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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/20 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 20. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 25. Juni 1987 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg Hauser (Krefeld) 1209 B Erweiterung der Tagesordnung 1209 B Begrüßung des Marschalls des Sejm der Volksrepublik Polen und einer Delegation 1281 B Zusatztagesordnungspunkt 2: Aktuelle Stunde betr. ein Jahr Verbot der nicaraguanischen Tageszeitung „La Prensa" Hedrich CDU/CSU 1201B Wischnewski SPD 1202 A Frau Dr. Hamm-Brücher FDP 1203 A Volmer GRÜNE 1204 A Schreiber CDU/CSU 1205 B Dr. Holtz SPD 1206B Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ . . 1207 B Frau Fischer CDU/CSU 1208 B Tagesordnungspunkt 2: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verlängerung von Auslaufzeiten in der Montan-Mitbestimmung (Drucksachen 11/288, 11/482, 11/197) Scharrenbroich CDU/CSU 1209D Dreßler SPD 1211B Dr. Thomae FDP 1213B Hoss GRÜNE 1214 B Urbaniak SPD 1215 C Dr. Blüm, Bundesminister BMA 1216D Cronenberg (Arnsberg) FDP 1219A Tagesordnungspunkt 3: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung für Kindererziehung an Mütter der Geburtsjahrgänge vor 1921 (Kindererziehungsleistungs-Gesetz) (Drucksachen 11/197, 11/541, 11/542) Müller (Wesseling) CDU/CSU 1220B Frau Steinhauer SPD 1221 D Heinrich FDP 1223 D Frau Unruh GRÜNE 1225 A Frau Dr. Süssmuth, Bundesminister BMJFFG 1226 C Haack (Extertal) SPD 1227 C Frau Männle CDU/CSU 1229A Dr. Blüm, Bundesminister BMA 1230A Namentliche Abstimmungen . . 1231D, 1232 A Ergebnisse 1232B, 1233D Tagesordnungspunkt 4: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Dritten Verstromungsgesetzes (Drucksachen 11/232, 11/487) Dr. Lammert CDU/CSU 1235 C Jung (Düsseldorf) SPD 1236D Beckmann FDP 1237B Stratmann GRÜNE 1238A Dr. von Wartenberg, Parl. Staatssekretär BMWi 1239 C II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 20. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Juni 1987 Tagesordnungspunkt 5: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Berufsbildungsbericht 1987 (Drucksache 11/98) Oswald CDU/CSU 1240 B Frau Odendahl SPD 1242 B Dr. Thomae FDP 1244 D Frau Hillerich GRÜNE 1246 A Schemken CDU/CSU 1248 A Rixe SPD 1250 A Möllemann, Bundesminister BMBW . . 1252 C Tagesordnungspunkt 6: Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 30. April 1986 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Ungarischen Volksrepublik über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 11/26, 11/326) 1255 A Tagesordnungspunkt 7: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Anpassung von Dienst- und Versorgungsbezügen in Bund und Ländern 1987 (Bundesbesoldungs- und -versorgungsanpassungsgesetz 1987) (Drucksachen 11/287, 11/308, 11/489, 11/494) 1255 B Tagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 11. April 1984 zur Änderung des Anhangs zur Satzung der Europäischen Schule (Drucksache 11/355) . . 1255 C Tagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 4. November 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über den Verzicht auf die Beglaubigung und über den Austausch von Personenstandsurkunden/Zivilstandsurkunden sowie über die Beschaffung von Ehefähigkeitszeugnissen (Drucksache 11/354) 1255 C Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 16. Mai 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Dänemark über die gegenseitige Hilfeleistung bei Katastrophen oder schweren Unglücksfällen (Drucksache 11/361) . 1255 D Tagesordnungspunkt 11: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 25. Oktober 1982 über den Beitritt der Republik Griechenland zum Übereinkommen über die gerichtliche Zuständigkeit und Vollstreckung gerichtlicher Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen sowie zum Protokoll betreffend die Auslegung dieses Übereinkommens durch den Gerichtshof in der Fassung des Übereinkommens über den Beitritt des Königreichs Dänemark, Irlands und des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland (Drucksache 11/350) 1255 D Tagesordnungspunkt 12: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ausführung zwischenstaatlicher Anerkennungs- und Vollstreckungsverträge in Zivil- und Handelssachen (Anerkennungs- und Vollstreckungsausführungsgesetz) (Drucksache 11/351) 1256 A Tagesordnungspunkt 13: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Europäische wirtschaftliche Interessenvereinigung (Drucksache 11/352) . . . . 1256 A Tagesordnungspunkt 14: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Schaffung eines Vorrechts für Umlagen auf die Erzeugung von Kohle und Stahl (Drucksache 11/353) 1256A Tagesordnungspunkt 15: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 25. März 1986 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und St. Vincent und die Grenadinen über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksache 11/358) . 1256 B Tagesordnungspunkt 16: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 12. April 1986 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik Bulgarien über die gegenseitige Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksache 11/359) 1256 B Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Eid und der Fraktion DIE GRÜNEN: Von der DEG gefördertes Projekt Palmoriente S.A. in Ecuador (Drucksache 11/449) 1256 C Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 20. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Juni 1987 III Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Abgeordneten Frau Saibold, Frau Wollny und der Fraktion DIE GRÜNEN: Kennzeichnung von Milch, Milchprodukten und Säuglingsnahrung mit Werten radioaktiver Belastung und Ausweitung des Meßstellennetzes (Drucksache 11/486) 1256 C Tagesordnungspunkt 17: Beratung der Übersichten 1 und 2 des Rechtsausschusses über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 11/312, 11/313) 1256D Tagesordnungspunkt 18: Beratung des Antrags des Präsidenten des Bundesrechnungshofes: Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 1986 — Einzelplan 20 (Drucksache 11/328) 1256D Tagesordnungspunkt 19: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Haushaltsführung 1987 — Außerplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 10 04 Titel apl. 682 08 — Kosten für die Lagerung von Interventionswaren — (Drucksachen 11/131, 11/431) 1257 A Tagesordnungspunkt 20 und Zusatztagesordnungspunkte 5 und 6: Beratung der Sammelübersichten 13, 14 und 15 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksachen 11/413, 11/527, 11/528) 1257 B Tagesordnungspunkt 21: Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Aufhebung der Immunität von Mitgliedern des Deutschen Bundestages (Drucksache 11/444) 1257 B Tagesordnungspunkt 22: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Agrarbericht 1987 (Drucksachen 11/85, 11/86) in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Neuorganisation der Marktordnungsstellen (Drucksachen 11/479, 11/518, 11/537) Kiechle, Bundesminister BML 1270 C Müller (Schweinfurt) SPD 1274 B Susset CDU/CSU 1276B Kreuzeder GRÜNE 1278 D Paintner FDP 1281 B Jansen SPD 1283 C Freiherr Heereman von Zuydtwyck CDU/ CSU 1287 B Frau Flinner GRÜNE 1289B Bredehorn FDP 1291 A Dr. Ritz, Minister des Landes Niedersachsen 1293B Oostergetelo SPD 1295 B Kalb CDU/CSU 1298B Wimmer (Neuötting) SPD 1300 C Dr. Sperling (Erklärung nach § 30 GO) . 1302 C Tagesordnungspunkt 20: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern auf der 7. Welthandels- und Entwicklungskonferenz (UNCTAD VII) vom 9. bis 31. Juli 1987 in Genf (Drucksache 11/524) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Position der Bundesregierung zu UNCTAD VII (Drucksache 11/529) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: UNCTAD VII: Fortsetzung des Dialogs zwischen Industrie- und Entwicklungsländern (Drucksache 11/532) Kittelmann CDU/CSU 1303 A Dr. Hauchler SPD 1304 A Funke FDP 1307 B Volmer GRÜNE 1308 B Dr. von Wartenberg, Parl. Staatssekretär BMWi 1309 D Höffkes CDU/CSU 1311 A Dr. Köhler, Parl. Staatssekretär BMZ . . . 1311D Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Oesterle-Schwerin, Frau Teubner, Sellin und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beibehaltung und Verbesserung der Mietpreisbindung in Berlin (Drucksachen 11/29, 11/490) in Verbindung mit IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 20. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Juni 1987 Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dr. Vogel, Wartenberg (Berlin), Egert, Heimann, Frau Luuk, Dr. Mitzscherling, Stobbe, Jahn (Marburg), Müntefering und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung mietrechtlicher und mietpreisrechtlicher Vorschriften im Land Berlin (Mietpreisbindung in Berlin als Dauerrecht) (Drucksachen 11/302, 11/490) in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur dauerhaften sozialen Verbesserung der Wohnungssituation im Land Berlin (Drucksachen 11/304, 11/490) Schulze (Berlin) CDU/CSU 1313 B Frau Rönsch (Wiesbaden) CDU/CSU . . 1313 C Wartenberg (Berlin) SPD 1315D Lüder FDP 1317D Sellin GRÜNE 1319 C Schulze (Berlin) CDU/CSU 1320 D Menzel SPD 1322 C Dr. Schneider, Bundesminister BMBau . 1324 B Tagesordnungspunkt 25: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achten Gesetzes zur Änderung des Soldatenversorgungsgesetzes (Drucksachen 11/286, 11/307, 11/538, 11/545) Wilz CDU/CSU 1325 C Heistermann SPD 1326 C Nolting FDP 1327 C Dr. Mechtersheimer GRÜNE 1328 C Frau Hürland-Büning, Parl. Staatssekretär BMVg 1329 D Tagesordnungspunkt 26: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Achten Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes (Drucksachen 11/388, 11/534, 11/535) Frau Traupe SPD 1331 C Frau Roitzsch (Quickborn) CDU/CSU . 1332 B Frau Unruh GRÜNE 1332 D Frau Seiler-Albring FDP 1333 D Tagesordnungspunkt 27: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sechster Sportbericht der Bundesregierung (Drucksache 10/6241) in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Apel, Dr. Penner, Büchner (Speyer), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Steuerliche Erleichterungen für die gemeinnützigen Sportvereine und andere gemeinnützige Vereine (Drucksache 11/124) Dr. Zimmermann, Bundesminister BMI . 1335 B Büchner (Speyer) SPD 1336 C Fischer (Hamburg) CDU/CSU 1338 C Brauer GRÜNE 1340 C Baum FDP 1342A Klein (Dieburg) SPD 1344 A Spilker CDU/CSU 1346B Tagesordnungspunkt 28: Beratung des Antrags der Abgeordneten Müntefering, Reschke, Conradi, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Förderung des Städtebaus (Drucksache 11/344) Scherrer SPD 1348 D Dörflinger CDU/CSU 1350 C Frau Teubner GRÜNE 1352 B Grünbeck FDP 1353 B Müntefering SPD 1354 C Dr.-Ing. Kansy CDU/CSU 1355 A Tagesordnungspunkt 1: Fragestunde — Drucksache 11/502 vom 19. Juni 1987 — Stornierung der DEG-Mittel für den Bau eines Hotels in der als Nationalpark vorgesehenen Bucht von Dalyan (Türkei) MdlAnfr 5, 6 19.06.87 Drs 11/502 Frau Dr. Hartenstein SPD Antw PStSekr Dr. Köhler BMZ . 1257D, 1258 C ZusFr Frau Dr. Hartenstein SPD . 1257D, 1258 D ZusFr Brauer GRÜNE 1259 A Glückwünsche von Ministerpräsident Strauß an den südafrikanischen Präsidenten Botha zu dessen Wiederwahl in Übereinstimmung mit dem Bundeskanzler MdlAnfr 7 19.06.87 Drs 11/502 Dr. Schöfberger SPD Antw StMin Dr. Stavenhagen BK . . . . 1259 B ZusFr Dr. Schöfberger SPD 1259 C ZusFr Gansel SPD 1259D Zusätzliche Aufgaben des Bundesministeriums für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit seit dessen Umbenennung MdlAnfr 8 19.06.87 Drs 11/502 Frau Schmidt (Nürnberg) SPD Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 20. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Juni 1987 V Antw StMin Dr. Stavenhagen BK . . . . 1260 A ZusFr Frau Schmidt (Nürnberg) SPD . . 1260 B ZusFr Frau Faße SPD 1260 C ZusFr Frau Fuchs (Verl) SPD 1260 D ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 1260 D ZusFr Frau Dr. Hartenstein SPD 1261 A Reform des Auswärtigen Dienstes MdlAnfr 23 19.06.87 Drs 11/502 Lowack CDU/CSU Antw StMin Schäfer AA 1261B ZusFr Lowack CDU/CSU 1261 C Überprüfung der Produktionsstätten der chemischen Industrie entsprechend den Rüstungskontrollvereinbarungen MdlAnfr 24 19.06.87 Drs 11/502 Dr. Mechtersheimer GRÜNE Antw StMin Schäfer AA 1262 A ZusFr Dr. Mechtersheimer GRÜNE . . 1262A ZusFr Lowack CDU/CSU 1262 C Verbringen von Konstruktionsunterlagen für Kriegswaffen ins Ausland durch einen Kurier der südafrikanischen Botschaft MdlAnfr 25 19.06.87 Drs 11/502 Gansel SPD Antw StMin Schäfer AA 1262 D ZusFr Gansel SPD 1262D ZusFr Lowack CDU/CSU 1263 C ZusFr Frau Weyel SPD 1263 D ZusFr Müller (Pleisweiler) SPD 1264 A Ausklammerung der atomaren Mittelstrekkenrakete Pershing I a bei den Genfer Abrüstungsverhandlungen MdlAnfr 70 19.06.87 Drs 11/502 Frau Fuchs (Verl) SPD Antw StMin Schäfer AA 1264 A ZusFr Frau Fuchs (Verl) SPD 1264 B ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 1264 C ZusFr Gansel SPD 1264 C ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . 1265 A ZusFr Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . 1265 B ZusFr Dr. Mechtersheimer GRÜNE . . . 1265 C ZusFr Frau Weyel SPD 1265 D Teilnahme des früheren Vorsitzenden der türkischen Partei der nationalistischen Bewegung an rechtsextremistischen Veranstaltungen im Bundesgebiet MdlAnfr 32, 33 19.06.87 Drs 11/502 Wiefelspütz SPD Antw PStSekr Spranger BMI . 1266A, 1266B ZusFr Wiefelspütz SPD 1266B, 1266 C Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an den Bildhauer Arnold Breker MdlAnfr 34 19.06.87 Drs 11/502 Weisskirchen (Wiesloch) SPD Antw PStSekr Spranger BMI 1266D ZusFr Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . 1266D ZusFr Uldall CDU/CSU 1267 A ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . 1267A Einreiseverweigerung für österreichische Teilnehmer an Demonstrationen gegen den Bau der Wiederaufarbeitungsanlage in Wakkersdorf MdlAnfr 35 19.06.87 Drs 11/502 Dr. Schöfberger SPD Antw PStSekr Spranger BMI 1267 B ZusFr Dr. Schöfberger SPD 1267 D ZusFr Weiss (München) GRÜNE 1268 A Vermeidung neuer indirekter Bundesbeteiligungen MdlAnfr 38, 39 19.06.87 Drs 11/502 Uldall CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Voss BMF . . 1268B, 1268 D ZusFr Uldall CDU/CSU 1268 C Deutsche Waffenlieferungen an den Iran MdlAnfr 44 19.06.87 Drs 11/502 Müller (Pleisweiler) SPD Antw PStSekr Dr. von Wartenberg BMWi . 1269 B Kenntnis der Bundesregierung über die in der Bundesrepublik Deutschland vereinbarten US-Waffenlieferungen an den Iran im Zusammenhang mit der Iran-Contra-Affaire MdlAnfr 45 19.06.87 Drs 11/502 Müller (Pleisweiler) SPD Antw PStSekr Dr. von Wartenberg BMWi 1269 C ZusFr Müller (Pleisweiler) SPD 1269 C Marktanalyse über den weltweiten Bedarf an Flugzeugen bis zum Jahr 2000 MdlAnfr 43 19.06.87 Drs 11/502 Grünbeck FDP Antw PStSekr Dr. von Wartenberg BMWi . 1269 D ZusFr Grünbeck FDP 1269 D ZusFr Müller (Pleisweiler) SPD 1270 A Nächste Sitzung 1356 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 1357* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 20. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 25. Juni 1987 1201 20. Sitzung Bonn, den 25. Juni 1987 Beginn: 8.15 Uhr
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    Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Beck-Oberdorf 26. 6. Frau Beer 26. 6. Dr. Biedenkopf 26. 6. Frau Dr. Däubler-Gmelin 26. 6. Eylmann 26. 6. Frau Hensel 26. 6. Hiller (Lübeck) 26. 6. Hoppe 26. 6. Frau Kelly 26. 6. Klose 26. 6. Dr. Knabe 26. 6. Kolbow 26. 6. Kroll-Schlüter 26. 6. Anlage zum Stenographischen Bericht Kuhlwein 26. 6. Dr. Graf Lambsdorff 26. 6. Meyer 25. 6. Dr. Müller * 26. 6. Frau Pack * 26. 6. Dr. Penner 26. 6. Reimann 26. 6. Reuschenbach 26. 6. Sauer (Salzgitter) 26. 6. Dr. Stoltenberg 25. 6. Frau Verhülsdonk 26. 6. Dr. Warnke 25. 6. Dr. Warrikoff 25. 6. Frau Zutt 26. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates
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    Rede von Günter Rixe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Eine unvoreingenommene Betrachtung der Zahlen zum Berufsbildungsbericht 1986 aus der Sicht der betroffenen Jugendlichen und eine Wertung aller im Berufsbildungsbericht ausgeführten Entwicklungen unterstreicht die berechtigte Forderung von Gewerkschaften und SPD: Wer nicht ausbildet, muß zahlen.

    (Beifall bei der SPD)

    Da wird uns dann entgegengehalten: Bald muß wieder der rote Teppich ausgelegt werden, um einen Lehrling zu bekommen. — So heißt es landauf, landab von Handwerk und Industrie im Gleichklang mit der Regierung für die Jahre nach 1989. Dieses Gerede, meine Damen und Herren, ist eine Beleidigung aller derjenigen Mädchen und Jungen, die bis heute auf der Strecke geblieben sind. Nicht, wie uns die Regierung vermitteln will, nur noch 46 270 Bewerber sind am Stichtag übriggeblieben. Nein, meine Damen und Herren, erst wenn ich alle verfügbaren Daten zusammenfasse, bekomme ich einen Überblick über die tatsächliche Ausbildungssituation. Diese Rechnung bezieht die vorliegenden Zahlen des Berufsbildungsberichts, der Statistik der Bundesanstalt für Arbeit und die Schulstatistik mit ein. Der Gesamtbedarf aus dem laufenden Abgangsjahrgang lag 1986 bei 1 695 000 Jugendlichen. In dieser Zahl enthalten sind aus früheren Jahrgängen 380 100 unversorgte Mädchen und Jungen, wovon nur 197 600 bei der Bundesanstalt für Arbeit gemeldet waren.
    Diese Zahlen ergeben sich aus inzwischen bewährten Berechnungsmethoden, die auf amtlichen Daten basieren. Diesem Gesamtbedarf stehen gegenüber 205 400 Studienanfänger, 45 700 Übergänge in das allgemeine Schulwesen, 771 400 Anfänger in der voll qualifizierten Ausbildung — das ist in der Tat eine sehr hohe Zahl — sowie 402 700 Jugendliche in einer nicht voll qualifizierten Ausbildung, wie Berufsgrundbildungsjahr, Berufsfachschule im ersten Jahr, sonstige schulische Maßnahmen und Maßnahmen der Arbeitsverwaltung.
    Danach sind im Jahre 1986 270 400 Jugendliche ohne Ausbildung geblieben. Ich verweise auf die Stellungnahme, auf das Minderheitenvotum der Beauftragten der Arbeitnehmer im Bundesinstitut für berufliche Bildung. Die letzten Seiten im Berufsbildungsbericht sollte man ausführlich lesen; denn da ist genau
    das, was ich hier gesagt habe, niedergeschrieben. Eine ehrliche und vollständige Berufsbildungsprognose offenbart danach das große Loch.
    Unter der Auswertung aller zur Verfügung stehenden Daten ergibt sich, daß 1987 ca. 217 400 Jugendliche ohne ausreichende Berufsperspektiven bleiben, wenn nicht zusätzliche qualifizierte Ausbildungsangebote an diese Jugendlichen gerichtet werden. Diesen Skandal, meine Damen und Herren, jungen Frauen und Männern die gesellschaftliche Teilhabe am beruflichen Leben zu versagen, nennt die Bundesregierung in ihrer Ausbildungsplatzbilanz 1986 eine Bilanz des Erfolges.

    (Zuruf von der SPD: Skandalös!)

    Der bildungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, der Kollege Daweke, will aus dieser Schönfärberei gleich politisches Kapital schlagen

    (Zuruf von der SPD: So ist es! — Weiterer Zuruf von der SPD: So machen die das immer!)

    und ließ schon am 31. Januar 1987 verlautbaren — ich zitiere aus dem Pressedienst der CDU/CSU — :
    Vor dem Hintergrund dieser Zahlen ist das Begehren vieler Planwirtschaftler um so unverständlicher, die berufliche Bildung auf eine gesetzliche Finanzierungsgrundlage zu stellen.

    (Daweke [CDU/CSU]: Das ist ja so!)

    Der zuständige Bundesminister Möllemann erhofft sich mehr Markt im Bildungswesen.

    (Zuruf von der SPD: Sonst hat er nichts zu sagen!)

    Er zeichnete sich in seiner Grundsatzrede unter dem Titel „Programm für die 11. Legislaturperiode" am 20. Mai 1987 im zuständigen Bundestagsausschuß jedoch durch Ignorieren der grundsätzlichen Erfordernisse für die berufliche Bildung aus.

    (Daweke [CDU/CSU]: Hören Sie mal, Sie reden sich hier um Kopf und Kragen!)

    — Ja, gut, Herr Daweke. Es ist schon ein Skandal

    (Beifall bei der SPD)

    — damit komme ich gleich zu Ihnen —, einfach über 200 000 junge Menschen aus den Jahren 1984 bis 1986 an den Rand der Gesellschaft zu schieben, so zu tun, als gäbe es sie gar nicht. Was sollen also die jungen Leute von unserer Demokratie halten, wenn sie schon mit 15 Jahren ins Abseits gestellt werden, dann, wenn sie unsere Schulen verlassen?

    (Zuruf von der SPD: Das sind Altbewerber! — Weiterer Zuruf von der SPD: Das sind Altlasten!)

    Herr Minister, werden Sie nicht wie Ihre Vorgängerin nur ein reiner Versprechungsminister in der Frage der Ausbildungsplätze,

    (Dr. Bötsch [CDU/CSU]: Das nehmen Sie sofort zurück! — Heiterkeit)




    Rixe
    sondern handeln Sie im Interesse der 270 000 noch immer unversorgt gebliebenen Jugendlichen. — Natürlich nehme ich das nicht zurück.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Schade!)

    Ja.

    (Lachen bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, insbesondere Frauen stellen nach wie vor die größte Gruppe derer, die unverschuldet von qualifizierter Ausbildung und qualifizierten Berufen ausgeschlossen werden.

    (Zuruf von der SPD: Das macht diesen Frauen nichts aus!)

    Der Anteil junger Frauen an den Auszubildenden beträgt nur 39 %.

    (Schemken [CDU/CSU]: 41 %!)

    Ein Drittel davon ist im Ausbildungsverhältnis als Verkäuferinnen oder Friseusen untergebracht. Ein Viertel besetzt nahezu alle Berufe mit nur zweijähriger Ausbildungsdauer. Da möchte ich an Sie erinnern, Herr Kollege. Das, was Sie eben gesagt haben, daß Sie dafür seien, daß die berufliche Bildung in der Tat auch als Schmalspurausbildung weiter ausgebaut werden soll, um noch mehr Plätze zu haben, halte ich für eine Katastrophe.

    (Beifall bei der SPD)

    Ende September 1986 waren von den unvermittelt gebliebenen Bewerbern um Ausbildungsplätze mehr als zwei Drittel Frauen; das hatte ich eben schon einmal gesagt. Industrielle Mittel- und Großbetriebe sind trotz der Modellversuche offensichtlich nicht dazu übergegangen, gewerblich-technische Ausbildungsberufe in erhöhtem Maße für junge Frauen zu eröffnen.

    (Zuruf von der SPD: Ich denke, wir sollen denen allen vertrauen!)

    Angesichts der von mir dargestellten Entwicklungen und entgegen den Tatenlosigkeiten dieser Bundesregierung unterstreicht die SPD den Verfassungsauftrag zur qualifizierten Ausbildung für alle. Das Recht der Jugendlichen auf eine qualifizierte Ausbildung wie auch das Sozialstaatsgebot verpflichten den Gesetzgeber zu einer konkretisierenden Regelung.
    Ein Appell an die Marktkräfte reicht da nicht aus. In der Ausbildung ist der Markt ein Steuerungsmittel, das sich allein zu Lasten der Jugendlichen auswirkt.

    (Beifall bei der SPD)

    Dieser Markt führt schon heute zu einer strukturellen Fehlausbildung. Die Struktur des heutigen Ausbildungsangebots entspricht weder der jetzigen noch der Struktur der Berufe des Jahres 2000. Seit Jahren gibt es Berufe, die so erheblich hohe Ausbildungszahlen aufweisen, daß in wenigen Jahren der gesamte Fachkräftebestand ausgewechselt werden müßte, sollten alle neu Ausgebildeten eine Beschäftigung im erlernten Beruf haben.
    Es verwundert nicht, daß junge Fachkräfte, die in diesen überbesetzten Ausbildungsberufen gelernt haben, auch erheblich überdurchschnittlich von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Vier von fünf dieser Berufe sind typische Frauenberufe. Diesen individuellen
    Problemen der jungen Menschen entspricht ein volkswirtschaftliches Problem. Es bestehen auf diese Weise natürlich erhebliche strukturelle Ungleichheiten zwischen der Ausbildung und dem Bedarf der Volkswirtschaft an ausgebildeten Arbeitskräften. Ein Vergleich der Ausbildungs- und Beschäftigungsstrukturen von 1970 und 1982 zeigt, daß diese Ungleichgewichte nicht etwa kleiner, sondern größer geworden sind. Danach nahm der Anteil der Ausbildungen in den Dienstleistungsberufen, speziell den sachbezogenen und kaufmännischen Dienstleistungen, ab, obwohl der Bedarf an Fachkräften deutlich stieg.
    Meine Damen und Herren, im Oktober 1981 hat die Mehrheit des Deutschen Bundestages in einer Entschließung die besondere Bedeutung der Berufsausbildung für die Zukunftschancen der Jugend hervorgehoben. Auch aus heutiger Sicht hat der Deutsche Bundestag die Strukturprobleme des Berufsbildungssystems mit bemerkenswerter Klarheit benannt. Wir müssen angesichts des Berufsbildungsberichts 1987 leider feststellen, daß heute — wie schon 1981 — kein ausreichendes Angebot an hochwertigen Ausbildungsplätzen konjunkturunabhängig bereitgestellt wird, nach wie vor erhebliche regionale und sektorale Ungleichgewichte die Ausbildungsplatzsituation bestimmen, die Zukunftsaussichten der Berufe nicht stark genug beachtet wird, Mädchen, Ausländern, Sonderschülern und Behinderten das grundgesetzlich garantierte Recht auf Chancengleichheit vorenthalten wird, nur solche Maßnahmen zur Beseitigung der festgestellten Mängel für erforderlich gehalten werden, deren Finanzierung gesichert werden muß.
    Weder wurde die Politik der Bundesregierung der Entschließung von 1981 gerecht, noch wurde konzeptionell eine Berufsbildungspolitik an den Interessen der jungen Menschen orientiert erarbeitet.

    (Frau Fuchs [Verl] [SPD]: Wäre auch das erste Mal! — Daweke [CDU/CSU]: Lächerlich!)

    Weder Arbeitgeber noch Bundesregierung werden ihrer Verantwortung gerecht, allen Jugendlichen ein
    auswahlfähiges Angebot in ihrer Region anzubieten.
    Die SPD-Fraktion fordert die Bundesregierung erneut auf, im Interesse der jungen Menschen zu handeln. In Übereinstimmung mit den konzeptionellen Vorschlägen der Gewerkschaften unterstreichen wir die Einführung einer gesetzlichen Finanzierungsregelung, verbunden mit Qualitätsauflage und Kontrollen. Das ist vorrangig. Die Bundesregierung ist aufgefordert, das Benachteiligtenprogramm deutlich aufzustocken, gerecht zu verteilen und auf Dauer zu sichern.

    (Beifall bei der SPD)

    Dazu gehört ein individueller Rechtsanspruch der hier gemeinten Jugendlichen auf eine Ausbildung in diesem Programm. Es muß eine gezielte Beeinflussung des geschlechtsspezifisch geteilten Ausbildungs- und Arbeitsmarktes geben, um über solche strukturellen Maßnahmen die Beteiligung von Mädchen und Jungen zu verbessern.
    Wir fordern auch ein Sonderprogramm zur Erweiterung der Ausbildungschancen junger Frauen, da-



    Rixe
    mit vermieden wird, daß junge Frauen mit guten Schulabschlüssen in das Benachteiligtenprogramm oder in Warteschleifen abgedrängt werden

    (Frau Fuchs [Verl] [SPD]: Oder an Heim und Herd!)

    oder resignieren.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich darf daran erinnern, daß sich über öffentliche Förderungsmittel der Anteil der Frauen in Handwerksberufen deutlich erhöht hat. Industrielle Metall- und Elektroberufe konnten für junge Frauen hingegen nur in geringem Umfange erschlossen werden. Zum Beispiel konnte der Anteil von Maschinenschlosserinnen von 0,1 % 1977 nur auf 1,3 % in 1984 gesteigert werden. Die Berufsschulen müssen umfassend ausgebaut und ihre Ausstattung verbessert werden. Alle Bundesländer müssen mindestens zwölf Stunden Unterricht an zwei Tagen wöchentlich gesetzlich absichern. Notwendig ist auch eine Erweiterung der Programme über die bisherigen Modelle hinaus zur Qualifizierung von Ausbildern und Ausbilderinnen sowie den in den Ausbildungsberatungen und Berufsberatungen tätigen Personen, damit auch tatsächlich nach den modernisierten Ausbildungsordnungen, die am 1. August in Kraft treten, ausgebildet werden kann. Die von der SPD geforderte Qualifizierung und die Verbesserung der Qualität der Berufsschulen sollen auch einer weiteren Fehlausbildung im Hinblick auf das heute schon feststellbare Auseinanderklaffen von Ausbildungs- und Beschäftigungsstrukturen entgegenwirken.
    Die künftigen Probleme liegen in der Qualität der Ausbildung, in der Aufnahme von mehr als 1,5 Millionen junger Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung in das Beschäftigungssystem bis zum Jahr 2000 und in der Notwendigkeit einer langfristigen, auf Dauer angelegten und eindeutigen Konzeption für die berufliche Weiterbildung als öffentliche Aufgabe.

    (Beifall bei der SPD)

    Das hierzu erforderliche Bündel von Maßnahmen verbindet arbeitsmarkt-, beschäftigungs- und berufsbildungspolitische Aspekte.
    Hinsichtlich der aktuellen Situation unterstreiche ich abschließend: Oberstes Ziel muß es sein, daß alle Jugendlichen nach der Ausbildung Beschäftigung im erlernten Beruf erhalten. Lohnsubventionen aus Mitteln der Bundesanstalt für Arbeit für befristete Übernahmen werden abgelehnt. Die Kräfte des Marktes und Appelle der Bundesregierung reichen nicht aus, um den Jugendlichen heute wirklich eine echte Chance im Berufsleben zu eröffnen. Die quantitative und qualitative Entwicklung verpflichtet zum staatlichen Handeln.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, von den Gewerkschaften und von der SPD sind konstruktive Vorschläge auf den Tisch gelegt worden. Ich hoffe, daß die Bundesregierung und die sie tragenden Parteien ihre politischen und finanziellen Kräfte im Interesse aller jungen Menschen einsetzen und sie nicht nur, Herr Minister, auf eine Eliteförderung konzentrieren.
    Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPD)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Bundesminister für Bildung und Wissenschaft, Herr Möllemann.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Jürgen W. Möllemann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsidentin! Meine Kolleginnen und Kollegen! „Guten Morgen, Deutschland" , eine Magazinsendung von Radio Luxemburg, sowie viele andere Magazinsendungen haben in der letzten Zeit dankenswerterweise die Appelle, die aus dem politischen Raum veröffentlicht worden sind, aufgenommen, den Jugendlichen, die heute noch keine Lehrstelle haben, eine solche anzubieten. Sie haben sich mit den problematischen wie mit den erfreulichen Aspekten des Themas beschäftigt, das wir heute erörtern. Es gibt sie unbestritten beide: den erfreulichen, den Erfolgsaspekt des Berufsbildungsberichts, den ich Ihnen vorgelegt habe, wie auch jene Teile, in denen von noch offenen Fragen — das kann man beides in dem Bericht nachlesen — und von Problemen gesprochen wird, die wir noch nicht gelöst haben.
    Es entspricht wohl auch der Natur der Sache und des Ablaufs in diesem Hause, daß die Regierungskoalition die positiven Aspekte deutlich unterstreicht, während die Opposition die offenen Fragen hervorhebt. Ich finde, es gehört beides zusammen. Den Betroffenen zuliebe — ich spreche von den Meistern und den Lehrlingen, von den Arbeitgebern und den Gewerkschaften — sollten wir beide Aspekte ganz ruhig erörtern.
    Zunächst ein paar Bemerkungen zu den positiven Entwicklungen.
    Dieser Bericht ist ein eindrucksvolles Dokument der Leistungsfähigkeit des dualen Systems in den letzten vier Jahren. Er belegt das hohe Verantwortungsbewußtsein von Unternehmen und Verwaltungen hinsichtlich der beruflichen Ausbildung der nachwachsenden Generation. Annähernd 98 % der nachfragenden Jugendlichen haben einen Ausbildungsplatz bekommen. Natürlich hat nicht jeder den Ausbildungsplatz seiner Wahl erhalten. Das werden wir nie erreichen können. Gleichwohl sind 98 % eine gute Zahl.
    Gerade in einer Phase des Umbruchs von der Lehrstellenknappheit zur Lehrlingsknappheit, wie ihn der Berufsbildungsbericht deutlich zeigt, ist es für mich eine angenehme Pflicht, den Unternehmen und Gewerkschaften, den Betriebsleitern und den Betriebsräten sowie den Ausbildern und Lehrern für die in der Zeit der Überlast unternommenen Anstrengungen im Namen der Bundesregierung sehr herzlich zu danken.

    (Beifall bei der FDP)

    Ihr Engagement ist von großer gesellschaftspolitischer Bedeutung. Denn Ausbildung heißt nicht nur berufliches Lernen, sondern auch Hineinwachsen in die Welt der Erwachsenen und so eine wesentliche Grundlage für ein erfülltes Leben gewinnen.
    In den Jahren 1983 bis 1986 konnten pro Jahr 46 000 bis 76 000 Ausbildungsplätze mehr angeboten werden als in den Vorjahren. In der Summe wurde eine



    Bundesminister Möllemann
    Viertelmillion Ausbildungsplätze mehr angeboten als in den vier Jahren zuvor. Das ist eine beachtliche Zahl. Diese quantitativen Steigerungen in den letzten Jahren sind nicht mit einem Denken in kurzfristigen ökonomischen Kalkülen zu erklären. Vielmehr haben die deutsche Wirtschaft und die Verwaltungen in den letzten Jahren eine hohe Empfindsamkeit dafür entwickelt, Ausbildungsinvestitionen als langfristige Nachwuchssicherung und zugleich als Stärkung der betrieblichen Wettbewerbskräfte zu betrachten. Gleichzeitig dokumentieren die Steigerungen eine hohe soziale Verantwortung für die Sicherung der Zukunft unserer Jugend. Berufliche Ausbildung wird eben nicht allein als öffentliche Aufgabe betrachtet, vielmehr auch als Verpflichtung der Privatwirtschaft.
    Dies herauszustellen ist für mich von besonderer Bedeutung. In den 70er Jahren wurde in der Bildungspolitik fast ausschließlich nach dem Staat gerufen. Ich entsinne mich dieser Phase noch sehr genau und weiß, daß damals alle Parteien sehr in der Gefahr waren, das zu tun — die Liberalen übrigens manchmal auch. Trotzdem ist es gelungen, gegen harte Widerstände das duale System zum Wohl der jungen Menschen zu erhalten. Heute wird die Bundesrepublik Deutschland international um dieses duale System beneidet. Frankreich stellt im Augenblick sein Berufsausbildungssystem stark auf diese Elemente um.
    Meine Damen und Herren, neben diesen positiven Aspekten, denen ich eine Menge hinzufügen könnte — aber der Bericht liegt Ihnen ja vor — , nunmehr zu den Aufgaben, die wir noch lösen müssen. Der Bericht weist aus, daß voraussichtlich in diesem Jahr die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen bei rund 700 000 liegen wird und sich damit immer noch auf einem sehr hohen Niveau bewegt. Deshalb ist auch in diesem Jahr und in den folgenden Jahren ein hohes Engagement der Wirtschaft und der öffentlichen Betriebe für die Ausbildung notwendig. Diese Betriebe dürfen in ihren Anstrengungen nicht nachlassen. Ich appelliere an die Unternehmen, bei der Lösung noch bestehender regionaler und struktureller Probleme zu helfen.

    (Zurufe von der SPD)

    Diese Aufgabe wird auch dadurch erleichtert, daß in den letzten Jahren die Ausbildungsvergütungen nur maßvoll erhöht wurden. Es war ja für manche Betriebe ein Problem, daß sie abwägen mußten, ob sie angesichts der Ausbildungskosten Einstellungen vornehmen konnten. Es ist in diesem Zusammenhang sehr zu begrüßen, daß nach den Tarifverhandlungen des öffentlichen Dienstes Auszubildende auf Teile der tariflichen Ausbildungsvergügung verzichten können, um weiterhin in den Genuß des Kindergeldes kommen zu können. Das gilt auch für andere Wirtschaftsbereiche.
    Meine Damen und Herren, wir müssen — hier stimme ich den Kolleginnen und Kollegen zu, die das gesagt haben — die Chancen der Mädchen in allen Berufen weiter verbessern. Die Ausweitung der Berufspalette der Mädchen muß vorangetrieben werden. Hierzu gehört tatsächlich insbesondere die Überprüfung rechtlicher Hemmnisse, die heute nicht mehr zeitgemäß sind. Dies habe ich veranlaßt. Ich glaube
    nicht, daß wir das Problem mit Quotenregelungen lösen können.
    Auch in strukturschwachen Regionen sind weitere Anstrengungen notwendig. Deshalb ist allerdings parallel auch eine erhöhte Mobilität der Jugend zu fordern und zu fördern, jedenfalls bei denen, die im Alter von 18 Jahren in eine Lehre gehen. Dabei müssen wir den jungen Menschen soziale Hilfen gewähren. Diese Aufgabe kann nicht allein der Staat leisten. Hier sind auch die gesellschaftlichen Gruppen gefordert.
    Ich fand es gut, daß der Kollege Thomae auf das Vorbild Adolf Kolping verwiesen hat; denn es geht eben nicht nur darum, den jungen Menschen in einer solchen Situation einen Ausbildungsplatz zu verschaffen, sondern auch darum, ein Stück Heimat in der Fremde zu geben.

    (Frau Fuchs [Verl] [SPD]: Amen!)

    Bis Anfang der 90er Jahre wird die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen auf rund 600 000 zurückgehen. Diese Entwicklung macht eine neue Aufgabe in den nächsten Jahren deutlich: die bessere quantitative Relation der verschiedenen Ausbildungsgänge. Hier werden nicht dirigistische Planungen zum Erfolg führen, sondern nur marktwirtschaftliche Elemente.
    Die individuelle Entscheidung, die Abstimmung mit den Füßen, muß Grundelement der quantitativen Entwicklung sein. Dies gilt für Schule und Hochschule ebenso wie für das duale System. Es hat doch keinen Zweck, sich darüber zu beklagen, daß manche junge Menschen in einen Beruf gehen, bei dem sie keine gesicherte Zukunftsaussicht haben, wenn man gleichzeitig sagt: Wir wollen ihnen künftig vorschreiben, wohin sie zu gehen haben.

    (Beifall bei der FDP)

    Wollen Sie das denn? Das ist doch die Alternative.
    Diese Entscheidung des einzelnen muß allerdings durch Information und Anreize verantwortbar gemacht und stimuliert werden.
    Die Wirtschaftszweige, in denen sich der Nachwuchsmangel in den nächsten Jahren deutlich zeigen wird, müssen darum bemüht sein, die Qualität und damit die Attraktivität ihrer Ausbildung zu erhöhen.
    Lassen Sie mich eine zweite Aufgabe der nächsten Jahre anfügen. Die Neuregelung der Ausbildungsordnungen muß intensiv fortgesetzt werden.

    (Frau Odendahl [SPD]: Sehr gut!)

    Hierbei geht es zum einen um die Erarbeitung von Ausbildungsordnungen für noch nicht neu geordnete Berufe, zum anderen um eine zweite Modernisierungswelle und die Überarbeitung zwischenzeitlich bereits überholter Ausbildungsordnungen. Die Bundesregierung wird darauf drängen, daß hier zügig und nach Möglichkeit im Konsens aller Beteiligten Erfolge erzielt werden, wiewohl das Konsensprinzip, daß beim BiBB praktiziert wird, natürlich nicht gerade der größte Beschleuniger beim einzelnen Verfahren ist.
    Bei dem Bemühen um die Hebung der Qualität der Ausbildung kommt in fast allen Berufen den neuen Technologien wachsende Bedeutung zu. Wir müssen



    Bundesminister Möllemann
    daher alle Anstrengungen unternehmen, die Lerninhalte und Kenntnisse über die neuen Technologien in die Ausbildung aufzunehmen. Diesen neuen Qualifikationsstrukturen ist Rechnung zu tragen.
    Der Kollege Thomae hat in diesem Zusammenhang zu Recht auf das Problem der Hauptschüler ohne Abschluß und der Sonderschüler verwiesen, die hier leicht den Anschluß verlieren. Die Bundesregierung ist darum bemüht, durch stärkere Differenzierung deren Bedürfnissen Rechnung zu tragen. Ich beobachte mit Interesse, daß entgegen den Angriffen, die ich gehört habe, bei den Sozialpartnern längst eine neue Diskussion in Gang gekommen ist. Es gibt halt junge Menschen, denen stetig höhere Anforderungen in den dann regulären Ausbildungsordnungen auch bei noch so großer Förderung zu große Schwierigkeiten machen. Wollen wir die scheitern lassen und ihnen das Gefühl vermitteln: ich kann nichts? Wollen wir ihnen nicht helfen, einen Ausbildungsgang zu bewältigen, den sie mit Unterstützung auch tatsächlich bewältigen können? Ist das für ihr Selbstwertgefühl nicht besser? Ich glaube, wir sollten diese Debatte nicht mit ideologischen Brillen führen.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Gerade für die mittelständischen Unternehmen wird die Modernisierung und der Ausbau der überbetrieblichen Ausbildungsstätten zu Technologietransferzentren von zunehmender Dringlichkeit. Ich habe gerne gehört, Herr Kollege Schemken, daß Sie das gesagt haben. Sie wissen, daß wir da noch ringen müssen, um alle zu überzeugen. Auch der Bund kann sich dieser Aufgabe nicht verschließen. Mit dem Aktionsprogramm Neue Technologien in der beruflichen Bildung sowie den Mitteln für die überbetrieblichen Ausbildungsstätten werden hier wirksame Hilfen geleistet, die es meines Erachtens fortzusetzen und auszubauen gilt. Den überbetrieblichen Bildungsstätten kommt in den nächsten Jahren nämlich auch mit Blick auf die Weiterbildung wachsende Bedeutung zu.
    Angesichts der Tatsache, daß wir die erste Ausbildungsphase nicht weiter verlängern dürfen, und angesichts der Beschleunigung technischer und sozialer Veränderungen muß die Weiterbildung intensiviert werden. Dieser Notwendigkeit können wir kaum durch neue flächendeckende staatsorientierte Weiterbildungsinstitutionen entsprechen. Vielmehr ist hier insbesondere auch das Engagement der Betriebe und der Sozialpartner gefordert.
    Wir müssen uns, meine Damen und Herren, gemeinsam für ein vielfältiges und plurales Weiterbildungsangebot engagieren. In einer Konzertierten Aktion Weiterbildung, die ich im Herbst zusammenrufen will, müssen Bund, Länder, Tarifparteien und die Träger der Weiterbildung ein Konzept für die Bewältigung dieser wichtigen Zukunftsaufgabe erarbeiten.

    (Beifall bei der FDP)

    Ein solches Konzept gibt es bislang noch nicht. Zu diesem Konzept gehört auch, daß in Tarifverträgen die Weiterbildung stärkere Berücksichtigung findet. Auch die Diskussion um die Verkürzung der Arbeitszeit muß nach meiner Überzeugung um das Element der Bildungszeit bereichert werden.
    Zum Ausbau der beruflichen Weiterbildung gehört natürlich auch das besondere Problem der Qualifizierung von arbeitslosen Erwachsenen ohne Berufsausbildung. Das Thema, das Sie angesprochen haben, das Benachteiligtenprogramm, gehört auch dazu. Der knappe Zeitrahmen ermöglicht es mir nicht, das jetzt hier im einzelnen darzustellen. Aber Sie können davon ausgehen, daß auch der Bundesminister für Bildung und Wissenschaft nicht nur die gesetzliche Absicherung dieses Programms, wie es ja in den Koalitionsvereinbarungen festgelegt ist, will, sondern auch seine Fortsetzung; denn in der Tat ist der Kreis der davon betroffenen zu Begünstigenden hinreichend groß.
    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich freue mich auf die Aussprache im Ausschuß über die beiden hier vorliegenden Entschließungsanträge, die an denselben verwiesen werden dürften. Ich meine in der Tat, daß eine Menge von Fragen, wenn wir jetzt einmal die bei solchen Debatten offenbar unvermeidliche Polemik beiseite schieben, auch von relativ gemeinsamen Positionen aus angegangen werden können. Insbesondere gilt diese Gemeinsamkeit für den Appell, den ich hier noch einmal aussprechen möchte. Ich appelliere am Abschluß dieser Debatte noch einmal an alle privaten und öffentlichen Arbeitgeber, jetzt den jungen Menschen eine qualifizierte Berufsausbildung zu ermöglichen. Jeder Junge, jedes Mädchen in unserem reichen Industriestaat Deutschland muß die Chance haben, einen qualifizierten Beruf zu erlernen.
    In der aktuellen und konkreten Situation möchte ich noch einen Appell für einen speziellen Problembereich anfügen. Ich möchte die Verantwortlichen in öffentlichen und privaten Betrieben aufrufen: Geben Sie jetzt in den Sommer- und Semesterferien Schülern und Studenten einen Arbeitsplatz,

    (Frau Odendahl [SPD]: Das ersetzt aber das BAföG nicht!)

    damit diese sich einen Einblick in die betriebliche Realität verschaffen können, damit sie sich Geld hinzuverdienen können! Es nützt ihnen, d. h. den Betrieben wie den Betroffenen, sicher, wenn sie das können. Ich wäre sehr froh, wenn möglichst viele Arbeitgeber bereit wären, Ferienarbeitsplätze für Schüler und Studenten bereitzustellen.
    Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Frau Vennegerts [GRÜNE]: Außer Appellen nichts gewesen!)