Rede von
Dr.
Martin
Bangemann
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(FDP)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Also, verehrter Herr Kollege: Erstens. Das steht nicht im Etat des Landes Nordrhein-Westfalen, was Sie gerade behauptet haben. Das stimmt schlicht nicht. Stimmt nicht!
Stimmt nicht. Zweitens. Wir werden Maßnahmen ergreifen und haben sie schon jetzt ergriffen, um die Schaffung neuer Arbeitsplätze zu finanzieren. Sie wissen ganz genau, daß wir das Stahlstandorteprogramm verlängert haben, daß wir die Mittel der GA aufstocken werden.
— Ob das reicht oder nicht, werden wir sehen, wenn wir die neuen Gebiete mit aufgenommen haben.
Wir werden heute in der Kohlerunde die ersten Bedingungen dafür setzen, daß wir die Schaffung von Ersatzarbeitsplätzen finanzieren können.
Das, meine Damen und Herren, muß endlich getan werden. Denn für die Arbeitnehmer dieser Regionen ist die Schaffung neuer Arbeitsplätze ganz entscheidend.
Deswegen vermittelt das Bild, das heute die Landesregierung und die Opposition verstärken, nämlich daß es sich um eine Region handelt, die keine Zukunft mehr habe,
einen völlig falschen Eindruck. Wenn wir erreichen wollen, daß sich dort Industrie ansiedelt und junge Unternehmer bereit sind, ins Ruhrgebiet zu gehen, dann muß endlich einmal Schluß sein mit diesem Bild, daß immer wieder vermittelt und vertieft wird, diese Regionen hätten keine Zukunft.
Das Ruhrgebiet hat Zukunft!
In diesem Zusammenhang begrüße ich ausdrücklich, daß es Angebote von Firmen, von Bayer-Leverkusen und Henkel, gibt, Hunderten von Stahlarbeitern neue Stellen zu geben.
Ich wünsche mir, daß diese Angebote ernst genommen und von den Betroffenen wahrgenommen werden.
Verantwortungslos sind allerdings Aufrufe zu revierweiter Bürgerunruhe und ähnlichem und Forderungskataloge, die davon ausgehen, daß die Arbeitsplätze im Bergbau und in der Stahlindustrie erhalten werden. Genau das ist der falsche Ansatz, den dieses Land seit Jahrzehnten verfolgt hat und den es in der Tat nicht weiter verfolgen kann, wenn es eine Zukunft für das Ruhrgebiet und Nordrhein-Westfalen geben soll.
Dafür werden wir arbeiten.