Rede von
Heinz
Suhr
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (GRÜNE)
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Lieber Kollege Ertl, ich wünsche Ihnen einen angenehmen und fröhlichen Ruhestand, in
dem Sie noch viele Maß nach dem bayerischen Reinheitsgebot gebrauten Bieres trinken können und dürfen.
Ich habe hier ein Buch über die Arbeit der grünen Opposition in den letzten vier Jahren. Das wollte ich eigentlich dem Herrn Dregger schenken. Aber ich schenke es Ihnen, weil ich glaube, bei dem Herren Dregger ist Hopfen und Malz verloren.
Ich wollte das Buch dem Kollegen Dregger schenken, weil Herr Biedenkopf da sehr viel Differenziertes über die GRÜNEN zu sagen weiß, u. a., daß sie dafür gesorgt hätten, daß die Frauen in der Union jetzt zu Parteikongressen ihre Kinder mitbringen und dort stricken dürfen. So viel zu den Einflüssen grüner Familienpolitik auf die CDU.
Wir beraten hier den Haushalt eines Bundeskanzlers, der die Insignien der Macht: Zepter, Reichsapfel und Birne, fest im Wahlkampf umklammert hält, eines Kanzlers in vollem Saft, der sich nicht zu scheuen hätte, wie weiland Mao Zedong durch den Jangtsekiang zu schwimmen, um dem Volk den Vollbesitz seiner geistigen und körperlichen Kräfte zu zeigen. Aber wir stünden bei der derzeitigen Verschmutzung des Rheins dann leider mit einem Kanzler da, der unter Umständen Hautkrebs hätte, an dem nicht nur die BASF, sondern auch andere aus der chemischen Industrie mit Rang und Ruf ihren Anteil hätten.
Chemie ist, wenn man trotzdem grinst so wie der Bundeskanzler. Chemie ist Leben — sagt die Industrie —, ist Optimismus. Mit der chemischen und den Risiken der Atomindustrie weiter für die Zukunft Deutschlands! Da bleibt kein Auge trocken und kein Fisch am Leben. Der Verband der Chemischen Industrie hat am 16. November, zwei Tage nach der Katastrophe von Basel, erklärt, daß es im Leben eben immer ein Risiko gebe. Uns wird mittlerweile klar, daß wir von dieser Bundesregierung mit ihrem optimistischen Mut zum Risiko nahtlos untergebuttert werden.