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    Plenarprotokoll 11/33 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 33. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 15. Oktober 1987 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 2157 A Tagesordnungspunkt 2: a) Bericht zur Lage der Nation im geteilten Deutschland und b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Materialien zum Bericht zur Lage der Nation im geteilten Deutschland 1987 (Drucksache 11/11) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Bericht der Bundesregierung zur Lage der Nation (Drucksache 11/943) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Beziehungen zwischen dem Deutschen Bundestag und der Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik (Drucksache 11/950) Dr. Kohl, Bundeskanzler 2158B Frau Dr. Hamm-Brücher FDP (zur GO) . 2166A Seiters CDU/CSU (zur GO) 2166B Frau Vennegerts GRÜNE (zur GO) . . . 2166C Dr. Vogel SPD 2166D Lintner CDU/CSU 2172 C Frau Hensel GRÜNE 2175A Hoppe FDP 2178 B Frau Dr. Wilms, Bundesminister BMB . 2180 B Dr. Schmude SPD 2182D Diepgen, Regierender Bürgermeister des Landes Berlin 2185 C Dr. Mitzscherling SPD 2188 D Dr. Czaja CDU/CSU 2190 B Dr. Knabe GRÜNE 2191 D Genscher, Bundesminister AA 2193 A Büchler (Hof) SPD 2194 A Namentliche Abstimmungen 2197 B Ergebnisse 2201C, 2203A, 2204 D Tagesordnungspunkt 3: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 25. März 1986 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und St. Vincent und den Grenadinen über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 11/358, 11/854) 2206B Tagesordnungspunkt 4: Zweite Beratung und Schlußabstimmmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 12. April 1986 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik Bulgarien über die gegenseitige Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 11/359, 11/855) . . 2206 B Tagesordnungspunkt 5: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 26. März 1987 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Oktober 1987 vom Einkommen und vom Vermögen (Drucksache 11/886) 2206 C Tagesordnungspunkt 7: Beratung der Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates über die Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 4. bis 8. Mai 1987 in Straßburg (Drucksache 11/478) 2206 D Tagesordnungspunkt 8: Beratung der Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Versammlung der Westeuropäischen Union über die Sondersitzung der Versammlung der Westeuropäischen Union am 27. und 28. April 1987 in Luxemburg (Drucksache 11/552) 2206 D Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Unterrichtung durch die Delegation der Interparlamentarischen Gruppe der Bundesrepublik Deutschland über die 77. Interparlamentarische Konferenz vom 27. April bis 2. Mai 1987 in Managua/Nicaragua (Drucksache 11/607) 2206 D Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Nordatlantischen Versammlung über die Plenarsitzung der Nordatlantischen Versammlung am 25. Mai 1987 in Quebec/Kanada (Drucksache 11/637) 2207 A Tagesordnungspunkt 11: Beratung der Unterrichtung durch den Bundesrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 1987 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung (einschließlich der Bemerkungen zur Jahresrechnung des Bundes 1985) (Drucksache 11/872) 2207 A Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung über den Beitrag der Genossenschaften zur Regionalentwicklung (Drucksache 11/705) . . . . 2207 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verlängerung der Amtszeit der Jugendvertretungen in den Betrieben (Drucksache 11/948) 2207 B Zusatztagesordnungspunkt 5: Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ausweitung der Rechte der Jugendvertretungen und zur Weiterentwicklung in Jugend- und Auszubildendenvertretungen (Drucksache 11/955) 2207 B Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Strategie des Europäischen Parlaments im Hinblick auf die Gründung der Europäischen Union (Drucksache 11/594) 2207 B Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 70/156/EWG zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten betreffend die Betriebserlaubnis für Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeuganhanger (Drucksachen 11/138 Nr. 3.149, 11/495) 2207 C Zusatztagesordnungspunkt 7: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Fünfte Richtlinie des Rates zur Anpassung des Anhangs III der Richtlinie 76/768/EWG zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über kosmetische Mittel an den technischen Fortschritt — KOM (87) 156 endg. — (Drucksachen 11/339 Nr. 2.7, 11/959) 2207 C Tagesordnungspunkt 13: Beratung der Sammelübersicht 24 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache 11/907) 2207 D Tagesordnungspunkt 14: Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Aufhebung der Immunität von Mitgliedern des Deutschen Bundestages (Drucksache 11/926) 2208 A Zusatztagesordnungspunkt 9: Beratung der Sammelübersicht 9 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache 11/242) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Beratung der Sammelübersicht 12 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache 11/325) Frau Seuster SPD 2208 B Haungs CDU/CSU 2209 A Frau Nickels GRÜNE 2209 D Frau Dr. Segall FDP 2210B Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Donnerstau, den 15. Oktober 1987 III Zusatztagesordnungspunkt 11: Beratung der Sammelübersicht 23 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache. 11/810) 2211A Zusatztagesordnungspunkt 12: Aktuelle Stunde betr. Auswirkungen der Beschlüsse der Koalition auf Steuergerechtigkeit, Staatsfinanzen und den Arbeitsmarkt sowie Äußerungen der SPD über die Steuerreform im Vergleich zu den getroffenen Finanzierungsentscheidungen Dr. Spöri SPD 2211B Dr. Solms FDP 2212A Kleinert (Marburg) GRÜNE 2213 A Glos CDU/CSU 2214B Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 2215B Dr. Apel SPD 2217 A Gattermann FDP 2218A Sellin GRÜNE 2219B Frau Will-Feld CDU/CSU 2219D Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi . 2220 C Dr. Jens SPD 2222 B Scharrenbroich CDU/CSU 2223 A Huonker SPD 2224 B Uldall CDU/CSU 2225 B Dr. Neuling CDU/CSU 2226 A Tagesordnungspunkt 15: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Haushaltspolitische Konsequenzen für den Bundeshaushalt 1987 — Ergänzung des Haushaltsentwurfs 1988 — Überarbeitung der Finanzplanung bis 1991 — (Drucksache 11/783) Frau Simonis SPD 2227 C Carstens (Emstek) CDU/CSU 2229 B Frau Vennegerts GRÜNE 2232A Dr. Weng (Gerlingen) FDP 2234 B Esters SPD 2235 D Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 2236 D Tagesordnungspunkt 16: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Hauchler, Bindig, Bernrath, Brück, Großmann, Dr. Holtz, Frau Luuk, Frau Dr. Niehuis, Schluckebier, Schanz, Toetemeyer, Frau Matthäus-Maier, Dr. Mitzscherling, Oostergetelo, Dr. Wieczorek, Koschnick, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD: Zukunftsprogramm Dritte Welt (Drucksache 11/828) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 13: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Zukunftsprogramm Eine Welt (Drucksache 11/941) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 14: Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU und der FDP: Ernährungssicherung in Hungerregionen (Drucksache 11/946) Dr. Hauchler SPD 2240 D Dr. Pinger CDU/CSU 2242 C Frau Eid GRÜNE 2243 D Frau Folz-Steinacker FDP 2245 D Bindig SPD 2248 A Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ . . 2249 C Dr. Wieczorek SPD 2252 D Schreiber CDU/CSU 2254 D Toetemeyer SPD 2256 A Repnik CDU/CSU 2257 C Tagesordnungspunkt 17: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Brahmst-Rock, Weiss (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Stückgutfracht 88 (Drucksache 11/785) und b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Brahmst-Rock, Weiss (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Beabsichtigte Auflösung von Tarifpunkten im Wagenladungsverkehr der Deutschen Bundesbahn (Drucksache 11/857) Weiss (München) GRÜNE 2260 A Dr. Jobst CDU/CSU 2261 A Haar SPD 2261 D Kohn FDP 2262 C Dr. Warnke, Bundesminister BMV . . . 2263 C Tagesordnungspunkt 18: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (Drucksache 11/917) und b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Brahmst-Rock, Weiss (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (Drucksache 11/923) Dr. Warnke, Bundesminister BMV . . . 2265 A Kretkowski SPD 2266 B Rauen CDU/CSU 2267 B Frau Brahmst-Rock GRÜNE 2268 B Richter FDP 2269 B IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Oktober 1987 Zusatztagesordnungspunkt 15: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und der Fraktion DIE GRÜNEN: Menschenrechtsverletzungen in Tibet (Drucksache 11/953) Zur Geschäftsordnung: Bohl CDU/CSU 2270A Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 2270 B Frau Vennegerts GRÜNE 2270 C Becker (Nienberge) SPD 2270 C Fragestunde — Drucksache 11/933 vom 9. Oktober 1987 — Wertung des „Spiegel"-Berichts über den ehemaligen Ministerpräsidenten Dr. Barschel MdlAnfr 1, 2 09.10.87 Drs 11/933 Schily GRÜNE Antw StMin Dr. Stavenhagen BK . 2197D, 2198 D ZusFr Schily GRÜNE 2198A, 2198D ZusFr Roitzsch (Quickborn) CDU/CSU 2198B, 2199B ZusFr Gansel SPD 2198B, 2199B ZusFr Heyenn SPD 2198 C ZusFr Kuhlwein SPD 2199 C ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . 2199 C Überschreitung der Zahlungsziele bei Bauaufträgen an deutsche Firmen für die USStreitkräfte MdlAnfr 9, 10 09.10.87 Drs 11/933 Dr. de With SPD Antw StSekr von Loewenich BMBau . . . 2199D ZusFr Dr. de With SPD 2200 B Schily GRÜNE (Erklärung nach § 32 GO) 2201 B Frau Roitzsch (Quickborn) CDU/CSU (Erklärung nach § 32 GO) 2201 C Nächste Sitzung 2270 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 2271* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Oktober 1987 2157 33. Sitzung Bonn, den 15. Oktober 1987 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 16. 10. Bahr 15. 10. Frau Beck-Oberdorf 16. 10. Bohlsen 16. 10. Brandt 16. 10. Brück 15. 10. Büchner (Speyer) * 16. 10. Dr. Dregger 15. 10. Echternach 16. 10. Dr. Ehmke (Bonn) 16. 10. Frau Fischer** 16. 10. Grüner 16. 10. Grunenberg 16. 10. Freiherr Heereman von Zuydtwyck 15. 10. Heistermann 16. 10. Hillerich 16. 10. Frau Hoffmann (Soltau) 16. 10. Dr. Holtz ** 16. 10. Irmer** 16. 10. Jansen 16. 10. Jaunich 16. 10. Jung (Düsseldorf) 15. 10. Kittelmann * 16. 10. Koschnick 16. 10. *für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union **für die Teilnahme an der 78. Jahreskonferenz der Interparlamentarischen Union Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Krieger 16. 10. Lammert 16. 10. Frau Luuck 16. 10. Frau Dr. Martiny 16. 10. Frau Matthäus-Maier 16. 10. Dr. Müller ** 16. 10. Frau Olms** 16. 10. Paintner 16. 10. Paterna 16. 10. Petersen 16. 10. Reddemann * 16. 10. Reuschenbach 16. 10. Freiherr von Schorlemer ** 16. 10. Schröer (Mülheim) 16. 10. Frau Dr. Segall 16. 10. Dr. Soell ** 16. 10. Dr. Stercken** 16. 10. Stobbe 16. 10. Straßmeir 16. 10. Tietjen 16. 10. Frau Dr. Timm ** 16. 10. Dr. Unland 15. 10. Verheugen 16. 10. Dr. Warnke 15. 10. Dr. Warrikoff 15. 10. Weirich 16. 10. Wetzel 15. 10. Wischnewski 16. 10. Wüppesahl 16. 10. Frau Würfel 15. 10. Zywietz 16. 10.
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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Köhler, es wäre schön, wenn wir das Problem hätten, daß es zuviel Geld für die Entwicklungsländer gäbe, wie Sie es hier gesagt haben. Mein Eindruck ist, daß das völlig anders ist. Ich weiß nicht, wo Sie diese Ansicht herbekommen.
    Ich darf Ihnen vielleicht zitieren, was der gemeinsame Entwicklungsausschuß der Weltbank und des Währungsfonds gerade im September dieses Jahres geschrieben hat:
    Die Wachstumsaussichten für die Entwicklungsländer werden weiterhin negativ beeinflußt durch die anhaltende Schwäche der Rohstoffpreise, das schwache Wachstum in den industrialisierten Ländern, die wachsenden protektionistischen Bestrebungen, die hohen Lasten des Schuldendienstes und durch einen unzureichenden Zufluß finanzieller Mittel von außen.
    Das scheint mir exakt das Problem zu sein, über das wir hier zu reden haben.

    (Dr. Hauchler [SPD]: Das hat der Minister unterschrieben!)

    — Natürlich hat er das unterschrieben. Aber eben klang das ja ein bißchen anders. Man weiß halt nicht so genau, was man in der vorigen Woche gemacht hat. Wir wissen es aber. Wir haben in der vorigen Woche nämlich Vorschläge für die Lösung der Verschuldungskrise gemacht.
    Übrigens, Herr Feilcke, da Sie so freundlich nicken: Ich hoffe, daß Sie inzwischen mit dem Kollegen Stoltenberg darüber geredet haben, wie er denn nun zu den Fragen steht.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Richtig, er ist einer von uns!)




    Dr. Wieczorek
    — Ich hoffe, daß Sie ihn überzeugt haben. Sie haben doch hier etwas großzügig — ich will es einmal höflich ausdrücken — einen partiellen Schuldenerlaß auch für Länder wie Brasilien angekündigt. Ich erwarte immer noch die Antwort darauf.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Wir sind noch im Gespräch!)

    — Ach, Sie sind noch im Gespräch. Das ist wahrscheinlich wie bei der Steuerreform.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Die war auch gut! — Dr. Hauchler [SPD]: Der war öfter mal in Kiel, der Stoltenberg!)

    — Das werden Sie dann sehen, wenn Ihre Leute merken, was sie mehr bezahlen müssen. Viel Vergnügen!
    Der neue Vorschlag, den wir heute vorlegen, zielt, um darauf hinzuweisen, nicht primär auf das Schuldenproblem, sondern befaßt sich ausdrücklich mit der Notwendigkeit, den Entwicklungsländern neue Entwicklungschancen zu bieten. Der brasilianische Finanzminister hat in Washington bei der Tagung festgestellt, daß der reale Transfer für Schuldendienstleistungen in seinem Land 1983 bis 1985 5,3 % des Bruttosozialproduktes ausmachte. Das ist ungefähr die Zahl, um die die realen Investitionen zurückgegangen sind, nämlich 5,8 %. Das gesamte Investitionsniveau in den lateinamerikanischen Ländern ist um 40 % zurückgegangen. Wir haben letzte Woche darauf hingewiesen. Das ist exakt der Punkt, um den es geht.
    Damit gehen natürlich einher eine Verarmung breiter Massen — darüber ist schon gesprochen worden — , die Steigerung der sozialen Spannungen, die Veralterung der Industrie und Landwirtschaft, die die Länder immer weniger entwicklungsfähig macht, weil die notwendigen Erhaltungs- und Erneuerungsinvestitionen nicht finanziert werden können, und es bildet sich natürlich auch gerade bei den noch vorsichtigen Demokratisierungsprozessen in einigen Ländern eine erhebliche Gefahr. Argentinien sollte Neugierige schrecken, meine ich. Aber es geht auch um die Menschenwürde der betroffenen Bevölkerung.
    Genau hier setzen wir an. Wir fordern, daß die sich entwickelnden Länder eine Entwicklung, orientiert an ihren — ich unterstreiche: ihren — politischen, sozialen und ökonomischen Interessen nehmen können. Ihre Integration in den Weltmarkt darf nicht von Finanz-, Rohstoff- oder Absatzinteressen der Industrieländer diktiert werden. Wir fordern daher diesen Solidaritätsfonds zur Stärkung der Binnenmärkte, um die eigenen Ressourcen besser zum Tragen zu bringen. Die Verstädterung und die Vernachlässigung ländlicher Gebiete, die Aushöhlung der Wirtschaftsstruktur haben in vielen Ländern erhebliche Störungen in der Volkswirtschaft mit sich gebracht und sie vor allen Dingen anfälliger für weltwirtschaftliche Krisenerscheinungen gemacht.
    Wir wollen den Solidaritätsfonds für die Agrarproduktion. Es ist doch ein Unding, daß viele landwirtschaftlich orientierte Länder Importe benötigen, um ihre Bevölkerung zu ernähren. Wir müssen allerdings auch uns an die Nase packen und sagen: Wir dürfen nicht länger mit unseren Überschußproduktionen, die hochsubventioniert sind, diese Länder an ihrer Entwicklung hindern.

    (Toetemeyer [SPD]: So ist es!)

    Das nächste ist die Konsumgüterherstellung. Es gibt keinen Sinn, daß wir alle möglichen Konsumgüter dorthin verkaufen, obwohl sie mit den dortigen Technologien hergestellt werden könnten, ein heimisches Gewerbe errichtet werden könnte. Ich glaube, wir sind uns darin einig. Aber man muß es in den Zusammenhang stellen. Das, was jetzt passiert, kostet nur unnötig Devisen und hindert an der Entwicklung von Erfahrungen mit neuen Industriestrukturen.
    Das heißt allerdings auch — und das vergessen wir gern dabei — , daß wir bereit sein müssen, einen gewissen Protektionismus für das, was wir Ökonomen infant industries, also sich entwickelnde junge Industrien nennen, hinzunehmen. Ich glaube, das sollte gelegentlich auch gesagt werden, gerade von den Freihändlern, zu denen ich mich mit Sicherheit zähle.
    Wir wollen den Solidaritätsfonds, um die Fähigkeit dieser Länder zum Export, vor allen Dingen zum Export untereinander, zu stärken. Damit spreche ich den sogenannten Süd-Süd-Handel — was allerdings eine falsche geographische Bezeichnung ist — an. Ich meine aber auch die Anstrengungen dieser Länder, in unsere Länder zu exportieren. Dazu bedarf es der Absatzförderung und auch — ich sage es noch einmal — einer konsequenten Öffnung unserer Märkte.
    Dann geht es um die Schaffung entwicklungsadäquater Technologien. Mit Hochtechnologien sind die Probleme in diesen Ländern ja meistens nicht zu lösen. Wir haben allzu viele Investitionsobjekte des Typs „Weiße Elefanten" gesehen. Wir haben daraus gelernt, Herr Köhler. Da sind sicherlich Fehler gemacht worden. Wir sollten darauf achten, daß wir jetzt dafür sorgen, daß die richtigen Technologien in diese Länder kommen, die Technologien, mit denen sie sich weiterentwickeln können.

    (Repnik [CDU/CSU]: Sprechen Sie doch einmal zu dem Antrag, Herr Kollege!)

    — Dies alles ist mit darin.

    (Repnik [CDU/CSU]: Nein!)

    — Sie müssen den Antrag einmal exakt lesen. (Repnik [CDU/CSU]: Ich habe ihn gelesen!)

    — Es tut mir leid, Herr Kollege; dann muß ich Sie darauf hinweisen, daß über Technologie etwas drinsteht.

    (Repnik [CDU/CSU]: In der Begründung, in der Tat!)

    Es lohnt sich wirklich, vom Anfang bis zum Ende zu lesen, nicht nur das, was Sie gerade für Polemik verwenden wollen. Es ist nun einmal Ihr Pech, daß Sie das nicht sorgfältig gemacht haben, nicht meines.
    Dann kommen wir auch zu den gemeinsamen Interessen, die nämlich an Bedingungen geknüpft sind. Da geht es für mich darum, daß natürlich die Umweltbelange berücksichtigt werden müssen. Wir dürfen ja nicht hergehen und diese Länder sozusagen aus Not



    Dr. Wieczorek
    dazu zwingen, Umweltbelange nicht zu berücksichtigen. Es sind unsere gemeinsamen Belange.

    (Sehr richtig! bei der SPD)

    Das gilt für uns auch für die extremen Vermögens-und Einkommensunterschiede. Solche Solidaritätsfonds geben keinen Sinn, wenn sie nur Eliten in diesen Ländern zugute kommen. Dies können wir nicht wollen und wollen wir auch nicht. Dazu gehört auch die Frage der Bekämpfung der Kapitalflucht. Dazu haben wir ja letzte Woche ein paar konkrete Vorschläge gemacht. Die Antwort haben wir übrigens auch noch nicht bekommen.
    Natürlich wollen wir damit auch eine Stärkung der Menschenrechte, wobei wir betonen, daß die Sicherung des materiellen Existenzminimums für uns auch ein Mindestbestandteil dieser Menschenrechte ist.
    Damit dies alles erreicht werden kann, wollen wir eben diesen Fonds gründen, und wir wollen ihn nicht — das betone ich — gegen die bestehenden Institutionen gründen. Wir halten sehr viel davon, die Expertise, die etwa bei der Weltbank vorhanden ist, gerade im Hinblick auf die Nahrungsmittelprogramme Afrikas, wie sie sich jetzt abzeichnen, zu nutzen.
    Aber das ist nicht unser Bier. Unser Bier ist etwas anderes: Wir legen Wert darauf, daß es nicht nach den Quotenregelungen von IMF und Weltbank geht. Wir meinen, daß die Kollegin von den GRÜNEN, die nicht mehr hiersein kann, da unrecht hat. Es geht dabei nicht um die Frage, ob jedes Land eine Stimme hat. Es geht um die Frage, wie ein solcher Vorschlag überhaupt möglich wird, und er kann nur dann möglich werden, wenn Industrieländer und Entwicklungsländer mit gleichen Stimmenanteilen vertreten sind. Dann wird es realistisch; alles andere geht an der Realität der Welt vorbei.

    (Zustimmung bei der SPD)

    Genau das wollen wir, damit das Übergewicht der Industrieländer bei den Quoten in den bestehenden Institutionen nicht zum Anlaß genommen wird, nichts zu tun.
    Herr Pinger, Sie haben gesagt, dies sei sozusagen eine neue Institution.

    (Dr. Pinger [CDU/CSU]: Eine Aufblähung!)

    — Bitte, ich habe schon gesagt: Abwicklung über Weltbank und IMF, soweit notwendig, oder auch über die regionalen Entwicklungsbanken. Aber es ist doch auch notwendig, aus diesem Quotenschlamassel der bestehenden Institutionen herauszukommen, und dazu brauchen Sie eine neue Gruppe. Das wollen wir, und da denke ich wie meine Kollegen, daß wir nicht auf der einen Seite G 7 und auf der anderen Seite G 24 brauchen, sondern etwas, was zusammengehört.
    Noch eine Bemerkung: Es geht auch nicht darum, große Bürokratien für die Durchführung zu schaffen, oder darum, an dem zu zweifeln, was Staaten tun können. Herr Pinger, jemand, der konservativ ist — Sie gehören ja einer konservativen Partei an — , sollte sich vielleicht einmal mit der Geschichte der preußischen Industrialisierung auseinandersetzen. Was da an Einfluß der staatlichen Gewerbepolitik vorhanden gewesen ist, ist sehr bemerkenswert.
    Um das ganze zu finanzieren, sind wir dafür, daß die freiwerdenen Rüstungsmittel — wir sprechen ja gerade von einfachen Rüstungsgütern — dafür genutzt werden. Ich finde das gut, was der Kollege Bahr und Herr Dobrynin vereinbart haben. Das ist auch keine Vergewaltigung dieser Länder, denn da steht ausdrücklich: „Die Reduzierung der Militärausgaben darf die Sicherheit keiner Seite beeinträchtigen. Alle Staaten, die sich an der Verwirklichung dieses Vorhabens beteiligen, müssen die Gewißheit haben, daß die entsprechenden Vereinbarungen und Verpflichtungen eingehalten werden."
    Darum geht es. Es muß gemeinsam geschehen. Herr Köhler, über Afghanistan können wir reden. Wir können auch über Angola reden; das mag dem einen oder anderen dann weniger passen. Aber der entscheidende Punkt ist doch folgender: Man soll niemanden daran hindern, klüger zu werden und mitzumachen. Wenn ein Mitglied des ZK so etwas unterschreibt, sollte man sich meiner Ansicht nach darüber freuen, aber nicht sagen: Das ist nichts wert, das ist eine falsche Politik.

    (Dr. Hauchler [SPD]: Und beim Wort nehmen!)

    — Ich bin der Ansicht, man sollte ihn beim Wort nehmen; Kollege Hauchler, ich stimme Ihnen da voll zu.
    Meine Damen und Herren, damit bin ich bei dem entscheidenden Punkt. Ich glaube auch nicht, daß wir die Rüstungsausgaben in Höhe von 1 000 Milliarden Dollar in die Entwicklungsländer lenken können. Insofern sind Ihre Bedenken, Herr Köhler, ja vielleicht berechtigt. Aber wenn wir hier und heute anfangen, bei uns etwas aus diesem Etat herauszuschneiden, wenn wir also anderen mit gutem Beispiel vorangehen, dann haben wir eine Chance, diese sinnvolle Strategie auch in die Tat umsetzen zu können.
    Ich sage Ihnen, daß unsere Kollegen in den sozialdemokratischen und sozialistischen Parteien in den Entwicklungsländern diese Idee sehr gern aufnehmen und großes Interesse dafür zeigen. Sie sehen ja, daß in Peru aus einer Notsituation heraus erste praktische Schritte gemacht worden sind. Wir leben nicht in einem Wolkenkuckucksheim; es ist vielmehr eine sehr realistische Perspektive, einen Teil des notwendigen neuen Kapitalflusses in Gang zu setzen, über den wir in der letzten Woche geredet haben. Wenn wir nichts tun, wird uns dieses Thema noch weiter beschäftigen. Es ist an der Zeit, endlich anzufangen.
    Danke sehr.

    (Beifall bei der SPD)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Schreiber.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Werner Schreiber


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich denke schon, daß es wichtig ist, in allen Politikfeldern Visionen zu entwickeln, die Wünsche verdeutlichen und Träume aufzeigen. Eine solche Vision stellt unzweifelhaft auch der Antrag der SPD-Fraktion dar. Dabei denke ich insbesondere an den Finanzierungsteil, der ja eine Verminderung der Rüstungsausgaben um 2 % vorsieht. Darüber ist bereits gesprochen worden. Interessanterweise — war



    Schreiber
    es Zufall oder Fügung? — signalisierte der ZK-Sekretär Dobrynin diese Woche — auch das war Gegenstand der Diskussion vorhin — , daß die Sowjetunion bereit sei, durch Rüstungsbegrenzung eingesparte Beiträge einem internationalen Solidaritätsfonds zuzuführen. Herr Kollege Wieczorek, solche Gespräche, solche Ansätze sind ohne Zweifel wichtig, aber ich möchte — ohne näher darauf eingehen zu wollen — doch die Frage stellen, warum die Sowjetunion in der Vergangenheit stets aufgerüstet statt abgerüstet hat. Ich möchte darüber hinaus auch fragen, warum die Sowjetunion unter Entwicklungshilfe überwiegend Waffenexport verstanden hat.

    (Bohl [CDU/CSU]: Eine gute Frage!)

    Ich sprach von der Legitimität, Visionen zu entwikkeln. Visionen müssen jedoch auch kritisch hinterfragt werden. Sie müssen auch nach dem Faktor „Mensch" hinterfragt werden. Das „Zukunftsprogramm Dritte Welt", das die SPD jetzt vorgelegt hat, ist ja erstmals bereits im August 1984 vom damaligen Parteivorsitzenden und vom Fraktionsvorsitzenden der SPD vorgestellt worden. Damals sprach man noch davon, die Rüstungsausgaben real um 5 % kürzen zu wollen. Im Mai 1986 folgte ein Antrag, der im September dieses Jahres nahezu unverändert wieder eingebracht wurde. Die Rüstungsbegrenzung wird nun nur noch mit real 2 % definiert. Ich zeichne diesen Vorgang nach, weil ich herausfinden will, wie lernfähig die SPD in der Abfolge der Jahre geworden ist, und ich muß sagen: Ich bin enttäuscht. Dies gilt nicht nur für den abrüstungspolitischen Teil, sondern auch für den entwicklungspolitischen Teil. Ich denke, die SPDFraktion hätte gut daran getan, wenn sie ihre Vorstellungen aus dem Jahre 1984 intensiv auf den Prüfstand gestellt und neue Fragestellungen entwickelt hätte.
    Gelegenheit dazu gab es genug. Wir erleben inzwischen die intensivste Grundsatzdebatte, die es seit Beginn der offiziellen Entwicklungszusammenarbeit gab. Ich erinnere an die Anhörung und die Diskussion im Ausschuß über die Hungerkrise in Afrika, über den Bankrott vieler Entwicklungsländer und das wachsende Engagement von Nichtregierungsorganisationen. All diese Dialoge und Diskussionen zwingen uns aufs neue, auf komplizierte Herausforderungen zu antworten. Für mich ist dabei klargeworden, daß wir die gewonnenen Erfahrungen berücksichtigen müssen, wenn wir eine wirksame Entwicklungszusammenarbeit leisten wollen.
    Beim Lesen des SPD-Antrages habe ich den Eindruck gewonnen, als würde eine Reihe wichtiger Erfahrungsgrundsätze nicht berücksichtigt. Vor diesem Hintergrund einige Feststellungen und Anmerkungen.
    Erstens. Mehr Quantität in der Entwicklungspolitik ohne gleichzeitige Verbesserung der Qualität schadet der Entwicklungspolitik.

    (Dr. Hauchler [SPD]: Beides fordern wir!)

    Die Qualitätskriterien spielen im SPD-Antrag kaum eine Rolle. Ich meine, es müssen neue Instrumentarien entwickelt werden. Flexibilität und Leistungsvermögen der bestehenden Organisationen müssen erst verbessert werden.
    Zweitens. Wegen der bereits jetzt hoffnungslos überforderten staatlichen Stellen in den Entwicklungsländern müssen Partner zunehmend im Nichtregierungsbereich gesucht werden. Dies kann nicht wie von der SPD favorisiert — über die internationalen Organisationen erreicht werden.
    Drittens. Die wirkungsvollste Hilfe setzt dezentral ein, wirkt von unten, ist personalintensiv. Internationale Organisationen denken mit wenigen Ausnahmen staatlich zentral in Großprojekten und beginnen fast immer von oben. Frage: Was kommt von unten in der breiten Bevölkerungsschicht an?
    Viertens. Zur Projektformulierung und dem Herausarbeiten von Prioritäten: Bei der Durchführung und Kontrolle müssen die Zielgruppen der ärmsten Bevölkerungsschichten direkt mitwirken. Es muß also möglich sein, daß von unten her direkt auf die Gestaltung der Projekte eingewirkt wird. Dies ist im Rahmen von Großorganisationen, von internationalen Organisationen nicht möglich.
    Fünftens. Wer direkt den Ärmsten helfen will, muß die ungeheuren Sickerverluste vermeiden, die in der SPD-Planung gleich dreimal auftreten würden: bei der paritätischen internationalen Kommission, bei den UN-Sonderorganisationen und bei den Regierungen der Entwicklungsländer. Am effektivsten ist eine Entwicklungszusammenarbeit, wenn sie neben der ländlichen Entwicklung und der Entwicklung des kleinen Handwerks Herstellung und Absatz von Endprodukten fördert. Vor allem fehlen Entfaltungspielräume, sowohl auf internationaler Ebene als auch auf der Ebene der Binnenmärkte der Entwicklungsländer.
    Sechstens. Es gibt keine Entwicklung ohne gesellschaftspolitische Entwicklung in den Ländern der Dritten Welt. Nur dort, wo Partizipation, soziale Gerechtigkeit, Respektierung der Menschenrechte gesichert sind, kann es zu langfristigen und stabilen Entwicklungen kommen. Dies sind nicht im westlichen Sinne ordnungspolitische Vorstellungen, die wir von oben aufoktroyieren. Die Wende zu einer neuen weltweiten Politik der friedlichen Entwicklung kann nur von innen her kommen, muß von unter her kommen und kann nicht von internationalen Organisationen von oben her gesteuert werden.
    Lassen Sie mich noch einige Sätze mehr grundsätzlicher Natur hinzufügen, die für mich aber sehr wichtig sind. Wir haben als westliche Industrienationen die Menschen in unserem politischen Kalkül weitgehend auf Verstandeswesen reduziert, die sich in allen Situationen des Lebens an ihren wirtschaftlichen Interessen orientieren. Das hat dazu geführt, daß gewachsene Wertesysteme ihre Bindungskraft verloren haben. Die Heimat und heimatliche Kultur sind vielen fragwürdig und fremd geworden. Die natürliche Umwelt ist vielfach geschädigt. Nur schwer gelingt es uns, die Weichen wieder anders zu stellen. Zu einem Zeitpunkt, wo wir Fehler und Einseitigkeiten unserer Entwicklung erkennen und zu korrigieren suchen, darf unsere Entwicklungspolitik nicht dazu führen, daß sich die Länder der Dritten Welt in ihrer Entwicklungsanstrengung an dem Leitbild des Homo oeconomicus orientieren.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Sehr gut!)




    Schreiber
    Auf der Ebene der Sprache und der Begriffe hat die deutsche Entwicklungspolitik diese Neuorientierung schon vollzogen. Es wird jetzt darauf ankommen, unsere Überlegungen darauf zu konzentrieren, daß unsere Programme und Projekte der Entfaltung des ganzen Menschen dienen.
    Meine Damen und Herren, ein kurzes Fazit: Der Antrag der SPD enthält sicher einige Gemeinsamkeiten; er geht in wesentlichen Stücken von der Gemeinsamkeit weg, die wir schon 1982 erreicht hatten. Ich bedauere dies. Ich schlage vor, daß wir im Ausschuß eine neue Basis durch Fortschreibung unseres gemeinsamen Beschlusses vom 5. März 1982 erarbeiten. Den Antrag der GRÜNEN halte ich nicht für integrierbar, aber ich denke, daß wir uns im Ausschuß über die verschiedensten Facetten intensiv unterhalten können.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    •Vizepräsident Stücklen: Das Wort hat der Herr Abgeordnete Toetemeyer.