Rede:
ID1103315200

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 6
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. Frau: 1
    5. Abgeordnete: 1
    6. Eid.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/33 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 33. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 15. Oktober 1987 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 2157 A Tagesordnungspunkt 2: a) Bericht zur Lage der Nation im geteilten Deutschland und b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Materialien zum Bericht zur Lage der Nation im geteilten Deutschland 1987 (Drucksache 11/11) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Bericht der Bundesregierung zur Lage der Nation (Drucksache 11/943) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Beziehungen zwischen dem Deutschen Bundestag und der Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik (Drucksache 11/950) Dr. Kohl, Bundeskanzler 2158B Frau Dr. Hamm-Brücher FDP (zur GO) . 2166A Seiters CDU/CSU (zur GO) 2166B Frau Vennegerts GRÜNE (zur GO) . . . 2166C Dr. Vogel SPD 2166D Lintner CDU/CSU 2172 C Frau Hensel GRÜNE 2175A Hoppe FDP 2178 B Frau Dr. Wilms, Bundesminister BMB . 2180 B Dr. Schmude SPD 2182D Diepgen, Regierender Bürgermeister des Landes Berlin 2185 C Dr. Mitzscherling SPD 2188 D Dr. Czaja CDU/CSU 2190 B Dr. Knabe GRÜNE 2191 D Genscher, Bundesminister AA 2193 A Büchler (Hof) SPD 2194 A Namentliche Abstimmungen 2197 B Ergebnisse 2201C, 2203A, 2204 D Tagesordnungspunkt 3: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 25. März 1986 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und St. Vincent und den Grenadinen über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 11/358, 11/854) 2206B Tagesordnungspunkt 4: Zweite Beratung und Schlußabstimmmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 12. April 1986 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik Bulgarien über die gegenseitige Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 11/359, 11/855) . . 2206 B Tagesordnungspunkt 5: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 26. März 1987 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Oktober 1987 vom Einkommen und vom Vermögen (Drucksache 11/886) 2206 C Tagesordnungspunkt 7: Beratung der Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates über die Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 4. bis 8. Mai 1987 in Straßburg (Drucksache 11/478) 2206 D Tagesordnungspunkt 8: Beratung der Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Versammlung der Westeuropäischen Union über die Sondersitzung der Versammlung der Westeuropäischen Union am 27. und 28. April 1987 in Luxemburg (Drucksache 11/552) 2206 D Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Unterrichtung durch die Delegation der Interparlamentarischen Gruppe der Bundesrepublik Deutschland über die 77. Interparlamentarische Konferenz vom 27. April bis 2. Mai 1987 in Managua/Nicaragua (Drucksache 11/607) 2206 D Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Nordatlantischen Versammlung über die Plenarsitzung der Nordatlantischen Versammlung am 25. Mai 1987 in Quebec/Kanada (Drucksache 11/637) 2207 A Tagesordnungspunkt 11: Beratung der Unterrichtung durch den Bundesrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 1987 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung (einschließlich der Bemerkungen zur Jahresrechnung des Bundes 1985) (Drucksache 11/872) 2207 A Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung über den Beitrag der Genossenschaften zur Regionalentwicklung (Drucksache 11/705) . . . . 2207 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verlängerung der Amtszeit der Jugendvertretungen in den Betrieben (Drucksache 11/948) 2207 B Zusatztagesordnungspunkt 5: Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ausweitung der Rechte der Jugendvertretungen und zur Weiterentwicklung in Jugend- und Auszubildendenvertretungen (Drucksache 11/955) 2207 B Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Strategie des Europäischen Parlaments im Hinblick auf die Gründung der Europäischen Union (Drucksache 11/594) 2207 B Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 70/156/EWG zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten betreffend die Betriebserlaubnis für Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeuganhanger (Drucksachen 11/138 Nr. 3.149, 11/495) 2207 C Zusatztagesordnungspunkt 7: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Fünfte Richtlinie des Rates zur Anpassung des Anhangs III der Richtlinie 76/768/EWG zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über kosmetische Mittel an den technischen Fortschritt — KOM (87) 156 endg. — (Drucksachen 11/339 Nr. 2.7, 11/959) 2207 C Tagesordnungspunkt 13: Beratung der Sammelübersicht 24 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache 11/907) 2207 D Tagesordnungspunkt 14: Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Aufhebung der Immunität von Mitgliedern des Deutschen Bundestages (Drucksache 11/926) 2208 A Zusatztagesordnungspunkt 9: Beratung der Sammelübersicht 9 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache 11/242) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Beratung der Sammelübersicht 12 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache 11/325) Frau Seuster SPD 2208 B Haungs CDU/CSU 2209 A Frau Nickels GRÜNE 2209 D Frau Dr. Segall FDP 2210B Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Donnerstau, den 15. Oktober 1987 III Zusatztagesordnungspunkt 11: Beratung der Sammelübersicht 23 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache. 11/810) 2211A Zusatztagesordnungspunkt 12: Aktuelle Stunde betr. Auswirkungen der Beschlüsse der Koalition auf Steuergerechtigkeit, Staatsfinanzen und den Arbeitsmarkt sowie Äußerungen der SPD über die Steuerreform im Vergleich zu den getroffenen Finanzierungsentscheidungen Dr. Spöri SPD 2211B Dr. Solms FDP 2212A Kleinert (Marburg) GRÜNE 2213 A Glos CDU/CSU 2214B Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 2215B Dr. Apel SPD 2217 A Gattermann FDP 2218A Sellin GRÜNE 2219B Frau Will-Feld CDU/CSU 2219D Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi . 2220 C Dr. Jens SPD 2222 B Scharrenbroich CDU/CSU 2223 A Huonker SPD 2224 B Uldall CDU/CSU 2225 B Dr. Neuling CDU/CSU 2226 A Tagesordnungspunkt 15: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Haushaltspolitische Konsequenzen für den Bundeshaushalt 1987 — Ergänzung des Haushaltsentwurfs 1988 — Überarbeitung der Finanzplanung bis 1991 — (Drucksache 11/783) Frau Simonis SPD 2227 C Carstens (Emstek) CDU/CSU 2229 B Frau Vennegerts GRÜNE 2232A Dr. Weng (Gerlingen) FDP 2234 B Esters SPD 2235 D Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 2236 D Tagesordnungspunkt 16: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Hauchler, Bindig, Bernrath, Brück, Großmann, Dr. Holtz, Frau Luuk, Frau Dr. Niehuis, Schluckebier, Schanz, Toetemeyer, Frau Matthäus-Maier, Dr. Mitzscherling, Oostergetelo, Dr. Wieczorek, Koschnick, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD: Zukunftsprogramm Dritte Welt (Drucksache 11/828) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 13: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Zukunftsprogramm Eine Welt (Drucksache 11/941) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 14: Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU und der FDP: Ernährungssicherung in Hungerregionen (Drucksache 11/946) Dr. Hauchler SPD 2240 D Dr. Pinger CDU/CSU 2242 C Frau Eid GRÜNE 2243 D Frau Folz-Steinacker FDP 2245 D Bindig SPD 2248 A Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ . . 2249 C Dr. Wieczorek SPD 2252 D Schreiber CDU/CSU 2254 D Toetemeyer SPD 2256 A Repnik CDU/CSU 2257 C Tagesordnungspunkt 17: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Brahmst-Rock, Weiss (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Stückgutfracht 88 (Drucksache 11/785) und b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Brahmst-Rock, Weiss (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Beabsichtigte Auflösung von Tarifpunkten im Wagenladungsverkehr der Deutschen Bundesbahn (Drucksache 11/857) Weiss (München) GRÜNE 2260 A Dr. Jobst CDU/CSU 2261 A Haar SPD 2261 D Kohn FDP 2262 C Dr. Warnke, Bundesminister BMV . . . 2263 C Tagesordnungspunkt 18: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (Drucksache 11/917) und b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Brahmst-Rock, Weiss (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (Drucksache 11/923) Dr. Warnke, Bundesminister BMV . . . 2265 A Kretkowski SPD 2266 B Rauen CDU/CSU 2267 B Frau Brahmst-Rock GRÜNE 2268 B Richter FDP 2269 B IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Oktober 1987 Zusatztagesordnungspunkt 15: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und der Fraktion DIE GRÜNEN: Menschenrechtsverletzungen in Tibet (Drucksache 11/953) Zur Geschäftsordnung: Bohl CDU/CSU 2270A Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 2270 B Frau Vennegerts GRÜNE 2270 C Becker (Nienberge) SPD 2270 C Fragestunde — Drucksache 11/933 vom 9. Oktober 1987 — Wertung des „Spiegel"-Berichts über den ehemaligen Ministerpräsidenten Dr. Barschel MdlAnfr 1, 2 09.10.87 Drs 11/933 Schily GRÜNE Antw StMin Dr. Stavenhagen BK . 2197D, 2198 D ZusFr Schily GRÜNE 2198A, 2198D ZusFr Roitzsch (Quickborn) CDU/CSU 2198B, 2199B ZusFr Gansel SPD 2198B, 2199B ZusFr Heyenn SPD 2198 C ZusFr Kuhlwein SPD 2199 C ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . 2199 C Überschreitung der Zahlungsziele bei Bauaufträgen an deutsche Firmen für die USStreitkräfte MdlAnfr 9, 10 09.10.87 Drs 11/933 Dr. de With SPD Antw StSekr von Loewenich BMBau . . . 2199D ZusFr Dr. de With SPD 2200 B Schily GRÜNE (Erklärung nach § 32 GO) 2201 B Frau Roitzsch (Quickborn) CDU/CSU (Erklärung nach § 32 GO) 2201 C Nächste Sitzung 2270 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 2271* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Oktober 1987 2157 33. Sitzung Bonn, den 15. Oktober 1987 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 16. 10. Bahr 15. 10. Frau Beck-Oberdorf 16. 10. Bohlsen 16. 10. Brandt 16. 10. Brück 15. 10. Büchner (Speyer) * 16. 10. Dr. Dregger 15. 10. Echternach 16. 10. Dr. Ehmke (Bonn) 16. 10. Frau Fischer** 16. 10. Grüner 16. 10. Grunenberg 16. 10. Freiherr Heereman von Zuydtwyck 15. 10. Heistermann 16. 10. Hillerich 16. 10. Frau Hoffmann (Soltau) 16. 10. Dr. Holtz ** 16. 10. Irmer** 16. 10. Jansen 16. 10. Jaunich 16. 10. Jung (Düsseldorf) 15. 10. Kittelmann * 16. 10. Koschnick 16. 10. *für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union **für die Teilnahme an der 78. Jahreskonferenz der Interparlamentarischen Union Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Krieger 16. 10. Lammert 16. 10. Frau Luuck 16. 10. Frau Dr. Martiny 16. 10. Frau Matthäus-Maier 16. 10. Dr. Müller ** 16. 10. Frau Olms** 16. 10. Paintner 16. 10. Paterna 16. 10. Petersen 16. 10. Reddemann * 16. 10. Reuschenbach 16. 10. Freiherr von Schorlemer ** 16. 10. Schröer (Mülheim) 16. 10. Frau Dr. Segall 16. 10. Dr. Soell ** 16. 10. Dr. Stercken** 16. 10. Stobbe 16. 10. Straßmeir 16. 10. Tietjen 16. 10. Frau Dr. Timm ** 16. 10. Dr. Unland 15. 10. Verheugen 16. 10. Dr. Warnke 15. 10. Dr. Warrikoff 15. 10. Weirich 16. 10. Wetzel 15. 10. Wischnewski 16. 10. Wüppesahl 16. 10. Frau Würfel 15. 10. Zywietz 16. 10.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Winfried Pinger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Meine Damen und Herren von der SPD, Sie stellen zu Recht fest, daß unsere Welt von Widersprüchen geprägt ist:

    (Feilcke [CDU/CSU]: Die Rede von Herrn Hauchler auch!)

    hier der Reichtum unserer industriellen Überflußgesellschaft, dort lebensbedrohende Armut in den Entwicklungsländern, hier Vernichtung von Nahrungsmitteln, dort Hungerkatastrophen, einerseits kleine reiche Oberschichten in den ärmsten Entwicklungsländern, andererseits himmelschreiendes Elend in diesen Staaten, einerseits horrende Rüstungsausgaben, andererseits nackte Lebensnot.
    Auch wir wollen den Wahnsinn der Rüstungen beenden. Die Sicherheit unseres Landes allerdings darf dabei nicht gefährdet werden. Wir müssen uns weiterhin um eine kontrollierte allseitige Abrüstung bemühen, die die Sicherheitsinteressen aller Länder berücksichtigt. Erste hoffnungsvolle Schritte wurden getan. Auf diesem Wege müssen wir beharrlich weiterschreiten.
    Auch was die Anstrengungen zugunsten der armen Entwicklungsländer angeht, wollen wir den Weg mit Ihnen gemeinsam gehen. Mit Ihrem Zukunftsprogramm allerdings wollen Sie einen ganz anderen Weg einschlagen, worauf ich nachher zurückkommen werde. Zunächst freue ich mich, feststellen zu können: Auch Sie wollen — das ist in Ihrem Programm ausdrücklich festgehalten — die Entwicklungsländer zur eigenständigen Befriedigung der Grundbedürfnisse ihrer Bevölkerungen befähigen. Wir wollen wie Sie die ländliche Entwicklung und den kleingewerblichen Produktionsbereich fördern. Breite Bevölkerungschichten sollen am Entwicklungsprozeß teilhaben. Insbesondere wollen wir auch eine verstärkte Beteiligung der Frauen in den Entwicklungsländern.
    Erfreulich ist, daß auch die SPD für die Belohnung der Eigenanstrengungen der Entwicklungsländer eintritt. Das gehört seit langem zu unseren Grundprinzipien. Länder, die wirtschaftliche, soziale und politische Reformen zugunsten der Menschen wagen, sollen bevorzugt unterstützt werden. — Ich könnte diesen Katalog von Gemeinsamkeiten noch fortsetzen.
    Zur Erreichung dieser Ziele müssen wir auch neue Wege gehen. So müssen wir aus meiner Sicht überlegen, ob es richtig ist, die Rückflüsse schrittweise in



    Dr. Pinger
    einen Fonds zu geben, in einen Fonds der deutschen Entwicklungspolitik, aus dem denn flexibler als bisher Entwicklungshilfe geleistet werden kann. In erster Linie muß die Qualität der Entwicklungspolitik verbessert werden.

    (Frau Eid [GRÜNE]: Das ist richtig!)

    Nun legen Sie das Zukunftsprogramm Dritte Welt vor und wollen in eine ganz andere Richtung gehen, ich kann nicht sagen, in eine neue Richtung; eigentlich ist es eine alte Richtung der Entwicklungspolitik, die sich als verfehlt erwiesen hat, nämlich die internationalen Mammutorganisationen der Vereinten Nationen mit zusätzlichen Aufgaben zu betrauen und ihnen zusätzliches Geld zu geben, um damit angeblich die gemeinsamen Ziele, die wir haben, verfolgen zu können. Wir können nicht sehen, daß wir damit den richtigen Weg in die Zukunft gehen.
    Wollen Sie wirklich gerade diejenigen Organisationen stärken, denen wir immer wieder Ineffizienz, imperiales Gehabe ihrer Amtschefs, wuchernde Bürokratie und undurchsichtige Verwaltungsabläufe vorgeworfen haben? Wie verträgt sich das mit Ihrem eigenen Ziel, den Aufbau neuer kostenträchtiger Bürokratien zu vermeiden? Zwar weisen Sie darauf hin, Sie wollten das nicht, aber wir sehen das als eine zwangsläufige Folge Ihres Programms an.
    Sie wollen eine neue Kommission gründen, eine Kommission, die über die sinnvolle Verwendung der Mittel wachen soll,

    (Dr. Hauchler [SPD]: Beim IWF laufen ja auch 10 000 Leute herum!)

    eine internationale Kommission, die angeblich unabhängig ist. Dabei müßten Sie doch davon ausgehen, daß die politischen Konflikte von über 100 Entwicklungsländern auch in diese Kommission hineinkommen, und dann wird die Hilfe unter undurchsichtigen Kriterien gewährt.
    Ich muß Sie fragen: Vertrauen Sie nach den Erfahrungen der Vergangenheit wirklich noch auf die Planungen und Steuerungen von ganz oben, international und global? Wollen Sie wirklich die internationale Bürokratie und damit zwangsläufig auch die staatliche Bürokratie in den Entwicklungsländern noch weiter verstärken? Halten Sie es wirklich für den richtigen Weg, die Menschen in den Entwicklungsländern über die Bürokratie weiter fördern zu wollen und sie nach aller Erfahrung damit in Wirklichkeit doch zu bevormunden?

    (Bindig [SPD]: Reden Sie doch nicht in Suggestivfragen! — Dr. Hauchler [SPD]: Wollen Sie die UNO auflösen, Herr Pinger?)

    Ein langanhaltender Entwicklungsprozeß gerade im Sinne der Armen in der Dritten Welt kann damit nicht angeregt werden. Die Verschwendung und Fehlleitung der finanziellen Mittel wäre nach unserer Auffassung vorprogrammiert.
    Ihr sogenanntes Zukunftsprogramm ist deshalb in Wirklichkeit in unseren Augen ein Vergangenheitsprogramm. Die darin eingeschlagenen Wege werden durch die schmerzhaften und ernüchternden Erfahrungen der letzten Jahrzehnte widerlegt. Mit Ihren wohlgemeinten Vorschlägen erreichen Sie genau das Gegenteil des Gewollten.
    Wir werden unsere Entwicklungspolitik beharrlich und zielstrebig fortsetzen. Wir werden auch weiter nach neuen Wegen suchen.

    (Dr. Hauchler [SPD]: Notprogramme machen Sie!)

    Unsere neue Entwicklungspolitik ist keine neue Ideologie. Sie ist das Ergebnis jahrzehntelanger Erfahrungen und Einsichten auch aus Fehlschlägen der Vergangenheit. Diese Erfahrungen heißen: Die Entwicklungspolitik muß entbürokratisiert werden, und der Staat im Entwicklungsland muß auf seine eigentlichen Aufgaben zurückgeführt werden. Damit müssen zugleich die Privatinitiative, die Eigeninitiative der Menschen im Entwicklungsland und ihre Produktivkraft freigesetzt werden.
    Wir müssen unsere Entwicklungshilfe vorrangig als Hilfe zur Selbsthilfe begreifen und leisten, so schwer dies auch ist. Der einzelne Mensch und seine freiwillig gebildeten und selbstbestimmten Gruppen müssen die Träger der Entwicklung sein. Der Staat kann es nicht; er kann es abstützen und begleiten, aber die eigentliche Entwicklung muß von den Menschen selbst kommen; sonst werden keine Kräfte freigesetzt, sonst wird die Eigeninitiative durch Bürokratie erstickt.
    Politik als Hilfe zur Selbsthilfe: Das ist eine Abkehr von den leichten Lösungen der Vergangenheit. Es ist ein langwieriger Prozeß, der sich in Millionen kleiner Einzelprojekte ausdrückt. Das heißt, die Initiative kleinster, kleiner und mittlerer privater Unternehmer in den Entwicklungsländern anzuregen, zu stützen, zu unterstützen. Das heißt die Förderung von Kleinbauern und Handwerkern, die Förderung von Selbsthilfegruppen. Wir wollen das übereinstimmend, aber der Weg dahin kann nicht über ein neues Mammutprogramm internationaler Bürokratie führen.
    Meine Damen und Herren von der SPD, ich wäre dankbar, wenn wir weiterhin — jedenfalls ein Stück — gemeinsam auf dem langen, steinigen, schwierigen Weg weitergehen würden, der aus unserer Sicht allein zum Ziel führen kann. Abkürzungen führen uns nicht weiter. Die Vergangenheit hat bewiesen, daß sie nicht zu dem gewünschten Ziel führen. Ihr Zukunftsprogramm ist ein Illusionsprogramm. Es schafft mehr Bürokratie, mehr zentrale Planung. Es ist aus unserer Sicht ein Holzweg.
    Danke schön.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat Frau Abgeordnete Eid.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ursula Eid-Simon


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Herren und Damen! 1 000 Milliarden Dollar wurden 1986, im internationalen Jahr des Friedens, weltweit für Kriegszwecke ausgegeben. Die Auslandsverschuldung der Entwicklungsländer liegt mit 1 000 Milliarden Dollar ebenso hoch wie die Summe der Militärausgaben des letzten Jahres. Allein während der drei Wochen der jüngsten UNO-Konferenz über den Zusammenhang zwischen Abrüstung und



    Frau Eid
    Entwicklung wurden 600 Millionen Dollar für Waffen ausgegeben. Jedes Jahr sterben 40 Millionen Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika an Hunger und Krankheit. Doch mit weniger als einem Prozent der Rüstungsausgaben könnten alle Entwicklungsländer, die unter Nahrungsmittelmangel leiden, so unterstützt werden, daß sie sich selbst ausreichend mit Nahrungsmitteln versorgen könnten.
    Diese wenigen Zahlen machen die unerträgliche Perversion der heutigen Situation deutlich.

    (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD)

    Aufrüstung und Entwicklung lassen sich nicht miteinander verbinden. Für das Überleben und für die Entwicklung der Menschheit ist Abrüstung unabdingbar geworden. Rüstung, Sicherheit und Entwicklung sind in einem Gefüge von Ursache und Wirkung untrennbar miteinander verbunden.
    Die SPD hat heute einen Antrag vorgelegt, der die Industrieländer dazu auffordert, ihre Rüstungsausgaben einzuschränken und die dadurch freigesetzten Mittel für Zwecke der Entwicklungshilfe einzusetzen. Etwas hochtrabend, Herr Kollege, nennt die SPD dies ein „Zukunftsprogramm Dritte Welt". Mit einem Zukunftsprogramm hat dieser Antrag allerdings wenig gemein;

    (Sehr gut! bei der CDU/CSU)

    denn weder beinhaltet er die Forderung nach einer gerechten Neuordnung der internationalen politischen und wirtschaftlichen Beziehungen, noch trägt er dazu bei, die Rüstungspolitik und ihre verheerenden Auswirkungen auf die Entwicklung an der Wurzel zu packen. Die grundlegenden Mängel dieses Antrags werden besonders deutlich, wenn man sich die Antragsbegründung genauer ansieht.

    (Dr. Hauchler [SPD]: Wir wollten auch nicht alles erledigen!)

    — Dann müssen Sie sich demnächst einen anderen Titel suchen. — Auf einige Kritikpunkte möchte ich an dieser Stelle etwas genauer eingehen.
    Soll der Antrag auch nur ansatzweise Elemente eines Zukunftsprogramms enthalten, hätte der systemimmanente Zusammenhang zwischen Rüstungspolitik und der bestehenden internationalen Unrechtsordnung deutlich gemacht werden müssen. Es ist zu kurz gegriffen, die hohen Rüstungsausgaben als Ursache von Unterentwicklung darzustellen, wie dies Ihr Antrag implizit tut. Zwar bindet die Rüstungspolitik gewaltige Geldmengen und menschliche Ressourcen, die damit nicht für Entwicklungszwecke zur Verfügung stehen, entscheidend ist aber, daß Rüstungspolitik und Unterentwicklung zwei Erscheinungsformen oder zwei Folgen ein und desselben Systems sind, eines Systems, das auf der notfalls auch mit militärischen Mitteln zu verteidigenden weltweiten Ausplünderung der Entwicklungsländer durch die Industrieländer basiert. Damit hätten Sie sich in Ihrem Antrag auseinandersetzen müssen.

    (Dr. Hauchler [SPD]: Das tun wir auch!) — Sie haben es nicht getan, Herr Hauchler.

    Nahezu alle Kriege oder kriegerischen Konflikte seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges fanden auf dem Territorium von Entwicklungsländern statt: Befreiungskriege, die sich gegen koloniale oder imperialistische Ausplünderung und Unterdrückung richteten, Aggressionskriege, die direkt oder indirekt von den Vereinigten Staaten oder der Sowjetunion angeheizt wurden. Es sind die USA, die Sowjetunion, Frankreich, England, die Bundesrepublik und andere Industrieländer, die das große Geschäft mit den Waffenexporten betrieben haben und weiter betreiben.

    (Frau Hensel [GRÜNE]: Sehr richtig!)

    Soll Abrüstung tatsächlich zur Entwicklung beitragen, dann ist mehr erforderlich, als freiwerdende Gelder in internationale Entwicklungsfonds einzuzahlen. Dann müssen die Waffenarsenale in West und Ost, vor allem in den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion, drastisch reduziert werden.

    (Beifall bei den GRÜNEN — Zustimmung des Abg. Dr. Hauchler [SPD])

    Der SPD-Antrag verschleiert aber diesen Zusammenhang und reduziert Abrüstung und Entwicklung auf die Freisetzung von Finanzmitteln.
    Genauso schwammig wird in der Vorlage das Thema der anzustrebenden Weltwirtschaftsordnung abgehandelt. Zwar betonen Sie, daß sich Ihr Zukunftsprogramm grundsätzlich vom damaligen Marshallplan unterscheide, daß Ihr Programm nicht auf die Einbindung der Entwicklungsländer in das politisch-wirtschaftliche Ordnungssystem der Industrieländer abziele. Nur: Welche Wirtschaftsordnung streben Sie an, wo sind Ihre so grundsätzlich anderen Überlegungen?
    Wie fragwürdig Ihr sozialdemokratisches Zukunftsprogramm für die Dritte Welt ist, zeigt sich schließlich auch in Ihrer Behauptung, daß nur, wenn der Hunger beseitigt werde, die Gefahr zu bannen sei, daß es eines Tages zu Kriegen um Rohstoffe und Märkte komme. Von wem sind denn die Kriege um Rohstoffe, Absatzmärkte und Einflußzonen bisher ausgegangen? Sind es die armen Länder des Südens, von denen heute vor allem die Gefahr neuer Kriege ausgeht? Sie wissen ebenso gut wie wir, daß alle bisherigen Kriege um Rohstoffe, Märkte und Einflußsphären von einigen wenigen Industrieländern ausgegangen sind. Deutschland hat mit den zwei von ihm geführten Weltkriegen hier eine besonders schändliche Rolle gespielt.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Der Golfkrieg als Beispiel!)

    Ich denke, für Ihren Antrag gilt, was Gunther Hilliges in der gegenwärtigen Auseinandersetzung um den Entwurf des entwicklungspolitischen Grundsatzprogramms der SPD gesagt hat — ich zitiere — : Es wird der Anschein zum Veränderungswillen erweckt und gleichzeitig ein Beitrag zur Stabilisierung der beklagten Zustände geleistet.
    Meine Damen und Herren, trotz der genannten Kritik halten wir die zentrale Forderung, Abrüstungsgelder für Zwecke der Entwicklungshilfe zu verwenden, für richtig. Wir können uns allerdings nicht einverstanden erklären mit dem Vorschlag, die Verwaltung dieser Gelder den — wie es in dem SPD-Antrag heißt — Sonderorganisationen im Rahmen der Ver-



    Frau Eid
    einten Nationen zu übertragen. Ist es Unkenntnis des Systems der Vereinten Nationen, was diesem Vorschlag zugrunde liegt, oder steht hinter diesem Vorschlag schließlich doch die Absicht, die Betreuung der Finanzmittel der Weltbank oder gar der Internationalen Finanzkorporation zu übertragen, die für die Förderung von Privatinvestitionen in den Entwicklungsländern zuständig ist?

    (Dr. Hauchler [SPD]: UNDP ist gemeint!) — UNDP ist keine Sonderorganisation,


    (Dr. Hauchler [SPD]: Doch!)

    sondern eine Spezialorganisation. Da müssen Sie sich mit dem System der UNO auseinandersetzen und präzise sein.
    Weiter sehen Sie in Ihrem Antrag die Einsetzung einer internationalen Kommission vor, die paritätisch mit Vertretern der Industrieländer aus West und Ost und der Entwicklungsländer besetzt sein soll. Dieser Vorschlag ist unserer Meinung nach scheindemokratisch und ebenso unakzeptabel wie die Zuweisung des Fonds an eine Sonderorganisation der UNO. Was soll an einer Fifty-fifty-Parität demokratisch sein? Dieser Vorschlag widerspricht den Grundsätzen der Vereinten Nationen von der Staatendemokratie und der Formel: Ein Sitz — eine Stimme.
    Die von Ihnen vorgesehene Parität steht der Quotierungsregel der Weltbank näher als den demokratischen Grundsätzen, für die die Entwicklungsländer in den Vereinten Nationen seit Jahren streiten. Es kann nicht angehen, daß die Industrieländer in der internationalen Kommission überproportional vertreten oder gar mit einer möglichen Sperrminorität ausgestattet sind. Werden die Zuweisungen an eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen und die scheindemokratische Paritätsregelung nicht im Sinne unserer Anregungen verändert, dient das sogenannte Zukunftsprogramm nicht den Interessen der Entwicklungsländer, sondern denen der Industrieländer.
    Ihr Antrag enthält einige weitere Ungereimtheiten, auf die ich hier nicht weiter eingehen will. Ich denke, wir können uns im Ausschuß darüber weiter unterhalten.
    Allerdings muß man das Bombastische Ihres Antrags noch von einer anderen Seite her in Frage stellen. Noch in der alten Fassung des ansonsten gleichlautenden Antrages vom Mai des letzten Jahres hatten Sie 1,7 Milliarden DM Einsparungen im Verteidigungshaushalt für dieses Entwicklungsprogramm gefordert. Was ist daraus geworden? In den laufenden Haushaltsberatungen blieben davon 1,1 Milliarde DM übrig. Das ist ein Drittel weniger als die Summe im vorigen Jahr. Alles in allem: Es bleibt nicht sehr viel von diesem großartigen Zukunftsprogramm Dritte Welt übrig.
    Auch die Pressekonferenz mit dem ZK-Sekretär der KPdSU, Dobrynin, Anfang dieser Woche kann über dessen magere Substanz nicht hinwegtäuschen. Natürlich begrüßen wir GRÜNEN, wenn es zu blockübergreifenden Initiativen zum Wohle der Entwicklungsländer kommt. Aber auch der gemeinsame Vorschlag von SPD und KPdSU krankt an den gleichen Mängeln, die ich zuvor genannt habe.

    (Zuruf von der SPD: Wir tun wenigstens was!)

    Auch in diesem Papier beschränken Sie sich auf die nichtssagende Formel, daß „praktische Schritte zur Neuordnung der Weltwirtschaft den vorgeschlagenen Maßnahmen für die Dritte Welt größere Wirkung verleihen würden". Doch das ist kein Wunder. Denn auch die Sowjetunion hat im Zeichen des neuen Denkens spätestens seit der siebten Welthandelskonferenz die große Bedeutung der Beteiligung am kapitalistisch dominierten Weltmarkt erkannt.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Vor allem am Rüstungsexport!)

    Auch sie will ihren Nutzen aus der internationalen Arbeitsteilung ziehen und die Kooperation mit den Entwicklungsländern stärker auf die eigenen sowjetischen Wirtschaftsinteressen ausrichten.

    (Bindig [SPD]: Was wollen die GRÜNEN da machen?)

    So gilt auch für diese gemeinsame Initiative von SPD und KPdSU, daß sie nur dann akzeptabel ist, wenn jegliche Vorherrschaft der Industrieländer in West und Ost über die Verwendung der eingesparten Rüstungsgelder in dem einzurichtenden Entwicklungsfonds ausgeschlossen ist.

    (Beifall des Abg. Schily [GRÜNE])

    Anzumerken bleibt schließlich noch, daß die Verwirklichung dieses internationalen Solidaritätsfonds von den Beteiligten gleich bei der Vorstellung schon auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben worden ist.
    Lassen Sie mich abschließend noch zwei Sätze zu dem Antrag der GRÜNEN sagen. Wir verstehen diesen Antrag nicht als Gegenantrag. Allerdings halten wir es für erforderlich, den unzureichenden Vorstellungen der SPD über die Neuordnung der internationalen politischen und wirtschaftlichen Beziehungen wenigstens einige zentrale Leitsätze entgegenzustellen, die bei der Erarbeitung eines ernstzunehmenden Zukunftsprogramms für Industrie- und Entwicklungsländer beachtet werden müssen.
    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei den GRÜNEN)


    (V o r s i t z: Vizepräsident Stücklen) Vizepräsident Stücklen: Das Wort hat Frau Abgeordnete Folz-Steinacker.