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    Plenarprotokoll 10/250 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 250. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 27. November 1986 Inhalt: Nachruf auf den Abg. Milz 19421A Fortsetzung der zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1987 (Haushaltsgesetz 1987) — Drucksachen 10/5900, 10/6209 — Beschlußempfehlungen und Bericht des Haushaltsausschusses Einzelplan 11 Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung — Drucksachen 10/6311, 10/6331 — Glombig SPD 19421 D Strube CDU/CSU 19428 D Bueb GRÜNE 19431 D Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 19433 B Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 19435 D Frau Fuchs (Köln) SPD 19443 C Cronenberg (Arnsberg) FDP 19445 B Einzelplan 15 Geschäftsbereich des Bundesministers für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit — Drucksachen 10/6315, 10/6331 — Waltemathe SPD 19446 A Rossmanith CDU/CSU 19448 D Frau Wagner GRÜNE 19451 D Frau Männle CDU/CSU 19453 B Eimer (Fürth) FDP 19455 B Rusche GRÜNE 19458 B Kroll-Schlüter CDU/CSU 19459 B Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD 19461 B Frau Dr. Süssmuth, Bundesminister BMJFFG 19467 C Vizepräsident Stücklen 19470 A Einzelplan 16 Geschäftsbereich des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit — Drucksachen 10/6316, 10/6331 — Kühbacher SPD 19472 D Gerster (Mainz) CDU/CSU 19473 D Frau Hönes GRÜNE 19476 C Dr. Weng (Gerlingen) FDP 19478 D Dr. Hauff SPD 19480 B Dr. Laufs CDU/CSU 19483 D Baum FDP 19485 B Dr. Wallmann, Bundesminister BMU . . 19486 C Schäfer (Offenburg) SPD 19489 D Kühbacher SPD (Erklärung nach § 31 GO) 19491 B Suhr GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) . 19492 C Gerster (Mainz) CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 19492 D II Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 250. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. November 1986 Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksachen 10/6310, 10/6331 — Frau Zutt SPD 19493 B Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU . . . 19495 C Werner (Dierstorf) GRÜNE 19498 B Gallus FDP 19499 C Kiechle, Bundesminister BML 19500 D Müller (Schweinfurt) SPD 19503 B Präsident Dr. Jenninger 19498 A Einzelplan 07 Geschäftsbereich des Bundesministers der Justiz — Drucksachen 10/6307, 10/6331 — in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht — Drucksachen 10/6317, 10/6331 — Dr. de With SPD 19505 B von Hammerstein CDU/CSU 19507 A Mann GRÜNE 19508 D Beckmann FDP 19510 D Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 19513A Erhard (Bad Schwalbach) CDU/CSU (Erklärung nach § 30 GO) 19525 B Mann GRÜNE (Erklärung nach § 30 GO) 19535 D Einzelplan 25 Geschäftsbereich des Bundesministers für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksachen 10/6320, 10/6331 — Meininghaus SPD 19516 B Echternach CDU/CSU 19518 C Werner (Westerland) GRÜNE 19520 C Gattermann FDP 19521 D Dr. Schneider, Bundesminister BMBau 19523 B Einzelplan 12 Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr — Drucksachen 10/6312, 10/6331 — Purps SPD 19526 B Metz CDU/CSU 19528 B Senfft GRÜNE 19530A Kohn FDP 19531 C Dr. Dollinger, Bundesminister BMV . . 19533 D Einzelplan 13 Geschäftsbereich des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen — Drucksachen 10/6313, 10/6331 — Walther SPD 19536A Deres CDU/CSU 19538A Frau Dann GRÜNE 19540 B Kohn FDP 19542 B Paterna SPD 19543 D Senfft GRÜNE 19545 D Dr. Schwarz-Schilling, Bundesminister BMP 19546A Haushaltsgesetz 1987 — Drucksachen 10/6329, 10/6330 — Löffler SPD 19549 D Roth (Gießen) CDU/CSU 19551 D Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 19553 C Dr. Weng (Gerlingen) FDP 19555 B Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Der Finanzplan des Bundes 1986 bis 1990 — Drucksachen 10/5901, 10/6210, 10/6472 — 19557 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers für Wirtschaft Rechnungslegung über das Sondervermögen des Bundes „Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes" — Wirtschaftsjahr 1984 —— Drucksachen 10/4619, 10/6367 — . . . 19558A Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgaben bei Kap. 11 13 Tit. 646 02 — Erstattung der Aufwendungen für die Krankenhilfe an Heimkehrer und durch Gesetz gleichgestellte Personengruppen — Drucksachen 10/5968, 10/6372 — . . . 19558 B Beratung der Sammelübersicht 184 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/6427 — 19558 C Nächste Sitzung 19558 D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 250. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. November 1986 III Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 19559 *A Anlage 2 Erklärung des Abg. Lutz (SPD) nach § 31 GO zur Abstimmung über den Änderungsantrag des Abg. Dr. Müller (Bremen) und der Fraktion DIE GRÜNEN zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1987 hier: Einzelplan 11 Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung (Drucksache 10/6486) 19559 *C Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 250. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. November 1986 19421 250. Sitzung Bonn, den 27. November 1986 Beginn: 9.02 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Augustin 28. 11. Böhm (Melsungen) * 28. 11. Frau Borgmann 27. 11. Dr. Enders * 28. 11. Feilcke 28. 11. Fischer (Homburg) 28. 11. Dr. Haack 27. 11. Haase (Fürth) 28. 11. Heyenn 28. 11. Hoffie 28. 11. Huonker 28. 11. Jansen 28. 11. Jung (Düsseldorf) 27. 11. Lenzer 27. 11. Dr. Müller * 28. 11. Poß 28. 11. Dr. Schmidt (Gellersen) 27. 11. Schmidt (Hamburg) 28. 11. Schreiner 28. 11. Vahlberg 27. 11. Dr. Warrikoff 27. 11. Frau Will-Feld 28. 11. Wilz 27. 11. Wischnewski 28. 11. Frau Zeitler 27. 11. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Erklärung des Abg. Lutz (SPD) nach § 31 GO zur Abstimmung über den Änderungsantrag des Abg. Dr. Müller (Bremen) und der Fraktion DIE GRÜNEN zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1987 hier: Einzelplan 11 Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit- und Sozialordnung (Drucksache 10/6486): 1. Ich werde den Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN auf Drucksache 10/6486 ablehnen und begründe dies wie folgt: Bei der Beratung im Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung wurde der Haushaltstitel ,,Koordinierungs- und Sondermaßnahmen für die Sprachförderung ausländischer Arbeitnehmer" von den vorgesehenen 43 Millionen DM auf 50 Millionen DM erhöht und damit der letzte Stand wiederhergestellt. Dies stellte einen Kompromiß dar, denn die SPD hatte 12 Millionen DM beantragt. Bei der Beschlußfassung enthielt sich der Vertreter der Fraktion DIE GRÜNEN der Stimme. Ich kann in diesem Antrag kein ernsthaftes Bemühen um eine Umschichtung im Haushalt erkennen. Ein Deckungsvorschlag fehlt. Ich sehe mich wie meine Freunde nicht in der Lage zuzustimmen. 2. Ich sehe mich auch aus einem weiteren Grunde zur Zustimmung nicht in der Lage: Dieser Antrag verschiebt die Gewichte im Einzelplan 11. Hier ist von mir als Abgeordneter eine umfassendere Würdigung abgefordert. Für mich ist wie für meine Freunde diese Würdigung im Entschließungsantrag auf Drucksache 10/6556 enthalten.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Christian Schwarz-Schilling


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Nein. Ich möchte jetzt fertig werden.
    Ich möchte Ihnen eins sagen, wenn Sie die Politik der Bundespost in anderen Bereichen ansprechen. Ich bin dem Kollegen Deres sehr dankbar, daß er schon gesagt hat, was wir an Ausbildungsplatzleistungen erbracht haben, was wir geleistet haben in der Frage der Fortbildung.

    (Walther [SPD]: Was haben Sie denn zum Kollegen der FDP zu sagen?)

    Wir haben zum erstenmal Tausende von Postbediensteten in die entsprechende Fortbildung der Technik, der Mikroelektronik geschickt. Wir haben nicht nur von der einheitlichen Post geredet. Wir haben Postbeamte im Schalterdienst ausgebildet, um bei Fernmeldeleistungen beratend tätig zu sein, d. h. wir haben die Einheitlichkeit des Unternehmens überhaupt erst konkret — nicht nur verbal — in der Praxis in Gang gesetzt.
    Herr Paterna, Sie sprechen von der Angst vor der Zukunft, von den Phantomen. Ich darf Ihnen dazu folgendes sagen. Die Bundesregierung hat mit großem Bedacht eine Regierungskommission eingesetzt, weil Sie diese Fragen, die so kompliziert sind, nicht auf offenem Markt in der Weise diskutieren können, wie das heute von der Postgewerkschaft leider getan wird. Sie wissen ganz genau, daß es hier Zusammenhänge gibt, die nur beurteilt werden können, wenn man die internationale Lage kennt, wenn man die Historie der einzelnen Länder kennt, wenn man die zukünftigen reinen telematischen Dienste, die kommen werden, kennt und auf diese Weise in der Lage sein wird, auch die Strukturen für die Bundespost und für alle an der Telekommunikation beteiligten Unternehmen richtig vorauszusehen.
    Da muß ich Ihnen sagen: Wir befinden uns in einer absolut normalen Situation, wenn in einer Demokratie die Parteien und einzelne Bundesländer verschiedene Auffassungen vertreten. Entschieden wird nachher, wenn die Empfehlungen der Regierungskommission da sind.

    (Frau Dann [GRÜNE]: Nach der Wahl)




    Bundesminister Dr. Schwarz-Schilling
    Ich habe Ihnen meine persönliche Meinung gesagt. Ich habe Ihnen zitiert, was die Bundesregierung als Antwort auf das Sachverständigengutachten gesagt hat und als Antwort auf Ihre Große Anfrage.

    (Senfft [GRÜNE]: Sie wollen sich über den Wahltermin hinaus retten!)

    Dazu stehe ich, und dazu stehen wir. Wir werden sehr interessiert und mit großer Sachkenntnis, so hoffe ich, die Empfehlungen der Regierungskoalition im nächsten Jahr gemeinsam beraten.

    (Paterna [SPD]: Zehn Tage nach der Wahl!)

    — Nein, nicht zehn Tage; denn ich kann mir nicht vorstellen, daß der Herr Professor Witte in der Lage sein wird, zehn Tage nach der Wahl seine Empfehlungen zu machen. Wenn das so wäre, dann wüßten Sie mehr als ich.

    (Walther [SPD]: Vielleicht hat er die schon fertig!)

    Meine Damen und Herren, ich darf mich bei den Kollegen der CDU/CSU und FDP für die konstruktive Mitarbeit für ein schwieriges Feld in den verschiedenen Ausschüssen sehr bedanken. Ich darf mich bei den vielen Tausenden von Mitarbeitern bedanken, die sehr schwierige Probleme in den letzten Jahren zu lösen hatten, sehr schwierige Probleme, und die sich von Ihnen nicht haben verhetzen lassen, etwa nicht an einem Strang zu ziehen. Diese Leistung wäre nicht möglich gewesen, wenn wir nicht in der Lage gewesen wären, die Konzepte tatsächlich auch dem einzelnen Mitarbeiter nahezubringen und alle an einem Strang ziehen zu lassen. Dafür bedanke ich mich mit Freude. Ich muß sagen: Sogar auf dem Gewerkschaftskongreß in Nürnberg hatte ich das Gefühl, daß man tatsächlich auch etwas umgelernt hat und sich nicht mehr nur von Ihnen alles sagen läßt. Denn das werde ich Ihnen sagen, wenn Sie davon sprechen, wir würden jetzt beginnen, eine Unternehmerpost zu sein und keine Bürgerpost mehr: Es ist eine Wende geschehen. Vielleicht ist es nicht mehr so weitgehend eine Genossenpost, sondern eine echte Bürgerpost geworden. Das kann man natürlich sagen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Meine Damen und Herren, wir werden auf diesem Kurs fortfahren. Wir werden die modernen Technologien einführen. Wir wünschen den GRÜNEN, daß sie sich die Sachkompetenz aneignen. Wenn sie in zehn Jahren einmal tatsächlich ernsthaft über diese Fragen mitreden wollen, sind sie herzlich eingeladen. Das, was hier gesagt worden ist, ist in den meisten Fällen leider falsch. Wir haben keinerlei derartige Aufträge gegeben. Wir haben 45 000 bestellt nicht, Bitels sondern Multitels. — Diese allerdings werden beim Durchbruch von Bildschirmtext eine große Rolle spielen.

    (Dr. Müller [Bremen] [GRÜNE]: Sagen Sie nochmals: Multitel! Aber bitte in die Kamera!)

    Ich darf mich bedanken und glaube, daß die Deutsche Bundespost diesen Weg weiter erfolgreich gehen wird.
    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



Rede von Heinz Westphal
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Meine Damen und Herren, weitere Wortmeldungen liegen nicht vor. Ich schließe die Aussprache.
Wir kommen zur Abstimmung über den Einzelplan 13, nachdem wir sichtbar alle erkennen konnten, wie man aus einem Keller eine Mehrheit holen kann.

(Heiterkeit)

Wer dem Einzelplan 13, Geschäftsbereich des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen, in der Ausschußfassung zuzustimmen wünscht, den bitte ich um ein Handzeichen. — Wer stimmt dagegen? — Enthaltungen? — Der Einzelplan ist mit Mehrheit angenommen worden.

(Dr. Vogel [SPD]: Mit Kellermehrheit!) Ich rufe nun auf:

Haushaltsgesetz 1987
— Drucksachen 10/6329, 10/6330 —
Berichterstatter:
Abgeordnete Carstens (Emstek) Roth (Gießen)
Dr. Weng (Gerlingen)

Wieczorek (Duisburg)

Frau Simonis
Dr. Müller (Bremen)

Meine Damen und Herren, des Ältestenrat hat für die Beratung einen Beitrag bis zu zehn Minuten für jede Fraktion vereinbart. — Ich sehe, Sie sind damit einverstanden.
Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat der Abgeordnete Löffler.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Lothar Löffler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Man gerät in ein Labyrinth, in dem uns Ariadnes Wunderfaden nichts hilft und aus dem man nicht wieder herausfindet. Die einen laufen einem trügerischen Phantom nach, das sie mit seinem Blendwerk täuscht. Sie verirren sich gleich den Wanderern, die in der Dunkelheit Irrlichtern folgen, deren Schein sie verlockt.
    Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren, das war ein blumiges Zitat aus einer philosophischen Schrift Friedrichs des Großen, geschrieben 1739.

    (Dr. Diederich [Berlin] [SPD]: Sehr gut der Mann! Welchen Wahlkreis hat er denn vertreten? — Bohl [CDU/CSU]: Da war er auch noch nicht König!)

    Der Text liest sich heute wie ein kritischer Kommentar zum Entwurf des Haushaltsgesetzes 1987. Das jährliche Haushaltsgesetz ist ein Stiefkind in der parlamentarischen Behandlung des Etats, zu Unrecht.



    Löffler
    Denn: Wichtige gesamtwirtschaftliche Wirkungen gehen von diesem Gesetz aus, oft stärkere als von den vielen, vielen Titeln in den Einzelplänen. Ich nenne nur einige Festlegungen, die im Haushaltsgesetz getroffen werden: das Gesamtvolumen des Haushalts, Höhe der Nettokreditaufnahme, Höhe der Kassenverstärkungskredite, Umfang des Bürgschaftsvolumens, der Garantien und der Gewährleistungen. Gerade von dieser Bestimmung gehen besonders starke Wirkungen aus, positive oder negative.
    Schließlich die Bestimmungen über die Haushaltsführung. Jede Regierung — das ist verständlich — benutzt das Haushaltsgesetz, um Bestimmungen rechtlich verbindlich zu machen, die zwar aus der Sicht der Regierung wünschenswert sind, aber in der Bundeshaushaltsordnung oder im Haushaltsgrundsätzegesetz nicht vorgesehen sind.

    (Sehr wahr! bei der SPD)

    Jede Regierung braucht ein solches Instrument — das soll gar nicht abgestritten werden —, um möglichst Anpassungen und Korrekturen des Haushaltsplanes während seines Vollzuges vorzunehmen. Das ist auch in unserer Regierungszeit nicht anders gewesen. Aber dieses verständliche Bestreben findet seine Grenze dort, wo der politische Wille des Parlaments mißachtet oder verfälscht wird.

    (Dr. Diederich [Berlin] [SPD]: Sehr richtig!)

    Der frühere Kollege Klaus Gärtner von der FDP und ich haben uns einmal in einer Persiflage Luft gemacht, indem wir ein kurzes Haushaltsgesetz entwarfen und dem damaligen Finanzminister übergaben. § 1 lautete: Die Regierung darf Geld in beliebiger Höhe aufnehmen und für alle möglichen Zwecke ausgeben. § 2 legte fest: Das Geld beschafft sich die Regierung dort, wo sie es herbekommt. In § 4 wollten wir die Bundesregierung schließlich ermächtigen, die Bundeshaushaltsordnung entsprechend ihren Bedürfnissen durch Umschreibung anzupassen.

    (Dr. Diederich [Berlin] [SPD]: Sehr gut! Sehr gut!)

    Dieser als Scherz gedachte Entwurf ist durch den vorliegenden Gesetzentwurf nicht mehr so weit von der Haushaltswirklichkeit entfernt.

    (Beifall bei der SPD)

    Irgendwie muß der damalige Scherz in den falschen Aktenordner geraten sein.

    (Heiterkeit bei der SPD — Walther [SPD]: Nur die Berlin-Klausel ist nicht dabei! — Dr. Diederich [Berlin] [SPD]: Ein sogenanntes Mierscheid-Gesetz!)

    — Die Berlin-Klausel habe ich als Berliner aus verständlichen Gründen weggelassen, aber ich bin bereit, sie aus dem Kopf zu zitieren. Sie lautet: Dieses Gesetz gilt in Berlin gleich zweifach.

    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD)

    Das sieht dann in der gegenwärtigen Situation so aus: Die Koalition lobt sich dafür, daß sie die Nettokreditaufnahme von 23,7 Milliarden DM im Jahre 1986 auf 22,3 Milliarden DM im Jahre 1987 absenken wird. Das sind 1,4 Milliarden DM weniger. Wie werden sie politisch verantwortungsvoll und wirtschaftlich vertretbar erwirtschaftet? Ganz einfach: Neben einer globalen Minderausgabe von 300 Millionen DM — jeder in diesem Hause weiß, daß ich immer leidenschaftlich gegen die globale Minderausgabe gekämpft habe —

    (Zurufe von der SPD)

    wird in § 4 Abs. 9 eine Haushaltssperre über einige Titelgruppen ausgebracht, die mit 1,1 Milliarden DM im Einzelplan 60 veranschlagt sind. Das ist ein völlig neues Haushaltsgebaren, das es bisher noch nicht gegeben hat.

    (Dr. Diederich [Berlin] [SPD]: Taschenspielerei ist das!)

    Schon bei der Verabschiedung wird also vorgesehen, daß nicht das ausgegeben werden darf, was beschlossen worden ist.

    (Dr. Weng [Gerlingen] [FDP]: Habt ihr mal was Neues?)

    — Ja, kommt ja noch. Immer mit der Ruhe!
    Da das keiner versteht, möchte ich ein Bild bringen, der Anschaulichkeit halber leicht vergröbert, so wie Sie es, Herr Kollege Deres, vorhin ebenfalls getan haben:

    (Waltemathe [SPD]: Herr Stoltenberg, zuhören!)

    In einer patriarchalischen Familie, wie sie heute Gott sei Dank immer weniger werden, sähe das dann so aus: Der Mann gibt seiner Frau 900 DM Kostgeld, legt aber gleichzeitig fest, daß im Tagesdurchschnitt nur 25 DM ausgegeben werden dürfen
    — das sind dann 750 DM im Monat —, und die übriggebliebenen 150 DM werden für die Miete verwendet.

    (Heiterkeit bei der SPD)

    Das ist nicht Haushaltswahrheit und auch nicht Haushaltsklarheit.

    (Beifall bei der SPD — Carstens [Emstek] [CDU/CSU]: Die Rechnung stimmt aber nicht im Februar!)

    § 1 des Entwurfs Gärtner/Löffler — die Regierung
    darf das Geld in beliebiger Höhe für alle möglichen
    Zwecke ausgeben — ist damit voll erfüllt. Auch § 2
    — das Geld beschafft sich die Bundesregierung dort, wo sie es herbekommt — hat sich in den Haushaltsplan 1987 voll eingeschlichen. Der Ausgleich des Haushalts wird unter anderem dadurch herbeigeführt, daß Bundesvermögen in Höhe von 3,3 Milliarden DM

    (Dr. Vogel [SPD]: Hört! Hört!)

    verkauft wird. Man verkauft die Kleidung, um den Kleiderschrank zu bezahlen.

    (Beifall bei der SPD — Carstens [Emstek] [CDU/CSU]: Neue Heimat für eine Mark!)

    Was wird eigentlich im nächsten Jahr verkauft? Sie
    sollten es der Bevölkerung im Wahlkampf offen sagen. Als der Bundeskanzler, Herr Dr. Kohl, lieber
    Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 250. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. November 1986 19551
    Löffler
    Kollege Carstens, noch Oppositionschef in diesem Hause war, hat er das Budgetrecht als Königsrecht des Parlaments bezeichnet. Damit wollte er sagen, dieses Recht sei das bedeutendste des Parlaments. Wer aber dieses Haushaltsgesetz liest, kommt zu dem Ergebnis, daß es sich nicht um das bedeutendste, sondern um das undeutlichste Recht handelt, das in diesem Hause verabschiedet werden soll.

    (Beifall bei der SPD)

    Deshalb sage ich als alter Segler, der ich bin — genauso wie Sie, Herr Finanzminister —: Das ist keine Wende, sondern ein haushaltspolitischer Schlingerkurs. Es wird notwendig sein, das Steuerrad so umzulegen, daß es wieder einen klaren Kurs gibt.

    (Dr. Müller [Bremen] [GRÜNE]: Eine Nothalse war das!)

    § 22 des Haushaltsgesetzes bestimmt, daß das Haushaltsgrundsätzegesetz und die Bundeshaushaltsordnung auch auf Anlage E im Kapitel 10 04 angewendet werden müssen. In dieser Anlage werden die Ausgaben für den gemeinsamen Agrarmarkt nachgewiesen. Ein wichtiger Haushaltsgrundsatz ist die Kosten-Nutzen-Analyse.

    (Dr. Vogel [SPD]: Aha!)

    Stehen die ausgegebenen Mittel in einem vertretbaren Verhältnis zu dem Nutzen? Diese Frage muß vor jeder Ausgabe untersucht und beantwortet werden.
    Wie sieht dieses Verhältnis in der gegenwärtigen Situation aus? Es lagern in der EG 1,4 Millionen t Butter und 815 000 t Magermilchpulver. Von den 3,5 Milliarden DM, die dafür vorgesehen sind, werden rund 1 Milliarde DM allein für die Lagerkosten ausgegeben. Eine vertretbare Relation zwischen Kosten und Nutzen ist bei dieser Sachlage nun wahrlich nicht gegeben.

    (Beifall bei der SPD)

    Ich weiß natürlich auch — dazu war ich zu lange im Haushaltsausschuß und auch im Agrarausschuß tätig —, daß dieses Problem nicht im Hau-Ruck-Verfahren gelöst werden kann, ohne möglicherweise verheerende Folgen für unsere ländlichen Räume und damit für die ganze Gesellschaft herbeizuführen. Ich meine jedoch, daß diese Bestimmungen des Haushaltsgesetzes und des Haushaltsgrundsätzegesetzes die Bundesregierung verpflichten, ernsthaft und entschieden nach Einkommensalternativen zur Milcherzeugung zu suchen. Aber von diesem Suchen spüren wir wenig.

    (Gerster [Mainz] [CDU/CSU]: Ihr spürt überhaupt wenig!)

    Auf eine Lösung des Problems, lieber Kollege Gerster, warten wir bis heute. Bisher hat die Bundesregierung noch nicht einmal dargelegt, wie sie sich die Lösung des Überschußproblems bei Milchprodukten ansatzweise denkt. Wenn Gesetze ihren Sinn als rechtlicher Handlungsrahmen, als Handlungsauftrag, aber auch als Handlungsverpflichtung behalten sollen, dann sollte man sie ernst nehmen und nicht als Arabesken benutzen können.

    (Beifall bei der SPD — Dr. Friedmann [CDU/CSU]: Als Berliner haben Sie gut reden, Herr Löffler!)

    Aus dem Gesagten ergibt sich, daß wir dieses Haushaltsgesetz ablehnen.
    Gestatten Sie mir zum Schluß bitte noch eine persönliche Bemerkung. Diese Legislaturperiode wird in die Geschichte des Deutschen Bundestages als Periode der großen Abschiedsreden eingehen. Dies war auch meine letzte Rede. Sentimentalität war bei diesem trockenen Stoff völlig ausgeschlossen. Dafür bin ich außerordentlich dankbar.
    Es verbleibt mir nur, Ihnen alles Gute zu wünschen. Ich war gerne hier, aber nun langt es.

    (Beifall bei allen Fraktionen)