuchtigkeit sowie vom Erntezeitpunkt ab. Eine Angabe des Nitratgehaltes würde auf erhebliche praktische Schwierigkeiten stoßen, weil aus den vorgenannten Gründen die Verteilung des Nitratgehaltes innerhalb einer Gemüsepartie sehr unterschiedlich sein kann. Ferner ist nicht auszuschließen, daß auf Grund der analysebedingten zeitlichen Verzögerungen nachteilige Auswirkungen auf den Frischezustand des Gemüses eintreten könnten. Die Bundesregierung beabsichtigt daher nicht, die Verpflichtung zur Angabe des Nitratgehalts bei Gemüse und Salat einzuführen. Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, daß die Etikettierungs-Richtlinie die obligatorische Kennzeichnung des Nitratgehalts nicht vorsieht und daher eine solche Regelung nur getroffen werden könnte, wenn sie in einem gemeinschaftsrechtlichen Entscheidungsverfahren unter Beteiligung der Kommission und der Mitgliedstaaten Zustimmung fände. Angesichts der erheblichen praktischen Probleme, die mit der Kennzeichnung des Nitratgehalts verbunden wären, wären die Aussichten, eine solche Regelung auf Gemeinschaftsebene durchzusetzen, als sehr gering einzuschätzen. Im übrigen sieht die Bundesregierung die Kennzeichnung des Nitratgehalts nicht als geeigneten Ansatz zur angestrebten Minimierung der Nitratbelastung an. Es muß vielmehr das Bestreben sein, durch geeignete Maßnahmen im Bereich der landwirtschaftlichen Erzeugung wie z. B. eine bedarfsangepaßte Düngung, Ernteempfehlungen oder Züchtung nitratarmer Sorten den Nitratgehalt zu beeinflussen. Diesem Ziel dienen auch die vom Bundesgesundheitsamt herausgegebenen Richtwerte 1986 in Gemüse, die der Lebensmittelüberwachung und anderen Untersuchungsstellen aufzeigen sollen, bei welchen Konzentrationen unerwünscht hohe Nitratgehalte vorliegen. Diese Richtwerte werden in regelmäßigen zeitlichen Abständen überprüft und ggf. durch Hinzufügung weiterer Lebensmittel ergänzt. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Frage des Abgeordneten Catenhusen (SPD) (Drucksache 11/2093 Frage 50): Zu welchen Ergebnissen sind die Untersuchungen, die Kosten für eine Abdeckelung der B 51 (Umgehungsstraße) in Münster in der Ortslage Mauritz zu senken, gekommen, und wird der Bund auf Grund dieser Ergebnisse eine Abdeckelung der B 51 in diesem Bereich in Zusammenhang mit der geplanten Ausbaumaßnahme finanzieren? Die Untersuchung mit dem Ziel, die Kosten für eine eventuelle Abdeckelung der B 51 — Umgehungsstraße Münster in der Ortslage St. Mauritz zu senken, kann frühestens im Herbst 1988 abgeschlossen werden. Erst danach wird über das weitere Vorgehen entschieden. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rawe auf die Fragen der Abgeordneten Frau Dr. Dobberthien (SPD) (Drucksache 11/2093 Fragen 51 und 52): Ist der Bundesregierung bekannt, wie hoch die Zahl der zurückgesendeten Päckchen und Pakete durch die Deutsche Bundespost ist, weil die Lagerfrist überschritten war? Stellt die Bundesregierung Überlegungen an, die Lagerfristen nicht zugestellter Päckchen und Pakete, insbesondere in den Ferienzeiten und zu Weihnachten, zu verlängern, um erhöhte Kosten für Postkundinnen und -kunden zu vermeiden? Zu Frage 51: Die Zahl der wegen Überschreitens der Lagerfrist zurückgesandten Pakete und Päckchen ist nicht bekannt; entspechende Daten können nicht erhoben werden, weil besondere Aufzeichnungen über derartige Sendungen generell nicht geführt werden. Zu Frage 52: Der Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen sieht derzeit keine Möglichkeit, die Lagerfrist für Pakete und Päckchen zu verlängern. Es bestehen erhebliche Bedenken, die Lagerfristen allgemein zu Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 70. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. April 1988 4735 verlängern. Gerade bei Paketen und Päckchen, in denen häufig Waren versandt werden, rechnet der Absender binnen angemessener Zeit entweder mit der Rückkunft der Sendung oder mit dem Eingang der entsprechenden Kaufpreiszahlung. Andernfalls muß er das Mahnverfahren in Gang setzen. Diese berechtigten Absenderinteressen darf die Deutsche Bundespost nicht übersehen. Rechtsbeziehungen geht die Deutsche Bundespost allein mit dem Absender ein. Nur nach Maßgabe dieser Rechtsbeziehungen bestimmt sich die benutzungsrechtliche Stellung des Empfängers zur Deutschen Bundespost.
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    Rede von Hermann Rind


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Das Beispiel des Kollegen Glos von den heiligen Kühen erachte ich als ein sehr gefährliches Beispiel; er hat ja auch nur zitiert. Heilige Kühe dürfen natürlich nicht geschlachtet werden, Herr Kollege Glos; aber sie haben zweifellos ein sehr hartes Schicksal. Denn weil niemand von ihnen Nutzen hat, ist auch niemand bereit, sie zu ernähren. Entsprechend mager und schlecht lebend vegetieren sie dahin. Wir betrachten die Sportvereine und die anderen gemeinnützigen Einrichtungen nicht als heilige Kühe, sondern als Kühe — ich mit dem Namen Rind darf das hier ganz besonders betonen — , von denen wir Nutzen haben wollen und die wir deswegen ernähren und am Leben halten wollen. Unter diesem Aspekt werden wir auch an die Auswertung des Gutachtens herangehen.
    Herr Kollege Mertens, Sie haben zum wiederholten Mal — in anderen Zusammenhängen geschah dies auch schon — immer wieder auf die Subventionsabbauliste vom Sommer 1987 hingewiesen. So einfach können Sie es sich nicht machen, Herr Kollege Mertens. Wir haben im Sommer 1987 vom Finanzministerium eine Liste erhalten, in der alle Subventionsbegünstigungstatbestände aufgelistet waren, ohne jede Aussage, was damit zu geschehen hat, als Beratungsgrundlage. Wenn Sie in diesem Zusammenhang dann noch unterstellen, daß die Sachverständigenkommission hier eine Hilfe zur Finanzierung der Steuerreform in ihrem Gutachten anbieten wollte, dann disqualifizieren Sie in einem ungehörigen Maß eine unabhängige Sachverständigenkommission. Wir sollten uns diesen Umgang eigentlich wirklich ersparen.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Das war doch schon in dem Auftrag!)

    Dann müssen Sie bitte auch fragen, wer den Auftrag gegeben hat.

    (Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Der Finanzminister!)

    Er kam aus diesem Hause, wurde vom Finanzminister gegeben, aber nachdem ein Entschließungsantrag von allen Fraktionen unterstützt worden ist. Zumindest im Finanzausschuß ist dies so geschehen. Also kam der Auftrag indirekt aus dem Parlament, und ich halte es nicht für zulässig, dann diejenigen zu beschimpfen, die diesen Auftrag erfüllt haben.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Auch uns brennt natürlich die gesetzliche Neuordnung des Gemeinnützigkeitsrechts auf den Nägeln. Herr Kollege Glos hat auf die Gründe hingewiesen, weshalb es so lange gedauert hat. Ein wesentlicher Grund sind natürlich auch die Komplexität und der Umfang des Auftrags, den wir erteilt haben. Etwa 500 Seiten Hauptgutachten und noch einmal über 200 Seiten Minderheitenvotum sind der schlagende Beweis dafür, daß wir es mit einer Materie zu tun haben, die wir auch nicht zusammen mit dem Steuerreformpaket behandeln und verabschieden wollen, sondern in einem eigenen Gesetzesvorhaben noch in diesem Jahr auf den Weg bringen wollen.



    Rind
    Wenn man diese Vorgeschichte kennt und jetzt schon in einer Aktuellen Stunde die Haltung der Bundesregierung abfragt, dann muß man sagen, daß Sie die Tätigkeit der Kommission eigentlich als Makulatur betrachten, über die man überhaupt nicht mehr reden muß.

    (Büchner [Speyer] [SPD]: Diese Frage gibt es doch nicht erst seit gestern!)

    Was soll sonst heute eigentlich diese Aktuelle Stunde? Wie kann man über ein Gutachten herziehen, dessen ausführliche Begründung man noch nicht einmal kennt? Man mag zu den Vorschlägen stehen, wie man will, aber die Diskreditierung wissenschaftlich hoch qualifizierter Mitarbeiter von Verbänden, Gruppen und Experten, die ihren Sachverstand in dieses Gutachten eingebracht haben, halten wir für unzulässig und weisen sie ganz entschieden zurück.

    (Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Einseitig!)

    Wir sind darüber hinaus der Meinung, daß wir ein übersichtliches, in einem Guß geschaffenes Vereinssteuerrecht und Gemeinnützigkeitsrecht haben wollen. Dabei ist es uns ein Anliegen, daß unzumutbare Wettbewerbsbeeinträchtigungen insbesondere des Gaststättenbereichs, aber auch des Werbebereichs nicht stattfinden, und wir haben hier sicherlich noch eine große Aufgabe vor uns. Wenn in dem Gutachten von einer Gewichtigkeitsgrenze von 40 000 bis 60 000 DM Umsatz die Rede ist, dann ist das eine Größenordnung, in der wir uns auch bewegen können, um den Vereinen die Steuervereinfachung zu bieten, die wir ihnen auch gerne geben wollen.

    (Dr. Penner [SPD]: Die Erhöhung der Übungsleiterpauschale hat Herr Mischnick immer zugesagt!)

    — Herr Mischnick hat von sich aus eine Meinung bekanntgegeben, über die wir im parlamentarischen Beratungsverfahren natürlich reden werden. Wenn Sie heute so tun, als ob das Gutachten quasi bereits das Gesetz wäre, das wir schaffen wollen, dann verkennen Sie die Aufgabe, die wir einem Parlament zubilligen. Wir werden dieses Gutachten auswerten und uns dabei auch über die Frage der Höhe der Übungsleiterpauschale auseinandersetzen.

    (Dr. Penner [SPD]: Es geht um die Haltung der Bundesregierung!)

    Ich darf bekräftigen, was Kollege Mischnick gesagt hat: Wir haben gestern auch bereits in der Fraktionssitzung betont, daß für uns die Übungsleiterpauschale nicht in Frage gestellt ist.

    (Dr. Penner [SPD]: „Erhöhung" war das Stichwort!)

    Ebenso wird die Gemeinnützigkeit der Sportvereine nicht in Frage gestellt. Diese wurden im Gutachten als Einrichtungen eingestuft, die mehr der Freizeitgestaltung dienen, aber wir teilen diese Auffassung aus dem politischen Impetus, den wir den Sportvereinen gegenüber empfinden, nicht.

    (Dr. Penner [SPD]: Dann werden wir die Erhöhung beschließen!)

    Das sind die Leitlinien, nach denen wir an dieses Gutachten herangehen werden. Wir werden aber ebenso darauf achten, daß das wirtschaftliche Handeln — ich spreche jetzt von den Wirtschaftsbetrieben der Vereine — zu keiner Konkurrenzsituation zu den Gewerbebetrieben führt. Steuerungerechtigkeiten und den Verlust von gewerblichen Arbeitsplätzen werden wir ebensowenig hinnehmen wie eine Beeinträchtigung der Arbeit der Sportvereine.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Andres.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Gerd Andres


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Daß in dieser Debatte zur Frage des Gemeinnützigkeitsrechts ein Sozialpolitiker spricht, ist sicher kein Zufall, sind doch nicht nur die Sportvereine betroffen, wie der Kollege von den GRÜNEN schon gesagt hat, sondern auch Wohlfahrtsverbände und Jugendorganisationen wären von einer möglichen Neuregelung des Gemeinnützigkeitsrechts in gravierender Weise betroffen.
    Herr Häfele, ich halte es schon für einen besonderen Witz, was Sie hier gesagt haben. Sie haben drei Jahre die Entscheidung verschleppt und auf politische Fragen keine Antwort gegeben. Sie sind noch nicht einmal in der Lage, wenigstens den Fraktionen und den Fachausschüssen das Gutachten in seiner Gesamtfassung vorzulegen. Das halte ich für einen Skandal.

    (Beifall bei der SPD — Dr. Häfele [CDU/ CSU]: Ich habe es Ihnen doch vorher gesagt!)

    Dennoch muß man der Bundesregierung eine Reihe von Fragen stellen. Ich bitte Sie, dazu eindeutig Stellung zu beziehen, weil ich befürchte, daß das gewählte Verfahren der Bundesregierung die Möglichkeit gibt, mit einer prinzipiellen Neuordnung des Gemeinnützigkeits- und Spendenrechts auch die Bedingungen auch für Wohlfahrtsverbände, Jugendorganisationen und ähnliches zu verändern oder einzugrenzen.
    Deshalb fordere ich an dieser Stelle auch, daß sich der Bundesarbeitsminister zu dieser Frage äußert, der für diese Bereiche fachlich zuständig ist. Bisher hat er sich an keiner Stelle dazu geäußert und hält sich außerordentlich bedeckt. Ich halte es für ganz wichtig, daß Sie sich dazu entsprechend äußern.
    Wir haben an die Bundesregierung die Frage, ob mit einer Neuordnung des Steuerrechts die bisherigen rechtlichen und steuerrechtlichen Möglichkeiten von Spenden an Wohlfahrtsverbände und andere gemeinnützige Organisationen eingeschränkt werden

    (Sauer [Stuttgart] [CDU/CSU]: Das Gegenteil ist der Fall!)

    oder ob sie Veränderungen in ihren bisherigen Arbeitsmöglichkeiten befürchten müssen.
    Im Gutachten — ich habe es auch gelesen; damit das klar ist — ist festgehalten, daß Vereine und Körperschaften, die ohne Gewinnabsichten tätig sind, auch weiterhin von ihrer Steuerpflicht befreit bleiben sollen, desgleichen alle Organisationen, die sich der Bildungsarbeit, der Wohlfahrtspflege, der Jugend- und der Altenhilfe widmen. Allerdings wird das schon



    Andres
    dadurch eingeschränkt, daß die Leistungen der Zweckbetriebe künftig voll besteuert werden sollen, während sie bisher von der vollen Steuerpflicht befreit waren. Welche Veränderungen dies beispielsweise für Altenheime, Krankenhäuser und andere Institutionen mit sich bringen würde, ist jetzt noch nicht absehbar. Dazu bitte ich die Bundesregierung um eine eindeutige Position.

    (Beifall bei der SPD)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, in der Zwischenzeit gibt es berechtigte Sorgen der Wohlfahrtsverbände, die sich schon in Stellungnahmen gegenüber der Kommission, beispielsweise in der Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege, niedergeschlagen haben. Deswegen sollte man diese Position nicht auf die leichte Schulter nehmen. Insbesondere kommt es uns darauf an — das sage ich noch einmal in Richtung Arbeitsministerium, das hier nicht vertreten ist — , daß die Ministerien nicht die Ergebnisse der Kommission auf einer Arbeitsebene hin- und herschieben, während die politisch Verantwortlichen möglicherweise bis 1990 nicht eindeutig Flagge zeigen. Wir wollen von Ihnen eindeutig wissen, was Sie vorhaben.
    Die Bundesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege ist darum bemüht, für die von ihr vertretenen Anstalten und Einrichtungen bisher bestehende Steuervergünstigungen aufrechtzuerhalten. Es geht ihr vor allem darum, zu verhindern, daß die Lösungsvorschläge der Kommission zur Regelung aktueller Abgrenzungsprobleme im Gemeinnützigkeitsrecht, zur steuerlichen Behandlung der wirtschaftlichen Betätigung gemeinnütziger Körperschaften im Ergebnis zur Verschlechterung des geltenden Rechts führen. Dabei geht es ihnen insbesondere um folgende Positionen: Sie fordern die Aufrechterhaltung der Definition der Wohlfahrtspflege nach § 66 Abs. 2 der Abgabenordnung. Sie bestehen weiterhin darauf, daß es eine beispielhafte Aufzählung der steuerfreien Zweckbetriebe wie bisher in § 68 Abs. 1 der Abgabenordnung gibt. Drittens halten sie den Entfall der Prüfung des Wettbewerbs des steuerpflichtigen Betriebes bei Annahme eines steuerfreien Zweckbetriebes gemäß Anwendungserlaß zu § 68 Abs. 1 Abgabenordnung für sinnvoll.
    Allein aus der Aufzählung dieser drei Positionen ergibt sich, daß die Bundesregierung zu schneller und eindeutiger Stellungnahme gezwungen und aufgefordert ist, damit Verunsicherungen, wie sie im Bereich der freien Wohlfahrtspflege nach ersten Presseveröffentlichungen der Kurzfassung des Gutachtens entstanden sind, beseitigt werden können. Dazu fordern wir die Bundesregierung, aber insbesondere den zuständigen und verantwortlichen Minister für den Bereich der Wohlfahrtsverbände, Dr. Norbert Blüm, nachdrücklich auf.

    (Beifall bei der SPD)