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    Plenarprotokoll 11/7 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 7. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 1. April 1987 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Bundesministers Genscher 297 A Verzicht des Abg. Strauß auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag 297 A Eintritt der Abg. Frau Hasselfeldt in den Deutschen Bundestag 297 B Abweichung von den Richtlinien für die Fragestunde für die Sitzungswoche ab 4. Mai 1987 297 B Abwicklung der Tagesordnung 297 B Festlegung der Zahl und Wahl der Mitglieder der Parlamentarischen Kontrollkommission — Drucksachen 11/105, 11/112, 11/114 — Kleinert (Marburg) GRÜNE 298 A Becker (Nienberge) SPD 298 D Bohl CDU/CSU 299 B Wolfgramm (Göttingen) FDP 300 A Namentliche Abstimmung 300 D Ergebnis der namentlichen Abstimmung 307 A Ergebnis der Wahl 341 B Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und der Fraktion DIE GRÜNEN Einsetzung von Ausschüssen — Drucksache 11/68 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Einsetzung eines Ausschusses für Frauenpolitik — Drucksache 11/101 — Frau Vennegerts GRÜNE 301A Wolfgramm (Göttingen) FDP 302 B Frau Schmidt (Nürnberg) SPD 302 C Dr. Knabe GRÜNE 303 B Bohl CDU/CSU 304 A Büchler (Hof) SPD 304 C Wahl der Mitglieder des Gemeinsamen Ausschusses nach Artikel 53 a des Grundgesetzes — Drucksache 11/107 — 305A Wahl der vom Bundestag zu entsendenden Mitglieder des Ausschusses nach Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) — Drucksache 11/108 — 305B Wahl der Mitglieder des Wahlprüfungsausschusses — Drucksache 11/109 — 305 B Gremium gemäß § 9 Abs. 1 des Gesetzes zur Beschränkung des Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnisses (Gesetz zu Artikel 10 Grundgesetz) — Drucksachen 11/103, 11/106 — Bohl CDU/CSU 305 C Kleinert (Marburg) GRÜNE 306 A Becker (Nienberge) SPD 306 D II Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 7. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 1. April 1987 Ergebnis der Wahl 307 A Wahl der Wahlmänner gemäß § 6 Abs. 2 des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht — Drucksache 11/113 (neu) — . . . . 308D Ergebnis 341* B Wahl der Mitglieder des Richterwahlausschusses gemäß § 5 des Richterwahlgesetzes — Drucksache 11/115 — 308D Ergebnis 341* C Wahl der Vertreter der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarats — Drucksache 11/110 — 309 C Wahl der Mitglieder des Verwaltungsrates der Filmförderungsanstalt — Drucksache 11/111 309 C Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zur angeblichen Äußerung des Bundesministers für Wirtschaft, nach der die Industriezweige Kohle und Stahl nicht mehr gerettet werden können Roth SPD 310 D Wissmann CDU/CSU 311 C Stratmann GRÜNE 312B, 333D Beckmann FDP 313 C Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi 314C Jahn (Marburg) SPD (zur GO) 318 D Hoffmann, Minister des Saarlandes . . 319A Müller (Wadern) CDU/CSU 323 A Schanz SPD 324 C Dr. Graf Lambsdorff FDP 326 C Frau Brahmst-Rock GRÜNE 329 B Dr. Blüm, Bundesminister BMA 330 B Sieler (Amberg) SPD 333 A Dr. Jobst CDU/CSU 335 D Reuschenbach SPD 337 A Dr. Lammert CDU/CSU 338 C Urbaniak SPD 339 C Nächste Sitzung 340D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 341* A Anlage 2 Gewählte Mitglieder der Parlamentarischen Kontrollkommission 341*B Anlage 3 Nach § 6 Abs. 2 des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht gewählte Wahlmänner 341*B Anlage 4 Nach § 5 des Richterwahlgesetzes gewählte Mitglieder des Richterwahlausschusses . 341*C Anlage 5 Liste der Abgeordneten, die a) an der Wahl der Mitglieder der Parlamentarischen Kontrollkommission b) an der Wahl der Wahlmänner gemäß § 6 Abs. 2 des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht c) an der Wahl der Mitglieder des Richterwahlausschusses gemäß § 5 des Richterwahlgesetzes d) an der Wahl des Gremiums gemäß § 9 Abs. 1 des Gesetzes zur Beschränkung des Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnisses (Gesetz zu Artikel 10 Grundgesetz) teilgenommen haben 341* D Anlage 6 Amtliche Mitteilungen 343* A Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 7. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 1. April 1987 297 7. Sitzung Bonn, den 1. April 1987 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Böhm (Melsungen) * 2. 4. Büchner (Speyer) * 1.4. Frau Dr. Däubler-Gmelin 1. 4. Dr. Dollinger 2. 4. Duve 2. 4. Dr. Götz 2. 4. Grünbeck 2. 4. Dr. Häfele 1. 4. Frau Hensel 1. 4. Höffkes 1.4. Kittelmann ** 1. 4. Lenzer ** 2. 4. Dr. Müller ** 2. 4. Dr. Pfennig ** 2. 4. Ronneburger 2. 4. Dr. Scheer ** 1. 4. Schmidt (München) ** 2. 4. Schröer (Mülheim) 2. 4. Seehofer 2. 4. Dr. Soell ** 1. 4. Voigt (Frankfurt) *** 2. 4. Frau Wollny 2. 4. Würtz 2. 4. Frau Zutt 2. 4. **r die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates **r die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union *** die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Gewählte Mitglieder der Parlamentarischen Kontrollkommission CDU/CSU und FDP Abg. Dr. Waigel Abg. Dr. Miltner Abg. Dr. Olderog Abg. Mischnick Abg. Dr. Hirsch SPD Abg. Dr. Emmerlich Abg. Jahn (Marburg) Abg. Dr. Penner Anlage 3 Nach § 6 Abs. 2 des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht gewählte Wahlmänner CDU/CSU und FDP Abg. Dr. Waigel Abg. Dr. Miltner Abg. Helmrich Abg. Vogel (Ennepetal) Abg. Kleinert (Hannover) Abg. Dr. Stark (Nürtingen) Abg. Buschbom Ersatzwahlmänner Abg. Dr. Bötsch Abg. Dr. Olderog Abg. Dr. Kronenberg Abg. Dr. Langner Abg. Funke Abg. Dr. Hüsch Abg. Bohl Anlagen zum Stenographischen Bericht SPD Abg. Dr. Vogel Abg. Jahn (Marburg) Abg. Frau Dr. Däubler-Gmelin Abg. Frau Fuchs (Köln) Abg. Dr. Schmude Ersatzwahlmänner Abg. Dr. de With Abg. Rappe (Hildesheim) Abg. Stiegler Anlage 4 Nach § 5 des Richterwahlgesetzes gewählte Mitglieder des Richterwahlausschusses CDU/CSU und FDP Abg. Erhard (Bad Schwalbach) Abg. Marschewski Abg. Helmrich Abg. Sauter (Ichenhausen) Abg. Kleinert (Hannover) Abg. Dr. Stark (Nürtingen) Abg. Zink Stellvertreter Abg. Dr. Schroeder (Freiburg) Abg. Dr. Olderog Abg. Dr. Bötsch Abg. Beckmann Abg. Buschbom Abg. Dr. Miltner Abg. Dr. Langner SPD Abg. Frau Dr. Däubler-Gmelin Abg. Dr. de With Abg. Stiegler Abg. Singer Stellvertreter Abg. Frau Matthäus-Maier Abg. Lambinus Abg. Klein (Dieburg) Abg. Kirschner Anlage 5 Liste der Abgeordneten, die a) an der Wahl der Mitglieder der parlamentarischen Kontrollkommission b) an der Wahl der Wahlmänner gemäß § 6 Abs. 2 des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht c) an der Wahl der Mitglieder des Richterwahlausschusses gemäß § 5 des Richterwahlgesetzes d) an der Wahl des Gremiums gemäß § 9 Abs. 1 des Gesetzes zur Beschränkung des Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnisses (Gesetz zu Artikel 10 Grundgesetz) teilgenommen haben: Dr. Abelein Frau Dr. Adam-Schwaetzer Frau Adler Dr. Ahrens Amling Andres Antretter Dr. Apel Austermann Bachmaier Bahr Bamberg Bauer Baum Bayha Dr. Becker (Frankfurt) Becker (Nienberge) Frau Becker-Inglau Beckmann Frau Beer Frau Berger (Berlin) Bernrath Biehle Bindig Dr. Blank Dr. Blens Dr, Blüm Frau Blunck 342* Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 7. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 1. April 1987 Dr. Böhme (Unna) Börnsen (Bönstrup) Börnsen (Ritterhude) Dr. Bötsch Bohl Bohlsen Borchert Brandt Brauer Breuer Brück Büchler (Hof) Bühler (Bruchsal) Dr. von Bülow Frau Bulmahn Buschbom Buschfort Carstens (Emstek) Carstensen (Nordstrand) Catenhusen Clemens Frau Conrad Conradi Cronenberg (Arnsberg) Dr. Czaja Dr. Daniels (Bonn) Dr. Daniels (Regensburg) Daubertshäuser Daweke Deres Diller Dörflinger Dr. Dollinger Doss Dreßler Ebermann Echternach Egert Dr. Ehmke (Bonn) Dr. Ehrenberg Eigen Eimer (Fürth) Dr. Emmerlich Engelhard Engelsberger Erler Esters Ewen Eylmann Dr. Faltlhauser Frau Faße Feilcke Dr. Feldmann Dr. Fell Fellner Frau Fischer Fischer (Hamburg) Fischer (Homburg) Frau Flinner Frau Folz-Steinacker Francke (Hamburg) Dr. Friedmann Dr. Friedrich Frau Fuchs (Köln) Frau Fuchs (Verl) Fuchtel Funke Gallus Frau Ganseforth Gansel Ganz (St. Wendel) Frau Garbe Gattermann Dr. Gautier Frau Geiger Geis Dr. Geißler Dr. von Geldern Genscher Gerstein Gerster (Mainz) Gerster (Worms) Gilges Glos Dr. Göhner Frau Dr. Götte Graf Gries Gröbl Großmann Grüner Dr. Grünewald Grunenberg Günther Haack (Extertal) Haar Dr. Häfele Häfner Frau Hämmerle Frau Dr. Hamm-Brücher Harries Frau Dr. Hartenstein Hasenfratz Frau Hasselfeldt Dr. Hauchler Dr. Hauff Haungs Hauser (Esslingen) Hauser (Krefeld) Dr. Haussmann Hedrich Freiherr Heereman von Zuydtwyck Heimann Heinrich Heistermann Frau Dr. Hellwig Helmrich Dr. Hennig Herkenrath Heyenn Hiller (Lübeck) Frau Hillerich Hinrichs Hinsken Dr. Hirsch Höffkes Höpfinger Hörster Dr. Hoffacker Frau Hoffmann (Soltau) Dr. Holtz Hoppe Horn Dr. Hornhues Hoss Dr. Hoyer Frau Hürland-Büning Dr. Hüsch Hüser Huonker Ibrügger Irmer Jahn (Marburg) Dr. Jahn (Münster) Jaunich Dr. Jenninger Dr. Jens Dr. Jobst Jung (Düsseldorf) Jung (Limburg) Jung (Lörrach) Jungmann Kalb Kalisch Dr.-Ing. Kansy Dr. Kappes Frau Karwatzki Kastning Kiechle Kiehm Kirschner Kißlinger Kittelmann Klein (Dieburg) Klein (München) Kleinert (Hannover) Kleinert (Marburg) Dr. Klejdzinski Klose Dr. Köhler (Wolfsburg) Dr. Kohl Kohn Kolb Kolbow Koltzsch Koschnick Kossendey Kraus Kretkowski Krey Kroll-Schlüter Dr. Kronenberg Kühbacher Kuhlwein Dr. Kunz (Weiden) Dr.-Ing. Laermann Lambinus Dr. Graf Lambsdorff Lamers Dr. Lammert Dr. Langner Lattmann Dr. Laufs Leidinger Lemmrich Lennartz Lenzer Leonhart Frau Limbach Link (Diepholz) Link (Frankfurt) Linsmeier Lintner Dr. Lippelt (Hannover) Dr. Lippold (Offenbach) Lohmann (Witten) Dr. h. c. Lorenz Louven Lowack Lüder Lummer Lutz Frau Luuk Maaß Frau Männle Magin Marschewski Frau Dr. Martiny-Glotz Frau Matthäus-Maier Dr. Mechtersheimer Menzel Dr. Mertens (Bottrop) Meyer Dr. Meyer zu Bentrup Michels Dr. Miltner Mischnick Dr. Mitzscherling Möllemann Dr. Möller Müller (Düsseldorf) Müller (Pleisweiler) Müller (Schweinfurt) Müller (Wadern) Müller (Wesseling) Müntefering Nagel Nehm Nelle Neuhausen Dr. Neuling Neumann (Bremen) Frau Nickels Niegel Frau Dr. Niehuis Dr. Niese Niggemeier Dr. Nöbel Nolting Frau Odendahl Oesinghaus Frau Oesterle-Schwerin Dr. Olderog Oostergetelo Oswald Frau Pack Paintner Paterna Pauli Dr. Penner Pesch Peter (Kassel) Petersen Pfeffermann Pfeifer Dr. Pfennig Pfuhl Dr. Pick Dr. Pinger Dr. Pohlmeier Porzner Poß Dr. Probst Purps Rappe (Hildesheim) Rauen Rawe Reddemann Regenspurger Reimann Frau Renger Repnik Reschke Reuschenbach Reuter Richter Dr. Riesenhuber Rind Frau Rönsch (Wiesbaden) Frau Roitzsch (Quickborn) Dr. Rose Rossmanith Roth Roth (Gießen) Rühe Dr. Rüttgers Ruf Dr. Rumpf Frau Saibold Sauer (Salzgitter) Sauer (Stuttgart) Sauter (Epfendorf) Sauter (Ichenhausen) Schäfer (Offenburg) Dr. Schäuble Schanz Scharrenbroich Schartz (Trier) Dr. Scheer Schemken Scherrer Scheu Frau Schilling Schily Schluckebier Schmidbauer Frau Schmidt (Nürnberg) Schmidt (Salzgitter) Frau Schmidt-Bott Schmitz (Baesweiler) von Schmude Dr. Schneider (Nürnberg) Dr. Schöfberger Freiherr von Schorlemer Schreiber Schreiner Dr. Schroeder (Freiburg) Schütz Schulhoff Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd) Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 7. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 1. April 1987 343* Schulze (Berlin) Schwarz Dr. Schwarz-Schilling Dr. Schwörer Seesing Frau Dr. Segall Seidenthal Frau Seiler-Albring Seiters Sellin Frau Seuster Sielaff Sieler (Amberg) Frau Simonis Singer Frau Dr. Skarpelis-Sperl Dr. Soell Dr. Solms Dr. Sperling Spilker Dr. Spöri Spranger Dr. Sprung Stahl (Kempen) Dr. Stark (Nürtingen) Dr. Stavenhagen Steiner Frau Steinhauer Dr. Stercken Stiegler Stobbe Dr. Stoltenberg Straßmeir Strube Dr. Struck Stücklen Frau Dr. Süssmuth Susset Frau Terborg Frau Teubner Dr. Thomae Tietjen Tillmann Frau Dr. Timm Timm Dr. Todenhöfer Toetemeyer Frau Traupe Frau Trenz Dr. Uelhoff Uldall Dr. Unland Frau Unruh Urbaniak Vahlberg Frau Vennegerts Verheugen Frau Verhülsdonk Dr. Vogel Vogel (Ennepetal) Vogt (Duren) Voigt (Frankfurt) Dr. Voigt (Northeim) Frau Dr. Vollmer Dr. Vondran Vosen Dr. Voss Dr. Waffenschmidt Dr. Waigel Graf von Waldburg-Zeil Dr. Wallmann Waltemathe Walther Dr. Warnke Dr. Warrikoff Dr. von Wartenberg Wartenberg (Berlin) Weiermann Frau Weiler Weiß (Kaiserslautern) Weiss (München) Weisskirchen (Wiesloch) Dr. Weng (Gerlingen) Werner (Ulm) Dr. Wernitz Westphal Wetzel Frau Weyel Dr. Wieczorek Wieczorek (Duisburg) Frau Wieczorek-Zeul Wiefelspütz Frau Will-Feld Frau Dr. Wilms Frau Wilms-Kegel Wilz Wimmer (Neuötting) Wimmer (Neuss) Windelen Wischnewski Frau Dr. Wisniewski Wissmann Dr. de With Wittich Dr. Wittmann Dr. Wörner Wolfgramm (Göttingen) Wüppesahl Frau Würfel Würzbach Dr. Wulff Zander Zeitler Zeitlmann Zierer Dr. Zimmermann Zink Zumkley Anlage 6 Amtliche Mitteilungen Der Präsident des Bundesrates hat mit Schreiben vom 20. März 1987 mitgeteilt, daß die Regierungen der Länder folgende Mitglieder und stellvertretende Mitglieder für den Ausschuß nach Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) bestellt haben: Mitglied Baden-Württemberg Bayern Berlin Bremen Hamburg Hessen Niedersachsen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saarland Schleswig-Holstein Ministerpräsident Dr. h. c. Späth Staatsminister Schmidhuber Senator Prof. Dr. Scholz Senator Grobecker Zweiter Bürgermeister Pawelczyk Ministerpräsident Börner Ministerpräsident Dr. Albrecht Minister Dr. Posser Staatsminister Martin Ministerpräsident Lafontaine Ministerpräsident Dr. Dr. Barschel Vertreter Minister Dr. Eyrich Staatssekretär Dr. Vorndran Senator Dr. Rexrodt Senator Kahrs Senator Gobrecht Staatsminister Dr. Günther Minister Jürgens Minister Einert Ministerpräsident Dr. Vogel Minister Hoffmann Minister Dr. Schwarz Der Bundeskanzler hat mit Schreiben vom 30. März 1987 gemäß § 30 Abs. 4 des Bundesbahngesetzes vom 13. Dezember 1951 den Nachtrag zum Wirtschaftsplan der Deutschen Bundesbahn für das Geschäftsjahr 1986 mit der Bitte um Kenntnisnahme übersandt. Der Nachtrag liegt im Parlamentsarchiv zur Einsicht aus.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Wolfgang Roth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wirtschaftspolitik, zumal Politik für Kohle und Stahl, erfordert Verläßlichkeit und Beständigkeit. Der Wirtschaftsminister dieser Bundesregierung — das haben seine Aussagen zu Kohle und Stahl erneut gezeigt — ist inzwischen ein Symbol der Widersprüchlichkeit und der Unzuverlässigkeit.

    (Beifall bei der SPD — Zurufe von der CDU/CSU)

    Aber uns geht es heute um mehr als um eine Abrechnung mit dem Chef des Wirtschaftsressorts.

    (Zurufe von der SPD: „Chef"?)

    Es geht heute nicht um die Frage, ob das Interview so, überhaupt nicht, ähnlich oder ganz anders gegeben worden sei, sondern um die Frage, was in der Kohle-und Stahlpolitik in den nächsten Jahren gilt. Es geht uns um die Frage, ob auch künftig die Kohlevorrangpolitik die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung b estimmt.

    (Beifall bei der SPD)

    Dabei — ich richte mich gerade an die CDU — ist Kohlevorrang eindeutig definiert: Einhaltung des Jahrhundertvertrags,

    (Zuruf von der CDU/CSU: Kernkraft!)

    sofortige Anpassung des Kohlepfennigs, Einhaltung des Hüttenvertrages, Verlängerung des Jahrhundertvertrags über das Jahr 1995 hinaus. Wir verlangen von der Bundesregierung zu diesem Thema „Kohlevor-
    Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode — 7. Sitzung. Bonn. Mittwoch. den 1. Avril 1987 311
    Roth
    1 rang" heute klare Aussagen, keine Entschuldigung für irgendwelche Interviews.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der GRÜNEN)

    Dabei kommt es auf die Klarheit der Begriffe an. Weder in der Regierungserklärung noch im gestrigen Kommuniqué der CDU-Fraktion bei ihrem Gespräch mit Vertretern des Steinkohlebergbaus kommt das Wort „Kohlevorrang" überhaupt noch vor. Ich erwarte von der CDU ein Ja oder ein Nein zu der Frage, ob sie zum Kohlevorrang steht. Holen Sie das heute nach!

    (Beifall bei der SPD — Beifall der Abg. Frau Unruh [GRÜNE] — Dr. Jobst [CDU/CSU]: Wie stehen Sie zur Kernenergie?)

    Wir fordern Sie auf, in dieser Debatte auf den alten Konsens aller Parteien beim Kohlevorrang zurückzukommen.

    (Zurufe von der CDU/CSU und der FDP: Nürnberg!)

    — Machen Sie hier keine Ausflüchte!

    (Lachen bei der CDU/CSU und der FDP)

    Es ist eine üble Verdrehung der Tatsachen, so zu tun, als ob ein schnellerer Ausstieg aus der Kernenergie eine Bedrohung für den Kohlevorrang sei. Das Gegenteil ist richtig.

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der GRÜNEN)

    Ein schnellerer Ersatz der Kernenergie, die ja wohl auch Sie als Übergangstechnologie bezeichnen, schafft neue Chancen für die Kohle. Das ist die Wahrheit; das Gegenteil ist falsch.

    (Beifall bei der SPD)

    Schaffen Sie auch Klarheit in der Stahlpolitik! Bisher gab es keine Massenentlassungen im Stahlbereich. Wir hatten zwar einen schmerzlichen Arbeitsplatzabbau, aber wir hatten immer wieder gemeinsam eine soziale Flankierung geschaffen, die nicht den Weg in die Armut bedeutet hat, auch nicht für die Kohleregionen und für die Stahlregionen in der Bundesrepublik Deutschland. Das war anders als in England. Kehren Sie zu dieser Politik zurück!

    (Beifall bei der SPD)

    Meine Damen und Herren, über unverbindliche Gespräche hinaus wollen wir jetzt eindeutige Zusicherungen, was die Montanregionen anbetrifft. Wir sind zur Zusammenarbeit bereit. Wir sind auch bereit zu Gesprächen über einen neuen Konsens. Der Bundeskanzler und die Minister sind nach ihrem Amtseid gehalten, Gerechtigkeit gegen jedermann zu üben. Sie verletzen ihren Amtseid, wenn sie der Landwirtschaft, wenn sie anderen Interessenten — ich rede nur ein Wort über Airbus und MBB —

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das ist eine Verleumdung der Landwirtschaft!)

    Zusicherungen über Subventionen geben und den
    Montanregionen in der Bundesrepublik Deutschland
    nicht mehr helfen, sondern sie allein lassen. Korrigieren Sie das heute!

    (Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der GRÜNEN)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Wissmann.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Matthias Wissmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es kann gar kein Zweifel daran bestehen, daß die Auseinandersetzung der letzten Tage und Wochen — wer in den letzten Tagen mit Stahlarbeitern oder mit Bergarbeitern gesprochen hat, weiß das — bei vielen Menschen existentielle Angste ausgelöst hat. Ich finde, wir sollten bei aller parteipolitischen Auseinandersetzung nicht vergessen, daß es um das Schicksal von Menschen geht

    (Beifall des Abg. Niggemeier [SPD] — Zurufe von der SPD)

    und daß es um die gemeinsame Aufgabe geht, ein Konzept zu entwickeln, das diesen Menschen hilft, das Anpassungen dort vornimmt, wo sie notwendig sind, das aber über der politischen und betriebswirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen Auseinandersetzung nicht vergißt, daß es auch eine soziale Verantwortung für Menschen vor Ort gibt, meine Damen und meine Herren.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Beifall bei der SPD — Dr. Vogel [SPD]: Das sagen Sie mal dem Bangemann!)

    Die Bundesregierung hat in den letzten Jahren gezeigt, daß sie zu dieser Verantwortung bereit ist. In den letzten Jahren der Legislaturperiode von 1983 bis 1987 sind 17,5 Milliarden DM als Kohlehilfe aufgewandt worden. In derselben Wahlperiode sind 5,2 Milliarden DM für Strukturverbesserungshilfen, Forschung und Entwicklung, für Saarstahl, für Abfindungen, für Übergangshilfen im Stahlbereich ausgegeben worden.

    (Wieczorek [Duisburg] [SPD]: Rückzahlbar!)

    Wir bleiben bei einer aktiven Kohle- und Stahlpolitik. Wir wissen und auch Sie wissen, daß ein Strukturwandel erforderlich ist. Aber wir werden dafür sorgen, daß dieser Strukturwandel sozial verträglich und menschenwürdig abläuft, und wir stehlen uns nicht aus der Verantwortung, sondern wir sorgen dafür, daß es bei der aktiven Kohlepolitik beispielsweise bleibt.

    (Zuruf von der SPD: Sie sind doch schon lange raus!)

    Herr Kollege Roth, ich zitiere hier nur den § 8 des Jahrhundertvertrages. In ihm wird ausgeführt, daß der Energiebedarf nur gedeckt werden kann — jetzt hören Sie bitte genau zu — , wenn sowohl Kohle als auch Kernenergie

    (Frau Unruh [GRÜNE]: Abschalten!)

    zum Einsatz kommen. Wir stehen zu diesen beiden,
    beiden Säulen des Jahrhundertvertrages. Tun Sie es



    Wissmann
    bitte endlich auch, meine Damen und Herren von der SPD!

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Frau Unruh [GRÜNE]: Erpressung!)

    Wir stehen auch und gerade zum Kohleteil. Deswegen werden wir den Kohlepfennig auf 7,5 % erhöhen und gleichzeitig dafür sorgen, daß es zu einer neuen Berechnung kommt. Ich bitte aber, daß auch Sie Ihre Verantwortung für die Kohle als die nationale Energiequelle endlich wahrnehmen und dafür sorgen, daß auch von Ihrer Seite die Voraussetzungen zur Sicherung des Jahrhundertvertrages erfüllt werden.
    Was die Stahlpolitik angeht, meine Damen und Herren, so bleibt es dabei, daß die Bundesregierung mit den Tarifparteien, mit den Ländern — wir erwarten dazu auch den Beitrag der Länder Nordrhein-Westfalen und Saarland —

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    an einer Stahlpolitik festhält, die den Strukturwandel sichert, die aber gleichzeitig dafür sorgt, daß sozial abgefedert wird, was an Anpassungen notwendig ist. Wir erwarten vom Bundeswirtschaftsministerium, daß noch stärker als in der Vergangenheit auch in Brüssel,

    (Zuruf von der SPD: Sie haben doch völlig versagt in Brüssel!)

    notfalls auch mit den rechtlichen Möglichkeiten, die Interessen der deutschen Stahlindustrie mit dem Nachdruck wahrgenommen werden, die die deutsche Stahlindustrie und die Stahlarbeitsplätze verdienen, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Zusammenfassend möchte ich sagen: Wir brauchen kein Schwarzer-Peter-Spiel — SPD, CDU/CSU, Land, Bund, Gemeinden — , sondern wir brauchen endlich wieder das Einstehen für eine gemeinsame Verantwortung zu Kohle und Stahl.

    (Dr. Vogel [SPD]: Dann steht doch!)

    — Herr Vogel, meine Bitte wäre: Sorgen Sie dafür, daß Sie bei der Kernenergie, bei der Verantwortung von Herrn Lafontaine und Herrn Rau Ihren Teil zur Gesamtverantwortung beitragen!

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir werden unseren Teil zu dieser Gesamtverantwortung für Kohle und Stahl auch in Zukunft beitragen, weil die Stahlarbeiter und die Bergarbeiter wissen sollten: Wir werden sie in dieser schwierigen Lage nicht allein lassen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)