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    Plenarprotokoll 11/33 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 33. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 15. Oktober 1987 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 2157 A Tagesordnungspunkt 2: a) Bericht zur Lage der Nation im geteilten Deutschland und b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Materialien zum Bericht zur Lage der Nation im geteilten Deutschland 1987 (Drucksache 11/11) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Bericht der Bundesregierung zur Lage der Nation (Drucksache 11/943) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Beziehungen zwischen dem Deutschen Bundestag und der Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik (Drucksache 11/950) Dr. Kohl, Bundeskanzler 2158B Frau Dr. Hamm-Brücher FDP (zur GO) . 2166A Seiters CDU/CSU (zur GO) 2166B Frau Vennegerts GRÜNE (zur GO) . . . 2166C Dr. Vogel SPD 2166D Lintner CDU/CSU 2172 C Frau Hensel GRÜNE 2175A Hoppe FDP 2178 B Frau Dr. Wilms, Bundesminister BMB . 2180 B Dr. Schmude SPD 2182D Diepgen, Regierender Bürgermeister des Landes Berlin 2185 C Dr. Mitzscherling SPD 2188 D Dr. Czaja CDU/CSU 2190 B Dr. Knabe GRÜNE 2191 D Genscher, Bundesminister AA 2193 A Büchler (Hof) SPD 2194 A Namentliche Abstimmungen 2197 B Ergebnisse 2201C, 2203A, 2204 D Tagesordnungspunkt 3: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 25. März 1986 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und St. Vincent und den Grenadinen über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 11/358, 11/854) 2206B Tagesordnungspunkt 4: Zweite Beratung und Schlußabstimmmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 12. April 1986 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik Bulgarien über die gegenseitige Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 11/359, 11/855) . . 2206 B Tagesordnungspunkt 5: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 26. März 1987 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Oktober 1987 vom Einkommen und vom Vermögen (Drucksache 11/886) 2206 C Tagesordnungspunkt 7: Beratung der Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates über die Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 4. bis 8. Mai 1987 in Straßburg (Drucksache 11/478) 2206 D Tagesordnungspunkt 8: Beratung der Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Versammlung der Westeuropäischen Union über die Sondersitzung der Versammlung der Westeuropäischen Union am 27. und 28. April 1987 in Luxemburg (Drucksache 11/552) 2206 D Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Unterrichtung durch die Delegation der Interparlamentarischen Gruppe der Bundesrepublik Deutschland über die 77. Interparlamentarische Konferenz vom 27. April bis 2. Mai 1987 in Managua/Nicaragua (Drucksache 11/607) 2206 D Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Nordatlantischen Versammlung über die Plenarsitzung der Nordatlantischen Versammlung am 25. Mai 1987 in Quebec/Kanada (Drucksache 11/637) 2207 A Tagesordnungspunkt 11: Beratung der Unterrichtung durch den Bundesrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 1987 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung (einschließlich der Bemerkungen zur Jahresrechnung des Bundes 1985) (Drucksache 11/872) 2207 A Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung über den Beitrag der Genossenschaften zur Regionalentwicklung (Drucksache 11/705) . . . . 2207 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verlängerung der Amtszeit der Jugendvertretungen in den Betrieben (Drucksache 11/948) 2207 B Zusatztagesordnungspunkt 5: Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ausweitung der Rechte der Jugendvertretungen und zur Weiterentwicklung in Jugend- und Auszubildendenvertretungen (Drucksache 11/955) 2207 B Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Strategie des Europäischen Parlaments im Hinblick auf die Gründung der Europäischen Union (Drucksache 11/594) 2207 B Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 70/156/EWG zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten betreffend die Betriebserlaubnis für Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeuganhanger (Drucksachen 11/138 Nr. 3.149, 11/495) 2207 C Zusatztagesordnungspunkt 7: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Fünfte Richtlinie des Rates zur Anpassung des Anhangs III der Richtlinie 76/768/EWG zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über kosmetische Mittel an den technischen Fortschritt — KOM (87) 156 endg. — (Drucksachen 11/339 Nr. 2.7, 11/959) 2207 C Tagesordnungspunkt 13: Beratung der Sammelübersicht 24 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache 11/907) 2207 D Tagesordnungspunkt 14: Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Aufhebung der Immunität von Mitgliedern des Deutschen Bundestages (Drucksache 11/926) 2208 A Zusatztagesordnungspunkt 9: Beratung der Sammelübersicht 9 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache 11/242) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Beratung der Sammelübersicht 12 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache 11/325) Frau Seuster SPD 2208 B Haungs CDU/CSU 2209 A Frau Nickels GRÜNE 2209 D Frau Dr. Segall FDP 2210B Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Donnerstau, den 15. Oktober 1987 III Zusatztagesordnungspunkt 11: Beratung der Sammelübersicht 23 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache. 11/810) 2211A Zusatztagesordnungspunkt 12: Aktuelle Stunde betr. Auswirkungen der Beschlüsse der Koalition auf Steuergerechtigkeit, Staatsfinanzen und den Arbeitsmarkt sowie Äußerungen der SPD über die Steuerreform im Vergleich zu den getroffenen Finanzierungsentscheidungen Dr. Spöri SPD 2211B Dr. Solms FDP 2212A Kleinert (Marburg) GRÜNE 2213 A Glos CDU/CSU 2214B Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 2215B Dr. Apel SPD 2217 A Gattermann FDP 2218A Sellin GRÜNE 2219B Frau Will-Feld CDU/CSU 2219D Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi . 2220 C Dr. Jens SPD 2222 B Scharrenbroich CDU/CSU 2223 A Huonker SPD 2224 B Uldall CDU/CSU 2225 B Dr. Neuling CDU/CSU 2226 A Tagesordnungspunkt 15: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Haushaltspolitische Konsequenzen für den Bundeshaushalt 1987 — Ergänzung des Haushaltsentwurfs 1988 — Überarbeitung der Finanzplanung bis 1991 — (Drucksache 11/783) Frau Simonis SPD 2227 C Carstens (Emstek) CDU/CSU 2229 B Frau Vennegerts GRÜNE 2232A Dr. Weng (Gerlingen) FDP 2234 B Esters SPD 2235 D Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 2236 D Tagesordnungspunkt 16: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Hauchler, Bindig, Bernrath, Brück, Großmann, Dr. Holtz, Frau Luuk, Frau Dr. Niehuis, Schluckebier, Schanz, Toetemeyer, Frau Matthäus-Maier, Dr. Mitzscherling, Oostergetelo, Dr. Wieczorek, Koschnick, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD: Zukunftsprogramm Dritte Welt (Drucksache 11/828) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 13: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Zukunftsprogramm Eine Welt (Drucksache 11/941) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 14: Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU und der FDP: Ernährungssicherung in Hungerregionen (Drucksache 11/946) Dr. Hauchler SPD 2240 D Dr. Pinger CDU/CSU 2242 C Frau Eid GRÜNE 2243 D Frau Folz-Steinacker FDP 2245 D Bindig SPD 2248 A Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ . . 2249 C Dr. Wieczorek SPD 2252 D Schreiber CDU/CSU 2254 D Toetemeyer SPD 2256 A Repnik CDU/CSU 2257 C Tagesordnungspunkt 17: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Brahmst-Rock, Weiss (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Stückgutfracht 88 (Drucksache 11/785) und b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Brahmst-Rock, Weiss (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Beabsichtigte Auflösung von Tarifpunkten im Wagenladungsverkehr der Deutschen Bundesbahn (Drucksache 11/857) Weiss (München) GRÜNE 2260 A Dr. Jobst CDU/CSU 2261 A Haar SPD 2261 D Kohn FDP 2262 C Dr. Warnke, Bundesminister BMV . . . 2263 C Tagesordnungspunkt 18: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (Drucksache 11/917) und b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Brahmst-Rock, Weiss (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (Drucksache 11/923) Dr. Warnke, Bundesminister BMV . . . 2265 A Kretkowski SPD 2266 B Rauen CDU/CSU 2267 B Frau Brahmst-Rock GRÜNE 2268 B Richter FDP 2269 B IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Oktober 1987 Zusatztagesordnungspunkt 15: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und der Fraktion DIE GRÜNEN: Menschenrechtsverletzungen in Tibet (Drucksache 11/953) Zur Geschäftsordnung: Bohl CDU/CSU 2270A Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 2270 B Frau Vennegerts GRÜNE 2270 C Becker (Nienberge) SPD 2270 C Fragestunde — Drucksache 11/933 vom 9. Oktober 1987 — Wertung des „Spiegel"-Berichts über den ehemaligen Ministerpräsidenten Dr. Barschel MdlAnfr 1, 2 09.10.87 Drs 11/933 Schily GRÜNE Antw StMin Dr. Stavenhagen BK . 2197D, 2198 D ZusFr Schily GRÜNE 2198A, 2198D ZusFr Roitzsch (Quickborn) CDU/CSU 2198B, 2199B ZusFr Gansel SPD 2198B, 2199B ZusFr Heyenn SPD 2198 C ZusFr Kuhlwein SPD 2199 C ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . 2199 C Überschreitung der Zahlungsziele bei Bauaufträgen an deutsche Firmen für die USStreitkräfte MdlAnfr 9, 10 09.10.87 Drs 11/933 Dr. de With SPD Antw StSekr von Loewenich BMBau . . . 2199D ZusFr Dr. de With SPD 2200 B Schily GRÜNE (Erklärung nach § 32 GO) 2201 B Frau Roitzsch (Quickborn) CDU/CSU (Erklärung nach § 32 GO) 2201 C Nächste Sitzung 2270 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 2271* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Oktober 1987 2157 33. Sitzung Bonn, den 15. Oktober 1987 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 16. 10. Bahr 15. 10. Frau Beck-Oberdorf 16. 10. Bohlsen 16. 10. Brandt 16. 10. Brück 15. 10. Büchner (Speyer) * 16. 10. Dr. Dregger 15. 10. Echternach 16. 10. Dr. Ehmke (Bonn) 16. 10. Frau Fischer** 16. 10. Grüner 16. 10. Grunenberg 16. 10. Freiherr Heereman von Zuydtwyck 15. 10. Heistermann 16. 10. Hillerich 16. 10. Frau Hoffmann (Soltau) 16. 10. Dr. Holtz ** 16. 10. Irmer** 16. 10. Jansen 16. 10. Jaunich 16. 10. Jung (Düsseldorf) 15. 10. Kittelmann * 16. 10. Koschnick 16. 10. *für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union **für die Teilnahme an der 78. Jahreskonferenz der Interparlamentarischen Union Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Krieger 16. 10. Lammert 16. 10. Frau Luuck 16. 10. Frau Dr. Martiny 16. 10. Frau Matthäus-Maier 16. 10. Dr. Müller ** 16. 10. Frau Olms** 16. 10. Paintner 16. 10. Paterna 16. 10. Petersen 16. 10. Reddemann * 16. 10. Reuschenbach 16. 10. Freiherr von Schorlemer ** 16. 10. Schröer (Mülheim) 16. 10. Frau Dr. Segall 16. 10. Dr. Soell ** 16. 10. Dr. Stercken** 16. 10. Stobbe 16. 10. Straßmeir 16. 10. Tietjen 16. 10. Frau Dr. Timm ** 16. 10. Dr. Unland 15. 10. Verheugen 16. 10. Dr. Warnke 15. 10. Dr. Warrikoff 15. 10. Weirich 16. 10. Wetzel 15. 10. Wischnewski 16. 10. Wüppesahl 16. 10. Frau Würfel 15. 10. Zywietz 16. 10.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Waltrud Will-Feld


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Wahrheit über die „unsolide Steuerpolitik" ist doch, liebe Kollegen, daß die jetzige Opposition, als sie in der Regierung war, nicht den Mut zu einer Steuerreform durch eine Tarifreform hatte.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Dr. Spöri [SPD]: Jetzt kommt die Platte!)

    Die Opposition weiß auch, daß die Tarifreform der Einstieg in die Steuervereinfachung ist und eine Steuervereinfachung ohne eine grundlegende Tarifreform nur sehr schwer durchzuführen ist. Die Fachkundigen und Sachkundigen fordern seit Jahr und Tag, seit zwölf Jahren, unverdrossen, endlich die Steuervereinfachung durchzuführen. Sie fragten schon 1977: Ist die Steuervereinfachung nur noch eine Utopie? — Sie forderten: Die Steuervereinfachung wird vermißt. — Sie haben gesagt, die Steuermehreinnahmen müßten Steuervereinfachungen zugute kommen. Bereits im Jahre 1980, meine sehr verehrten Damen



    Frau Will-Feld
    und Herren, hat die Deutsche Steuergewerkschaft das Konzept einer Tarifreform angemahnt.

    (Poß [SPD]: Ja, und jetzt lehnt sie Ihr Konzept ab!)

    Jetzt wird diese Tarifreform durchgeführt. Diese Tarifreform ist auch ein Beitrag zur Steuervereinfachung;

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    denn je komplizierter ein Steuerrecht ist, um so ungerechter ist dieses Steuersystem.

    (Lambinus [SPD]: Und auch: Je einfacher, desto ungerechter! Das wissen Sie ganz genau!)

    — Je komplizierter und unüberschaubarer — das wissen auch Sie von den Fachkundigen und Sachkundigen — , um so ungerechter wird ein Steuersystem.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Daher haben wir erste Schritte eingebaut, um von dieser Komplizierung herunterzukommen. Wir haben runde 40 Positionen angesprochen, zwei sehr komplizierte Gesetze sollen so gänzlich abgeschafft werden. Wir haben vor, Einzelregelungen ersatzlos zu streichen, und zwar im Bilanzsteuerrecht, bei Sonderabschreibungen, bei Freibeträgen — auch als Beitrag zur Vereinfachung.

    (Dr. Spöri [SPD]: Da freuen sich die Facharbeiter, wenn das Finanzrecht vereinfacht wird!)

    Und wir haben in einer dritten Komponente vor, als Beitrag zur Vereinfachung die Regelungen praktikabler zu machen.

    (Dr. Apel [SPD]: Vor allem die Quellensteuer!)

    Eben ist der sogenannte Altersfreibetrag angesprochen worden. Der Höchstbetrag der Altersentlastungen wird ja aufgestockt, damit der Altersfreibetrag als zusätzlicher Freibetrag fallen kann.

    (Frau Weyel [SPD]: Aber bei wem denn? — Dr. Apel [SPD]: Aber doch nur bei den Selbständigen, gnädige Frau! — Weiterer Zuruf von der SPD: Sie ist doch selbständig!)

    Dies ist in § 24 EStG geregelt. Der Betrag wird von 3 000 DM auf 3 720 DM angehoben.

    (Beifall bei der FDP)

    Auch die Arbeitnehmerpauschale wird ein Beitrag zur Umgestaltung und ein Beitrag zur Vereinfachung sein.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren von der Opposition, wir sind dankbar, wenn Sie bei den Beratungen über diese Tarifreform 1990 mit uns zusammen überlegen, wo wir weiter Komplizierungen abbauen können, damit wir ein gerechtes Steuersystem und ein einfaches Steuerrecht bekommen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Bundesminister für Wirtschaft.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Martin Bangemann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Steuerreform ist unter verschiedenen Aspekten zu würdigen, unter dem der Entlastung, unter dem der Vereinfachung, unter dem der sozialen Gerechtigkeit, aber natürlich auch unter dem Gesichtspunkt: Was erbringt sie für die Weiterentwicklung unserer Wirtschaft? Deswegen habe ich mich hier zu Wort gemeldet, denn ich möchte noch einmal das unterstreichen, was der Sachverständigenrat in seinem letzten Gutachten gesagt hat. Er hat hervorgehoben, die Nettoentlastung der Steuerreform sei so zu bemessen, daß davon ein Wachstumsimpuls ausgeht.
    Meine Damen und Herren, wenn Sie alle drei Schritte der Steuerreform zusammennehmen, das Gesamtvolumen berechnen und davon die Umverteilungsmasse abziehen, haben Sie einen Nettoentlastungseffekt von 50 Milliarden DM. Das ist ein Entlastungseffekt, der ohne jeden Zweifel ein deutliches wachstums- und beschäftigungspolitisches Signal sein wird.
    Ich glaube, daß wir ein in sich geschlossenes, auch sozial ausgewogenes Paket vorgelegt haben, und ich möchte folgendes hervorheben, was insbesondere wirtschaftspolitisch wichtig ist: Es gibt keine Mehrwertsteuererhöhung. Meine sehr verehrten Damen und Herren von der Opposition, natürlich ist es klar, daß Sie krampfhaft etwas suchen, was Sie uns selbst bei dieser großartigen Leistung der Regierung vorwerfen können.

    (Zuruf von der SPD: Welche Leistung denn?)

    Aber daß Sie sich nicht mehr an Ihre eigenen Voraussagen, Wählertäuschungen und unwahren Behauptungen erinnern wollen, kann man Ihnen hier nicht durchgehen lassen.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Einige Belege dafür habe ich mitgebracht, allerdings nur einen geringen Teil, denn ich will Sie damit nicht über Gebühr malträtieren, auch nicht die Opposition. Am 1. August 1987 hat die Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, Gudrun Weyel, hier folgendes ausgeführt: Stoltenbergs Äußerung, das Steuerpaket 1990 ohne Mehrwertsteuererhöhung finanzieren zu wollen, ist Wählerbetrug.

    (Zuruf von der SPD: Ist sie doch auch! — Lachen bei der FDP und der CDU/CSU)

    — Daß Ihre Blindheit so weit geht, hätte ich nun wirklich nicht geglaubt. Das hätte ich nicht für möglich gehalten.

    (Dr. Spöri [SPD]: Kommt doch alles noch! — Dr. Penner [SPD]: Sie Kleingläubiger!)

    Weiter Frau Weyel: Diese Mehrwertsteuererhöhung wird auch dem letzten Bürger zeigen, daß das Steuerpaket 1990 eine Operation ist, bei der die große Mehrheit der Bevölkerung die massiven Steuergeschenke für die Spitzenverdiener bezahlen soll.

    (Zustimmung bei der SPD)




    Bundesminister Dr. Bangemann
    Herr Apel hat gesagt: Ich sage Ihnen ganz offen, ohne eine Mehrwertsteuererhöhung werden Sie nicht auskommen.

    (Dr. Apel [SPD]: Das ist auch richtig!)

    Dann muß man das — so Herr Apel — natürlich gegenrechnen.

    (Dr. Spöri [SPD]: Warte mal ein halbes Jahr ab!)

    Herr Präsident, hier leuchtet eine rote Lampe auf. Rot irritiert mich etwas.

    (Heiterkeit bei der FDP und der CDU/CSU) Könnten Sie das in Ordnung bringen?

    Meine Damen und Herren, Sie haben ja noch mehr behauptet. Sie haben gesagt, wir würden nicht nur ohne Mehrwertsteuererhöhung nicht auskommen, sondern müßten auch noch andere Steuern erhöhen und müßten auch noch in die Nettoneuverschuldung gehen.

    (Dr. Spöri [SPD]: Ja! — Dr. Penner [SPD]: Stimmt doch!)

    Sie haben in Briefen den ehrenamtlich tätigen Übungsleitern von Sportvereinen weismachen wollen, daß wir ihnen ihre Pauschale kürzen wollen.

    (Zuruf von der SPD: Habt ihr doch auch vorgehabt!)

    All diese Lügen haben Sie verbreitet, und jetzt sind Sie sprachlos,

    (Lachen bei der SPD)

    weil das Paket so gut geworden ist, daß Sie überhaupt nicht mehr wissen, was Sie dagegen sagen können.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, es gibt auch keine Reform zu Lasten der Länder und Gemeinden. Auch das war eine falsche Behauptung. Wenn man die Entlastungswirkungen zusammenrechnet, dann wird die Entlastung oder Belastung so verteilt werden, wie sich das nach dem Steueraufkommen zwischen Bund, Ländern und Gemeinden ergibt.

    (Dr. Spöri [SPD]: Das sagen Sie mal Ihrem OB Rommel!)

    — Herr Spöri, Sie großer Verteidiger sozialer Gerechtigkeit,

    (Heiterkeit bei der FDP und der CDU/CSU)

    ich habe heute vor dem Bundesverband des deutschen Bauhandwerks gesprochen. Jetzt erklären Sie einmal einem Arbeiter und Angestellten im Bauhandwerk, im Schiffbau und in anderen Bereichen, wie es um die steuerliche Gerechtigkeit bestellt ist, wenn man ausschließlich einem Arbeiter in einer Automobilfabrik einen steuerlichen Vorteil zuschanzt, den erwähnten Arbeitern aber nicht. Wo ist da die steuerliche Gerechtigkeit?

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Dr. Spöri [SPD]: Wie ist es mit den Krankenschwestern?)

    Daß das heute gleich besteuert wird, Herr Spöri, entspricht sozialer Gerechtigkeit. Wenn Sie sich noch
    einen Funken Gespür für soziale Gerechtigkeit be-
    wahrt haben, dann müssen Sie zugeben, daß ein Arbeiter bei Mercedes oder bei Volkswagen eigentlich anerkennen muß, daß ein Kollege in einer anderen Firma mindestens den gleichen Vorteil in Anspruch nehmen darf. Darum und um nichts anderes geht es. Aber Sie haben ja jegliches Maß verloren. Sie schauen ja nur noch gebannt auf irgend etwas, was Sie vorbringen können,

    (Kleinert [Marburg] [GRÜNE]: Wir alle schauen gebannt auf Sie, Herr Bangemann!)

    um noch irgendeinen Wähler zu erreichen. Weil Sie mit Ihrer Politik die Wähler schon gar nicht mehr erreichen können, müssen Sie es mit falschen Behauptungen machen. Das ist Ihr Problem.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Was soll denn dieses Gerede von sozialer Ausgewogenheit?

    (Zuruf von der SPD: Ab nach Brüssel!)

    Meine Damen und Herren, unser Steuersystem ist so angelegt, daß derjenige, der mehr verdient, auch mehr Steuern zahlen muß, und das ist sozial gerecht. Denn wenn jemand mehr verdient, ist er leistungsfähiger, dann kann er auch mehr für den Staat hergeben.

    (Dr. Vogel [SPD]: Wann kommt denn der Lambsdorff endlich als Minister wieder? Da kriegt man ja Sehnsucht!)

    Daß sich dann eine steuerliche Erleichterung bei denen auch stärker auswirkt, ist sozusagen die Kehrseite der Medaille der sozialen Gerechtigkeit.
    Eines gebe ich offen zu, Herr Vogel — damit Sie sich zwischenzeitlich einmal beruhigen können; vielleicht können Sie einmal Luft holen — :

    (Heiterkeit bei der FDP und der CDU/CSU — Zurufe von der SPD — Glocke des Präsidenten)

    Diese Steuerreform hat einen ganz grundlegenden Mangel, Herr Präsident,

    (Heiterkeit)

    nämlich den: Wer keine Steuern zahlt, hat auch keinen Vorteil von dieser Steuerreform.

    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Kleinert [Marburg] [GRÜNE]: Witzig! — Widerspruch bei der SPD)

    — So ist es.
    In ihrer Gesamtwirkung werden die Elemente der Steuerreform — Steuerentlastung, Neugestaltung des Tarifs, Abbau von steuerlichen Begünstigungen und Sonderregelungen und Vereinfachung der Steuerstruktur — zu einem leistungsgerechten Steuersystem führen. Das wird mehr Leistungsanreize geben und damit Markt- und Wirtschaftsdynamik stimulieren.

    (Dr. Apel [SPD]: Wir wollen Lambsdorff!)

    Meine Damen und Herren, wir wollen auch im Wettbewerb der Steuersysteme nicht zurückfallen. Die Bundesrepublik ist ein Ort geworden, an dem ausländische Investoren nicht mehr die gleichen günsti-



    Bundesminister Dr. Bangemann
    gen Investitionsbedingungen vorfinden, wie das früher der Fall war. Wir haben eine hohe Kostenbelastung durch ein hohes Lohnniveau. Wir haben eine hohe Belastung durch die Sozialversicherungskosten. Wir haben eine hohe Belastung durch die kurze Arbeitszeit, die wir haben. Das alles wollen wir behalten, das alles wollen wir auch in Zukunft garantieren. Aber wenn das möglich werden soll, dann dürfen wir wenigstens nicht auch noch im Steuersystem ausländische Investoren abschrecken.

    (Dr. Penner [SPD]: Quellensteuer!)

    Deswegen ist es wichtig, daß wir Wettbewerbsgleichheit herstellen, die wir gegenüber anderen Ländern zu verlieren im Begriff sind.

    (Huonker [SPD]: Daher unser großes Exportdefizit!)

    Meine Damen und Herren, das ist der wirtschaftspolitische Aspekt, der mit dieser Steuerreform verbunden ist. Meine Damen und Herren, Sie werden sich an diese Debatte noch einmal erinnern — das kann ich Ihnen sagen — , nämlich dann, wenn wirklich das offenbar wird, was die Wahrheit ist: Mit dieser Steuerreform schaffen wir Steuerentlastung, soziale Gerechtigkeit und eine Vereinfachung des Systems.

    (Zurufe von der SPD)

    — Sie können so lange schreien, wie Sie wollen, der Bürger wird das merken. Daraus und nicht aus Ihren unsachlichen Behauptungen wird er seine Konsequenzen ziehen.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Dr. Spöri [SPD]: Sie sind doch der Oberschreier hier! — Weitere Zurufe von der SPD)