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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 11/16 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 16. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 4. Juni 1987 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Bundesministers Dr. Schneider 923 A Nachträgliche Überweisung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN — Schutz vor Pflanzenbehandlungsmitteln — (Drucksache 11/276) an den Ausschuß für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit 923 B Absetzung des Punktes 13 b von der Tagesordnung 923 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesordnung 923 B Begrüßung des Präsidenten der irakischen Nationalversammlung und einer Delegation 942 B Begrüßung einer Delegation der Nationalversammlung der Republik Elfenbein . . 950 C Tagesordnungspunkt 2: Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zu Fragen der Abrüstung und Rüstungskontrolle Dr. Kohl, Bundeskanzler 923 D Brandt SPD 928 C Dr. Dregger CDU/CSU 933 D Dr. Mechtersheimer GRÜNE 937 A Ronneburger FDP 939 D Voigt (Frankfurt) SPD 942B Dr. Waigel CDU/CSU 945 A Frau Fuchs (Verl) SPD 947 D Genscher, Bundesminister AA 950 C Frau Beer GRÜNE 954 C Horn SPD 956 D Dr. Wörner, Bundesminister BMVg . . . 958 D Namentliche Abstimmungen 962 C; 963 B; 963 C Scheu CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 962 D Ergebnis der namentlichen Abstimmungen 976A; 977C; 979 A Tagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Entschädigung für Strafverfolgungsmaßnahmen (Drucksache 11/281) 963 D Tagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Einwilligung in die Veräußerung eines bundeseigenen Grundstücks in München-Neuhausen gemäß § 64 Abs. 2 BHO (Drucksache 11/252) Weiss (München) GRÜNE 964 B Bohl CDU/CSU 964 C Vizepräsident Frau Renger 1039 C Zusatztagesordnungspunkt 5: Aktuelle Stunde betr. Verlautbarungen des Bundesministers des Innern über die Initiative „Sportler für den Frieden" Dr. Emmerlich SPD 980 C Gerster (Mainz) CDU/CSU 981 C Brauer GRÜNE 982 C Baum FDP 983 C Lambinus SPD 984 C Fellner CDU/CSU 985 B Wüppesahl GRÜNE 986 C Dr. Hirsch FDP 987 B II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 16. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Juni 1987 Dr. Zimmermann, Bundesminister BMI . 988B Paterna SPD 989 C Dr. Olderog CDU/CSU 990 C Schmidt (Salzgitter) SPD 991 D Schwarz CDU/CSU 992 D Weirich CDU/CSU 994 A Tagesordnungspunkt 8: Wahl der vom Bundestag vorzuschlagenden Mitglieder des Verwaltungsrats der Deutschen Bundespost (Drucksachen 11/394, 11/410) 995 A Tagesordnungspunkt 9: Wahl der vom Bundestag vorzuschlagenden Mitglieder des Programmbeirats der Deutschen Bundespost (Drucksache 11/400) . . 995 B Tagesordnungspunkt 10: Wahl der vom Bundestag vorzuschlagenden Mitglieder des Kunstbeirats der Deutschen Bundespost (Drucksache 11/401) . . . 995 B Tagesordnungspunkt 11: Wahl der vom Bundestag zu entsendenden Mitglieder des Schuldenausschusses bei der Bundesschuldenverwaltung (Drucksache 11/393) 995 C Tagesordnungspunkt 12: Wahl der vom Bundestag zu bestimmenden Mitglieder des Kontrollausschusses beim Bundesausgleichsamt (Drucksache 11/415) . 995 C Tagesordnungspunkt 14: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Krise in der Eisen- und Stahlindustrie (Drucksache 11/123) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Sicherung der Stahlstandorte und der Arbeitsplätze in der Stahlindustrie und in den Stahlregionen (Drucksache 11/398) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Lage der deutschen Stahlindustrie (Drucksache 11/402) Beckmann FDP 996 A Sieler (Amberg) SPD 997 D Dr. Lammert CDU/CSU 999 B Sellin GRÜNE 1002 B Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi . 1004B; 1012 C Dr. Jens SPD 1006 D Dr. Jobst CDU/CSU 1008 D Dr. Jochimsen, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 1010B; 1014 C Dr. Blüm, Bundesminister BMA 1012 D Vizepräsident Cronenberg 1009 B Tagesordnungspunkt 13: Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beendigung der energiewirtschaftlichen Nutzung der Kernenergie und ihrer sicherheitstechnischen Behandlung in der Übergangszeit (Kernenergieabwicklungsgesetz) (Drucksache 11/13) Dr. Hauff SPD 1015 A Harries CDU/CSU 1017 D Frau Wollny GRÜNE 1020A Baum FDP 1022 C Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 1024 D Schäfer (Offenburg) SPD 1028 D Dr. Riedl, Parl. Staatssekretär BMWi . . 1032 A Gerstein CDU/CSU 1032 D Stiegler SPD 1034 B Beckmann FDP 1036B Fellner CDU/CSU 1037 D Tagesordnungspunkt 5: Beratung der Sammelübersichten 10 und 11 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksachen 11/323 und 11/324) 1039 D Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 25 02 Titel 642 01 — Wohngeld nach dem Wohngeldgesetz — im Haushaltsjahr 1986 (Drucksachen 10/6821, 11/329) 1039 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 27 02 Titel 642 21 (Kosten aufgrund des Gesundheitsabkommens mit der DDR und Förderung des Besuchsreiseverkehrs) (Drucksachen 10/6766, 11/330) 1039 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 25 02 Titel 893 01 — Prämien nach dem Wohnungsbauprämiengesetz — im Haushaltsjahr 1986 (Drucksachen 10/6774, 11/331) 1040A Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 11 13 Titel 656 04 — Zuschüsse zu den Beiträgen zur Rentenversicherung der in Werkstätten beschäftigten Behinderten (Drucksachen 10/6767, 11/332) 1040A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 16. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Juni 1987 III Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1986 bei Kapitel 14 12 Titel 632 01 — Erstattungen von Verwaltungsausgaben an die Länder (Drucksachen 10/6778, 11/333) 1040B Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1986 bei Kapitel 08 07 Titel 632 01 — Verwaltungskostenerstattung an Länder (Drucksachen 10/6777, 11/334) 1040B Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 06 08 Titel 531 22 — Unterrichtung der Öffentlichkeit über die Aufgaben der einmaligen Erhebungen (Drucksachen 11/30, 11/335) 1040B Tagesordnungspunkt 15: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Enquete-Kommission „Strukturreform der gesetzlichen Krankenversicherung" (Drucksache 11/310) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Enquete-Kommission „Strukturreform des Gesundheitswesens" (Drucksache 11/414) Egert SPD 1040 D Seehofer CDU/CSU 1041 D Frau Wilms-Kegel GRÜNE 1043 C Dr. Thomae FDP 1044 B Höpfinger, Parl. Staatssekretär BMA . . 1044 C Tagesordnungspunkt 7: Beratung der Beschlußempfehlungen des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Aufhebung der Immunität von Mitgliedern des Deutschen Bundestages (Drucksachen 11/347, 11/348, 11/349) 1045 D Tagesordnungspunkt 16: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Achten Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und des Sechsten Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes (Drucksache 11/388) Frau Roitzsch (Quickborn) CDU/CSU . 1046 B Frau Unruh GRÜNE 1046 D Frau Seiler-Albring FDP 1047 B Frau Traupe SPD 1048 B Tagesordnungspunkt 17: Beratung des Zwischenberichts der Enquete-Kommission „Einschätzung und Bewertung von Technikfolgen; Gestaltung von Rahmenbedingungen der technischen Entwicklung" gemäß Beschluß des Deutschen Bundestages vom 14. März 1985 — Drucksachen 10/2937, 10/3022 — (Drucksache 10/6801) Beratung des Antrags des Abgeordneten Wetzel und der Frakion DIE GRÜNEN: Gestaltung der technischen Entwicklung; Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung (Drucksache 11/220) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung des Antrags der Abgeordneten Lenzer, Maaß, Carstensen (Nordstrand), Dr. Kunz (Weiden) und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Dr. -Ing. Laermann, Kohn, Timm, Neuhausen, Dr. Thomae und der Fraktion der FDP: Gestaltung der technischen Entwicklung; TechnikfolgenAbschätzung und -Bewertung (Drucksache 11/403) Beratung des Antrags der Abgeordneten Roth, Vosen, Heyenn, Frau Bulmahn, Catenhusen, Fischer (Homburg), Frau Ganseforth, Grunenberg, Lohmann (Witten), Nagel, Seidenthal, Vahlberg, Andres, Dreßler, Egert, Haack (Extertal), Kirschner, Peter (Kassel), Reimann, Schreiner, Frau Steinhauer, Urbaniak, Frau Weiler, von der Wiesche, Ibrügger, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD: Gestaltung der technischen Entwicklung; Technikfolgenabschätzung und -bewertung (Drucksache 11/311) Wetzel GRÜNE 1049 C Lenzer CDU/CSU 1051 B Vahlberg SPD 1053 C Dr.-Ing. Laermann FDP 1056A Tagesordnungspunkt 18: Beratung des Berichts der Enquete-Kommission „Chancen und Risiken der Gentechnologie" gemäß Beschlüssen des Deutschen Bundestages — Drucksachen 10/1581, 10/ 1693 — (Drucksache 10/6775) Catenhusen SPD 1058A Seesing CDU/CSU 1060 A Frau Schmidt-Bott GRÜNE 1061 B Kohn FDP 1063 C Tagesordnungspunkt 1: Fragestunde — Drucksache 11/375 vom 29. Mai 1987 — Übermittlung der Glückwünsche von Ministerpräsident Strauß an den südafrikani- IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 16. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Juni 1987 schen Präsidenten Botha in Übereinstimmung mit dem Bundeskanzler MdlAnfr 8, 82 29.05.87 Drs 11/375 Verheugen SPD StMin Stavenhagen BK 965 B ZusFr Verheugen SPD 965 C Novellierung des Rabattgesetzes; Ausnahmeregelung für bestimmte Gruppen MdlAnfr 39, 40 29.05.87 Drs 11/375 Urbaniak SPD Antw PStSekr Dr. Riedl BMWi 965 D ZusFr Urbaniak SPD 966 A Subventionen für das Airbus-Programm, aufgeteilt nach verlorenen Zuschüssen, Darlehen und Bürgschaften MdlAnfr 43 29.05.87 Drs 11/375 Grünbeck FDP Antw PStSekr Dr. Riedl BMWi 967 A ZusFr Grünbeck FDP 967 B ZusFr Müller (Pleisweiler) SPD 967 D ZusFr Fischer (Homburg) SPD 968 A Verhinderung des weiteren Ausbaus des französischen Kernkraftwerks Cattenom angesichts der in Frankreich für 1990 erwarteten Überkapazität von drei bis sieben 1 300 Megawatt-Kernkraftblöcken MdlAnfr 47 29.05.87 Drs 11/375 Schreiner SPD Antw PStSekr Dr. Riedl BMWi 968 C ZusFr Schreiner SPD 969 A ZusFr Müller (Wadern) CDU/CSU . . . 969B ZusFr Fischer (Homburg) SPD 969 C ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . 969 C ZusFr Weiss (München) GRÜNE 969 D Verstärkte Ausstattung von Schulen und Hochschulen mit Computern angesichts der gesundheitlichen Gefährdung durch Bildschirmterminals MdlAnfr 50, 51 29.05.87 Drs 11/375 Frau Hillerich GRÜNE Antw PStSekr Höpfinger BMA 970B ZusFr Frau Hillerich GRÜNE 970 C ZusFr Kuhlwein SPD 971 A ZusFr Frau Weyel SPD 971 B Entschließung des 90. Deutschen Ärztetages gegen den Export von in der Bundesrepublik verbotenen Medikamenten in Länder der Dritten Welt; Beteiligung deutscher PharmaUnternehmen; gesetzgeberische Maßnahmen MdlAnfr 54, 55 29.05.87 Drs 11/375 Schanz SPD Antw PStSekr Pfeifer BMJFFG 971 C ZusFr Schanz SPD 972A ZusFr Toetemeyer SPD 972B Rechtlicher Schutz von Bezeichnungen wie „bio", „öko" bei Lebensmitteln und Bedarfsgütern MdlAnfr 57, 58 29.05.87 Drs 11/375 Frau Weyel SPD Antw PStSekr Pfeifer BMJFFG 973 B ZusFr Frau Weyel SPD 973 C Renovierung der Übernachtungs- und Ruheräume der Bundesbahn MdlAnfr 59 29.05.87 Drs 11/375 Kohn FDP Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 974 D ZusFr Kohn FDP 975 A Erhebung von Autobahngebühren für Autofahrer aus Ländern mit Straßenbenutzungsgebühren MdlAnfr 60 29.05.87 Drs 11/375 Dr. Abelein CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 975 B ZusFr Dr. Abelein CDU/CSU 975 C Nächste Sitzung 1065 A Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 1066* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 16. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Juni 1987 923 16. Sitzung Bonn, den 4. Juni 1987 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Adler 4. 6. Dr. Ahrens * 5. 6. Amling 5. 6. Antretter * 5. 6. Frau Beck-Oberdorf 5. 6. Dr. Biedenkopf 5. 6. Frau Blunck * 5. 6. Böhm (Melsungen) * 5. 6. Bühler (Bruchsal) * 4. 6. Frau Conrad 5. 6. Eimer (Fürth) 5. 6. Engelhard 5. 6. Engelsberger 5. 6. Dr. Feldmann * 5. 6. Frau Fischer * 4. 6. Frau Dr. Hartenstein 5. 6. Dr. Hauchler 5. 6. Frau Hensel 5. 6. Hiller (Lübeck) 5. 6. Dr. Holtz * 5. 6. Irmer * 5. 6. Frau Karwatzki 4. 6. Kittelmann * 5. 6. Dr. Klejdzinski 4. 6. Kolbow 5. 6. Kreuzeder 5. 6. Lemmrich * 5. 6. Lenzer * 5. 6. Frau Luuk * 5. 6. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Müller * 5. 6. Niegel * 5. 6. Frau Pack * 5. 6. Penner 5. 6. Pfeffermann 5. 6. Reddemann * 5. 6. Reuschenbach 5. 6. Dr. Rumpf * 5. 6. Frau Rust 5. 6. Schäfer (Mainz) 5. 6. Dr. Scheer * 5. 6. Schmidt (München) * 5. 6. Schmitz (Baesweiler) * 5. 6. von Schmude * 5. 6. Dr. Schwarz-Schilling 5. 6. Frau Simonis 5. 6. Dr. Soell * 5. 6. Dr. Sprung 5. 6. Dr. Stercken 4. 6. Stobbe 5. 6. Dr. Unland * 5. 6. Dr. Voigt (Northeim) 5. 6. Dr. Weng (Gerlingen) 4. 6. Wilz 4. 6. Wimmer (Neuss) 5. 6. Zierer * 5. 6. Zumkley 4. 6. Frau Zutt 5. 6. Zywietz * 5. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union
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    Rede von Hans-Dietrich Genscher


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wer heute morgen die Ausführungen des Kollegen Brandt gehört hat und das mit späteren Erklärungen der SPD vergleicht, kann ermessen, was der Kollege Brandt noch immer für die SPD bedeutet.

    (Beifall bei der FDP — Dr. Ehmke [Bonn] [SPD]: Das ist wahr!)

    Wir stehen, meine Damen und Herren, vor grundlegend neuen Entwicklungen im West-Ost-Verhältnis und in den Fragen von Sicherheit und Abrüstung. Es liegt im deutschen Interesse und im europäischen Interesse, daß wir die Chancen nutzen, die in dieser Entwicklung liegen, und daß wir Risiken vermindern.
    Die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion haben bei der Begegnung der Außenminister Shultz und Gromyko im Januar 1985 das gemeinsame Ziel nuklearer Abrüstung vereinbart. Im Oktober 1986 haben Präsident Reagan und Generalsekretär Gorbatschow in Reykjavik die Umrisse für Abkommen sowohl für die strategische Abrüstung wie für die Mittelstreckenwaffen größerer Reichweite formuliert. Beides ist jetzt Gegenstand der Verhandlungen in Genf.
    Das Treffen in Reykjavik zeigt ein neues Denken der beiden Großmächte. Sie wollen kooperative Lösungen für die Sicherheitspolitik. Sie wollen das Verhältnis zwischen den offensiven und den defensiven Waffen regeln, und sie wollen durch Abrüstungsschritte bei den atomaren Waffen die Gefahr einer Vernichtung der Menschheit mindern. Das Bewußtsein ihrer gemeinsamen Verantwortung für das Überleben der Menschheit hat also den Weg nicht nur für Abrüstungsverhandlungen geöffnet, nein, dieses Bewußtsein zielt auch auf eine Verbesserung des Verhältnisses der beiden Großmächte zueinander.
    Vor diesem Hintergrund müssen sich die Ziele der deutschen und der europäischen Außenpolitik bewähren. Gleichzeitig muß sich unsere Fähigkeit erweisen, mit neuen Ideen und neuer Entschlossenheit die Zukunft Europas zu gestalten. Das bedeutet:
    Erstens. Europäische Sicherheit kann auch in Zukunft nur in der Gemeinschaft der europäischen und der nordamerikanischen Demokratien garantiert



    Bundesminister Genscher
    werden. Das transatlantische Bündnis ist jetzt und in Zukunft unverzichtbar.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Zweitens. Die Strategie des westlichen Bündnisses, die auf Kriegsverhinderung und nicht auf die Führung von Kriegen gerichtet ist, muß aufrechterhalten bleiben, wenn wir das Überleben der Europäer sichern wollen. Kein Krieg, weder ein nuklearer noch ein konventioneller, darf in Europa je wieder führbar werden.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Drittens. Wir müssen alle Möglichkeiten einer Annäherung der USA und der Sowjetunion nutzen, um die Lage in Europa zu verbessern. Die Annäherung der beiden Großmächte richtet sich nicht gegen uns. Sie liegt im nationalen, deutschen, und im europäischen Interesse.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Wir müssen diese Entwicklung als Chance begreifen, vereinbarte und verläßliche Strukturen der Sicherheit in Europa zu schaffen. Wir müssen entschlossen auf dem in der Schlußakte von Helsinki vorgezeichneten Weg zu einer europäischen Friedensordnung voranschreiten.
    Viertens. Die Bemühungen um Verbesserung des West-Ost-Verhältnisses müssen einhergehen mit der Entwicklung einer Zukunftsperspektive für das westliche Bündnis, einer Zukunftsperspektive, die sich nicht allein auf die militärische, sondern auch auf die ökonomische und die politische Dimension erstreckt.
    Fünftens. Die deutsch-französische Partnerschaft und die Europäische Gemeinschaft müssen ausgebaut werden.

    (Frau Nickels [GRÜNE]: Wohin? In welche Richtung?)

    — Hören Sie doch zu; ich werde Ihnen das alles noch erläutern. — Es geht also darum, neue Perspektiven für das transatlantische Bündnis und für die europäische Einigung zu schaffen, sicherheitsbildende Abrüstung zu verwirklichen und gleichzeitig die mit der Schlußakte von Helsinki eröffneten Möglichkeiten zu nutzen.
    Die Aussichten auf den baldigen Abschluß eines Abkommens über die Beseitigung der amerikanischen und sowjetischen Mittelstreckenraketen mit einer Reichweite von mehr als 500 Kilometern stellen einen Erfolg der beharrlichen, langfristig angelegten und richtigen Sicherheitskonzeption des Westens dar. Sie umfaßt die notwendigen Verteidigungsanstrengungen und das Bemühen um Abrüstung und Rüstungskontrolle als unverzichtbare integrale Bestandteile unserer Sicherheitspolitik. Unter den Bedingungen des nuklearen Zeitalters kann verantwortliche Sicherheitspolitik keinen anderen Zweck haben, als Kriege zu verhindern. Die militärische Austragung eines Konflikts würde selbst für den vermeintlichen Sieger, wenn es ihn dann noch gäbe, den eigenen Untergang bedeuten. Ein Denken in Kriegsführungsstrategien darf es deshalb nie wieder geben.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Zustimmung bei der SPD)

    Unsere Sicherheitspolitik ist frei von Illusionen. Die Sicherheit von heute kann sich nicht auf Rüstungskontrollabkommen von morgen stützen. Daher lassen wir keinen Zweifel an unserer Entschlossenheit, das für die Verteidigung Notwendige zu tun. Die Soldaten unserer Bundeswehr leisten einen entscheidenden Beitrag für diese Politik der Friedenssicherung.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Unsere Strategie der Kriegsverhinderung verlangt für absehbare Zeit ausgewogene nukleare und konventionelle Streitkräfte ebenso wie die Präsenz der verbündeten Truppen, insbesondere der amerikanischen, in Europa.
    Wir wissen: Autonome Verteidigungsanstrengungen allein können den Frieden auf Dauer verläßlich nicht sichern. Entspannungspolitik und Rüstungskontrolle müssen hinzukommen, so wie der HarmelBericht von 1967 das für unser Bündnis gefordert hat. Nach wie vor gilt auch, was die Bonner Erklärung des NATO-Gipfels vom Juni 1982 sagt:
    Militärisch bedeutsame, ausgewogene und verifizierbare Vereinbarungen über Rüstungskontrolle und Abrüstung tragen zur Stärkung des Friedens bei und sind integraler Bestandteil unserer Sicherheitspolitik.
    Meine Damen und Herren, unser rüstungskontrollpolitisches Konzept ist umfassend. Es sieht die Beseitigung der konventionellen Ungleichgewichte auf der Grundlage der Brüsseler Erklärung vom 12. Dezember 1986 vor. Es fordert nach dem erfolgreichen Abschluß der Stockholmer Konferenz weitere Maßnahmen zur Vertrauensbildung. Die Beseitigung der Mittelstreckenflugkörper folgt der im NATO-Doppelbeschluß angelegten Politik des Bündnisses. Bei den strategischen Waffen unterstützen wir die Bemühungen der USA um drastische Reduzierung dieser Systeme. An den Verhandlungen über ein weltweites Verbot der chemischen Waffen wirken wir seit vielen Jahren durch deutsche Initiativen mit.
    Sicherheitsbildende Abrüstung und Rüstungskontrolle müssen das gesamte militärische Kräfteverhältnis mit seinen nuklearen, konventionellen und chemischen Mitteln umfassen. Sie müssen Stabilität erhöhen und Vertrauen fördern. Sie müssen aus mehreren verschiedenen Schritten bestehen, von denen jeder für sich stabilisierend wirkt und nachprüfbar ist und das gleiche Recht auf Sicherheit für alle Beteiligten gewährleistet.
    Diese umfassende Zielsetzung erklärt, wie notwendig es ist, jeden Schritt gewissenhaft zu bedenken, eigene Vorstellungen zu entwickeln, aber auch jeden Vorschlag der anderen Seite sorgfältig und ernsthaft zu prüfen.
    Bundesregierung und Koalition haben sich ihre Entscheidung nicht leichtgemacht. Leichtfüßigkeit wäre aber auch das am wenigsten geeignete Verfahren, um unserer Verantwortung gerecht zu werden.



    Bundesminister Genscher
    Am Genfer Verhandlungstisch sind Chancen eröffnet worden, die vielen, vielleicht allen von uns, vor wenigen Jahren noch undenkbar erschienen. Zu dieser positiven Entwicklung hat die Bundesrepublik Deutschland entscheidend beigetragen. Die von beiden Seiten in Aussicht genommene Beseitigung aller amerikanischen und aller sowjetischen landgestützten Mittelstreckenflugkörper größerer Reichweite in Europa und ihre Begrenzung auf 100 Gefechtsköpfe im asiatischen Teil der Sowjetunion bzw. in den USA sind das Ergebnis der Verwirklichung des NATO-Doppelbeschlusses in seinen beiden Teilen. Daran ist nichts zu deuteln, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Es wäre noch besser, wenn alle sowjetischen und amerikanischen Mittelstreckenflugkörper größerer Reichweite weltweit beseitigt würden.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Auch im Hinblick auf die damit verbundene Erleichterung der Verifikation sollte sich die Sowjetunion entschließen, diesen zusätzlichen Schritt schon jetzt zu tun.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Der baldige Abschluß eines solchen Abkommens wäre ein markantes Zeichen für den Willen zur Abrüstung. Es würde weitreichende fördernde Auswirkungen auf andere Verhandlungsbereiche haben, und von einem solchen Abrüstungsabkommen würden positive Impulse für das West-Ost-Verhältnis in seiner ganzen Breite ausgehen.
    Es entspricht dem Willen zu mehr und nicht zu weniger Sicherheit, wenn wir neue Sicherheitsdefizite durch neue Grauzonen vermeiden und wenn wir auch bei den Atomwaffen kürzerer Reichweite zu Reduzierungen kommen wollen. Die Bundesregierung hält es deshalb für unerläßlich, daß auch die amerikanischen und sowjetischen bodengestützten nuklearen Flugkörper mit einer Reichweite von weniger als 1 000 Kilometer schrittweise rüstungskontrollpolitisch erfaßt und reduziert werden.
    Diese Notwendigkeit war bereits Gegenstand der Sitzung der NATO-Außenminister in Brüssel im Dezember 1986; denn auch in diesem Bereich hat der Osten ein erdrückendes Übergewicht. Neben den weiterreichenden SS 12/22 und 23 bedrohen mehrere hundert Kurzstreckenraketen Scud die Bundesrepublik Deutschland, damit auch die hier stationierten verbündeten Streitkräfte und ihre Familien. Sie bedeuten aber auch eine Gefahr zumindest für unsere Verbündeten in Norwegen, Dänemark, Griechenland und der Türkei.
    Der erste Schritt zur Reduzierung der bodengestützten sowjetischen und amerikanischen Systeme zwischen 100 und 1 000 km wäre eine global geltende Vereinbarung, die landgestützte amerikanische und sowjetische Mittelstreckenflugkörper mit einer Reichweite von 500 bis 1 000 km beseitigt und verbietet. Diese weitere amerikanisch-sowjetische Null-Lösung bedeutet eine einseitige Abrüstung sowjetischer SS 12/22 und SS 23 mit einem mehrfachen Nachladebestand, dem die USA nichts Entsprechendes entgegenzusetzen haben.
    Der Logik der Konzentration der Mittelstreckenverhandlungen auf amerikanische und sowjetische Flugkörper folgend, sind die USA, wir selbst und unsere anderen Verbündeten der Auffassung, daß die Pershing I a der Bundeswehr nicht zum Gegenstand der laufenden Verhandlungen gemacht werden.

    (Frau Traupe [SPD]: Und warum?)

    Als die Sowjetunion bei den Gesprächen mit Außenminister Shultz in Moskau diese Frage nicht aufwarf, hat sie sicher auch ihre Überlegenheit bei den noch kürzeren Reichweiten im Auge gehabt.
    Realistische und verantwortliche Rüstungskontrollpolitik muß den Gesamtzusammenhang aller Elemente der eigenen Sicherheitspolitik wahren. Dabei kann und darf es nicht darum gehen, ein Junktim zwischen verschiedenen Rüstungskontrollbereichen herzustellen. Ziel muß es vielmehr sein, erreichbare Ergebnisse zu ermöglichen und weitere Schritte zeitlich und inhaltlich so aufeinander abzustimmen, daß durch ausgewogene Reduzierungen die Sicherheit aller Beteiligten gestärkt wird.

    (Beifall bei der FDP und bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Deshalb, meine Damen und Herren, stellt die Bundesregierung ohne Junktim die Verhandlungen über die bodengestützten nuklearen Systeme unterhalb von 500 km in einen weiteren rüstungskontrollpolitischen Rahmen. So halten wir es für dringlich, daß sich die beiden Großmächte nach einem umfassenden Mittelstrecken-Abkommen auf die Reduzierung ihrer strategischen Potentiale um 50 % verständigen.
    Die Chancen, die sich im Bereich der nuklearen Abrüstung eröffnen, erfordern verstärkte Bemühungen um ein stabiles Kräftegleichgewicht bei den konventionellen Streitkräften. Die östliche Überlegenheit in diesem Bereich muß abgebaut werden. Wir wollen durch Verhandlungen auf beiden Seiten einen Zustand herstellen, bei dem die Streitkräfte allein am Erfordernis der Verteidigung ausgerichtet sind und keine Invasionsfähigkeit besitzen. Auf westlicher Seite ist das schon heute der Fall.
    Das Konzept der Bundesregierung zur Herstellung konventioneller Stabilität ist in die Brüsseler Erklärung der Allianz vom 12. Dezember 1986 eingegangen. Der Beginn der Verhandlungen über das konventionelle Kräfteverhältnis darf nicht länger durch Meinungsverschiedenheiten im westlichen Lager über prozedurale Fragen hinausgezögert werden.

    (Beifall bei der FDP — Zuruf von der SPD: Sehr wahr!)

    Diskussionen über Militärdoktrinen, wie sie der Warschauer Pakt in seiner Erklärung vom 29. Mai 1987 vorgeschlagen hat, entsprechen der Forderung nach einer Verständigung über die Verteidigungsphilosophie, wie sie in der Brüsseler Erklärung vom 12. Dezember enthalten ist. Dort heißt es:
    Die Aufgabe von Streitkräften sollte nur darin bestehen, Kriege zu verhindern und die Selbstverteidigung sicherzustellen. Sie sollte nicht dazu da sein, um Aggressionen zu begehen und als Mittel der politischen oder militärischen Einschüchterung zu dienen.



    Bundesminister Genscher
    Die Erörterung dieser Philosophie im Rahmen von Verhandlungen über konventionelle Rüstungskontrolle muß einhergehen mit der Absicht, den defensiven Charakter von Streitkräften auf beiden Seiten durch Umfang, Struktur und Stationierung zu manifestieren.

    (Beifall bei der FDP und bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    In diesem Sinne, meine Damen und Herren, haben wir mit Interesse die Erklärungen des Warschauer Pakts zur Kenntnis genommen, in denen die Bereitschaft zum Ausdruck kommt, Ungleichgewichte dort, wo sie vorhanden sind, abzubauen.
    Unverändert hohe Priorität hat der baldige Abschluß eines Abkommens zur weltweiten Ächtung der chemischen Waffen. Die in den letzten Monaten erzielten Fortschritte machen einen baldigen Abschluß möglich, wenn alle Beteiligten bereit sind, an der Lösung der noch offenen Fragen der Verifikation konstruktiv mitzuwirken.
    Die Dynamik der gegenwärtigen Abrüstungsverhandlungen reicht über die konkreten Annäherungen in den einzelnen Verhandlungsbereichen hinaus. Diese Dynamik offenbart neue Denkansätze in der Wahrnehmung der nuklearen Verantwortung der beiden Großmächte. Sie wollen durch kooperative Lösungen die Risiken reduzieren, die sich aus der Existenz der Vernichtungswaffen auf beiden Seiten ergeben. Der Atomwaffensperrvertrag verpflichtet sie zu einem solchen Verhalten. Wir Deutschen erinnern nachdrücklich an diese Verpflichtung zur atomaren Abrüstung; denn wir sind keine Atommacht, und wir wollen es nicht werden.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Präsident Reagan hat am 1. Juni 1987 zu Recht erklärt, daß wir uns wahrscheinlich an der historischen Schwelle zu einer Verringerung der Anzahl von Atomwaffen befinden, die die Menschheit bedrohen. Im europäischen Interesse liegt es, die Abrüstungsbemühungen der USA und der Sowjetunion nachdrücklich zu unterstützen. Nicht nur gemeinsame Verteidigungsanstrengungen, auch eine gemeinsame Abrüstungspolitik verkoppeln Europa und Nordamerika.

    (Beifall bei der FDP und bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Hier dienen wir unseren Interessen, wenn wir Rüstungskontrolle und Abrüstung auch für die Atomwaffen kürzerer Reichweite, für die nichtatomaren Waffen und für die chemischen Waffen verlangen. Wenn sich die Möglichkeiten für eine Wende zum Besseren im West-Ost-Verhältnis abzeichnen, dann muß es zuallererst Sache der Europäer sein, durch weitreichende und realistische Zukunftsentwürfe zu einer konstruktiven Entwicklung beizutragen.


Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Herr Bundesminister, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Herrn Abgeordneten Bahr?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hans-Dietrich Genscher


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Kollege Bahr, wir sind zeitlich beschränkt. Ich würde gern so zu Ende sprechen.
    Eine solche Entwicklung muß einhergehen mit entschlossenen Schritten zur westlichen Einheit. Das Atlantische Bündnis ist und bleibt der Garant unserer Sicherheit und Freiheit. Eine immer engere Gemeinschaft der europäischen Demokratien fördert die Lebensfähigkeit, die Überzeugungskraft und die Zukunftsorientierung unseres Bündnisses. Eine bessere Nutzung der Westeuropäischen Union ist geboten.
    Den Kern europäischer Einheit müssen Frankreich und Deutschland bilden, nicht um andere auszuschließen, sondern um einen Kristallisationspunkt für die europäische Einigung zu bilden.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Der Elysee-Vertrag von 1963 sieht ein deutsch-französisches Zusammengehen in den Fragen der Sicherheit, der Verteidigung und der Abrüstung vor. Der Weg zur deutsch-französischen Sicherheitsgemeinschaft ist damit vorgezeichnet.

    (Frau Nickels [GRÜNE]: Auch nuklear?)

    Eine noch stärker koordinierte Außenpolitik, mutige Schritte zu einer deutsch-französischen Sicherheitsgemeinschaft, Franzosen und Deutsche als Nukle — —

    (Zuruf des Abg. Dr. Mechtersheimer [GRÜNE])

    — Herr Kollege, haben Sie sich in Ihrem Leben noch nicht versprochen?

    (Dr. Mechtersheimer [GRÜNE]: Aber das ist kennzeichnend!)

    Wenn Sie so unfehlbar sind, können Sie jetzt an meine Stelle treten, wenn aber nicht, dann sollten Sie niemanden unterbrechen. Wenn Sie sich meinen Satz zu Ende anhören, dann werden Sie feststellen, daß ein Mißverständnis gänzlich ausgeschlossen ist.

    (Kleinert [Marburg] [GRÜNE]: Manchmal ist es verräterisch!)

    — — Franzosen und Deutsche als Nukleus einer engeren währungspolitischen Zusammenarbeit, kühne, in die Zukunft weisende technologische Projekte bis hin zur friedlichen Erschließung des Weltraums, meine Damen und Herren, das sind keine Zukunftsvisionen, das sind Aufgaben, die wir jetzt in Angriff nehmen müssen.
    Europäische Friedenspolitik will die Teilung Europas überwinden. Die Schlußakte von Helsinki eröffnet Perspektiven für eine europäische Friedensordnung, in der Staaten auch unterschiedlicher politischer und sozialer Ordnung im friedlichen Wettbewerb miteinander leben können. Das verlangt intensiven politischen Dialog, und es verlangt breiteste West-OstZusammenarbeit in allen Bereichen: Wirtschaft, Wissenschaft, Technologie und Kultur.
    Neue Formen der Zusammenarbeit sollten möglich sein. Zusammenarbeit nützt allen Beteiligten, und sie schafft Vertrauen. Die Chancen einer Politik der Öffnung der Sowjetunion nach innen und außen muß von uns gesehen und genutzt werden für mehr Stabilität und Zusammenarbeit in Europa.

    (Beifall des Abg. Schily [GRÜNE])




    Bundesminister Genscher
    — Schönen Dank, Herr Schily.

    (Heiterkeit bei der FDP und der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, auch die inneren Entwicklungen in den beteiligten Staaten haben Bedeutung für Sicherheit und Stabilität.
    Europäische Friedenspolitik liegt im nationalen Interesse der Deutschen. Die Grenze durch Europa ist eine Grenze mitten durch Deutschland, durch kein Land sonst. Schritte, die zur Verbesserung der Lage in Europa führen, gerade auch bei der Abrüstung, nützen uns Deutschen in besonderem Maße, und das in West und Ost. Friedenspolitik ist für die Bundesrepublik Deutschland nationale und europäische Verantwortung, und sie ist Verfassungspflicht. Die Präambel des Grundgesetzes fordert uns auf, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen und die Einheit der Nation zu wahren.
    Das bedeutet auch in der Sicherheitspolitik, alle Deutschen und alle Europäer und ihr Recht auf Leben zu sehen. Nicht Verweigerung, sondern Zusammenarbeit und Abrüstung dienen der ganzen Nation und dem ganzen Europa in West und Ost. Nur die Einbettung deutscher Interessen in die europäische Politik hat eine politische Zukunftsperspektive. Deutsche Außenpolitik kann deshalb immer nur europäische Friedenspolitik sein.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, keine Generation vor uns hat eine Verantwortung getragen, die mit der unseren vergleichbar wäre. Die technologische Entwicklung hat es uns in die Hand gegeben, unsere Welt humaner und besser zu gestalten. Wir können aber auch alles verspielen; alles, das heißt die natürlichen Lebensgrundlagen nicht nur für unsere Generation, sondern für immer. Das gilt noch mehr für unsere Friedenspolitik. Auch sie trifft Vorsorge für künftige Generationen.
    Angesichts der nuklearen Vernichtungskapazitäten sind wir bei allen Gegensätzen in den Systemen zu einer Überlebensgemeinschaft der Menschheit geworden. Wenn wir im nuklearen Zeitalter den Frieden verspielen, wird es keine neue Chance des Wiederaufbaus geben. In dieser Perspektive der Zukunftsbewältigung erhält unsere Freiheits- und Friedensverantwortung eine neue zeitliche Dimension. Die Achtung vor der Menschenwürde und vor der ganzen Schöpfung, und der Wille, mehr und nicht weniger Freiheit zu verwirklichen, verpflichten uns, künftigen Generationen Lebensfähigkeit und die Räume zur freien Gestaltung und Entfaltung offenzuhalten und ihnen die Freiheit zu belassen, über ihr eigenes Schicksal selbst zu entscheiden. Sie verpflichten uns zu einer Politik, die der Welt und Nachwelt mehr hinterläßt als die Verwaltung der unheilbaren Folgen einer verfehlten Politik.
    Das von dem Philosophen Hans Jonas formulierte Prinzip Verantwortung für die Zukunftsbewältigung ist der kategorische Imperativ für unsere Politik der Sicherung des Friedens und der Bewahrung der Schöpfung. Daran werden wir gemessen werden. Das erfordert, sich größerer Verantwortung zu stellen und sich neuem Denken zu öffnen.
    Meine Damen und Herren, Freiheit gibt es nur dort, wo auch noch Leben ist.

    (Anhaltender Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)