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    Plenarprotokoll 10/253 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 253. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 4. Dezember 1986 Inhalt: Eintritt des Abg. Horstmeier in den Deut- schen Bundestag 19643 D Ausscheiden des Abg. Tischer aus der Fraktion DIE GRÜNEN 19643 D Erweiterung der Tagesordnung . 19643D, 19710 D Abwicklung der Tagesordnung 19644 B Amtliche Mitteilungen 19741 C Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zu Geschäftsbeziehungen von bundeseigenen Unternehmen zur Republik Südafrika Frau Simonis SPD 19629 B Klein (München) CDU/CSU 19630 C Dr. Stoltenberg, Bundesminister BMF . 19631 D Frau Eid GRÜNE 19633 C Beckmann FDP 19634 D Gansel SPD 19635 D Wissmann CDU/CSU 19637 A Jungmann SPD 19638 A Graf Huyn CDU/CSU 19638 D Schäfer (Mainz) FDP 19639 D Verheugen SPD 19640 D Dr. Pohlmeier CDU/CSU 19641 D Dr. Lammert CDU/CSU 19642 D Präsident Dr. Jenninger 19643 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP zur Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Dr. Wex, Daweke, Dr. Mikat, Graf von Waldburg-Zeil, Nelle, Frau Rönsch, Schemken, Strube, Frau Dr. Wisniewski, Frau Männle, Rossmanith, Kalisch, Weiß, Dr. Althammer, Frau Dr. Hellwig, Dr. Hornhues, Linsmeier, Dr. Kunz (Weiden), Dr. Stercken, Dr. Lammert, Bohl, Dr. Kreile, Dr. Daniels, Dr. Rose, Jung (Lörrach), Dr. Olderog, Dr. Faltlhauser, Lowack, Austermann, Frau Verhülsdonk, Jagoda, Dr. Becker (Frankfurt), Schwarz, Frau Roitzsch (Quickborn), Niegel, Clemens, Pohlmann, Deres, Wimmer (Neuss), Magin, Dr.-Ing. Kansy, Müller (Wesseling), Broll, Dr. Möller, Haungs, Ruf, Dr. Hackel, Echternach, Dolata, Frau Geiger, Schulze (Berlin), Schreiber, Müller (Wadern), Carstensen (Nordstrand), Graf Huyn, Dr. Hüsch, Ganz (St. Wendel), Werner, Wilz, Tillmann, Dr. Blank, Dr. Marx, Herkenrath, Hanz (Dahlen), Buschbom, Maaß, Dr. Pohlmeier, Hornung, Zierer, Zink, Höffkes, Baum, Neuhausen, Dr. Feldmann, Dr.-Ing. Laermann, Kohn, Schäfer (Mainz), Frau Dr. Hamm-Brücher, Dr. Rumpf und der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Kulturförderungspolitik der Bundesregierung zur Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Duve, Bachmaier, Bernrath, Büchner (Speyer), Catenhusen, Conradi, Egert, Gansel, Kühbacher, Frau Dr. Martiny-Glotz, Müller (Düsseldorf), Frau Odendahl, Rapp (Göttingen), Schröer (Mülheim), Schulte (Unna), Sielaff, Toetemeyer, Wartenberg (Berlin), Frau Weyel, Wolfram II Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 253. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Dezember 1986 (Recklinghausen), Frau Zutt und der Fraktion der SPD Kulturpolitik zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Duve, Bachmaier, Bernrath, Büchner (Speyer), Catenhusen, Conradi, Egert, Gansel, Kühbacher, Frau Dr. Martiny-Glotz, Müller (Düsseldorf), Frau Odendahl, Rapp (Göttingen), Schröer (Mülheim), Schulte (Unna), Sielaff, Toetemeyer, Wartenberg (Berlin), Frau Weyel, Wolfram (Recklinghausen), Frau Zutt und der Fraktion der SPD Kulturpolitik — Drucksachen 10/2262, 10/2279, 10/5836 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur dritten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1986 hier: einzelplan 06 — Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern —— Drucksachen 10/4348, 10/5697 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Abgeordneten Duve, Conradi, Frau Dr. Lepsius, Catenhusen, Frau Dr. Däubler-Gmelin, Dr. Diederich (Berlin), Egert, Heimann, Frau Dr. Martiny-Glotz, Müller (Düsseldorf), Dr. Penner, Schröer (Mülheim), Schulte (Unna), Sielaff, Toetemeyer, Wartenberg (Berlin), Frau Weyel, Frau Zutt, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD Errichtung eines Deutschen Historischen Museums in Berlin und eines Hauses der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn — Drucksache 10/5099 — in Verbindung mit Beratung des Antrags des Abgeordneten Ströbele und der Fraktion DIE GRÜNEN Pläne der Bundesregierung, ein „Deutsches Historisches Museum" in Berlin und ein „Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland" in Bonn zu errichten — Drucksache 10/5394 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Errichtung eines „Hauses der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland" in Bonn und eines „Deutschen Historischen Museums" in Berlin — Drucksache 10/6268 — in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Ströbele, Mann und der Fraktion DIE GRÜNEN Förderung der Kulturpolitik in Berlin (West) — Drucksachen 10/4518, 10/5833 — Daweke CDU/CSU 19645 C Duve SPD 19647 D Baum FDP 19651 D Ströbele GRÜNE 19654 D Dr. Kohl, Bundeskanzler . . . . 19657 B, 19664 B Dr. Glotz SPD 19661 C Dr. Vogel, Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz 19666 C Frau Dr. Lepsius SPD 19669 B Beckmann FDP 19671 A Dr. Vogel SPD 19672 C Vogel (München) GRÜNE 19674 C Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Müller (Düsseldorf), Frau Fuchs (Köln), Dr. Hauff, Jaunich, Lutz, Frau Schmidt (Nürnberg), Urbaniak, Reimann, Antretter, Bachmaier, Frau Blunck, Buschfort, Catenhusen, Delorme, Dreßler, Duve, Egert, Fiebig, Gilges, Glombig, Frau Dr. Hartenstein, Dr. Hauchler, Hauck, Heyenn, Immer (Altenkirchen), Jansen, Kiehm, Kirschner, Kißlinger, Dr. Klejdzinski, Lennartz, Frau Dr. Lepsius, Frau Dr. MartinyGlotz, Menzel, Meininghaus, Müntefering, Peter (Kassel), Schäfer (Offenburg), Frau Schmedt (Lengerich), Schreiner, Sielaff, Stahl (Kempen), Frau Steinhauer, Wartenberg (Berlin), Weinhofer, Frau Weyel, von der Wiesche, Witek, Frau Zutt, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD Krebsrisiko am Arbeitsplatz — Drucksachen 10/3811, 10/5767 — in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage der Fraktion DIE GRÜNEN Chemiepolitik: Umwelt und Krebs (I) Grundsätze, Situation und Entwicklungstendenzen, Forschung, toxikologische Konzepte und Praktiken — Drucksache 10/5158 — Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 253. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Dezember 1986 III in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage der Fraktion DIE GRÜNEN Chemiepolitik: Umwelt und Krebs (II) Rechtliche Handhabung, krebspolitische Fehlleistungen und Krebsbekämpfung als Teil umfassender gesellschaftspolitischer Konzeptionen — Drucksache 10/5159 — in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Schulte (Menden), Frau Hönes und der Fraktion DIE GRÜNEN Chemiepolitik: Blei in der Umwelt — Besondere Gefährdung der kindlichen Gesundheit — Drucksachen 10/3877, 10/6629 — in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Müller (Düsseldorf), Frau Dr. Martiny-Glotz, Dr. Hauff, Bachmaier, Frau Blunck, Duve, Dr. Emmerlich, Fischer (Homburg), Frau Dr. Hartenstein, Dr. Hauchler, Immer (Altenkirchen), Jansen, Kiehm, Kißlinger, Dr. Kübler, Lennartz, Meininghaus, Müller (Schweinfurt), Frau Odendahl, Schäfer (Offenburg), Schmitt (Wiesbaden), Stahl (Kempen), Stiegler, Urbaniak, Wartenberg (Berlin), Frau Weyel, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD Umwelt- und Verbraucherschutz — Drucksachen 10/4563, 10/6630 — in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Müller (Düsseldorf), Jaunich, Dr. Hauff, Frau Blunck, Duve, Frau Dr. Hartenstein, Dr. Hauchler, Kiehm, Lambinus, Frau Dr. Martiny-Glotz, Immer (Altenkirchen), Schäfer (Offenburg) Frau Schmidt (Nürnberg), Schreiner, Stahl (Kempen), Wolfram (Recklinghausen), Dr. Vogel und der Fraktion der SPD Gesundheit und Umwelt — Drucksachen 10/5023, 10/6631 — in Verbindung mit Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Frau Dr. Martiny-Glotz, Frau Blunck, Ibrügger, Dr. Jens, Kretkowski, Müller (Düsseldorf), Frau Odendahl, Schmitt (Wiesbaden), Dr. Schwenk (Stade), Frau Weyel, Wolfram (Recklinghausen), Dr. Vogel und der Fraktion der SPD Bessere Kontrolle von Lebensmitteln — Drucksachen 10/5830, 10/6545 — in Verbindung mit Beratung des Antrags der Fraktion DIE GRÜNEN Novellierung der Trinkwasserverordnung entsprechend der Empfehlungen der Arbeitsgruppe „Krebserzeugende Umwelteinflüsse" des „Gesamtprogramms zur Krebsbekämpfung" der Bundesregierung — Drucksache 10/2921 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Fraktion der SPD Schutz vor unzumutbarem Verkehrslärm — Drucksachen 10/3654, 10/5777 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit zu dem Antrag der Abgeordneten Müller (Düsseldorf), Duve, Dr. Hauff, Frau Fuchs (Köln), Dr. Schmude, Bachmaier, Frau Blunck, Egert, Frau Dr. Hartenstein, Dr. Hauchler, Immer (Altenkirchen), Jaunich, Kißlinger, Dr. Kübler, Lennartz, Frau Dr. Martiny-Glotz, Müntefering, Rappe (Hildesheim), Reimann, Schäfer (Offenburg), Frau Schmidt (Nürnberg), Stahl (Kempen), Stiegler, Frau Terborg, Urbaniak, Frau Weyel, Ibrügger, Meininghaus, Müller (Schweinfurt), Wolfram (Recklinghausen), Schmitt (Wiesbaden) und der Fraktion der SPD Gefährlichkeit von Formaldehyd — Drucksachen 10/2791, 10/6578 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie (18. Ausschuß) zu dem Antrag der Abgeordneten Vosen, Frau Dr. Hartenstein, Verheugen, Frau Blunck, Frau Dr. Martiny-Glotz, Frau Schmedt (Lengerich), Sielaff, Catenhusen, Fischer (Homburg), Grunenberg, Hansen (Hamburg), Dr. Kübler, Nagel, Stahl (Kempen), Stockleben, Vahlberg, Brück, Duve, Dr. Ehmke (Bonn), Frau Fuchs (Köln), Herterich, Jaunich, Dr. Jens, Jung (Düsseldorf), Meininghaus, Müller (Schweinfurt), Oostergetelo, Roth, Schäfer (Offenburg), Schluckebier, Frau Schmidt (Nürnberg), Dr. Schmude, Tietjen, Voigt (Frankfurt), Wolfram (Recklinghausen), Dr. Vogel und der Fraktion der SPD Bericht der Bundesregierung zu den Konsequenzen aus dem Bericht „GLOBAL 2000" — Drucksache 10/2359 — IV Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 253. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Dezember 1986 in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung und Technologie (18. Ausschuß) zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Programm „Umweltforschung und Umwelttechnologie" 1984 bis 1987 — Drucksachen 10/1280, 10/6002 — in Verbindung mit Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Leitlinien der Bundesregierung zur Umweltvorsorge durch Vermeidung und stufenweise Verminderung von Schadstoffen (Leitlinien Umweltvorsorge) — Drucksache 10/6028 — in Verbindung mit Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Umwelt '85 Bericht der Bundesregierung über Maßnahmen auf allen Gebieten des Umweltschutzes — Drucksache 10/4614 — in Verbindung mit Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung zur Vorsorge gegen Chemieunfälle Dr. Wallmann, Bundesminister BMU . 19676 B Reimann SPD 19680 D Wolfgramm (Göttingen) FDP 19682A Frau Hönes GRÜNE 19684 D Dr. Laufs CDU/CSU 19687 C Frau Dr. Hartenstein SPD 19688 D Wittmann (Tännesberg) CDU/CSU . . 19691 C Müller (Düsseldorf) SPD 19692 D Dr. Lippold CDU/CSU 19694 D Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag sowie dem Zusatzprotokoll vom 20. November 1985 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich über den Binnenschiffsverkehr — Drucksache 10/6113 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr — Drucksache 10/6460 — 19696 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Einunddreißigsten Gesetzes zur Änderung des Lastenausgleichsgesetzes — Drucksache 10/5862 — 19696 C Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/6540 — Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 25. März 1986 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und St. Vincent und den Grenadinen über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 10/6479 — 19696 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 12. April 1986 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik Bulgarien über die gegenseitige Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen — Drucksache 10/6480 — 19696 D Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes betr. die Änderung vom 27. September 1984 der Satzung der Internationalen Atomenergie- Organisation — Drucksache 10/6600 — 19697 A Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Vorschlag einer Verordnung (EWG) des Rates über die Nahrungsmittelhilfepolitik und -verwaltung und zur Aufhebung der Verordnung (EWG) Nr. 3331/82 — Drucksachen 10/6001 Nr. 2.3, 10/6266 — 19697 B Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Leistung einer überplanmäßigen Ausgabe bei Kap. 15 02 Tit. 685 02 des Haushaltsjahres 1986 (Einlage in eine Stiftung, die zum Schutz des ungeborenen Lebens Hilfen für schwangere Frauen in Konfliktsituationen gewährt) — Drucksachen 10/6155, 10/6471 — . . . 19697 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für innerdeutsche Beziehungen zu dem Antrag der Fraktion der SPD Eisenbahnkonzept für den Schienenverkehr von und nach Berlin — Drucksachen 10/3901, 10/6469 — . . . 19697 B Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 253. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Dezember 1986 V Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für innerdeutsche Beziehungen zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht des Bundesministers für das Post-und Fernmeldewesen über die Erschließung des Zonenrandgebietes im Bereich des Post- und Fernmeldewesens — Drucksachen 10/2660, 10/6468 — . . . 19697 C Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zwölften Gesetzes zur Änderung des Wehrsoldgesetzes — Drucksache 10/5863 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/6475 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/6543 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Neunten Gesetzes zur Änderung des Soldatenversorgungsgesetzes — Drucksache 10/5958 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/6474 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/6544 — Ganz (St. Wendel) CDU/CSU 19711 B Heistermann SPD 19712 D Ronneburger FDP 19714 B Rusche GRÜNE 19715 D Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einheitlichen Europäischen Akte — Drucksachen 10/6392, 10/6418 — Beschlußempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses — Drucksache 10/6663 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktion der SPD Einheitliche Europäische Akte — Drucksachen 10/6414, 10/6663 — in Verbindung mit Beratung der Unterrichtung durch das Europäische Parlament Entschließung zu den Verfahren für die Ratifizierung der Einheitlichen Europäischen Akte in den nationalen Parlamenten und zur Verwirklichung der Europäischen Union — Drucksache 10/6454 — Schwarz CDU/CSU 19717A Dr. Vogel SPD 19719A Dr. Rumpf FDP 19721 C Auhagen GRÜNE 19723 A Dr. Stavenhagen, Staatsminister AA . 19724A Erste Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Errichtung und Finanzierung eines Friedensfonds — Drucksache 10/5420 — in Verbindung mit Erste Beratung des von den Abgeordneten Frau Nickels, Frau Schoppe, Frau Dr. Vollmer und der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Siebenunddreißigsten Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 96) — Drucksache 10/1694 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 157 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/5740 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 180 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/6251 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 185 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/6428 — Fritsch GRÜNE 19726 A Dr. Schroeder (Freiburg) CDU/CSU . . . 19726 D Dr. Emmerlich SPD 19727 D Frau Seiler-Albring FDP 19729 B Dr. Schierholz GRÜNE 19730 B VI Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 253. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Dezember 1986 Dr. Göhner CDU/CSU 19731 B Conradi SPD 19732 C Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 19733 B Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Landbeschaffungsgesetzes — Drucksache 10/4587 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/6142 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 169 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/6102 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 179 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/6250 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 172 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/6182 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 173 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/6183 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 178 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/6249 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 187 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/6573 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 188 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/6574 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 190 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/6576 — in Verbindung mit Beratung der Sammelübersicht 191 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/6577 — Dr. Schierholz GRÜNE 19735 B Hedrich CDU/CSU 19736 B Waltemathe SPD 19737 A Wolfgramm (Göttingen) FDP 19738A Kirschner SPD (Erklärung nach § 29 Abs. 3 GO) 19738 D Collet SPD (Erklärung nach § 31 Abs. 2 GO) 19739 A Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Gansel, Amling, Bachmaier, Bahr, Bernrath, Bindig, Frau Blunck, Brück, Büchner (Speyer), Catenhusen, Collet, Conradi, Frau Dr. Däubler-Gmelin, Dreßler, Duve, Dr. Ehmke (Bonn), Dr. Emmerlich, Fischer (Homburg), Fischer (Osthofen), Frau Fuchs (Verl), Gerstl (Passau), Frau Dr. Hartenstein, Dr. Hauchler, Heistermann, Hiller (Lübeck), Dr. Holtz, Horn, Frau Huber, Immer (Altenkirchen), Jahn (Marburg), Jungmann, Kiehm, Kißlinger, Klein (Dieburg), Dr. Klejdzinski, Klose, Kühbacher, Kuhlwein, Lambinus, Löffler, Frau Luuk, Frau Dr. Martiny-Glotz, Neumann (Bramsche), Dr. Nöbel, Frau Odendahl, Paterna, Peter (Kassel), Rapp (Göppingen), Frau Renger, Reuter, Roth, Schäfer (Offenburg), Schanz, Dr. Scheer, Schlaga, Frau Schmidt (Nürnberg), Dr. Schmude, Schröer (Mülheim), Schulte (Unna), Frau Simonis, Frau Dr. Skarpelis-Sperk, Dr. Soell, Steiner, Stiegler, Stobbe, Toetemeyer, Verheugen, Voigt (Frankfurt), Waltemathe, Wartenberg (Berlin), Weisskirchen (Wiesloch), Westphal, Dr. de With, Dr. Vogel und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Sicherung der Kriegswaffenkontrolle — Drucksache 10/3342 —Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft — Drucksache 10/4275 — Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung — Drucksache 10/4276 — Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 253. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Dezember 1986 VII in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Fraktion der SPD Sicherung der Kriegswaffenkontrolle — Drucksachen 10/6091, 10/6445 — Gansel SPD 19742 B Lattmann CDU/CSU 19745 B Volmer GRÜNE 19747 B Beckmann FDP 19748 D Dr. Bangemann, Bundesminister BMWi 19751A Dr. Hirsch FDP (Erklärung nach § 31 GO) 19753A Frau Dr. Hamm-Brücher FDP (Erklärung nach § 31 GO) 19753 C Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Strafverfahrensänderungsgesetzes 1984 — Drucksache 10/1313 —Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/6592 — Eylmann CDU/CSU 19754 B Bachmaier SPD 19755 A Kleinert (Hannover) FDP 19755 D Mann GRÜNE 19756 D Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 19757 D Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Strafrechtsänderungsgesetzes (... StrÄndG) — § 168 StGB — Drucksache 10/3758 —Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses — Drucksache 10/6568 — Seesing CDU/CSU 19758 D Dr. de With SPD 19759 C Beckmann FDP 19760 B Frau Dann GRÜNE 19761A Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 19761 C Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Artikels 2 des Vierten Gesetzes zur Änderung der Bundesärzteordnung und zur Änderung der Bundesärzteordnung, des Gesetzes über die Ausübung der Zahnheilkunde und der Reichsversicherungsordnung — Drucksache 10/6222 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit — Drucksache 10/6470 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Streichung des Ausbildungsabschnittes „Arzt im Praktikum" aus der Bundesärzteordnung (AiP — Streichungs- Gesetz) — Drucksache 10/6106 — Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit — Drucksache 10/6470 — in Verbindung mit Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit zu dem Antrag der Fraktion der SPD Gesamtreform der Ärzteausbildung — Drucksachen 10/6107, 10/6470 — in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Artikels 2 des Vierten Gesetzes zur Änderung der Bundesärzteordnung und zur Änderung der Bundesärzteordnung, des Gesetzes über die Ausübung der Zahnheilkunde und der Reichsversicherungsordnung — Drucksache 10/6394 —Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit — Drucksache 10/6637 — 19762 B Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Statistik für Bundeszwecke (Bundesstatistikgesetz) — Drucksache 10/5345 —Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksachen 10/6638, 10/6666 — . . . 19763 A in Verbindung mit Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung statistischer Rechtsvorschriften (2. Statistikbereinigungsgesetz) — Drucksache 10/5964 — VIII Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 253. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Dezember 1986 Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/6612 — Broll CDU/CSU 19763 C Dr. Wernitz SPD 19764 B Dr. Hirsch FDP 19765 C Ströbele GRÜNE 19766 B Spranger, Parl. Staatssekretär BMI . . 19767 C Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines ... Gesetzes zur Änderung des Bundesbesoldungsgesetzes — Drucksache 10/5077 — Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses — Drucksache 10/6547 — Ströbele GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) 19768 D Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP und der Fraktion DIE GRÜNEN Sport und Gewalt — Drucksache 10/6610 — 19770 B Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Sportausschusses zum Antrag der Abgeordneten Büchner (Speyer), Lambinus, Amling, Antretter, Dr. Apel, Bachmaier, Bamberg, Bernrath, Frau Blunck, Brück, Büchler (Hof), Buckpesch, Catenhusen, Daubertshäuser, Dr. Diederich (Berlin), Duve, Egert, Dr. Emmerlich, Ewen, Fischer (Homburg), Dr. Haack, Frau Dr. Hartenstein, Dr. Hauchler, Hauck, Dr. Hauff, Immer (Altenkirchen), Jansen, Kastning, Kiehm, Kißlinger, Klein (Die-burg), Dr. Klejdzinski, Kolbow, Dr. Kübler, Kuhlwein, Lennartz, Lohmann (Witten), Frau Dr. Martiny-Glotz, Meininghaus, Menzel, Müller (Düsseldorf), Müller (Schweinfurt), Dr. Müller-Emmert, Müntefering, Dr. Nöbel, Oostergetelo, Pauli, Dr. Penner, Frau Renger, Reschke, Reuter, Schäfer (Offenburg), Frau Schmedt (Lengerich), Frau Schmidt (Nürnberg), Schmidt (München), Schmitt (Wiesbaden), Dr. Schmude, Dr. Schöfberger, Schreiner, Schröer (Mülheim), Stahl (Kempen), Frau Steinhauer, Stiegler, Tietj en, Toetemeyer, Vahlberg, Waltemathe, Wartenberg (Berlin), Weinhofer, Dr. Wernitz, Frau Weyel, Wimmer (Neuötting), Wolfram (Recklinghausen), Zander, Frau Zutt und der Fraktion der SPD Sport und Umwelt zum Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP Sicherung des Sports als Teil einer lebenswerten Umwelt — Drucksachen 10/3650, 10/4074, 10/6563 — 19770 C Fragestunde — Drucksache 10/6593 vom 28. November 1986 — Bezug von Strom durch die Badenwerk AG aus dem französischen Atomkraftwerk Cattenom; Strompreis und Höhe der Subvention für Cattenom MdlAnfr 30, 31 28.11.86 Drs 10/6593 Schreiner SPD Antw PStSekr Dr. Sprung BMWi . . . 19698 A ZusFr Schreiner SPD 19698 B ZusFr Wolfram (Recklinghausen) SPD 19698 C ZusFr Dr. Jens SPD 19698 C ZusFr Becker (Nienberge) SPD 19699 A ZusFr Dr. Soell SPD 19699A ZusFr Müller (Wadern) CDU/CSU . . 19699 B ZusFr Brück SPD 19699 C ZusFr Schreiber CDU/CSU 19699 D Adressat und Gründe der Äußerung des Bundeskanzlers über den „Heidelberger Pöbel" bei der Sechshundertjahr-Feier der Universität Heidelberg MdlAnfr 1, 2 28.11.86 Drs 10/6593 Dr. Soell SPD Antw StMin Vogel BK 19701 B ZusFr Dr. Soell SPD 19701 B ZusFr Schreiner SPD 19702 B ZusFr Oostergetelo SPD 19702 B ZusFr Fiebig SPD 19702 C ZusFr Stockhausen CDU/CSU 19702 C Kürzung der 1984 festgelegten Milchquoten; Folgen der bisherigen Quotenregelung MdlAnfr 35, 36 28.11.86 Drs 10/6593 Oostergetelo SPD Antw PStSekr Gallus BML 19702 D ZusFr Oostergetelo SPD 19703 A ZusFr Boroffka CDU/CSU 19703 B ZusFr Eigen CDU/CSU 19703 B ZusFr Becker (Nienberge) SPD 19704A Erhöhung der Mitverantwortungsabgabe für Getreide durch die EG-Kommission; Abbau der Agrarüberschußlager MdlAnfr 39, 40 28.11.86 Drs 10/6593 Eigen CDU/CSU Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 253. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Dezember 1986 IX Antw PStSekr Gallus BML 19704 B ZusFr Eigen CDU/CSU 19704 B ZusFr Stockhausen CDU/CSU 19704 D ZusFr Oostergetelo SPD 19705A ZusFr Brück SPD 19706A ZusFr Becker (Nienberge) SPD 19706 A Beförderung des Leiters des Justiziariats beim Bundesgesundheitsamt MdlAnfr 50 28.11.86 Drs 10/6593 Fiebig SPD Antw PStSekr Frau Karwatzki BMJFFG 19706 C ZusFr Fiebig SPD 19706 D Dioxan-Anteil in Haarwaschmitteln und Duschgels angesichts der vom Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung in der sogenannten MAK-Liste geforderten Grenzwerte; Veröffentlichung von wissenschaftlichen Untersuchungsergebnissen MdlAnfr 52, 53 28.11.86 Drs 10/6593 Weinhofer SPD Antw PStSekr Frau Karwatzki BMJFFG 19707 A ZusFr Weinhofer SPD 19707 B ZusFr Rusche GRÜNE 19707 C ZusFr Boroffka CDU/CSU 19707 C ZusFr Vogel (München) GRÜNE . . . 19707 C ZusFr Fritsch GRÜNE 19707 D Gegenseitiger Zugang zu den Datenbanken im Rahmen des deutsch-sowjetischen Abkommens über wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit MdlAnfr 75 28.11.86 Drs 10/6593 Boroffka CDU/CSU Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 19708 C ZusFr Boroffka CDU/CSU 19708 D Finanzierung von Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen 1960 bzw. 1986 durch den Bund; Anteil der Einrichtungen im Saarland; Förderung einer europäischen Forschungskooperation MdlAnfr 77, 78 28.11.86 Drs 10/6593 Fischer (Homburg) SPD Antw PStSekr Dr. Probst BMFT . . . 19709A ZusFr Fischer (Homburg) SPD 19709A ZusFr Brück SPD 19709 B ZusFr Boroffka CDU/CSU 19709 C ZusFr Dr. Klejdzinski SPD 19709 D Nächste Sitzung 19770 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 19771*A Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zu Punkt 2 a bis 2 f der Tagesordnung (Kulturförderungspolitik der Bundesregierung, Kulturpolitik, Anträge betr. Deutsches Historisches Museum in Berlin und Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn u. a.) (Werner [Ulm] [CDU/CSU]) 19771*C Anlage 3 Erklärung des Abg. Dr. Schierholz (GRÜNE) nach § 31 GO zur Abstimmung über die Beschlußempfehlung des Ausschusses für innerdeutsche Beziehungen zu dem Antrag der Fraktion der SPD Eisenbahnkonzept für den Schienenverkehr von und nach Berlin 19772* C Anlage 4 Zu Protokoll gegebene Rede zu Punkt 18 a der Tagesordnung (Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Art. 2 des Vierten Gesetzes zur Änderung der Bundesärzteordnung und zur Änderung der Bundesärzteordnung, des Gesetzes über die Ausübung der Zahnheilkunde und der Reichsversicherungsordnung) (Delorme [SPD]) 19772* D Anlage 5 Zu Protokoll gegebene Reden zu Punkt 20 der Tagesordnung (Entwurf eines ... Gesetzes zur Änderung des Bundesbesoldungsgesetzes) (Broll [CDU/CSU], Dr. Hirsch [FDP], Ströbele [GRÜNE], Spranger, Parl. Staatssekretär beim Bundesminister des Innern) 19773* C Anlage 6 Zu Protokoll gegebene Rede zum Zusatzpunkt 4 der Tagesordnung (Sport und Gewalt) sowie zu den Zusatzpunkten betr. Sport und Umwelt und Sicherung des Sports als Teil einer lebenswerten Umwelt (Baum [FDP]) 19775* D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 253. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Dezember 1986 19629 253. Sitzung Bonn, den 4. Dezember 1986 Beginn: 8.00 Uhr
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    *) Zu Protokoll gegebene Rede des Abg. Baum (FDP) siehe Anlage 6 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Ahrens * 5. 12. Amling 5. 12. Antretter * 5. 12. Berger * 5. 12. Böhm (Melsungen) * 5. 12. Frau Borgmann 4. 12. Büchner (Speyer) * 5. 12. Egert 4. 12. Dr. Enders • 5. 12. Frau Fischer * 5. 12. Gerstl (Passau) * 5. 12. Dr. Götz 4. 12. Grunenberg 5. 12. Haase (Fürth) * 5. 12. Dr. Haussmann 5. 12. Freiherr Heereman von Zuydtwyck 5. 12. Heyenn 5. 12. Höpfinger 4. 12. Hornung 4. 12. Dr. Hupka 4. 12. Ibrügger 5. 12. Jäger (Wangen) 5. 12. Dr. Jahn (Münster) 4. 12. Jansen 5. 12. Jaunich 5. 12. Kiechle 4. 12. Kittelmann * 5. 12. Dr. Klejdzinski * 5. 12. Dr. Kreile 4. 12. Dr. Kübler 4. 12. Lamers 4. 12. Lemmrich * 5. 12. Lenzer * 5. 12. Linsmeier 4. 12. Dr. Müller * 5. 12. Nagel 5. 12. Frau Pack * 5. 12. Paintner 4. 12. Poll 4. 12. Rappe 4. 12. Reddemann * 5. 12. Rode (Wietzen) 4. 12. Frau Roitzsch (Quickborn) 5. 12. Dr. Rumpf * 5. 12. Dr. Scheer * 5. 12. Schlaga 5. 12. Schmidt (Hamburg) 5. 12. Schmidt (München) * 5. 12. Schröer (Mülheim) 4. 12. Dr. Soell * 5. 12. Dr. Freiherr Spies von Büllesheim * 5. 12. Vosen 4. 12. Wieczorek (Duisburg) 4. 12. Frau Will-Feld 4. 12. Wimmer 5. 12. Dr. Wulff * 5. 12. Zierer * 5. 12. * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zu Punkt 2 a bis 2f der Tagesordnung (Kulturförderungspolitik der Bundesregierung, Kulturpolitik, Anträge betr. Deutsches Historisches Museum in Berlin und Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn u. a.): Werner (Ulm) (CDU/CSU): Mit dem Zusammenbruch 1945 sahen die einen das „Ende der Geschichte" gekommen, andere sahen nur noch „Versagen und Verhängnis" der deutschen Geschichte, nur wenige gingen daran, über die Notwendigkeit des Vorhandenseins eines Geschichtsbildes nachzudenken. Anfang der 50er Jahre lebten Hunderttausende mit der Verdrängung der Vergangenheit in einer Abwendung von der Geschichte, ja mit einer Geschichtsfeindlichkeit. Inzwischen ist wieder Gemeingut geworden, daß ein Volk ohne Beschäftigung mit seiner Vergangenheit seine Zukunft nicht gewinnen kann. Der Umfang des Wissens um die eigene Geschichte in ihrer ganzen ViBeriinigkeit führt zu Selbsterkenntnis, zu Orientierungspunkten für das konkrete politische Handeln. Diese Selbsterkenntnis und diese Orientierungspunkte mögen aus den verschiedensten Gründen bei einem jeden unterschiedlich sein; doch sie sind die Grundlage für das Geschichtsbewußtsein eines jeden Menschen. Deshalb kann, ja wird dieses Geschichtsbewußtsein je nach Herkunft, Erlebnisraum und Bildung unterschiedlich sein. Deshalb entwickeln auch die verschiedenen Erlebnisgruppen ein voneinander abweichendes Geschichtsbewußtsein, was sich im pluralistischen und demokratischen Staat im Ringen um politische Entscheidungen niederschlägt. In dem Umfang, in dem die einzelnen Bürger und die verschiedenen Gruppen sich ihrer vorgegebenen und praktizierten Gemeinsamkeiten in ihrem Zeitbezug bewußt werden, erlangen sie das, was wir Identität nennen und was die Völker und Staaten in größerem oder geringerem Ausmaß zusammenhält. Damit ist der zentrale Bereich angesprochen, um den es bei der Gründung des Hauses der Bundesrepublik Deutschland in Bonn und des Deutschen Historischen Museums in Berlin den Initiativen des Bundeskanzlers geht. Beide sollen Mut zum Umgang mit der Geschichte machen; sie sollen Wissen und Erlebniswerte vermitteln - eben nicht in einer politisch einseitigen Ausrichtung, sondern unter Berücksichtigung verschiedener Perspektiven, Meinungen und Folgerungen: eben unter Hineinnahme der Pluralität der Gesellschaft im heutigen Deutschland! Sie sollen Betroffenheit und Nachdenklichkeit vermitteln, und keine einseitige Sicht der Geschichte und Kultur! Deswegen hat die Unionsfraktion von vornherein großen Wert darauf gelegt, daß die öffentliche und die Experten-Diskussion über die Konzeption der beiden Häuser breit angelegt ist; und deshalb bedauert sie auch, daß die SPD-Fraktion die Mitwir- 19772* Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 253. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Dezember 1986 kung im Kuratorium für das Bonner Haus vorerst verweigert. Wir wollen keine Funktionalisierung der Geschichte, was nicht heißen kann, bei der Geschichtsdarstellung auf den Werte-Konsens zu verzichten, der unserer Verfassung und den sie tragenden Parteien zugrunde liegt: die fundamentalen Rechte des Menschen und der Völker! Diese sind Maßstäbe, an denen der freiheitliche Demokrat seine Schlußfolgerungen aus den Ereignissen der Geschichte ziehen und so sich sein Geschichtsbild in seiner Zeit und Welt erarbeiten kann. Wir wollen eben nicht wie die Führung der DDR aus dem gemeinsamen umfassenden Erbe nur ganz bestimmte Traditionen herausschälen und dem Besucher ein Geschichtsbild aufzwingen. Das Bonner Haus und das Berliner Museum werden einen unterschiedlichen zeitlichen Rahmen umfassen. Innerhalb dieses jeweiligen Rahmens muß die Vielfalt des Lebens und Erlebens deutlich werden. Den Professoren-Streit über die Suche nach der gültigen Interpretation der deutschen Geschichte vermögen wir nicht zu teilen. Beide Häuser müssen zeigen, wie sehr gerade die Entwicklung Deutschlands in die gesamteuropäische Geschichte eingebettet war und ist, und Anstöße zu einem europäisch geöffneten, freiheitlich-demokratischen, friedfertigen Geschichtsbewußtsein und damit National- und Staatsbewußtsein geben. Sie müssen die verschiedenartige Entwicklung, die die Teile Deutschlands nach 1945 genommen haben — wenngleich in unterschiedlicher Intensitat —, darstellen. Das Bonner Haus wird die Entstehung und Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland mit ihrer Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung und ihrer Einbindung in die Gemeinschaft westlicher Demokratien zum eigentlichen Gegenstand haben. Beide Häuser werden den Verfassungsauftrag, die ganze deutsche Frage nach innen wachzuerhalten und nach außen beharrlich zu vertreten, zu erfüllen haben. Beide werden die völkerrechtliche Lage Deutschlands mitsamt der vertraglichen Verpflichtung der Bundesrepublik Deutschland darstellen müssen, deren Auftrag es ist, Perspektiven und Möglichkeiten einer freiheitlichen Lösung der deutschen Frage im Rahmen einer europäischen föderalen und freiheitlichen Einigung aufzutun. Dies stellt an die Museumspädagogik allerhöchste Ansprüche. Denn es gilt ja, das Verwobensein und Ineinandergreifen der verschiedenen Bereiche der Geschichte, der Klassen und Schichten verständlich aufzuzeigen, ohne geistige Strömungen, Ideen, Personen, Ereignisse in das Korsett unzulänglicher Vereinfachung und unzulässiger Indoktrination hineinzupressen. Die Geschichte ist ein Ganzes über 1000 Jahre hinweg. Nichts an Gutem, aber auch an Schrecklichem darf unter den Tisch fallen. Niemand und nichts soll ausgegrenzt werden. Und das alles muß ansprechend und in wechselnder Form dargeboten werden. Der Austausch von Wechselausstellungen mit den Museen der Nachbarstaaten und der DDR sollte einbezogen werden. Das Kulturabkommen mit der DDR bildet einen Ansatz dazu. Auf diese Weise können beide Häuser die Besucher veranlassen, sich der Geschichte zu stellen und ihr eigenes Geschichtsbild zu überprüfen oder zu suchen. Bei der Verfolgung dieser Zielsetzung sollten die Oppositionsparteien nicht im Abseits stehen bleiben. Anlage 3 Erklärung des Abg. Dr. Schierholz (GRÜNE) nach § 31 GO zur Abstimmung über die Beschlußempfehlung des Ausschusses für innerdeutsche Beziehungen zu dem Antrag der Fraktion der SPD Eisenbahnkonzept für den Schienenverkehr von und nach Berlin Ich werde der Beschlußempfehlung und dem Bericht des Ausschusses für innerdeutsche Beziehungen aus folgenden Gründen meine Zustimmung erteilen: Nach meinem Eindruck hat die Bundesregierung in den vergangenen Jahren qualitative und quantitative Verbesserungen im Eisenbahntransit von und nach Berlin in erheblichem Maße vernachlässigt. Während in die Verbesserungen der Straßenverbindungen erheblich Summen investiert wurden, wurden beim Eisenbahntransit nur mehr oder weniger kosmetische Verbesserungen durchgeführt. Infolgedessen blutet der Eisenbahnverkehr von und nach Berlin aus. Dieser Entwicklung kann nur durch eine sofortige Prioritätenveränderung zugunsten zügiger Verbesserungen des Eisenbahnverkehrs von und nach Berlin begegnet werden. In den Ausschußberatungen ist mir deutlich geworden, daß die Bundesregierung für eine solche Veränderung ihrer Prioritäten über kein Konzept verfügt. Der Klärungsprozeß mit der „Deutschen Reichsbahn" der DDR ist verschleppt worden, die Diskussion über Strukturverbesserungen, Strekkenführungen, mögliche Alternativen und Optionen zur Erhaltung und schnellen Verbesserung der bestehenden Eisenbahnverbindungen wurde vernachlässigt. Ich stimme Beschlußempfehlung und Bericht (Drucksache 10/6469) mit der Maßgabe zu, daß die Bundesregierung auf der Grundlage dieses Beschlusses erstens eine gründliche Prüfung ller möglichen Alternativen vornimmt und die Öffentlichkeit in eine solche Diskussion einbezieht und zweitens alle vier Strecken (über die Grenzübergänge: Büchen, Oebisfelde-Helmstedt, Bebra, Hof-Gutenfürst) erhalten wird. Ich widerspreche damit ausdrücklich jener in den Ausschußberatungen sichtbaren Tendenz, sich alsbald auf eine Hochgeschwindigkeitsstrecke für ICE-Verkehr zwischen Hannover und Berlin festzulegen, wie dies das Gutachten der „Deutschen Eisenbahnconsulting" nahelegt, das im Oktober 1986 veröffentlich worden ist. Anlage 4 Zu Protokoll gegebene Rede zu Punkt 18 a der Tagesordnung (Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Art.2 des Vierten Gesetzes zur Änderung der Bundesärz- Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 253. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Dezember 1986 19773* teordnung und zur Änderung der Bundesärzteord- nung, des Gesetzes über die Ausübung der Zahn- heilkunde und der Reichsversicherungsordnung): Delorme (SPD): Die vorliegenden Gesetzentwürfe und der Antrag der SPD-Fraktion zur Gesamtreform der Ärzteausbildung versuchen auf unterschiedliche Weise, die Medizinerausbildung zu verbessern und praxisnäher zu gestalten. Die mit der 4. Novelle zur Bundesärzteordnung und der 5. Novelle zur Approbationsordnung für Ärzte beschlossene neue Ausbildungsphase „Arzt im Praktikum" stieß von Anfang an auf schwerwiegende Bedenken. Die SPD-Bundestagsfraktion hat sie deshalb entschieden abgelehnt. Die mittlerweile eingetretene Entwicklung hat unserer Auffassung recht gegeben. Es ist weder gelungen, die für die neue Ausbildungsphase erforderliche Zahl der Ausbildungsstellen bereitzuhalten, noch ist es gelungen, eine vernünftige inhaltliche Strukturierung des neuen Ausbildungsabschnittes vorzulegen. Die SPD-Bundestagsfraktion sieht sich in ihren Zweifeln an der Durchführbarkeit der von der Bundesregierung konzipierten Regelung bestätigt. Mit unserem Gesetzentwurf zur Streichung der „Arzt-imPraktikum"-Phase aus der Bundesärzteordnung wollen wir daraus die entsprechenden Konsequenzen ziehen und mit unserem Antrag zur Gesamtreform der Ärzteausbildung dem am 25. Januar 1987 neu zu wählenden Bundestag den Auftrag geben, die Ausbildung der Mediziner von Grund auf neu zu regeln. Bundesregierung und Koalitionsfraktionen ziehen aus der derzeitigen Situation andere Schlußfolgerungen; sie meinen, mit einer einjährigen Verschiebung der erstmaligen Durchführung des Ausbildungsabschnittes „Arzt im Praktikum" die Probleme lösen zu können. Wir Sozialdemokraten sehen darin einen untauglichen Versuch. Eine schlechte Lösung wird auch nicht durch eine Verschiebung besser. Wenn es in zwei Jahren nicht gelungen ist, die erforderliche Zahl von Ausbildungsstellen bereitzuhalten, wird dies auch im dritten Jahr nicht gelingen. Und wenn es die Bundesregierung in zwei Jahren nicht geschafft hat, die Inhalte des neuen Ausbildungsabschnittes zu definieren, woher nimmt sie dann die Hoffnung, daß ihr dies im dritten Jahr gelingen könnte? Nicht nur die sozialdemokratische Bundestagsfraktion befürchtet, daß von einer zweijährigen „AiP"-Phase, deren Ausbildungsstellen aus dem vorhandenen Bestand an Assistenzarztstellen abgezweigt werden müßten, eine ernsthafte Beeinträchtigung der stationären Versorgung der Patienten ausgehen wird. Darüber hinaus würde dies zu einer Überlastung der voll ausgebildeten Krankenhausärzte — die zusätzliche Ausbildungsaufgaben übernehmen müßten — führen. Es ist bedauerlich, daß sich die Bundesregierung nicht bereit gefunden hat, auf diese grundsätzlichen Einwände einzugehen, und rechthaberisch an ihrem Konzept festhält. Die Folgen dieses Verhaltens werden Patienten und Krankenhausärzte gleichermaßen zu tragen haben. Darüber hinaus wird die Verunsicherung der Medizinstudenten weiter verstärkt. Es muß endlich Klarheit geschaffen werden, die durch überzeugende Lösungsvorschläge herbeigeführt wird. Die SPD-Bundestagsfraktion hält an ihren Vorstellungen fest. Sie wird daher dem Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen auch dann nicht zustimmen, wenn ihr eigener Gesetzentwurf und ihr Antrag von der Mehrheit des Hauses abgelehnt werden. Anlage 5 Zu Protokoll gegebene Reden zu Punkt 20 der Tagesordnung (Entwurf eines ... Gesetzes zur Änderung des Bundesbesoldungsgesetzes) *) Broll (CDU/CSU): Das Bundesverfassungsgericht hatte entschieden, daß es den Prinzipien des Berufsbeamtentums widerspreche, Lehrer an unterschiedlichen Hochschulen und Universitäten einheitlich mit dem Titel „Professor" zu bezeichnen. Der vorliegende Gesetzentwurf zieht die Konsequenz: In Zukunft gibt es also wieder den „Universitätsprofessor". Diesen Titel erhalten Professoren der Besoldungsgruppe C 3 und C 4 an Universitäten und solchen Hochschulen, die, mit Habilitationsrecht ausgestattet, den Universitäten gleichzustellen sind, wie z. B. die Musikhochschule Hannover. Daneben wird es den Professor an einer Fachhochschule, an einer Pädagogischen Hochschule, an einer Künstlerisch-wissenschaftlichen Hochschule, an einer Kunsthochschule usw. geben, feinsinnige Unterscheidungen, welche die Eitelkeit der einen befriedigen, die der anderen verletzen werden, hoffentlich nur in jenem Maße, das solchen Äußerlichkeiten angemessen ist. Den Vorschlag einiger Bundesländer, den Titel „ordentlicher Professor" wieder einzuführen, haben wir abgelehnt, obwohl sich vielleicht manche einen Zustand an den Universitäten herbeiwünschen, wie er zu jener Zeit geherrscht hat, als es noch „ordentliche Professoren" gab. Aktuelle Ereignisse und die Tatsachen, daß seit Jahren ein Nachholbedarf besteht, haben uns dazu geführt, im Beamtenversorgungsrecht Verbesserungen vorzunehmen in den Fällen, in denen Beamte im Dienst einen Unfall erleiden und entweder berufsunfähig werden oder gar zu Tode kommen. Der Beamte erhielt im Falle seiner Berufsunfähigkeit zusätzlich zu seinem Versorgungseinkommen eine einmalige Entschädigung in Höhe von 50 000 DM, ein hinterbliebener Ehegatte eine solche in Höhe von 25 000 DM, diese Beträge werden nun verdoppelt. Maßstab für die Berechnung der Versorgungsbezüge waren bisher 75% des Endgehaltes, in Zukunft werden dies 80% sein, außerdem wird für Beamte des einfachen Dienstes die Berechnungsbasis um eine Besoldungsgruppe auf A 6 angehoben. *) Die zu Protokoll gegebene Rede des Abg. Bernrath (SPD) wird als Anlage im Plenarprotokoll 10/254 abgedruckt. 19774* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 253. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Dezember 1986 Alle diese Versorgungsverbesserungen erhielten ihre Aktualität durch die jüngsten Terroranschläge. Es stellte sich nämlich heraus, daß Tarifbedienstete in vergleichbaren Fällen erheblich besser abgesichert sind als Beamte — ein nicht seltener Vorgang. Manche Probleme bleiben in diesem Gesetzentwurf ungelöst: die Frage des Verhältnisses der Zahl von Professoren der verschiedenen Besoldungsgruppen zueinander an Fachhochschulen muß in engem Kontakt mit den Ländern demnächst verhandelt werden. Auch müssen die Länder bedenken, daß in der Besoldungsgruppe C 2 an Universitäten manch hochqualifizierter Wissenschaftler und Hochschullehrer arbeitet, dem eine Chance eröffnet werden müßte, nach C 3 oder C 4 zu kommen. Jeder weiß, daß angesichts des relativ jungen wissenschaftlichen Personals ohne spezielle Maßnahmen Verbesserungschancen für den einzelnen so gut wie ausgeschlossen sind. Ich fordere die Bundesregierung auf, im Benehmen mit den Länderregierungen, hierzu Überlegungen anzustellen und Vorschläge zu unterbreiten. Dr. Hirsch (FDP): Der ursprüngliche Anlaß des Gesetzes war die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes vom 29. Juni 1983 über die notwendige Differenzierung bei der Amtsbezeichnung „Professor". In den ursprünglich auf diesen Zweck beschränkten Gesetzentwurf sind eine Reihe weiterer notwendiger Entscheidungen aufgenommen worden. Die Amtsbezeichnungen der Hochschullehrer sind in vier unterschiedliche Professorenamtsbezeichnungen aufgeteilt worden. Alle neuen Ämter sind in den Besoldungsgruppen C 1 und C 2 auszubringen. Die Ermächtigung zur Regelung der Prüfungsvergütungen im Verordnungsweg ist auf Hochschuldozenten, Oberassistenten und andere Mitarbeiter ausgedehnt worden. Im Beamtenversorgungsgesetz und Soldatenversorgungsgesetz ist der Unterhaltsbeitrag für Beamte erhöht worden, die wegen dienstunfallbedingter Dienstunfähigkeit entlassen werden mußten, die qualifizierte Dienstunfallversorgung ist durch Anhebung des bisherigen Ruhegehaltssatzes verbessert worden, und die einmalige Unfallentschädigung wurde verdoppelt. Wir hätten es begrüßt, wenn auch weiter notwendige beamtenrechtliche Entscheidungen hätten getroffen werden können. Dazu gehört das leider unerledigt gebliebene Problem der Novellierung des § 55 des Beamtenversorgungsgesetzes, die Überprüfung der abgesenkten Eingangsbesoldung, die Prülung der Eingangsämter im gehobenen nichttechnischen Dienst und des mittleren Dienstes überhaupt. Wir sind der Auffassung, daß diese Probleme in der nächsten Legislaturperiode so bald wie möglich geregelt und definitiv entschieden werden müssen, und erwarten von der Bundesregierung dazu Lösungsvorschläge. Ströbele (GRÜNE): Die heute zur Beschlußfassung vorliegende Änderung des Bundesbesoldungsgesetzes ist ein weiterer Schritt zur Zurücknahme der in der Studentenbewegung der 60er Jahre erzwungenen Reformen der Ordinarienuniversität. In dieser Ordinarienuniversität war der Lehrstuhlinhaber Potentat über Ober-, Unter-, Hilfsassistenten, die Studenten, das Denken und das Forschen, das Veröffentlichen und das Debattieren. Von diesem Sockel wurden die Professoren von den Studenten gestoßen. Fortan hatten sie sich in die demokratische Öffentlichkeit der Universität in der Drittelparität in allen Gremien einzufügen. Es wurde versucht, den Gedanken wissenschaftlicher Arbeit, politischer Verantwortung und öffentlicher Auseinandersetzungen über die Inhalte des Forschens durch Zusammenarbeit aller in der Universität Lehrenden, Lernenden und Arbeitenden neu zu definieren. Diesen Ansatz haben vor allem die Professoren bekämpft. Sie hatten bald die Unterstützung der Regierungen. Die Mehrheit der Professoren in allen entscheidenden Gremien der Universitäten wurde wiederhergestellt. Der vorliegende Gesetzentwurf vollzieht diese Entwicklung auf der besoldungsrechtlichen Ebene nach und verstärkt die restaurativen Tendenzen in der Hochschulpolitik. C-4-Professor heißt der neue Star des Stellenkegels. 56,2 % aller Stellen für Professoren an Universitäten sollen in Zukunft C-4-Professoren sein. Damit wird zwar nicht die alte lehrstuhlbezogene Einzelherrschaft der Professoren wiederhergestellt, aber institutionell werden die Professoren wieder als Gruppe beherrschend für das Universitätsleben. Diese Entwicklung wird noch verstärkt durch den neuen Korb voller Titel, mit dem die längst totgeglaubte hierarchische Treppenleiter in der Universität wieder installiert wird. Diese Hierarchie vom Professor über den Dozenten, den Oberassistenten, den wissenschaftlichen Assistenten bis zum Hilfsassistenten und — als ganz unten — die Studenten, hat Disziplinierungsfunktion. Vor allem Frauen und jungen Wissenschaftlern soll ein für die Karrieren an den Universitäten angepaßtes Verhalten aufgezwungen werden. Quereinsteiger, Querdenker, brillante einzelne oder politisch unliebsame engagierte Wissenschaftler haben in Zukunft wieder das Nachsehen. Sichtbar wird das an der Titelvergabe: Universitätsprofessor 1. Klasse ist in Zukunft nur der an einer richtigen Universität. An einer Fachhochschule aber kann man/frau nur Professor 2. Klasse werden. Er darf sich nur Professor nennen. Ist für die Ausbildung von Sozialpädagogen, Bauingenieuren oder medizinisch-technischen Assistenten etwa eine geringere wissenschaftliche Qualifikation und pädagogische Verantwortung erforderlich als für diejenigen, die an den sogenannten richtigen Universitäten unterrichten? Die Orientierung sind die Interessen der Industrie. Diese Interessen haben aber in der Regel nichts mit freiem wissenschaftlichen Denken zu tun. Aber die freie Forschung ist ja auch nicht das primäre Ziel ihrer Universitäten, sondern es geht um die Nutzbarmachung der wissenschaftlichen Einrichtungen für die Produktion und die Gewinne der Wirtschaft. Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 253. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Dezember 1986 19775* Ganz nebenbei wird in dem vorliegenden Gesetzentwurf die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung durch eine Stellenherabstufung entwertet, und damit werden Ansätze des Nachdenkens über weitere Reformen in den Universitäten behindert. Ihr Konzept läßt sich zusammenfassen als Versuch, die Universität durch die soziale Privilegierung der Professoren nach innen hierarchisch zu strukturieren und nach außen effizient für die Politik und die Interessen der Wirtschaft zu machen. Wir haben dagegen den Anspruch auf Universitäten als freie und verantwortungsbewußte Orte des Denkens für unsere Zukunft nicht aufgegeben. Durch die jüngsten Studentendemonstrationen in Frankreich sehen wir uns bestätigt. Dort hat die Regierung versucht, Reformkonzepte durchzusetzen, die ihrem Denkansatz dieser Besoldungsrechtsnovelle entsprechen. Die Regierung ist am Widerstand der Studenten gescheitert. Wir und die bundesdeutschen Studenten können wieder einmal von den französischen Kommilitonen lernen. Wir jedenfalls lehnen nicht nur diesen Teil der Besoldungsnovelle hier im Bundestag ab, sondern wir werden auch Studenten und Professoren unterstützen, die sich gegen die Rückwendung und die Auslieferung der Universität an wissenschaftsfremde Interessen zur Wehr setzen. Spranger, Parl. Staatssekretär beim Bundesminister des Innern: Ausgangspunkt dieses Besoldungsänderungsgesetzes war ein Auftrag des Bundesverfassungsgerichtes an den Bundesgesetzgeber aus dem Jahre 1983, an Stelle der bisher für Professoren aller Hochschularten bestimmten einheitlichen Amtsbezeichnung „Professor" neue amtsangemessene Bezeichnungen zu finden, die nach Hochschulzugehörigkeit differieren. Gerade dieses Bemühen erforderte Sorgfalt und Fingerspitzengefühl. In jedem Stadium waren anfangs zum Teil widerstreitende Meinungen der Betroffenen, die gerade bei dieser Frage äußerst sensibel reagierten, zu hören. Zuletzt wurden Wünsche des Bundesrates in der Fassung der Gegenäußerung der Bundesregierung weitgehend berücksichtigt. Diese braucht daher ihre Befriedigung darüber nicht zu verhehlen, daß sich die beiden großen Standesverbände der Professoren mit der unter den gegebenen Umständen zufriedenstellendsten Lösung ausdrücklich einverstanden erklärt haben. Ein zweiter Hauptteil: Die 3. Novelle zum Hochschulrahmengesetz schuf fünf neue Ämter, die funktionsgerecht einzustufen waren. Sie haben in der für die Professoren und ihre Mitarbeiter bestimmten Spezial-Besoldungsgruppe C ihren angemessenen Platz gefunden. Die Bundesregierung hält auch diese Lösung für insgesamt ausgewogen. Die Länder können auf dieser Grundlage nun den Teil der HRG-Novellierung, der die Personalstruktur im Hochschulbereich neuordnen soll, vollziehen und ihre Anpassungsgesetze erlassen. Insbesondere ist der Hochschullehrer-Teil dieses Gesetzes ein solider Beitrag zur Funktionsfähigkeit der deutschen Universitäten, sonstigen wissenschaftlichen Hochschulen, Kunsthochschulen und Fachhochschulen. Auf Vorschlag der Bundesregierung haben die Koalitionsfraktionen ergänzende Regelungen zur Verbesserung der sogenannten qualifizierten Dienstunfallversorgung (Lebenseinsatz, rechtswidriger Angriff) in den Ihnen vorliegenden Gesetzentwurf aufgenommen, damit sie noch in dieser Legislaturperiode wirksam werden. Diese wirken sich zugunsten der Beamten und der Hinterbliebenen aus. Der bisher maßgebende Ruhegehaltssatz wird in diesen Fällen von 75 vom Hundert auf 80 vom Hundert angehoben. Die qualifizierte Dienstunfallversorgung wird mindestens aus Besoldungsgruppe A 6 gewährt, und die einmalige Unfallentschädigung wird verdoppelt. Außerdem wird die Unfallfürsorge für infolge dienstunfallbedingter Dienstunfähigkeit entlassene Beamte auf Widerruf verbessert. Hierdurch werden die jungen Beamten, die je nach Sicherheitslage im Rahmen der einsatzbedingten Ausbildung zu Einsätzen bei Großdemonstrationen herangezogen werden, versorgungsrechtlich ihren älteren Kollegen annähernd gleichgestellt. Darüber hinaus wird die Versorgungssituation für Familien mit Kindern in den Fällen eines qualifizierten Dienstunfalles des verstorbenen Beamten verbessert. Die zur Abstimmung stehenden Verbesserungen berücksichtigen die besonderen Anforderungen und Gefahren im Dienst. Hierdurch wird der Dienstherr seiner besonderen Fürsorgepflicht in den Fällen gerecht, in denen Beamte im Dienst bewußt ihr Leben eingesetzt haben oder durch einen rechtswidrigen Angriff dienstunfähig geworden oder ums Leben gekommen sind. Anlage 6 Zu Protokoll gegebene Rede zum Zusatzpunkt 4 der Tagesordnung (Sport und Gewalt) sowie zu den Zusatzpunkten betr. Sport und Umwelt und Sicherung des Sports als Teil ei- ner lebenswerten Umwelt: Baum (FDP): Der Sport erfüllt eine wichtige Gemeinschaftsaufgabe. Dem Sport zu helfen, seine Aufgaben in der Gesellschaft zu erfüllen in eigener Verantwortung und freier Entscheidung, das bedeutet auch, den Sport zu unterstützen bei der Bekämpfung immer wieder stattfindender Gewalthandlungen bei und aus Anlaß von großen Sportveranstaltungen. Bereits 1978 wurde beim Bundesinstitut für Sportwissenschaft eine Projektgruppe „Sport und Gewalt" eingesetzt, die 1981 ihre Ergebnisse veröffentlicht hat. Wie sehr wir uns damals bereits der Notwendigkeit bewußt waren, nicht nur auf nationaler Ebene, sondern gemeinsam auch auf internationaler Ebene gegen Gewalt und Ausschreitungen bei Sportveranstaltungen vorzugehen und den Ursachen für die Gewalt im Sport auf den Grund zu gehen, macht etwa die Tatsache deutlich, daß ich 19776* Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 253. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Dezember 1986 schon am 7. April 1978 auf der Internationalen Konferenz der Sportminister des Europarates in meiner Rede zu diesem Bereich dargelegt habe, was in der Bundesrepublik Deutschland von mir dazu veranlaßt wurde. Die von mir beim Bundesinstitut für Sportwissenschaft eingesetzte Projektgruppe „Sport und Gewalt" kam zu dem Ergebnis, daß Zuschauerausschreitungen als gesellschaftsbedingte Zeiterscheinung nur langfristig durch Einwirken im gesamtgesellschaftlichen Rahmen abgebaut werden können und daß die den Veranstaltern, Ordnungs- und Polizeikräften zur Verfügung stehenden Steuerungs- und Eingriffsmöglichkeiten Ausschreitungen zwar einschränken, nicht aber völlig verhindern können. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen fanden weitgehend Zustimmung und wurden international und national jedenfalls teilweise umgesetzt. Die tragischen Ereignisse in Brüssel im Mai 1985 haben erneut deutlich gemacht, wie wichtig die Eindämmung von Gewalttaten von Zuschauern bei Sportveranstaltungen ist. Auf europäischer Ebene haben die Sportminister, aber insbesondere auch der Europarat und das Europäische Parlament verstärkt Aktivitäten entfaltet. Allerdings sind die Sicherheitsvorkehrungen in den deutschen Stadien durchweg besser, als sie im Mai 1985 in Brüssel waren. Der zur Beschlußfassung vorliegende interfraktionelle Antrag führt in ausführlicher, aber keinesfalls abschließender Aufzählung die wichtigsten Punkte auf, die bei der weiteren Behandlung des Themas „Sport und Gewalt" im Vordergrund stehen müssen. Eine Vielzahl von Anstrengungen wurde, wie auch der vorliegende Antrag und der vor wenigen Wochen vorgelegte 6. Sportbericht der Bundesregierung deutlich machen, bereits unternommen. Dabei sind insbesondere die intensiven Anstrengungen der Sportverbände selbst, aber auch die Initiativen der Polizei hervorzuheben. Auch die Medien müssen ihren Beitrag zum Abbau von „Gewalt im Sport" leisten, wozu auch der Verzicht auf eine unverhältnismäßige Herausstellung sensationell aufgemachter einzelner Auswuchserscheinungen gehört. Die FDP wird auch weiterhin alle Maßnahmen fördern, die Gewalt und Aggression im Sport eindämmen und verhindern. Sportbegeisterung ja, Gewalt nein! Nur eine sehr kleine Minderheit der Zuschauer gibt hier Anlaß zu Kritik. Die große Mehrheit aller Beteiligten respektiert Recht und Ordnung. Die Position der FDP zum Thema „Sport und Umwelt" ist eindeutig: Für uns sind Sport und Umwelt keine Gegensätze. „Sport für alle" in der Natur und im Wohnumfeld muß weiterhin möglich bleiben. Die FDP-Bundestagsfraktion hat schon vor geraumer Zeit gemeinsam mit der CDU/CSU eine Große Anfrage zum Thema „Sport und Umwelt" eingebracht, die von der Bundesregierung sehr gründlich und umfassend beantwortet wurde und die die Probleme deutlich macht, um die es hier geht. In Übereinstimmung mit dem Deutschen Sportbund ist die FDP der Auffassung, daß bei Baumaßnahmen Sportverbände und Vereine wie Träger öffentlicher Belange behandelt werden sollten. Dies muß auf Landesebene durchgesetzt werden. Mit der erfreulicherweise immer mehr zunehmenden Zahl von Menschen, die Sport betreiben, bleibt der Sport immer weniger auf die klassischen Sportstätten begrenzt. Der Sport benötigt Möglichkeiten nicht nur in Sportstätten, sondern in Natur und Landschaft, auf siedlungsnahen Flächen, innerhalb der Besiedlungen und im engeren Wohnumfeld. Sport ist grundsätzlich umweltverträglich, er dient, wie der Umweltschutz, der Verbesserung der Lebensqualität der Menschen. Beide Gruppen, Umwelt- und Naturschützer einerseits und Sportler andererseits, wollen eine bessere Lebensqualität. Zielkonflikte gibt es insbesondere da, wo es in Wohngebieten siedlungsnahe Sportanlagen gibt. Hier, aber auch bei Ausübung des Sports in relativ unberührten Gebieten, müssen die Belange von Umweltschutz und Sport stärker als bisher miteinander abgestimmt werden. In der zur Beschlußfassung vorliegenden Empfehlung wird daher die Bundesregierung aufgefordert, bei der Novellierung der Baunutzungsverordnung sicherzustellen, daß auch in Zukunft Sport- und Spielanlagen im wohnnahen Bereich möglich sind. Den „Sportplatz an der Ecke" muß es auch künftig geben. Aber nicht nur Gesetzgebung, Rechtsprechung, Verwaltung und Sportorganisationen sind gefordert, jeder Sporttreibende selbst muß bewußt mit der Umwelt schonend umgehen. Der Sport hat ein Eigeninteresse, daß die Umwelt so wenig wie möglich beeinträchtigt wird. Wir sind sicher, daß er diese Verpflichtung sieht und danach handelt.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hans-Christian Ströbele


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer! Ludwig Börne hat vor 150 Jahren über Heinrich Heine, den er überhaupt nicht mochte, gesagt:
    Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 253. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Dezember 1986 19655
    Ströbele
    Heine bringt in alles Liebe, in die Wissenschaft, in die Literatur, in die Politik, in die Philosophie, in die Theologie und in die Freundschaft. Es wäre j a nichts daran auszusetzen, wenn er es mit Maß täte, doch Herr Heine hält kein Maß.
    Liebe mit Maß, ist das nicht Liebe gezähmt und zugerichtet auf eine abgestandene Moral? Und Kunst mit Maß: Ist das nicht gezähmte Kunst, berechenbar gemachte Kunst für das Herstellen von Identitäten mit der gerade opportunen Ideologie und Ordnung? Ist das nicht mißbrauchte Kunst?
    Darum geht es uns in unserem Diskussionspapier zur Kulturpolitik, wenn wir gegen die Formel der SPD „Kunst braucht Freiräume" — die ja heute auch von der CDU vertreten wird — setzen: „Kunst braucht jede, alle Freiheiten." Kunst mit einem ihr genau zugemessenen, begrenzten Maß: Das ist es gerade nicht, was in eine demokratische Gesellschaft paßt.
    Ich will das am Beispiel „Kunst am Bau" zu erläutern versuchen. Vor unseren öffentlichen Gebäuden haben die Künstler ihre Freiräume. Ein Bild, eine Plastik oder ein Brunnen sind die Reverenz der öffentlichen Hände an die Kunst im Kulturstaat. Davor und dahinter steht dann das Amt, zumeist zu Beton und Glas gewordener Frust der BeamtenBauherren. Dabei war das einmal ganz anders gedacht mit den 2 bis 3% der Bausumme für Kunst am Bau, wie uns der Vorsitzende des Deutschen Kulturrates, Herr Oltmanns, letzte Woche erklärt hat. Nicht Bild oder Plastik, sondern Honorar für die Künstler sollte aus den Prozenten gezahlt werden, für Künstler, die beim öffenlichen Bauen mit einbezogen werden sollten, bei der Planung, bei der Auswahl der Materialien, bei der Ausführung, überall, von Anfang bis Ende. Ein solches maßloses Mitgestalten hätte unseren Innenstädten vielleicht ein Gesicht, vielleicht ein unverwechselbares Gesicht gegeben, sie künstlerischer und damit bewohnbarer und menschlicher gemacht.
    Die vorliegende Beschlußempfehlung der Koalitionsfraktionen enthält zwar auch Anerkennenswertes und Bemerkenswertes, sie beschränkt sich aber darauf, am Ist-Zustand herumzulaborieren. Zum Problem der neuen Medien z. B. enthält die Beschlußempfehlung nur ein paar Bemerkungen dazu, daß es notwendig sei, mehr zu lesen, aber nichts davon, daß diese neuen Medien — auch Herr Baum hat dazu heute nichts gesagt — die kreativen Kräfte lähmen, zum Leben aus zweiter Hand verführen

    (Beifall des Abg. Conradi [SPD])

    und da Anpassung provozieren, wo menschliche Kräfte und Widerstand heute noch notwendiger sind als je zuvor.

    (Beifall bei den GRÜNEN und des Abg. Conradi [SPD])

    Ich will Ihnen nicht vorenthalten, was Goethe zum Fernsehen gesagt hat:

    (Duve [SPD]: Raddatz!)

    Dummes Zeug kann man viel reden, kann es auch schreiben. Es wird alles beim alten bleiben.

    (Daweke [CDU/CSU]: Das war aber über die GRÜNEN)

    Dummes Zeug aber, vors Auge gestellt, hat ein magisches Recht. Weil es die Sinne gefesselt hält, bleibt der Geist stets ein Knecht.
    Jede Auseinandersetzung mit den Problemen unseres Bildungssystems wird in der Beschlußempfehlung ebenfalls vermieden. Weil Sie so stolz sind — das kam heute bei den Ausführungen des Kollegen Baum wieder heraus — auf die Millionen von Besuchern der Kunstmuseen, wird der mit viel Geld betriebene Museismus nicht hinterfragt. Sie lassen Häuser bauen — etwa die Staatsgalerie in Stuttgart oder das Museum Ludwig in Köln —, in denen die Bilder fast keine Rolle mehr spielen.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    In ihnen realisiert sich das Konzept einer Kultur als Spektakel.

    (Baum [FDP]: Das sagen Sie mal den 500 000 Leuten!)

    — Auf die 500 000 komme ich gleich.
    Nicht die Bilder als Ausdruck der Hoffnung und der Probleme der Menschheit zählen, sondern das „kollektive Ritual", wie Umberto Eco den massenhaften Besuch der Museen in den letzten Jahren beschreibt. Museumsbesuche — wie häufig der Kirchenbesuch — sollen den in der Masse sprachlosen und stummen Zuschauer glauben machen, er lebe durch das ihm suggerierte gemeinsame Ritual. Ist das Ihre Neubestimmung der Rolle des Individuums in der Gesellschaft?

    (Dr. Czaja [CDU/CSU]: Das ist eine verklemmte Idologie!)

    Für die Sinnkrise in der Gesellschaft bieten Sie nur Ersatzlösungen an, mit viel Geld und mit viel Kulturbeamten inszenierte Freizeitkultur: Freizeit statt Arbeit, Kultur statt Arbeit, die Trennung der Politik von der Muse, das Vertreiben der Anstrengung der Arbeit aus der Kunst, die Trennung der Arbeit vom Singen, Malen und Reden.
    Die Künstler müssen sich in Ihre kulturpolitischen Konzeptionen einpassen, wollen sie Anspruch auf soziale Sicherheit und auf soziale Vorsorge haben.

    (Baum [FDP]: Wer hat Ihnen denn das gesagt?)

    Kulturpolitik muß alle Freiheiten eröffnen, Künstler zur Asozialität, zu anarchistischem Handeln ermutigen, anstatt sie unter Kuratel zu stellen. Kulturpolitik muß den Künstlern jeden Raum eröffnen, damit sie sich einmischen können.
    Wir fordern eine Offensive der Sinne und als Sofortmaßnahme erstens, daß alle Kunsterzieher, Kunstlehrer und alle Künstler die Möglichkeit erhalten müssen, zu lehren und ihre Fähigkeiten und Erkenntnisse weiterzugeben. Wir können es uns nicht leisten, auf das Wirken der Künstler zu ver-
    19656 Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 253. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Dezember 1986
    Ströbele
    L) zichten. Jeder muß malen oder ein Instrument spielen lernen können. Dafür müssen wir alle Geld aus öffentlichen Mitteln zur Verfügung stellen.
    Zweitens. Für die künstlerische Betätigung eines jeden, der es möchte, müssen die sachlichen und räumlichen Voraussetzungen geschaffen werden. In eine demokratische soziale Gesellschaft paßt nicht, daß sich nur Begüterte einen Lehrer für künstlerische Fähigkeiten oder einen Raum zum Musizieren leisten können. Die entsprechenden Angebote der Volkshochschule sind meistens nach wenigen Tagen überfüllt und vergriffen.

    (Werner [Ulm] [CDU/CSU]: Also gibt es doch Angebote!)

    Drittens. Die von den Künstlern selbst verwalteten Fonds wie etwa der Musikfonds des Musikrats müssen erweitert und für andere Kunstbereiche ebenfalls geschaffen werden. So haben wir nach Beratungen mit Theaterleuten in den Haushaltsberatungen für das Jahr 1987 die Einrichtung eines Fonds für darstellende Künste beantragt, was aber von allen anderen Fraktionen abgelehnt worden ist. Insofern sind die Beteuerungen hier, solche Fonds müßte man erhalten, unterstützen und ausbauen, nichts als Gerede.
    So stellen wir uns das Verhältnis von Künstlern und Staat in der Zukunft vor: Die Gesellschaft stellt die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung, und die Künstler bestimmen in Selbstverwaltung über ihre Verwendung.
    Aber diese Debatte heute betrifft j a nicht nur die Kulturpolitik der Bundesregierung und die Beschlußempfehlung der Koalitionfraktionen dazu, sondern — obwohl sich der Innenausschuß ausdrücklich dagegen ausgesprochen hat; das ergibt sich auch aus der Beschlußempfehlung — bezieht sich auch auf die Errichtung der historischen Museen in Berlin und in Bonn.
    Lassen Sie mich dazu einige Bemerkungen anfügen. Das Deprimierendste, was ich in diesem Deutschen Bundestag erlebt habe, war einerseits, daß die anderen Parteien und die Bundesregierung ganze Gruppen von Verfolgten, die von den deutschen Nazis verfolgt worden sind, ein Jahr lang hingehalten haben und diesen Verfolgten gestern jede Hoffnung auf eine angemessene Versorgung noch in dieser Legislaturperiode genommen haben.

    (Daweke [CDU/CSU]: Das stimmt ja gar nicht!)

    Das ist die eine Seite. Auf der anderen Seite bauen dieselben für Hunderte von Millionen Mark pompöse Häuser, in denen sie deutsche Geschichte, auch die Geschichte dieser Verfolgten, aufbereiten, wegsperren und ausstellen wollen. Das ist für mich unerträglich.
    Und während Bürgerinnen und Bürger in West-Berlin versuchen, eine eigenständige entwicklungsfähige Politik und Rolle für die Stadt West-Berlin zu finden, baut die Bundesregierung am Rande von West-Berlin ohne Rücksicht auf die heutigen politischen Realitäten der Stadt ein repräsentatives Monument, um Groß-Berlin eine neue Mitte zu geben.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Aber bei dem Deutschen Historischen Museum in Berlin geht es um mehr. Der Sinnkrise in der Gesellschaft wollen Regierung und Regierungskoalition begegnen durch die Renaissance des deutschen Nationalbewußtseins, durch Etablierung einer neuen deutschen nationalen Identität. Das Deutsche Historische Museum in West-Berlin und das Haus der Geschichte in Bonn sind die Instrumente dafür. Mit den neuen Geschichtsmuseen wird eine nationale Identität erfunden und deutsche Geschichte zugleich umgeschrieben. Neokonservative Auffassungen und Hoffnungen vom Obrigkeitsstaat mit den hehren Werten Gehorsam, Pflichterfüllung, Anpassung werden geschmackvoll aufbereitet, Geschichte neu interpretiert und so für den politischen Tagesgebrauch zugerichtet.

    (Zuruf von der CDU/CSU: So etwas Dummes!)

    In diese nationale Identität, die nach Meinung des Bundeskanzlers — das sagt er ja hier immer wieder — Optimismus ausstrahlen, sinnstiftend wirken und die Bevölkerung zur Identifizierung einladen soll, paßt die nationalsozialistische Barbarei der jüngsten deutschen Geschichte aber nicht. In den Museen soll deshalb die Erinnerung an die Verbrechen der deutschen Nazis weggesperrt und in ihrer Einmaligkeit und Ungeheuerlichkeit aus dem täglichen Bewußtsein der Bundesdeutschen getilgt werden.

    (Werner [Ulm] [CDU/CSU]: Das ist doch die Unwahrheit! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Die Verantwortung der Deutschen soll vom Tisch. Es soll vergessen gemacht werden, daß Millionen deutscher Soldaten, Herr Dregger, Hausfrauen, Angestellte und Beamte Stützpunkte des Nationalsozialismus und seiner Verbrechen gewesen sind.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Unverschämt ist das! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Auf dem Hintergrund einer Geschichtsdebatte, in der Auschwitz durch den Archipel GULag zu erklären und zu bagatellisieren versucht wird, zeigen die Äußerungen des Bundeskanzlers das Muster, wie die Entsorgung unserer deutschen Geschichte aussehen soll. Mit dem Wort von der „Gnade der späten Geburt" wird die Distanz zu dem Geschehen geschaffen, um dann scheinbar unberührt, unbelastet und damit als quasi objektiver Beobachter über diese Geschichte reden und urteilen zu können. So legitimiert hat der Kanzler dann begonnen, die Täter — zunächst die kleinen, die nur Verführten — in die bundesdeutsche Normalität zurückzuholen und wieder gesellschaftsfähig zu machen, mit dem Staatsakt in Bitburg beispielsweise, mit der Unterstützung des österreichischen Mitläufers der Nazis Waldheim oder mit dem geplanten nationalen Mahnmal für die Täter und Opfer am Rhein.

    (Werner [Ulm] [CDU/CSU]: Herr Ströbele gehört in das Museum!)

    Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 253. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Dezember 1986 19657
    Ströbele
    Der Goebbels-Gorbatschow-Vergleich zeigt, der Kanzler ist von den PR-Fähigkeiten des Propagandaministers der Nazis fasziniert.

    (Bohl [CDU/CSU]: Unverschämt! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Gerade wenn man davon ausgeht, was der Bundeskanzler ja immer wieder behauptet, daß er Gorbatschows Ehre nicht kränken wollte, dann zeigt seine Bemerkung

    (Bohl [CDU/CSU]: Hören Sie doch auf! Unerträglich sind Sie!)

    — „um das auf den Punkt zu bringen" —, daß das Positive an dem, was die Nazis getan haben, wieder anerkannt, wieder verfügbar und wieder benutzbar gemacht werden soll.

    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Wir lehnen diesen Mißbrauch der deutschen Geschichte ab, wir lehnen das Umgehen mit der deutschen Geschichte als Staatstheater ab, weil wir das Umgehen mit dem deutschen Nationalsozialismus, das alltägliche Erinnern, die Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen und zu trauern, für eine wesentliche Voraussetzung für eine demokratische Entwicklung in der Bundesrepublik ansehen. Deshalb haben wir eine Streitschrift mit dem Titel „Wider eine Entsorgung der deutschen Geschichte" initiiert und gestern vorgelegt, deshalb unterstützen wir lokale Geschichtswerkstätten überall in der Bundesrepublik Deutschland und Gedenkstätten wie die in Salzgitter-Drütte, deren Finanzierung die Bundesregierung gerade soeben verweigert hat, und Geschichtswerkstätten in anderen Städten der Bundesrepublik oder etwa die Gedenkstätte in Esterwegen.
    Danke sehr.

    (Beifall bei den GRÜNEN)



Rede von Richard Stücklen
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Ich erteile das Wort dem Herrn Bundeskanzler.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Helmut Kohl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Abgeordneter Duve, erlauben Sie mir eine kurze Bemerkung zu Ihren Ausführungen. Bemerkenswert fand ich bei dem, was Sie sagten, eigentlich, daß Sie mit so viel Akribie und offensichtlich auch Mühe eine solche Summe von Diffamierungen und Beleidigungen zu Papier gebracht haben und dann mit großer Emphase hier vortrugen. Ich frage mich: Was soll eine Auseinandersetzung über die Kulturlandschaft der Deutschen, wenn der erste Sprecher der deutschen Sozialdemokratie, die hier ganz gewiß ein großes Erbe zu verwalten hat, nichts anderes anzubieten hat, als sozusagen ex cathedra alle, die anders denken — das ist doch ein Stück Pluralismus der Kulturlandschaft, das damit angesprochen und verweigert wird —, abzulehnen

    (Zurufe von der SPD)

    und mit einer Überheblichkeit und Arroganz zu diffamieren, die schwer zu überbieten ist?

    (Beifall bei der CDU/CSU) Das war doch eigentlich das einzig Bemerkenswerte an Ihrer Rede.

    Das zweite ist schon nur noch eine Fußnote: Wenn Sie mich als Person im Zusammenhang mit anderen zitieren, dann schöpfen Sie bitte nicht aus trüben Quellen, sondern vergewissern Sie sich, mit wem ich in meinem Leben persönliche, freundschaftliche Beziehungen hatte und mit wem nicht!

    (Duve [SPD]: Ich habe nach geschichtlicher Präzision gefragt!)

    Ich will das nicht weiter vertiefen; Sie wissen, aus welcher Quelle Sie schöpfen. Sie sind ja selbst in diesem Bereich bemüht. Deswegen will ich mir versagen, weiter etwas dazu zu sagen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Duve [SPD]: Eine souveräne Antwort auf meine Frage!)

    Nur, mit dem intellektuellen Anspruch, mit dem Sie sich gern umgeben, hat Ihre Aussage überhaupt nichts zu tun.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Meine Damen und Herren, die Kollegen Baum und Daweke haben eine Reihe von Hinweisen gegeben, die ich kurz aufnehmen darf. Ich glaube, das Wichtigste ist — und ich hoffe, daß wir uns wenigstens an dem Punkt hier im Saal einig sind — beim Zuspruch, den wir heute zu diesem Thema insgesamt unter den Kollegen des Hohen Hauses finden —: Wir müssen als Bundesrepublik Deutschland deutlicher machen, daß diese Bundesrepublik nicht nur aus Erfolgsdaten der Wirtschaft, der Ökonomie besteht, sondern daß das, was Kernstück der heutigen Debatte ist, mindestens genauso wichtig ist in der Ausstrahlung des Landes, in der Fähigkeit, eine menschliche, j a menschlichere Gesellschaft, eine offenere, eine sensiblere Gesellschaft zu bauen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ich begrüße diese Debatte ausdrücklich, weil ich glaube, daß wir im Verhältnis zu unseren eigenen Bürgern, und hier nicht zuletzt im Verhältnis zu den jungen Leuten, zur jungen Generation einen ganz erheblichen Nachholbedarf haben, und wir haben diesen auch nach draußen. Ich glaube nicht, daß es auf die Dauer gutgehen kann, wenn die Bundesrepublik vor allem — ganz gewiß ist es wünschenswert, daß dies auch so ist — als große Export- und Handelsnation, als eine moderne Industriegesellschaft, wie man zu sagen pflegt, begriffen wird, aber nicht auch als ein Land, dessen Kulturlandschaft nach innen und nach außen gerichtet Beiträge zur Menschlichkeit und zum Frieden leisten kann.
    Ich hoffe, daß wir uns in der nächsten Wahlperiode in jenen Bereichen, die notwendigerweise die Kasse berühren — nachdem wir ein gutes Stück auf dem Weg der Konsolidierung vorangekommen sind — endlich das eine oder andere — ich will es einmal so formulieren — „leisten" können, was überfällig ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ich will das an einem Beispiel deutlich zu machen versuchen. Ich bin fest entschlossen, mit den Kollegen und Freunden in der Koalition in der nächsten
    19658 Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 253. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Dezember 1986
    Bundeskanzler Dr. Kohl
    Legislaturperiode die Große Steuerreform in Angriff zu nehmen. Große Steuerreform heißt für mich, zwar auch die ökonomischen Dinge zu sehen, aber eben nicht nur die ökonomischen Dinge. Wenn wir an eine Große Steuerreform gehen, müssen wir bei der Gelegenheit einmal das Gesamtgebäude der Republik betrachten und uns fragen, zu welchem Ende wir hier Politik gestalten wollen. Das setzt beispielsweise — ich will dieses Beispiel bringen — für mich voraus, daß wir im Zusammenhang mit der Großen Steuerreform Fragen wie Kunstbesitz und Stiftungsrecht betrachten und zu Konsequenzen kommen. Ich kann aus meiner Überzeugung nur sagen, daß das jetzige Stiftungsrecht in jeder Weise kontraproduktiv ist,

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    weil es eine ganze Menge Leute dazu verleitet, Kunstbesitz illegal zu halten. Es ist wider die menschliche Natur — ich will auch das hier sagen —, daß Freude an solchem Besitz an andere weiterzugeben und zu vermitteln, unterbunden wird. Wir stehen ja im Augenblick in der Situation — man kann das doch so aussprechen —, daß eine ganze Generation, die nach 1945 die Republik aufgebaut hat und zum Teil zu beträchtlichen Vermögen gekommen ist — die viel etwa auch in Kunst investiert hat —, abtritt, und daß man hier sehr wohl — wir haben ja Beispiele hier gehört — weit mehr an Motivation von seiten des Staates geben könnte, solchen Besitz dann in den Bereich der öffentlichen Hand — es werden überwiegend kommunale Einrichtungen sein, Landeseinrichtungen, gelegentlich auch Bundeseinrichtungen — zu geben.
    Ich glaube, wir sollten aus den langen Erfahrungen der Amerikaner in diesem Sektor — die wir natürlich nicht in allen Fällen übernehmen können — einmal lernen. Wenn Sie z. B. ins Guggenheim-Museum gehen, finden Sie eine ganze Menge Hinweise, die wir auch auf unser Feld übertragen können.
    Ich will schon jetzt seitens der Bundesregierung dem Hohen Haus, vor allem den interessierten Kollegen, das Angebot machen, daß wir uns rechtzeitig zusammensetzen. Ich glaube, die Zeit ist reif — um es einmal so zu formulieren —, daß wir jetzt hier ein neues Kapitel aufschlagen. Das wird zum Wohl des ganzen Landes sein.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Das wird auch nach meiner festen Überzeugung zum Wohl der lebenden Künstler sein.
    Herr Duve, was Sie hier zum Teil gesagt haben, hält den Realitäten natürlich nicht stand.

    (Duve [SPD]: Sie hatten es für diese Legislaturperiode versprochen!)

    Entschuldigung, Herr Duve. Hätten Sie eine andere Kassenlage hinterlassen, hätte ich in dieser Legislaturperiode gern mehr getan.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Sie können nicht hierher kommen und die Konsolidierung einfordern und diese und jene Initiative im
    wirtschaftlichen Bereich, die wir ja mit großem Erfolg vorgenommen haben, und gleichzeitig — —

    (Zuruf des Abg. Duve [SPD])

    Aber, Herr Duve, von Kommunalpolitik verstehen Sie überhaupt nichts. Sonst könnten Sie jetzt nicht die Gemeindefinanzen in diesem Zusammenhang bringen. Die Gemeinden sind im Augenblick die allerletzten, die Sie hier zur Finanznot im Rahmen der öffentlichen Hand erwähnen können.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Aber ich möchte dieses Angebot noch einmal machen. Ich hoffe, daß es — wenn der Rauch der Schlacht vorbei ist — möglich ist, in einem vernünftigen Gespräch auch in den zuständigen Ausschüssen des Parlaments, an dem ich mich in diesem Fall gerne selbst beteiligen will, zu Lösungen zu kommen, die uns in unseren gemeinsamen Vorstellungen voranbringen.

    (Duve [SPD]: Es geht nicht nur um die Sammler, sondern um Künstler selber!)

    — Aber, Herr Kollege Duve, Sie wissen doch, daß die Herausforderung für einen Künstler, von seiner Kunst zu leben, zu allen Zeiten auch soziale Probleme aufgeworfen hat. Sie können doch nicht einfach so tun,

    (Duve [SPD]: Tue ich nicht!)

    als sei hier ein völlig neues Problem in der Gesellschaft entstanden. Das sind Ihre Versprechungen, die Sie natürlich nicht einhalten können. Im übrigen kann ich nur sagen: Dort, wo der reale Sozialismus existiert, ist in diesem Zusammenhang auch die Kreativität zu hinterfragen — —

    (Conradi [SPD]: Das ist ein tolles Argument! — Duve [SPD]: Sagen Sie das Herrn Strauß!)

    — Es ist in der Tat ein Argument, daß das hinterfragt werden kann.

    (Conradi [SPD]: Der Historiker spricht hier!)

    Meine Damen und Herren, ich habe mich heute vor allem wegen der Auseinandersetzung und der Diskussion um die Fragen der Geschichte unseres Landes zu Wort gemeldet. Unsere gemeinsame Kultur und Geschichte ist für mich und für uns ein festes Band für die Einheit der Nation.

    (Toetemeyer [SPD]: Das grüne Band!)

    Das gemeinsame Erbe unserer Kultur ist uns anvertraut, damit wir es an die nächste Generation weitergeben können. Nation ist natürlich mehr als nur die Gemeinsamkeit von Kultur, Geschichte und Sprache, aber die Teilung des Landes hat viele andere Gemeinsamkeiten beschnitten. Mauer und Stacheldraht trennen Familien und Freunde. Das Leben unserer Nation ist in eine unnatürliche Bahn gezwungen: politisch und wirtschaftlich und nicht zuletzt kulturell.
    Aber ich füge auch hinzu: Solange die Spaltung dauert, so lange ist die Teilhabe an der einen deutschen Kultur — es gibt eben nur die eine deutsche
    Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 253. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Dezember 1986 19659
    Bundeskanzler Dr. Kohl
    Kultur — vielleicht das stärkste Band gemeinsamer Identität aller Deutschen.
    Wir wollen aus diesem Grund vielfältige kulturelle Kontakte mit den Deutschen in der DDR. Lange nicht alles, was wir uns wünschen, konnte bisher erreicht werden. Aber ich denke, das neue Kulturabkommen bietet eine große Chance zu mehr Gemeinsamkeit. Es schützt, ja es fördert die bereits bestehenden Kontakte und erleichtert den Ausbau zu mehr Zusammenarbeit. Wir begreifen dieses Abkommen nicht als einen Endpunkt einer Entwicklung — ich will dies ausdrücklich unterstreichen —, sondern als einen guten Ausgangspunkt für Verbesserungen, für mehr kulturellen Austausch.
    Unabhängig von der Form staatlicher Organisation ist Deutschland stets zuerst Kulturnation. Weil dies so ist, ist die Pflege der Kultur auch eine nationale Aufgabe. Unser Grundgesetz will ausdrücklich den Kulturstaat. Längst hat sich unser Land viel weiter als Kulturgesellschaft entwickelt, als es mit dem allgemein üblichen Etikett von der Industrienation gesagt werden kann.
    Freiheitlicher Staat bewährt sich in kultureller Vielfalt, in Pluralismus. Daraus erwächst auch Anziehungskraft. Eine wichtige Voraussetzung nach unserer Verfassungsordnung ist dabei der Kulturföderalismus. Er bietet eine große Chance, daß Kulturpolitik, daß kulturelles Schaffen auf regionale Besonderheit eingestellt werden kann. Es ist durchaus die Frage zu stellen — ich stelle diese Frage als überzeugter Föderalist —, ob wir in der Entwicklung der letzten Jahre im Verhältnis zwischen Bund und Ländern — das gilt übrigens auch für das Verhältnis von Ländern zu Gemeinden — diesem Anspruch hinreichend gerecht wurden.
    Kunst und Kultur sind seit langem nicht mehr Anliegen einer elitären Schicht. Sie sind Bestandteil im Lebensalltag unseres Volkes. Die Renaissance des Geschichtsbewußtseins nicht zuletzt und gerade bei jungen Menschen — übrigens diesseits und jenseits der Mauer — zeigt, wie lebenskräftig der Wille zur Selbstfindung ist. Die historische Standortbestimmung, die die Deutschen in der Bundesrepublik Deutschland und in der DDR suchen, darf jedoch nicht in falscher Idylle verweilen oder gar eine Rechtfertigung irgendwelcher Ideologie sein.
    Wir Deutschen können uns unserer Geschichte nicht entziehen. Wir bekennen uns zu den schrecklichen und dunklen Kapiteln genauso. Wir bagatellisieren sie überhaupt nicht. Wir wissen, was in deutschem Namen anderen Völkern Schreckliches angetan wurde. Aber gerade weil wir uns dem nicht entziehen, dürfen wir auch dankbar sein — das hat gar nichts mit Nationalismus zu tun — für das andere, deutlich sichtbare großartige Erbe unseres Volkes.
    Zu unserer Geschichte gehört eben beides. Wer nach Weimar kommt, kann dort nicht nur in die Gruft zu Goethe und Schiller gehen, sondern in wenigen Autominuten auch hinauffahren zum Konzentrationslager und zur Erinnerungsstätte
    Buchenwald. Beides ist deutsche Geschichte. Deutsche Geschichte ist eben auch Luther und Kant, Dürer und Cranach, Heinrich Heine und Albert Einstein. Deutsche Geschichte ist das 19. Jahrhundert mit dem Hambacher Fest und der Paulskirche, mit der Reichsgründung unter Bismarck,

    (Duve [SPD]: Und dem Sozialistengesetz!)

    ist der Erste und der Zweite Weltkrieg, der 20. Juli. — Wenn Sie das Sozialistengesetz nennen, dann müssen Sie auch den Kulturkampf erwähnen; aber ich mache hier keine Vorlesung über die Gebrechen der deutschen Geschichte. Warum haben Sie eigentlich einen so verengten Blickwinkel?

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Herr Kollege Duve, Sie möchten doch gerne einer der Repräsentanten einer großen Tradition des intellektuellen Lagers in der deutschen Sozialdemokratie sein. Aber keiner von denen, die zu Bebels Zeiten oder in der Weimarer Republik für diesen Geist in der SPD standen, hat doch so verkürzt und verengt gedacht. Sie können doch die Dokumente nachlesen. Sie sind doch einer von denen, die für sich in Anspruch nehmen, darüber zu lesen — —

    (Jahn [Marburg] [SPD]: Mir kommen die Tränen! — Weitere Zurufe von der SPD)

    — Können Sie nicht mehr eine nüchterne Auseinandersetzung zu einem Thema ertragen, ohne einfach dazwischenzuschreien? Hier geht es doch jetzt gar nicht um die Lautstärke, sondern um die Kraft der Argumente.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Niemand in Deutschland hat das Recht, für seinen Teil der gespaltenen und geteilten Nation nur die guten Erinnerungen der Geschichte zu reservieren, die schlimmen und die bösen aber den Nachbarn zuzuschieben. Und wir haben das in der Geschichte der Bundesrepublik auch nie getan.

    (Dr. Dregger [CDU/CSU]: So ist es!)

    Ich brauche nur an die Diskussion zur Wiedergutmachung zu erinnern, um ein Beispiel dafür zu geben, daß das alle Demokraten in der Bundesrepublik so dachten und handelten.
    Und ich füge hinzu: Wer Luther feiert, wird auf die Dauer dem christlichen Gewissen seine Achtung nicht verweigern dürfen. Wer Friedrich den Großen würdigt, der sollte seinen Leitspruch beherzigen, daß jeder nach seiner Fasson glücklich werden solle.

    (Toetemeyer [SPD]: „Selig"!)

    Und wer Goethe einbürgern will, der darf nicht das Erbe der Aufklärung ausschlagen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: So ist es!)

    Daß sich jetzt die politische Führung der DDR wieder stärker auf die deutsche Geschichte besinnt, hat besondere Motive: Weil der real existierende Sozialismus die Menschen nicht anspricht, soll die kommunistische Einparteienherrschaft durch eine
    19660 Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 253. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Dezember 1986
    Bundeskanzler Dr. Kohl
    einseitige Inanspruchnahme deutscher Geschichte abgestützt werden.

    (Zuruf von der CDU/CSU: So ist es!)

    Wir dürfen deutsche Geschichte und Kultur nicht denen überlassen, die Sie mißbrauchen wollen. Wir wollen nicht, daß die Menschen manipuliert werden. Wir wollen, daß sie ihre eigene Überzeugung, ihr eigenes Bild gewinnen, wer wir Deutsche sind und wo wir in der Kontinuität der Geschichte stehen. Das ist ja auch die Anfrage gerade aus der jungen Generation.
    Mit zwei Initiativen will die Bundesregierung dieses Nachdenken über unsere Geschichte fördern. In Berlin wird ein Deutsches Historisches Museum errichtet. Es soll der ganzen deutschen Geschichte gewidmet sein. Als Beitrag des Bundes zum 750. Geburtstag der Stadt werden wir 1987 den Grundstein dafür legen.
    Beim Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn steht vor allem die Zeit nach 1945 im Mittelpunkt. Ich denke, es ist doch überfällig, die Geschichte unseres Staates im Zusammenhang darzustellen, — des Staates, den die Deutschen wollten, die sich nach der Katastrophe des Nationalsozialismus frei entscheiden durften.
    Meine Damen und Herren, bei allen Diffamierungen dieser Projekte: In beiden Fällen geht es nicht darum, ein quasi amtliches Geschichtsbild zu vermitteln. Ein solches Bild gibt es in einer freien Gesellschaft nicht. In Bonn und Berlin soll deutsche Geschichte so dargestellt werden, daß sich unsere Bürger darin wiedererkennen — auch in der kontroversen Auseinandersetzung wiedererkennen. Offene und kontroverse Deutungen über die Vielfalt dieser Zeit müssen selbstverständlich möglich sein — ja das ist, wenn Sie so wollen, ein Stück der Grundidee dieser Vorhaben.
    Die Bundesregierung hat mit den Vorarbeiten hervorragende Historiker und Museumsfachleute betraut. Sie arbeiten, wie sich jeder überzeugen kann, unabhängig, ohne Vorgabe zu Inhalt und Form. Ich möchte allen, die mitwirken, herzlich danken.
    Lassen Sie mich angesichts mancher Kontroverse hinzufügen: Beiden Projekten tut eine intensive öffentliche Debatte gut, wenn sie an der Sache orientiert ist.

    (Sehr wahr! bei der CDU/CSU)

    Als Gegenstand parteipolitischer Auseinandersetzung, Verleumdung oder Diffamierung sind diese Projekte überhaupt nicht geeignet.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zuruf des Abg. Duve [SPD)

    — Und im übrigen, Herr Abgeordneter Duve, ist kritische Mitarbeit allemal ertragreicher als eine schlichte Verweigerung.
    Keine Regierung kann und darf — und für mich darf ich sagen: will — eine bestimmte Geschichtsauffassung diktieren. Der freiheitliche Staat kann sich nicht als Richter der Kunst verstehen. „Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei", so heißt es kategorisch im Art. 5 unseres Grundgesetzes. Das ist doch ein wichtiger Ertrag des Lernens aus der Geschichte, aus der Erfahrung der Nazi-Barbarei.
    In diesen Wochen erscheint mit Unterstützung der Bundesregierung eine Dokumentation über Malerei und bildende Kunst, die vom Hitler-Regime als „undeutsch" und „entartet" denunziert und verfemt wurden. Die Publikation ist Tribut und ein ehrendes Andenken an die Künstler der äußeren und inneren Emigration und ihre Kunst, die sich nicht vom Geist der Barbarei ersticken ließ.
    Kulturelle Entwicklung braucht den Streit der Meinungen, den Wettstreit der Ideen, auch die Konkurrenz von Lebensvorstellungen. Wir wollen dabei — das ist hier richtig gesagt worden, ich will es unterstützen — nicht nur an künstlerische Spitzenleistungen denken, sondern wir brauchen auch die breite kulturelle Entfaltung.
    Immer mehr Menschen sind bereit, teilweise beachtliche Teile ihres Einkommens kulturellen Bedürfnissen zu widmen. Immer mehr Menschen wollen künstlerisch selbst tätig werden. Es ist doch nicht wahr, daß das Fernsehzeitalter dies alles erstickt hat. Die Motivation ist, wenn Sie etwa in Jugendmusikschulen gehen, doch überdeutlich zu erkennen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Die Menschen wollen schöpferisch tätig sein — beim Musizieren, beim Malen, beim künstlerischen Gestalten, in Theatergruppen, in der Literatur. Die Renaissance der Lyrik, die totgesagt war, ist ein Beispiel. Wer dieses Jahr auf der Frankfurter Buchmesse war, konnte dies an vielen beispielhaften Vorstellungen deutlich sehen.
    Die Ausgestaltung unserer Kulturgesellschaft, meine Damen und Herren, ist eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben. Kultur darf nicht in Nischen verbannt werden, sie muß die Wirklichkeit des Landes durchdringen. Hier bieten sich Perspektiven einer Weiterentwicklung unserer wissenschaftlichtechnischen Zivilisation. Sie kann jenseits der Grenzen ihrer zweckrationalen Verfaßtheit vom Pluralismus der Lebensformen und -entwürfe menschlicher gestaltet und vielfältig bereichert werden.
    Paul Tillich hat Kultur einmal gekennzeichnet als das „vom Menschen inszenierte symbolische Universum". Gerade so — als eine sinngebende Gestaltungskraft — geht vom kulturellen Schaffen große Faszination aus. Vor allem in einer modernen, sehr viel mehr egalitären, von Nummern und Daten beherrschten Welt spricht das die Menschen an.
    Wo es dabei um Kunstförderung im engeren Sinn geht, sollten für uns zwei Kriterien bestimmend sein: die Kreativität der Kunst und der notwendige Freiraum, den Kunst braucht. Das heißt, ein klares Bekenntnis zum Pluralismus. Wer ex cathedra für sich und seine Meinung in Anspruch nimmt, daß diese oder jene Richtung oder Qualifikation die ein-
    Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 253. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 4. Dezember 1986 19661
    Bundeskanzler Dr. Kohl
    zig mögliche ist, versagt bei dieser entscheidenden Herausforderung einer offenen Gesellschaft.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Dabei gilt freilich auch: Kunst wird zur Kultur, wenn sie Menschen fesselt. Sie verlöre ihren Sinn, wenn sie die Menschen gar nicht mehr ansprechen wollte und nur zum Selbstzweck geraten würde.
    Bei der staatlichen Kunstförderung — das war zu allen Zeiten, in allen Kulturepochen ein besonderes Problem — geht es immer auch um die richtige Balance zwischen Maß und Wagnis.

    (Dr. Penner [SPD]: Nico Dostal!)

    — Sind Sie eigentlich gar nicht mehr in der Lage zuzuhören? Das ist doch nun wirklich kein Thema, das man kontrovers behandeln sollte.

    (Vogel [München] [GRÜNE]: Mein Gott, sind Sie empfindlich!)

    Wir hören Ihnen doch auch zu, wir hören Ihre Beleidigungen, Ihre Diffamierungen.

    (Vogel [München] [GRÜNE]: Sie leiden an Verfolgungswahn!)

    Sie müssen es doch wenigstens einmal ertragen, daß hier in einer ruhigen Weise zu einem Thema gesprochen wird. Sie können j a andere Meinungen dazu haben.
    Kultur läßt sich nur mit Aufgeschlossenheit bewahren, auch gegenüber den Zeitgenossen.
    Kultur ist auch das Angebot zur Selbstdarstellung unserer Nation im Ausland. Wir wollen diese Chance auf keinen Fall auslassen. Dazu gehört, daß wir auch neue Wege der Förderung unserer Muttersprache gehen. Wer in der auswärtigen Kulturpolitik die Pflege der eigenen Muttersprache vernachlässigt, kann auf die Dauer die Kultur des Landes nicht richtig darstellen. Wir wollen deshalb in der nächsten Legislaturperiode vor allem jenseits unserer Grenzen eine groß angelegte Aktion zur Förderung der deutschen Sprache einleiten. Aber auch in den Schulen unseres Landes ist sicherlich noch mehr Pflege der Sprache am Platze.
    Ob im Ausland oder bei uns selbst: Bei der Kulturpolitik geht es nicht um anonyme Institutionen, es geht überhaupt nicht um abstrakte Theorien. Kulturpolitik muß den Menschen als zentralen Bezugspunkt haben — seine personale Entfaltung, seine Gestaltungskraft und auch die schöpferische Entwicklung der Gesellschaft selbst.
    Meine Damen und Herren, ich möchte uns alle einladen, in der nächsten Legislaturperiode — wie ich hoffe, unter insgesamt günstigeren materiellen Bedingungen — auf diesem Weg ein wesentliches Stück voranzukommen. Es sind noch 14 Jahre bis zum Ende dieses Jahrhunderts. Es wäre eine großartige Sache, wenn am Ende dieses Jahrhunderts, das so viel Not und Elend sah, wir im freien Teil unseres Vaterlandes, in der Bundesrepublik, einen ganz wesentlichen Schritt nach vorn machen, einen wesentlichen Beitrag dazu leisten können, daß auch die Kulturlandschaft der Deutschen nach innen und außen ein Werk des Friedens ist.

    (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)