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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/20 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 20. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 25. Juni 1987 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg Hauser (Krefeld) 1209 B Erweiterung der Tagesordnung 1209 B Begrüßung des Marschalls des Sejm der Volksrepublik Polen und einer Delegation 1281 B Zusatztagesordnungspunkt 2: Aktuelle Stunde betr. ein Jahr Verbot der nicaraguanischen Tageszeitung „La Prensa" Hedrich CDU/CSU 1201B Wischnewski SPD 1202 A Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 1203 A Volmer GRÜNE 1204 A Schreiber CDU/CSU 1205 B Dr. Holtz SPD 1206B Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ . . 1207 B Frau Fischer CDU/CSU 1208 B Tagesordnungspunkt 2: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verlängerung von Auslaufzeiten in der Montan-Mitbestimmung (Drucksachen 11/288, 11/482, 11/197) Scharrenbroich CDU/CSU 1209D Dreßler SPD 1211B Dr. Thomae FDP 1213B Hoss GRÜNE 1214 B Urbaniak SPD 1215 C Dr. Blüm, Bundesminister BMA 1216D Cronenberg (Arnsberg) FDP 1219A Tagesordnungspunkt 3: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung für Kindererziehung an Mütter der Geburtsjahrgänge vor 1921 (Kindererziehungsleistungs-Gesetz) (Drucksachen 11/197, 11/541, 11/542) Müller (Wesseling) CDU/CSU 1220B Frau Steinhauer SPD 1221 D Heinrich FDP 1223 D Frau Unruh GRÜNE 1225 A Frau Dr. Süssmuth, Bundesminister BMJFFG 1226 C Haack (Extertal) SPD 1227 C Frau Männle CDU/CSU 1229A Dr. Blüm, Bundesminister BMA 1230A Namentliche Abstimmungen . . 1231D, 1232 A Ergebnisse 1232B, 1233D Tagesordnungspunkt 4: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Dritten Verstromungsgesetzes (Drucksachen 11/232, 11/487) Dr. Lammert CDU/CSU 1235 C Jung (Düsseldorf) SPD 1236D Beckmann FDP 1237B Stratmann GRÜNE 1238A Dr. von Wartenberg, Parl. Staatssekretär BMWi 1239 C II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 20. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Juni 1987 Tagesordnungspunkt 5: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Berufsbildungsbericht 1987 (Drucksache 11/98) Oswald CDU/CSU 1240 B Frau Odendahl SPD 1242 B Dr. Thomae FDP 1244 D Frau Hillerich GRÜNE 1246 A Schemken CDU/CSU 1248 A Rixe SPD 1250 A Möllemann, Bundesminister BMBW . . 1252 C Tagesordnungspunkt 6: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 30. April 1986 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Ungarischen Volksrepublik über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 11/26, 11/326) 1255 A Tagesordnungspunkt 7: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Anpassung von Dienst- und Versorgungsbezügen in Bund und Ländern 1987 (Bundesbesoldungs- und -versorgungsanpassungsgesetz 1987) (Drucksachen 11/287, 11/308, 11/489, 11/494) 1255 B Tagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 11. April 1984 zur Änderung des Anhangs zur Satzung der Europäischen Schule (Drucksache 11/355) . . 1255 C Tagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 4. November 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über den Verzicht auf die Beglaubigung und über den Austausch von Personenstandsurkunden/Zivilstandsurkunden sowie über die Beschaffung von Ehefähigkeitszeugnissen (Drucksache 11/354) 1255 C Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 16. Mai 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Dänemark über die gegenseitige Hilfeleistung bei Katastrophen oder schweren Unglücksfällen (Drucksache 11/361) . 1255 D Tagesordnungspunkt 11: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 25. Oktober 1982 über den Beitritt der Republik Griechenland zum Übereinkommen über die gerichtliche Zuständigkeit und Vollstreckung gerichtlicher Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen sowie zum Protokoll betreffend die Auslegung dieses Übereinkommens durch den Gerichtshof in der Fassung des Übereinkommens über den Beitritt des Königreichs Dänemark, Irlands und des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland (Drucksache 11/350) 1255 D Tagesordnungspunkt 12: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ausführung zwischenstaatlicher Anerkennungs- und Vollstreckungsverträge in Zivil- und Handelssachen (Anerkennungs- und Vollstreckungsausführungsgesetz) (Drucksache 11/351) 1256 A Tagesordnungspunkt 13: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Europäische wirtschaftliche Interessenvereinigung (Drucksache 11/352) . . . . 1256 A Tagesordnungspunkt 14: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Schaffung eines Vorrechts für Umlagen auf die Erzeugung von Kohle und Stahl (Drucksache 11/353) 1256A Tagesordnungspunkt 15: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 25. März 1986 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und St. Vincent und die Grenadinen über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksache 11/358) . 1256 B Tagesordnungspunkt 16: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 12. April 1986 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik Bulgarien über die gegenseitige Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksache 11/359) 1256 B Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Eid und der Fraktion DIE GRÜNEN: Von der DEG gefördertes Projekt Palmoriente S.A. in Ecuador (Drucksache 11/449) 1256 C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 20. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Juni 1987 III Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Saibold, Frau Wollny und der Fraktion DIE GRÜNEN: Kennzeichnung von Milch, Milchprodukten und Säuglingsnahrung mit Werten radioaktiver Belastung und Ausweitung des Meßstellennetzes (Drucksache 11/486) 1256 C Tagesordnungspunkt 17: Beratung der Übersichten 1 und 2 des Rechtsausschusses über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 11/312, 11/313) 1256D Tagesordnungspunkt 18: Beratung des Antrags des Präsidenten des Bundesrechnungshofes: Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 1986 — Einzelplan 20 (Drucksache 11/328) 1256D Tagesordnungspunkt 19: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Haushaltsführung 1987 — Außerplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 10 04 Titel apl. 682 08 — Kosten für die Lagerung von Interventionswaren — (Drucksachen 11/131, 11/431) 1257 A Tagesordnungspunkt 20 und Zusatztagesordnungspunkte 5 und 6: Beratung der Sammelübersichten 13, 14 und 15 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksachen 11/413, 11/527, 11/528) 1257 B Tagesordnungspunkt 21: Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Aufhebung der Immunität von Mitgliedern des Deutschen Bundestages (Drucksache 11/444) 1257 B Tagesordnungspunkt 22: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Agrarbericht 1987 (Drucksachen 11/85, 11/86) in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Neuorganisation der Marktordnungsstellen (Drucksachen 11/479, 11/518, 11/537) Kiechle, Bundesminister BML 1270 C Müller (Schweinfurt) SPD 1274 B Susset CDU/CSU 1276B Kreuzeder GRÜNE 1278 D Paintner FDP 1281 B Jansen SPD 1283 C Freiherr Heereman von Zuydtwyck CDU/ CSU 1287 B Frau Flinner GRÜNE 1289B Bredehorn FDP 1291 A Dr. Ritz, Minister des Landes Niedersachsen 1293B Oostergetelo SPD 1295 B Kalb CDU/CSU 1298B Wimmer (Neuötting) SPD 1300 C Dr. Sperling (Erklärung nach § 30 GO) . 1302 C Tagesordnungspunkt 20: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern auf der 7. Welthandels- und Entwicklungskonferenz (UNCTAD VII) vom 9. bis 31. Juli 1987 in Genf (Drucksache 11/524) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Position der Bundesregierung zu UNCTAD VII (Drucksache 11/529) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: UNCTAD VII: Fortsetzung des Dialogs zwischen Industrie- und Entwicklungsländern (Drucksache 11/532) Kittelmann CDU/CSU 1303 A Dr. Hauchler SPD 1304 A Funke FDP 1307 B Volmer GRÜNE 1308 B Dr. von Wartenberg, Parl. Staatssekretär BMWi 1309 D Höffkes CDU/CSU 1311 A Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ . . . 1311D Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Oesterle-Schwerin, Frau Teubner, Sellin und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beibehaltung und Verbesserung der Mietpreisbindung in Berlin (Drucksachen 11/29, 11/490) in Verbindung mit IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 20. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Juni 1987 Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dr. Vogel, Wartenberg (Berlin), Egert, Heimann, Frau Luuk, Dr. Mitzscherling, Stobbe, Jahn (Marburg), Müntefering und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung mietrechtlicher und mietpreisrechtlicher Vorschriften im Land Berlin (Mietpreisbindung in Berlin als Dauerrecht) (Drucksachen 11/302, 11/490) in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur dauerhaften sozialen Verbesserung der Wohnungssituation im Land Berlin (Drucksachen 11/304, 11/490) Schulze (Berlin) CDU/CSU 1313 B Frau Rönsch (Wiesbaden) CDU/CSU . . 1313 C Wartenberg (Berlin) SPD 1315D Lüder FDP 1317D Sellin GRÜNE 1319 C Schulze (Berlin) CDU/CSU 1320 D Menzel SPD 1322 C Dr. Schneider, Bundesminister BMBau . 1324 B Tagesordnungspunkt 25: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achten Gesetzes zur Änderung des Soldatenversorgungsgesetzes (Drucksachen 11/286, 11/307, 11/538, 11/545) Wilz CDU/CSU 1325 C Heistermann SPD 1326 C Nolting FDP 1327 C Dr. Mechtersheimer GRÜNE 1328 C Frau Hürland-Büning, Parl. Staatssekretär BMVg 1329 D Tagesordnungspunkt 26: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Achten Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes (Drucksachen 11/388, 11/534, 11/535) Frau Traupe SPD 1331 C Frau Roitzsch (Quickborn) CDU/CSU . 1332 B Frau Unruh GRÜNE 1332 D Frau Seiler-Albring FDP 1333 D Tagesordnungspunkt 27: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sechster Sportbericht der Bundesregierung (Drucksache 10/6241) in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Apel, Dr. Penner, Büchner (Speyer), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Steuerliche Erleichterungen für die gemeinnützigen Sportvereine und andere gemeinnützige Vereine (Drucksache 11/124) Dr. Zimmermann, Bundesminister BMI . 1335 B Büchner (Speyer) SPD 1336 C Fischer (Hamburg) CDU/CSU 1338 C Brauer GRÜNE 1340 C Baum FDP 1342A Klein (Dieburg) SPD 1344 A Spilker CDU/CSU 1346B Tagesordnungspunkt 28: Beratung des Antrags der Abgeordneten Müntefering, Reschke, Conradi, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Förderung des Städtebaus (Drucksache 11/344) Scherrer SPD 1348 D Dörflinger CDU/CSU 1350 C Frau Teubner GRÜNE 1352 B Grünbeck FDP 1353 B Müntefering SPD 1354 C Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 1355 A Tagesordnungspunkt 1: Fragestunde — Drucksache 11/502 vom 19. Juni 1987 — Stornierung der DEG-Mittel für den Bau eines Hotels in der als Nationalpark vorgesehenen Bucht von Dalyan (Türkei) MdlAnfr 5, 6 19.06.87 Drs 11/502 Frau Dr. Hartenstein SPD Antw PStSekr Dr. Köhler BMZ . 1257D, 1258 C ZusFr Frau Dr. Hartenstein SPD . 1257D, 1258 D ZusFr Brauer GRÜNE 1259 A Glückwünsche von Ministerpräsident Strauß an den südafrikanischen Präsidenten Botha zu dessen Wiederwahl in Übereinstimmung mit dem Bundeskanzler MdlAnfr 7 19.06.87 Drs 11/502 Dr. Schöfberger SPD Antw StMin Dr. Stavenhagen BK . . . . 1259 B ZusFr Dr. Schöfberger SPD 1259 C ZusFr Gansel SPD 1259D Zusätzliche Aufgaben des Bundesministeriums für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit seit dessen Umbenennung MdlAnfr 8 19.06.87 Drs 11/502 Frau Schmidt (Nürnberg) SPD Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 20. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Juni 1987 V Antw StMin Dr. Stavenhagen BK . . . . 1260 A ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . . 1260 B ZusFr Frau Faße SPD 1260 C ZusFr Frau Fuchs (Verl) SPD 1260 D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 1260 D ZusFr Frau Dr. Hartenstein SPD 1261 A Reform des Auswärtigen Dienstes MdlAnfr 23 19.06.87 Drs 11/502 Lowack CDU/CSU Antw StMin Schäfer AA 1261B ZusFr Lowack CDU/CSU 1261 C Überprüfung der Produktionsstätten der chemischen Industrie entsprechend den Rüstungskontrollvereinbarungen MdlAnfr 24 19.06.87 Drs 11/502 Dr. Mechtersheimer GRÜNE Antw StMin Schäfer AA 1262 A ZusFr Dr. Mechtersheimer GRÜNE . . 1262A ZusFr Lowack CDU/CSU 1262 C Verbringen von Konstruktionsunterlagen für Kriegswaffen ins Ausland durch einen Kurier der südafrikanischen Botschaft MdlAnfr 25 19.06.87 Drs 11/502 Gansel SPD Antw StMin Schäfer AA 1262 D ZusFr Gansel SPD 1262D ZusFr Lowack CDU/CSU 1263 C ZusFr Frau Weyel SPD 1263 D ZusFr Müller (Pleisweiler) SPD 1264 A Ausklammerung der atomaren Mittelstrekkenrakete Pershing I a bei den Genfer Abrüstungsverhandlungen MdlAnfr 70 19.06.87 Drs 11/502 Frau Fuchs (Verl) SPD Antw StMin Schäfer AA 1264 A ZusFr Frau Fuchs (Verl) SPD 1264 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 1264 C ZusFr Gansel SPD 1264 C ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . 1265 A ZusFr Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . 1265 B ZusFr Dr. Mechtersheimer GRÜNE . . . 1265 C ZusFr Frau Weyel SPD 1265 D Teilnahme des früheren Vorsitzenden der türkischen Partei der nationalistischen Bewegung an rechtsextremistischen Veranstaltungen im Bundesgebiet MdlAnfr 32, 33 19.06.87 Drs 11/502 Wiefelspütz SPD Antw PStSekr Spranger BMI . 1266A, 1266B ZusFr Wiefelspütz SPD 1266B, 1266 C Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an den Bildhauer Arnold Breker MdlAnfr 34 19.06.87 Drs 11/502 Weisskirchen (Wiesloch) SPD Antw PStSekr Spranger BMI 1266D ZusFr Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . 1266D ZusFr Uldall CDU/CSU 1267 A ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . 1267A Einreiseverweigerung für österreichische Teilnehmer an Demonstrationen gegen den Bau der Wiederaufarbeitungsanlage in Wakkersdorf MdlAnfr 35 19.06.87 Drs 11/502 Dr. Schöfberger SPD Antw PStSekr Spranger BMI 1267 B ZusFr Dr. Schöfberger SPD 1267 D ZusFr Weiss (München) GRÜNE 1268 A Vermeidung neuer indirekter Bundesbeteiligungen MdlAnfr 38, 39 19.06.87 Drs 11/502 Uldall CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Voss BMF . . 1268B, 1268 D ZusFr Uldall CDU/CSU 1268 C Deutsche Waffenlieferungen an den Iran MdlAnfr 44 19.06.87 Drs 11/502 Müller (Pleisweiler) SPD Antw PStSekr Dr. von Wartenberg BMWi . 1269 B Kenntnis der Bundesregierung über die in der Bundesrepublik Deutschland vereinbarten US-Waffenlieferungen an den Iran im Zusammenhang mit der Iran-Contra-Affaire MdlAnfr 45 19.06.87 Drs 11/502 Müller (Pleisweiler) SPD Antw PStSekr Dr. von Wartenberg BMWi 1269 C ZusFr Müller (Pleisweiler) SPD 1269 C Marktanalyse über den weltweiten Bedarf an Flugzeugen bis zum Jahr 2000 MdlAnfr 43 19.06.87 Drs 11/502 Grünbeck FDP Antw PStSekr Dr. von Wartenberg BMWi . 1269 D ZusFr Grünbeck FDP 1269 D ZusFr Müller (Pleisweiler) SPD 1270 A Nächste Sitzung 1356 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 1357* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 20. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Juni 1987 1201 20. Sitzung Bonn, den 25. Juni 1987 Beginn: 8.15 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Beck-Oberdorf 26. 6. Frau Beer 26. 6. Dr. Biedenkopf 26. 6. Frau Dr. Däubler-Gmelin 26. 6. Eylmann 26. 6. Frau Hensel 26. 6. Hiller (Lübeck) 26. 6. Hoppe 26. 6. Frau Kelly 26. 6. Klose 26. 6. Dr. Knabe 26. 6. Kolbow 26. 6. Kroll-Schlüter 26. 6. Anlage zum Stenographischen Bericht Kuhlwein 26. 6. Dr. Graf Lambsdorff 26. 6. Meyer 25. 6. Dr. Müller * 26. 6. Frau Pack * 26. 6. Dr. Penner 26. 6. Reimann 26. 6. Reuschenbach 26. 6. Sauer (Salzgitter) 26. 6. Dr. Stoltenberg 25. 6. Frau Verhülsdonk 26. 6. Dr. Warnke 25. 6. Dr. Warrikoff 25. 6. Frau Zutt 26. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Peter Kittelmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Die CDU/CSU begrüßt die 7. Welthandelskonferenz der Vereinten Nationen, kurz UNCTAD VII genannt, als eine Konferenz im Zeichen praktizierter Dialog- und Verantwortungsbereitschaft.
    Zugegeben: Unverkennbar bringen die ausgeprägten Eigeninteressen aller Konferenzteilnehmer relativ starre Positionen mit sich. Aber gerade deshalb fordern wir die Bundesregierung auf, sich auch weiterhin in und mit der Europäischen Gemeinschaft für eine möglichst offene Handelspolitik einzusetzen.

    (Volmer [GRÜNE]: Ausgerechnet die EG! Ausgerechnet die EG!)

    UNCTAD VII kann insbesondere davon profitieren, daß multilaterale Handelsgespräche in den ausschließlichen Kompetenzbereich der laufenden GATT-Runde fallen. Es ist schon von einem Reiz: auf der einen Seite GATT und auf der anderen Seite UNCTAD. Deshalb steht UNCTAD nicht unter handelspolitischem Erfolgszwang, sondern die Beteiligten können relativ offen miteinander diskutieren. Hier liegt auch die Chance, sich von allgemeinen Floskeln zu lösen und eine schrittweise Annäherung der Standpunkte anzupeilen.
    Es gibt sicherlich keine Zauberformel zur Lösung der anstehenden Probleme. Nur wenn sich alle um schrittweise Verbesserung bemühen, wird aber auch Fortschritt in einem der schwierigsten Problembereiche erkennbar sein, dem sich die UNCTAD widmet. Marktöffnung, Abbau von Protektionismus sowie marktwirtschaftliche Instrumente zur Bekämpfung der Verschuldung sind Rezepte, die nur von Industrieländern und Entwicklungsländern gemeinsam angewandt werden können.
    Daher fordert die CDU/CSU in ihrem Antrag, marktwirtschaftlichen Konzepten den Vorrang einzuräumen. Die Weltwirtschaft ist nicht planbar. Wer es versucht, wird erleben, was daraus folgt. Sie kann nur mit marktwirtschaftlichen Elementen auf Trab gebracht werden.
    Der kürzlich zu Ende gegangene Weltwirtschaftsgipfel von Venedig verdeutlichte, daß sich die Gipfelteilnehmer ihrer Verantwortung für die hochverschuldeten Entwicklungsländer bewußt sind. Es ist eine Chance, daß gerade die Ergebnisse des Weltwirtschaftsgipfels in die Diskussion der UNCTAD einfließen.

    (Volmer [GRÜNE]: Das war doch ein Flop!)

    Ich möchte der Hoffnung Ausdruck geben, daß man dann auch nicht vergißt, was man sich alles vorgenommen hat.
    Eine wachsende Binnennachfrage und eine zunehmende Marktöffnung sind wichtige, wenn nicht sogar die wichtigsten Instrumente, um die von den Gipfelteilnehmern ins Auge gefaßte individuelle Hilfe für hochverschuldete Entwicklungsländer sicherzustellen. Wenn ausgehend von dem Weltwirtschaftsgipfel über UNCTAD VII der Stein der Problemlösung ins Rollen käme, wäre das für die langfristige Entwicklung der Weltwirtschaft ein außerordentlich wichtiges Ergebnis. Es ist gleichzeitig aber auch ein Meilenstein bei dem Versuch, die Verschuldungsspirale auf zuhalten oder sogar zurückzudrehen.
    Alle Fraktionen im Hause sind sich darin einig, daß die bisherigen Schuldenstrategien allenfalls nur kurze Pausen für die Schuldnerländer mit sich gebracht haben. Notwendig sind neue und — das ist die Auffassung der CDU/CSU — marktwirtschaftliche Elemente, um die bisherigen Strategien wirkungsvoller zu unterstützen.

    (Volmer [GRÜNE]: Nennen Sie mal eines!)

    Wir möchten festhalten, daß die Bundesrepublik unter allen Gläubigerländern insofern an erster Stelle steht, als sie bereit war, den Entwicklungsländern in Fragen des Schuldenerlasses am weitesten entgegenzukommen. Andererseits müssen wir aber auch feststellen, daß Schuldenerlaß häufig eher einen Schritt zurück denn einen Schritt nach vorn bedeutet. Schuldenerlasse verzögern den dringend notwendigen Anpassungsprozeß in den betroffenen Ländern, so daß diese den Schuldenberg nur vor sich her schieben. Schuldenerlasse kratzen lediglich am Schuldenproblem. Kurzfristige Schuldenkürzungen werden von den weiterhin ungelösten Problemen alsbald überwuchert werden. Unser Ziel muß es sein, das Problem an der Wurzel zu packen. Das heißt — ich komme darauf zurück —,

    (Volmer [GRÜNE]: Der Kapitalismus muß weg!)

    wir dürfen die handelspolitische Seite der Weltwirtschaft nicht außer acht lassen.
    Wenn wir die Weltwirtschaft heute sehen, dann muß festgestellt werden, daß die Lösung der Probleme für die Dritte Welt nicht nur ein Problem der westlichen Welt sein darf. Es kann nicht weiter hingenommen werden, daß sich die Staatshandelsländer an das Fenster lehnen und zuschauen, wie wir versuchen, den Entwicklungsländern zu helfen, und selbst nicht einen Deut dazu beitragen, die Probleme der Dritten Welt zu lösen.

    (Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Siehe Mosambik! Nur Kalaschnikows! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)




    Kittelmann
    Hier können Sie allerdings auch feststellen, was Planwirtschaft bedeutet. Diese Länder sind nämlich zum Teil auch gar nicht in der Lage, den Entwicklungsländern zu helfen.
    Wir wissen um die außenwirtschaftlichen Probleme der Entwicklungsländer. Aus diesem Grunde, meine Herren Staatssekretäre, begrüßen wir die Ankündigung der Bundesregierung, vorab 50 Millionen DM für den zweiten Schalter des Gemeinsamen Fonds zur Verfügung zu stellen, dies unter all den Vorbehalten, die die Bundesregierung und die EG dabei machen.
    Wir hoffen auch, daß UNCTAD VII den Teilnehmern die Chance gibt, den Grundstein für ein gemeinsames Vorgehen zu legen, und daß UNCTAD VII, nachdem die Entwicklungsländer selbst Distanz zu ihrer ideologischen Kampfmelodie von der Änderung der Weltwirtschaftsordnung gewonnen haben, wirklich zu mehr Sachlichkeit im Umgang miteinander führt. Wir brauchen uns gegenseitig. Wenn das nach dem Gipfel von Venedig und der parallel laufenden GATT-Versammlung ein Ergebnis der UNCTAD VII ist, dann sind wir gemeinsam ein erhebliches Stück weitergekommen.
    Schönen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Hauchler.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Prof. Dr. Ingomar Hauchler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Auch die SPD-Fraktion begrüßt, daß im Juli in Genf eine neue Welthandels- und Entwicklungskonferenz stattfindet. Wir hoffen, daß in UNCTAD VII die Chancen für einen Nord-Süd-Dialog wirkungsvoller genutzt werden, als dies bei der letzten Konferenz, die in Belgrad stattfand, der Fall war. Die Themen werden sein: Internationale Rohstoffprobleme, Welthandelsprobleme, aber auch Fragen des internationalen Ressourcentransfers. Läuft dieser Ressourcentransfer in Zukunft weiterhin vom Süden zum Norden — wie in den letzten Jahren — oder gelingt es uns, in gemeinsamer Anstrengung den Entwicklungsländern mit den Ressourcen zu helfen, die wir im Norden in reicherer Zahl haben als die Menschen im Süden?
    Auch die Frage der Verschuldung wird ein Problem sein, das in der Diskussion bei UNCTAD einfach nicht umgangen werden kann. Die Industrieländer haben versucht, dieses Thema von der Tagesordnung zu bekommen. Es wird, ob sie wollen oder nicht, hinter den Kulissen oder offiziell natürlich eine zentrale Rolle spielen, weil ohne die Lösung der Verschuldungsprobleme auch die realwirtschaftlichen Prozesse in der Weltwirtschaft nicht in Griff zu bekommen sind.
    Zur Debatte steht also letzten Endes ein Gesamtkonzept künftiger Entwicklungs- und Weltwirtschaftspolitik. Ich kann nur hoffen, daß Herr Kittelmann das ernst meinte mit dem offenen Dialog. Wir wünschen uns diesen offenen Dialog. Treten Sie als Regierung und als Regierungspartei in diesen echten Dialog ein.
    Wenn ich mir nun Ihren Antrag ansehe und lese, daß sich die Lage der Weltwirtschaft insgesamt in den letzten Jahren positiv entwickelt habe, muß ich sagen:
    dies ist natürlich eine gewaltige Verharmlosung. Herr Kittelmann, meine Herren von der CDU/CSU und der FDP

    (Feilcke [CDU/CSU]: Und die Damen?)

    — selbstverständlich auch die Damen, Herr Feilcke —, Sie streuen den Menschen Sand in die Augen, wenn sie das behaupten. Was Sie hier tun, ist gemeingefährlich oder schlicht dumm, denn Sie wissen, die Lage der Entwicklungsländer hat sich in den 80er Jahren verschlechtert. Alle Daten sprechen dafür. Die Wolken am Horizont der Weltwirtschaft sind nicht heller, sondern dunkler geworden. Das sind die Fakten, und Sie verharmlosen das hier.

    (Zustimmung des Abg. Volmer [GRÜNE] — Kittelmann [CDU/CSU]: Dreimal übertrieben!)

    Sie wissen das auch.
    Welches sind denn wirklich die Fakten? Die Lage der Entwicklungsländer hat sich in den 80er Jahren effektiv verschlechtert. Ich nenne nur einige Bedingungen: Das Bruttosozialprodukt hat sich in den Entwicklungsländern pro Kopf im Schnitt abgesenkt. Damit hat sich die Differenz zwischen den Lebensbedingungen der Menschen des Nordens und des Südens weiter vergrößert. Das ist eine Tatsache und, — Sie sprechen von positiver Entwicklung! Jeder dritte oder vierte Mensch in dieser Welt hungert und ist unterernährt: Positive Entwicklung? Die sozialen Investitionen in Bildung und in Gesundheit sind in den Entwicklungsländern heruntergefahren worden. Das bedeutet für die Entwicklungsländer, daß die langfristige Produktivität natürlich auch sinkt, weil Menschen, die krank sind und hungern, die nicht gebildet sind und keine Ausbildung haben, natürlich nicht produktiv sein können. Anlageinvestitionen und Importe der Entwicklungsländer sind ebenfalls gesunken. Ist das auch eine positive Entwicklung? Und das Schlimmste: die Verschuldung stranguliert förmlich die Ökonomien des Südens.
    Und die Lage der Weltwirtschaft? Wir wissen, daß die Unsicherheiten auf dem Gebiet der internationalen Währungs- und Zinspolitik realwirtschaftliche Prozesse in der Weltwirtschaft behindern statt fördern. Wir haben unkontrollierte spekulative Kapitalbewegungen. Wir wissen auch, daß der Protektionismus zugenommen hat. Wenn ich mir die Vorschläge ansehe, die im US-Repräsentantenhaus liegen, dann ist das förmlich eine Horrorliste des Protektionismus. Der Handel zwischen Nord und Süd hat sich nicht vermehrt, sondern ist insgesamt schwächer geworden. Die Austauschbedingungen haben sich gegenüber Anfang der 80er Jahre verschlechtert. Ich nenne Ihnen eine Zahl: Um 30 % sind die Preise für Rohstoffe, also praktisch die Preise der Entwicklungsländer gegenüber den Preisen der Industrieländer abgesunken. Dies bedeutet immer mehr Kaffee vom Süden zum Norden gegen gleich viel Maschinen oder Lastwagen. Die privaten Investitionen in Entwicklungsländern sind nach wie vor schwach. Nur etwa 5 bis 6



    Dr. Hauchler
    der gesamten Auslandsinvestitionen flossen in die Dritte Welt.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Aber jede Mark, die aus Deutschland herausgeht, beklagen Sie als Kapitalflucht!)

    — Wir beklagen gar keine Mark, die aus Deutschland herausfließt, wenn sie richtig angelegt ist. Wir unterscheiden wohl, ob Siemens sein Geld in amerikanischen Staatsanleihen anlegt, so daß der Verteidigungshaushalt in Amerika hochgefahren werden kann, oder ob sinnvolle Investitionen in der Dritten Welt vorgenommen werden, die letzten Endes auch für uns langfristig wertvolle Handelspartner schaffen.

    (Beifall bei der SPD)

    Wenn Sie die Formulierung, daß wir eine insgesamt positive Entwicklung der Weltwirtschaft haben, aufrechterhalten — dazu möchte ich von den Herren Staatssekretären Wartenberg oder Köhler noch mehr hören —, denken Sie echt zynisch. Gesundbeterei und Abwiegelung nützen nichts. Wir müssen jetzt wirklich
    — vor allen Dingen auch Sie, die Sie die Verhandlungen in Genf führen — zum Handeln übergehen und wirklich den positiven Dialog führen, von dem Sie vorher gesprochen haben. UNCTAD VII bietet eine Chance. Die Regierung kann das nachholen, was sie in Venedig versäumt hat auf einem Gipfel, auf dem Pomp und nicht Dialog angesagt war, der mehr verschleiert hat, als daß er wirklich aufgeklärt und Aktion gebracht hat.
    Wir brauchen auf fünf Gebieten der Weltwirtschaft bessere Lösungen. Wir müssen endlich — da Sie davon sprechen, daß in den Entwicklungsländern Marktwirtschaft angesagt ist — , dafür sorgen, daß eine faire Marktwirtschaft im Weltrahmen Platz greift. Was haben wir da? Subventionen, Protektionismus, nichttarifäre Handelshemmnisse, einen Handelskrieg, der sich entfaltet oder droht. Ich denke, wir sollten weniger von Ländern fordern, die im Hinblick auf Marktwirtschaft noch nicht so entwickelt sind, und uns mehr an die eigene Nase fassen und die Bedingungen herstellen, damit diese Länder überhaupt einen fairen Wettbewerb in der Weltwirtschaft erleben und sie — das ist das zweite Element, wozu wir beitragen können — eben auch bessere Startbedingungen für einen gleichberechtigten Wettbewerb erhalten. Dann haben wir überhaupt nichts gegen freien Handel.
    Ein weiterer Punkt. Wir brauchen berechenbare Rahmenbedingungen im Bereich von Währung und Finanzen. Es geht einfach nicht an, daß das Geld die Weltwirtschaft behindert, statt daß es die ökonomische Maschine schmiert. Dies war ja in den vergangenen Jahren mit erratischen Wechselkursveränderungen und mit Zinsbewegungen der Fall, die nicht durch echte Knappheitsprozesse im wirtschaftlichen Bereich ausgelöst wurden, sondern eben durch staatliche defizitäre Haushaltspolitik, vor allem in den USA. Wir müssen dafür sorgen, daß man auf diesem Gebiet wieder zu stabilen und berechenbaren Rahmenbedingungen für die Wirtschaft kommt. Wir müssen auch die Blockade aufheben, die durch die Verschuldung
    entstanden ist. Ich gehe nachher noch etwas näher darauf ein.
    Wir sind — drittens — auch der Meinung, daß private Direktinvestitionen in Schwellenländern einen sinnvollen Beitrag für Entwicklung leisten können. Nur ist die Frage: Wofür werden sie verwendet? Was sind die Rahmenbedingungen für solche Investitionen?
    Schließlich müssen wir die Qualität der Entwicklungspolitik verbessern. Es hat keinen Sinn, wenn vor allem Sie von den Regierungsfraktionen darauf hinweisen, die Qualität von Entwicklungspolitik müsse verbessert werden, aber gleichzeitig die entwicklungspolitisch relevanten Entscheidungen dadurch behindern, daß Sie entwicklungspolitische Leistungen immer noch an Lieferungen aus der deutschen Wirtschaft binden oder, wie ich bei dem neuen Minister befürchte, Entwicklungspolitik auch zum Sklaven von Außenpolitik machen. Darüber werden wir ja in den nächsten Monaten noch mehr hören.
    Natürlich fordern auch wir von der SPD, daß die Ökonomien der Entwicklungsländer diszipliniert geführt werden und daß eine nationale Wirtschaftspolitik betrieben wird, die die Hilfe, die man von außen geben kann, überhaupt aufzunehmen vermag. Das ist eine Selbstverständlichkeit. Wir sind also dagegen, daß knappe Devisen in erster Linie für den Luxuskonsum von Eliten ausgegeben werden. Wir sind dagegen, daß Importe künstlich durch Wechselkurse verbilligt und Exporte auf dem Weltmarkt durch eine falsche Währungspolitik verteuert werden. Auch wir sind gegen bürokratische Erstarrung und gegen eine Verzerrung von Preisprozessen, die ja im konsumnahen Bereich dazu da sind, eine sinnvolle Allokation von Produktionsmitteln zu gewährleisten. Das alles ist selbstverständlich.
    Aber der Hinweis auf die Notwendigkeit von Eigenanstrengungen in den Entwicklungsländern darf uns nicht abhalten, sofort und heute mit unseren Hausaufgaben anzufangen. Davon habe ich gesprochen, und von einigem rede ich noch in der mir verbleibenden Zeit.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Wie lang ist das noch?)

    — Ich habe noch acht Minuten. Beruhigen Sie sich, Herr Feilcke.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Wo haben Sie die denn her!)

    — Da staunen Sie, was? Sie hatten nur sechs Minuten.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Was können acht Minuten lang sein!)

    Herr Feilcke, ich meine, folgende Positionen sollten von der Bundesrepublik offensiv auf der nächsten Welthandelskonferenz vertreten werden:
    Erstens. Im Welthandel müssen wir in den Verhandlungen mit den Ländern des Südens Farbe bekennen,

    (Volmer [GRÜNE]: Wahlkampf!)




    Dr. Hauchler
    wie wir es mit dem Agrarprotektionismus der EG halten. Es ist unehrlich, die Entwicklungsländer zur Öffnung ihrer Märkte aufzufordern und im Außenhandel zu liberalisieren, während wir selber mit dem Agrarprotektionismus der EG nicht fertig werden. Wenn wir diese Position nicht revidieren, haben wir einfach nicht das Mandat, über einen freien Welthandel zu reden.
    Zweitens. Im Bereich der Rohstoffe wird die Diskussion über die Zukunft des gemeinsamen Fonds und über Abkommen zur Stabilisierung von Preisen und Erlösen im Rohstoffsektor weitergehen. Hier muß man in einem offenen Dialog das Konzept von RohstoffFonds wirklich neu überdenken. Ich persönlich glaube, man muß hier mehr bei den Erlösen als bei den Preisen ansetzen. Um so wichtiger wird es, daß wir den gemeinsamen Fonds nicht fallenlassen, sondern ihn vor allem in einer Hinsicht stützen, die als der „zweite Schalter" bezeichnet wird. Damit meine ich eine Offensive zur Diversifikation der dortigen Volkswirtschaften, weil es auf die Dauer im Rohstoffsektor Strukturbedingungen gibt, die eher gegen die Rohstoffe laufen. Wir werden eine stagnierende langfristige Nachfrage haben, und wir werden, vor allem wenn die Exportorientierung der Entwicklungsländer anhält, weiterhin ein Überangebot mit der Folge eines weiteren Verfalls der Terms of trade haben. Das bedeutet, daß ein Zwang zur Exportorientierung der Entwicklungsländer kontraproduktiv und sogar tödlich ist. Also Diversifikation der Volkswirtschaften! Wenn Export weiterhin notwendig ist — während des Übergangs und noch für eine ganz lange Zeit wird er nocht notwendig sein — , muß man also auf andere Produkte setzen; dann muß man den Entwicklungsländern auf diesem Gebiet helfen.
    Drittens. Im Bereich der internationalen Finanzen müssen wir die Kooperation der Industrieländer verstärken. Hier gibt den Ton die Gruppe der Fünf oder der Sieben an. Den großen Lippenbekenntnissen zu besserer Koordination und Zusammenarbeit müssen endlich Taten folgen. Klartext muß vor allem mit den Amerikanern über die Auswirkungen ihrer Finanz-, Wirtschafts- und Haushaltspolitik auf die Weltzinsen und die Wechselkurse geredet werden, die natürlich von ungeheurer Bedeutung für den gesamten Welthandel sind. Oft können die realwirtschaftlichen Prozesse durch Wechselkurs-, Zins- und Geldbewegungen völlig umgedreht werden. Wenn wir von den Entwicklungsländern einfordern, daß sie eine disziplinierte Haushaltspolitik betreiben sollen, dann müssen wir natürlich in erster Linie dafür sorgen, daß die Disziplin auch im eigenen Lager hergestellt wird. Wir haben sonst keinerlei Autorität.
    Viertens. Das Problem der Verschuldung: Ich glaube, hier wächst allgemein die schlichte Erkenntnis, daß eine Tilgung aller Altschulden einfach nicht mehr möglich ist. Wenn Sie mit Leuten aus der Bankenwelt, aus der internationalen Finanzwelt sprechen,

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Mit wem Sie alles verkehren!)

    dann wird das völlig klar. Wer die Situation studiert
    hat und kennt, sagt: Es führt auf die Dauer kein Weg
    an Wertberichtigungen vorbei. Dieser Prozeß ist übrigens ja schon im Gange. Die deutschen Banken haben das schon früher erkannt. Amerikanische Banken ziehen jetzt nach. Aber was jetzt noch fehlt, das ist die letzte Ehrlichkeit: nämlich von den Wertberichtigungen zu einem wirklichen Forderungsverzicht weiterzugehen.

    (Volmer [GRÜNE]: Sehr gut!)

    Solches ist auf nationaler Ebene möglich. Warum soll dies international nicht denkbar sein? Ich kann mir nur einen Grund vorstellen, nämlich den, daß man über die Verschuldung den Hebel nicht aus der Hand geben will, um die Entwicklungsländer und den Süden politisch zu erpressen.

    (Volmer [GRÜNE]: So ist es!)

    Eine ökonomische Erklärung fällt mir dafür nicht ein.
    Ich denke, die Erkenntnis wächst: Eine Tilgung aller Altschulden ist nicht möglich. Wir sollten nun aber weitergehen zu einem umfassenderen Konzept.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Sie sind ja ein ideologischer Kampfritter!)

    Die Sozialdemokraten sind dafür, daß wir nicht nur einen Fall-zu-Fall-Ansatz wählen, sondern international Regeln finden, die für alle Gläubiger und alle Schuldner im Prinzip gelten, die aber dann von Fall zu Fall — je nach Problematik, ökonomischer Lage und Verursachung — angewendet werden.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Damit widersprechen Sie sich selbst, Herr Hauchler! Das ist wirklich unrealistisch! — Volmer [GRÜNE]: Aber damit kommt er uns näher!)

    Im übrigen denke ich, daß wir versuchen sollten, das Augenmerk nicht vom eigentlichen Problem abzulenken, wie CDU/CSU und FDP es tun, jetzt auch in Ihrem vorliegenden Antrag. Sie verweisen mit Recht darauf, daß die Bundesrepublik im Bereich der öffentlichen Kredite Erlasse gewährt hat. Das ist gut. Aber das Hauptproblem der internationalen Verschuldung — das wissen Sie genauso gut wie wir — ist natürlich die private Verschuldung. Das Volumen ist größer, auch die Zinsbelastung auf diesem Sektor ist wesentlich größer. Hier müßten also Lösungen gefunden werden, und hier haben auch die Regierungen eine Verantwortung. Man kann nicht einfach sagen: Das ist Sache der Banken, wir kümmern uns nicht darum.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Das sagt doch niemand!)

    Vielmehr muß man Druck ausüben, damit die Banken tatsächlich ein abgestimmtes Konzept auch zur Senkung des privaten Schuldendienstes finden.

    (Kittelmann [CDU/CSU]: Wie stellen Sie sich das konkret vor?)

    — Wir stellen uns das so vor, daß wir für die ärmsten Länder einen Forderungsverzicht aussprechen, daß Moratorien ins Auge gefaßt werden, daß die Umschuldungen langfristiger — und der ökonomischen Lage



    Dr. Hauchler
    angepaßt — vorgenommen werden und daß wir die Zinsen, vor allem für die Altschulden, begrenzen.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Aber Herr Hauchler, Sie reden doch von privaten Gläubigern!)

    — Sie können ja offiziell eine Frage stellen, Herr Feilcke.

    (Feilcke [CDU/CSU]: Nein, ernsthaft!)

    Wenn wir bei der Verschuldung nicht weiterkommen, dann können wir viele andere Vorschläge vergessen: im Bereich des Welthandels, im Bereich der Währung, im Bereich privater Direktinvestitionen und auch im Bereich der Entwicklungspolitik. Entwicklungspolitik kann im Grunde nur eine ergänzende Rolle spielen. Wenn die Rahmenbedingungen der Weltwirtschaft nicht stimmen, wenn die Wirtschaftspolitik auch in den Entwicklungsländern nicht stimmt, dann ist Entwicklungshilfe praktisch nur ein Tropfen auf den heißen Stein und hat wirklich nur eine marginale Bedeutung.
    Ich komme zum Schluß: Ich glaube, wir müssen und können aus der Blockade herauskommen, in der der internationale Dialog steckt. UNCTAD VII ist eine Chance. Aber wir müssen sehen, daß die alten Rezepte nicht mehr greifen, daß wir die Bedingungen einer entwickelten Industriegesellschaft und unsere Rezepte in der Tat nicht auf die Entwicklungsländer übertragen können. Vielmehr sollten wir in unsere eigene Geschichte schauen und von dort Anregungen für organische und langfristige Entwicklungen beziehen. Entwicklung braucht Zeit und kann nicht im Hauruckverfahren und mit der Übertragung von nördlichen Modellen auf den Süden erfolgen.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der GRÜNEN)