Rede:
ID1103309700

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 6
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. der: 1
    5. Abgeordnete: 1
    6. Kleinert: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/33 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 33. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 15. Oktober 1987 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 2157 A Tagesordnungspunkt 2: a) Bericht zur Lage der Nation im geteilten Deutschland und b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Materialien zum Bericht zur Lage der Nation im geteilten Deutschland 1987 (Drucksache 11/11) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Bericht der Bundesregierung zur Lage der Nation (Drucksache 11/943) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Beziehungen zwischen dem Deutschen Bundestag und der Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik (Drucksache 11/950) Dr. Kohl, Bundeskanzler 2158B Frau Dr. Hamm-Brücher FDP (zur GO) . 2166A Seiters CDU/CSU (zur GO) 2166B Frau Vennegerts GRÜNE (zur GO) . . . 2166C Dr. Vogel SPD 2166D Lintner CDU/CSU 2172 C Frau Hensel GRÜNE 2175A Hoppe FDP 2178 B Frau Dr. Wilms, Bundesminister BMB . 2180 B Dr. Schmude SPD 2182D Diepgen, Regierender Bürgermeister des Landes Berlin 2185 C Dr. Mitzscherling SPD 2188 D Dr. Czaja CDU/CSU 2190 B Dr. Knabe GRÜNE 2191 D Genscher, Bundesminister AA 2193 A Büchler (Hof) SPD 2194 A Namentliche Abstimmungen 2197 B Ergebnisse 2201C, 2203A, 2204 D Tagesordnungspunkt 3: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 25. März 1986 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und St. Vincent und den Grenadinen über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 11/358, 11/854) 2206B Tagesordnungspunkt 4: Zweite Beratung und Schlußabstimmmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 12. April 1986 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik Bulgarien über die gegenseitige Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 11/359, 11/855) . . 2206 B Tagesordnungspunkt 5: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 26. März 1987 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Oktober 1987 vom Einkommen und vom Vermögen (Drucksache 11/886) 2206 C Tagesordnungspunkt 7: Beratung der Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates über die Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 4. bis 8. Mai 1987 in Straßburg (Drucksache 11/478) 2206 D Tagesordnungspunkt 8: Beratung der Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Versammlung der Westeuropäischen Union über die Sondersitzung der Versammlung der Westeuropäischen Union am 27. und 28. April 1987 in Luxemburg (Drucksache 11/552) 2206 D Tagesordnungspunkt 9: Beratung der Unterrichtung durch die Delegation der Interparlamentarischen Gruppe der Bundesrepublik Deutschland über die 77. Interparlamentarische Konferenz vom 27. April bis 2. Mai 1987 in Managua/Nicaragua (Drucksache 11/607) 2206 D Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Nordatlantischen Versammlung über die Plenarsitzung der Nordatlantischen Versammlung am 25. Mai 1987 in Quebec/Kanada (Drucksache 11/637) 2207 A Tagesordnungspunkt 11: Beratung der Unterrichtung durch den Bundesrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 1987 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung (einschließlich der Bemerkungen zur Jahresrechnung des Bundes 1985) (Drucksache 11/872) 2207 A Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung über den Beitrag der Genossenschaften zur Regionalentwicklung (Drucksache 11/705) . . . . 2207 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verlängerung der Amtszeit der Jugendvertretungen in den Betrieben (Drucksache 11/948) 2207 B Zusatztagesordnungspunkt 5: Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ausweitung der Rechte der Jugendvertretungen und zur Weiterentwicklung in Jugend- und Auszubildendenvertretungen (Drucksache 11/955) 2207 B Zusatztagesordnungspunkt 6: Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Strategie des Europäischen Parlaments im Hinblick auf die Gründung der Europäischen Union (Drucksache 11/594) 2207 B Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 70/156/EWG zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten betreffend die Betriebserlaubnis für Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeuganhanger (Drucksachen 11/138 Nr. 3.149, 11/495) 2207 C Zusatztagesordnungspunkt 7: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Fünfte Richtlinie des Rates zur Anpassung des Anhangs III der Richtlinie 76/768/EWG zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über kosmetische Mittel an den technischen Fortschritt — KOM (87) 156 endg. — (Drucksachen 11/339 Nr. 2.7, 11/959) 2207 C Tagesordnungspunkt 13: Beratung der Sammelübersicht 24 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache 11/907) 2207 D Tagesordnungspunkt 14: Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Aufhebung der Immunität von Mitgliedern des Deutschen Bundestages (Drucksache 11/926) 2208 A Zusatztagesordnungspunkt 9: Beratung der Sammelübersicht 9 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache 11/242) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Beratung der Sammelübersicht 12 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache 11/325) Frau Seuster SPD 2208 B Haungs CDU/CSU 2209 A Frau Nickels GRÜNE 2209 D Frau Dr. Segall FDP 2210B Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Donnerstau, den 15. Oktober 1987 III Zusatztagesordnungspunkt 11: Beratung der Sammelübersicht 23 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache. 11/810) 2211A Zusatztagesordnungspunkt 12: Aktuelle Stunde betr. Auswirkungen der Beschlüsse der Koalition auf Steuergerechtigkeit, Staatsfinanzen und den Arbeitsmarkt sowie Äußerungen der SPD über die Steuerreform im Vergleich zu den getroffenen Finanzierungsentscheidungen Dr. Spöri SPD 2211B Dr. Solms FDP 2212A Kleinert (Marburg) GRÜNE 2213 A Glos CDU/CSU 2214B Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 2215B Dr. Apel SPD 2217 A Gattermann FDP 2218A Sellin GRÜNE 2219B Frau Will-Feld CDU/CSU 2219D Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi . 2220 C Dr. Jens SPD 2222 B Scharrenbroich CDU/CSU 2223 A Huonker SPD 2224 B Uldall CDU/CSU 2225 B Dr. Neuling CDU/CSU 2226 A Tagesordnungspunkt 15: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Haushaltspolitische Konsequenzen für den Bundeshaushalt 1987 — Ergänzung des Haushaltsentwurfs 1988 — Überarbeitung der Finanzplanung bis 1991 — (Drucksache 11/783) Frau Simonis SPD 2227 C Carstens (Emstek) CDU/CSU 2229 B Frau Vennegerts GRÜNE 2232A Dr. Weng (Gerlingen) FDP 2234 B Esters SPD 2235 D Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 2236 D Tagesordnungspunkt 16: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Hauchler, Bindig, Bernrath, Brück, Großmann, Dr. Holtz, Frau Luuk, Frau Dr. Niehuis, Schluckebier, Schanz, Toetemeyer, Frau Matthäus-Maier, Dr. Mitzscherling, Oostergetelo, Dr. Wieczorek, Koschnick, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD: Zukunftsprogramm Dritte Welt (Drucksache 11/828) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 13: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Zukunftsprogramm Eine Welt (Drucksache 11/941) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 14: Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU und der FDP: Ernährungssicherung in Hungerregionen (Drucksache 11/946) Dr. Hauchler SPD 2240 D Dr. Pinger CDU/CSU 2242 C Frau Eid GRÜNE 2243 D Frau Folz-Steinacker FDP 2245 D Bindig SPD 2248 A Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ . . 2249 C Dr. Wieczorek SPD 2252 D Schreiber CDU/CSU 2254 D Toetemeyer SPD 2256 A Repnik CDU/CSU 2257 C Tagesordnungspunkt 17: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Brahmst-Rock, Weiss (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Stückgutfracht 88 (Drucksache 11/785) und b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Brahmst-Rock, Weiss (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN: Beabsichtigte Auflösung von Tarifpunkten im Wagenladungsverkehr der Deutschen Bundesbahn (Drucksache 11/857) Weiss (München) GRÜNE 2260 A Dr. Jobst CDU/CSU 2261 A Haar SPD 2261 D Kohn FDP 2262 C Dr. Warnke, Bundesminister BMV . . . 2263 C Tagesordnungspunkt 18: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (Drucksache 11/917) und b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Brahmst-Rock, Weiss (München) und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (Drucksache 11/923) Dr. Warnke, Bundesminister BMV . . . 2265 A Kretkowski SPD 2266 B Rauen CDU/CSU 2267 B Frau Brahmst-Rock GRÜNE 2268 B Richter FDP 2269 B IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Oktober 1987 Zusatztagesordnungspunkt 15: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und der Fraktion DIE GRÜNEN: Menschenrechtsverletzungen in Tibet (Drucksache 11/953) Zur Geschäftsordnung: Bohl CDU/CSU 2270A Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 2270 B Frau Vennegerts GRÜNE 2270 C Becker (Nienberge) SPD 2270 C Fragestunde — Drucksache 11/933 vom 9. Oktober 1987 — Wertung des „Spiegel"-Berichts über den ehemaligen Ministerpräsidenten Dr. Barschel MdlAnfr 1, 2 09.10.87 Drs 11/933 Schily GRÜNE Antw StMin Dr. Stavenhagen BK . 2197D, 2198 D ZusFr Schily GRÜNE 2198A, 2198D ZusFr Roitzsch (Quickborn) CDU/CSU 2198B, 2199B ZusFr Gansel SPD 2198B, 2199B ZusFr Heyenn SPD 2198 C ZusFr Kuhlwein SPD 2199 C ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . 2199 C Überschreitung der Zahlungsziele bei Bauaufträgen an deutsche Firmen für die USStreitkräfte MdlAnfr 9, 10 09.10.87 Drs 11/933 Dr. de With SPD Antw StSekr von Loewenich BMBau . . . 2199D ZusFr Dr. de With SPD 2200 B Schily GRÜNE (Erklärung nach § 32 GO) 2201 B Frau Roitzsch (Quickborn) CDU/CSU (Erklärung nach § 32 GO) 2201 C Nächste Sitzung 2270 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 2271* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 15. Oktober 1987 2157 33. Sitzung Bonn, den 15. Oktober 1987 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 16. 10. Bahr 15. 10. Frau Beck-Oberdorf 16. 10. Bohlsen 16. 10. Brandt 16. 10. Brück 15. 10. Büchner (Speyer) * 16. 10. Dr. Dregger 15. 10. Echternach 16. 10. Dr. Ehmke (Bonn) 16. 10. Frau Fischer** 16. 10. Grüner 16. 10. Grunenberg 16. 10. Freiherr Heereman von Zuydtwyck 15. 10. Heistermann 16. 10. Hillerich 16. 10. Frau Hoffmann (Soltau) 16. 10. Dr. Holtz ** 16. 10. Irmer** 16. 10. Jansen 16. 10. Jaunich 16. 10. Jung (Düsseldorf) 15. 10. Kittelmann * 16. 10. Koschnick 16. 10. *für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union **für die Teilnahme an der 78. Jahreskonferenz der Interparlamentarischen Union Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Krieger 16. 10. Lammert 16. 10. Frau Luuck 16. 10. Frau Dr. Martiny 16. 10. Frau Matthäus-Maier 16. 10. Dr. Müller ** 16. 10. Frau Olms** 16. 10. Paintner 16. 10. Paterna 16. 10. Petersen 16. 10. Reddemann * 16. 10. Reuschenbach 16. 10. Freiherr von Schorlemer ** 16. 10. Schröer (Mülheim) 16. 10. Frau Dr. Segall 16. 10. Dr. Soell ** 16. 10. Dr. Stercken** 16. 10. Stobbe 16. 10. Straßmeir 16. 10. Tietjen 16. 10. Frau Dr. Timm ** 16. 10. Dr. Unland 15. 10. Verheugen 16. 10. Dr. Warnke 15. 10. Dr. Warrikoff 15. 10. Weirich 16. 10. Wetzel 15. 10. Wischnewski 16. 10. Wüppesahl 16. 10. Frau Würfel 15. 10. Zywietz 16. 10.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Otto Solms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Kollege Spöri, auf das, was seriöse Politik ist, werde ich gleich zurückkommen.
    Die Regierungskoalition hat einen großen Durchbruch in der Steuerpolitik erzielt.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Alle steuerpflichtigen Bürger und Unternehmen werden im Zeitraum von 1986 bis 1990 spürbar entlastet, und zwar deutlich stärker als jemals zuvor, mit einem Gesamtvolumen von netto 50 Milliarden DM. Das gesamte Steuerpaket seit 1986 umfaßt 70 Milliarden DM. 20 Milliarden DM werden nun durch den Abbau von Steuervergünstigungen gegenfinanziert. Das ist ein einmaliger Erfolg, der alles bis jetzt in der Steuerpolitik Erreichte in den Schatten stellt,

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    ein Erfolg, den Sie selbst uns nicht zugetraut hatten.
    Diese Steuerreform kann ohne Neuverschuldung und ohne Erhöhung der Mehrwertsteuer oder anderer Verbrauchsteuern finanziert werden.

    (Beifall bei der FDP)

    Das Reformkonzept ist darüber hinaus sozial ausgewogen. Es ist verteilungsgerecht, und es führt zu ganz erheblichen Vereinfachungseffekten für alle Bürger und alle Finanzbeamten.

    (Neuhausen [FDP]: Sehr wahr!)

    Das deutsche Einkommensteuerrecht wird einfacher, durchschaubarer, verständlicher. FDP und CDU/CSU haben damit ihre steuerpolitischen Versprechen für diese Wahlperiode voll erfüllt. Sie haben den erforderlichen Mut und die Entschlossenheit aufgebracht, um Subventionen in Höhe von fast 20 Milliarden DM abzubauen. Damit stellt die Koalition ihre volle Handlungsfähigkeit unter Beweis.

    (Beifall bei der FDP)

    Ich will dies ganz ausdrücklich hervorheben.
    Sichtlich überrascht und ohne alternatives Konzept steht nun die Opposition da; nackt und bloß, kann man sagen. Außer dem sogenannten Rau-Tarif, Herr Spöri, von dem Sie sich mittlerweile still und heimlich distanziert haben, mit dem die SPD schon bei der letzten Bundestagswahl Schiffbruch erlitten hat, haben Sie nichts anzubieten. Dieser Rau-Tarif hätte ja dazu geführt — ich rufe das in Erinnerung — , daß bereits der durchschnittliche Arbeitnehmer stärker belastet worden wäre als heute.

    (Dr. Spöri [SPD]: Ihre Steuerreform lehnen nach allen Umfragen 80 % der Bürger ab!)

    Vielmehr stehen Sie jetzt vor einem Trümmerhaufen Ihrer steuerpolitischen Verunsicherungskampagne aus diesem Sommer.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Den ganzen Sommer über haben Sie versucht, der Koalition Absichten unterzuschieben, deren Verwirklichung FDP und CDU/CSU niemals auch nur ernsthaft erwogen hatten. Der SPD-Gruselkatalog steuerpolitischer Unterstellungen den der Kollege Spöri im Juli veröffentlicht hat, entbehrte jeder Wahrheit.

    (Dr. Spöri [SPD]: Das war Ihre Ausgangsliste!)

    Sie haben beispielsweise gesagt, wir würden die Erhöhung der Mehrwertsteuer durchsetzen.

    (Dr. Spöri [SPD]: Das kommt auch noch!)

    Herr Apel hat das erst in der letzten Woche wiederholt. Nichts ist wahr!
    Sie haben gesagt, verschiedene Verbrauchsteuern wie Mineralölsteuer, Tabaksteuer, Branntweinsteuer, Biersteuer würden erhöht, die Einführung der Weinsteuer würde kommen. Nichts ist wahr!

    (Dr. Spöri [SPD]: Sie verhandeln doch noch!)

    Der Wegfall der Mehrwertsteuerermäßigung für Durckerzeugnisse und die Beseitigung der Umsatzsteuerfreiheit für Ärzte sollte kommen. Es ist nichts verwirklicht.
    Die volle Besteuerung der Zuschläge für Sonn-, Feiertags- und Nachtarbeit ist nicht in unserem Paket, sondern nur eine Vereinheitlichung für alle Arbeitnehmer.

    (Dr. Spöri [SPD]: Sie haben dementiert, daß das kommt!)

    Die Streichung der Steuerfreiheit für Katalysatorautos haben Sie angedroht und vieles mehr. Nichts ist da! Nichts davon hat sich bewahrheitet. Keine dieser Maßnahmen ist jetzt in unserem Finanzierungskonzept enthalten.
    Ihrer Desinformationspolitik hat die SPD kürzlich mit einer Briefkampagne an die Sportvereine die Krone aufgesetzt. Mein SPD-Kollege Erwin Horn aus meinem Wahlkreis hat alle Vereine angeschrieben und hat ihnen gesagt: Die böse Koalition will die Übungs- und Jugendleiterpauschale beseitigen. Kein Wort ist wahr!

    (Dr. Weng [Gerlingen] [FDP]: Wer einmal lügt — — !)

    Aber diese Art der Kampagne hat wirklich ein unerträgliches Maß angenommen.
    Das Ergebnis unserer Beschlüsse zeigt: Wir haben ein rundes, gutes, ein für die Steuerpflichtigen gesundes Konzept erarbeitet. Ein schönes Bild hat sich daraus ergeben.

    (Zuruf von der SPD: Steuersenkungslüge!)




    Dr. Solms
    Die SPD dagegen wird wohl oder übel ihre ungezählten Behauptungen und Unterstellungen — der Volksmund nennt so etwas Lügen — Stück für Stück wieder aufessen müssen. Wohl bekomm's!

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Kleinert (Marburg).

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hubert Kleinert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE GRÜNEN/BÜNDNIS 90)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Solms, einen großen Durchbruch haben Sie gerade nicht erreicht. Ich denke, daß Sie eher einen finanzpolitischen Einbruch erleben werden mit dieser Politik. Der einzige Erfolg, den Sie erzielt haben, ist Ihre PR-Arbeit. Das machen Sie in den letzten Tagen nicht ungeschickt; denn die öffentliche Inszenierung ist so schlecht nicht. Nachdem über Monate hinweg über die Anhebung von Verbrauchsteuern diskutiert worden ist, treten Sie nun vor die Augen der Öffentlichkeit und verkünden: Alles Quatsch, das machen wir gar nicht; im Gegenteil: Unsere Finanzierungsvorschläge belasten alle gleichermaßen, Arbeitnehmer wie Unternehmer, Normalverbraucher wie Spitzenverdiener; alles hübsch ausgewogen!

    (Zuruf von der CDU/CSU: Grüne wie Rote!)

    Der besondere Hit dieser Öffentlichkeitsarbeit ist dann die Quellensteuer. Nun kann man aber gerade bei der Quellensteuer den Unterschied zwischen PR und der Wirklichkeit am deutlichsten machen; denn schon der Begriff von der Quellensteuer ist im Zusammenhang mit dem, was Sie hier vorgelegt haben, eigentlich eine Irreführung. Denn Sie haben dem Begriff nach zwar eine vernünftige steuerpolitische Konzeption aufgegriffen,

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ihre Art der Umsetzung ist aber exakt so, daß das Gegenteil von dem herauskommen wird, was der Sinn einer Quellensteuer sein kann. Denn das, was Sie dort vorschlagen, wird im Ergebnis nur dazu führen, daß Spitzenverdiener zukünftig nur noch 10 °/U statt 56 % Steuern auf ihre Zinserträge zahlen müssen. Das ist doch die Wahrheit!

    (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD — Lachen und Widerspruch bei der CDU/CSU — Zuruf von der CDU/CSU: Offensichtlich nichts kapiert! — Dr. Solms [FDP]: Barer Unsinn!)

    Außerdem, Herr Finanzminister, muß man Sie noch fragen, wie Sie bei dieser Ausgangslage dazu kommen, 5 Milliarden DM an zusätzlichen Einnahmen durch die sogenannte Quellensteuer zu erwarten. Das bleibt Ihr Geheimnis. Man könnte genausogut davon ausgehen, daß es überhaupt keine zusätzlichen Einnahmen geben wird.
    Aber nicht nur das Beispiel Quellensteuer zeigt, daß unter dem Deckmantel des Steuerwohltäters aus dem Finanzministerium sehr schnell der Roßtäuscher Stoltenberg hervorlugt,

    (Zuruf von der CDU/CSU: Na, na! — Gattermann [FDP]: Herr Präsident, „RoBtäuscher" ist ein unzulässiger Ausdruck!)

    wenn man etwas genauer hinsieht. Die Quellensteuer als Steuergeschenk für Großunternehmer ist eine groteske Umkehrung einer vernünftigen Grundidee. Hier fungiert schon der Begriff als arglistige Täuschung der Öffentlichkeit.

    (Gattermann [FDP]: Also, der Ordnungsruf folgt nach, Herr Kollege!)

    Bei den anderen Punkten Ihrer Finanzierungsvorschläge sieht es nicht viel besser aus. Die Arbeitnehmer sind wieder einmal die Hauptbetroffenen.

    (Marschewski [CDU/CSU]: Du weißt doch gar nicht, wie ein Arbeitnehmer aussieht; nie gesehen!)

    — Jetzt seien Sie doch einmal ruhig; Sie sehen gerade so aus. — Und es sind ja nicht dreieinhalb Milliarden DM, die sie zu tragen haben werden, sondern mehr als fünf Milliarden DM werden es sein, wenn Sie mit Ihren Plänen durchkommen. Arbeitnehmerfreibetrag und Weihnachtsfreibetrag wollen Sie abschaffen. Das hat mit Subventionsabbau nichts zu tun, sondern das hat um so mehr mit Sozialabbau zu tun, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei den GRÜNEN und der SPD)

    Das, was Sie als Kompensation dafür anpreisen, nämlich die Erhöhung der Werbungskostenpauschale,

    (Gattermann [FDP]: Das ist Steuervereinfachung ! )

    wird das, was Sie den Arbeitnehmern auf der anderen Seite wegnehmen wollen, längst nicht wettmachen können.
    Ein ganz besonderer sozialpolitischer Skandal ist der geplante Wegfall des Altersfreibetrages. Rentnerinnen und Rentner sollen diese Steuerreform mitfinanzieren. Wenn man dazu noch bedenkt, was diese Regierung an weiteren Belastungen für die älteren Menschen in den nächsten Monaten mit ihren Gesetzen plant, dann macht das deutlich, was von der angeblichen Altersfreundlichkeit dieser Regierung zu halten ist — nichts!

    (Beifall bei den GRÜNEN)

    Doch nicht nur sozialpolitisch sind diese Steuerreform und ihre Finanzierungspläne verheerend. Bei den Subventionen wollen Sie nämlich ausgerechnet die Sonderabschreibungen für den Umweltschutz ganz streichen. 700 Millionen DM sollen da eingespart werden. Die zusätzlich vergifteten Menschen, Pflanzen und Tiere werden es Ihnen zu danken wissen, meine Damen und Herren.
    Und das ist nicht alles: Die erhöhten Absetzungen für Energieeinsparmaßnahmen soll es auch nicht mehr geben. Ich meine, das ist ein ganz dickes Ding, das Sie sich gerade in diesem Bereich erlauben: auf der einen Seite kümmerliche Beträge für den Umweltminister im nächsten Bundeshaushalt und auf der anderen Seite jetzt auch noch das. Herr Töpfer müßte bei diesen steuerpolitischen Plänen eigentlich zurücktreten.

    (Widerspruch bei der CDU/CSU)

    Und so geht es munter weiter: Die Streichung bei der Regionalförderung wird das Nord-Süd-Gefälle



    Kleinert (Marburg)

    noch weiter verschärfen und gerade in den strukturschwachen Regionen den Umfang der Arbeitslosigkeit vergrößern helfen.
    Nicht zuletzt bei der Berlinförderung erleben wir noch etwas ganz Erstaunliches. Sonst fließt Ihr Herz für Berlin ja geradezu über. Jetzt aber wollen Sie den Finanzhahn dort kräftig drosseln.
    Meine Damen und Herren, so wie die Steuerreform sind auch Ihre Finanzierungsvorschläge: unsozial und ökologisch verheerend. Die finanzpolitische Gesamtstrategie, die dahintersteckt, wird manchem die Taschen weiter füllen, der sie sowieso schon voll hat, der gesellschaftliche Problemdruck aber wird sich eher verschärfen. Das Ganze ist gerade kein Beitrag zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, es ist kein Beitrag zur ökologischen Sanierung.