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ID1025020300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/250 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 250. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 27. November 1986 Inhalt: Nachruf auf den Abg. Milz 19421A Fortsetzung der zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1987 (Haushaltsgesetz 1987) — Drucksachen 10/5900, 10/6209 — Beschlußempfehlungen und Bericht des Haushaltsausschusses Einzelplan 11 Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung — Drucksachen 10/6311, 10/6331 — Glombig SPD 19421 D Strube CDU/CSU 19428 D Bueb GRÜNE 19431 D Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 19433 B Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 19435 D Frau Fuchs (Köln) SPD 19443 C Cronenberg (Arnsberg) FDP 19445 B Einzelplan 15 Geschäftsbereich des Bundesministers für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit — Drucksachen 10/6315, 10/6331 — Waltemathe SPD 19446 A Rossmanith CDU/CSU 19448 D Frau Wagner GRÜNE 19451 D Frau Männle CDU/CSU 19453 B Eimer (Fürth) FDP 19455 B Rusche GRÜNE 19458 B Kroll-Schlüter CDU/CSU 19459 B Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD 19461 B Frau Dr. Süssmuth, Bundesminister BMJFFG 19467 C Vizepräsident Stücklen 19470 A Einzelplan 16 Geschäftsbereich des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit — Drucksachen 10/6316, 10/6331 — Kühbacher SPD 19472 D Gerster (Mainz) CDU/CSU 19473 D Frau Hönes GRÜNE 19476 C Dr. Weng (Gerlingen) FDP 19478 D Dr. Hauff SPD 19480 B Dr. Laufs CDU/CSU 19483 D Baum FDP 19485 B Dr. Wallmann, Bundesminister BMU . . 19486 C Schäfer (Offenburg) SPD 19489 D Kühbacher SPD (Erklärung nach § 31 GO) 19491 B Suhr GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) . 19492 C Gerster (Mainz) CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 19492 D II Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 250. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. November 1986 Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksachen 10/6310, 10/6331 — Frau Zutt SPD 19493 B Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU . . . 19495 C Werner (Dierstorf) GRÜNE 19498 B Gallus FDP 19499 C Kiechle, Bundesminister BML 19500 D Müller (Schweinfurt) SPD 19503 B Präsident Dr. Jenninger 19498 A Einzelplan 07 Geschäftsbereich des Bundesministers der Justiz — Drucksachen 10/6307, 10/6331 — in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht — Drucksachen 10/6317, 10/6331 — Dr. de With SPD 19505 B von Hammerstein CDU/CSU 19507 A Mann GRÜNE 19508 D Beckmann FDP 19510 D Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 19513A Erhard (Bad Schwalbach) CDU/CSU (Erklärung nach § 30 GO) 19525 B Mann GRÜNE (Erklärung nach § 30 GO) 19535 D Einzelplan 25 Geschäftsbereich des Bundesministers für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksachen 10/6320, 10/6331 — Meininghaus SPD 19516 B Echternach CDU/CSU 19518 C Werner (Westerland) GRÜNE 19520 C Gattermann FDP 19521 D Dr. Schneider, Bundesminister BMBau 19523 B Einzelplan 12 Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr — Drucksachen 10/6312, 10/6331 — Purps SPD 19526 B Metz CDU/CSU 19528 B Senfft GRÜNE 19530A Kohn FDP 19531 C Dr. Dollinger, Bundesminister BMV . . 19533 D Einzelplan 13 Geschäftsbereich des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen — Drucksachen 10/6313, 10/6331 — Walther SPD 19536A Deres CDU/CSU 19538A Frau Dann GRÜNE 19540 B Kohn FDP 19542 B Paterna SPD 19543 D Senfft GRÜNE 19545 D Dr. Schwarz-Schilling, Bundesminister BMP 19546A Haushaltsgesetz 1987 — Drucksachen 10/6329, 10/6330 — Löffler SPD 19549 D Roth (Gießen) CDU/CSU 19551 D Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 19553 C Dr. Weng (Gerlingen) FDP 19555 B Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Der Finanzplan des Bundes 1986 bis 1990 — Drucksachen 10/5901, 10/6210, 10/6472 — 19557 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers für Wirtschaft Rechnungslegung über das Sondervermögen des Bundes „Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes" — Wirtschaftsjahr 1984 —— Drucksachen 10/4619, 10/6367 — . . . 19558A Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgaben bei Kap. 11 13 Tit. 646 02 — Erstattung der Aufwendungen für die Krankenhilfe an Heimkehrer und durch Gesetz gleichgestellte Personengruppen — Drucksachen 10/5968, 10/6372 — . . . 19558 B Beratung der Sammelübersicht 184 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/6427 — 19558 C Nächste Sitzung 19558 D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 250. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. November 1986 III Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 19559 *A Anlage 2 Erklärung des Abg. Lutz (SPD) nach § 31 GO zur Abstimmung über den Änderungsantrag des Abg. Dr. Müller (Bremen) und der Fraktion DIE GRÜNEN zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1987 hier: Einzelplan 11 Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung (Drucksache 10/6486) 19559 *C Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 250. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. November 1986 19421 250. Sitzung Bonn, den 27. November 1986 Beginn: 9.02 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Augustin 28. 11. Böhm (Melsungen) * 28. 11. Frau Borgmann 27. 11. Dr. Enders * 28. 11. Feilcke 28. 11. Fischer (Homburg) 28. 11. Dr. Haack 27. 11. Haase (Fürth) 28. 11. Heyenn 28. 11. Hoffie 28. 11. Huonker 28. 11. Jansen 28. 11. Jung (Düsseldorf) 27. 11. Lenzer 27. 11. Dr. Müller * 28. 11. Poß 28. 11. Dr. Schmidt (Gellersen) 27. 11. Schmidt (Hamburg) 28. 11. Schreiner 28. 11. Vahlberg 27. 11. Dr. Warrikoff 27. 11. Frau Will-Feld 28. 11. Wilz 27. 11. Wischnewski 28. 11. Frau Zeitler 27. 11. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Erklärung des Abg. Lutz (SPD) nach § 31 GO zur Abstimmung über den Änderungsantrag des Abg. Dr. Müller (Bremen) und der Fraktion DIE GRÜNEN zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1987 hier: Einzelplan 11 Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit- und Sozialordnung (Drucksache 10/6486): 1. Ich werde den Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN auf Drucksache 10/6486 ablehnen und begründe dies wie folgt: Bei der Beratung im Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung wurde der Haushaltstitel ,,Koordinierungs- und Sondermaßnahmen für die Sprachförderung ausländischer Arbeitnehmer" von den vorgesehenen 43 Millionen DM auf 50 Millionen DM erhöht und damit der letzte Stand wiederhergestellt. Dies stellte einen Kompromiß dar, denn die SPD hatte 12 Millionen DM beantragt. Bei der Beschlußfassung enthielt sich der Vertreter der Fraktion DIE GRÜNEN der Stimme. Ich kann in diesem Antrag kein ernsthaftes Bemühen um eine Umschichtung im Haushalt erkennen. Ein Deckungsvorschlag fehlt. Ich sehe mich wie meine Freunde nicht in der Lage zuzustimmen. 2. Ich sehe mich auch aus einem weiteren Grunde zur Zustimmung nicht in der Lage: Dieser Antrag verschiebt die Gewichte im Einzelplan 11. Hier ist von mir als Abgeordneter eine umfassendere Würdigung abgefordert. Für mich ist wie für meine Freunde diese Würdigung im Entschließungsantrag auf Drucksache 10/6556 enthalten.
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    Rede von Hans H. Gattermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Kollege Echternach, wenn der Herr Apel und wenn der Herr Vogel wider die ökonomischen Daten reden dürfen, dann darf das auch mein Freund Alfred Meininghaus.

    (Müntefering [SPD]: Das wird ihm aber in Dortmund schaden!)

    — Nein, das schadet ihm garantiert nicht.

    (Dr. Möller [CDU/CSU]: Meininghaus kandidiert ja nicht mehr!)

    Was soll denn so was? Alfred Meininghaus hat hier seine Abschiedsrede gehalten. Und niemand hat ihm in aller Form gedankt,

    (Werner [Westerland] [GRÜNE]: Doch!)

    was heute schon ein paarmal passiert ist. Ich jedenfalls als Person möchte mich für die hervorragende Zusammenarbeit auf örtlicher Ebene, im Ausschuß und überhaupt, in der Koalition und in der Opposition, ausdrücklich bedanken.

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    Meine Damen und Herren, ich habe von den ökonomischen Daten gesprochen. Da ist es nun in der



    Gattermann
    Tat so, daß bei diesem Aufschwung die Bauwirtschaft das Schlußlicht gewesen ist.

    (Walther [SPD]: Und noch ist!)

    Es hatte eine ganze Weile so ausgesehen, als würde es Schwierigkeiten machen, die Bauwirtschaft sozusagen als letzten Waggon an den Konjunkturzug anzukoppeln. Aber, meine Damen und Herren, der erfolgreichen Arbeit dieser Bundesregierung ist auch dies gelungen. Die Daten aus diesem Jahr im Wirtschaftsbau, im Kommunalbau sind hervorragend. Im Wohnungsbau, bitte, ist eine sehr, sehr zurückhaltende Beurteilung angezeigt, aber auch hier hat man die Null-Marke im letzten Quartal überschritten.

    (Müntefering [SPD]: Leichtes Hoch im tiefen Tal!)

    Auch das finde ich gut.
    Lassen Sie mich noch anmerken, daß mich insbesondere der Auslandsbau besorgt macht. Aber darauf haben wir keinerlei nationalen Einfluß. Da ist man sozusagen mit zwei Seelen in der Brust ausgestattet; denn was uns über die Ölpreisreduzierung enorm genutzt hat, schadet natürlich der Auftragsvergabe durch OPEC-Länder an unsere Bauwirtschaft im Auslandsbau.
    Meine Damen und Herren, von daher sieht es also, nach nicht so gutem Anfang, am Ende dieser Legislaturperiode auch für die Bauwirtschaft sehr gut aus. Dafür war diese Politik natürlich maßgeblich verantwortlich. Z. B. niedrige Zinsen, Konsolidierung öffentlicher Haushalte, das sind die Voraussetzungen für Auftragsvergabe im Wirtschaftsbau, im kommunalen Bau insbesondere.

    (Mischnick [FDP]: Sehr richtig!)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, hier ist der Bundesregierung angekreidet worden, daß diese günstigen Daten, die nun auch in der Bauwirtschaft erkennbar sind, regional so verzerrt seien. Es ist angesprochen worden, man habe nichts mit dem Instrument der Raumplanung getan, um das Gefälle zwischen Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg zu verringern. Meine lieben Kolleginnen und Kollegen, Sie alle miteinander wissen, daß, wenn die Raumplanung

    (Müntefering [SPD]: -ordnung!)

    und die Raumordnung — jetzt bin ich nämlich bei der Zuständigkeit — —

    (Müntefering [SPD]: Na gut!)

    — Sorry. Wenn die Raumordnung konkret wird — und das wird der Bundesregierung ja vorgeworfen —, dann sind wir bei der Landesplanung. Dann sind wir bei der Zuständigkeit anderer Adressaten.
    Außerdem: Wo denn in unserer Finanzverfassung hätten wir die Befugnis als Bund, selektiv Mittel zu streuen für die Gemeinde X oder für die Gemeinde Y oder die Region X oder Z? Welche Schwierigkeiten bereitet es, einer bestimmten Region einmal z. B. über bestimmte Stahlstandortprogramme oder ähnliches zu helfen! Der Vorwurf also an die Bundesregierung, daß die Konjunkturdaten nicht allüberall in der Republik gleich günstig sind, ist völlig fehlplaziert. Dieser Vorwurf muß an andere Adressaten gerichtet werden, z. B. auch in meinem eigenen Heimatland, das uns j a demnächst

    (Zuruf von der SPD: Den Kanzler stellt!) einen Kanzlerkandidaten vorführt.


    (Dr. Struck [SPD]: Einen Kanzler, wollten Sie sagen!)

    — Nein, das wollte ich nicht sagen. Einen Kandidaten vorführen, habe ich gesagt. Ich finde, das ist eine subtile Ausdrucksweise.

    (Heiterkeit bei der FDP und der CDU/CSU)

    Lassen Sie mich aus dem Haushalt zwei Zahlen herausgreifen, weil ich glaube, daß sie von weiterreichender Bedeutung sind. Das eine sind die im Jahre 1987 noch veranschlagten Mittel für die Städtebauförderung mit 1 Milliarde DM. Danach findet sich dann in der mittelfristigen Finanzplanung gemäß der Entmischungsvereinbarung nichts mehr. Ich will für meine Fraktion sagen, daß uns der Finanzpoker in den Gesprächen zwischen Bund und Ländern etwas beunruhigt. Das ist im Interesse der Bauwirtschaft nicht gut.

    (Dr.-Ing. Kansy [CDU/CSU]: Jawohl!)

    Wir möchten nicht, daß die Bauwirtschaft am Ende dieser wirklich greifenden Maßnahme — Kollege Echternach hat auf die vielfache Überzeichnung hingewiesen — in ein Loch fällt.
    Ich möchte dabei insbesondere an die Länder appellieren, Finanzausgleichsverhandlungen nun wirklich nicht auf der Basis einer Sondermaßnahme von zwei Jahren zu führen. Vielmehr sollte man wohl mindestens von dem gewogenen Mittel des üblichen Finanzeinsatzes des Bundes in diesem Bereich ausgehen. Ich bitte nur, daß diese Verhandlungen zügig geführt werden und daß man zügig zu einem Ergebnis kommt; denn es verunsichert natürlich auch die Bauwirtschaft, wenn in diesem Punkte keine Klarheit herrscht.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Das zweite, was ich herausgreifen will, ist das Wohngeld. Wir Freie Demokraten haben auch für den Wohnungsmarkt immer auf die Kräfte des Marktes — mit entsprechenden sozialen Hilfen des Staates — gesetzt. Aber primär sind es die Marktkräfte, die auch für die Wohnungsversorgung zuständig sind. Das, was der Staat in diesem Bereich zu tun hat, hat flankierend und sozial zielgenau zu geschehen. Die Strukturverbesserung des Wohngeldgesetzes hat sich bezahlt gemacht; nicht nur dadurch, daß es mehr Geld kostet,

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU)

    sondern weil die Mittel auch sehr viel zielgenauer ankommen, nämlich bei den Arbeitslosen, bei den älteren Rentnern mit geringen Renten, bei den Kinderreichen. Genau dort kommen sie an, und genau dort muß sich auch die soziale Verantwortung des Staates im Bereich des Wohnens artikulieren, dort muß sie zum Ausdruck kommen.
    Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 250. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. November 1986 19523
    Gattermann
    Es ist gesagt worden, die sonstigen Rahmenbedingungen, nämlich das Mietrecht, seien von uns unglücklich und zu Lasten der Mieter verändert worden. Nun, die Realitäten in der Bundesrepublik Deutschland zeigen — man möge sich in seinen Wagen setzen, durch die Orte, durch die Landschaft fahren und mit den Mietervereinen, mit den Hausund Grundeigentümervereinen und mit den Maklern reden, dann weiß man es —: Der Mietanstieg in dieser Republik tendiert gegen Null. In weiten Landstrichen ist es tatsächlich ein Mietermarkt statt eines Vermietermarktes geworden. Deshalb meine ich, daß diese Bundesregierung und dieser Bundesbauminister ihre Arbeit in dieser Legislaturperiode erfolgreich absolviert hat.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU — Widerspruch bei der SPD)

    Deswegen werden wir natürlich diesem Haushalt auch zustimmen.
    Vor uns liegen Aufgaben, die nur die christlichliberale Koalition ausführen kann, nach dem Wahltag. Das gilt z. B. für die Frage: Wie halten wir es in der Zukunft mit der Wohnungsgemeinnützigkeit? Einen bestimmten Konzern werde ich jetzt nicht namentlich 'ansprechen, weil dieser nämlich nicht der Grund für das ist, was wir im Bereich der Wohnungsgemeinnützigkeit alle miteinander tun müssen.

    (Bohl [CDU/CSU]: Meinen Sie die Neue Heimat?)

    Das Gutachten des Bundesministers der Finanzen, das Sie, Herr Kollege Werner, angesprochen haben, sollte bitte sorgfältig studiert werden. Dieses Gutachten fordert auch keinen Kahlschlag bei der Wohnungsgemeinnützigkeit.

    (Werner [Westerland] [GRÜNE]: Aber fast!)

    Herr Kollege Werner, Sie haben eben davon gesprochen, daß diese Bundesregierung heftig reagiere, wenn der genossenschaftliche Gedanke wiederbelebt werden solle. Dieses Gutachten — ich mache es mir in diesem Punkt zu eigen; zu dem anderen Punkt will ich mich nicht festlegen, weil ich weiß, wie schwer die Gespräche darüber sein werden — bringt eine ausdrückliche Unterstützung des Genossenschaftsgedankens. Denn die Genossenschaftsidee ist liberalen Ursprungs, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei der FDP) Ich danke Ihnen.


    (Beifall bei der FDP und bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Rede von Dr. Annemarie Renger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Bundesminister für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau, Dr. Schneider.

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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Der Einzelplan 25 des Bundeshaushalts steigt im nächsten Haushaltsjahr um 3,8%. Er erreicht mit einem Gesamtvolumen von 6,2 Milliarden DM seinen bisher höchsten Stand. Der Einzelplan 25 leistet insgesamt einen wichtigen Beitrag zu dem von der Bundesregierung verfolgten Kurs der Stabilität, des wirtschaftlichen Wachstums und der sozialen Sicherheit.
    Den Kolleginnen und Kollegen des Haushaltsausschusses, namentlich den Berichterstattern Echternach und Nehm, danke ich für die konstruktive und sachverständige Beratung. In den Dank schließe ich die Mitglieder des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau und ihren Vorsitzenden Dr. Möller für ihr mitberatendes Votum ein. Ich möchte in diesen Dank besonders herzlich den Herrn Kollegen Meininghaus einschließen, der aus dem Deutschen Bundestag ausscheiden wird. Ich habe Anlaß, ihm für seine sachkundige, fleißige und kollegiale Zusammenarbeit im Bauausschuß zu danken.

    (Beifall bei allen Fraktionen)

    Mein Dank gilt schließlich den Mitarbeitern beider Ausschüsse und denen des Bauministeriums.
    Meine Damen und Herren, unsere Politik, das Wohnungsangebot zu erweitern, staatliche Eingriffe zurückzuführen, individuelle Hilfen und Entfaltungsmöglichkeiten zu verstärken, hat sich bewährt. Unsere Erfolge und Leistungen in Raumordnung, Bauwesen und Städtebau sind für alle Bürger unmittelbar spürbar und in den Städten und Dörfern für jedermann sichtbar. Die Wohnungsversorgung ist so gut wie nie zuvor. Zu keiner Zeit konnten Mieter und Erwerber von Wohneigentum aus einem so differenzierten und reichhaltigen Angebot wählen wie heute. Mit einem Mietanstieg von 1,6 % im freifinanzierten Mietwohnungsbau haben wir die niedrigste Mietsteigerungsrate seit Bestehen des Mietindexes. Stabile Preise und wachsende Realeinkommen — in diesem Jahr werden es rund 5% bzw. 60 Milliarden DM sein, die zusätzlich in die Kassen der privaten Haushalte fließen — stärken auch die Wohnkaufkraft der Haushalte. In Verbindung mit den anhaltend günstigen Zinsen und der von uns verbesserten steuerlichen Förderung ist sie die Voraussetzung dafür, daß heute wieder mehr Familien Wohneigentum bilden können.
    Die Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser liegen im bisherigen Jahresverlauf um 8% höher als im vorigen Jahr. Mit den wohnungspolitischen Sofortmaßnahmen vom März 1982 haben wir das Wohnungsangebot entscheidend erhöht und zugleich die akuten Schwierigkeiten der Bauwirtschaft gemildert. Die heutige günstige Wohnungsversorgungslage ist das Ergebnis dieser von vornherein zeitlich befristeten Hilfen.
    Die Änderung des Mietrechts hat zusätzlich zur Normalisierung des Wohnungsmarktes beigetragen. Entgegen den Angstparolen der SPD ist die Stellung der Mieter durch diese Maßnahme nicht geschwächt, sondern gestärkt worden. Es hat sich erwiesen, daß ein großes Angebot der beste Mieterschutz ist. Ungeachtet dessen ist der Schutz der Mieter vor einem willkürlichen Verlust der Wohnung für uns ein unverzichtbares Wesensmerkmal



    Bundesminister Dr. Schneider
    der sozialen Wohnungsmarktwirtschaft. Behauptungen, die Bundesregierung plane eine Lockerung des Kündigungsschutzes, entbehren jeder Grundlage. Die Bundesregierung wird dem Wunsch der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft entsprechen und die Lockerung des starren Kostenmietenprinzips in deren Bereich bei der Novellierung des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes in die Prüfung mit einbeziehen.

    (Dr. Möller [CDU/CSU]: Sehr richtig!)

    Wir haben das Wohngeld zu dem im internationalen Vergleich wirkungsvollsten System der individuellen Absicherung familiengerechten Wohnens ausgebaut. Die Wohngeldleistungen werden in diesem Jahr auf 3,3 Milliarden DM steigen und sich im kommenden Jahr auf 3,5 Milliarden DM erhöhen. In diesem Jahr haben wir die Bundesmittel für das Wohngeld überplanmäßig zusätzlich um 230 Millionen DM erhöht. Für das kommende Jahr hat der Haushaltsausschuß den Ansatz gegenüber der Regierungsvorlage um 150 Millionen DM angehoben. Damit hilft der Bund einer weitaus größeren Zahl von Haushalten als bisher, und er vermeidet zudem Fehlförderungen. Alle Zahlen belegen die hohe Leistungsfähigkeit und Inanspruchnahme des Wohngeldes. Die Erhöhung des Wohngeldes um mehr als 1 Milliarde DM ist ein Beweis für die sozialen Leistungen dieser Bundesregierung zugunsten einkommensschwächerer Familien in unserer Gesellschaft. Dies ist unsere Solidarität mit den sozial Schwächeren.
    Das Wohngeld kommt — dies wird in der Öffentlichkeit weitgehend übersehen — als Lastenzuschuß in erheblichem Maße der Wohneigentumsförderung zugute. Insgesamt fließen 300 Millionen DM in die Eigentumsförderung, bei einer durchschnittlichen monatlichen Entlastung von 180 DM.
    Der Größenordnung nach ist dies fast genau die Summe, um die wir für das kommende Jahr die Finanzhilfen des Bundes für den sozialen Wohnungsbau zurückführen mußten. Der Verpflichtungsrahmen umfaßt 700 Millionen DM. Eine Verringerung der Gesamtförderung des Bundes für das Wohnen ist damit nicht verbunden. Die Kürzung der Objektförderung wird bei weitem durch die verbesserten Wohngeldleistungen und die Ausweitung der steuerlichen Förderung selbstgenutzten Wohneigentums ausgeglichen.
    Allein mit der kräftigen Anhebung der Wohngeldleistungen — sie steigen 1987 gegenüber 1985 um 510 Millionen DM — stellt der Bund künftig mehr Mittel für die soziale Sicherung des Wohnens bereit als bisher. Durch die steuerliche Neuordnung erhält eine Familie mit einem Kind, die im nächsten Jahr Wohneigentum erwirbt, insgesamt 15 000 DM mehr steuerliche Förderung als bisher, statt 24 000 DM nunmehr 39 000 DM. Hinzu kommt, daß wir mit der Rückführung der Festlegungsfrist von 10 auf 7 Jahre auch die Bausparförderung verbessert haben.
    Mit der schrittweisen Anhebung der Mittel für die Städtebauförderung von 220 Millionen DM 1982 auf 1 Milliarde DM in den Jahren 1986 und 1987 hat die Bundesregierung die Sanierung und Revitalisierung unserer Städte und Dörfer vorangetrieben und ihre Wohnlichkeit und Lebensqualität verbessert.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wir haben von 1983 bis 1987 — darauf bitte ich zu hören — deutlich mehr Mittel für die Städtebauförderung bereitgestellt als die Vorgängerregierung von 1971 bis 1982.

    (Dr. Möller [CDU/CSU]: Hört! Hört!)

    In dieser Legislaturperiode waren es insgesamt fast 3 Milliarden DM, von 1971 bis 1982 dagegen nur etwas mehr als 2 Milliarden DM.

    (Hört! Hört! bei der CDU/CSU)

    Die Mittel für 1986 und 1987 sind bundesweit um das Vier- bis Sechsfache überzeichnet; dies zeigt die Größe der städtebaupolitischen Aufgaben und die bauwirtschaftliche Bedeutung der Städtebauförderung.

    (Sehr wahr! bei der CDU/CSU)

    Das Baugesetzbuch, das morgen dem Bundesrat im zweiten Durchgang zur Zustimmung vorliegt, enthält keine Mischfinanzierungstatbestände mehr. Die Bundesregierung entspricht damit einem einstimmigen Beschluß der Ministerpräsidenten. Die Bedeutung der Städtebauförderung wird nicht unter der Entflechtung der Mischfinanzierung leiden. Die Bundesregierung ist zu einem angemessenen finanziellen Ausgleich bereit. So fließen auch weiterhin Bundesmittel in erheblichem Umfang in die Förderung des Wohnungs- und Städtebaus. Auf Grund der bereits eingegangenen Verpflichtungen wird der Bund bis weit in die 90er Jahre hinein noch Zahlungen von fast 10 Milliarden DM an die Länder leisten.
    Die Bauwirtschaft wächst weiter. Die Bauinvestitionen werden in diesem Jahr voraussichtlich um gut 1 %, im nächsten Jahr um 3,5% steigen. Das neue Jahresgutachten des Sachverständigenrates ist noch optimistischer und erwartet für 1986 einen Anstieg um 2 %, für 1987 einen Anstieg um 4 %.
    Diese positive Entwicklung wird vor allem vom Wirtschaftsbau und vom öffentlichen Bau getragen. In den ersten neun Monaten dieses Jahres lagen die Auftragseingänge dieser beiden Sektoren um 14 % bzw. 10% über den entsprechenden Vorjahresergebnissen. In der Bauwirtschaft sind zur Zeit 12 000 Ausbildungsplätze frei und 10 000 Stellen offen. Die Zahl der arbeitslosen Bauarbeiter hat um 20 %, die der Kurzarbeiter sogar um 54 % abgenommen. Die Zahl der Konkurse ist mit knapp 10 % im bisherigen Jahresverlauf rückläufig.
    Die Behauptung, die Bundesregierung habe nichts zur Stärkung und Verstetigung der Bautätigkeit unternommen, ist falsch. Wir haben mit dem Sofortprogramm '82, der Verdreifachung der Städtebauförderungsmittel, der Aufstockung der ERPMittel und der Eigenmittel der Kreditanstalt für Wiederaufbau und der Lastenausgleichsbank, der Verbesserung der Abschreibungsbedingungen für Wirtschaftsgebäude, der Verbesserung der steuerlichen Eigenheimförderung und mit dem wiederge-



    Bundesminister Dr. Schneider
    wonnenen Handlungsspielraum der öffentlichen Haushalte den strukturellen Anpassungsprozeß der Bauwirtschaft mit gezielten und abgewogenen Maßnahmen kontinuierlich erleichtert. Alles in allem handelt es sich um Stützungsmaßnahmen in einer Größenordnung von 10 Milliarden DM.
    Wir werden diese erfolgreiche Wohnungs- und Städtebaupolitik fortsetzen. Die breite Streuung von Wohneigentum, die soziale Absicherung familiengerechten Wohnens und die Förderung des Zusammenlebens mehrerer Generationen unter einem Dach oder in der Nachbarschaft sind Daueraufgaben der sozialen Wohnungsmarktwirtschaft. Sie werden auch künftig unverändert die vorrangigen Ziele unserer Wohnungspolitik bleiben.
    Die Bundesregierung hat die Neuordnung des Wohnungsgemeinnützigkeitsrechts beschlossen. Wir werden diese schwierige Aufgabe in der nächsten Legislaturperiode zu lösen wissen. Dabei geht es darum, die sozialen Ziele zu erreichen und den Grundgedanken der Wohnungsgemeinnützigkeit wiederherzustellen. Dies kann nur dann erreicht werden, wenn die staatlichen Hilfen bei dem sozialen Adressaten des Gesetzes, nämlich beim Mieter, ankommen.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)