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    Plenarprotokoll 11/39 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 39. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 12. November 1987 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 2557 A Abwicklung der Tagesordnung 2557 B Tagesordnungspunkt 16: Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Ergänzung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente und zum Schutz der Solidargemeinschaft vor Leistungsmißbrauch (Achtes Gesetz zur Änderung des Arbeitsförderungsgesetzes) (Drucksachen 11/800, 11/890, 11/1160, 11/1162) Heyenn SPD 2558A, 2560 C Schemken CDU/CSU 2558 A Heinrich FDP 2562 C Hoss GRÜNE 2563 D Dr. Blüm, Bundesminister BMA 2564 D Kastning SPD 2568 A Namentliche Abstimmungen 2570A, 2572B Ergebnisse 2570B, 2575 B Tagesordnungspunkt 3: a) Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Friedensprozeß in Mittelamerika (Drucksache 11/824) und b) Beratung der Großen Anfrage des Abgeordneten Volmer und der Fraktion DIE GRÜNEN: Unterstützung für die UNO-FDN-Contra in der Bundesrepublik Deutschland (Drucksachen 11/72, 11/1106) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Förderung des Friedensprozesses in Zentralamerika (Drucksache 11/1130) Wischnewski SPD 2572 D Dr. Abelein CDU/CSU 2576 D Volmer GRÜNE 2578 B Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 2580 C Dr. Holtz SPD 2582 B Schäfer, Staatsminister AA 2584 A Dr. Müller CDU/CSU 2586 A Frau Wieczorek-Zeul SPD 2588 A Hedrich CDU/CSU 2589 D Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ 2591 B Tagesordnungspunkt 15: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Brahmst-Rock, Frau Hensel, Sellin, Weiss (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Verbesserung der Anbindung Berlins an das Bundesgebiet (Drucksache 11/512) Sellin GRÜNE 2593 A Schulze (Berlin) CDU/CSU 2594 B Heimann SPD 2596 A Lüder FDP 2598 A Tagesordnungspunkt 5: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 4. November 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über den Verzicht auf die Beglaubigung und über den Austausch von Personenstandsurkunden/ II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 39. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. November 1987 Zivilstandsurkunden sowie über die Beschaffung von Ehefähigkeitszeugnissen (Drucksachen 11/354, 11/980) und Zusatztagesordnungspunkt 3: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Zusatzabkommen vom 2. Oktober 1986 zum Abkommen vom 7. Januar 1976 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika über Soziale Sicherheit und zu der Zusatzvereinbarung vom 2. Oktober 1986 zur Vereinbarung vom 21. Juni 1978 zur Durchführung des Abkommens (Drucksachen 11/588, 11/1150) und Zusatztagesordnungspunkt 4: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 14. November 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Kanada über Soziale Sicherheit und der Vereinbarung zur Durchführung des Abkommens sowie zu der Vereinbarung vom 14. Mai 1987 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung von Quebec über Soziale Sicherheit und der Durchführungsvereinbarung hierzu (Drucksachen 11/1001, 11/1149) 2599D Tagesordnungspunkt 6: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 20. Oktober 1986 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Nepal über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksache 11/998) und Tagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 23. März 1987 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Bolivien über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksache 11/999) und Tagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 4. Mai 1987 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Östlich des Uruguay über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksache 11/1002) und Zusatztagesordnungspunkt 5: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Errichtung einer Stiftung „Mutter und Kind — Schutz des ungeborenen Lebens" (Drucksache 11/1136) 2600C Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Aufhebung der Immunität eines Mitgliedes des Deutschen Bundestages (Drucksache 11/1117) 2601 A Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Sammelübersicht 29 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache 11/1084) 2601 A Tagesordnungspunkt 4: a) Beratung der Sammelübersicht 27 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache 11/967) und b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Schmidt-Bott und der Fraktion DIE GRÜNEN: Beendigung der Volkszählung 1987 (Drucksache 11/925) Frau Schmidt-Bott GRÜNE 2607 D Dr. Göhner CDU/CSU 2609 B Peter (Kassel) SPD 2610 D Frau Dr. Segall FDP 2612 A Spranger, Parl. Staatssekretär BMI 2613 B Tagesordnungspunkt 11: Beratung der Sammelübersicht 28 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache 11/968) Reuter SPD 2614 C Fuchtel CDU/CSU 2615 B Frau Nickels GRÜNE 2616 A Frau Dr. Segall FDP 2617 A Tagesordnungspunkt 12: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Erlaß einer Überprüfungsordnung für Heilpraktiker (Drucksache 11/469) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Überprüfungsordnung für Heilpraktiker (Drucksache 11/1133) Frau Wilms-Kegel GRÜNE 2617 D Kossendey CDU/CSU 2618 D Jaunich SPD 2619 C Frau Würfel FDP 2620 B Pfeifer, Parl. Staatssekretär BMJFFG 2621 B Tagesordnungspunkt 13: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Städtebaulicher Bericht — Umwelt und Gewerbe in der Städtebaupolitik (Drucksachen 10/5999, 11/997) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 39. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. November 1987 III Dörflinger CDU/CSU 2622 A Reschke SPD 2624 A Grünbeck FDP 2627 A Frau Teubner GRÜNE 2628 D Dr. Schneider, Bundesminiser BMBau . 2630 C Conradi SPD 2632 C Geis CDU/CSU 2635 A Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 2637 A Tagesordnungspunkt 14: Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Dreßler, Andres, Egert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Bekämpfung der illegalen Beschäftigung und des Mißbrauchs der Arbeitnehmerüberlassung (Drucksachen 11/374, 11/869) Dreßler SPD 2638 B Vogt, Parl. Staatssekretär BMA 2640 A Frau Trenz GRÜNE 2643 B Heinrich FDP 2644 C von der Wiesche SPD 2646A Kolb CDU/CSU 2647 B Tagesordnungspunkt 1: Fragestunde — Drucksache 11/1109 vom 6. November 1987 — Einsatz von Kriegsschiffen aus WEU-Ländern im Persischen Golf und im Mittelmeer MdlAnfr 53 06.11.87 Drs 11/1109 Dr. Mechtersheimer GRÜNE Antw StMin Schäfer AA 2601 C ZusFr Dr. Mechtersheimer GRÜNE 2601 C Unterzeichnung der WEU- „Plattform: Europäische Sicherheitsinteressen" am 26./ 27. 10. 1987 ohne parlamentarische Mitwirkung MdlAnfr 54 06.11.87 Drs 11/1109 Dr. Mechtersheimer GRÜNE Antw StMin Schäfer AA 2601 D ZusFr Dr. Mechtersheimer GRÜNE 2602 A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 2602 B ZusFr Dr. Soell SPD 2602 C Vereinbarkeit des Verzichts der Bundesregierung auf Atomwaffen mit dem Bekenntnis zur „nuklearen Komponente" in der WEU-„Plattform: Europäische Sicherheitsinteressen"; Beweis für die behauptete zahlenmäßige Überlegenheit der Streitkräfte des Warschauer Paktes MdlAnfr 55, 56 06.11.87 Drs 11/1109 Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE Antw StMin Schäfer AA 2602 D, 2603 C ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE 2602D, 2603 C ZusFr Dr. Soell SPD 2603A, 2604 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 2603B, 2604 A ZusFr Dr. Mechtersheimer GRÜNE 2604 C Gerüchte über illegale deutsche Uran- und Plutoniumlieferungen an Sudan, Iran, Irak und Israel MdlAnfr 57 06.11.87 Drs 11/1109 Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE Antw StMin Schäfer AA 2604 D ZusFr Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE 2604 D ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE 2605 B ZusFr Dr. Mechtersheimer GRÜNE . 2605 B Wahl Tibets für die internationale Endlagerung radioaktiven Abfalls und Bedenken des Dalai Lama MdlAnfr 58 06.11.87 Drs 11/1109 Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE Antw StMin Schäfer AA 2605 C ZusFr Dr. Daniels (Regensburg) GRÜNE 2605 D Visaanträge bei den deutschen Vertretungen in der Türkei seit 1986; Durchführung eines Schwangerschaftstests bei Antragstellerinnen MdlAnfr 59, 60 06.11.87 Drs 11/1109 Frau Schmidt (Nürnberg) SPD Antw StMin Schäfer AA 2606A, 2606 D ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 2606B, 2607A ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 2606 C Nächste Sitzung 2649 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 2651* A Anlage 2 Verspätungen im Luftverkehr wegen Überlastung des Münchener Luftraums; Haltung zu den Vorwürfen der Fluglotsen MdlAnfr 30, 31 06.11.87 Drs 11/1109 Vahlberg SPD SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV 2651* B Anlage 3 Wahl Düsseldorfs als Ziel- und Abfahrtsort für den neuen Hochgeschwindigkeitszug MdlAnfr 32 06.11.87 Drs 11/1109 Schulhoff CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Schulte BMV 2651* D IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 39. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. November 1987 Anlage 4 Erörterung der Atomtest Frankreichs im Südpazifik während der WEU-Tagung am 26./ 27. 10. 1987 in Den Haag MdlAnfr 49, 50 06.11.87 Drs 11/1109 Frau Schoppe GRÜNE SchrAntw StMin Schäfer AA 2652* A, 2652* B Anlage 5 Förderung einer atomaren Aufrüstung Westeuropas durch Unterzeichnung der WEU-„Plattform: Europäische Sicherheitsinteressen" am 26/27. Oktober 1987 MdlAnfr 51, 52 06.11.87 Drs 11/1109 Frau Kelly GRÜNE SchrAntw StMin Schäfer AA 2652* B, 2652* C Anlage 6 Rolle der deutschen Industrie in Südafrika und Konsequenzen im Falle der Unterstützung des Apartheidregimes MdlAnfr 61, 62 06.11.87 Drs 11/1109 Frau Eid GRÜNE SchrAntw StMin Schäfer AA 2652* D, 2653* C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 39. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. November 1987 2557 39. Sitzung Bonn, den 12. November 1987 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Beck-Oberdorf 13. 11. Bernrath 13. 11. Böhm (Melsungen) * 13. 11. Dr. Briefs 13. 11. Duve 13. 11. Dr. Ehmke (Bonn) 13. 11. Ehrbar 13. 11. Frau Fuchs (Köln) 12. 11. Hauff 13. 11. Frau Dr. Hellwig 13. 11. Dr. Holtz 13. 11. Hüser 13. 11. Huonker 13. 11. Ibrügger 13. 11. Kretkowski 13. 11. Lohmann (Witten) 12. 11. Frau Luuk * 13. 11. Frau Dr. Martiny 13. 11. Möllemann 12. 11. Petersen 13. 11. Paintner 13. 11. Reuschenbach 13. 11. Frau Schoppe 12. 11. Schröer (Mülheim) 13. 11. Spöri 13. 11. Dr. Unland 13. 11. Voigt (Frankfurt) 13. 11. Frau Dr. Vollmer 12. 11. Wetzel 13. 11. Wieczorek 13. 11. Zink 12. 11. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Fragen des Abgeordneten Vahlberg (SPD) (Drucksache 11/ 1109 Fragen 30 und 31) : Was gedenkt die Bundesregierung gegen die gefährliche Überlastung des Münchener Luftraums und die daraus resultierenden Verspätungen im Luftverkehr zu tun? Wie steht die Bundesregierung zu den Vorwürfen, die in diesem Zusammenhang von den Fluglotsen in Riem erhoben werden, daß die schlechten Arbeitsbedingungen angesichts des ständig steigenden Flugverkehrs, die vergleichsweise schlechte Bezahlung und eine verfehlte Personalpolitik der Bundesregierung mit ursächlich sind für die gegenwärtige Situation auf dem Flughafen München-Riem? Zu Frage 30: Zur Behebung der Überlastung des Münchner Luftraumes kommen folgende Maßnahmen in Betracht: - Verpflichtung zur rechtzeitigen Koordination der An- und Abflugzeiten für alle Flüge am Flughafen Riem. Anlagen zum Stenographischen Bericht - Befestigung der Grasbahn, die neben der Hauptbahn vorhanden ist, damit sie auch nach Regenfällen und im Winter benutzt werden kann. - Verlagerung zumindest eines Teils der Allgemeinen Luftfahrt auf andere Flugplätze in der Region München, um die vorhandene Kapazität für den Linien- und Charterverkehr freizuhalten. Die Bayerische Staatsregierung hat die beiden erstgenannten Maßnahmen in diesen Tagen beschlossen; sie läßt derzeit noch untersuchen, welche Ausweichplätze für die Allgemeine Luftfahrt in Frage kommen. Der Bundesminister für Verkehr wird diese Maßnahmen im Rahmen seiner Zuständigkeiten unterstützen. Zu Frage 31: Die Zahlen der kontrollierten Flugbewegungen und die betrieblichen Untersuchungen beweisen, daß die Fluglotsen mit hohem Einsatz arbeiten, um den Verkehr sicher und zügig abzuwickeln. Die von Ihnen erwähnten Vorwürfe sind eine unzulässige Verbindung zwischen den bestehenden Engpässen am Flughafen Riem und den Forderungen der Fluglotsen zur Verbesserung ihrer sozialen Situation. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Schulte auf die Frage des Abgeordneten Schulhoff (CDU/CSU) (Drucksache 11/1109 Frage 32): Wie beurteilt die Bundesregierung den Standort Düsseldorf als Ziel- und Abfahrtsort des neuen Hochgeschwindigkeitszuges TGV unter den Aspekten, daß Düsseldorf zu einem in der wirtschaftsgeographischen Mitte zwischen dem Köln/BonnerRaum und dem größten Ballungsraum Europas, dem Ruhrgebiet, liegt sowie als Partner zahlreicher französischer Firmen eng mit Frankreich zusammenarbeitet, zum anderen über einen Hauptbahnhof verfügt, der nach seinem Umbau für die Aufnahme des TGV bereits heute eine geeignete Kapazität und Elastizität besitzt, die unter anderem den Bau einer weiteren aufwendigen Trasse auf Düsseldorfer Stadtgebiet überflüssig macht? Zu Frage 32: Die Bundesregierung ist der Auffassung, daß Düsseldorf für den Hochgeschwindigkeitsverkehr eine große Bedeutung hat. Bei den Untersuchungen für eine Schnellbahnverbindung Paris-Brüssel-KölnAmsterdam wurde berücksichtigt, Hochgeschwindigkeitszüge auch über Köln hinaus in Richtung Düsseldorf und Dortmund zu fahren. Durch den geplanten Ausbau der Strecke KölnAachen für mindestens 200 km/h und den bereits mit ersten Maßnahmen begonnenen Ausbau der Strecke Köln-Düsseldorf-Münster für Geschwindigkeiten von 200 km/h sind in Verbindung mit den Maßnahmen in den Nachbarländern nachhaltige Verbesserungen in den Verkehrsverbindungen nach Belgien und Frankreich zu erwarten. 2652* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 39. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. November 1987 Damit wird dem Anliegen von Düsseldorf, in das europäische Schnellverkehrsnetz einbezogen zu werden, Rechnung getragen. Anlage 4 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Fragen der Abgeordneten Frau Schoppe (GRÜNE) (Drucksache 11/ 1109 Fragen 49 und 50): Hat die Bundesregierung auf der Ministerratstagung am 26./27. Oktober 1987 der WEU in Den Haag auf die verheerenden Folgen hingewiesen, die die Atomtests Frankreichs im Südpazifik für die Lebensgrundlagen der Anrainer nach sich ziehen (vor allem in bezug auf Fischfang, Wasser-, Luft- und Bodenverseuchung)? Angesichts der Tatsache, daß die Regierung der Französischen Republik betont, sie unternehme die Atomtests auch im europäischen Interesse und sie seien im übrigen völlig ungefährlich, ist die Bundesregierung bereit klarzustellen, daß derartige Tests nicht im deutschen Interesse liegen? Zu Frage 49: Die Frage der französischen Atomtests im Südpazifik war kein Thema der Beratungen zur „Plattform " der WEU. Zu Frage 50: Die Haltung der Bundesregierung zu Nukleartests ist eindeutig und unserem französischen Partner bekannt: Wir setzen uns für einen umfassenden, zuverlässig verifizierbaren nuklearen Teststopp zu einem frühestmöglichen Zeitpunkt ein. Zur Erreichung dieses Zieles scheinen uns schrittweise Lösungen der aussichtsreichste Weg zu sein. Anlage 5 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Fragen der Abgeordneten Frau Kelly (GRÜNE) (Drucksache 11/1109 Fragen 51 und 52) : Wie beurteilt die Bundesregierung die Auffassung, daß die Bundesregierung sich mit der Unterzeichnung der WEU- „Plattform : Europäische Sicherheitsinteressen" vom 26./27. Oktober 1987 auf eine westeuropäische Aufrüstungsdynamik festgelegt hat, deren Ergebnis eine westeuropäische Atomstreitmacht sein kann? Was hat die Bundesregierung auf der WEU-Ministerratstagung am 26./27. Oktober 1987 in Den Haag unternommen, um darauf hinzuwirken, daß die atomare Abrüstung über den INF-Bereich hinaus vorangetrieben und nicht etwa durch eigenständige atomare Aufrüstung von WEU-Ländern ins Gegenteil verkehrt wird? Zu Frage 51: Die in dieser Frage enthaltene Unterstellung ist unzutreffend. Die Sicherheitspolitik der Bundesregierung umfaßt — wie auch Ziffer III der Plattform, die eine einvernehmliche Festlegung europäischer Sicherheitsinteressen durch die Regierungen der WEU-Mitgliedstaaten enthält — neben Verteidigung auch Rüstungskontrolle und Abrüstung sowie Dialog und Zusammenarbeit als integrale Bestandteile. Zu Frage 52: Die WEU-Plattform bekräftigt in IIIb 2 die Absicht der WEU-Partner, ihr Gesamtkonzept für Rüstungskontrolle und Abrüstung „im Einklang mit der Erklärung des Bündnisses vom 12. Juni 1987 fortzuentwikkeln und im Rahmen dieses Konzepts, wie es insbesondere in den Absätzen 7 und 8 dieser Erklärung dargelegt ist, weiter zu arbeiten". Absatz 7 der NATO-Erklärung nennt als Bereiche, in denen über ein INF-Abkommen hinaus Abrüstungsvereinbarungen anzustreben sind: — eine 50%ige Reduzierung der strategischen nuklearen Offensivwaffen der USA und der Sowjetunion, die während der laufenden Genfer Verhandlungen erzielt werden sollte; — die weltweite Beseitigung chemischer Waffen; — die Herstellung eines stabilen und sicheren Niveaus konventioneller Streitkräfte durch die Beseitigung von Ungleichgewichten in ganz Europa; — im Zusammenhang mit der Herstellung eines konventionellen Gleichgewichts und einer weltweiten Beseitigung chemischer Waffen deutliche und überprüfbare Reduzierungen amerikanischer und sowjetischer bodengestützter nuklearer Flugkörpersysteme kürzerer Reichweite, die zu gleichen Obergrenzen führen. Anlage 6 Antwort des Staatsministers Schäfer auf die Fragen der Abgeordneten Frau Eid (GRÜNE) (Drucksache 11/1109 Fragen 61 und 62) : Wie beurteilt die Bundesregierung die Rolle der bundesdeutschen Industrie in Südafrika angesichts des Verhaltens führender Firmenvertreter gegenüber dem bundesdeutschen Geschäftsträger Fritz Ziefer, der heftig kritisiert wurde, weil er von der Industrie Engagement gegen die Apartheid verlangt hatte? Welche Konsequenzen zieht die Bundesregierung aus der gegenüber Herrn Ziefer dokumentierten Unterstützung des Apartheidregimes hinsichtlich weiterer Förderung der Investitionen in Südafrika durch Doppelbesteuerungsabkommen und der Exportförderung durch HERMES-Bürgschaften? Zu Frage 61: Die Bundesregierung ist über das Verhalten einiger Teilnehmer des Jahresbanketts der deutschsüdafrikanischen Kammer für Handel und Industrie erstaunt. Das von dem deutschen Geschäftsträger in Abwesenheit des Botschafters vorgetragene, von diesem und vom Auswärtigen Amt vorher genehmigte Grußwort gibt die politische Haltung der Bundesregierung wieder. Ob es sich bei denjenigen, die ihr Mißfallen bekundeten, um südafrikanische oder deutsche Staats- Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 39. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. November 1987 2653* angehörige handelte, entzieht sich der Kenntnis der Bundesregierung. Im übrigen fand auf Bitten des Direktoriums der deutsch-südafrikanischen Kammer für Handel und Industrie am 6. November 1987 in der deutschen Botschaft ein Gespräch des Botschafters mit dem Direktorium statt. Dabei brachte das Direktorium ausdrücklich sein Bedauern über die Art, wie während des Banketts auf den Vortrag des Geschäftsträgers reagiert wurde, zum Ausdruck. Zu Frage 62: Die Bundesregierung sieht keine Veranlassung, von ihrer bewährten und mit ihren europäischen Partnern abgestimmten Politik abzugehen.
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    Rede von Werner Dörflinger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wer handeln, gestalten und auch Signale für Initiativen setzen will, braucht zunächst einmal eine eingehende Analyse, er braucht realistische Konzepte, und er braucht sicherlich auch den Mut, auf neue Herausforderungen angemessen zu reagieren.
    Der Städtebauliche Bericht der Bundesregierung „Umwelt und Gewerbe in der Städtebaupolitik" der Bundesregierung entspricht diesem Anforderungsprofil. Wir von der CDU/CSU-Fraktion begrüßen diesen Bericht. Er macht das an über 100 Fallbeispielen aus 12 verschiedenen Themenfeldern deutlich, er liefert eine sorgfältige praxisnahe Darstellung der Probleme, der Aufgaben und auch der Lösungsansätze. Er unterstreicht den Rang des Städtebaus für die Entwicklung von Umwelt und Gewerbe und zeigt auf, daß die konsequent betriebene Umweltpolitik der Bundesregierung tatsächlich vorhandene Besorgnisse der Bevölkerung berücksichtigt. Er zeigt aber auch, daß die kommunale Selbstverwaltung in der Lage ist, mit Mut, Phantasie und auch Dynamik auf neue Herausforderungen angemessen zu reagieren.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Der Bericht macht deutlich, daß Umwelt und Gewerbe einander bedingen. Er zeigt auch im Detail, daß unser Grundsatz, den wir verfolgen, richtig ist, nämlich Ökonomie und Ökologie nicht als Gegensätze zu verstehen, sondern zusammenzuspannen und bewährte marktwirtschaftliche Instrumente zur Lösung der Probleme einzusetzen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Sehr richtig!)

    Der Bericht dokumentiert auch, was kommunale Praktiker längst wissen und auch praktizieren, nämlich daß sich die Struktur kommunaler Aufgaben verändert hat und weiter verändern wird. Bei einer insgesamt zu großer Leistungsfähigkeit entwickelten Infrastruktur findet der Wechsel von der Quantität zur Qualität statt. Das heißt auch, daß sich Stadtentwicklung sehr stark auf die Innenbereiche, auf die Erhaltung und Erneuerung des Vorhandenen einschließlich der Versorgungs- und Entsorgungseinrichtungen zu konzentrieren hat.
    Ich warme allerdings vor zu schematischem Vorgehen oder zu uniformen Vorgaben. Der Bundeskanzler, der Bauminister und z. B. auch mein Landesminister Dietmar Schlee haben in jüngster Zeit nach meinem Dafürhalten zu Recht davor gewarnt, Stadt- und Dorferneuerung quasi als Konfektionsware von der Stange zu betrachten. Die unverwechselbare Individualität unserer Dörfer und Städte darf, durch welche Vorgaben auch immer, nicht verlorengehen.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Deswegen ist Vorsicht gegenüber dem Anliegen der SPD am Platz, das städtebauliche Leitbild der Innenentwicklung, was man darunter auch immer verstehen mag, gar vom Bund her zu präzisieren. Die gleiche Vorsicht ist gegenüber der Forderung der Sozialdemokraten geboten, angesichts — das wird von uns auch so gesehen — unbestritten großer Probleme im Umweltschutz neue Mischfinanzierungstatbestände zu schaffen. Natürlich ist es richtig, daß wir beispielsweise die Dimension der Herausforderung aus der Altlastenproblematik nur erahnen können. Aber wer ohne Rücksichtnahme auf Zuständigkeiten, räumliche Nähe zur Problematik und die beschränkten finanziellen Möglichkeiten des Bundes das Engagement des Bundes auf breiter Front fordert, riskiert nicht nur ein beträchtliches Mehr an Bürokratie, sondern womöglich auch, daß das Verursacherprinzip, das nach unserer übereinstimmenden Meinung eigentlich im Umweltschutz gilt, ausgehöhlt werden könnte.
    Wir verschließen uns der Diskussion über die Finanzbeziehungen zwischen den verschiedenen politischen Ebenen nicht. Aber zunächst einmal sind auch die Länder bei ihrem kommunalen Finanzausgleich gefragt. Vielleicht hätte manches Bundesland mehr Mittel, wenn es sie nicht für den nach unserer Ansicht eben unsinnigen Ankauf von Wohnungen der Neuen Heimat eingesetzt hätte.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU — Widerspruch bei der SPD)

    Meine Damen und Herren, wir haben über diese Punkte in den zuständigen Ausschüssen kontrovers diskutiert. Ebenso unterschiedlich waren die Antworten auf die Frage, ob das am 1. Juli 1987 in Kraft getretene neue Baugesetzbuch eine adäquate Antwort des Städtebaurechts auf die neuen Herausforderungen darstellt. Wir haben diese Frage eindeutig bejaht.
    Ich wiederhole dieses Ja auch hier und begründe es.
    Erstens. Das Baugesetzbuch zwingt die Gemeinden, in der Bauleitplanung, bei der Zulassung von Bauvorhaben und bei städtebaulichen Sanierungsmaßnahmen den Faktor Umwelt besonders zu gewichten. Das geht bis ins Detail, etwa dort, wo die Gemeinden zum sparsamen und schonenden Umgang mit Grund und Boden aufgefordert werden. Ich möchte in diesem Zusammenhang daran erinnern, daß alle Fraktionen dieses Hauses mit Ausnahme der GRÜNEN bei der Verabschiedung des Baugesetzbuches, auch in Übereinstimmung mit den kommunalen Spitzenverbänden, der Meinung waren, daß die neuen gesetzlichen Vorschriften explizit auf eine integrierte Umweltverträglichkeitsprüfung hinausliefen.



    Dörflinger
    Zweitens. Das neue Baugesetzbuch verpflichtet die Gemeinden, auf eine mittelständisch strukturierte Wirtschaft und eine verbrauchernahe Versorgung der Bevölkerung zu achten. Meine Damen und Herren, auch das hat mit Stadtentwicklung zu tun. Denn wer weite Wege zurücklegen muß, um sich zu versorgen, kann dies nur mit dem Auto tun. Das ist eine verkehrspolitische Frage von nicht unbedeutendem Rang.
    Das neue Baugesetzbuch enthält auch wichtige Verbesserungen für die Standortsicherung und die Erweiterung von Gewerbebetrieben, natürlich unter der Voraussetzung, daß auch im Einzelfall der Faktor Umwelt in den Abwägungsprozeß einbezogen wird. Es geht nun in den Gemeinden und Städten auch darum, das geschaffene Instrumentarium einzusetzen.
    Ich war vor wenigen Tagen bei einer Versammlung des südbadischen Einzelhandelsverbandes, in der es um die Frage der Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel und die Plazierung großflächiger Betriebe auf der grünen Wiese ging. Man war dort mit dem Bundesgesetzgeber einverstanden und hat ihm attestiert, daß er gehandelt hat. Aber man hat gleichzeitig festgestellt, daß es Vollzugsdefizite in den Gemeinden und Städten gibt. Man muß in diesem Zusammenhang sagen, daß Märkte auf der grünen Wiese wohl kaum ein geeignetes Vehikel für kommunales Prestige sein können und daß wir die Frage der räumlichen Wirkung großflächiger Einkaufszentren vielleicht auch als Thema für die ohnehin anstehende Novellierung des Raumordnungsgesetzes vormerken sollten.
    Der Bericht weist auf ein ganz spezielles Problem hin, nämlich auf die teilweise problematische Entwicklung in den Innenstädten, wo zum Teil wegen steigender Mieten und Pachten das traditionelle Gewerbe verdrängt und durch nicht erwünschte Nutzungen ersetzt wird. Das neue Baugesetzbuch verbessert zwar entscheidend das Instrumentarium zur Abwehr derartiger Entwicklungen, doch sollten wir uns gemeinsam überlegen, ob wir bei der anstehenden Novellierung der Baunutzungsverordnung nicht noch das eine oder andere zusätzlich tun können.

    (Reschke [SPD]: Oder reparieren, nicht?)

    — Oder reparieren, wie Sie es immer nennen wollen. Ich habe ja von der Baunutzungsverordnung gesprochen. Da ist es schon möglich, daß zusätzliche Erkenntnisse gewonnen werden und daß man darauf reagiert. Im übrigen hat der Bundesbauminister die Initiative dazu längst ergriffen. Er hat Arbeitsgruppen eingesetzt. Wir anerkennen das und ermutigen ihn, auf diesem Wege konsequent fortzufahren.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Zeitlich parallel zu den Beratungen dieses Berichtes in den zuständigen Ausschüssen fiel die von unserer Fraktion nachhaltig geforderte und begrüßte Entscheidung der Bundesregierung, das finanzielle Engagement des Bundes in der Städtebauförderung auf beachtlich hohem Niveau weiterzuführen.

    (Zuruf von den GRÜNEN: Beachtlich hoch? Das ist ja wohl ein Witz!)

    — 660 Millionen DM sind kein Pappenstiel angesichts der Tatsache, daß die von der SPD-geführte Bundesregierung die Städtebauförderung im Jahre 1982 auf 220 Millionen DM zurückgeführt hatte.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Was jetzt offenbleibt, ist, daß sich die Länder einmal darüber klarwerden sollten, daß sie einerseits die volle Kompetenz in der Städtebauförderung wollen, andererseits aber den Bund aus seinen finanziellen Verpflichtungen nicht entlassen wollen. Da paßt irgend etwas nicht zusammen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Richtig!)

    Da um Klärung besorgt zu sein, ist aber a priori eine Aufgabe der Länder. Der Bund hat seine Bereitschaft erklärt, diese wichtige Zukunftsaufgabe weiterhin zu unterstützen.
    Zählt man also alle Faktoren zusammen — Analyse, Rezepte, Geld, Möglichkeiten der Gemeinden, Hilfestellung des Bundes — , die auf das Erreichen der im Bericht der Bundesregierung fixierten Ziele einwirken, so kann man feststellen, daß die Lösung der Aufgaben, auch wenn man ihre Dimension noch nicht immer erkennt, möglich ist, Aufgaben, wie wir sie auch im Antrag der Koalitionsfraktionen und in der Beschlußempfehlung des Ausschusses aufgeführt haben. Der Kollege Geis wird nachher noch darauf zu sprechen kommen.
    Der Bericht und unsere intensiven Beratungen in den Ausschüssen haben aber auch gezeigt, daß wir es nicht mit einer statischen Aufgabe zu tun haben, nicht mit einer Aufgabe, die vielleicht in zeitlich überschaubaren Räumen zu erledigen wäre. Vielmehr haben wir es mit einer sehr dynamischen Aufgabe zu tun, die von uns allen Initiative, Phantasie und womöglich auch neue Wege — auch was das Durchsetzen neuer Prioritäten angeht — erfordert.
    Wir haben sicher auch gemeinsam die Überzeugung gewonnen, daß es wichtig ist, durch städtebauliche Wettbewerbe und Vorhaben des experimentellen Städtebaues die praktische Anwendbarkeit aller für den Städtebau relevanten Gesetze zu erproben. Dabei ist das Baugesetzbuch ebenso zu berücksichtigen wie das, was aus der Umweltschutzgesetzgebung schon da ist und was womöglich durch das Umsetzen der Richtlinie über die Umweltverträglichkeitsprüfung noch auf uns zukommen kann oder auch bestimmt zukommen wird.
    Die Themen und Aufgaben, die der Bericht aufgreift — davon kann man ausgehen — , werden uns demnach nicht nur heute beschäftigen, sondern sie werden uns auf Dauer beschäftigen. Vielleicht kann unsere Debatte heute dazu beitragen, das Bewußtsein dafür noch weiter zu schärfen, daß sich Umwelt und Gewerbe gegenseitig bedingen, daß die unmittelbaren Berührungspunkte dieser beiden Faktoren nirgendwo deutlicher werden als in unseren Gemeinden und in unseren Städten und daß es sicher eine wichtige politische Aufgabe für uns alle ist, diesen Bericht mit der heutigen Debatte nicht etwa als erledigt anzusehen, sondern ihn in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren dazu zu benutzen, um uns als Bundestag immer wieder das eine oder andere konkret vor Augen zu führen und zu überprüfen, was noch zu reali-



    Dörflinger
    sieren ist. Wir sollten diesen Bericht aber auch zum Anlaß nehmen, um dort, wo wir Kommunikation mit unseren Kommunalpolitikern pflegen, darauf hinzuweisen, daß die Berücksichtigung von Umweltfragen in den Gemeinden an Bedeutung gewinnt, daß wir aber auf der anderen Seite nicht den Fehler machen dürfen, uns durch eine sehr extreme Gewichtung eines Faktors etwa die technischen und die finanziellen Möglichkeiten zu entziehen, um die Umweltanforderungen tatsächlich auch bewältigen zu können. Das ist das übergreifende Thema dieses Berichts.
    Noch einmal sage ich auch für unsere Fraktion zu, daß wir der weiteren Erörterung auch ganz spezieller Themen aus diesem Bericht in der Zukunft aufgeschlossen begegnen werden. Wir bedanken uns noch einmal und freuen uns auf eine weiterhin sachliche Kooperation sowohl mit der Bundesregierung als auch mit der Opposition, auch wenn die nachfolgenden Ausführungen womöglich das Gegenteil beweisen könnten.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Conradi [SPD]: Warten Sie mal, bis Sie unsere Reden gehört haben!)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Reschke.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Otto Reschke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Man kann wieder nur sagen: Scheinbar ist alles in Ordnung in unseren Gemeinden. Diesen Eindruck hat man nach den Worten der CDU. Wenn man bei den CSU-Kollegen genau hinhört, scheint es nicht so zu sein, wenn ich die Wertungen aus den Großstädten verschiedenster Regionen richtig deute. Ich komme aus einer Stadt, die mit diesen Dingen, Gewerbe und Umwelt, bis hin zur Gründerzeit, noch zu tun hat. Sie verschließen die Augen davor, daß wir auf der einen Seite schon einige Tausend Menschen im Protest vor den Rathäusern haben, weil wir mit den Problemen vor Ort nicht fertig werden. Ich wünsche mir, daß diese einigen in Bonn bald die Augen öffnen.
    Es ist knapp ein Jahr her, daß sich der Deutsche Bundestag mit der Verabschiedung des neuen Baugesetzbuchs befaßt hat, mit dem „Baubuch" , wie es der Kanzler damals nannte. Die Ziele des neuen Baugesetzbuches sollten sich an den Problemen und Aufgaben unserer Städte bis zum Ende dieses Jahrhunderts orientieren. Die höchste Priorität in der Aufgabenbewältigung unserer Städte haben — so der Deutsche Städtetag, das sind nicht meine Worte, das kann man nachlesen — Stadterneuerung, Wirtschaftsförderung und Gewerbepolitik, Umweltschutz und Stadtökologie. Das sind dringende Aktivitäten, die unsere Städte benötigen, um am Ende dieses Jahrhunderts als Städte noch leben zu können oder noch bewohnbar zu sein.
    Schon heute, ein Jahr später, merken wir, daß eine Reparatur der Baubuchnovelle angesagt ist. Was da an der Seite liegengelassen worden ist, kann man nicht über die Baunutzungsverordnung regeln. Wir merken, daß ein Jahr ins Land gezogen ist, ohne daß konkrete Hilfe für unsere Städte erfolgte, ohne daß die Bereitstellung von finanziellen Mitteln zu diesen
    Rechtsintrumentarien vom Parlament gegenüber der Regierung durchgesetzt worden ist.

    (Dr.-IngKansy [CDU/CSU]: Sie wissen doch genau, daß das falsch ist, was Sie sagen!)

    — Die Praxis der Politik werde ich Ihnen aufzeigen, lieber Kollege. Die Praxis der Politik dieser Regierung, unterstützt von der Koalition, sieht so aus: Streichung von Mitteln für die Modernisierung und Energieeinsparung in unseren Städten, Rückzug aus dem sozialen Wohnungsbau, keine Hilfe in der Eigentumsförderung für mittlere und kleine Einkommen, Kappen der Finanzhilfen für zukunftsträchtige Energieversorgungssysteme, wie z. B. Fernwärme,

    (Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Was hat das mit dem Baugesetzbuch zu tun?)

    zurückfahren der Städtebauförderungsmittel von 1 Milliarde DM auf etwas über 600 Millionen DM, und dann, wie man auf den Gängen des Bundestages hört — dazu kann der Wohnungsbauminister gleich sicherlich besser Stellung nehmen —, sollen diese 650 oder 660 Millionen DM, wenn sie in den Beratungen akzeptiert werden, mit einem Sperrvermerk versehen werden. Herr Wohnungsbauminister, ich frage Sie, warum. Vielleicht geben Sie dem Parlament einmal darüber Auskunft, warum man auf einen Sperrvermerk im Haushalt drängt.
    Die Plafondierung der Mittel für das Gemeindeverkehrswesen steht an, die Steuerreform setzt einen Schlußpunkt hinter die finanzielle Ausblutung unserer Städte und Gemeinden nach jahrelanger gemeindefeindlicher Politik. Wir sprechen hier nun einmal über Umwelt und Gewerbe. Da frage ich mich doch zur Umsetzung von solchen Zielen, wie sie in dem Bericht stehen: Wo bleibt denn eigentlich die Frage der Gewerbesteuer in einer klaren politischen Aussage von den Koalitionsfraktionen im Rahmen dieses Berichts? Ich vermisse das.
    Aber nicht nur Streichungen schädigen die Kommunen in ihrer Arbeit. Noch viel schwerwiegender sind Unterlassungssünden dieser Regierung. Von den Entschließungen des Bundestages kann zwar manche Stadt und manche Gemeinde in Weisheit und Klugheit leben, aber die Hand eines Bauarbeiters bewegt sich dadurch nicht, die Abwassersysteme in unseren Städten werden dadurch nicht erneuert, die Luft wird nicht sauberer, der Lärm an den Bundesstraßen, Bundesautobahnen und an den Bundesbahnstrecken wird dadurch nicht weniger. Keine Spielhalle ist mit dem neuen Baugesetzbuch verhindert worden. Im Gegenteil: Die Anträge und Zulassungen steigen weiter an.

    (Conradi [SPD]: So ist es!)

    Kein Quadratmeter Boden für die gewerbliche und industrielle Nutzung und Erneuerung in den Städten ist zusätzlich gekauft worden auf Grund der neuen Rechtsinstrumentarien. Was fehlt, dazu will ich gleich kommen.
    Es muß doch für jeden — gerade bei diesem Punkt: Boden — , der sich mit Raumordnung, Wohnungspolitik und Städtebau befaßt, ein mahnendes Beispiel sein, daß nur 5 % des verbrauchten Bodens in unseren Städten Recyclingflächen sind bei einem Anteil von



    Reschke
    40 % Ausweisungen in Flächennutzungsplänen. Es muß doch nachdenklich stimmen, warum die Städte dies nicht machen. Die Quote ist zu gering — das wissen wir alle — , nicht weil die Städte nicht wollen, sondern weil sie kein Geld zum Recyceln haben.
    Jetzt soll durch eine Entschließung darauf hingewiesen werden— liebe Kolleginnen und Kollegen von der Koalition — : Wir kennen eure Probleme. Wir wissen um die Vielfalt, geben euch gute Ratschläge, weil Ratschläge nichts kosten und zu keiner Verantwortung verpflichten.

    (Conradi [SPD]: So ist es! — Grünbeck [FDP]: Eine abenteuerliche Lesart!)

    In der Entschließung der Koalition ist kein Satz von konkreter finanzieller Hilfe, nur der verschämte Hinweis — ich komme darauf zurück, lieber Herr Kollege; ich zitiere Ihre Entschließung — :
    Der Bund wird die Gemeinden bei der Bewältigung der neuen städtebaulichen Aufgaben auch in Zukunft finanziell unterstützen.