Rede:
ID1103317000

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 7
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. der: 1
    5. Herr: 1
    6. Abgeordnete: 1
    7. Haar.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/33 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 33. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 15. Oktober 1987 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 2157 A Tagesordnungspunkt 2: a) Bericht zur Lage der Nation im geteilten Deutschland und b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Materialien zum Bericht zur Lage der Nation im geteilten Deutschland 1987 (Drucksache 11/11) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Bericht der Bundesregierung zur Lage der Nation (Drucksache 11/943) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Beziehungen zwischen dem Deutschen Bundestag und der Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik (Drucksache 11/950) Dr. Kohl, Bundeskanzler 2158B Frau Dr. Hamm-Brücher FDP (zur GO) . 2166A Seiters CDU/CSU (zur GO) 2166B Frau Vennegerts GRÜNE (zur GO) . . . 2166C Dr. Vogel SPD 2166D Lintner CDU/CSU 2172 C Frau Hensel GRÜNE 2175A Hoppe FDP 2178 B Frau Dr. Wilms, Bundesminister BMB . 2180 B Dr. Schmude SPD 2182D Diepgen, Regierender Bürgermeister des Landes Berlin 2185 C Dr. Mitzscherling SPD 2188 D Dr. Czaja CDU/CSU 2190 B Dr. Knabe GRÜNE 2191 D Genscher, Bundesminister AA 2193 A Büchler (Hof) SPD 2194 A Namentliche Abstimmungen 2197 B Ergebnisse 2201C, 2203A, 2204 D Tagesordnungspunkt 3: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 25. März 1986 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und St. Vincent und den Grenadinen über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 11/358, 11/854) 2206B Tagesordnungspunkt 4: Zweite Beratung und Schlußabstimmmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 12. April 1986 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik Bulgarien über die gegenseitige Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 11/359, 11/855) . . 2206 B Tagesordnungspunkt 5: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 26. März 1987 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Oktober 1987 vom Einkommen und vom Vermögen (Drucksache 11/886) 2206 C Tagesordnungspunkt 7: Beratung der Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates über die Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 4. bis 8. Mai 1987 in Straßburg (Drucksache 11/478) 2206 D Tagesordnungspunkt 8: Beratung der Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Versammlung der Westeuropäischen Union über die Sondersitzung der Versammlung der Westeuropäischen Union am 27. und 28. April 1987 in Luxemburg (Drucksache 11/552) 2206 D Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Unterrichtung durch die Delegation der Interparlamentarischen Gruppe der Bundesrepublik Deutschland über die 77. Interparlamentarische Konferenz vom 27. April bis 2. Mai 1987 in Managua/Nicaragua (Drucksache 11/607) 2206 D Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Nordatlantischen Versammlung über die Plenarsitzung der Nordatlantischen Versammlung am 25. Mai 1987 in Quebec/Kanada (Drucksache 11/637) 2207 A Tagesordnungspunkt 11: Beratung der Unterrichtung durch den Bundesrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 1987 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung (einschließlich der Bemerkungen zur Jahresrechnung des Bundes 1985) (Drucksache 11/872) 2207 A Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung über den Beitrag der Genossenschaften zur Regionalentwicklung (Drucksache 11/705) . . . . 2207 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verlängerung der Amtszeit der Jugendvertretungen in den Betrieben (Drucksache 11/948) 2207 B Zusatztagesordnungspunkt 5: Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ausweitung der Rechte der Jugendvertretungen und zur Weiterentwicklung in Jugend- und Auszubildendenvertretungen (Drucksache 11/955) 2207 B Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Strategie des Europäischen Parlaments im Hinblick auf die Gründung der Europäischen Union (Drucksache 11/594) 2207 B Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 70/156/EWG zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten betreffend die Betriebserlaubnis für Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeuganhanger (Drucksachen 11/138 Nr. 3.149, 11/495) 2207 C Zusatztagesordnungspunkt 7: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Fünfte Richtlinie des Rates zur Anpassung des Anhangs III der Richtlinie 76/768/EWG zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über kosmetische Mittel an den technischen Fortschritt — KOM (87) 156 endg. — (Drucksachen 11/339 Nr. 2.7, 11/959) 2207 C Tagesordnungspunkt 13: Beratung der Sammelübersicht 24 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache 11/907) 2207 D Tagesordnungspunkt 14: Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Aufhebung der Immunität von Mitgliedern des Deutschen Bundestages (Drucksache 11/926) 2208 A Zusatztagesordnungspunkt 9: Beratung der Sammelübersicht 9 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache 11/242) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Beratung der Sammelübersicht 12 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache 11/325) Frau Seuster SPD 2208 B Haungs CDU/CSU 2209 A Frau Nickels GRÜNE 2209 D Frau Dr. Segall FDP 2210B Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Donnerstau, den 15. Oktober 1987 III Zusatztagesordnungspunkt 11: Beratung der Sammelübersicht 23 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache. 11/810) 2211A Zusatztagesordnungspunkt 12: Aktuelle Stunde betr. Auswirkungen der Beschlüsse der Koalition auf Steuergerechtigkeit, Staatsfinanzen und den Arbeitsmarkt sowie Äußerungen der SPD über die Steuerreform im Vergleich zu den getroffenen Finanzierungsentscheidungen Dr. Spöri SPD 2211B Dr. Solms FDP 2212A Kleinert (Marburg) GRÜNE 2213 A Glos CDU/CSU 2214B Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 2215B Dr. Apel SPD 2217 A Gattermann FDP 2218A Sellin GRÜNE 2219B Frau Will-Feld CDU/CSU 2219D Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi . 2220 C Dr. Jens SPD 2222 B Scharrenbroich CDU/CSU 2223 A Huonker SPD 2224 B Uldall CDU/CSU 2225 B Dr. Neuling CDU/CSU 2226 A Tagesordnungspunkt 15: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Haushaltspolitische Konsequenzen für den Bundeshaushalt 1987 — Ergänzung des Haushaltsentwurfs 1988 — Überarbeitung der Finanzplanung bis 1991 — (Drucksache 11/783) Frau Simonis SPD 2227 C Carstens (Emstek) CDU/CSU 2229 B Frau Vennegerts GRÜNE 2232A Dr. Weng (Gerlingen) FDP 2234 B Esters SPD 2235 D Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 2236 D Tagesordnungspunkt 16: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Hauchler, Bindig, Bernrath, Brück, Großmann, Dr. Holtz, Frau Luuk, Frau Dr. Niehuis, Schluckebier, Schanz, Toetemeyer, Frau Matthäus-Maier, Dr. Mitzscherling, Oostergetelo, Dr. Wieczorek, Koschnick, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD: Zukunftsprogramm Dritte Welt (Drucksache 11/828) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 13: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Zukunftsprogramm Eine Welt (Drucksache 11/941) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 14: Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU und der FDP: Ernährungssicherung in Hungerregionen (Drucksache 11/946) Dr. Hauchler SPD 2240 D Dr. Pinger CDU/CSU 2242 C Frau Eid GRÜNE 2243 D Frau Folz-Steinacker FDP 2245 D Bindig SPD 2248 A Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ . . 2249 C Dr. Wieczorek SPD 2252 D Schreiber CDU/CSU 2254 D Toetemeyer SPD 2256 A Repnik CDU/CSU 2257 C Tagesordnungspunkt 17: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Brahmst-Rock, Weiss (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Stückgutfracht 88 (Drucksache 11/785) und b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Brahmst-Rock, Weiss (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Beabsichtigte Auflösung von Tarifpunkten im Wagenladungsverkehr der Deutschen Bundesbahn (Drucksache 11/857) Weiss (München) GRÜNE 2260 A Dr. Jobst CDU/CSU 2261 A Haar SPD 2261 D Kohn FDP 2262 C Dr. Warnke, Bundesminister BMV . . . 2263 C Tagesordnungspunkt 18: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (Drucksache 11/917) und b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Brahmst-Rock, Weiss (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (Drucksache 11/923) Dr. Warnke, Bundesminister BMV . . . 2265 A Kretkowski SPD 2266 B Rauen CDU/CSU 2267 B Frau Brahmst-Rock GRÜNE 2268 B Richter FDP 2269 B IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Oktober 1987 Zusatztagesordnungspunkt 15: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und der Fraktion DIE GRÜNEN: Menschenrechtsverletzungen in Tibet (Drucksache 11/953) Zur Geschäftsordnung: Bohl CDU/CSU 2270A Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 2270 B Frau Vennegerts GRÜNE 2270 C Becker (Nienberge) SPD 2270 C Fragestunde — Drucksache 11/933 vom 9. Oktober 1987 — Wertung des „Spiegel"-Berichts über den ehemaligen Ministerpräsidenten Dr. Barschel MdlAnfr 1, 2 09.10.87 Drs 11/933 Schily GRÜNE Antw StMin Dr. Stavenhagen BK . 2197D, 2198 D ZusFr Schily GRÜNE 2198A, 2198D ZusFr Roitzsch (Quickborn) CDU/CSU 2198B, 2199B ZusFr Gansel SPD 2198B, 2199B ZusFr Heyenn SPD 2198 C ZusFr Kuhlwein SPD 2199 C ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . 2199 C Überschreitung der Zahlungsziele bei Bauaufträgen an deutsche Firmen für die USStreitkräfte MdlAnfr 9, 10 09.10.87 Drs 11/933 Dr. de With SPD Antw StSekr von Loewenich BMBau . . . 2199D ZusFr Dr. de With SPD 2200 B Schily GRÜNE (Erklärung nach § 32 GO) 2201 B Frau Roitzsch (Quickborn) CDU/CSU (Erklärung nach § 32 GO) 2201 C Nächste Sitzung 2270 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 2271* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Oktober 1987 2157 33. Sitzung Bonn, den 15. Oktober 1987 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 16. 10. Bahr 15. 10. Frau Beck-Oberdorf 16. 10. Bohlsen 16. 10. Brandt 16. 10. Brück 15. 10. Büchner (Speyer) * 16. 10. Dr. Dregger 15. 10. Echternach 16. 10. Dr. Ehmke (Bonn) 16. 10. Frau Fischer** 16. 10. Grüner 16. 10. Grunenberg 16. 10. Freiherr Heereman von Zuydtwyck 15. 10. Heistermann 16. 10. Hillerich 16. 10. Frau Hoffmann (Soltau) 16. 10. Dr. Holtz ** 16. 10. Irmer** 16. 10. Jansen 16. 10. Jaunich 16. 10. Jung (Düsseldorf) 15. 10. Kittelmann * 16. 10. Koschnick 16. 10. *für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union **für die Teilnahme an der 78. Jahreskonferenz der Interparlamentarischen Union Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Krieger 16. 10. Lammert 16. 10. Frau Luuck 16. 10. Frau Dr. Martiny 16. 10. Frau Matthäus-Maier 16. 10. Dr. Müller ** 16. 10. Frau Olms** 16. 10. Paintner 16. 10. Paterna 16. 10. Petersen 16. 10. Reddemann * 16. 10. Reuschenbach 16. 10. Freiherr von Schorlemer ** 16. 10. Schröer (Mülheim) 16. 10. Frau Dr. Segall 16. 10. Dr. Soell ** 16. 10. Dr. Stercken** 16. 10. Stobbe 16. 10. Straßmeir 16. 10. Tietjen 16. 10. Frau Dr. Timm ** 16. 10. Dr. Unland 15. 10. Verheugen 16. 10. Dr. Warnke 15. 10. Dr. Warrikoff 15. 10. Weirich 16. 10. Wetzel 15. 10. Wischnewski 16. 10. Wüppesahl 16. 10. Frau Würfel 15. 10. Zywietz 16. 10.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Dionys Jobst


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Bei diesem Vorhaben der Bahn, den Wagenladungsverkehr zu konzentrieren und zu prüfen, ob schwach frequentierte Transportpunkte aufgehoben werden können, und den Stückgutverkehr stärker zusammenzufassen, handelt es sich um kein Stillegungsprogramm, kein Streckenstillegungsprogramm, auch um kein solches, wie wir 1976 eines von der damaligen Bundesregierung vorgesetzt bekommen haben. Es handelt sich um kein Bahnhofstilllegungsprogramm, und es handelt sich auch um keinen Rückzug der Bahn aus der Fläche.
    Worum geht es? Die Bahn überprüft ihre schwach frequentierten Tarifpunkte im Wagenladungsverkehr. Sie will den Stückgutverkehr wirtschaftlicher gestalten und das Leistungsangebot verbessern. Hier wird die Bahn die Einzeluntersuchungen noch durchführen.
    Ich muß sagen, mit ihrer Programmankündigung hat die Bahn den Mund wieder einmal zu voll genommen. Bei den Zahlen, die hier im Raum stehen, geht es offenbar mehr um Optik, die leider auch dazu führt, daß Bürger und Verbände aufgeschreckt werden.
    Von einer Verkehrsverlagerung kann überhaupt keine Rede sein.

    (Weiss [München] [GRÜNE]: Was ist es denn sonst!)

    Die Deutsche Bundesbahn macht mit 30% ihrer Tarifbahnhöfe im Wagenladungsverkehr 95 % ihres Umsatzes. 40 % der Bahnhöfe tragen nur 1% zum Umsatz bei.

    (Weiss [München] [GRÜNE]: Das ist das Ergebnis Ihrer Politik!)

    Die Leistungserstellung auf der Schiene ist dagegen für die Punkte oft überproportional zeitlich aufwendig und teuer. Das Verhältnis von Aufwand und Ertrag stimmt hier nicht mehr. Für diese Dinge haben Sie, Herr Kollege von den GRÜNEN, ja kein Verständnis.
    Bei der Untersuchung prüft die Bahn jetzt, welche wirtschaftlichen Bedienungsalternativen möglich sind, und ob den Kunden etwas Besseres angeboten werden kann.
    Es müßte bei diesem Thema eigentlich die Problemsituation der Bahn dargestellt werden. Mangels Zeit kann ich sie nur ganz kurz umreißen.
    Die guten Jahre der Bahn, wie wir sie seit 1983 gehabt haben, sind offenbar vorbei. Früher gab es einen Jahresverlust bei der Bahn von nahezu 5 Milliarden DM. Der konnte dank der Politik der Bundesregierung Kohl 1985 auf 2,9 Milliarden DM zurückgeführt werden. Er ist 1986 wieder auf 3,3 Milliarden DM angestiegen. 1987 wird er 3,8 Milliarden DM ausmachen. Für 1988 schätzt man einen Verlust von 4,2 Milliarden DM. — Eine bedenkliche Entwicklung.
    Die Deutsche Bundesbahn hat Transportverluste hinnehmen müssen. Der Rückgang im Montanverkehr, also bei den Massenguttransporten, hat die Bahn empfindlich getroffen. Die Hälfte des Güteraufkommens der Bahn sind Montanlieferungen, was die Verwundbarkeit der Bahn hier unterstreicht.
    Auf der anderen Seite konnte die Bahn keine Zuwächse erreichen. Es kommt hinzu, daß Zukunftsinvestitionen der Bundesbahn erst in den 90er Jahren wirken werden. Die Bahn ist in den 70er Jahren von der damaligen Bundesregierung im Stich gelassen worden. Sie konnte ihre Investitionen nicht vornehmen, weil sie das Geld nicht gehabt hat und weil sie auch nicht unterstützt wurde, ihre Neubaustrecken zu bauen.
    Die Deutsche Bundesbahn jetzt zu konservieren, wie es die GRÜNEN vorhaben, wäre ein Mittel zur Selbstdemontage. Wir wollen keine Bahn, die aufs Abstellgleis fährt. Die Bahn braucht die richtigen Verkehrssignale durch eine aktive Verkehrspolitik. Die Bahn muß attraktiver, schneller und leistungsfähiger werden. Sie muß in die Lage versetzt werden, ihre Zukunftsinvestitionen durchzuführen: Das sind Neubaustrecken, der Ausbau ihrer Strecken; sie braucht moderne Technik und moderne Fahrzeuge. Die Bahn muß weiterhin ihr Leistungsangebot verbessern, ihre Erträge steigern. Sie muß aber auch ihre Kosten senken. Sie muß sich dem Strukturwandel, den Herausforderungen stellen. Es umgekehrt zu machen, daß sich Wirtschaft und Verkehr anpassen, wäre der verkehrte Weg. Auch deshalb sind dirigistische Maßnahmen in diesem Bereich verkehrt.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, mit den Anträgen der GRÜNEN, die hier eingebracht wurden, wäre der Deutschen Bundesbahn nicht geholfen. Sie sind unrealistisch. Es ist eine Tatsache, die wir zur Kenntnis nehmen müssen, daß sich Bürger und große Teile der verladenden Wirtschaft in der Fläche vom Schienenverkehr verabschiedet haben.

    (Weiss [München] [GRÜNE]: Das ist die Folge Ihrer Verkehrspolitik!)

    — Fragen Sie Herrn Haar; der macht schon länger Verkehrspolitik und hat sie an verantwortlicher Stelle gemacht.
    Aus diesem Grunde wird sich die Schließung der einen oder anderen Tarifstelle bei der Deutschen Bundesbahn nicht vermeiden lassen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Weiss [München] [GRÜNE]: Ein Drittel aller!)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Haar.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ernst Haar


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Nach diesen leeren Worthülsen, die nur Überschriften sind, möchte ich feststellen, daß wir Sozialdemokraten mit großer Sorge beobachten, wie sich die Deutsche Bundesbahn immer mehr aus ländlichen Räumen zurückzieht. Nachdem lange Zeit die Einschränkung des Schienenpersonennahverkehrs oben anstand, ist es nun in der Folge der Schienengüterverkehr.

    (Bindig [SPD]: Schlimm! Schlimm!)

    Unter dem vorhandenen und erkennbaren Druck der Deutschen Bundesbahn, die notwendige finan-



    Haar
    zielle Unterstützung zu geben, sucht der Bahnvorstand sein Heil in neuen Schrumpfkonzepten. Bis zum Fahrplanwechsel im Jahr 1989 sollen bei über einem Viertel der rund 4000 Tarifpunkte der Bahn die Abfertigungsbefugnisse für Wagenladungen und damit die Bedienung dieser Orte eingestellt werden. Rund 200 000 Wagenladungen pro Jahr im ländlichen Raum sind hiervon betroffen.
    Der Vorstand der Bundesbahn beteuert zwar immer wieder, daß er diese Transporte für die Schiene erhalten wolle. Doch was wird, Herr Bundesverkehrsminister, realistisch gesehen, die Konsequenz sein? Fast vollständig werden diese Verkehre weg von der Schiene auf die Straße verlagert werden. Der Hinweis auf den geplanten Ausbau des kombinierten Verkehrs ist im Grunde ein Kanzleitrost. Er kann die entstandene Lücke — das geben alle Fachleute zu — nicht schließen.
    Was sind angesichts dieser Entwicklung eigentlich die Krokodilstränen zum Waldsterben wert, die wir auch von der Bundesregierung hören? Sie wissen genau, daß jede weitere Zunahme des Lkw-Verkehrs den Wald weiter schädigt. Ihre Verkehrspolitik ist jedoch genau auf dieses Ziel, auf die Verlagerung der Verkehre, ausgerichtet. Auch Sie, Herr Minister Warnke, haben am 6. Mai vor dem Verkehrsausschuß — ich zitiere — die „Pflicht zum pfleglichen Umgang mit der Schöpfung " und — ich zitiere weiter — „die Sorge für Geborgenheit und gleichwertige Lebensbedingungen für den Bürger und seine Verbundenheit mit der Heimat, sowohl in den städtischen Verdichtungen als auch im ländlichen Raum" als Ihre Rahmenbedingungen für die Gestaltung der verkehrspolitischen Entwicklung bezeichnet. Da habe ich zugestimmt.
    Wie ernst ist es Ihnen mit diesen Zielen? Der Rückzug der Bahn aus der Fläche benachteiligt nicht nur den ländlichen Raum, sondern gleichzeitig wird mit dem Anwachsen des Straßenverkehrs auch die Umweltbelastung erhöht. Dies muß verhindert werden, und Sie hätten es eigentlich verhindern können. Aber genau das haben Sie nicht getan.
    Offensichtlich bestimmt inzwischen auch in diesem Feld der Finanzminister die Richtlinien der Bahnpolitik. Für ihn zählt ja bekanntermaßen die Steuerentlastung mehr als Umwelt, Lebensqualität und Arbeitslosigkeit.
    Es sind nicht nur die Sozialdemokraten in Bund und Ländern, die nicht gewillt sind, die unausgewogene Politik der Deutschen Bundesbahn hinzunehmen.
    Auch die CDU-Landesregierungen wenden sich nachhaltig gegen die systematische Vernachlässigung ländlicher Regionen durch Bund und Bahn. Ich könnte hier einige Schreiben von Innen- und Verkehrsministern verlesen.
    Betroffen von der Rückzugspolitik des Vorstandes der Bahn sind natürlich auch die Eisenbahner. Dies gilt in doppelter Hinsicht: Zum einen werden durch die Auflösung der Tarifpunkte im Wagenladungsverkehr wieder einmal Stellen im ländlichen Raum gestrichen. Dazu kommt — ebenfalls auf den vorhandenen Druck der Bundesregierung — die geplante Vernichtung von Eisenbahnerarbeitsplätzen im Stückgutbereich durch Privatfirmen. Bei allen 374 Stückgutbahnhöfen ist im Rahmen des Konzeptes „Stückgutfracht '88" die Übertragung des gesamten Ladedienstes an private Stückgutunternehmer vorgesehen.
    Wieder einmal werden auf diese Weise Tausende von Vollarbeitsplätzen des öffentlichen Dienstes durch eine Vielzahl versicherungsfreier 410-DM-Verträge und wenige Dauerarbeitsplätze ersetzt. Das ist kein Beitrag zur Vollbeschäftigung.
    Ich appelliere an die Bundesregierung, über die künftige Rolle der Bahn im Schienengûterverkehr der Fläche noch einmal grundsätzlich nachzudenken. Sie können sich aus Ihrer Verantwortung für die Lebensbedingungen im ländlichen Raum nicht herausstehlen. Es kann nicht im öffentlichen Interesse liegen, wenn in weiten Teilen unseres Landes der Lkw eine Monopolstellung erhält. Gehen Sie auf die Bedenken der Bundesländer ein, Herr Minister. Die Präsenz der Bahn im ländlichen Raum muß erhalten bleiben. Wir sollten dazu Wege finden.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)