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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 10/250 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 250. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 27. November 1986 Inhalt: Nachruf auf den Abg. Milz 19421A Fortsetzung der zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1987 (Haushaltsgesetz 1987) — Drucksachen 10/5900, 10/6209 — Beschlußempfehlungen und Bericht des Haushaltsausschusses Einzelplan 11 Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung — Drucksachen 10/6311, 10/6331 — Glombig SPD 19421 D Strube CDU/CSU 19428 D Bueb GRÜNE 19431 D Frau Dr. Adam-Schwaetzer FDP . . . 19433 B Dr. Blüm, Bundesminister BMA . . . 19435 D Frau Fuchs (Köln) SPD 19443 C Cronenberg (Arnsberg) FDP 19445 B Einzelplan 15 Geschäftsbereich des Bundesministers für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit — Drucksachen 10/6315, 10/6331 — Waltemathe SPD 19446 A Rossmanith CDU/CSU 19448 D Frau Wagner GRÜNE 19451 D Frau Männle CDU/CSU 19453 B Eimer (Fürth) FDP 19455 B Rusche GRÜNE 19458 B Kroll-Schlüter CDU/CSU 19459 B Frau Dr. Däubler-Gmelin SPD 19461 B Frau Dr. Süssmuth, Bundesminister BMJFFG 19467 C Vizepräsident Stücklen 19470 A Einzelplan 16 Geschäftsbereich des Bundesministers für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit — Drucksachen 10/6316, 10/6331 — Kühbacher SPD 19472 D Gerster (Mainz) CDU/CSU 19473 D Frau Hönes GRÜNE 19476 C Dr. Weng (Gerlingen) FDP 19478 D Dr. Hauff SPD 19480 B Dr. Laufs CDU/CSU 19483 D Baum FDP 19485 B Dr. Wallmann, Bundesminister BMU . . 19486 C Schäfer (Offenburg) SPD 19489 D Kühbacher SPD (Erklärung nach § 31 GO) 19491 B Suhr GRÜNE (Erklärung nach § 31 GO) . 19492 C Gerster (Mainz) CDU/CSU (Erklärung nach § 31 GO) 19492 D II Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 250. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. November 1986 Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — Drucksachen 10/6310, 10/6331 — Frau Zutt SPD 19493 B Schmitz (Baesweiler) CDU/CSU . . . 19495 C Werner (Dierstorf) GRÜNE 19498 B Gallus FDP 19499 C Kiechle, Bundesminister BML 19500 D Müller (Schweinfurt) SPD 19503 B Präsident Dr. Jenninger 19498 A Einzelplan 07 Geschäftsbereich des Bundesministers der Justiz — Drucksachen 10/6307, 10/6331 — in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht — Drucksachen 10/6317, 10/6331 — Dr. de With SPD 19505 B von Hammerstein CDU/CSU 19507 A Mann GRÜNE 19508 D Beckmann FDP 19510 D Engelhard, Bundesminister BMJ . . . 19513A Erhard (Bad Schwalbach) CDU/CSU (Erklärung nach § 30 GO) 19525 B Mann GRÜNE (Erklärung nach § 30 GO) 19535 D Einzelplan 25 Geschäftsbereich des Bundesministers für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau — Drucksachen 10/6320, 10/6331 — Meininghaus SPD 19516 B Echternach CDU/CSU 19518 C Werner (Westerland) GRÜNE 19520 C Gattermann FDP 19521 D Dr. Schneider, Bundesminister BMBau 19523 B Einzelplan 12 Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr — Drucksachen 10/6312, 10/6331 — Purps SPD 19526 B Metz CDU/CSU 19528 B Senfft GRÜNE 19530A Kohn FDP 19531 C Dr. Dollinger, Bundesminister BMV . . 19533 D Einzelplan 13 Geschäftsbereich des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen — Drucksachen 10/6313, 10/6331 — Walther SPD 19536A Deres CDU/CSU 19538A Frau Dann GRÜNE 19540 B Kohn FDP 19542 B Paterna SPD 19543 D Senfft GRÜNE 19545 D Dr. Schwarz-Schilling, Bundesminister BMP 19546A Haushaltsgesetz 1987 — Drucksachen 10/6329, 10/6330 — Löffler SPD 19549 D Roth (Gießen) CDU/CSU 19551 D Dr. Müller (Bremen) GRÜNE 19553 C Dr. Weng (Gerlingen) FDP 19555 B Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Der Finanzplan des Bundes 1986 bis 1990 — Drucksachen 10/5901, 10/6210, 10/6472 — 19557 D Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministers für Wirtschaft Rechnungslegung über das Sondervermögen des Bundes „Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes" — Wirtschaftsjahr 1984 —— Drucksachen 10/4619, 10/6367 — . . . 19558A Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung Überplanmäßige Ausgaben bei Kap. 11 13 Tit. 646 02 — Erstattung der Aufwendungen für die Krankenhilfe an Heimkehrer und durch Gesetz gleichgestellte Personengruppen — Drucksachen 10/5968, 10/6372 — . . . 19558 B Beratung der Sammelübersicht 184 des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen — Drucksache 10/6427 — 19558 C Nächste Sitzung 19558 D Deutscher Bundestag — 10. Wahlperiode — 250. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. November 1986 III Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 19559 *A Anlage 2 Erklärung des Abg. Lutz (SPD) nach § 31 GO zur Abstimmung über den Änderungsantrag des Abg. Dr. Müller (Bremen) und der Fraktion DIE GRÜNEN zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1987 hier: Einzelplan 11 Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung (Drucksache 10/6486) 19559 *C Deutscher Bundestag — 10.Wahlperiode — 250. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. November 1986 19421 250. Sitzung Bonn, den 27. November 1986 Beginn: 9.02 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Frau Augustin 28. 11. Böhm (Melsungen) * 28. 11. Frau Borgmann 27. 11. Dr. Enders * 28. 11. Feilcke 28. 11. Fischer (Homburg) 28. 11. Dr. Haack 27. 11. Haase (Fürth) 28. 11. Heyenn 28. 11. Hoffie 28. 11. Huonker 28. 11. Jansen 28. 11. Jung (Düsseldorf) 27. 11. Lenzer 27. 11. Dr. Müller * 28. 11. Poß 28. 11. Dr. Schmidt (Gellersen) 27. 11. Schmidt (Hamburg) 28. 11. Schreiner 28. 11. Vahlberg 27. 11. Dr. Warrikoff 27. 11. Frau Will-Feld 28. 11. Wilz 27. 11. Wischnewski 28. 11. Frau Zeitler 27. 11. * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Erklärung des Abg. Lutz (SPD) nach § 31 GO zur Abstimmung über den Änderungsantrag des Abg. Dr. Müller (Bremen) und der Fraktion DIE GRÜNEN zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1987 hier: Einzelplan 11 Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit- und Sozialordnung (Drucksache 10/6486): 1. Ich werde den Antrag der Fraktion DIE GRÜNEN auf Drucksache 10/6486 ablehnen und begründe dies wie folgt: Bei der Beratung im Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung wurde der Haushaltstitel ,,Koordinierungs- und Sondermaßnahmen für die Sprachförderung ausländischer Arbeitnehmer" von den vorgesehenen 43 Millionen DM auf 50 Millionen DM erhöht und damit der letzte Stand wiederhergestellt. Dies stellte einen Kompromiß dar, denn die SPD hatte 12 Millionen DM beantragt. Bei der Beschlußfassung enthielt sich der Vertreter der Fraktion DIE GRÜNEN der Stimme. Ich kann in diesem Antrag kein ernsthaftes Bemühen um eine Umschichtung im Haushalt erkennen. Ein Deckungsvorschlag fehlt. Ich sehe mich wie meine Freunde nicht in der Lage zuzustimmen. 2. Ich sehe mich auch aus einem weiteren Grunde zur Zustimmung nicht in der Lage: Dieser Antrag verschiebt die Gewichte im Einzelplan 11. Hier ist von mir als Abgeordneter eine umfassendere Würdigung abgefordert. Für mich ist wie für meine Freunde diese Würdigung im Entschließungsantrag auf Drucksache 10/6556 enthalten.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Philipp Jenninger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Meine Damen und Herren, weitere Wortmeldungen liegen nicht vor. Ich schließe die Aussprache.
    Wir kommen zur Abstimmung, und zwar zuerst über die Änderungsanträge der Fraktion DIE GRÜNEN. Ich rufe diese Änderungsanträge nach der Reihenfolge der Drucksachennummern zur Abstimmung auf.
    Wer stimmt für den Änderungsantrag auf Drucksache 10/6483? — Gegenprobe! — Enthaltungen? — Der Antrag ist abgelehnt.
    Wer stimmt für den Änderungsantrag auf Drucksache 10/6484? — Gegenprobe! — Enthaltungen? — Der Antrag ist abgelehnt.
    Wer stimmt für den Änderungsantrag auf Drucksache 10/6485? — Gegenprobe! — Enthaltungen? — Der Änderungsantrag ist abgelehnt.
    Wer stimmt für den Änderungsantrag auf Drucksache 10/6567? — Gegenprobe! — Enthaltungen? — Der Änderungsantrag ist abgelehnt.
    Wir stimmen jetzt über den Einzelplan 10 ab. Wer dem Einzelplan 10 — Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — in der Ausschußfassung zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Gegenprobe! — Enthaltungen? — Der Einzelplan ist angenommen.





Rede von Dr. Philipp Jenninger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Einzelplan 07
Geschäftsbereich des Bundesministers der Justiz
— Drucksachen 10/6307, 10/6331 —
Berichterstatter:
Abgeordnete Frau Zutt von Hammerstein
Suhr
Einzelplan 19
Bundesverfassungsgericht
— Drucksachen 10/6317, 10/6331 —
Berichterstatter:
Abgeordnete von Hammerstein Waltemathe
Dr. Müller (Bremen)

Meine Damen und Herren, im Ältestenrat ist eine verbundene Beratung der Einzelpläne 07 und 19 sowie ein Beitrag bis zu zehn Minuten für jede Fraktion vereinbart worden. Sind Sie damit einverstanden? — Ich höre keinen Widerspruch.
Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat Herr Abgeordneter de With.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hans de With


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Sie haben, Herr Minister Engelhard, bei der ersten Lesung des Haushalts am 11. September ausgeführt:
    In der Tat, ich werde diese Bilanz, meine Damen und Herren, natürlich nicht vorlegen; sie ist so gewaltig und erfolgreich, daß dies schon einige Zeit in Anspruch nehmen würde.
    Ein bißchen vollmundig, gemessen an der Wirklichkeit.
    Die Novellierung des Internationalen Privatrechts, das Bilanzrichtliniengesetz, die Anpassung des Urheberrechts, das Zweite Gesetz zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität, die vom Bundesverfassungsgericht verlangten Änderungen des Versorgungsausgleichs, das sind gewiß Gesetze, die in dieser Legislaturperiode verabschiedet wurden. Nur: Hier gab es Entwürfe oder Vorarbeiten Ihrer sozialdemokratischen Vorgänger.
    Für das Opferschutzgesetz, auf das wir mit Recht stolz sind, und für die Verbesserung der Strafaussetzung zur Bewährung — sie hätte etwas progressiver ausfallen können — gab es solche Vorarbeiten nicht. Dafür waren wir, die SPD-Bundestagsfraktion, mit Gesetzesentwürfen vorangegangen.
    Das Gesetz zur Entlastung des Bundesverfassungsgerichts und die Kostennovelle tragen wir gemeinsam, haben wir gemeinsam beschlossen. Hierzu sage ich: gute Beispiele für gute Zusammenarbeit.
    Was aber ist auf der Strecke geblieben? Die Verwaltungsprozeßordnung z. B., die die öffentlich-rechtlichen Verfahrensgesetze bündeln und den Prozeßgang beschleunigen soll. Zum Insolvenzrecht gab es noch nicht einmal einen Diskussionsentwurf Ihres Hauses. Wird es nun — das ist die Frage — ein echtes Reorganisationsverfahren mit Beteiligung der Mobiliarkredite geben, um Betriebe und Arbeitsplätze retten zu können? Oder wird der soziale Gedanke aus dem Insolvenzrecht verbannt?
    Ebenso unklar ist, was aus dem Kündigungsschutz und dem Schutz vor unberechtigten Mieterhöhungen im Mietrecht in der nächsten Legislaturperiode werden soll. Hier hatte Ihr Parlamentarischer Staatssekretär auf einer Verbandstagung geplaudert oder aber die Katze aus dem Sack gelassen, und Sie, Herr Minister, haben in der dann folgenden Aktuellen Stunde nur halb und halb dementiert. Die Mieter werden sich bedanken.
    Im Oktober haben CDU/CSU und FDP noch rasch eine Initiative zum Auslieferungsrecht ergriffen, um eine Lehre aus dem Freitod von Altun zu ziehen. Wir erinnern uns: Dieser türkische Staatsangehörige sprang in Berlin aus dem Fenster, obwohl er rechtskräftig Asyl erhalten hatte, weil er glaubte, an seine Häscher in der Türkei dennoch ausgeliefert zu werden. Aber wiederum haben der Bundesminister der Justiz und die Bundesregierung nur halbherzig gehandelt und überdies erst dann, nachdem seit zwei Jahren ein entsprechender Gesetzentwurf der SPD im Rechtsausschuß unbehandelt blieb.

    (Ströbele [GRÜNE]: Und ein Gesetzentwurf der GRÜNEN!)

    — Das stimmt.
    Es wäre allerdings längst an der Zeit gewesen, gesetzlich festzulegen, daß niemand ausgeliefert werden darf, dem rechtskräftig Asyl gewährt wurde.

    (Beifall bei der SPD und den GRÜNEN)

    Ebenso gedrückt hat sich die Koalition, auch die Vergewaltigung in der Ehe zu bestrafen. Unseren Gesetzentwurf hierzu haben Sie trotz eines positiven Anhörungsverfahrens immerzu vor sich hergeschoben. Zur Vertuschung Ihrer mangelnden Entscheidungsfreude oder aber Ihrer altväterlichen Denkweise versuchen Sie, diese frauenfeindliche Untätigkeit durch eine schöne Entschließung zu vernebeln. Was sagt dazu eigentlich Frau Ministerin Süssmuth? — Schweigen im Walde.

    (Mann [GRÜNE]: Die hat die Entschließung mit entworfen!)

    Die SPD-Bundestagsfraktion hatte eine Große Anfrage zur Geschäftsbelastung der Justiz eingebracht. Die Bundesregierung hat darauf zugegebenermaßen umfänglich geantwortet. Zu Konsequenzen hat dies allerdings nicht geführt, und zwar trotz stetig steigender Einläufe bei unseren Gerichten. Es wäre lobenswert gewesen, hätten Sie wenigstens Ansätze einer Strukturreform erkennen lassen. Denn eines ist sicher: Die immer länger werdende Verfahrensdauer vor unseren Gerichten, insbesondere vor den Finanzgerichten, ist weder für den Bürger noch für das Rechtsbewußtsein noch für unseren sozialen Rechtsstaat erträglich.

    (Zustimmung bei der SPD — Zustimmung des Abg Dr. Stark [Nürtingen] [CDU/CSU])




    Dr. de With
    Die SPD-Bundestagsfraktion hatte eine Große Anfrage zur Reform des Vormundschafts- und Pflegschaftsrechts an die Bundesregierung gerichtet. Die Bundesregierung hat — auch das begrüßen wir — Richtungen in ihrer Antwort erkennen lassen. Wann allerdings diese Reform kommt, steht dahin. Es ist ein untragbarer Zustand, daß mit der noch heute gültigen Totalentmündigung viele Menschen, insbesondere ältere, rechtlich und politisch mundtot gemacht werden können, was in praxi ihren bürgerlichen Tod bedeutet.
    Die Richter weichen deshalb Gott sei Dank in hohem Maße auf die flexiblere Pflegschaft aus. Um so dringlicher wäre eine baldige Reform.
    Was gab es denn sonst noch an Gewaltigem und Erfolgreichem?

    (Dr. Stark [Nürtingen] [CDU/CSU]: Haustürgeschäfte!)

    Da wurde das Demonstrationsstrafrecht geändert, nachdem die Bundesregierung für ihre Vorlage durch das Anhörungsverfahren einen Verriß ohnegleichen erlitten hat.

    (Dr. Stark [Nürtingen] [CDU/CSU]: Nein, nein!)

    Da gab es die Änderung bei den Beleidigungsdelikten, um die Auschwitz-Lüge fassen zu können. Vorhergegangen war ein wirklich würdeloses Hickhack in den Reihen der Koalition unter dem Eindruck ihrer Stahlhelmfraktion, zum Nachteil aller Gutwilligen.

    (Freiherr von Schorlemer [CDU/CSU]: Wer ist das eigentlich? Diese Fraktion würde ich gern kennenlernen!)

    — Das hat Herr Vogel schon aus der Zeitung vorgelesen. Sie müßten es am besten wissen.

    (Hornung [CDU/CSU]: Glauben Sie das noch, was Herr Vogel vorliest?)

    Da gab es die Vorschriften über die Schleppnetzfahndung, heftig zusammengeschustert durch das Parlament gepeitscht. Eine durchgängige Anpassung der Strafprozeßordnung zur zweckgerichteten Benutzung von EDV-Anlagen bei der Fahndung, und zwar unter Berücksichtigung des Volkszählungsurteils des Bundesverfassungsgerichts, fehlt aber bis heute. Nicht einmal die Rasterfahndung haben Sie gesetzlich geregelt.
    Und da gab es die Kronzeugenregelung der Koalitionsfraktionen. Am 6. November — das soll noch einmal in Erinnerung gerufen werden — haben Sie, Herr Minister, in der ersten Lesung erklärt:
    Die Bundesregierung steht voll hinter diesem Entwurf. Ich bekenne mich als Bundesminister der Justiz ausdrücklich dazu.
    Auf dem Parteitag der FDP haben Sie sich Pressemeldungen zufolge der Stimme enthalten, als es darum ging, Ihre Kronzeugenregelung abzulehnen.
    Nachdem Franz Josef Strauß alles oder nichts will, hat die Bundesregierung ihre Kronzeugenregelung fallengelassen, schlicht und einfach fallengelassen, ohne Ersatz.
    Erst voll, dann halb und dann nicht, so könnte man sagen — und das alles innerhalb von nur drei Wochen. Für die FDP ist das ein einziges Trauerspiel.