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    Plenarprotokoll 11/16 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 16. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 4. Juni 1987 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Bundesministers Dr. Schneider 923 A Nachträgliche Überweisung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN — Schutz vor Pflanzenbehandlungsmitteln — (Drucksache 11/276) an den Ausschuß für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit 923 B Absetzung des Punktes 13 b von der Tagesordnung 923 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesordnung 923 B Begrüßung des Präsidenten der irakischen Nationalversammlung und einer Delegation 942 B Begrüßung einer Delegation der Nationalversammlung der Republik Elfenbein . . 950 C Tagesordnungspunkt 2: Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zu Fragen der Abrüstung und Rüstungskontrolle Dr. Kohl, Bundeskanzler 923 D Brandt SPD 928 C Dr. Dregger CDU/CSU 933 D Dr. Mechtersheimer GRÜNE 937 A Ronneburger FDP 939 D Voigt (Frankfurt) SPD 942B Dr. Waigel CDU/CSU 945 A Frau Fuchs (Verl) SPD 947 D Genscher, Bundesminister AA 950 C Frau Beer GRÜNE 954 C Horn SPD 956 D Dr. Wörner, Bundesminister BMVg . . . 958 D Namentliche Abstimmungen 962 C; 963 B; 963 C Scheu CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 962 D Ergebnis der namentlichen Abstimmungen 976A; 977C; 979 A Tagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Entschädigung für Strafverfolgungsmaßnahmen (Drucksache 11/281) 963 D Tagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen Einwilligung in die Veräußerung eines bundeseigenen Grundstücks in München-Neuhausen gemäß § 64 Abs. 2 BHO (Drucksache 11/252) Weiss (München) GRÜNE 964 B Bohl CDU/CSU 964 C Vizepräsident Frau Renger 1039 C Zusatztagesordnungspunkt 5: Aktuelle Stunde betr. Verlautbarungen des Bundesministers des Innern über die Initiative „Sportler für den Frieden" Dr. Emmerlich SPD 980 C Gerster (Mainz) CDU/CSU 981 C Brauer GRÜNE 982 C Baum FDP 983 C Lambinus SPD 984 C Fellner CDU/CSU 985 B Wüppesahl GRÜNE 986 C Dr. Hirsch FDP 987 B II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 16. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Juni 1987 Dr. Zimmermann, Bundesminister BMI . 988B Paterna SPD 989 C Dr. Olderog CDU/CSU 990 C Schmidt (Salzgitter) SPD 991 D Schwarz CDU/CSU 992 D Weirich CDU/CSU 994 A Tagesordnungspunkt 8: Wahl der vom Bundestag vorzuschlagenden Mitglieder des Verwaltungsrats der Deutschen Bundespost (Drucksachen 11/394, 11/410) 995 A Tagesordnungspunkt 9: Wahl der vom Bundestag vorzuschlagenden Mitglieder des Programmbeirats der Deutschen Bundespost (Drucksache 11/400) . . 995 B Tagesordnungspunkt 10: Wahl der vom Bundestag vorzuschlagenden Mitglieder des Kunstbeirats der Deutschen Bundespost (Drucksache 11/401) . . . 995 B Tagesordnungspunkt 11: Wahl der vom Bundestag zu entsendenden Mitglieder des Schuldenausschusses bei der Bundesschuldenverwaltung (Drucksache 11/393) 995 C Tagesordnungspunkt 12: Wahl der vom Bundestag zu bestimmenden Mitglieder des Kontrollausschusses beim Bundesausgleichsamt (Drucksache 11/415) . 995 C Tagesordnungspunkt 14: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD Krise in der Eisen- und Stahlindustrie (Drucksache 11/123) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Sicherung der Stahlstandorte und der Arbeitsplätze in der Stahlindustrie und in den Stahlregionen (Drucksache 11/398) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Lage der deutschen Stahlindustrie (Drucksache 11/402) Beckmann FDP 996 A Sieler (Amberg) SPD 997 D Dr. Lammert CDU/CSU 999 B Sellin GRÜNE 1002 B Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi . 1004B; 1012 C Dr. Jens SPD 1006 D Dr. Jobst CDU/CSU 1008 D Dr. Jochimsen, Minister des Landes Nordrhein-Westfalen 1010B; 1014 C Dr. Blüm, Bundesminister BMA 1012 D Vizepräsident Cronenberg 1009 B Tagesordnungspunkt 13: Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beendigung der energiewirtschaftlichen Nutzung der Kernenergie und ihrer sicherheitstechnischen Behandlung in der Übergangszeit (Kernenergieabwicklungsgesetz) (Drucksache 11/13) Dr. Hauff SPD 1015 A Harries CDU/CSU 1017 D Frau Wollny GRÜNE 1020A Baum FDP 1022 C Dr. Töpfer, Bundesminister BMU . . . 1024 D Schäfer (Offenburg) SPD 1028 D Dr. Riedl, Parl. Staatssekretär BMWi . . 1032 A Gerstein CDU/CSU 1032 D Stiegler SPD 1034 B Beckmann FDP 1036B Fellner CDU/CSU 1037 D Tagesordnungspunkt 5: Beratung der Sammelübersichten 10 und 11 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksachen 11/323 und 11/324) 1039 D Tagesordnungspunkt 6: Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 25 02 Titel 642 01 — Wohngeld nach dem Wohngeldgesetz — im Haushaltsjahr 1986 (Drucksachen 10/6821, 11/329) 1039 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 27 02 Titel 642 21 (Kosten aufgrund des Gesundheitsabkommens mit der DDR und Förderung des Besuchsreiseverkehrs) (Drucksachen 10/6766, 11/330) 1039 D Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 25 02 Titel 893 01 — Prämien nach dem Wohnungsbauprämiengesetz — im Haushaltsjahr 1986 (Drucksachen 10/6774, 11/331) 1040A Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgaben bei Kapitel 11 13 Titel 656 04 — Zuschüsse zu den Beiträgen zur Rentenversicherung der in Werkstätten beschäftigten Behinderten (Drucksachen 10/6767, 11/332) 1040A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 16. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Juni 1987 III Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1986 bei Kapitel 14 12 Titel 632 01 — Erstattungen von Verwaltungsausgaben an die Länder (Drucksachen 10/6778, 11/333) 1040B Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1986 bei Kapitel 08 07 Titel 632 01 — Verwaltungskostenerstattung an Länder (Drucksachen 10/6777, 11/334) 1040B Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 06 08 Titel 531 22 — Unterrichtung der Öffentlichkeit über die Aufgaben der einmaligen Erhebungen (Drucksachen 11/30, 11/335) 1040B Tagesordnungspunkt 15: Beratung des Antrags der Fraktion der SPD: Enquete-Kommission „Strukturreform der gesetzlichen Krankenversicherung" (Drucksache 11/310) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN: Enquete-Kommission „Strukturreform des Gesundheitswesens" (Drucksache 11/414) Egert SPD 1040 D Seehofer CDU/CSU 1041 D Frau Wilms-Kegel GRÜNE 1043 C Dr. Thomae FDP 1044 B Höpfinger, Parl. Staatssekretär BMA . . 1044 C Tagesordnungspunkt 7: Beratung der Beschlußempfehlungen des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung: Aufhebung der Immunität von Mitgliedern des Deutschen Bundestages (Drucksachen 11/347, 11/348, 11/349) 1045 D Tagesordnungspunkt 16: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Achten Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und des Sechsten Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes (Drucksache 11/388) Frau Roitzsch (Quickborn) CDU/CSU . 1046 B Frau Unruh GRÜNE 1046 D Frau Seiler-Albring FDP 1047 B Frau Traupe SPD 1048 B Tagesordnungspunkt 17: Beratung des Zwischenberichts der Enquete-Kommission „Einschätzung und Bewertung von Technikfolgen; Gestaltung von Rahmenbedingungen der technischen Entwicklung" gemäß Beschluß des Deutschen Bundestages vom 14. März 1985 — Drucksachen 10/2937, 10/3022 — (Drucksache 10/6801) Beratung des Antrags des Abgeordneten Wetzel und der Frakion DIE GRÜNEN: Gestaltung der technischen Entwicklung; Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung (Drucksache 11/220) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Beratung des Antrags der Abgeordneten Lenzer, Maaß, Carstensen (Nordstrand), Dr. Kunz (Weiden) und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Dr. -Ing. Laermann, Kohn, Timm, Neuhausen, Dr. Thomae und der Fraktion der FDP: Gestaltung der technischen Entwicklung; TechnikfolgenAbschätzung und -Bewertung (Drucksache 11/403) Beratung des Antrags der Abgeordneten Roth, Vosen, Heyenn, Frau Bulmahn, Catenhusen, Fischer (Homburg), Frau Ganseforth, Grunenberg, Lohmann (Witten), Nagel, Seidenthal, Vahlberg, Andres, Dreßler, Egert, Haack (Extertal), Kirschner, Peter (Kassel), Reimann, Schreiner, Frau Steinhauer, Urbaniak, Frau Weiler, von der Wiesche, Ibrügger, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD: Gestaltung der technischen Entwicklung; Technikfolgenabschätzung und -bewertung (Drucksache 11/311) Wetzel GRÜNE 1049 C Lenzer CDU/CSU 1051 B Vahlberg SPD 1053 C Dr.-Ing. Laermann FDP 1056A Tagesordnungspunkt 18: Beratung des Berichts der Enquete-Kommission „Chancen und Risiken der Gentechnologie" gemäß Beschlüssen des Deutschen Bundestages — Drucksachen 10/1581, 10/ 1693 — (Drucksache 10/6775) Catenhusen SPD 1058A Seesing CDU/CSU 1060 A Frau Schmidt-Bott GRÜNE 1061 B Kohn FDP 1063 C Tagesordnungspunkt 1: Fragestunde — Drucksache 11/375 vom 29. Mai 1987 — Übermittlung der Glückwünsche von Ministerpräsident Strauß an den südafrikani- IV Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 16. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Juni 1987 schen Präsidenten Botha in Übereinstimmung mit dem Bundeskanzler MdlAnfr 8, 82 29.05.87 Drs 11/375 Verheugen SPD StMin Stavenhagen BK 965 B ZusFr Verheugen SPD 965 C Novellierung des Rabattgesetzes; Ausnahmeregelung für bestimmte Gruppen MdlAnfr 39, 40 29.05.87 Drs 11/375 Urbaniak SPD Antw PStSekr Dr. Riedl BMWi 965 D ZusFr Urbaniak SPD 966 A Subventionen für das Airbus-Programm, aufgeteilt nach verlorenen Zuschüssen, Darlehen und Bürgschaften MdlAnfr 43 29.05.87 Drs 11/375 Grünbeck FDP Antw PStSekr Dr. Riedl BMWi 967 A ZusFr Grünbeck FDP 967 B ZusFr Müller (Pleisweiler) SPD 967 D ZusFr Fischer (Homburg) SPD 968 A Verhinderung des weiteren Ausbaus des französischen Kernkraftwerks Cattenom angesichts der in Frankreich für 1990 erwarteten Überkapazität von drei bis sieben 1 300 Megawatt-Kernkraftblöcken MdlAnfr 47 29.05.87 Drs 11/375 Schreiner SPD Antw PStSekr Dr. Riedl BMWi 968 C ZusFr Schreiner SPD 969 A ZusFr Müller (Wadern) CDU/CSU . . . 969B ZusFr Fischer (Homburg) SPD 969 C ZusFr Dr. Lippelt (Hannover) GRÜNE . 969 C ZusFr Weiss (München) GRÜNE 969 D Verstärkte Ausstattung von Schulen und Hochschulen mit Computern angesichts der gesundheitlichen Gefährdung durch Bildschirmterminals MdlAnfr 50, 51 29.05.87 Drs 11/375 Frau Hillerich GRÜNE Antw PStSekr Höpfinger BMA 970B ZusFr Frau Hillerich GRÜNE 970 C ZusFr Kuhlwein SPD 971 A ZusFr Frau Weyel SPD 971 B Entschließung des 90. Deutschen Ärztetages gegen den Export von in der Bundesrepublik verbotenen Medikamenten in Länder der Dritten Welt; Beteiligung deutscher PharmaUnternehmen; gesetzgeberische Maßnahmen MdlAnfr 54, 55 29.05.87 Drs 11/375 Schanz SPD Antw PStSekr Pfeifer BMJFFG 971 C ZusFr Schanz SPD 972A ZusFr Toetemeyer SPD 972B Rechtlicher Schutz von Bezeichnungen wie „bio", „öko" bei Lebensmitteln und Bedarfsgütern MdlAnfr 57, 58 29.05.87 Drs 11/375 Frau Weyel SPD Antw PStSekr Pfeifer BMJFFG 973 B ZusFr Frau Weyel SPD 973 C Renovierung der Übernachtungs- und Ruheräume der Bundesbahn MdlAnfr 59 29.05.87 Drs 11/375 Kohn FDP Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 974 D ZusFr Kohn FDP 975 A Erhebung von Autobahngebühren für Autofahrer aus Ländern mit Straßenbenutzungsgebühren MdlAnfr 60 29.05.87 Drs 11/375 Dr. Abelein CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Schulte BMV 975 B ZusFr Dr. Abelein CDU/CSU 975 C Nächste Sitzung 1065 A Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 1066* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 16. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Juni 1987 923 16. Sitzung Bonn, den 4. Juni 1987 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Adler 4. 6. Dr. Ahrens * 5. 6. Amling 5. 6. Antretter * 5. 6. Frau Beck-Oberdorf 5. 6. Dr. Biedenkopf 5. 6. Frau Blunck * 5. 6. Böhm (Melsungen) * 5. 6. Bühler (Bruchsal) * 4. 6. Frau Conrad 5. 6. Eimer (Fürth) 5. 6. Engelhard 5. 6. Engelsberger 5. 6. Dr. Feldmann * 5. 6. Frau Fischer * 4. 6. Frau Dr. Hartenstein 5. 6. Dr. Hauchler 5. 6. Frau Hensel 5. 6. Hiller (Lübeck) 5. 6. Dr. Holtz * 5. 6. Irmer * 5. 6. Frau Karwatzki 4. 6. Kittelmann * 5. 6. Dr. Klejdzinski 4. 6. Kolbow 5. 6. Kreuzeder 5. 6. Lemmrich * 5. 6. Lenzer * 5. 6. Frau Luuk * 5. 6. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Müller * 5. 6. Niegel * 5. 6. Frau Pack * 5. 6. Penner 5. 6. Pfeffermann 5. 6. Reddemann * 5. 6. Reuschenbach 5. 6. Dr. Rumpf * 5. 6. Frau Rust 5. 6. Schäfer (Mainz) 5. 6. Dr. Scheer * 5. 6. Schmidt (München) * 5. 6. Schmitz (Baesweiler) * 5. 6. von Schmude * 5. 6. Dr. Schwarz-Schilling 5. 6. Frau Simonis 5. 6. Dr. Soell * 5. 6. Dr. Sprung 5. 6. Dr. Stercken 4. 6. Stobbe 5. 6. Dr. Unland * 5. 6. Dr. Voigt (Northeim) 5. 6. Dr. Weng (Gerlingen) 4. 6. Wilz 4. 6. Wimmer (Neuss) 5. 6. Zierer * 5. 6. Zumkley 4. 6. Frau Zutt 5. 6. Zywietz * 5. 6. * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union
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    Rede von Dr. Theodor Waigel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die heutige Debatte des Deutschen Bundestages ist möglich geworden, weil diese Koalition im November 1983 dem von einem SPD-Bundeskanzler initiierten, aber später von der SPD abgelehnten Vollzug des NATO-Doppelbeschlusses zugestimmt und ihn durchgesetzt hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Zuruf von der SPD: Legendenbildung!)

    Ohne die klare Haltung des Westens beim NATO-Doppelbeschluß läge heute in Genf kein Vertragsentwurf vor,

    (Zuruf von der CDU/CSU: Völlig richtig!)

    der einen vollständigen Abbau nuklearer Mittelstrekkenraketen in Westeuropa vorsieht.
    Es ist richtig, sich daran zu erinnern, was führende SPD-Politiker 1983 im Deutschen Bundestag gesagt haben. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Vogel hat am 21. November 1983 im Bundestag die Nachrüstung der NATO abgelehnt.

    (Dr. Rumpf [FDP]: Deswegen ist er jetzt auch schon weggegangen!)

    Seine Argumente damals: Die UdSSR werde nicht ein einziges ihrer Systeme abbauen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Aha!)

    Er fährt fort: Die „Spannungen zwischen den Weltmächten" werden „weiter zunehmen" . — Unglaublich die prognostischen Fähigkeiten des künftigen SPD-Vorsitzenden. —

    (Zuruf von der CDU/CSU: Der Futurist Vogel! — Dr. Rumpf [FDP]: Nächste Woche wird er gewählt!)

    Die von der Entspannungspolitik „in Richtung Osteuropa ausgehenden günstigen ... liberalisierenden Wirkungen werden weiter abnehmen" . Wie weit ist der Mann von der Wirklichkeit der Welt und des Lebens entfernt?

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das war er schon immer!)

    Das Gegenteil ist eingetreten. Die Argumentation des Kollegen Vogel wurde durch die tatsächliche Entwicklung völlig widerlegt.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    In der Debatte im November 1983 haben sämtliche Sprecher der Opposition die Forderung der Regierungskoalition nach einer Null-Lösung abgelehnt. In all den Jahren seit dem Abschied von Helmut Schmidt — bis zum Gipfel von Reykjavik — forderte die SPD die Anerkennung eines sowjetischen Monopols bei den Mittelstreckenraketen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: So ist es! — Bahr [SPD]: Quatsch!)

    Das muß man sich vor Augen führen, wenn man heute die Reden der SPD analysiert.

    (Bahr [SPD]: Wiederholung macht das auch nicht besser!)

    — Auch bei Wiederholung bleibt Richtiges richtig, und Ihr Vorwurf „Quatsch" wendet sich gegen Ihren eigenen Geisteszustand.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Mit Nachgiebigkeit, Anbiederung und einseitigen Vorleistungen erzielen Sie in der Abrüstungspolitik keine Erfolge.

    (Zuruf von der SPD: Dorfbürgermeister!)

    — Ich habe gerade das Wort „Dorfbürgermeister" gehört. Sie wären froh, wenn Sie mehr in der Bundesrepublik Deutschland stellen würden, und ich kenne sehr viele kluge Leute darunter, die es intelligenzmäßig und von ihrem gesunden Menschenverstand her mit jedem von Ihnen aufnehmen würden.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Dr. Dregger [CDU/CSU]: Bravo! Sehr gut! — Horn [SPD]: Deshalb habe ich auch gesagt: Sie könnten kein Dorfbürgermeister werden!)

    — Sie sollten die Dorfbürgermeister nicht beleidigen.

    (Horn [SPD]: Nein, die wären beleidigt, wenn ein Mann wie Sie Dorfbürgermeister würde!)

    Ich weiß, wie es im Dorf aussieht, Sie offensichtlich nicht. Sie werden dort auch nicht gewählt.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Der jetzt in Genf vorliegende Vertragsentwurf, auf den sich die beiden Großmächte aller Voraussicht nach einigen werden, birgt Chancen, aber auch Risiken in sich. Der ehemalige US-Außenminister Kissinger hat in einem Interview mit der „Welt am Sonntag" am 8. Februar 1987 die sich abzeichnende Lösung wie folgt bewertet:
    Die Bedrohung für Europa wird durch die Null-Lösung nicht signifikant vermindert. Die Fähigkeit zur Vergeltung gegen die Sowjetunion vom europäischen Boden aus wird eliminiert, und zugleich würde Amerikas Entschlossenheit zum atomaren Gegenschlag von den Ländern Europas abgekoppelt.
    Das Ziel des NATO-Doppelbeschlusses war es, die durch die einseitige Hochrüstung der UdSSR entstandenen Lücken im Bereich der nuklearen Abschrekkung zu schließen und eine sich abzeichnende Abkoppelung Westeuropas von den USA zu verhindern.
    Hier liegen die Risiken des Genfer Vertragsentwurfs. Wenn ich diese Risiken betone, bedeutet dies keineswegs Mißtrauen in die Bereitschaft der Vereinigten Staaten, auch künftig die Sicherheit Westeuropas zu garantieren. Das ergibt sich nicht zuletzt aus der Präsenz von über 200 000 Mann amerikanischer Truppen auf dem Boden der Bundesrepublik Deutschland.



    Dr. Waigel
    Wir bedanken uns beim amerikanischen Botschafter Burt, der heute in einem Interview die Haltung der Vereinigten Staaten klargestellt hat. Das ist für uns wichtig. Wir sind dankbar dafür.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Aber es hat eine Akzentverschiebung gegeben, die in diesen Sätzen Kissingers — er steht hier nicht allein — zum Ausdruck kommt und die uns zwingt, unsere Vorstellungen im Bündnis und besonders gegenüber den Vereinigten Staaten frühzeitig und nachhaltig zu vertreten.

    (Bahr [SPD]: Hört! Hört!)

    Für die CDU/CSU-Bundestagsfraktion steht fest: Auch in Zukunft ist die Gewährleistung von Frieden und Freiheit im Westen nur möglich auf der Grundlage einer wirksamen nuklearen Komponente. Solange der Warschauer Pakt im Bereich der konventionellen Streitkräfte ein enormes Übergewicht besitzt, muß die NATO am Konzept der nuklearen Abschreckung festhalten.
    Die Bemühungen einiger SPD-Abgeordneter, so vor allem der Kollegen von Bülow und Scheer in der letzten Debatte, dieses konventionelle Übergewicht zu bestreiten, sind absurd. Wäre dem nicht so, hätten alle SPD-Verteidigungsminister — Schmidt, Leber und Apel; darauf ist heute mehrfach hingewiesen worden — mit ihren jährlichen Weißbüchern das Parlament falsch informiert. Ich hoffe doch, daß dem nicht so gewesen ist. Erfreulicherweise räumen mittlerweile auch die Regierungschefs der Staaten des Warschauer Pakts diese Überlegenheit offen und ehrlich ein.
    Es ist schon merkwürdig, wenn der Kollege Brandt in einer relativ milden Rede — gegenüber Freund und Feind in der eigenen Partei — für die Entspannungspolitik von damals eingetreten ist, ihre Erfolge feiert und zugeben muß, daß genau in der Zeit die größte Rüstung und Überrüstung der Sowjetunion und des Warschauer Pakts stattgefunden hat. Wenn der noch amtierende Vorsitzende der SPD die Abschaffung der Abschreckungsstrategie verlangt, so ist dies — darüber muß man sich im klaren sein — gleichbedeutend mit der Abschaffung der NATO oder dem Austritt der Bundesrepublik Deutschland aus der NATO. Welchen Moralbegriff verwendet der Kollege Brandt hier eigentlich? Er selbst hatte doch als Regierungschef fünf Jahre lang die Abschreckung mit getragen und mit gestaltet. Er hat anschließend auch als Mitglied der damaligen Koalition das unter seinem Nachfolger mit getragen.
    Unsere Strategie und die damalige Strategie entsprechen den Grundsätzen des Völkerrechts und halten moralischen Ansprüchen stand. Mit dieser neuen Begriffswelt, die ich für außerordentlich gefährlich halte, nimmt Willy Brandt im Grund späte Rache an Helmut Schmidt, der immer die Abschreckung als einen Eckpfeiler westlicher Sicherheit bezeichnet hat.

    (Dr. Hüsch [CDU/CSU]: Der nimmt Rache an sich selbst! — Dr. Ehmke [Bonn] [SPD]: Waigel, du verstehst nichts davon!)

    — Darüber haben Sie nicht zu befinden, Kollege Ehmke. Sie mögen ein Lorbaß sein, aber in der Sicherheitspolitik liegen Sie schief.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Nach unserer festen Überzeugung ist und bleibt die Abschreckung die Garantie dafür, eine militärische Auseinandersetzung zwischen Ost und West zu verhindern. Ohne eine glaubwürdige und überzeugende Fähigkeit und Bereitschaft zur Verteidigung würden militärische Auseinandersetzungen zwischen Ost und West wieder in den Bereich des Möglichen rücken. Das dürfen und können wir nicht hinnehmen. Ein Krieg zwischen den beiden Blöcken darf weder denkbar, kalkulierbar und führbar noch regionalisierbar und begrenzbar werden. Das ist ein Essential für uns.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Bis heute hält die Sowjetunion am Ziel der kommunistischen Weltherrschaft fest,

    (Zuruf von den GRÜNEN)

    wenngleich große Zweifel berechtigt sind, ob sie das verwirklichen könnte. Nach wie vor ist die sogenannte friedliche Koexistenz nur ein Mittel, aber kein Ziel im System der marxistischen Ideologie. Normale nachbarliche Beziehungen zur Sowjetunion können wir nur pflegen, weil wir eine überzeugende Verteidigungsfähigkeit aufrechterhalten. Als Deutsche sind wir besonders am Abbau jener Nuklearwaffen interessiert, die nur in Deutschland zur Wirkung kommen können.

    (Dr. Dregger [CDU/CSU]: Sehr gut!)

    Wir sind energisch gegen jene Abrüstungsmaßnahmen, die im Ergebnis dazu führen würden, einen bewaffneten Konflikt in Europa wieder möglich zu machen und gar einen Krieg auf Deutschland zu begrenzen.

    (Dr. Dregger [CDU/CSU]: So ist es!)

    Es darf keine Situation denkbar werden, in der sich die Supermächte in Sicherheit wiegen und Deutschland im Schwerpunkt der Zerstörung zurückbliebe.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    Den deutschen Interessen hätte es deshalb besser gedient — das ist mehrfach von Rednern verschiedener Fraktionen heute zum Ausdruck gebracht worden — , wenn die nukleare Abrüstung nicht bei Waffen über 1 000 km begonnen hätte, sondern bei den Nuklearwaffen mit Reichweiten unterhalb von 150 km, bei den sogenannten Gefechtsfeldwaffen und bei den konventionellen Waffen. Wir hätten eine andere Reihenfolge des Abrüstungsprozesses bevorzugt.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Bei grundlegenden sicherheitspolitischen Fragen müssen wir alle voraussehbaren Folgen und Nebenfolgen abschätzen. Das heißt, wir müssen unsere Entscheidungen verantwortungsethisch begründen. Einer Lösung, bei der die nukleare Bedrohung nur noch die beiden Staaten in Deutschland betrifft, können wir nicht zustimmen.

    (Dr. Dregger [CDU/CSU]: So ist es!)




    Dr. Waigel
    Die Vertretung unserer spezifischen nationalen Interessen gegenüber den Großmächten ist unsere Pflicht und unser Recht.

    (Dr. Dregger [CDU/CSU]: So ist es!)

    Solange das erschreckende Übergewicht im Kurzstreckenbereich und im konventionellen Bereich anhält, sind für uns der Verbleib und die Einsatzfähigkeit der Pershing I a unverzichtbar.

    (Frau Traupe [SPD]: Das ist ja überhaupt nicht wahr, Herr Waigel! Das müssen Sie doch nicht glauben!)

    Bei einem Abbau dieses Faustpfands, wäre, wollte man das Gleichgewicht auf allen nuklearen Ebenen aufrecht erhalten, eine Nachrüstung des Westens im Kurzstreckenbereich erforderlich. Und genau das wollen wir nicht.

    (Dr. Ehmke [Bonn] [SPD]: Na!)

    In den kommenden Wochen und Monaten geht es darum, die weiteren Weichenstellungen richtig zu vollziehen und dabei unseren spezifischen deutschen Interessen Geltung zu verschaffen.

    (Frau Traupe [SPD]: Das wollen wir mal sehen!)

    Es geht vor allem darum, die Substanz und die Implementierung, die Vervollständigung der Verträge zu analysieren und vorzubereiten. Angesichts der geographischen Lage der Bundesrepublik muß es unser vorrangiges Ziel sein, die Ungleichgewichte im Kurzstreckenbereich und im konventionellen Bereich abzubauen. Darüber hinaus ist von entscheidender Bedeutung, zu einer deutlichen Reduzierung im strategischen Raketenarsenal und zu einem weltweiten Verbot bei den chemischen Waffen zu gelangen.
    Ebenso wichtig wie der Vertrag selbst ist die Kontrolle über seine Einhaltung. Die gegenseitige Kontrolle und das Beharren auf Leistung und Gegenleistung sind unabdingbare Voraussetzung beim Vollzug der Abrüstung. Es muß uns gelingen, auch konventionelle Abrüstungsschritte unverzüglich einzuleiten und ein gleiches, ausgewogenes Niveau zu erreichen, damit wir nach dem Abbau der Mittelstreckenwaffen nicht schlechter dastehen als heute.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Nun liegt es an der Sowjetunion und an den Staaten des Warschauer Pakts, dem Westen durch vertrauensbildende Maßnahmen und vor allem durch einen Abbau des Übergewichts im konventionellen und Kurzstrecken-Bereich — also bei jenen Waffen, von denen in erster Linie die Bundesrepublik bedroht ist — entgegenzukommen.
    Gorbatschow proklamiert ein neues Denken im Atomzeitalter. Und ohne Zweifel gibt es in der Sowjetunion heute einen gewissen Stilwandel, programmatische Korrekturen und veränderte Verhaltensweisen, aber: Wir haben bisher keine Abkehr Moskaus von den fundamentalen rüstungs- und abrüstungspolitischen Positionen feststellen können. Nach wie vor wird Rüstungskontrolle als Instrument der sowjetischen Außenpolitik eingesetzt, aber — und das ist das Bedauerliche — in gleichem Tempo weitergerüstet. Die Sowjetunion muß ihren vielen Worten und
    Ankündigungen reale Taten folgen lassen. Sie hätte angesichts ihrer Überlegenheit in allen Waffenbereichen schon längst mit freiwilligen Abrüstungsmaßnahmen beginnen können, ohne ihre Genfer Verhandlungspositionen zu gefährden. Ihre Sicherheit würde dadurch nicht beeinträchtigt, aber ihre Abrüstungsvorschläge würden an Glaubwürdigkeit gewinnen.
    Wir werden sogfältig darüber wachen, wie die Sowjetunion ihre Versprechen, insbesondere zur konventionellen Abrüstung, einlöst und konkrete Schritte zum Abbau ihrer Panzermasse einleitet. Wir erwarten jetzt die Verwirklichung vertrauensbildender Maßnahmen durch die Sowjetunion, damit es zu einem Abbau der sowjetischen Asymmetrie kommt, so wie es im Kommuniqué des Politisch Beratenden Ausschusses des Warschauer Pakts vom 29. Mai 1987 festgeschrieben ist.
    Wer unserer Bevölkerung jetzt glauben machen will, mit den bevorstehenden Genfer Abmachungen seien die Probleme zwischen West und Ost gelöst, lenkt von den eigentlichen, den ursächlichen Problemen ab.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Bei den bevorstehenden Entscheidungen geht es nur vordergründig um Raketen. Raketen sind nicht die Ursachen der Spannungen, sondern ihr Ergebnis.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Der Westen würde mit Freuden abrüsten, unterstützt von der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung, wenn es die Spannungen nicht gäbe!

    (Kleinert [Marburg] [GRÜNE]: Na, na!)

    Wenn die Sowjetunion an einem neuen Klima des Vertrauens in Europa wirklich interessiert ist, dann muß sie hier ansetzen und damit beginnen, den Völkern Osteuropas mehr Selbstbestimmungsrecht und mehr Menschenrechte zu gewähren. Hier liegt doch der Schlüssel für den weiteren Erfolg des Abrüstungsprozesses!
    Der Westen muß jetzt ein abrüstungspolitisches Gesamtkonzept entwickeln und es gegenüber der Sowjetunion, aber auch gegenüber der Öffentlichkeit offensiv vertreten. Die Bundesrepublik Deutschland muß dazu ihren Beitrag leisten und ihre Interessen mit Entschiedenheit einbringen. Das ist unsere Aufgabe, und ihr stellen wir uns.
    Ich bedanke mich.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat Frau Abgeordnete Fuchs (Verl).

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Katrin Fuchs


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Herren und Damen! 90 % der Bürger und Bürgerinnen unseres Landes wollen die doppelte Null-Lösung. Ich kann mich nicht erinnern, daß der Wille der übergroßen Mehrheit unseres Volkes jemals so klar und eindeutig gewesen ist.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der GRÜNEN)




    Frau Fuchs (Verl)

    Doppelte Null-Lösung heißt im Verständnis der Bürger und Bürgerinnen: Null Mittelstreckenraketen größerer und geringerer Reichweite im Osten und null solcher Raketen im Westen.
    Genau das ist aber nicht die Position der Bundesregierung; denn die Bundesregierung sagt nicht: Null Raketen im Osten und null im Westen; sie sagt: Null im Osten und 72 Pershing-I-Raketen im Westen. Ihr sogenannter Kompromiß, meine Herren und Damen von der Koalition, ist eine Mogelpackung mit doppeltem Boden.

    (Beifall bei der SPD)

    Er ist der Versuch, der Öffentlichkeit zu suggerieren, man sei für die doppelte Null-Lösung, obwohl man in Wahrheit ganz massive Aufrüstungsoptionen offenhalten will. Es zeugt von einer beispiellosen Arroganz, einerseits die globale Null-Lösung für Mittelstreckenraketen kürzerer und längerer Reichweite zu fordern und andererseits darauf zu bestehen, daß die Bundeswehr eben solche Atomwaffen, nämlich 72 Pershing I a, weiter einsatzbereit halten will.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Herr Strauß sagt auch ganz offen: „Es ist eine Null-Lösung, die sich nur auf die Amerikaner und Russen bezieht und keine Null-Lösung für uns. "

    (Dr. Waigel [CDU/CSU]: Wie ist es denn mit den Franzosen und Engländern?)

    — Wenn das einträte, käme die Bundesrepublik in der Tat in eine wahrhaft einzigartige Lage, Herr Waigel. Sie wäre in Zukunft das einzige Land in Europa, auf dessen Boden diese Kategorie von Atomwaffen stationiert wird. Mit solch einem atomaren Größenwahn werden wir uns weder im Osten noch im Westen Freunde erwerben. Im Gegenteil: Man wird sich in Ost und West erneut fragen, was um Gottes willen diese Deutschen denn eigentlich wollen. Ich kann nur hoffen, daß der amerikanische Präsident mit der Forderung, die Pershing-I-Sprengköpfe in der Bundesrepublik zu behalten, genauso verfährt wie damals Präsident Kennedy mit Franz Josef Strauß' Forderung nach deutschen Atomwaffen.

    (Dr. Waigel [CDU/CSU]: Nicht zu fassen, was Sie hier reden!)

    Der Bundeskanzler hat am 7. Mai 1987 sein Festhalten an der Pershing I a damit begründet, daß diese „Drittstaatensysteme" seien,

    (Dr. Waigel [CDU/CSU]: Wer hat Ihnen das erzählt? — Gegenruf von der SPD: Strauß!)

    über die zwischen den USA und der Sowjetunion in Genf nicht verhandelt werden könne. Diese Behauptung ist ebenso falsch wie gefährlich.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Sie ist falsch, weil der Sprengkopf der Pershing I genauso wie jeder andere Sprengkopf für ein nuklearfähiges System der Bundeswehr sich in ausschließlichem Besitz der USA befindet —

    (Frau Nickels [GRÜNE]: Genau!)

    ich wiederhole: in ausschließlichem Besitz der USA —
    und nicht irgendeiner Einwirkungsmöglichkeit der
    Bundesrepublik, einem Vetorecht oder einem
    Zweischlüsselsystem oder was immer es noch gibt, was die Herren Strauß, Todenhöfer und andere seit langem gern haben möchten, unterworfen ist.

    (Beifall bei der SPD)

    Nur um diese amerikanischen Sprengköpfe geht es. Die gehören natürlich auch auf den Verhandlungstisch in Genf.
    Gefährlich ist die Begründung des Bundeskanzlers, weil er im Zusammenhang mit Atomwaffen den Begriff „Drittstaatensysteme" für die Bundesrepublik verwendet,

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    die schon im Deutschlandvertrag von 1955 ausdrücklich freiwillig auf ABC-Waffen verzichtet hat. Um die volle Tragweite dieses Sachverhalts deutlich zu machen, will ich daran erinnern: Drittstaaten sind hier die Staaten, die außer den USA und der Sowjetunion Atomwaffen besitzen und darüber verfügen. Die Anwendung dieses Begriffs auf die Bundesrepublik läßt in der Tat ernsthafte Zweifel am politischen Willen der Bundesregierung entstehen, am nichtnuklearen Status der Bundesrepublik, unseres Landes, festzuhalten.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Trotz aller gegenteiligen Beteuerungen: will die Bundesregierung etwa doch eine eigene nukleare Option?

    (Rühe [CDU/CSU]: Abgeschmackt ist das!)

    — Lesen Sie es bitte doch einmal nach, Herr Kollege; das ist nicht abgeschmackt, sondern Tatsache.
    Wollen sich diejenigen, wie die Herren Todenhöfer und Strauß, die sich schon seit langem für eine europäische Atommacht und für den eigenständigen Zugang der Bundesrepublik zu Atomwaffen stark machen, hier eine Einstiegsoption sichern?

    (Rühe [CDU/CSU]: Das stimmt doch einfach nicht, was Sie sagen!)

    Das ist meine Frage.
    Die Bundesrepublik hat auch mit dem Atomwaffensperrvertrag völkerrechtlich verbindlich auf den Besitz von Atomwaffen verzichtet. Die Regierung Brandt/Scheel — das ist auch für die FDP interessant — hat bei der Unterzeichnung des Atomwaffensperrvertrages am 28. 11. 1969 erklärt — jetzt zitiere ich —:
    Sie „geht davon aus, daß der Vertrag der Bundesrepublik Deutschland gegenüber so ausgelegt wird wie gegenüber den anderen Vertragsparteien".
    Mit ihrem Gerede über deutsche Drittstaatensysteme will die Regierung Kohl genau das Gegenteil, nicht Kontinuität, sondern einen Sonderweg.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Meine Herren und Damen von der FDP, Sie müssen sich hier klar entscheiden, was Sie wollen: entweder die Kontinuität des nichtatomaren Status der Bundesrepublik Deutschland oder eine Abenteuerpolitik, die zu schrecklichen Vertrauenseinbußen in Ost und



    Frau Fuchs (Verl)

    West führen und die Bundesrepublik zum Störenfried in Europa machen muß.
    Die FDP muß sich übrigens auch entscheiden, ob sie dem hier vorliegenden Antrag der Koalition zustimmen will oder Herrn Mischnick folgen möchte, der ja laut heutiger Zeitung gesagt hat, daß die Bedingung, die sich in dem Antrag der Koalition wiederfindet, daß die Pershing I hierbleiben soll, nicht ihrer Auffassung entspricht. Auch um Ihnen Entscheidungsalternativen zu bieten, beantragen wir für unseren Antrag namentliche Abstimmung.

    (Beifall bei der SPD — Zuruf von der FDP: Wir lehnen den Schleuderkurs der SPD ab!)

    Meine größte Sorge, meine Herren und Damen, ist aber, daß diejenigen, die für den Verbleib der Pershing I a streiten, damit gar nicht so sehr die Pershing I a meinen, die aus technischen Gründen ohnehin bald abgezogen werden müssen, sondern daß hier eine Hintertür zur Modernisierung dieser Waffenkategorie, eine Hintertür zu einer neuen Nachrüstung mit Pershing-I-b-Raketen offengehalten werden soll.

    (Beifall bei der SPD — Voigt [Frankfurt] [SPD]: Wer A sagt, will auch B sagen!)

    — Wer A sagt, will auch B sagen, richtig.
    Im Bundeswehrplan 1987 heißt es dazu — den kann ich ruhig zitieren, weil zumindest dieser Teil ohnehin veröffentlicht worden ist — : „Die bündnisgemeinsamen Beschlüsse stehen grundsätzlich in Übereinstimmung mit der Weisung des Bundeskanzlers vom 4. Oktober 1983, längerfristig den Schwerpunkt bei nuklearfähigen Einsatzmitteln größerer Reichweite vorzusehen, und fordern die Modernisierung der nuklearen Einsatzmittel durch ein Lance-Nachfolgesystem gesteigerter Reichweite (250 km), ein Nachfolgesystem Pershing I a und einen Abstandsflugkörper größerer Reichweite (400 km)"

    (Dr. Ehmke [Bonn] [SPD]: Da liegt der Wörner begraben!)

    Und Herr Strauß sagt vor drei Tagen auf die Frage nach der Modernisierung der Pershing I a — ich zitiere — : „Die Modernisierung vorhandener Waffensysteme ist noch nie Gegenstand von Nachrüstungsverhandlungen gewesen." Genau hier setzt meine Befürchtung ein.
    Herr Bundeskanzler, es ist doch so, daß zum gleichen Zeitpunkt, da Sie hier Ihren Abrüstungswillen kundtun, Ihr Verteidigungsminister daran arbeiten läßt, nicht nur die auslaufenden 72 Pershing-IRaketen durch 72 neue Pershing-Raketen zu ersetzen, sondern zusätzlich — dies ist ein weiterer Skandal dieses Ministers — zusätzlich 200 Pershing-Raketen mit konventionellem Sprengkopf plant, die er sicher nicht Pershing nennen, sondern vermutlich umtaufen wird, da dieser Begriff sozusagen besetzt und mittlerweile ein Reizwort ist. Es ist doch so, Herr Bundeskanzler, daß Ihr Minister plant, die 72 Pershing I a durch ca. 280 neue Raketen, also das Vierfache, zu ersetzen. Ist Ihnen Ihr Schlagwort vom „Frieden schaffen mit immer weniger Waffen" in diesem Zusammenhang und vor diesem Hintergrund nicht auch allmählich peinlich?

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Wenn es historisch zum ersten Mal wirklich um weniger Waffen geht, nämlich die der USA und der UdSSR, müssen Sie zur Zustimmung gezwungen werden. Gleichzeitig — das ist das Unglaubliche — wird in der Bundesrepublik an weiterer Aufrüstung geplant. 280 Raketen mit nuklearen — —

    (Lemmrich [CDU/CSU]: Wir denken an die Abrüstung auf der russischen Seite! — Zurufe von der SPD)

    — Fragen Sie mal Ihren Verteidigungsminister! Es geht um 280 Raketen mit nuklearen bzw. konventionellen Sprengköpfen, und dabei wird nicht mehr zu unterscheiden sein, welche Rakete welchen Sprengkopf trägt.

    (Horn [SPD]: Das ist das Entscheidende!)

    Können Sie sich die Reaktion der anderen Seite auf dieses Teufelsspiel eigentlich vorstellen?

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Es drängt sich die Frage auf, ob der Bundeskanzler das eigentlich weiß. Weiß der Bundeskanzler das?

    (Dr. Ehmke [Bonn] [SPD]: Nein! Woher soll er das wissen?)

    Regiert er oder der Verteidigungsminister in dieser Frage? Ich fordere dringend dazu auf, heute an dieser Stelle zu diesem ungeheuren Vorgang Stellung zu nehmen, und schließe mich den Worten Willy Brandts an: Wir werden jedenfalls erbitterten Widerstand leisten, wir als SPD zusammen mit der großen Mehrheit der Bevölkerung, zusammen mit der Friedensbewegung. Ich wage vorauszusagen, daß Sie mit diesem Vorhaben nicht durchkommen werden. Es darf und es wird keine neue Nachrüstung geben, und da freue ich mich, daß Herr Ronneburger in seiner Stellungnahme hier einer weiteren Nachrüstung eine Absage erteilt hat.
    Es gibt aber noch einen weiteren Anlaß zur Sorge. Ich fürchte, daß Sie mit der selben Drittstaatenargumentation, die Sie auf die Pershing I anwenden, bei den noch verbleibenden Gefechtsfeldwaffen verfahren werden,

    (Bahr [SPD]: Sehr wahr!)

    nämlich bei den Lance-Raketen und der atomaren Artillerie. Wenn Sie die auch noch zu Drittstaatensystemen umdefinieren, ergibt sich unter der Hand ein völlig neuer Status der Bundesrepublik; dann ist dem Versuch, sich den Status einer Atommacht zu erschleichen, Tür und Tor geöffnet.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Ich bin allerdings fest davon überzeugt — und das ist in dieser Frage mein Trost — , daß sich kein amerikanischer Präsident, dem allein der Einsatzbefehl über amerikanische Sprengköpfe obliegt, derartig von Ihnen entmachten lassen wird.

    (Rühe [CDU/CSU]: So etwas können Sie noch nicht einmal auf einem Unterbezirksparteitag anbieten! Und das will schon einiges heißen!)




    Frau Fuchs (Verl)

    Meine Herren und Damen, nicht militärische Analyse, sondern militarisiertes Denken führt zu der Forderung, auf der Pershing I zu beharren. Der Wunsch nach totaler Sicherheit ist Ausdruck totaler Unsicherheit. Das ist das Syndrom der Angst, der politischen Phantasielosigkeit, der Irrationalität, die die Politik dieser Bundesregierung in dieser Frage kennzeichnen.
    Kant hat recht, wenn er sagt: „Der Friede ist der Imperativ der praktischen Vernunft. " In unserem Volk gibt es eine tiefe Sehnsucht nach Frieden und Abrüstung. Die Regierung aber will auf unabsehbare Zeit an der atomaren Abschreckung festhalten und Atomwaffen behalten.

    (Lemmrich [CDU/CSU]: Ihr gebt doch in den Dingen nur Sprüche von euch!)

    Es ist eine Kluft entstanden zwischen der Politik der Bundesregierung und dem, was die Mehrheit der Bevölkerung will. Wenn dann auch noch in der Union wieder eine Gespensterdebatte über Wiedervereinigung geführt wird, kann ich nur mit dem Liedermacher Degenhardt sagen: „Es denken die Leute von gestern wieder an morgen. "

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Es ist heute das Gebot praktischer Vernunft, ja zu sagen zu der doppelten Null-Lösung, ohne Wenn und Aber, ohne Extra-Pershings.
    Es gibt im Grunde nur zwei Möglichkeiten: Entweder die Mittelstreckenraketen gehen — alle! — oder der Kanzler geht ihnen voran.

    (Beifall bei der SPD — Dr. Waigel [CDU/ CSU]: Seien Sie froh, daß Sie ihn haben! Sie hätten ja gar keinen!)

    Es ist ein Gebot der praktischen Vernunft, das Angebot des Warschauer Pakts aufzugreifen, über Militärdoktrinen und Sicherheitsstrukturen zu reden. Wenn in Brüssel schon wieder Bedenken geäußert werden, müssen diese bislang straffrei gebliebenen politischen Straßenblockierer wissen, daß die Bevölkerung unseres Landes das nicht mehr mitmacht, nicht mehr bereit ist, das ewige Spiel, wirkliche Abrüstung zu verhindern, noch weiter zu dulden.

    (Beifall bei der SPD)

    Die Bürger und Bürgerinnen unseres Landes lassen sich auf Dauer nicht hinters Licht führen. Sie haben gelernt, daß diese Regierung zur Abrüstung gezwungen werden muß.
    Wir können froh darüber sein, daß die Friedensbewegung die Kraft behalten hat, über all die Jahre ihre Aktionen durchzuhalten.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN — Zurufe von der CDU/CSU)

    Ich wünsche mir, meine Herren und Damen, daß es
    möglichst viele sind — und lade Sie ausdrücklich
    ein — , die am 13. Juni im Bonner Hofgarten zusammenkommen werden, um für Abrüstung und für eine friedliche Zukunft zu demonstrieren.

    (Anhaltender Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)