Rede von
Eckhard
Stratmann
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE GRÜNEN/BÜNDNIS 90)
Wir sind dann auf der Matte und machen Aktionen gegen Großprojekte, wenn sie — wie in Boxberg in Baden-Württemberg — zur Umweltzerstörung führen. Dann sind wir selbstverständlich dagegen.
Wir sind dann für Industrieansiedlung und auch Industrieprojekte — und dann können es auch im Einzelfall Industriegroßprojekte sein — , wenn sie erstens umweltverträglich und zweitens sozialverträglich sind.
Ich möchte — ich habe nur noch wenige Minuten — zum Bereich Kohle noch was sagen. Mich hat die Aussage von Minister Hoffmann gefreut, daß wir einen neuen Konsens in der Bundesrepublik haben. Ich halte ihn persönlich dort auch für glaubwürdig. Der neue Konsens heißt: Ausstieg aus der Atomenergie. Wir GRÜNEN sagen: Wir brauchen statt des KohleAtom-Verbundes einen Verbund von heimischer
Steinkohle, umweltschonend genutzt, und Alternativenergien.
Es geht nicht mehr — und es ging noch nie — mit der Position: Kohle und Atom. Atomenergie ist der Totengräber für die heimische Steinkohle.
Es heißt: Kohle oder Atom.
Herr Hoffmann, Sie sagen, Sie hätten in dieser Frage Konsens mit Wirtschaftsminister Jochimsen, den Sie ja noch besser kennen als ich.
Erklären Sie mir, wie der Konsens in Ihren eigenen Reihen zustande kommen soll, wenn im Dezember letzten Jahres, im Wahlkampf, Minister Jochimsen
in einem Beitrag auf dem Energieforum in Nordrhein-Westfalen erklärte, er will als zuständiger Minister an dem Hochtemperaturreaktor in Hamm — das ist ein Atomreaktor — perspektivisch festhalten. Wie will dann dieser Minister aus der Atomenergie aussteigen? Wie können Sie da behaupten, Sie hätten Konsens mit ihm? Jochimsen will sich weiter in die Atomenergie hineinmogeln mit einer Technologie, die die Nutzung der Atomenergie noch ins nächste Jahrtausend hinein verlängert. Er hat die Bündnisgenossen in Ihren eigenen Reihen — Herr Niggemeier und Co.